TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die Erfindung betrifft einen Beutel zur Bevorratung und Entnahme eines flüssigen
Zusatzstoffes unter aseptischen Bedingungen, wobei der dem Beutel entnommene Zusatzstoff
unter aseptischen Bedingungen in ein Basisprodukt dosiert wird, mit einem am Beutel
angeordneten ersten Anschluss zur Befüllung des Beutels mit dem Zusatzstoff und einem
zweiten Anschluss zur Entnahme des Zusatzstoffes, mit Mitteln zur Aufhängung des Beutels
in einer Aufhängeposition, die so positioniert sind, dass eine schwerkraftseitige
Zufuhr des Zusatzstoffes zum zweiten Anschluss erfolgt, mit einer Entnahmeanordnung,
die einerseits zum Zwecke der Entnahme des Zusatzstoffes aus dem Beutel mit dem zweiten
Anschluss fluidgängig verbunden ist und die andererseits in eine Injektionsnadel zur
Dosierung in das Basisprodukt ausmündet sowie ein mit dem Beutel durchführbares Verfahren.
STAND DER TECHNIK
[0002] Flüssige Zusatzstoffe wie Enzyme, Aromen, Farben, Lipide, probiotische Bakterien
und andere Nährstoffe werden in ein als Basisprödukt fungierendes Lebensmittel dosiert,
um dieses mit besonderen Eigenschaften zu versehen. Da diese Zusatzstoffe hitzeempfindlich
sein können, erfolgt die Zuführung dieser Additive in das Basisprodukt direkt vor
dessen Abfüllung und nach dessen Wärmebehandlung zur Abtötung unerwünschter Keime,
beispielsweise einer Ultra-Hoch-TemperaturBehandlung (UHT-Wärmebehandlung), und vorzugsweise
im Rahmen einer sog. In-Line-Dosierung. Die Dosierung muss unter aseptischen Bedingungen
und mit einem unter gleichfalls aseptischen Bedingungen bevorrateten sterilen Zusatzstoff
erfolgen, damit das im Zuge der Wärmebehandlung keimfrei hergestellte Basisprodukt
nicht in der Phase der Dosierung mit Keimen infiziert wird.
[0003] Ein weitverbreiteter Anwendungsfall, bei dem ein Enzym als Zusatzstoff Verwendung
findet, stellt die Herstellung lactosereduzierter oder lactosefreier Produkte dar.
Hier wird Lactase zur enzymatischen Spaltung der Lactose eingesetzt. Konsumiert werden
diese Produkte vor allem von Menschen, die an einem Mangel an ß-Galactosidase im Verdauungstrakt
leiden. Eine weitere Einsatzmöglichkeit für lactosereduzierte Milch und verwandte
Substanzen ist der Markt für kalorienreduzierte Produkte. Bei der Lactosespaltung
entsteht je ein Molekül D-Glucose und β-D-Galactose
[TÖPEL, 2004, S.99;
[1] JEKLE; Lebensmitteltechnologisches Seminar, Lactosefreie und -reduzierte Milchprodukte,
2004]. Jedes dieser Moleküle hat eine größere Süßkraft als Lactose, so dass bei unverändertem
Nährwert ein wesentlich süßeres Produkt hergestellt werden kann. Um eine nahezu vollständige
Hydrolyse der Lactose zu gewährleisten, kann z.B. das Enzym ß-Galactosidase bei der
Produktion eingesetzt werden. Um die Prozesskosten der Hydrolyse reduzieren zu können,
wurden Verfahren entwickelt, bei denen das Enzym unmittelbar vor der Abfüllung zugegeben
wird
[1]. Man hat hierbei den Vorteil, dass die Distributionsphase als Hydrolysezeit genutzt
werden kann und so geringere Enzymdosagen realisierbar sind. Die Dosierungsrate des
in Rede stehenden Enzyms bewegt sich in einem Bereich von 0,2 bis 4 ml Enzym/Liter
Basisprodukt.
[0004] In der Druckschrift der
Firma Tetra Pak Processing GmbH, Tetra FlexDos™, Flexibles aseptisches Dosiersystem für flüssige Zusatzstoffe,
PD 10080 de 2007-02, ist eine Dosiereinrichtung beschrieben, mit der unter Verwendung eines Beutels
der gattungsgemäßen Art, in dem ein Zusatzstoff der in Rede stehenden Art bevorratet
ist, eine aseptische In-Line-Dosierung dieses flüssigen Zusatzstoffes in ein Basisprodukt
vorgenommen wird. Zu diesem Zweck wird der unter aseptischen Bedingungen mit dem sterilen
Zusatzstoff gefüllte gebrauchsfertige 5- oder 10-Liter-Beutel, der seinerseits in
einer eimerartigen Umverpackung Aufnahme findet, in die Dosiereinrichtung eingehängt.
Im Zuge der Dosierung wird zur Überführung des Zusatzstoffes aus dem Beutel in das
Basisprodukt eine als Entnahmeanordnung fungierende separate Schlauchanordnung verwendet,
die vor der Dosierung über einen speziellen Adapter an den Beutel angeschlossen wird.
