[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Öffnen und/oder Schließen eines Fensters,
einer Tür oder dergleichen, insbesondere eines Wohndachfensters, mit einer Antriebseinrichtung,
die einen Antrieb zum Verlagern eines Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen
aufweist, wobei in einer Außenumgebung des Flügels mittels eines Temperatursensors
eine Außentemperatur und mittels eines Niederschlagssensors ein Niederschlagszustand
erfasst wird. Die Erfindung betrifft weiterhin eine entsprechende Vorrichtung, also
ein Fenster, eine Tür oder dergleichen.
[0002] Verfahren der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. Sie
werden zum Öffnen und/oder Schließen des Fensters, der Tür oder dergleichen eingesetzt.
Im Folgenden wird rein beispielhaft lediglich auf das Öffnen beziehungsweise Schließen
des Fensters eingegangen. Die Ausführungen sind jedoch selbstverständlich analog auf
die Tür und ähnliche Vorrichtungen anwendbar. Das Fenster liegt beispielsweise als
Dachfenster, besonders bevorzugt als Wohndachfenster, vor. Es verfügt über die Antriebseinrichtung,
mittels welcher der Flügel des Fensters verlagerbar ist. Zu diesem Zweck weist die
Antriebseinrichtung den Antrieb auf, welcher mit dem Flügel zu dessen Verlagerung
wirkverbunden ist.
[0003] Das Fenster verfügt üblicherweise neben dem Flügel, der auch als Flügelrahmen bezeichnet
werden kann, über einen Rahmen beziehungsweise Blendrahmen. Der Rahmen ist bevorzugt
in einer Bauwerkausnehmung eines Bauwerks ortsfest anordenbar. Die Bauwerkausnehmung
kann beispielsweise eine Fensteröffnung einer Bauwerkfläche, beispielsweise einer
Wand oder einem Dach, sein. Die Bauwerkfläche liegt unter einem bestimmten Neigungswinkel
vor, der beispielsweise dem Dachneigungswinkel eines Dachs des Bauwerks entspricht.
Letzteres ist insbesondere der Fall, wenn das Fenster als Dachfenster beziehungsweise
Wohndachfenster ausgebildet ist.
[0004] Der Flügel ist an dem Rahmen beweglich gelagert und gegenüber diesem zumindest um
eine Flügelachse zum Öffnen oder Schließen verschwenkbar. Das Verschwenken kann dabei
insbesondere als Klappen, Schwenken oder Schwingen durchgeführt werden. Bei dem Klappen
liegt die Flügelachse in einem oberen Bereich des Dachfensters, insbesondere in einem
oberen Drittel des Dachfensters - bezogen auf dessen Höhe - beziehungsweise im Bereich
der Oberkante des Flügels vor. Durch das Klappen kann der Flügel gegenüber dem Rahmen
aus einer Geschlossenstellung in eine Klappoffenstellung oder umgekehrt gebracht werden.
In der Klappoffenstellung ist das Dachfenster im Wesentlichen vollständig geöffnet.
[0005] Für das Schwenken liegt die Flügelachse in einem mittleren Bereich des Dachfensters,
insbesondere in einem zweiten Drittel, wiederum bezogen auf die Höhe des Dachfensters.
Das Schwenken dient beispielsweise dazu, den Flügel aus der Geschlossenstellung in
eine Schwenkoffenstellung, insbesondere eine Putzstellung, oder umgekehrt zu bringen.
In der Putzstellung kann selbst eine äußere Glasfläche des Fensters bequem und problemlos
gereinigt werden. Bei dem Schwingen schließlich erfolgt das Verschwenken um mehrere
Flügelachsen, welche üblicherweise zueinander parallel liegen. Beispielsweise liegt
bei dem Schwingen gleichzeitig ein Verschwenken um die für das Klappen verwendete
Flügelachse sowie die für das Schwenken verwendete Flügelachse vor. Das Schwingen
dient insbesondere dazu, den Flügel aus der Geschlossenstellung in eine Schwingoffenstellung,
zum Beispiel eine Lüftungsstellung, zu bringen.
[0006] Das Öffnen beziehungsweise Schließen des Fensters wird mit Hilfe der Antriebseinrichtung
durchgeführt oder von dieser zumindest unterstützt. Es ist es üblicherweise wünschenswert,
das Öffnen oder Schließen des Fensters in Abhängigkeit von der Außentemperatur und/oder
des Niederschlagszustands durchzuführen. Dazu wird die Außentemperatur mittels des
Temperatursensors und der Niederschlagszustand mittels des Niederschlagssensors erfasst,
also unter Anwendung des jeweiligen Sensors bestimmt. Dabei sind der Temperatursensor
und der Niederschlagssensor derart angeordnet, dass sie die Außentemperatur beziehungsweise
den Niederschlagszustand in der Außenumgebung des Flügels erfassen können. Insbesondere
der Niederschlagssensor ist üblicherweise auf der Außenseite des Fensters angeordnet.
