[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen eines Arbeitsmittels im Erdreich.
Ein solches Arbeitsmittel kann eine Bohrkrone, ein Aufweitmittel und/oder ein Berstmittel
sein. Durch die Bewegung des Arbeitsmittels kann eine Erdbohrung hergestellt oder
aufgeweitet werden. Ferner kann mithilfe des Arbeitsmittels eine im Erdreich verlegte
Rohrleitung ersetzt werden.
[0002] Es sind Horizontalbohranlagen und Vertikalbohranlagen bekannt, wobei die Horizontalbohranlagen
vorzugsweise in dafür ins Erdreich eingebrachten Schächten angeordnet werden. Auch
sind sogenannte Schachtbohranlagen bekannt, die insbesondere in einem Ver- oder Entsorgungsschacht,
wie einem Abwasserschacht, anordenbar sind. Solche Schachtbohranlagen sind beispielsweise
aus den Dokumenten
DE10159712B4,
DE10257392A1 und
DE102010004287A1 bekannt.
[0003] Bekannte Horizontal- oder Vertikalbohranlagen sowie bekannte Berstanlagen haben eine
Verschiebeeinheit zum Erzeugen einer linearen Bewegung eines Gestänges entlang dessen
Längsachse. Diese Verschiebeeinheit umfasst bei diesen Anlagen konventionell einen
Hydraulikzylinder oder einen Hydraulikmotor und einer Kette oder einen Hydraulikmotor
und eine Zahnrad- / Zahnstangenkombination (Rack and Pinion) als Antriebseinheit zum
Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges. Ein als Antriebseinheit vorgesehener
Hydraulikzylinder hat ein Zylindergehäuse und einen in einem durch das Zylindergehäuse
gebildeten Druckraum geführten Kolben. Bei den bekannten Bohrvorrichtungen wird als
Zylinder ein Hydraulikzylinder eingesetzt. Grundsätzlich ist es vorteilhaft, Bohrvorrichtungen
herzustellen, die im Verhältnis zu ihren Außenmaßen einen langen Verschiebeweg zum
Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges entlang dessen Längsachse haben.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zum Bewegen eines Arbeitsmittels im
Erdreich anzugeben, die eine Verschiebeeinheit zum Erzeugen einer linearen Bewegung
eines Gestänges entlang dessen Längsachse hat und die im Bezug auf ihre Baugröße einen
großen Hub zum Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges hat.
[0005] Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zum Bewegen eines Arbeitsmittels im Erdreich
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Kopplung des ersten Zylinders und des zweiten Zylinders
zu einer Zylinderanordnung wird bei einer kompakten Bauform der Verschiebeeinheit
ein gegenüber der Verwendung nur des ersten Zylinders ein längerer Verschiebeweg,
d.h. ein größerer Verschiebehub, ermöglicht. Der Hub bzw. der Verschiebehub ist der
maximal mögliche Verschiebeweg des mit dem Gestänge koppelbaren Schlittens.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann es sich insbesondere um eine Horizontalbohranlage
oder eine Vertikalbohranlage handeln. Bei Horizontalbohranlagen ist durch die Kopplung
der beider Zylinder eine kompaktere Bauform der Vorrichtung zum Bewegen des Arbeitsmittels
im Erdreich möglich. Durch diese kompakte Bauweise ergeben sich sowohl Vorteile bei
in Gruben eingesetzte erfindungsgemäße Vorrichtungen (Grubenbohranlagen) als auch
bei auf der Erdoberfläche angeordnete erfindungsgemäße Vorrichtungen (Oberflächenstart-Bohranlagen).
Dadurch ist bei Grubenbohranlagen durch die durch die Erfindung ermöglichte kompaktere
Bauform eine kleinere Startgrube erforderlich ist, in die die Verschiebeeinheit eingesetzt
wird. Bei vorgegebener Startgrubengröße, wie beispielsweise bei Abwasserentsorgungsschächten
oder Versorgungsschächten, wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Vergleich
zu bekannten Schachtbohrgeräten bei gleichen Außenmaßen der mögliche durch die Verschiebeeinheit
erzeugbare Verschiebeweg auf einfache Weise erheblich vergrößert. Bei Oberflächenstart-Bohranlagen
ermöglicht Erfindung eine kürzere Bauform als bei konventionellen Oberflächenstart-Bohranlagen,
so dass erfindungsgemäße Oberflächenstart-Bohranlagen auch bei beengten Platzverhältnissen
eingesetzt werden.
[0008] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Zylinderanordnung n Zylinder, die
jeweils eine Verschiebebewegung entlang paralleler Achsen ausführen, wobei die Länge
des (n-1)-ten Zylindergehäuses gleich der Summe der Länge des Verfahrwegs des n-ten
Zylinders und der Länge des n-ten Zylindergehäuses ist. Vorzugsweise ist n gleich
zwei, drei, vier oder fünf. Umfasst die Zylinderanordnung drei Zylinder, ist der dritte
Zylinder zwischen dem zweiten Zylindergehäuse und dem Schlitten angeordnet, wobei
mindestens ein Ende einer mit einem dritten Kolben verbundenen dritten Kolbenstange
des dritten Zylinders derart mit dem zweiten Zylindergehäuse gekoppelt ist, dass die
dritte Kolbenstange zum Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges zusammen mit
dem zweiten Zylindergehäuse bewegbar ist. Der Schlitten ist dann vorzugsweise derart
mit dem dritten Zylindergehäuse gekoppelt, dass der Schlitten zum Erzeugen der linearen
Bewegung des Gestänges zusammen mit dem dritten Zylindergehäuse bewegbar ist. Durch
die parallele Anordnung der zwei, drei, vier oder fünf Zylinder kann die Länge der
Verschiebebewegung gegenüber einem einzigen Zylinder vergrößert werden, da der zweite,
dritte, vierte und/oder fünfte Zylinder eine Verschiebebewegung entlang des Zylindergehäuses
des (n-1)-ten Zylinders ausführt. Dadurch kann bei gleichbleibender Länge der Vorrichtung
der Verschiebeweg verlängert werden, wodurch bei gleichen Abmessungen der Vorrichtung
ein größerer Hub der Verschiebeeinheit erreicht und somit längere Gestängeabschnitte
gegenüber herkömmlichen Verschiebeanordnungen genutzt werden können.