Schlauchanordnung und Beutel werden getrennt voneinander her- und bereitgestellt,
sie stammen im Regelfall von unterschiedlichen Herstellern und werden erst in der
Dosiereinrichtung zusammengeführt und miteinander fest verbunden. An dem dem Adapter
abgewandten Ende der Schlauchanordnung ist eine Injektionsnadel angeordnet, über die
der Zusatzstoff an einem Injektionspunkt mittels einer auf die Schlauchanordnung von
außen einwirkenden Schlauchradpumpe in das Basisprodukt eindosiert wird. Der Injektionspunkt
befindet sich an einem durch eine sterile Membran verschlossenen Rohrstutzen einer
Rohrleitung, in der das Basisprodukt strömt.
[0005] Die bekannte Dosiereinrichtung mit dem zur Anwendung kommenden Beutel und der separaten
Schlauchanordnung weisen insbesondere im Bereich des Beutels und der Ankopplung der
Schlauchanordnung Nachteile auf, die die absolut erforderliche Sicherheit der Sterilität
des Dosierprozesses in Frage stellen können. Der Entnahmeanschluss am Beutel kann
vor der Ankopplung der Schlauchanordnung schädlichen Umgebungseinflüssen und/oder
möglichen fehlerhaften Handlungen ausgesetzt sein, die die Sterilität der im Zuge
des Kopplungsvorganges zusammengeführten, den zu dosierenden Zusatzstoff führenden
kritischen Flächen beeinträchtigen können. Eine Sterilisierung dieser kritischen Flächen
nach Vollzug des Kopplungsvorganges ist nicht mehr möglich. Da sich der Beutel und
die Schlauchanordnung getrennt voneinander jeweils in einer Umverpackung befinden,
ergibt sich allein durch diese Aufbewahrungs- und Handhabungssituation eine relativ
kostspielige und wenig anwenderfreundliche Ausgangslage sowie eine nicht nur theoretische
Möglichkeit zur Kontamination der kritischen Flächen mit Keimen. Darüber hinaus bietet
der bekannte Beutel keine Möglichkeit, im Rahmen einer Qualitätssicherung eine sterile
Probe aus dem Beutel zu entnehmen. Eine Beprobung des Beutels durch naheliegendes
Anstechen scheidet dabei aus, da der beprobte Beutelinhalt nachhaltig unverfälscht
bleiben und, falls dies gewünscht ist, einer Dosierung nach der Probenahme noch bedenkenlos
zugeführt werden können muss. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass der bekannte Beutel
nicht vollständig entleeren lässt.
[0006] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Beutel der gattungsgemäßen Art sowie
ein mit dem Beutel durchführbares Verfahren derart weiterzuentwickeln, dass sich der
gesamte Dosierprozess und die Handhabung seiner Komponenten sicherer und anwenderfreundlicher
gestalten und darüber hinaus Beutel und Entnahmeanordnung gegenüber solchen nach dem
bekannt gewordenen Stand der Technik kostengünstiger sind.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0007] Die Aufgabe wird durch einen Beutel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen des Beutels gemäß der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Ein mit dem erfindungsgemäßen Beutel durchführbares Verfahren ist Gegenstand des abhängigen
Anspruchs 18. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens ist in Unteranspruch
19 angegeben.
[0008] Der erfinderische Grundgedanke besteht darin, dass bereits vor der Befüllung des
Beutels mit dem Zusatzstoff die Entnahmeanordnung mit dem der Entnahme dienenden zweiten
Anschluss fest und dicht verbunden ist. Diese Verbindung kann vorzugsweise form- und/oder
kraftschlüssig verwirklicht sein, beispielsweise in Form einer elastisch duktilen
Kupplung, sodass ein Fügen des Beutels mit der Entnahmeanordnung zu einer fest und
dicht verbundenen Einheit auf einfachste Weise gegeben ist. Die Verbindung kann aber
auch stoffschlüssig ausgeführt werden, beispielsweise durch Verschweißung. In jedem
Falle kann die Einheit, bestehend aus dem Beutel und der auf diesem vorzugsweise fixierten
Entnahmeanordnung, in Gänze zum Zwecke ihrer Sterilisierung einer geeigneten Behandlung,
beispielsweise durch eine sterilisierende Bestrahlung, ausgesetzt werden. Diese erfindungsgemäße
Lösung beseitigt sicher die ansonsten bestehende Möglichkeit der Beeinträchtigung
der Sterilität der Verbindung, wenn letztere nach der Befüllung des Beutels mit dem
Zusatzstoff und vor der Dosierung des Zusatzstoffes in das Basisprodukt hergestellt
wird.
[0009] Zu Zwecken der Qualitätssicherung durch Probung des Beutelinhalts ist der Beutel
gemäß einer vorteilhaften Aufführungsform mit einem dritten Anschluss zur Probenahme
ausgestattet. Diese Möglichkeit kann, muss jedoch nicht zwingend genutzt werden. Hinsichtlich
eines sterilen Zugangs zum dritten Anschluss wird weiterhin vorgeschlagen, dass dieser
durch einen Verschlussstopfen verschlossen ist, der sich nach einer mittels einer
Entnahmenadel aus dem Beutel entnommenen Probe wiederverschließt. Derartige Verschlussstopfen
sind aus der Medizintechnik hinlänglich bekannt und haben sich dort bewährt. Da eine
Verkeimung des Beutelinhalts bei sachgerechter Beprobung über den dritten Anschluss
mit seinem Verschlussstopfen ausgeschlossen ist, kann der beprobte Beutel, wenn dies
erwünscht ist, der Dosierung zugeführt werden. Der erfindungsgemäß beprobte Beutel
kann aber auch, da er durch die Beprobung nicht nachhaltig verfälscht ist, als Nachweis
einer einwandfreien Charge des Zusatzstoffes aufbewahrt werden.