[0007] Die Antriebseinrichtung wird nun in Abhängigkeit der Außentemperatur und des Niederschlagszustands
angesteuert. Der Niederschlagszustand gibt dabei insbesondere an, ob eine trockene
Außenumgebung, entsprechend einem ersten Niederschlagszustand, oder eine feuchte Außenumgebung,
entsprechend einem zweiten Niederschlagszustand, vorliegt. Selbstverständlich können
mithilfe des Niederschlagssensors auch zwischen diesen Niederschlagszuständen liegende
Zwischenzustände feststellbar sein. Beispielsweise ist es vorgesehen, dass das Fenster
geschlossen wird, wenn mittels des Niederschlagssensors ein Niederschlagszustand festgestellt
wird, der einer feuchten Außenumgebung entspricht. Unter Umständen kann der Niederschlagssensor
jedoch den Niederschlagszustand nicht zuverlässig erfassen, sodass er auch bei feuchter
Außenumgebung eine trockene Außenumgebung meldet und entsprechend das Öffnen des Fensters
zugelassen beziehungsweise das Fenster nicht geschlossen wird. In diesem Fall kann
Feuchtigkeit beziehungsweise Niederschlag durch das Fenster in einen auf einer Innenseite
des Fensters liegenden Innenraum gelangen.
[0008] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren vorzuschlagen, welches den eingangs
genannten Nachteil nicht aufweist, sondern insbesondere die Antriebseinrichtung derart
ansteuert, dass bei feuchter Außenumgebung ein Eindringen von Feuchtigkeit in den
Innenraum zuverlässig verhindert wird.
[0009] Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht.
Dabei ist vorgesehen, dass - in einer ersten Betriebsart - bei Unterschreiten einer
Vorgabetemperatur durch die Außentemperatur auch bei einem einer trockenen Außenumgebung
entsprechenden Niederschlagszustand bei einem auf ein Öffnen gerichteten Betätigen
der Antrieb zum Verlagern des Flügels nur bis zum Erreichen einer teilweise geöffneten
ersten Stellung betrieben wird oder bei Vorliegen einer zweiten Stellung, in der der
Flügel weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung, der Antrieb zum Verlagern des
Flügels in die erste Stellung betrieben wird. Zumindest in der ersten Betriebsart
sollen also bevorzugt sowohl die Außentemperatur als auch der Niederschlagszustand
bei dem Ansteuern der Antriebseinrichtung beziehungsweise des Antriebs zum Öffnen
oder Schließen des Fensters berücksichtigt werden. Insbesondere ist es vorgesehen,
bei dem ersten Niederschlagszustand, welcher der trockenen Außenumgebung entspricht,
also wenn mittels des Niederschlagssensors kein Niederschlag festgestellt wurde, zusätzlich
die Außentemperatur auszuwerten. Liegt die Außentemperatur unter der erfassten Vorgabetemperatur,
unterschreitet diese also, so wird bei dem Betätigen der Antrieb nicht bis zum Erreichen
der Offenstellung, in welcher das Fenster vollständig geöffnet ist, betrieben. Die
Offenstellung kann beispielsweise einer der eingangs genannten Offenstellungen, also
Klappoffenstellung, Schwenkoffenstellung oder Schwingoffenstellung, entsprechen.
[0010] Vielmehr soll bei dem auf das Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb nur solange
betrieben werden, bis die erste Stellung erreicht ist, in welcher der Flügel beziehungsweise
das Fenster lediglich teilweise geöffnet ist. Dies ist insbesondere auch dann der
Fall, wenn das Betätigen auf ein vollständiges Öffnen des Flügels gerichtet ist. Ein
Betreiben über die erste Stellung hinaus wird verhindert. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass auch in Situationen, in welchen der Niederschlagszustand mittels des Niederschlagssensors
nicht oder nicht zuverlässig erfasst werden kann, keine oder zumindest nur wenig Feuchtigkeit
in den Innenraum gelangt. Das Betätigen erfolgt entweder manuell durch einen Benutzer,
also eine Bedienperson, oder automatisch durch ein Steuergerät des Fensters. Das automatische
Betätigen kann beispielsweise zeitabhängig und/oder in Abhängigkeit von einer in dem
Innenraum vorliegenden Luftqualität erfolgen.
[0011] Die Vorgabetemperatur wird beispielsweise auf eine Temperatur festgelegt, welche
zumindest näherungsweise der Gefriertemperatur von Wasser entspricht, also bevorzugt
in einem Temperaturbereich von -2°C bis +2°C liegt, insbesondere gleich 0°C ist. Auf
diese Weise wird auch bei Schneefall, welcher von dem Niederschlagssensor häufig nicht
zuverlässig als Niederschlag erkannt wird, ein Öffnen des Flügels über die erste Stellung
hinaus verhindert. Entsprechend kann der Schnee nicht in den Innenraum gelangen.
[0012] Die vorstehend beschriebenen Bedingungen sind erfüllt, wenn die Außentemperatur die
Vorgabetemperatur unterschreitet und gleichzeitig der Niederschlagssensor eine trockene
Außenumgebung feststellt. Es ist bei der Durchführung des Verfahrens grundsätzlich
nicht notwendig, dass die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand permanent
erfasst werden. Vielmehr kann das Erfassen lediglich unter bestimmten Umständen vorgesehen
sein, worauf nachfolgend noch eingegangen wird. Alternativ ist jedoch auch ein permanentes
Erfassen von wenigstens einer der Größen Außentemperatur und Niederschlagszustand
möglich. Bevorzugt wird die Außentemperatur nur dann erfasst und/oder ausgewertet,
wenn der Niederschlagssensor auf die trockene Außenumgebung erkennt.
