Stand der Technik
[0001] Vorrichtungen zur Drehbewegungsübertragung bzw. Drehbewegungskopplung von winklig
zueinander ausgerichteten drehbaren Wellen, wie zum Beispiel Drehgetriebe, bzw. Wickelvorrichtungen
mit solchen Vorrichtungen sind bekannt. Mögliche Anwendungen betreffen beispielsweise
das Auf- und Abwickeln von Abdeckelementen mittels drehbar angetriebener Wickelwellen,
um Öffnungen an Gebäudewänden oder -dächern zur Lüftung bzw. Verdunklung von Räumen
mit den Abdeckelementen abzudecken bzw. zu öffnen. Dabei können abhängig von der Größe
bzw. Art des Abdeckelements und dem Eigengewicht der Drehwelle beachtliche statische
und/oder dynamische Beanspruchungen an Komponenten der Getriebe bzw. der Wickelvorrichtung
auftreten.
[0002] Bekannte derartige Anordnungen sind insbesondere in Fällen, in denen sich im Verlauf
des Wickelvorgangs die drehende Wickelwelle als Ganzes zusätzlich in vertikaler Richtung
bewegt, nicht ausgereift.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Anordnungen der einleitend erläuterten
Art bereitzustellen, welche im Hinblick auf wirtschaftliche und technische Gegebenheiten
verbessert sind, insbesondere im Hinblick auf praxisrelevante mechanische Beanspruchungen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0005] Die abhängigen Ansprüche betreffen vorteilhafte Varianten der Erfindung.
[0006] Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung von
winklig zueinander ausgerichteten Drehwellen, wobei die Vorrichtung Winkelgetriebemittel
mit um unterschiedlich orientierte Drehachsen drehbare Winkelgetriebeabschnitte umfasst,
die abgestimmt sind, im montierten Betriebszustand der Vorrichtung für eine Übertragung
der Drehbewegung von einer Drehwelle auf eine andere Drehwelle zusammenzuwirken, wobei
die Vorrichtung eine Durchgangsöffnung aufweist, deren Öffnungsquerschnitt für ein
Durchgreifen einer ersten Drehwelle durch die Durchgangsöffnung abgestimmt ist. Bevorzugt
reicht die erste Drehwelle im durchgreifenden Zustand durch die gesamte Länge der
Durchgangsöffnung, bzw. steht beidseitig an den Winkelgetriebemitteln über. Insbesondere
verlängert sich die erste Drehwelle beidseitig der Winkelgetriebemittel bis zu Abschnitten
bzw. Lagerstellen an denen die erste Drehwelle aufgenommen ist. Die Vorrichtung dient
insbesondere zur getrieblichen Verbindung von zwei rechtwinklig zueinander stehenden
Drehwellen.
[0007] Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass Lagermittel zur Lagerung
der Vorrichtung an der ersten Drehwelle mit wenigstens zwei für einen Lagerkontakt
mit der ersten Drehwelle ausgebildeten Anlageabschnitten vorhanden sind, wobei die
wenigstens zwei Anlageabschnitte gegenüberliegend zu einer Längsachse der Durchgangsöffnung
positioniert sind. Die beiden Anlageabschnitte sind durch einen freien Raum der Durchgangsöffnung
voneinander beabstandet, wobei ein lichter Abstand der Anlageabschnitte auf ein Außenmaß
der ersten Drehwelle abgestimmt ist bzw. diesem entspricht. Mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung lässt sich die Lebensdauer für Anordnungen zur Drehbewegungskopplung von
winklig zueinander ausgerichteten Drehwellen vorteilhaft gestalten.
[0008] Insbesondere sind mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in deren montiertem Betriebszustand
zuverlässig und dauerhaft auch höhere auftretende mechanische Beanspruchungen ohne
eine Beeinträchtigung in der Lager- oder Getriebefunktion möglich.
[0009] Insbesondere ist die erfindungsgemäße Vorrichtung vorteilhaft für hohe statische
und dynamische Belastungen einsetzbar, wobei gleichzeitig eine vergleichsweise lange
Lebensdauer erreichbar ist. Insbesondere lassen sich Wickelvorrichtungen für vergleichsweise
große Öffnungen an Gebäuden vorteilhaft realisieren. Beispielsweise können Wickelanordnungen
mit einer horizontalen Wickelwelle, welche von einer ersten vertikal stehenden Welle
antreibbar ist, realisiert werden, wobei mit der Wickelwelle ein flexibles Abdeckelement
für eine Öffnung mit einer Gesamthöhe bis beispielsweise über vier Meter auf- und
abwickelbar ist. So kann vorteilhaft realisiert werden, dass die Wickelwelle immer
nahezu horizontal ausgerichtet ist. Dies ist auch aus Platzgründen vorteilhaft.