[0010] Es ist weiterhin vorgesehen, dass der jeweilige Anschluss, nämlich jener der Befüllung,
der Entnahme und der Probenahme, in Form eines stutzenförmigen Schlauchzuganges ausgebildet
ist. Dies ist eine konstruktiv sehr einfache und auch kostengünstige Lösung, die die
Handhabung des Beutels zum Zwecke seiner Befüllung und Entleerung mittels einer Schlauchanordnung
und die Beprobung über den Verschlussstopfen sehr vereinfacht. Ein weiterer Vorschlag
sieht vor, dass der der Befüllung dienende erste Anschluss nach der Befüllung des
Beutels verschweißt ist. Dies ist eine absolut sichere Maßnahme, um an dieser kritischen
Stelle nachhaltig sterile Bedingungen zu schaffen.
[0011] Um auch im Bereich des zweiten Anschlusses nach der Befüllung des Beutels mit dem
Zusatzstoff nachhaltig sterile Bedingungen herzustellen, sieht eine weitere Ausführungsform
vor, dass im zweiten Anschluss ein Knickventil angeordnet ist, mit dem durch irreversibles
Brechen einer Barriere an einer Sollbruchstelle eine fluidgängige Verbindung zwischen
dem Innenraum des Beutels und der Entnahmeanordnung hergestellt wird. Die Verbindung
mit der Entnahmeanordnung wird erst kurz vor der Inbetriebnahme der Dosierung hergestellt,
sodass die Entnahmeanordnung, bestehend aus einem Entnahmeschlauch, einem in diesem
angeordneten Filter, einem letzterem in Strömungsrichtung des Zusatzstoffes nachgeordneten
Rückschlagventil und einer Injektionsnadel, bis zu diesem Zeitpunkt frei vom Zusatzstoff
bleibt.
[0012] Um eine sichere Aufhängung und eindeutige Lagefixierung zu erreichen, die insbesondere
eine störungsfreie Entleerung des Beutels sicherstellt, schlägt die Erfindung weiterhin
vor, dass die Mittel zur Aufhängung des Beutels als Dreipunktaufhängung ausgebildet
sind. Damit diese Dreipunktaufhängung besonders stabil ausgestaltet ist, ist weiterhin
vorgesehen, dass sie in einer, bezogen auf die Aufhängeposition des Beutels, am oberen
Rand des Beutels eingeformten, dessen Randausbildung verstärkenden Griffplatte ausgebildet
ist. Um die Griffplatte mit der dort integrierten Dreipunktaufhängung auch optisch
unverkennbar zu gestalten und dadurch die Handhabung des Beutels im Zuge seiner Aufhängung
sicherer zu machen, sieht ein weiterer Vorschlag vor, dass die Griffplatte eine sich
von der Farbe des Beutels deutlich unterscheidende Farbe aufweist. Die farbliche Kennzeichnung
der Griffplatte kann aber auch zur Kenntlichmachung und Erkennung des jeweiligen Zusatzstoffes
dienen.
[0013] Die Erfindung schlägt zur Ausgestaltung der Dreipunktaufhängung weiterhin vor, dass
letztere aus zwei beabstandeten Aufhängeöffnungen besteht, die vorzugsweise gleichgroß
sind, wobei die Verbindungslinie ihrer Mittelpunkte senkrecht zur durch die Aufhängeposition
vorgegebenen Aufhängerichtung des Beutels orientiert ist, und dass zwischen den Aufhängeöffnungen,
vorzugsweise mittig, eine sich in Richtung der Verbindungslinie erstreckende schlitzförmige
Ausnehmung vorgesehen ist, die an ihrer oberen Begrenzung, vorzugsweise mittig, eine
Ausbuchtung aufweist, deren obere Begrenzung mit der jeweiligen oberen Begrenzung
der Aufnahmeöffnungen fluchtet. Insbesondere in Verbindung mit der Griffplatte ergibt
sich dadurch eine sehr stabile Dreipunktaufhängung, die den Beutel sicher und eindeutig
in seiner erforderlichen Aufhängeposition fixiert.
[0014] Eine sichere Entleerung des Beutelinhalts wird insbesondere in der durch die Dreipunktaufhängung
eindeutig fixierten Aufhängeposition weiterhin dadurch begünstigt, dass der Beutel,
bezogen auf seine Aufhängeposition, an seinem unteren Rand eine jeweils von außen
nach innen abfallende entnahmeseitige Innenkontur aufweist, die den Zusatzstoff von
außen nach innen unter dem Einfluss der Schwerkraft strömen lässt. Eine restlose Entleerung
des Beutels stellt ein anderer Vorschlag sicher, der vorsieht, dass der zweite Anschluss,
bezogen auf die Aufhängeposition des Beutels, an der tiefsten Stelle der entnahmeseitigen
Innenkontur ausmündet.