[0013] Zusätzlich oder alternativ ist es selbstverständlich möglich, dass, wenn der Flügel
weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung, und die genannten Bedingungen eintreten,
der Antrieb zum Verlagern des Flügels in die erste Stellung betrieben wird. Sobald
also der Niederschlagssensor einen der trockenen Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand
feststellt und die Außentemperatur die Vorgabetemperatur unterschreitet, wird, sofern
der Flügel sich in der zweiten Stellung befindet, in der er weiter geöffnet ist als
in der ersten Stellung, zumindest teilweise geschlossen, insbesondere in die erste
Stellung gebracht. Alternativ ist in diesem Fall selbstverständlich auch ein vollständiges
Schließen des Flügels, also ein Verlagern in seine Geschlossenstellung, realisierbar.
[0014] Der Niederschlagssensor ist beispielsweise als Widerstandsniederschlagssensor ausgebildet,
weist also eine der Außenumgebung des Flügels zugewandte und mit dieser in Strömungsverbindung
stehende Sensorfläche auf, deren z.B. elektrischer Widerstand bestimmt wird. Insbesondere
ist die Sensorfläche auf einer Außenfläche des Fensters angeordnet. Bei trockener
Sensorfläche wird mithin ein hoher Widerstand festgestellt und auf das Vorliegen der
trockenen Außenumgebung erkannt. Sammelt sich dagegen Niederschlag auf der Sensorfläche,
so verringert sich der gemessene Widerstand, sodass - insbesondere bei Unterschreiten
eines bestimmten Widerstandsschwellwerts - auf das Vorliegen der feuchten Außenumgebung
erkannt wird.
[0015] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei einem einer feuchten Außenumgebung
entsprechenden Niederschlagszustand, insbesondere auch bei Erreichen oder Überschreiten
der Vorgabetemperatur, bei dem auf das Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb zum
Verlagern des Flügels nur bis zum Erreichen der ersten Stellung betrieben wird oder
bei Vorliegen der zweiten Stellung, in der der Flügel weiter geöffnet ist als in der
ersten Stellung, der Antrieb zum Verlagern des Flügels in die erste Stellung betrieben
wird. Dies wird zusätzlich zu dem vorstehend beschriebenen Vorgehen durchgeführt.
Die Außentemperatur muss entsprechend in diesem Fall nicht erfasst und/oder ausgewertet
werden. Die zweite Stellung kann grundsätzlich jede beliebige Stellung sein, in welcher
der Flügel weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung, insbesondere auch die Offenstellung.
[0016] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei einem einer trockenen Außenumgebung
entsprechenden Niederschlagszustand bei Erreichen oder Überschreiten der Vorgabetemperatur
durch die Außentemperatur bei dem auf das Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb
zum Verlagern des Flügels bis zum Erreichen einer dritten Stellung betrieben wird,
in der der Flügel weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung. Damit das Verlagern
des Flügels in die dritte Stellung zugelassen wird, müssen also wenigstens zwei Bedingungen
erfüllt sein. Zum einen muss mittels des Niederschlagssensors der der trockenen Außenumgebung
entsprechende Niederschlagszustand festgestellt werden. Zum anderen muss die mittels
des Temperatursensors erfasste Außentemperatur die Vorgabetemperatur erreichen oder
überschreiten. Bevorzugt wird das Verlagern des Flügels in die dritte Stellung ausschließlich
unter diesen Bedingungen zugelassen beziehungsweise durchgeführt. Auch die dritte
Stellung kann grundsätzlich jede beliebige Stellung sein, in welcher der Flügel weiter
geöffnet ist als in der ersten Stellung. Besonders bevorzugt entspricht die dritte
Stellung der Offenstellung. Beispielsweise ist der Flügel in der dritten Stellung
weiter geöffnet als in der zweiten Stellung. Die dritte Stellung kann jedoch auch
der zweiten Stellung entsprechen.
[0017] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass - in einer zweiten Betriebsart -
auch bei Unterschreiten der Vorgabetemperatur durch die Außentemperatur und/oder bei
dem der feuchten Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand, bei dem auf das
Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb zum Verlagern des Flügels bis zum Erreichen
der dritten Stellung betrieben wird, in der der Flügel weiter geöffnet ist als in
der ersten Stellung. Neben der ersten Betriebsart, in welcher das vorstehend beschriebene
Verhalten erzielt wird, kann das Verfahren auch in der zweiten Betriebsart durchgeführt
werden. In der zweiten Betriebsart ist ein Verlagern des Flügels in eine Stellung
möglich, in welcher er weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung. Dies gilt insbesondere
auch dann, wenn in der ersten Betriebsart bei den mittels des Temperatursensors und
des Niederschlagssensors ermittelten Umgebungsbedingungen in der ersten Betriebsart
ein Öffnen des Flügels nur bis in die erste Stellung zugelassen beziehungsweise durchgeführt
wird. Dabei ist es in der zweiten Betriebsart unerheblich, ob die Außentemperatur
kleiner ist als die Vorgabetemperatur, also die Vorgabetemperatur durch die Außentemperatur
unterschritten wird, oder der Niederschlagssensor eine feuchte Außenumgebung anzeigt.
Insbesondere ist in der zweiten Betriebsart das Verlagern des Flügels völlig unabhängig
von der Außentemperatur und dem Niederschlagszustand möglich.
[0018] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass ein Benutzer zwischen der ersten
Betriebsart und der zweiten Betriebsart umschalten kann. Der Benutzer beziehungsweise
die Bedienperson kann demnach auswählen, ob die Außentemperatur und der Niederschlagszustand
bei dem Öffnen beziehungsweise Schließen des Fensters berücksichtigt werden sollen.