[0010] Vorteilhafterweise sind die Lagermittel so abgestimmt, dass die Lagerkräfte, die
zwischen der ersten Drehwelle und der anderen Drehwelle wirken, an gegenüberliegenden
Außenseiten der ersten Drehwelle angreifen. Bevorzugt über genau zwei über die axiale
Erstreckung der ersten Drehwelle voneinander beabstandete bzw. getrennte Lagerstellen,
wobei mit jeder Lagerstelle ein Lagerkontakt an genau zwei gegenüberliegenden Außenseiten
der ersten Drehwelle realisierbar ist. Damit können Dauerbelastungen und auch insbesondere
kurzzeitig auftretende Belastungsspitzen im Bereich der Lagermittel sicher aufgenommen
werden. Eine Beschädigung oder Beeinträchtigung bzw. ggf. sogar ein Versagen einer
Getriebe- und/oder Lagerfunktionalität im Bereich der Verbindung von winklig zueinander
stehenden Drehwellen kann mit der erfindungsgemäßen Anordnung ausgeschlossen werden,
so dass eine volle Lager- und Getriebefunktionalität dauerhaft erhalten bleibt.
[0011] Im montierten Betriebszustand der Vorrichtung sind die Anlageabschnitte bevorzugt
so ausgestaltet, dass die Anlageabschnitte an gegenüberliegenden Außenseiten der ersten
Drehwelle in Anlage bringbar sind, bevorzugt in einer Anpresssituation sind. Die Anlageabschnitte
grenzen an die Durchgangsöffnung an bzw. reichen an diese heran und können einen Teil
von Wandungsabschnitten der Durchgangsöffnung bilden oder komplett diese bilden.
[0012] Die Lagermittel bewegen sich vorteilhafterweise mit den Winkelgetriebeabschnitten
mit bzw. sind mit diesen bewegungsgekoppelt, wohingegen andere Abschnitte der Vorrichtung
dazu positionsfest sind, zum Beispiel ein Gehäuseabschnitt, an dem die Lagermittel
bzw. die Winkelgetriebeabschnitte aufgenommen sind.
[0013] Insbesondere ist es vorteilhaft, dass ausgehend von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
die erste Drehwelle als ein nahezu beliebiges Längsprofil mit flachen bzw. ebenen
Außenseiten ausgebildet sein kann. Die erste Drehwelle kann in vorteilhafter Weise
zumindest zwei gegenüberliegende Flachabschnitte bzw. Gegenflächen aufweisen, an welchen
die Lagermittel in Anlage bringbar sind. Besonders vorteilhaft ist die Querschnittsform
der ersten Drehwelle polygonal bzw. mehreckig insbesondere viereckig zum Beispiel
quadratisch oder rechteckig. Dies betrifft zum Beispiel die gesamte Länge der ersten
Drehwelle oder zumindest den Abschnitt der ersten Drehwelle, entlang dem die andere
Drehwelle entlangbewegbar ist, z. B. bei einer Wickelanordnung mit einer ersten vertikalen
Drehwelle und einer dazu quer verlaufenden zweiten Drehwelle, die bei drehender ersten
Drehwelle an dieser über die erfindungsgemäße Vorrichtung sich auf- bzw. abwärts bewegend
drehend antreibbar ist.
[0014] Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird im montierten Betriebszustand der Vorrichtung
vorteilhafterweise neben einer durchgehenden Führung entlang der ersten Drehwelle
gleichzeitig eine Drehmomentübertragung von der ersten Drehwelle auf die weitere bzw.
zweite Drehwelle bereitgestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist vorteilhaft
kompakt insbesondere als eine Baueinheit ausgestaltet.
[0015] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Durchgangsöffnung begrenzende Öffnungsabschnitte
derart ausgebildet sind, dass die Öffnungsabschnitte zur Längsachse der Durchgangsöffnung
radial nach außen versetzt zu den wenigstens zwei Anlageabschnitten vorhanden sind.