[0015] Da dem der Befüllung dienenden ersten Anschluss und dem der Probenahme dienenden
dritten Anschluss keine entleerungskritische Bedeutung zukommt, sind diese, bezogen
auf die Aufhängeposition des Beutels, am unteren Rand des Beutels und jeweils benachbart
zum zweiten Anschluss angeordnet. Der relativ kurze Abstand zwischen den drei Anschlüssen
schafft die Möglichkeit, diesen Durchdringungsbereich des Beutels durch geeignete
Maßnahmen, beispielsweise durch Verschweißung aneinanderliegender Beutelflächen, zusätzlich
zu verstärken.
[0016] Ein weiterer Vorschlag sieht vor, den Beutel im Bereich seiner Dreipunktaufhängung
und beiderseits dieses Bereichs sowie im Bereich seiner drei Anschlüsse und ebenfalls
beiderseits dieses Bereichs zu verstärken. Dies wird dadurch erreicht, dass der Beutel,
bezogen auf seine Aufhängeposition, an seinem oberen Rand eine obere Randverstärkung
und/oder an seinem unteren Rand eine untere Randverstärkung aufweist. Diese Verstärkung
kann beispielsweise wiederum durch Verschweißung aneinanderliegender Beutelflächen
erreicht werden.
[0017] Um den Beutel unter der Wirkung oder mit zusätzlicher Hilfe der Schwerkraft leichter
befüllen zu können, ist er vorzugsweise in eine Schräglage zu verbringen, in der zumindest
der zweite Anschluss einen Hochpunkt der Anordnung darstellt. Zur Unterstützung der
Fixierung dieser Anordnungslage sieht ein weiterer Vorschlag vor, dass in der unteren
Randverstärkung zwei Fixieröffnungen vorgesehen sind, die beiderseits einer in der
Aufhängeposition des Beutels senkrecht orientierten Längsachse angeordnet sind.
[0018] Eine die Entleerung und die Stabilität des Beutels in seiner Aufhängeposition begünstigenden
Ausgestaltung wird nach einem anderen Vorschlag dadurch sichergestellt, dass die Längsachse
die Mittelachse des zweiten Anschlusses und gleichzeitig, mit Ausnahme des ersten
und des dritten Anschlusses, die Symmetrieachse des Beutels bildet. Dies führt, mit
Ausnahme des ersten und des dritten Anschlusses, zu einem vollständig symmetrisch
ausgebildeten und damit in allen Belangen vorteilhaften Beutel.
[0019] Es hat sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, wenn der Beutel aus halbtransparentem
Ethylenvenylazetat (EVA) mit Lichtschutz besteht. Das Material EVA verhält sich neutral
gegenüber den zum Einsatz kommenden Zusatzstoffen, der Lichtschutz verhindert schädigende
Einflüsse durch Lichteinwirkung auf den Zusatzstoff und durch die halbtransparente
Beschaffenheit des Materials kann jederzeit eine augenfällige optische Kontrolle des
Entleerungsvorganges durchgeführt werden.
[0020] Ein mit dem erfindungsgemäßen Beutel in seinen vielfältigen Ausführungsformen durchführbares
Verfahren ist durch die Schritte a) bis i) des Anspruchs 18 gekennzeichnet und wird
in der nachfolgenden Figurenbeschreibung beschrieben und, wo notwendig, kommentiert.
[0021] Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass zum Zwecke der Qualitätssicherung
über den dritten Anschluss am Beutel letzterem eine sterile Probe entnommen werden
kann. Der beprobte Beutel kann alsdann der Dosierung zugeführt oder er kann verworfen
werden.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0022] Eine eingehendere Darstellung der Erfindung ergibt sich aus der folgenden Beschreibung
und den beigefügten Figuren der Zeichnung sowie aus den Ansprüchen. Während die Erfindung
in den verschiedensten Ausführungsformen eines Beutels realisiert ist, werden in der
Zeichnung ein erster und ein zweiter Beutel mit unterschiedlichem Fassungsvermögen
jeweils in einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben. Es zeigen
- Figur 1
- in der Vorderansicht einen erfindungsgemäßen ersten Beutel mit einem Fassungsvermögen
von beispielweise 10 Liter;
- Figur 2
- gleichfalls in der Vorderansicht einen erfindungsgemäßen zweiten Beutel mit einem
Fassungsvermögen von beispielsweise 5 Liter und
- Figuren 3, 3a, 3b
- eine in Figur 1 mit "X" gekennzeichnete Einzelheit, die ein Knickventil zeigt, das in einem der Entleerung
dienenden zweiten Anschluss Aufnahme findet.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
[0023] Ein Beutel 10, wobei es sich in
Figur 1 um einen ersten Beutel 10.1 mit einem Fassungsvermögen von beispielsweise 10 Liter
handelt, zur sterile Bevorratung von flüssigen Zusatzstoffen Z, wie beispielsweise
Enzyme, Aromen, Farben, Lipiden, probiotischen Bakterien und anderen Nährstoffen,
ist in seinem unbefüllten Zustand ein flächiges, rechteckförmiges, aus einem geeigneten
Kunststoff bestehendes Gebilde, wie es in seiner grundsätzlichen Form in der Medizintechnik
Anwendung findet. Als Ausgangsform wird in der Regel eine Schlauchfolie mit geeignetem
Durchmesser verwendet, die auf eine erforderliche axiale Länge konfektioniert und
an den beiden offenen Enden dann durch Verschweißung geschlossen wird, wobei an oder
in diesen Enden dann die jeweiligen anwendungsspezifischen Vorkehrungen, Besonderheiten
oder Erfordernisse verwirklicht werden.