Wünscht er das Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenraum weitestgehend zu vermeiden,
so wird er die erste Betriebsart auswählen. Möchte er dagegen ausdrücklich das Fenster
weiter öffnen und es beispielsweise in die zweite oder dritte Stellung bringen, so
wählt er die zweite Betriebsart aus. Beispielsweise kann er die zweite Betriebsart
auswählen, wenn die Außentemperatur zwar die Vorgabetemperatur unterschreitet, jedoch
kein Niederschlag vorliegt, die Außenumgebung also trocken ist.
[0019] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in der ersten Betriebsart die Außentemperatur
und/oder der Niederschlagszustand nur erfasst werden, wenn der Flügel sich in der
zweiten Stellung befindet, in der er weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung.
Es ist also vorgesehen, dass die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand
nicht permanent erfasst werden, sondern lediglich erfassbar sind. Um einen möglichst
geringen Energieverbrauch zu realisieren, soll nun die Außentemperatur beziehungsweise
der Niederschlagszustand nur dann erfasst werden, wenn dies tatsächlich notwendig
ist. Dies ist insbesondere der Fall, wenn sich der Flügel in der zweiten oder dritten
Stellung befindet. In diesem Fall soll zügig auf Veränderungen der Umgebungsbedingungen
reagiert werden. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn der Flügel zumindest teilweise
geschlossen wird, wenn der Niederschlagssensor eine feuchte Außenumgebung erkennt
und/oder die Außentemperatur die Vorgabetemperatur unterschreitet.
[0020] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in der ersten Betriebsart die Außentemperatur
und/oder der Niederschlagszustand nur bei dem Betätigen und/oder nur während einer
bestimmten, auf das Betätigen folgenden Aktivierungszeitspanne erfasst werden. Dies
gilt insbesondere, solange sich der Flügel in der Geschlossenstellung oder zumindest
einer Stellung befindet, in der er höchstens so weit geöffnet ist wie in der ersten
Stellung. In diesen Fällen ist es üblicherweise nicht notwendig, den Umgebungszustand
in Form der Außentemperatur und des Niederschlagszustands permanent zu überwachen.
Entsprechend werden, um den Energieverbrauch möglichst gering zu halten, erst bei
beziehungsweise ab dem Betätigen die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand
erfasst. Besonders bevorzugt erfolgt das Erfassen während der bestimmten Aktivierungszeitspanne,
welche auf das Betätigen folgt.
[0021] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass in der zweiten Betriebsart die Außentemperatur
und/oder der Niederschlagszustand nicht erfasst werden. In der zweiten Betriebsart
ist gemäß den vorstehenden Ausführungen ein freies Verlagern des Flügels vorgesehen,
unabhängig von dem Umgebungszustand in der Außenumgebung. Es ist daher vorgesehen,
zumindest die Außentemperatur beziehungsweise den Niederschlagszustand, besonders
bevorzugt beide, nicht mithilfe des Temperatursensors beziehungsweise des Niederschlagssensors
zu erfassen. Vielmehr kann es vorgesehen sein, die Außentemperatur auf einen Wert
zu setzen, welcher größer ist als die Vorgabetemperatur, und den Niederschlagszustand
auf einen einer trockenen Außenumgebung entsprechenden Wert. Auf diese Weise kann
mit geringem Aufwand das freie Verlagern des Flügels realisiert werden, auch wenn
weiterhin die eingangs genannten Bedingungen angewandt werden. In diesem Fall ist
es also nicht notwendig, in der zweiten Betriebsart andere Bedingungen anzuwenden
oder programmtechnisch andere Verzweigungen vorzusehen.
[0022] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass nach Ablauf einer bestimmten Überbrückungszeitspanne
von der zweiten Betriebsart auf die erste Betriebsart umgeschaltet wird. Es ist also
vorgesehen, dass nach dem Umschalten in die zweite Betriebsart diese nicht dauerhaft
durchgeführt wird. Auch wenn dies grundsätzlich möglich ist, so ist es vorteilhaft,
nach einer bestimmten Zeitspanne, nämlich der Überbrückungszeitspanne, wieder in die
erste Betriebsart umzuschalten, um ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenraum
zu minimieren. Auf diese Weise muss der Benutzer, welcher von der ersten auf die zweite
Betriebsart umgeschaltet hat, nicht ein erneutes Umschalten vornehmen beziehungsweise
an dieses denken. Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass bei dem Betätigen
der Antrieb auch dann unverzüglich zum Verlagern des Flügels betrieben wird, wenn
die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand noch nicht erfasst sind. Wie
vorstehend bereits ausgeführt, kann es vorteilhaft sein, die Außentemperatur beziehungsweise
den Niederschlagszustand zumindest zeitweise nicht mithilfe des Temperatursensors
beziehungsweise des Niederschlagssensors zu erfassen. Erfolgt während eines solchen
Zeitraums das Betätigen, so müssen zunächst der Temperatursensor und der Niederschlagssensor
angesprochen werden, um die Außentemperatur und den Niederschlagszustand in Erfahrung
zu bringen. Wird der Antrieb erst dann betrieben, wenn die Außentemperatur und/oder
der Niederschlagszustand vorliegen, so kann dies eine ungewünschte Verzögerung bewirken.