Die Durchgangsöffnung weist demgemäß die radial weiter innen liegenden Anlageabschnitte
auf und die an die Durchgangsöffnung heranreichende Öffnungsabschnitte auf, welche
im durch die Durchgangsöffnung reichenden Zustand der ersten Drehwelle bevorzugt über
einen Luftspalt beabstandet sind zur Außenseite der ersten Drehwelle.
[0016] Damit kann über die vorgebbare axiale Länge der Durchgangsöffnung, die insbesondere
einer Längenabmessung der Vorrichtung entspricht, die erste Drehwelle mit der Vorrichtung
zur Drehbewegungskopplung zusammenwirken. Besonders stabile Führungs- und/oder Lagerverhältnisse
der über die erfindungsgemäße Vorrichtung mit der ersten Drehwelle gekoppelten anderen
Drehwelle ergeben sich, wenn zumindest in den beiden Endbereichen der Durchgangsöffnung
jeweils eine Lagerstelle vorhanden ist. Jede Lagerstelle weist bevorzugt zwei getrennte
bzw. gegenüberliegende Kontaktflächen zwischen den Lagermitteln bzw. Anlageabschnitten
und der ersten Drehwelle auf.
[0017] Dies ist vorteilhaft, da an der ersten Drehwelle die Lagerkräfte an voneinander in
Längsrichtung der ersten Drehwelle über einen Längsabschnitt getrennten Abschnitt
wirksam sind, der einen Lagerabstand definiert, der über die Länge der Durchgangsöffnung
bestimmt bzw. wählbar ist.
[0018] Grundsätzlich können auch mehr als zwei Lagerstellen innerhalb der Durchgangsöffnung
vorgesehen sein.
[0019] Es wird weiter vorgeschlagen, dass in einer vorteilhaften Variation des Erfindungsgegenstandes
die Durchgangsöffnung aus einem Hohlprofil mit im Wesentlichen einheitlicher Querschnittsform
der Durchgangsöffnung gebildet ist. Das Hohlprofil kann vorteilhaft ein Vierkant-
und/oder Rohrprofil umfassen, beispielsweise aus einem Stahlwerkstoff. Das Hohlprofil
ist vorteilhafterweise drehbar an einem Gehäuseteil der Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung
aufgenommen. Am Hohlprofil sind zudem die Anlageabschnitte integral bzw. Lagerkörper
separat vorhanden.
[0020] Es ist überdies vorteilhaft, dass die wenigstens zwei Anlageabschnitte als separat
ausgestaltete Lagerkörper ausgebildet sind. So kann die Lagerfunktionalität über die
separat ausgestalteten Lagerkörper definiert bzw. angepasst sein, z. B. über die Art
der Lagerkörper vorgegeben werden. Die Lagerkörper sind insbesondere an dem Hohlprofil
zum Beispiel drehbar bzw. bevorzugt austauschbar aufgenommen. Vorteilhaft ist es,
wenn die Lagerkörper an dem Längsprofil um eine Achse drehgelagert sind, welche zur
Längsachse der Durchgangsöffnung winklig bzw. quer bzw. rechtwinklig ausgerichtet
ist. Die Lagerkörper sind bevorzugt kugel-, rollen- oder walzenförmig.
[0021] Bevorzugt sind die Lagerkörper als Wälz- und/oder Gleitlagerkörper ausgebildet. So
können standardmäßig existierende Lagerkörper vorteilhaft eingesetzt werden.
[0022] Es ist auch von Vorteil, dass die Lagermittel wenigstens zwei unterschiedlich räumlich
orientierte Anlageabschnitte umfassen. Die Anlageabschnitte sind vorteilhafterweise
derart ausgebildet, dass im an der ersten Drehwelle montierten Betriebszustand der
Vorrichtung die Anlageabschnitte auf winklig zueinander ausgerichteten Führungsflächen,
bevorzugt auf außen an der ersten Drehwelle vorhandenen Außenflächen in Anlage gelangen.
[0023] Von vorteilhaft zwei Lagerstellen weist jede Lagerstelle bevorzugt zwei Paare von
zusammengehörigen Anlageabschnitte auf, wobei jedes Paar der Anlageabschnitte zwei
räumlich gleich orientierte Anlageabschnitte bildet, die sich von der räumlichen Orientierung
des anderen Paars unterscheidet.
[0024] Weiter ist es vorteilhaft, dass die Lagermittel, in Längsrichtung der Längsachse
der Durchgangsöffnung betrachtet, beidseitig der drehbaren Winkelgetriebeabschnitte
vorhanden sind.