[0024] Der erste Beutel 10, 10.1 gemäß der Erfindung besteht vorzugsweise aus halbtransparentem
Ethylenvenylazetat (EVA) mit Lichtschutz. Er weist an einem ersten oberen Rand 10.1a
eine mit Quer- und Längsrippen versehene leistenförmige obere Randverstärkung 10.4
auf, die durch Verschweißung der beiden miteinander in Kontakt tretenden Folienflächen
des gefalteten Schlauchs hergestellt wird. In diese obere Randverstärkung 10.4 ist
vorzugsweise mittig eine langgestreckte, rechteckförmige Griffplatte 22 mit zweckmäßigerweise
abgerundeten Ecken eingepasst und eingeformt, wodurch eine zusätzliche Verstärkung
des oberen Randes 10.1 a gegeben ist.
[0025] Die Darstellungslage des ersten Beutels 10, 10.1 in
Figur 1 entspricht auch einer Aufhängeposition A desselben, in der die Entnahme des Zusatzstoffes
Z im Zuge einer aseptischen Dosierung in ein Basisprodukt P stattfindet. Um diese
Aufhängeposition A herzustellen und sie dauerhaft zu fixieren, sind in der in der
oberen Randverstärkung 10.4 eingeformten Griffplatte 22 Mittel zur Aufhängung 20 in
Form einer Dreipunktaufhängung ausgebildet. Diese besteht aus zwei beabstandeten gleichgroßen
Aufhängeöffnungen 20.1, wobei die Verbindungslinie ihrer Mittelpunkte senkrecht zur
durch die Aufhängeposition A vorgegebenen Aufhängerichtung des ersten Beutels 10,
10.1 orientiert ist. Mittig zwischen den Aufhängeöffnungen 20.1 ist eine sich in Richtung
der Verbindungslinie erstreckende schlitzförmige Ausnehmung 20.2 vorgesehen, die mittig
und an ihrer oberen Begrenzung eine sich nach oben verjüngende, endseitig ausgerundete
Ausbuchtung 20.2a aufweist, deren obere Begrenzung mit der jeweiligen oberen Begrenzung
der Aufnahmeöffnungen 20.1 fluchtet. Die Aufhängeöffnungen 20.1 und die Ausnehmung
20.2 greifen durch die Griffplatte 22 und die obere Randverstärkung 10.1a des ersten
Beutels 10, 10.1 vollständig hindurch, sodass durch diese Öffnungen 20.1, 20.2 beispielsweise
gabelförmige Aufnahmemittel hindurchgreifen können.
[0026] Die Griffplatte 22 weist zweckmäßig eine sich von der Farbe des ersten Beutels 10,
10.1 deutlich unterscheidende Farbe, beispielsweise gelb, auf. Durch diese farbliche
Kennzeichnung wird für den Verwender des ersten Beutels 10, 10.1 auf den erste Blick
erkennbar, wo der ersten Beutel 10, 10.1 aufzuhängen ist. Die besondere farbliche
Kennzeichnung der Griffplatte 22 kann aber auch dazu dienen, den jeweils im ersten
Beutel 10, 10.1 bevorrateten Zusatzstoff Z zu kennzeichnen, um Verwechslungen leicht
erkennbar zu machen oder von vornherein zu verhindern.
[0027] Bezogen auf seine Aufhängeposition A weist der erste Beutel 10, 10.1 an einem ersten
unteren Rand 10.1b eine untere Randverstärkung 10.5 auf, die durch im Wesentlichen
quer zu einer Längsachse L des ersten Beutels 10, 10.1 orientierte Verstärkungsrippen,
hergestellt beispielsweise durch Verschweißung der beiden miteinander in Kontakt tretenden
Folienflächen des gefalteten Schlauchs, gebildet ist.
[0028] Das obere Ende der unteren Randverstärkung 10.5 berandet eine entnahmeseitige Innenkontur
10.3, die gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform jeweils von außen nach innen,
in Richtung der Längsachse L, abfällt. Im Ausführungsbeispiel bildet die Längsachse
L gleichzeitig auch die Symmetrieachse des ersten Beutels 10, 10.1, wenn man sich
auf dessen Längsachse L bezieht und Asymmetrien im Bereich der nachfolgend noch beschriebenen
Anschlüsse vernachlässigt. Bezogen auf die Aufnahmeposition A mündet an der tiefsten
Stelle der entnahmeseitigen Innenkontur 10.3 ein der Entnahme des Zusatzstoffes Z
dienender zweiter Anschluss 14 aus, der vorzugsweise in Form eines stutzenförmigen
Schlauchzuganges ausgebildet ist. Durch die sich im Bereich des ersten unteren Randes
10.1b von außen nach innen verjüngende entnahmeseitige Innenkontur 10.3 und in Verbindung
mit dem an der tiefsten Stelle der Innenkontur 10.3 ausmündenden zweiten Anschluss
14 ist in Verbindung mit der eindeutig lagefixierten Aufhängeposition A des ersten
Beutels 10, 10.1 durch die Dreipunktaufhängung 20 eine störungsfreie und restlose
Entleerung des ersten Beutels 10, 10.1 sichergestellt.