Speziell in dem Fall, dass die Betätigung durch den Benutzer erfolgt, beispielsweise
durch Betätigen eines Schaltelements, bemerkt dieser eine zeitliche Diskrepanz zwischen
dem Betätigen des Schaltelements und dem Anlaufen des Antriebs. Entsprechend soll
der Antrieb auch bereits dann anlaufen beziehungsweise betrieben werden, wenn entweder
die Außentemperatur oder der Niederschlagszustand oder beide noch nicht bekannt sind.
[0023] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Außentemperatur nur erfasst
wird, wenn der mittels des Niederschlagssensors ermittelte Niederschlagszustand der
trockenen Außenumgebung entspricht. Gemäß den vorstehenden Ausführungen wird die Außentemperatur
bevorzugt nur dann betrachtet, wenn der Niederschlagszustand der trockenen Außenumgebung
entspricht. Wird dagegen mittels des Niederschlagssensors ohnehin eine feuchte Außenumgebung
festgestellt, so ist die Außentemperatur unbeachtlich; der Flügel soll auch in diesem
Fall - zumindest in der ersten Betriebsart - nur bis in die erste Stellung geöffnet
werden können beziehungsweise in diese geschlossen werden. Entsprechend findet das
Erfassen der Außentemperatur nur dann statt, wenn diese tatsächlich benötigt wird.
[0024] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Antriebseinrichtung zum Betreiben
des Antriebs, des Temperatursensors und des Niederschlagssensors ausschließlich mittels
einer Solareinrichtung des Fensters, der Tür oder dergleichen erzeugte Energie und/oder
in einem Energiespeicher des Fensters, der Tür oder dergleichen gespeicherte Energie
verwendet. Es ist also beispielsweise ein autarker Solarbetrieb und/oder Batteriebetrieb
des Fensters, der Tür oder dergleichen vorgesehen. Das Fenster ist nicht an ein Stromnetz
angeschlossen und mithin von externer Energie unabhängig. Das Betreiben des Antriebs,
des Temperatursensors und des Niederschlagssensors soll ausschließlich anhand der
Energie der Solareinrichtung beziehungsweise des Energiespeichers erfolgen. Besonders
bevorzugt ist es dabei, wenn sowohl die Solareinrichtung als auch der Energiespeicher
vorgesehen sind. In diesem Fall kann bei ausreichender Sonneneinstrahlung die mithilfe
der Solareinrichtung erzeugte elektrische Energie in dem Energiespeicher zwischengespeichert
werden und in Zeiträumen, in welchen die Sonneneinstrahlung nicht ausreichend ist,
zum Betreiben der genannten Elemente herangezogen werden.
[0025] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Erfassen des Niederschlagszustands
unter Umgebungsbedingungen erfolgt. Das bedeutet, dass der Niederschlagssensor zumindest
näherungsweise die Außentemperatur aufweist, also insbesondere nicht beheizt ist.
Durch ein Beheizen des Niederschlagssensors beziehungsweise einer diesem zugeordneten
Sensorfläche kann üblicherweise die Zuverlässigkeit der Erkennung des Niederschlagszustands
verbessert werden. Dies gilt insbesondere, wenn der Niederschlag bei geringen Außentemperaturen
in Form von Schnee oder dergleichen auftritt. Der Schnee sammelt sich zwar analog
zu Regenwasser auf dem Niederschlagssensor beziehungsweise der Sensorfläche an, weist
jedoch eine derart geringe Leitfähigkeit auf, dass der Niederschlagssensor häufig
dennoch auf die trockene Außenumgebung erkennt. Durch das Beheizen kann der Schnee
wenigstens teilweise verflüssigt werden, worauf der Niederschlagssensor auf die feuchte
Außenumgebung erkennt. Das Beheizen des Niederschlagssensors ist jedoch energieaufwendig.
Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn die Antriebseinrichtung lediglich mittels
der Solareinrichtung beziehungsweise des Energiespeichers betrieben werden soll. In
diesem Fall steht üblicherweise keine ausreichende Energiemenge zur Verfügung. Insoweit
soll der Niederschlagssensor unbeheizt sein.
[0026] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Fenster, eine Tür oder dergleichen, insbesondere
zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens, mit einer Antriebseinrichtung,
die einen Antrieb zum Verlagern eines Flügels des Fensters, der Tür oder dergleichen
aufweist, wobei in einer Außenumgebung des Flügels mittels eines Temperatursensors
eine Außentemperatur und mittels eines Niederschlagssensors ein Niederschlagszustand
erfassbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass die Antriebseinrichtung - in einer ersten
Betriebsart - dazu ausgebildet ist, bei Unterschreiten einer Vorgabetemperatur durch
die Außentemperatur auch bei einem einer trockenen Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand
bei einem auf ein Öffnen gerichteten Betätigen den Antrieb zum Verlagern des Flügels
nur bis zum Erreichen einer teilweise geöffneten ersten Stellung zu betreiben oder
bei Vorliegen einer zweiten Stellung, in der der Flügel weiter geöffnet ist als in
der ersten Stellung, den Antrieb zum Verlagern des Flügels in die erste Stellung zu
betreiben. Die Antriebseinrichtung beziehungsweise das mit dieser umgesetzte Verfahren
kann gemäß den vorstehenden Ausführungen weitergebildet sein. Auf die Vorteile eines
derartigen Fensters, Tür oder dergleichen wurde bereits eingegangen.