[0009] Ferner ist es vorteilhaft, wenn m Zylinderanordnungen vorgesehen sind, die jeweils
zwischen dem Schlitten und dem Gegendruckelement angeordnet sind. Vorzugsweise sind
die m Zylinderanordnungen parallel angeordnet und führen dieselbe lineare Verschiebebewegung
aus. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Zylinderanordnungen baugleich sind
und jeweils n Zylinder umfassen, wobei n gleich zwei, drei, vier oder fünf ist. Durch
das Vorsehen mehrerer Zylinderanordnungen kann die für die Verschiebebewegung erforderliche
Kraft gleichmäßig auf das Gestänge übertragen werden, so dass die Gefahr von Verkantungen
bei der Kraftübertragung zwischen den Zylindern der Zylinderanordnung und dem Gestänge
vermieden werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die m Zylinderanordnungen in gleichen Winkelabständen
um die Längsachse des Gestänges herum angeordnet sind. Dadurch ist eine symmetrische
Krafteinleitung in den Schlitten der Verschiebeeinheit möglich, so dass eine Kraft
ausschließlich in Längsrichtung des Gestänges in das Gestänge eingeleitet wird.
[0011] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn der Schlitten mindestens ein Kupplungsmittel zum
Erzeugen einer zumindest in einer Drehrichtung drehfesten Verbindung zwischen dem
Kupplungsmittel und dem Gestänge umfasst und wenn das Kupplungsmittel zusammen mit
dem Gestänge mithilfe einer Antriebseinheit um die Drehachse in mindestens eine Drehrichtung
drehbar ist. Dadurch kann eine Bohrbewegung eines mit dem distalen Ende des Gestänges
verbundenen Arbeitsmittels, insbesondere eine Drehbewegung einer Bohrkrone oder eines
Bohrers, ausgeführt werden, um mithilfe des Arbeitsmittels einen Vortrieb des Gestänges
zu ermöglichen.
[0012] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die lineare Verschiebebewegung des ersten Zylinders
jeder Zylinderanordnung entlang jeweils einer ersten Achse erfolgt und wenn die lineare
Verschiebebewegung des zweiten Zylinders jeder Zylinderanordnung entlang jeweils einer
zweiten Achse erfolgt, wobei die erste Achse, die zweite Achse und die Längsachse
des Gestänges parallel sind. Insbesondere ist durch eine Verschiebebewegung des ersten
Zylinders die Lage des zweiten Zylinders in Richtung der Verschiebebewegung veränderbar.
Die Verschiebeachsen können dabei horizontal ausgerichtet oder leicht schräg in einem
spitzen Winkel zur Horizontalen ausgerichtet sein. Die beschriebenen ausgeführten
linearen Verschiebebewegungen des ersten Zylinders und des zweiten Zylinders gelten
sowohl für Vorrichtung mit nur einer Zylinderanordnung als auch für Vorrichtung mit
mehreren Zylinderanordnungen.
[0013] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine Steuereinheit die n Zylinderanordnungen derart
steuert, dass die durch die Zylinderanordnungen auf den Schlitten ausgeübten Kräfte
parallele, betragsgleiche Kraftvektoren haben. Dadurch kann eine symmetrische Krafteinleitung
in den Schlitten erreicht werden, so dass sich weder Schlitten noch Gestänge durch
die Krafteinwirkung verkanten.
[0014] Besonders vorteilhaft ist es, wenn zumindest der erste Zylinder jeder der m Zylinderanordnungen
als Gleichlaufzylinder ausgebildet ist. Dadurch können gleiche Kräfte und gleiche
Geschwindigkeiten in beide möglichen Richtungen der Verschiebebewegung erreicht werden.
Alternativ ist es möglich ein Paar doppelt wirkende Zylinder einzusetzen, die dann
derart ausgebildet sind, dass die durch die Zylinderanordnungen bewirkte Vortriebskraft
in Richtung des distalen Endes des Gestänges geringer ist als die der Vertriebskraft
entgegengesetzten Rückzugskraft. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Druckraum
aller Zylinder den selben Durchmesser haben und wenn die Kolben und die Kolbenstangen
aller Zylinder dieselben Durchmesser haben. Dadurch werden durch alle Zylinder der
Zylinderanordnung bzw. der Zylinderanordnungen bei gleicher Ansteuerung dieselben
Kräfte und dieselben Verschiebewege erzeugt. Insbesondere bei dem Vorsehen von mehreren
Zylinderanordnungen ist dadurch sichergestellt, dass die Zylinderanordnungen bei derselben
Druckbeaufschlagung bzw. bei derselben Ansteuerung dieselbe Verschiebebewegung ausführen.