[0029] Im zweiten Anschluss 14 ist, von außen am stutzenförmigen Schlauchzugang zugänglich,
ein Knickventil 18 angeordnet, mit dem durch irreversibles Brechen einer Barriere
an einer Sollbruchstelle eine fluidgängige Verbindung zwischen dem Innenraum des ersten
Beutels 10, 10.1 und einer Entnahmeanordnung 100 hergestellt wird. Letztere ist in
Figur 1 nur schematisch angedeutet und in Figur 2 gar nicht dargestellt. Das Knickventil
18 ist in den Figuren 1 und 2 nur schematisch dargestellt. Die Entnahmeanordnung 100
besteht aus einem Entnahmeschlauch 100.1, der über eine Kupplung 100.2 fest und dicht
mit dem zweiten Anschluss 14 verbunden ist. Hierbei kann es sich um eine form- und/oder
kraftschlüssige oder auch um eine stoffschlüssige Verbindung handeln. Am der Kupplung
100.2 abgewandten Ende des Entnahmeschlauchs 100.1 mündet dieser in eine Injektionsnadel
100.5, mit der der Zusatzstoff Z unter aseptischen Bedingungen in das in einer Leitung
strömende Basisprodukt P eindosiert wird. In Fließrichtung des Zusatzstoffes gesehen
weist die Entnahmeanordnung 100 vor der Injektionsnadel 100.5 ein Rückschlagventil
100.4 und davor einen Filter 100.3 auf. Die Barriere des Knickventils 18 wird erst
nach Einhängung des ersten Beutels 10, 10.1 über die Dreipunktaufhängung 20 in die
Dosiereinrichtung und kurz vor der Inbetriebnahme der aseptischen Dosierung an der
Sollbruchstelle gebrochen. Der erste Beutel 10, 10.1 und die mit diesem fest verbundene
und auf diesem fixierte Entnahmeanordnung 100 werden als zusammengehörende Einheit
mit einem geeigneten Mittel sterilisiert. Dies geschieht erfindungsgemäß bereits vor
der Befüllung des ersten Beutels 10, 10.1 mit dem Zusatzstoff Z.
[0030] In der unteren Randverstärkung 10.5 ist, benachbart zum zweiten Anschluss 14, ein
der Befüllung des ersten Beutels 10, 10.1 dienender, vorzugsweise in Form eines stutzenförmigen
Schlauchzuganges ausgebildeter erster Anschluss 12 vorgesehen, der nach der Befüllung
des ersten Beutels 10. 10.1 vorzugsweise verschweißt wird. Weiterhin weist der erste
Beutel 10, 10.1 in der unteren Randverstärkung 10.5, benachbart zum zweiten Anschluss
14 und dem ersten Anschluss 12 gegenüberliegend, einen im Bedarfsfall der Probenahme
aus dem ersten Beutel 10, 10.1 dienenden, vorzugsweise in Form eines stutzenförmigen
Schlauchzuganges ausgebildeten dritten Anschluss 16 auf. Dieser ist vorzugsweise durch
einen Verschlussstopfen 110 verschlossen, der sich nach einer mittels einer Entnahmenadel
aus dem ersten Beutel 10, 10.1 entnommenen Probe wiederverschließt. In der unteren
Randverstärkung 10.5 sind außerdem zwei Fixieröffnungen 24 vorgesehen, die beiderseits
der in der Aufhängeposition A des ersten Beutels 10, 10.1 senkrecht orientierten Längsachse
L angeordnet sind. Mit diesen Fixieröffnungen 24 ist eine zusätzliche Lagefixierung
des ersten Beutels 10, 10.1 während dessen Befüllung gegeben, wobei sich bei dieser
Befüllung der erste Beutel 10, 10.1 in einer Schräglage befindet, in der die drei
Anschlüsse 12, 14, 16 den Hochpunkt der Anordnung bilden.