[0025] So kann eine stabile und ausgewogene Lageranordnung insbesondere bei drehgetriebenen
Bewegungen der Drehwellen erreicht werden.
[0026] Eine vorteilhafte erfindungsgemäße Variante zeichnet sich dadurch aus, dass die Lagermittel,
in Längsrichtung der Längsachse der Durchgangsöffnung betrachtet, beidseitig der drehbaren
Winkelgetriebeabschnitte jeweils unterschiedlich räumlich orientierte Anlageabschnitte
umfassen. Insbesondere sind gleichartige bzw. identische Anlageabschnitte beidseitig
der drehbaren Winkelgetriebeabschnitte ausgebildet.
[0027] Es wird weiter vorgeschlagen, dass die Winkelgetriebeabschnitte im Bereich eines
Gehäuseteils vorhanden sind. So lassen sich die Winkelgetriebeabschnitte im Inneren
des Gehäuseteils der Drehbewegungskopplungsvorrichtung geschützt bzw. vom Gehäuseteil
umschlossen, unterbringen. Dies ist insbesondere bei rauen Umgebungsbedingungen wie
z. B. bei Nutzung unter freiem Himmel vorteilhaft.
[0028] Die Erfindung betrifft außerdem eine Wickelvorrichtung für ein Wickelelement zur
Lüftung und/oder Verdunklung von Gebäuden über wenigstens eine an einer Gebäudewand,
an einem im wesentlichen senkrechten Dachelement oder dergleichen vorgesehene Öffnung,
umfassend ein flächiges, flexibles Abdeckelement zur mindestens teilweisen Abdeckung
der wenigstens einen Öffnung im geschlossenen Zustand, ein von einer Antriebseinheit
über wenigstens zwei Drehwellen getriebenes Wickelelement zum Einstellen der Abdeckfläche
der Abdeckung, mit welchem das Abdeckelement aufwickelbar ist. Erfindungsgemäß ist
eine der vorgenannten Vorrichtungen vorhanden. Damit lassen sich die vorgenannten
Vorteile bei einer entsprechenden Wickelvorrichtung realisieren.
[0029] Vorteilhafterweise ist eine Nachführeinheit vorhanden, mit welcher abhängig vom Auf-
und Abwickelfortschritt des Abdeckelements an der weiteren Drehwelle eine Änderung
der Position des Wickelelements beim Auf- und Abwickelvorgang ausgleichbar ist. Insbesondere
ist es vorteilhaft, wenn die Nachführeinheit eine Seilzug-Nachführung besitzt.
[0030] So kann insbesondere bei langen Wickelwellen bzw. großflächigen Abdeckelementen die
Wickelwelle samt Wickel nachgeführt werden.
[0031] Vorteilhafterweise weist die Wickelvorrichtung eine im Wesentlichen senkrecht stehende
erste Drehwelle mit polygonalem Querschnitt auf, welche über einen Antrieb antreibbar
ist und welche über eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung mit
einer im Wesentlichen horizontal ausgerichteten zweiten Drehwelle zur Auf- und Abwicklung
eines flexiblen Abdeckelements drehgekoppelt ist.
Figurenbeschreibung
[0032] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind anhand eines beispielhaft dargestellten
Ausführungsbeispiels der Erfindung näher erläutert. Im Einzelnen zeigt:
- Figur 1
- in perspektivischer Ansicht einen Ausschnitt einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung
mit einer Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung und
- Figur 2
- ein Detail der Anordnung aus Figur 1.
[0033] Figur 1 zeigt schematisiert einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Wickelvorrichtung
bzw. einen Teil eines Antriebssystems mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur
Drehbewegungskopplung. Die Drehbewegungskopplungsvorrichtung ist hier Teil eines Drehantriebs
1, welcher eine horizontal ausgerichtete hier zylindrische Antriebswelle 2 umfasst,
die nur abschnittsweise dargestellt ist und über einen nicht dargestellten, beispielsweise
motorischen Antrieb wahlweise im Uhrzeigersinn oder entgegen dem Uhrzeigersinn drehbar
antreibbar ist. Die Drehbewegung der Antriebswelle 2 wird über ein an einem Befestigungsbügel
3a positionsfest gehaltenes Winkelgetriebe 3 auf eine erste vertikal ausgerichtete
Drehwelle 4 mit einer Längsachse L1 und eine weitere Welle 2a, die sich in Verlängerung
der Antriebswelle 2 erstreckt, übertragen. Die weitere Welle 2a und die Drehwelle
4 sind nur abschnittsweise gezeigt. Das Winkelgetriebe 3 weist ein Winkelgetriebegehäuse
3b auf, in dessen Innerem zur Drehmomentübertragung zwischen der Antriebswelle 2 und
der dazu senkrechten ersten Drehwelle 4 z. B. kämmende Zahngetriebemittel untergebracht
sind.