[0027] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Fensters, insbesondere eines Wohndachfensters,
- Figur 2
- ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Öffnen oder Schließen des Fensters in einer
ersten Ausführungsform, und
- Figur 3
- ein Ablaufdiagramm des Verfahrens in einer zweiten Ausführungsform.
[0028] Die Figur 1 zeigt ein Fenster 1, welches als Dachfenster, insbesondere als Wohndachfenster,
ausgebildet ist. Das Dachfenster 1 besteht aus einem Rahmen 2 und einem Flügel 3,
der auch als Flügelrahmen bezeichnet werden kann. In dem Flügel 3 ist wenigstens eine
Fensterscheibe 4 gehalten. Das Fenster 1 verfügt über eine hier nicht dargestellte
Antriebseinrichtung, welche mittels eines Antriebs ein Verlagern des Flügels 3 bezüglich
des Rahmens 2 um zumindest eine Achse 5 ermöglicht. Die Achse 5 ist hier rein beispielhaft
angedeutet. Selbstverständlich ist auch eine abweichende Anordnung der Achse 5 oder
ein Verlagern, auch gleichzeitiges Verlagern, um mehrere Achsen 5 realisierbar. Der
Flügel 3 kann bezüglich des Rahmens 2 in verschiedene Stellungen gebracht werden,
insbesondere in eine Geschlossenstellung, in welcher das Fenster 1 vollständig geschlossen
ist, und in eine Offenstellung, in welcher das Fenster 1 vollständig geöffnet ist.
[0029] Das Fenster 1 weist eine Sensoreinrichtung 6 auf, mit welcher die Umgebungsbedingungen
in der Außenumgebung des Fensters 1 erfassbar sind. Die Sensoreinrichtung 6 liegt
dabei vorzugsweise auf einer Außenseite des Fensters 1 vor. In dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel ist die Sensoreinrichtung 6 an dem Flügel 3 angeordnet. Selbstverständlich
kann auch eine Anordnung an dem Rahmen 2 oder beabstandet von dem Fenster 1 vorgesehen
sein. Die Sensoreinrichtung 6 umfasst einen Temperatursensor und einen Niederschlagssensor,
welche hier nicht gesondert gekennzeichnet sind. Selbstverständlich können der Temperatursensor
und der Niederschlagssensor jedoch auch entgegen der hier dargestellten Ausführungsform
voneinander beabstandet an dem Fenster 1 oder beabstandet von diesem vorliegen.
[0030] Mittels des Temperatursensors kann eine Außentemperatur und mittels des Niederschlagssensors
ein Niederschlagszustand erfasst werden. Der Niederschlagssensor ist bevorzugt als
unbeheizter Widerstandsniederschlagssensor ausgebildet, bestimmt also den Niederschlagszustand
anhand der Leitfähigkeit von eventuell auf einer Sensorfläche vorliegendem Niederschlag.
Insbesondere bedingt durch die Ausführung des Niederschlagssensors als unbeheizter
Widerstandsniederschlagssensor kann der Niederschlagszustand unter Umständen nicht
zutreffend erfasst werden. Liegt beispielsweise der Niederschlag in Form von Schnee
auf der Sensorfläche vor, so erkennt der Niederschlagssensor dennoch auf eine trockene
Außenumgebung, weil die Leitfähigkeit von Schnee im Vergleich zu Regenwasser gering
ist.
[0031] Das hier dargestellte Fenster beziehungsweise dessen Antriebseinrichtung ist dazu
ausgebildet, den Antrieb, den Temperatursensor und den Niederschlagssensor ausschließlich
mit mittels einer Solareinrichtung des Fensters 1 erzeugter Energie und/oder mit in
einem Energiespeicher des Fensters 1 gespeicherter Energie zu betreiben. Das Fenster
1 weist entsprechend keine externe Stromzuführung auf.
[0032] Die Antriebseinrichtung des Fensters 1 ist üblicherweise derart ausgestaltet, dass
ein Öffnen des Flügels 3, insbesondere über eine teilweise geöffnete erste Stellung
hinaus, nur bei trockener Außenumgebung zugelassen wird. Dabei kann es bei bekannten
Antriebseinrichtungen aufgrund der vorgenannten Eigenschaften des Niederschlagssensors
dazu kommen, dass bei Schneefall und entsprechend feuchter Außenumgebung die Antriebseinrichtung
ein Öffnen des Fensters 1 in die Offenstellung zulässt. Es ist daher, insbesondere
in einer ersten Betriebsart, vorgesehen, bei Unterschreiten einer Vorgabetemperatur
durch die Außentemperatur, auch bei einem einer trockenen Außenumgebung entsprechenden
Niederschlagszustand bei einem auf ein Öffnen gerichteten Betätigen den Antrieb zum
Verlagern des Flügels nur bis zum Erreichen der teilweise geöffneten ersten Stellung
zu betreiben. Die Antriebseinrichtung ist zu diesem Zweck entsprechend ausgebildet.