[0031] Einen zweiten Beutel 10.2 mit einem gegenüber dem ersten Beutel 10.1 geringeren Fassungsvermögen,
beispielsweise mit einem Fassungsvermögen von 5 Liter, zeigt Figur 2. Der zweite Beutel
10.2 ist vorzugsweise senkrecht zu seiner Längsachse L kürzer als der erste Beutel
10.1 ausgebildet. Dies hat lediglich geringfügigen Einfluss auf die Ausbildung eines
zweiten oberen Randes 10.2a und eines zweiten unteren Randes 10.2b, wobei die obere
Randverstärkung 10.4 zwangsläufig kürzer ausfällt und die untere Randverstärkung 10.5
gleichfalls kürzer ist, und der zweite untere Rand 10.2b vorzugweise parallel zur
entnahmeseitigen Innenkontur 10.3 verläuft, während der diesbezügliche Verlauf beim
ersten Beutel 10.1 senkrecht zur Längsachse L orientiert ist. Der Abstand der Fixieröffnungen
24 ist der kleineren Querabmessung des zweiten Beutels 10.2 angepasst und kleiner
als beim ersten Beutel 10.1 ausgeführt. Die vorg. Unterschiede sind lediglich Optimierungsgesichtspunkten
hinsichtlich der Formgestaltung der Beutel 10.1, 10.2 mit ihren unterschiedlichen
Fassungsvermögen geschuldet; sie haben keinen Einfluss auf die Bevorratung mit dem
Zusatzstoff Z und auf die generelle Funktion des jeweiligen Beutels 10.1, 10.2 im
aseptischen Dosierprozess. In seinen übrigen Merkmalen entspricht der zweite Beutel
10.2 adäquat jenen des ersten Beutels 10.1. Die vorstehende diesbezügliche Beschreibung
des ersten Beutels 10.1 ist daher uneingeschränkt auf den zweiten Beutel 10.2 übertragbar.
[0032] Das vorstehend erwähnte Knickventil 18 im zweiten Anschluss 14 ist in den Figuren
3, 3a und 3b dargestellt. Figur 3 zeigt seine Vorderansicht, Figur 3a zeigt seine
Draufsicht und Figur 3b zeigt einen Meridianschnitt durch das Knickventil 18 entsprechend
einem in Figur 3 mit C-D gekennzeichneten Schnittverlauf. Das Knickventil 18 besteht,
bezogen auf die Darstellungslage, in seinem oberen Teil aus einem endseitig verschlossenen,
durchmesserkleineren ersten Teil 18a und in seinem unteren Teil aus einem durchmessergrößeren
zweiten Teil 18b, die beide in einem axial relativ kurz bemessenen Übergangsbereich
zwischen dem großen und dem kleinen Durchmesser stoffschlüssig miteinander verbunden
sind. Von unten greift in den zweiten Teil 18b ein Innendurchgang 18c ein, der sich
bis in den ersten Teil hinein erstreckt und dort endet und der im Bereich des Übergangs
zwischen dem zweiten und dem ersten Teil 18b, 18a eine unstetige Reduzierung seines
Durchmessers erfährt. Die Durchmesserreduzierung des Innendurchganges 18c ist so auf
die Außendurchmesser des zweiten und des ersten Teils 18b, 18a abgestimmt, dass beide
im überwiegenden axialen Erstreckungsbereich des Innendurchgangs 18c eine hinreichende
Wandstärke besitzen. Der Bereich des unstetig reduzierten Durchmessers des Innendurchgangs
18c ist derart zum Übergangsbereich der Außendurchmesser platziert, dass sich an dem
dem ersten Teil 18a zugewandten Ende des Übergangsbereichs eine lokal begrenzte, umlaufende,
signifikante Einschnürung der Wandstärke des Knickventils 18 ergibt. Diese Einschnürstelle
fungiert als Sollbruchstelle B. Ein hinreichendes Biegemoment quer zur Längsachse
des Knickventils 18 führt zu einem vollständigen Bruch des Knickventils 18 an dieser
Stelle, sodass der erste Teil 18a und der zweite Teil 18b vereinzelt sind und der
Innendurchgang 18c den zweiten Teil 18b vollständig und fluiddurchgängig durchdringt.
[0033] Das Knickventil 18 wird, mit dem freien Ende des ersten Teils 18a zuerst, in den
zweiten Anschluss 14 eingeführt und dort so weit axial verschoben, dass nach Brechen
des Knickventils 18 an der Sollbruchstelle B der vereinzelte durchmesserkleinere erste
Teil 18a in den ersten oder den zweiten Beutel 10.1, 10.2 gelangt, sodass ein unbehinderter
Zugang vom Innenraum des ersten oder des zweiten Beutels 10.1, 10.2 über den Innendurchgang
18c zur Entnahmeanordnung 100 sichergestellt ist. Der zweite Teil 18b ist im Bereich
seines freien Endes in Form eines Befestigungsteils 18d ausgeführt. Dieser Befestigungsteil
18d ist im zweiten Anschluss 14, der vorzugsweise in Form eines stutzenförmigen Schlauchzuganges
ausgebildet ist, form- und/oder kraftschlüssig und/oder auch stoffschlüssig befestigt.
Im Ausführungsbeispiel wird dieser Form- und/oder Kraftschluss durch gewindegangförmige
Wulste trapezförmigen Querschnitts und einen davon axial beabstandeten, senkrecht
zur Längsachse des Knickventils 18 ringförmig umlaufenden Vorsprung erreicht. Entscheidend
ist bei der Ausbildung des Befestigungsteils 18d, dass nach Einbringen des Knickventils
18 in den Schlauchzugang eine hermetische Abdichtung zwischen der Außenseite des Befestigungsteils
18d und der Innenseite des Schlauchzuganges an dieser Stelle hergestellt ist.