[0015] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine erste Zwischenplatte vorgesehen ist, die die
ersten Kolbenstangen und die zweiten Zylindergehäuse der m Zylinderanordnungen miteinander
verbindet. Ferner kann eine zweite Zwischenplatte vorgesehen sein, die die zweiten
Kolbenstangen und gegebenenfalls dritte Zylindergehäuse der m Zylinderanordnungen
miteinander verbindet. Dadurch wird ein einfacher und stabiler Aufbau der Vorrichtung
insbesondere dann erreicht, wenn mindestens zwei Zylinderanordnungen vorgesehen sind.
Beim Vorsehen von vier Zylindern pro Zylinderanordnung können drei Zwischenplatten
und bei fünf Zylindern pro Zylinderanordnung können vier Zwischenplatten und der Schlitten
als zur Kraftübertragung dienende Verbindungselemente vorgesehen sein.
[0016] Es ist vorteilhaft, wenn Führungselemente zum Führen der Verschiebebewegung der ersten
Zwischenplatte, der zweiten Zwischenplatte und/oder des Schlittens vorgesehen sind.
Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn zumindest die ersten Zylinder als Gleichlaufzylinder
ausgeführt sind und wenn die Kolbenstangen der Gleichlaufzylinder die Führungselemente
bilden. Vorzugsweise sind alle Zylinder als Gleichlaufzylinder ausgebildet, wobei
die Kolbenstangen aller Gleichlaufzylinder jeweils als Führungsmittel dienen. Dabei
ist es möglich, dass die Vorrichtung zusätzliche Führungselemente zum Führen der Verschiebebewegung
hat.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung,
die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0018] Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines Bohrgeräts zum Herstellen und/oder Aufweiten einer
horizontalen Erdbohrung gemäß einer ersten Ausführungsform, wobei ein Antriebsschlitten
des Bohrgerätes in einer ersten Position angeordnet ist;
- Figur 2
- eine schematische Anordnung des Bohrgeräts nach Figur 1, wobei der Antriebsschlitten
in einer zweiten Position angeordnet ist;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Bohrgeräts zum Herstellen und/oder Aufweiten einer
horizontalen Erdbohrung gemäß einer zweiten Ausführungsform, wobei der Antriebsschlitten
des Bohrgerätes in einer ersten Position angeordnet ist;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung des Bohrgeräts nach Figur 3, wobei ein Antriebsschlitten
des Bohrgerätes in einer zweiten Position angeordnet ist;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Bohrgeräts zum Herstellen und/oder Aufweiten einer
horizontalen Erdbohrung gemäß einer dritten Ausführungsform, wobei ein Antriebsschlitten
des Bohrgerätes in einer ersten Position angeordnet ist;
- Figur 6
- eine schematische Darstellung des Bohrgeräts nach Figur 5, wobei der Antriebsschlitten
des Bohrgerätes in einer zweiten Position angeordnet ist;
- Figur 7
- eine perspektivische Darstellung eines Bohrgeräts zum Herstellen und/oder Aufweiten
einer Erdbohrung gemäß einer vierten Ausführungsform, wobei ein Antriebsschlitten
des Bohrgeräts in einer ersten Position angeordnet ist;
- Figur 8
- eine perspektivische Darstellung des Bohrgeräts nach Figur 7, wobei der Antriebsschlitten
in einer zweiten Position angeordnet ist;
- Figur 9
- eine perspektivische Darstellung des Bohrgeräts nach den Figuren 7 und 8, wobei der
Antriebsschlitten in einer dritten Position angeordnet ist;
- Figur 10
- eine Draufsicht auf das Bohrgerät nach den Figuren 7 bis 9, wobei ein in den Figuren
7 bis 9 gezeigtes Bedienpult sowie in den Figuren 7 bis 9 dargestellte Verbindungselemente
zwischen zwei Endplatten des Bohrgeräts zur besseren Übersichtlichkeit ausgeblendet
sind und wobei der Antriebsschlitten in der ersten Position angeordnet ist;
- Figur 11
- eine Darstellung des Bohrgeräts nach Figur 10, wobei der Antriebsschlitten in der
zweiten Position angeordnet ist; und
- Figur 12
- eine Darstellung des Bohrgeräts nach den Figuren 10 und 11, wobei der Antriebsschlitten
in der dritten Position angeordnet ist.
[0019] Figur 1 zeigt ein Bohrgerät 10 mit einer Zylinderanordnung 12, die einen ersten Zylinder
14 und einen zweiten Zylinder 16 umfasst. Der erste Zylinder 14 hat ein erstes Zylindergehäuse
18, in dessen Druckraum 19 ein erster Kolben 20 angeordnet ist, der mit einer ersten
Kolbenstange 22 verbunden ist, die sich vom Kolben 20 in zwei entgegengesetzte Richtungen
erstreckt und deren Enden mit Verbindungselementen 24, 26 eines Bohrgestells (nicht
dargestellt) verbunden sind, so dass die erste Kolbenstange 22 fest mit dem Bohrgestell
verbunden ist.