[0034] Der Befestigungsbügel 3a ist beispielhaft an einer Gebäudewand (nicht gezeigt) fixiert.
[0035] Zur Verbindung der Antriebswelle 2 mit der Drehwelle 4 ist ein über die Zahngetriebemittel
durch die Antriebswelle 2 drehantreibbarer zylindrischer Wellenzapfen 5 des Winkelgetriebes
3 vorhanden, welcher mit der ersten Drehwelle 4 zum Beispiel über eine Steckverbindung
lösbar verbindbar ist. Zur Verdeutlichung der Trennstelle zwischen der Antriebswelle
2 und der Drehwelle 4 sind diese in Figur 1 nicht verbunden dargestellt.
[0036] Die erste Drehwelle 4 ist bis auf vergleichsweise kurze Endabschnitte durchgehend
als Polygonalwelle bzw. als Vierkantwelle aus Vollmaterial mit quadratischem Querschnitt
ausgebildet.
[0037] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung ist hier als Winkelgetriebe
6 ausgebildet. Das Winkelgetriebe 6 ist in Figur 2 gegenüber der Darstellung in Figur
1 vergrößert und etwas gedreht dargestellt und dient zur Drehmomentübertragung von
der Drehwelle 4 auf eine weitere nicht dargestellte Drehwelle, die mit dem Winkelgetriebe
6 verbindbar ist und deren Längsachse L2 quer zur Längsachse L1 steht.
[0038] Das Winkelgetriebe 6 umfasst eine durchgehend ausbildete Durchgangsöffnung 7, durch
welche die erste Drehwelle 4 vollständig durchreicht und beidseitig des Winkelgetriebes
6 sich verlängert. Am dem Winkelgetriebe 6 abgewandten nicht dargestellten Ende der
ersten Drehwelle 4 ist diese in einem positionsfesten Wellenlager drehbar gelagert,
das beispielsweise auf einer Bodenfläche fixiert ist. Die erste Drehwelle 4 ist somit
an beiden Enden drehbar festgehalten.
[0039] Das Winkelgetriebe 6 umfasst ein mit der Durchgangsöffnung 7 versehenes Längsprofilelement
8, welches drehbar an einem Gehäusebauteil 9 aufgenommen ist und dieses durchgreift.
Das Längsprofilelement 8 ist zur Lagerung des Winkelgetriebes 6 an der ersten Drehwelle
4 zu beiden Seiten des Gehäusebauteils 9 mit Lageraufnahmen 10 und 11 versehen, an
denen gleichartige Anlageabschnitte zur Kontaktierung mit der ersten Drehwelle 4 aufgenommen
sind, wobei die Anlageabschnitte als Wälzkörperelemente bzw. als Lagerwalzen 12, 12a,
13, 13a, 14, 14a, 15 und 15a ausgebildet sind. Die im Wesentlichen quaderförmig ausgebildeten
Lageraufnahmen 10 und 11 sind mechanisch hochstabil, um die auf die Lagerwalzen 12,
12a, 13, 13a, 14, 14a, 15 und 15a wirkenden Lagerkräfte deformierungsfrei aufnehmen
zu können. Außerdem ermöglichen die Lageraufnahmen 10 und 11 eine vorteilhafte insbesondere
lösbare Anbringung der Lagerwalzen 12, 12a, 13, 13a, 14, 14a, 15 und 15a mit paarweise
gegenüberliegenden Lagerwalzen 12, 12a und 13, 13a an der Lageraufnahme 10 bzw. den
Lagerwalzen 14, 14a und 15, 15a an der Lageraufnahme 11.