[0033] Die Figur 2 zeigt ein beispielhaftes Ablaufdiagramm des dabei angewandten Verfahrens
in einer ersten Ausführungsform. Ein Startpunkt ist dabei durch das Bezugszeichen
7 gekennzeichnet. In einer ersten Verzweigung 8 wird zunächst abgefragt, ob der mithilfe
des Niederschlagssensors erfasste Niederschlagszustand einer trockenen oder einer
feuchten Außenumgebung entspricht. Ist ersteres der Fall, so wird zu einer Verzweigung
9 verzweigt. Im Falle der feuchten Außenumgebung wird im Rahmen einer Operation 10
der Antrieb zum Verlagern des Flügels 3 nur bis zum Erreichen der teilweise geöffneten
ersten Stellung betrieben.
[0034] In der Verzweigung 9 wird geprüft, ob die Außentemperatur kleiner als eine bestimmte
Vorgabetemperatur ist. Ist dies der Fall, wird ebenfalls zu der Operation 10 verzweigt
und der Antrieb wie vorstehend beschrieben betrieben. Ist dagegen die Außentemperatur
größer oder gleich der Vorgabetemperatur, so wird zu einer Operation 11 verzweigt,
gemäß welcher der Flügel 3 wunschgemäß verlagert werden kann, auch über die erste
Stellung hinaus in Richtung einer zweiten Stellung, in welcher der Flügel weiter geöffnet
ist als in der ersten Stellung. Sowohl nachfolgend der Operation 10 als auch der Operation
11 wird anschließend die Durchführung des Verfahrens in einem Endpunkt 12 beendet.
Anschließend kann das Verfahren von dem Startpunkt 7 aus erneut durchgeführt werden.
[0035] Der hier gezeigte Ablauf wird insbesondere bei beziehungsweise nach einem auf ein
Öffnen gerichteten Betätigen, beispielsweise durch einen Benutzer beziehungsweise
eine Bedienperson, durchgeführt. Alternativ kann das Betätigen selbstverständlich
auch automatisch, beispielsweise durch ein Steuergerät des Fensters 1, erfolgen. Das
Betätigen ist dabei insbesondere auf ein Öffnen gerichtet, welches den Flügel 3 in
die zweite Stellung verlagert, in welcher er weiter geöffnet ist als in der ersten
Stellung, besonders bevorzugt also auf ein vollständiges Öffnen in die Offenstellung.
[0036] Alternativ oder zusätzlich kann es vorgesehen sein, dass bei Erreichen der Operation
10 der Antrieb zum Verlagern des Flügels in die erste Stellung betrieben wird, wenn
er sich in einer Stellung befindet, in der er weiter geöffnet ist als in der ersten
Stellung. Ist letzteres bei Erreichen der Operation 11 der Fall, so wird der Antrieb
nicht betrieben.
[0037] Die Figur 3 zeigt ein Ablaufdiagramm für eine erweiterte Ausführungsform des Verfahrens.
Diese beruht auf dem anhand der Figur 2 beschriebenen, sodass insoweit auf die vorstehenden
Ausführungen verwiesen sei. Das hier dargestellte Ablaufdiagramm weist eine zusätzliche
Verzweigung 13 auf, in welcher festgestellt wird, ob eine erste Betriebsart oder eine
zweite Betriebsart vorliegt. In der ersten Betriebsart wird von der Verzweigung 13
zu der Verzweigung 8 verzweigt, im Fall der zweiten Betriebsart direkt, also ohne
weitere Verzweigungen, zu der Operation 11. In der ersten Betriebsart wird entsprechend
das bereits anhand der Figur 2 beschriebene Verfahren durchgeführt.
[0038] In der zweiten Betriebsart ist es dagegen trotz des Unterschreitens der Vorgabetemperatur
durch die Außentemperatur und trotz mittels des Niederschlagssensors festgestelltem
Niederschlag möglich, den Flügel 3 in die zweite Stellung zu verlagern, in welcher
er weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass
der Benutzer zwischen der ersten und der zweiten Betriebsart umschalten kann. Beispielsweise
ist eine Bedieneinheit mit wenigstens zwei Bedienelementen, insbesondere Bedientasten,
vorgesehen. Mit einem ersten der Bedienelemente wird ein auf das Öffnen gerichtetes
Betätigen durchgeführt, mit einem zweiten der Bedienelemente ein auf ein Schließen
gerichtetes Betätigen. Beim Betätigen des ersten Bedienelements signalisiert der Benutzer
somit den Wunsch nach einem vollständigen Öffnen des Flügels 3 in die Offenstellung,
mit dem Betätigen des zweiten den nach einem vollständigen Schließen in die Geschlossenstellung.
In der ersten Betriebsart wird nun jedoch auch bei Betätigen des ersten Bedienelements
der Flügel 3 nur bis in die erste Stellung verlagert beziehungsweise der Antrieb entsprechend
betrieben.
[0039] Möchte der Benutzer dagegen den Flügel 3 weiter öffnen als in die erste Stellung,
so kann er beispielsweise das erste und das zweite Bedienelement gleichzeitig betätigen.
Durch dieses gleichzeitige Betätigen wird in die zweite Betriebsart gewechselt, in
welcher bis zum erneuten manuellen Wechseln der Betriebsart oder zumindest über eine
bestimmte Überbrückungszeitspanne das Öffnen des Flügels 3 über die erste Stellung
hinaus, beispielsweise in die zweite Stellung, zugelassen ist. Bevorzugt entspricht
das gleichzeitige Betätigen der beiden Bedienelemente auch dem auf das Öffnen gerichtete
Betätigen, sodass der Flügel 3 sogleich geöffnet wird.