[0020] Der zweite Zylinder 16 hat ein zweites Zylindergehäuse 28 mit einem zweiten Druckraum
29, in dem ein zweiter Kolben 30 angeordnet und mit einer sich vom Kolben 30 in entgegengesetzte
Richtungen erstreckenden zweiten Kolbenstange 32 verbunden ist. Die Enden der Kolbenstange
32 sind jeweils über Verbindungselemente 34, 36 fest mit dem ersten Zylindergehäuse
18 verbunden, so dass der zweite Zylinder 16 bei einer Verschiebebewegung des ersten
Zylindergehäuses 18 entlang der ersten Kolbenstange 22 zusammen mit dem ersten Zylindergehäuse
18 verschoben wird. Unabhängig von dieser ersten durch den ersten Zylinder 14 bewirkten
Verschiebebewegung kann das zweite Zylindergehäuse 28 entlang der zweiten Kolbenstange
32 verschoben werden. Das Bohrgerät 10 umfasst ferner einen Verschiebe- und Antriebsschlitten
38, der fest mit dem zweiten Zylindergehäuse 28 verbunden ist und der zusammen mit
dem zweiten Zylindergehäuse 28 verschoben wird. Somit wird der Schlitten 38 sowohl
bei einer Verschiebebewegung des zweiten Zylindergehäuses 28 entlang der zweiten Kolbenstange
32 als auch bei einer Verschiebebewegung des ersten Zylindergehäuses 18 entlang der
ersten Kolbenstange 22 in eine durch den Pfeil P1 gekennzeichneten Vortriebsrichtung
bzw. in entgegengesetzter Richtung zum Pfeil P1 verschoben.
[0021] Der Schlitten 38 umfasst einen nicht dargestellten Antriebsmotor, mit dessen Hilfe
eine Gestängeaufnahme 40 in Richtung des Pfeils P2 und in entgegengesetzte Drehrichtung
antreibbar ist. Die Gestängeaufnahme 40 hat einen Gewindeabschnitt 42 mit einem konischen
Außengewinde, der in ein entsprechend komplementär ausgebildetes Innengewinde des
Gestängeabschnitts 44 einschraubbar ist, so dass bei einer Drehbewegung der Gestängeaufnahme
40 der Gestängeabschnitt 44 und ein weiterer mit dem Gestängeabschnitt 44 gekoppelter
Gestängeabschnitt 45 sowie mögliche weitere mit dem Gestängeabschnitt 45 gekoppelte
Gestängeabschnitte in Richtung des Pfeils P2 sowie in entgegengesetzte Drehrichtung
antreibbar sind.
[0022] Ein mit dem distalen Ende des durch die Gestängeabschnitte 44, 45 und gegebenenfalls
weitere Gestängeabschnitte gebildeten Gestänges verbundenes Arbeitswerkzeug, wie einer
Bohrkrone führt dann bei einer Drehbewegung des Gestänges in Richtung des Pfeils P2
eine entsprechende Drehbewegung aus, so dass ein Bohrvorgang ausgeführt wird. Zum
Vortrieb des Arbeitswerkzeugs in Richtung des Pfeils P1 wird der erste Zylinder 14
und/oder der zweite Zylinder 16 so angesteuert, dass ihre Zylindergehäuse 18, 28 in
Vortriebsrichtung P1 verschoben werden. Die Längsachse des Gestängeabschnitts 44 bzw.
des Gestänges hat das Bezugszeichen 50.
[0023] Durch die gezeigte Kopplung des ersten Zylinders 14 und des zweiten Zylinders 16
kann der in einem Arbeitsgang des Bohrgeräts 10 mögliche Verschiebeweg in Richtung
des Pfeils P1 gegenüber der Verwendung nur des ersten Zylinders 14 erheblich vergrößert
werden. Der Verschiebeweg kann bei geeigneter konstruktiver Ausgestaltung des Bohrgeräts
mindestens 140 % des mit nur einem Zylinder 14 möglichen Verschiebewegs betragen.
Der erste Zylinder 14 wird auf Grund seines größeren Verschiebewegs auch als Hauptzylinder
und der zweite Zylinder 16 wird auf Grund seines kleineren Verschiebewegs als Nebenzylinder
bezeichnet. Die Druckräume 19, 29, die Kolben 20, 30 und die Kolbenstangen 22, 32
der Zylinder 14, 16 haben jeweils dieselben Querschnittsflächen, so dass sie bei einer
Beaufschlagung mit demselben Druck dieselben Vorschubkräfte und dieselbe Vorschubbewegung
P1 erzeugen. Vorzugsweise sind die Zylinder 14, 16 der Zylinderanordnung 12 als Gleichlaufzylinder
ausgeführt. Alternativ zu der Ausführung der Zylinder als Gleichlaufzylinder können
die Zylinder auch als Doppelhubzylinder ausgebildet sein, wobei dann zusätzliche Führungselemente
zur Führung der Verschiebebewegung des Schlittens 38 vorzusehen sind.
[0024] In Figur 2 ist das Bohrgerät 10 nach Figur 1 gezeigt. Gegenüber der in Figur 1 gezeigten
ersten Endposition des ersten Zylindergehäuses 18 und des zweiten Zylindergehäuses
28 sind die Zylindergehäuse 18, 28 in Figur 2 in ihren entgegengesetzten Endpositionen
gezeigt. Zwischen der in Figur 1 gezeigten ersten Endposition und der in Figur 2 gezeigten
zweiten Endposition ist der Schlitten 38 um den mithilfe des Bohrgeräts 10 maximal
erzeugbaren Verschiebeweg in Vortriebsrichtung P1 verschoben worden.
[0025] In Figur 3 ist ein Bohrgerät 100 gemäß einer zweiten Ausführungsform gezeigt, das
zusätzlich zu der Zylinderanordnung 12 nach den Figuren 1 und 2 eine zweite Zylinderanordnung
112 hat. Elemente mit gleichem Aufbau und/oder gleicher Funktion haben dieselben Bezugszeichen.