[0040] Mit einem Paar gegenüberliegender Lagerwalze 12, 12a, 13, 13a, 14, 14a, 15, 15a werden
Lagerkräfte an gegenüberliegenden flächigen Außenseitenabschnitten der ersten Drehwelle
4 aufgenommen. Dabei sind an der Lageraufnahme 10 vorteilhafterweise an gegenüberliegenden
Außenseiten 4a und 4b der Drehwelle 4 die beiden Lagerwalzen 13 und 13a in Anlage
und an den anderen beiden gegenüberliegenden Außenseiten 4c und 4d der Drehwelle 4
die beiden Lagerwalzen 12 und 12a in Anlage. Entsprechend sind an der Lageraufnahme
11 vorteilhafterweise an den Außenseiten 4a und 4b die beiden Lagerwalzen 14 und 14a
in Anlage und an den anderen beiden gegenüberliegenden Außenseiten 4c und 4d die beiden
Lagerwalzen 15 und 15a in Anlage.
[0041] Insgesamt wird beidseitig des mittigen Gehäusebauteils 9 mit dem erfindungsgemäßen
Winkelgetriebe 6 mit jeweils zwei Paaren von Lagerkörpern, wobei die beiden Lagerpaare
an unterschiedlich orientierten Außenseiten der Drehwelle angreifen, beidseitig der
Winkelgetriebeabschnitte eine Vierpunkpunklagerung bzw. eine Lagersituation des Winkelgetriebes
6 für eine besonders stabile und zuverlässige Lagerung und eine vorteilhafte Drehmomentübertragung
im Verbindungsbereich der der Drehwelle 4 mit der nicht gezeigten weiteren Drehwelle
mit der Längsachse L2 realisiert. Die nicht gezeigte weitere Drehwelle wird mit einem
Wellenzapfen 16 des Winkelgetriebes 6 verbunden, welcher senkrecht zur Längsachse
der ersten Drehwelle 4 steht und bei Drehung der ersten Drehwelle 4 über Winkelgetriebemittel
in Rotation versetzt wird. Damit dreht die weitere Drehwelle (nicht dargestellt) um
die im Wesentlichen horizontale Längsachse L2.
[0042] Vorteilhafterweise sind an der Lageraufnahme 10 die Lagerwalzen 12a und 12b in Längsrichtung
zur Drehwelle 4 bzw. zur Durchgangsöffnung 7 auf gleicher Höhe vorhanden aber versetzt
bezüglich der weiteren an der Lageraufnahme 10 vorhandenen Lagerwalzen 13a und 13b,
die wiederum ebenfalls auf gleicher Höhe angeordnet sind.
[0043] Entsprechend ist die Anordnung der Lagerwalzen 14, 14a, 15, 15a an der Lageraufnahme
11.
[0044] Im Inneren des Gehäusebauteils 9 sind die Winkelgetriebemittel vorhanden, zum Beispiel
miteinander kämmende Zahnabschnitte zur Drehmomentübertragung zwischen der Drehwelle
4 und der dazu quer ausgerichteten weiteren Drehwelle gemäß Längsachse L2. Die Winkelgetriebemittel
umfassen beispielsweise ein an sich bekanntes Kegelradgetriebe.
[0045] Während der Drehübertragung bzw. der Drehmomentübertragung von der Drehwelle 4 auf
die nicht dargestellte und mit dem Wellenzapfen 16 verbundene weitere Drehwelle kann
das Winkelgetriebe 6 vorteilhafterweise hohe Lagerkräfte aufnehmen und längs der ersten
Drehwelle 4 nach unten bzw. nach oben gemäß des Doppelpfeils P1 bewegt werden. Die
Aufwärts- bzw. Abwärtsbewegung des Winkelgetriebes 6 gemäß P1 kann von außen aufgezwungen
sein, z. B. über eine an der weiteren Welle angreifende Hebe- und Senkvorrichtung.
[0046] Das erfindungsgemäße Winkelgetriebe 6 kann beispielsweise für Wickelvorrichtung für
ein flexibles Abdeckelement bzw. Wickeljalousien vorteilhaft eingesetzt werden, bei
welchen beispielsweise, wobei das Abdeckelement mit der nicht dargestellten weiteren
Drehwelle auf- bzw. abwickelbar ist und der gebildete Wickel aus aufgerollten Abdeckelementabschnitten
während der Wickelbewegung in vertikaler Richtung gemäß der Bewegung des Winkelgetriebes
6 gemäß Pfeil P1 bewegt wird. Solche Anordnungen sind beispielsweise zum Abdecken
und Öffnen von Gebäudeöffnungen vorteilhaft, beispielsweise im Bereich der Landwirtschaft,
zum Lüften von Stallungen oder Gewächshäusern.