[0040] Bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsformen kann es vorkommen, dass die Außentemperatur
und/oder der Niederschlagszustand noch nicht mithilfe des Temperatursensors beziehungsweise
des Niederschlagssensors erfasst wurden, wenn das Betätigen erfolgt. In diesem Fall
soll der Antrieb unverzüglich zum Öffnen des Flügels 3 betrieben werden, um entsprechende
Verzögerungen, welcher dem Benutzer unangenehm auffallen können, zu vermeiden. Es
wird also erst während des Verlagerns des Flügels 3 entschieden, ob das Verlagern
nur bis zum Erreichen der ersten Stellung durchgeführt wird oder ob ein Verlagern
über die erste Stellung hinaus zugelassen wird.
1. Verfahren zum Öffnen und/oder Schließen eines Fensters (1), einer Tür oder dergleichen,
insbesondere eines Wohndachfensters, mit einer Antriebseinrichtung, die einen Antrieb
zum Verlagern eines Flügels (3) des Fensters (1), der Tür oder dergleichen aufweist,
wobei in einer Außenumgebung des Flügels (3) mittels eines Temperatursensors eine
Außentemperatur und mittels eines Niederschlagssensors ein Niederschlagszustand erfasst
wird, dadurch gekennzeichnet, dass - in einer ersten Betriebsart - bei Unterschreiten einer Vorgabetemperatur durch
die Außentemperatur auch bei einem einer trockenen Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand
bei einem auf ein Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb zum Verlagern des Flügels
(3) nur bis zum Erreichen einer teilweise geöffneten ersten Stellung betrieben wird
oder bei Vorliegen einer zweiten Stellung, in der der Flügel (3) weiter geöffnet ist
als in der ersten Stellung, der Antrieb zum Verlagern des Flügels (3) in die erste
Stellung betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem einer feuchten Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand, insbesondere
auch bei Erreichen oder Überschreiten der Vorgabetemperatur, bei dem auf das Öffnen
gerichteten Betätigen der Antrieb zum Verlagern des Flügels (3) nur bis zum Erreichen
der ersten Stellung betrieben wird oder bei Vorliegen der zweiten Stellung, in der
der Flügel (3) weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung, der Antrieb zum Verlagern
des Flügels (3) in die erste Stellung betrieben wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem einer trockenen Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand bei Erreichen
oder Überschreiten der Vorgabetemperatur durch die Außentemperatur bei dem auf das
Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb zum Verlagern des Flügels (3) bis zum Erreichen
einer dritten Stellung betrieben wird, in der der Flügel (3) weiter geöffnet ist als
in der ersten Stellung.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass - in einer zweiten Betriebsart - auch bei Unterschreiten der Vorgabetemperatur durch
die Außentemperatur und/oder bei dem der feuchten Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand
bei dem auf das Öffnen gerichteten Betätigen der Antrieb zum Verlagern des Flügels
(3) bis zum Erreichen der dritten Stellung betrieben wird, in der der Flügel (3) weiter
geöffnet ist als in der ersten Stellung.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Benutzer zwischen der ersten Betriebsart und der zweiten Betriebsart umschalten
kann.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Betriebsart die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand nur
erfasst werden, wenn der Flügel (3) sich in der zweiten Stellung befindet, in der
er weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Betriebsart die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand nur
bei dem Betätigen und/oder nur während einer bestimmten, auf das Betätigen folgenden
Aktivierungszeitspanne erfasst werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Betriebsart die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand
nicht erfasst werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nach Ablauf einer bestimmten Überbrückungszeitspanne von der zweiten Betriebsart
auf die erste Betriebsart umgeschaltet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei dem Betätigen der Antrieb auch dann unverzüglich zum Verlagern des Flügels (3)
betrieben wird, wenn die Außentemperatur und/oder der Niederschlagszustand noch nicht
erfasst sind.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außentemperatur nur erfasst wird, wenn der mittels des Niederschlagssensors ermittelte
Niederschlagszustand einer trockenen Außenumgebung entspricht.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung zum Betreiben des Antriebs, des Temperatursensors und des
Niederschlagssensors ausschließlich mittels einer Solareinrichtung des Fensters (1),
der Tür oder dergleichen erzeugte Energie und/oder in einem Energiespeicher des Fensters
(1), der Tür oder dergleichen gespeicherte Energie verwendet.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bestimmen des Niederschlagszustands unter Umgebungsbedingungen erfolgt.
14. Fenster (1), Tür oder dergleichen, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach
einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit einer Antriebseinrichtung, die
einen Antrieb zum Verlagern eines Flügels (3) des Fensters (1), der Tür oder dergleichen
aufweist, wobei in einer Außenumgebung des Flügels (3) mittels eines Temperatursensors
eine Außentemperatur und mittels eines Niederschlagssensors ein Niederschlagszustand
erfassbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung - in einer ersten Betriebsart - dazu ausgebildet ist, bei
Unterschreiten einer Vorgabetemperatur durch die Außentemperatur auch bei einem einer
trockenen Außenumgebung entsprechenden Niederschlagszustand bei einem auf ein Öffnen
gerichteten Betätigen den Antrieb zum Verlagern des Flügels (3) nur bis zum Erreichen
einer teilweise geöffneten ersten Stellung zu betreiben oder bei Vorliegen einer zweiten
Stellung, in der der Flügel weiter geöffnet ist als in der ersten Stellung, den Antrieb
zum Verlagern des Flügels (3) in die erste Stellung zu betreiben.