[0026] Die zweite Zylinderanordnung 112 hat den selben Aufbau wie die Zylinderanordnung
12. Die Bezugszeichen der Elemente der zweiten Zylinderanordnung 112 unterscheiden
sich von den Dezugszeichen derelben Elemente der ersten Zylinderanordnung 12 um den
Differenzbetrag 100. Die zweite Zylinderanordnung 112 ist symmetrisch zur Längsachse
50 des Gestängeabschnitts 44 angeordnet, so dass die erste Zylinderanordnung 12 und
die zweite Zylinderanordnung 112 an zwei gegenüberliegenden Enden des Schlittens 38
bei paralleler Ansteuerung der Zylinderanordnungen 12, 112 dieselbe Kraft in den Schlitten
38 einleiten, so dass eine gleichmäßige und verkantungsfreie Verschiebebewegung in
Vortriebsrichtung P1 möglich ist. In Figur 3 sind die Zylinderanordnungen 12, 112
bis zu ihren jeweiligen ersten Endpositionen entgegen der Vortriebsrichtung P1 verschoben
worden. In dieser gezeigten ersten Position sind sie somit in ihrer maximalen Rückzugsposition
gezeigt. In dieser ersten Position ist auch der Schlitten 38 in seiner maximalen Rückzugsposition.
Ferner befindet sich der erste Gestängeabschnitt 44 in dieser ersten Position vollständig
im Bereich des Bohrgeräts 100, so dass er in das Bohrgerät 100 eingesetzt werden kann
und mit der Gestängeaufnahme 40 in dieser ersten Position des Schlittens 38 verbindbar
ist. Ferner kann der distale Gewindeabschnitt des Gestängeabschnitts 44 mit dem zum
Bohrgerät 100 gesichteten Ende eines zweiten Gestängeabschnitts 45 verbunden werden.
Beim schrittweisen Rückzug des Gestänges kann der Gestängeabschnitt 44 auch vom Gestängeabschnitt
45 getrennt werden. Nach dem Trennen des Gestängeabschnitts 44 vom Gestängeabschnitt
45 in der in Figur 3 gezeigten ersten Position des Schlittens 39 wird in einem nachfolgenden
Arbeitsschritt der Gestängeabschnitt 44 von der Gestängeaufnahme 40 getrennt, sodass
er anschließend aus dem Bohrgerät 100 entnehmbar ist. Das Verbinden und Trennen von
Gestängeabschnitten 44, 45 untereinander und mit bzw. von der Gestängeaufnahme 40,
42 sowie der in Verbindung mit Figur 1 bis 3 beschriebene Antrieb des Gestänges und
des am distalen Ende des Gestänges angeordneten Werkzeugs ist bei allen in Verbindung
mit den Figuren 1 bis 12 beschriebenen Ausführungsformen gleich.
[0027] In Figur 4 ist das Bohrgerät 100 nach Figur 3 gezeigt, wobei die Zylinder 14, 16,
114, 116 der Zylinderanordnungen 12, 112 in eine zweite der in Figur 3 gezeigten ersten
Position gegenüberliegenden zweiten Endposition verfahren worden sind. Zum Erreichen
dieser zweiten Endposition sind die Zylindergehäuse 18, 28, 118, 128 entlang der jeweiligen
durch sie hindurchführenden Kolbenstange 22, 32, 122, 132 verschoben worden. In dieser
zweiten Position wird beim Vortrieb des Gestänges in Vortriebsrichtung P1 die Verbindung
zwischen der Gestängeaufnahme 40 und dem Gestängeabschnitt 44 gelöst und die Zylinder
14, 16, 114, 116 in die in Figur 3 gezeigte erste Position zurückgefahren. Anschließend
kann ein weiterer Gestängeabschnitt in das Bohrgerät eingesetzt und mit der Gestängeaufnahme
40 und dem der Gestängeaufnahme 40 zugewandten Ende des Gestängeabschnitts 44 verbunden
werden.
[0028] In Figur 5 ist ein Bohrgerät 200 gemäß einer dritten Ausführungsform gezeigt, das
eine erste Zylinderanordnung 212 und eine zweite Zylinderanordnung 262 hat. Im Unterschied
zu den Zylinderanordnungen 12 und 112 der zweiten Ausführungsform nach den Figuren
3 und 4 haben die Zylinderanordnungen 212 und 262 jeweils einen dritten Zylinder 214,
264. Der dritte Zylinder 214 der ersten Zylinderanordnung 212 hat ein Zylindergehäuse
216, das einen Druckraum 217 begrenzt, in dem ein Kolben 220 verschiebbar angeordnet
ist. Der Kolben 220 ist mit einer Kolbenstange 222 verbunden, deren gegenüberliegende
Enden über jeweils ein Verbindungselement 224, 226 mit dem Gehäuse 28 des zweiten
Zylinders 16 fest verbunden sind.
[0029] Der dritte Zylinder 264 der zweiten Zylinderanordnung 262 hat ein Zylindergehäuse
266, das einen Druckraum 267 begrenzt, in dem ein Kolben 270 angeordnet ist, der beidseitig
mit einer Kolbenstange 272 verbunden ist. Die gegenüberliegenden Enden der Kolbenstange
272 sind über Verbindungselemente 274, 276 fest mit dem Zylindergehäuse 128 des zweiten
Zylinders 116 verbunden. Ferner sind die Zylindergehäuse 216, 266 der dritten Zylinder
214, 264 fest mit dem Schlitten 38 verbunden. Die wirksamen Querschnitte der Zylinder
14, 16, 114, 116, 214, 264 sind bei allen in Verbindung mit den Figuren 1 bis 12 beschriebenen
Ausführungsformen gleich groß, so dass die Zylinder 14, 16, 114, 116, 214, 264 bei
gleicher Ansteuerung dieselbe Kraft und betragsmäßig dieselbe Vorschubbewegung ausführen.