Bezugszeichenliste:
[0047]
- 1
- Drehantrieb
- 2
- Antriebswelle
- 3
- Winkelgetriebe
- 3a
- Befestigungsbügel
- 3b
- Winkelgetriebegehäuse
- 4
- Drehwelle
- 4a-4c
- Außenseite
- 5
- Wellenzapfen
- 6
- Winkelgetriebe
- 7
- Durchgangsöffnung
- 8
- Längsprofilelement
- 9
- Gehäusebauteil
- 10
- Lageraufnahme
- 11
- Lageraufnahme
- 12
- Lagerwalze
- 12b
- Lagerwalze
- 13
- Lagerwalze
- 13b
- Lagerwalze
- 14
- Lagerwalze
- 14b
- Lagerwalze
- 15
- Lagerwalze
- 15b
- Lagerwalze
- 16
- Wellenzapfen
1. Vorrichtung zur Drehbewegungskopplung von winklig zueinander ausgerichteten Drehwellen,
wobei die Vorrichtung Winkelgetriebemittel mit um unterschiedlich orientierte Drehachsen
drehbare Winkelgetriebeabschnitte umfasst, die abgestimmt sind, im montierten Betriebszustand
der Vorrichtung für eine Übertragung der Drehbewegung von einer Drehwelle (4) auf
eine andere Drehwelle zusammenzuwirken, wobei die Vorrichtung eine Durchgangsöffnung
(7) aufweist, deren Öffnungsquerschnitt für ein Durchgreifen einer ersten Drehwelle
(4) durch die Durchgangsöffnung (7) abgestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass Lagermittel zur Lagerung der Vorrichtung an der ersten Drehwelle (4) mit wenigstens
zwei für einen Lagerkontakt mit der ersten Drehwelle ausgebildeten Anlageabschnitten
vorhanden sind, wobei die wenigstens zwei Anlageabschnitte gegenüberliegend zu einer
Längsachse der Durchgangsöffnung (7) positioniert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (7) begrenzende Öffnungsabschnitte derart ausgebildet sind,
dass die Öffnungsabschnitte zur Längsachse der Durchgangsöffnung radial nach außen
versetzt zu den wenigstens zwei Anlageabschnitten vorhanden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Durchgangsöffnung (7) aus einem Hohlprofil (8) mit im Wesentlichen einheitlicher
Querschnittsform der Durchgangsöffnung (7) gebildet ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Anlageabschnitte als separat ausgestaltete Lagerkörper (12, 12a,
13, 13a, 14, 14a, 15, 15a) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagermittel wenigstens zwei unterschiedlich räumlich orientierte Anlageabschnitte
umfassen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagermittel, in Längsrichtung der Längsachse der Durchgangsöffnung (7) betrachtet,
beidseitig der drehbaren Winkelgetriebeabschnitte vorhanden sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagermittel, in Längsrichtung der Längsachse der Durchgangsöffnung (7) betrachtet,
beidseitig der drehbaren Winkelgetriebeabschnitte jeweils unterschiedlich räumlich
orientierte Anlageabschnitte umfassen.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lagerkörper (12, 12a, 13, 13a, 14, 14a, 15, 15a) als Wälz- und/oder Gleitlagerkörper
ausgebildet sind.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Winkelgetriebeabschnitte im Bereich eines Gehäuseteils vorhanden sind.
10. Wickelvorrichtung für ein Wickelelement zur Lüftung und/oder Verdunklung von Gebäuden
über wenigstens eine an einer Gebäudewand, an einem im wesentlichen senkrechten Dachelement
oder dergleichen vorgesehene Öffnung, umfassend ein flächiges, flexibles Abdeckelement
zur mindestens teilweisen Abdeckung der wenigstens einen Öffnung im geschlossenen
Zustand, ein von einer Antriebseinheit über wenigstens zwei Drehwellen getriebenes
Wickelelement zum Einstellen der Abdeckfläche der Abdeckung, mit welchem das Abdeckelement
aufwickelbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vorhanden ist.
11. Wickelvorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Nachführeinheit vorhanden ist, welche abhängig vom Auf- und Abwickelfortschritt
des Abdeckelements eine Änderung der Position des Wickelelements beim Auf- und Abwickelvorgang
ausgleichbar ist.