Bei allen Ausführungsformen werden als feste Verbindung zwischen den Elementen der
Zylinder 14, 16, 114, 116, 214, 264 untereinander sowie mit dem Schlitten 38 alle
Verbindungen angesehen, die eine Übertragung der Verschiebebewegung in Vorschubrichtung
P1 bzw. in entgegengesetzter Richtung zwischen diesen Elementen 18, 22, 30, 32, 118,
122, 130, 132, 216, 220, 266, 270 ermöglichen.
[0030] In Figur 5 sind die Zylindergehäuse 18, 28, 118, 128, 216, 266 in der ersten Position,
d.h. in der Rückzugsposition, angeordnet. Demgegenüber sind diese Zylindergehäuse
18, 28, 118, 128, 216, 266 in Figur 6 in der der Rückzugsposition gegenüberliegenden
zweiten Endposition angeordnet dargestellt.
[0031] In Figur 7 ist ein Bohrgerät 300 gemäß einer vierten Ausführungsform dargestellt.
Das Bohrgerät 300 umfasst zwei eine Verschiebeeinheit 302 begrenzende Stirnplatten
304, 306, die über Verbindungselemente 308, 310, 312, 314 miteinander verbunden sind.
Über diese Verbindungselemente 308 bis 314 ist der Abstand zwischen den Stirnplatten
304, 306 festgelegt. Mit den Verbindungselementen 312, 314 sind Abstützplatten 316
bis 322 verbunden, über die das Bohrgerät 300 in einer Grube oder einem Schacht abgestützt
werden kann. Die Abstützplatten 316 bis 322 sind aus den durch die Stirnplatten 304,
306 ragenden offenen Enden der Verbindungselemente 314, 312 herausziehbar und über
Bolzen 324, 326 in verschiedenen Auszugsstufen mit den Verbindungselementen 312, 314
verbindbar. Die Stirnplatte 304 hat eine Gestängedurchführung 328, durch die ein Gestängeabschnitt
44, 45 hindurchführbar ist. Ferner sind Arretierungshebel 330, 332 gezeigt, durch
die ein Gestängeabschnitt 44, 45 wahlweise derart fixiert werden kann, dass er an
einer Drehbewegung gehindert wird, so dass der fixierte Gestängeabschnitt 44, 45 mit
einem weiteren Gestängeabschnitt 44, 45 verbunden werden kann oder von diesem weiteren
Gestängeabschnitt 44, 45 getrennt werden kann. Zusätzlich oder alternativ kann mithilfe
der Klemmhebel 330, 332 eine Verschiebung eines Gestängeabschnitts 44, 45 in Vortriebsrichtung
P1 sowie entgegengesetzt der Vortriebsrichtung verhindert werden.
[0032] Mit dem Verbindungselement 314 ist ein Bedienpult 315 verbunden, mit dessen Hilfe
die Verschiebeeinheit 302 sowie ein Antriebsmotor 334 zum Erzeugen einer Drehbewegung
der Gestängeaufnahme 40 angesteuert werden kann. Der Antriebsmotor 334 ist fest mit
dem Schlitten 38 verbunden. Zur Kraftübertrag zwischen dem Antriebsmotor 334 und der
Gestängeaufnahme 40 ist eine im Schlittens 38 angeordnete Übertragungskette (nicht
dargestellt) vorgesehen.
[0033] Die Verschiebeeinheit 302 hat zwei Zylinderanordnungen 336, 338. Die erste Zylinderanordnung
336 hat einen ersten Zylinder 340 mit einem ersten Zylindergehäuse 342 und einer ersten
Kolbenstange 344. Ferner hat die erste Zylinderanordnung 336 einen zweiten Zylinder
346, der ein zweites Zylindergehäuse 348 und eine zweite Kolbenstange 350 hat.
[0034] Die zweite Zylinderanordnung 338 hat einen ersten Zylinder 352 mit einem ersten Zylindergehäuse
354 und einer ersten Kolbenstange 356. Ferner umfasst die zweite Zylinderanordnung
338 einen zweiten Zylinder, der in den Figuren 7 bis 9 von anderen Elementen verdeckt
und in den Figuren 10 und 11 sichtbar ist. Dieser zweite Zylinder ist in den Figuren
10 bis 12 mit dem Bezugszeichen 358 bezeichnet und hat ein zweites Zylindergehäuse
360 sowie eine zweite Kolbenstange 362. Ein Ende der Kolbenstangen 344, 356 ist jeweils
mit der ersten Stirnplatte 304 über eine Schraubverbindung fest verbunden. Die gegenüberliegenden
zweiten Enden der Kolbenstangen 344, 356 sind mit der gegenüberliegenden zweiten Stirnplatte
306 verschraubt, so dass die Kolbenstangen 344, 356 als Führungselemente zum Führen
der Verschiebebewegung der Verschiebeeinheit 302 dienen. Die der Stirnplatte 304 zugewandte
Seite der Zylindergehäuse 342, 352 sind über eine erste Zwischenplatte 364 verbunden.
Mit der Verbindungsplatte 364 ist jeweils ein Ende der Kolbenstangen 350, 362 der
zweiten Zylinder 346, 358 über eine Schraubverbindung fest verbunden. Ferner umfasst
die Verschiebeeinheit 302 eine zweite Zwischenplatte 366, die an dem der zweiten Stirnplatte
306 zugewandten Ende der Zylindergehäuse 354, 342 der ersten Zylinder 340, 352 der
Zylinderanordnungen 336, 338 fest verbunden ist. Ferner sind die den mit der ersten
Zwischenplatte 364 fest verbundenen Enden der Kolbenstangen 350, 362 gegenüberliegenden
Enden der Kolbenstangen 350, 362 mit der zweiten Zwischenplatte 366 über jeweils eine
Schraubverbindung fest verbunden. Dadurch werden bei einer Bewegung der Zylindergehäuse
342, 354 entlang der Kolbenstangen 344, 356 die zweiten Zylinder 346, 358 zusammen
mit den Zwischenplatten 364, 366 und dem mit den Zylindergehäusen 348, 360 verbundenen
Schlitten 38 in Vortriebsrichtung P1 bzw. in entgegengesetzter Richtung verschoben.
[0035] Der Schlitten 38 kann bei einer durch die zweiten Zylinder 346, 358 erzeugten Verschiebebewegung
ebenfalls in Vortriebsrichtung P1 bzw. in entgegengesetzter Richtung verschoben werden.
Die Funktion der Verschiebeeinheit 302 sowie der grundsätzliche Aufbau der Verschiebeeinheit
302 des Bohrgeräts 300 stimmt mit dem Aufbau und der Funktion des in den Figuren 3
und 4 schematisch gezeigten Bohrgeräts 100 überein.
[0036] In Figur 8 ist das Bohrgerät 300 dargestellt, wobei die Position der Zylindergehäuse
348, 360 der zweiten Zylinder 346, 358 der Zylinderanordnungen 336, 338 gegenüber
den Kolbenstangen 350, 360 der zweiten Zylinder 346, gegenüber der in Figur 7 dargestellten
ersten Position unverändert ist, wohingegen die Zylindergehäuse 342, 354 der ersten
Zylinder 340, 352 entlang der Längsachsen der durch sie hindurchgeführten Kolbenstangen
344, 356 in die gegenüber Figur 7 entgegengesetzte Endposition verfahren worden sind.
Dadurch ist der Schlitten 38 in Figur 8 in einer zweiten Position angeordnet.
[0037] In Figur 9 ist das Bohrgerät 300 gezeigt, wobei der Schlitten 38 in einer dritten
Position angeordnet ist. Gegenüber Figur 8 ist in Figur 9 die Lage der Zylindergehäuse
342, 354 der ersten Zylinder 340, 352 unverändert. Jedoch ist die Lage der Zylindergehäuse
348, 360 der zweiten Zylinder 346, 358 gegenüber Figur 8 infolge einer Verschiebung
dieser Zylindergehäuse 348, 360 entlang der durch diese Zylindergehäuse 348, 360 geführten
Kolbenstangen 350, 362 in eine gegenüber den Figuren 7 und 8 dargestellten Endposition
entgegengesetzten Endposition geändert worden, so dass der Schlitten 38 der Verschiebeeinheit
302 zwischen der in Figur 7 dargestellten ersten Position (Rückzugsposition - erste
Endposition) über die in Figur 8 dargestellte Position (Zwischenposition) und die
in Figur 9 dargestellte dritte Position (zweite Endposition) verfahren worden ist.
[0038] In den Figuren 10, 11 und 12 ist jeweils eine Draufsicht auf die Verschiebeeinheit
302 des Bohrgeräts 300 dargestellt, wobei die Verbindungselemente 312, 314 sowie das
Bedienpult 315 zur besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind. In Figur 10
ist die Verschiebeeinheit 302 wie in Figur 7 in der ersten Endposition dargestellt,
in Figur 11 wie in Figur 8 in der zweiten Position (Zwischenposition) und in Figur
12 wie in Figur 9 in der dritten Position (zweite Endposition).
[0039] Bei allen gezeigten Ausführungsformen kann der Verschiebeweg des Schlittens 38 gegenüber
dem Einsatz von Zylinderanordnungen mit jeweils nur einem Zylinder 340, 352 erheblich
vergrößert werden. Beim Einsatz von Zylinderanordnungen 336, 338 mit jeweils zwei
Zylindern 352, 358; 340, 346 kann der mögliche Verschiebeweg um bis zu 50 % vergrößert
werden, wodurch bei gleicher Baugröße des Bohrgeräts 10, 100, 200, 300 in einem Arbeitsgang
eine größere Vortriebs- bzw. Rückzugsbewegung des Gestänges erreicht werden kann,
wodurch bei gleicher Baugröße des Bohrgeräts 10, 100, 200, 300 längere Gestängeabschnitte
44, 45 eingesetzt werden können. Beim Einsatz von drei Zylindern pro Zylinderanordnung
212, 262 kann der Verschiebeweg bei gleicher Baugröße des Bohrgeräts 10, 100, 200,
300 zusätzlich um bis zu 25 % des Verschiebewegs der ersten Zylinder 18, 118 vergrößert
werden. Die Platten 316 bis 322 dienen zur Abstützung des Bohrgeräts 300 im Erdreich,
so dass über diese Platten 316 bis 322 das Bohrgerät 300 ortsfest angeordnet ist,
so dass sowohl die Platten 316 bis 322 als auch die Stirnplatten 304, 306 ortsfeste
Gegendruckelemente der Verschiebeeinheit 302 bzw. des Bohrgeräts 300 bilden.
1. Vorrichtung zum Bewegen eines Arbeitsmittels im Erdreich,
mit einer Verschiebeeinheit (302) zum Erzeugen einer linearen Bewegung eines Gestänges
(44, 45) entlang dessen Längsachse (50),
wobei die Verschiebeeinheit (302) zum Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges
(44, 45) einen erste Zylinder (14, 340) hat, der ein erstes Zylindergehäuse (18) und
einen in einem durch das erste Zylindergehäuse (18, 342) gebildeten Druckraum (19)
geführten ersten Kolben (20) umfasst, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschiebeeinheit (302) zum Erzeugen der linearen Bewegung mindestens eine Zylinderanordnung
(12, 336) hat, die den ersten Zylinder (14, 340) und mindestens einen zweiten Zylinder
(16, 346) umfasst, wobei der zweite Zylinder (16, 346) ein zweites Zylindergehäuse
(28, 348) und einen in einem durch das zweite Zylindergehäuse (28, 348) gebildeten
Druckraum (21) geführten zweiten Kolben (30) umfasst,
dass die Verschiebeinheit (302) einen mit dem Gestänge (44, 45) koppelbaren Schlitten
(38) hat, der durch eine Antriebsbewegung der Zylinderanordnung (12, 336) verschiebbar
ist,
wobei mindestens ein Ende einer mit dem ersten Kolben (20) verbundenen ersten Kolbenstange
(22, 344) mit einem ortsfesten Gegendruckelement (316 bis 322; 304, 306) der Verschiebeeinheit
(302) im Eingriff steht,
wobei ein Ende einer mit dem zweiten Kolben (30) verbundenen zweiten Kolbenstange
(32, 350) derart mit dem ersten Zylindergehäuse (18, 348) gekoppelt ist, dass die
zweite Kolbenstange (32, 350) zum Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges (44,
45) zusammen mit dem ersten Zylindergehäuse (18, 342) bewegbar ist, und
wobei der Schlitten (38) derart mit dem zweiten Zylindergehäuse (28, 348) gekoppelt
ist, dass der Schlitten (38) zum Erzeugen der linearen Bewegung des Gestänges (44,
45) zusammen mit dem zweiten Zylindergehäuse (28, 348) bewegbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Zylinderanordnung (12, 212, 336) n Zylinder umfasst, die jeweils eine Verschiebebewegung
auf parallelen Achsen ausführen, wobei die Länge des (n-1)-ten Zylindergehäuses (18,
28, 342) gleich der Summe der Länge eines Verfahrwegs des n-ten Zylinders (16, 214,
346) und der Länge des n-ten Zylindergehäuses (28, 216, 348) ist, wobei n gleich 2,
3, 4 oder 5 ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass m Zylinderanordnungen (12, 112, 212, 262, 336, 338) vorgesehen sind, die jeweils
zwischen dem Schlitten (38) und dem Gegendruckelement (316 bis 322, 304, 306) angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die m Zylinderanordnungen (12, 112, 212, 262, 336, 338) parallel angeordnet und dieselbe
lineare Verschiebebewegung parallel ausführen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die m Zylinderanordnungen (12, 112, 212, 262, 336, 338) in gleichen Winkelabständen
um die Längsachse (50) des Gestänges (44, 45) herum angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (38) mindestens ein Kupplungsmittel (40, 42) zum Erzeugen einer drehfesten
Verbindung zwischen dem Kupplungsmittel (40, 42) und dem Gestänge (44, 45) umfasst,
und dass das Kupplungsmittel (40, 42) zusammen mit dem Gestänge (44, 45) mit Hilfe
einer Antriebseinheit (334) um eine Drehachse P2 in mindestens eine Drehrichtung drehbar
ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die lineare Verschiebebewegung des ersten Zylinders (14, 114, 340, 352) jeder Zylinderanordnung
(12, 112, 212, 262, 336, 338) entlang jeweils einer ersten Achse erfolgt und dass
die lineare Verschiebebewegung des zweiten Zylinders (16, 116, 346, 358) jeder Zylinderanordnung
(12, 112, 212, 262, 336, 338) entlang jeweils einer zweiten Achse erfolgt, wobei die
erste Achse, die zweite Achse und die Längsachse (50) des Gestänges (44, 45) parallel
sind.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinheit die m Zylinderanordnungen (12, 112, 212, 262, 336, 338) derart
steuert, dass die durch die Zylinderanordnungen (12, 112, 212, 262, 336, 338) auf
den Schlitten (38) ausgeübten Kräfte parallele, betragsgleiche Kraftvektoren haben.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Zylinder ( 14, 114, 340, 352) jeder der m Zylinderanordnungen (12, 112,
212, 262, 336, 338) als Gleichlaufzylinder ausgebildet sind.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass alle Zylinder ( 14, 16, 114, 116, 340, 346, 352, 356) als Gleichlaufzylinder ausgebildet
sind.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Zwischenplatte (346) vorgesehen ist, die die ersten Kolbenstangen (344,
356) und die zweiten Zylindergehäuse (348, 360) der m Zylinderanordnungen (12, 112,
212, 262, 336, 338) miteinander verbindet.
12. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Führungselemente (362, 350, 344, 356) zum Führen der Verschiebebewegung der ersten
Zwischenplatte (364), der zweiten Zwischenplatte (366) und/oder des Schlittens (38)
vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die ersten Zylinder (340, 352) als Gleichlaufzylinder ausgeführt sind,
und dass die Kolbenstangen (344, 356) Führungselemente zum Führen der Verschiebebewegung
der ersten Zwischenplatte (364), der zweiten Zwischenplatte (366) und/oder des Schlittens
(38) bilden.