[0034] Ein Verfahren zur Befüllung des Beutels 10 bzw. 10.1, 10.2 mit dem flüssigen Zusatzstoff
Z, zur Bevorratung des Zusatzstoffes Z in dem Beutel 10.1, 10.2 und zur Entnahme des
Zusatzstoffes Z aus dem Beutel 10.1, 10.2, jeweils unter aseptischen Bedingungen und
durchgeführt mit einem Beutel 10.1, 10.2, wie er vorstehend beschrieben wurde, wird
in den nachfolgend angegebenen Schritten a) bis i) durgeführt.
- a) Der Beutel 10.1, 10.2 und die mit diesem verbundene und auf diesem fixierte Entnahmeanordnung
100 werden in sterilisiertem Zustand, bezogen auf die Aufhängeposition A, mit dem
oberen Ende des Beutels 10.1, 10.2 zuerst in einen auf einer Seite offenen, als Umverpackung
dienenden Umverpackungsbeutel eingeführt. Ein Ankoppeln der Entnahmeanordnung 100
an den Beutel 10.1, 10.2 in der Dosiereinrichtung und kurz vor der Inbetriebnahme
der Dosierung mit den aus dem Stand der Technik bekannten Fehlerquellen wird vermieden.
- b) Die Anordnung aus Umverpackungsbeutel und Beutel 10.1, 10.2 wird unter Fixierung
über die beiden Fixieröffnungen 24 derart in eine Schräglage verbracht, dass wenigstens
der erste Anschluss 12 den Hochpunkt der Anordnung darstellt.
- c) Der Beutel 10.1, 10.2 wird über den ersten Anschluss 12 mit dem flüssigen Zusatzstoff
Z befüllt.
- d) Nach der vollständigen Befüllung des Beutels 10.1, 10.2 wird der erste Anschluss
12 verschweißt. Der Zusatzstoff Z ist nun hermetisch und steril von dem Beutel 10.1,
10.2 umschlossen.
- e) Der Umverpackungsbeutel wird durch Verschweißung seiner noch offenen Seite um den
Beutel 10.1, 10.2 herum vollständig hermetisch abgeschlossen.
- f) Der umverpackte Beutel 10.1, 10.2 wird an eine Dosiereinrichtung verbracht, dort
aus dem Umverpackungsbeutel entnommen und in der Dosiereinrichtung über die Dreipunktaufhängung
20 in seiner Aufhängeposition A positioniert. Zum Schutz vor Beschädigungen beim Transport
kann der Umverpackungsbeutel wiederum in einer Transportverpackung, beispielsweise
in einem Karton, Aufnahme finden.
- g) Die Injektionsnadel 100.5 am Ende der Entnahmeanordnung 100 wird unter aseptischen
Bedingungen in ihre Dosierposition verbracht, wo Dampf- oder Wasserdampfkondensat-Barrieren
die aseptischen Bedingungen während des Dosierprozesses aufrechterhalten.
- h) Zeitlich gesehen wird kurz vor der Dosierung des flüssigen Zusatzstoffes Z in das
in einer Leitung strömende Basisprodukt P eine fluidgängige Verbindung zwischen dem
Innenraum des Beutels 10.1, 10.2 und der Entnahmeanordnung 100 durch Brechen der Barriere
an der Sollbruchstelle B in dem Knickventil 18 hergestellt.
- i) Der flüssige Zusatzstoff Z wird von dem Beutel 10.1, 10.2 zur Injektionsnadel 100.5
durch von außen auf die Entnahmeanordnung 100 einwirkende Mittel zwangsweise gefördert.
BEZUGSZEICHENLISTE DER VERWENDETEN ABKÜRZUNGEN
[0035]
- 10
- Beutel, allgemein
- 10.1
- erster Beutel
- 10.1a
- erster oberer Rand
- 10.1b
- erster unterer Rand
- 10.2
- zweiter Beutel
- 10.2a
- zweiter oberer Rand
- 10.2b
- zweiter unterer Rand
- 10.3
- (entnahmeseitige) Innenkontur
- 10.4
- obere Randverstärkung
- 10.5
- untere Randverstärkung
- 12
- erster Anschluss (Befüllung)
- 14
- zweiter Anschluss (Entnahme)
- 16
- dritter Anschluss (Probenahme)
- 18
- Knickventil (Brechkonus)
- 18a
- erster Teil
- 18b
- zweiter Teil
- 18c
- Innendurchgang
- 18d
- Befestigungsteil
- 20
- Mittel zur Aufhängung
- 20.1
- Aufhängeöffnung
- 20.2
- (schlitzförmige) Ausnehmung
- 20.2a
- Ausbuchtung
- 22
- Griffplatte
- 24
- Fixieröffnung
- 100
- Entnahmeanordnung
- 100.1
- Entnahmeschlauch
- 100.2
- Kupplung
- 100.3
- Filter
- 100.4
- Rückschlagventil
- 100.5
- Injektionsnadel
- 110
- Verschlussstopfen
- A
- Aufhängeposition
- B
- Sollbruchstelle
- L
- Längsachse
- P
- Basisprodukt
- Z
- Zusatzstoff
1. Beutel zur Bevorratung und Entnahme eines flüssigen Zusatzstoffes unter aseptischen
Bedingungen, wobei der dem Beutel (10; 10.1, 10.2) entnommene Zusatzstoff (Z) unter
aseptischen Bedingungen in ein Basisprodukt (P) dosiert wird, mit einem am Beutel
(10; 10.1, 10.2) angeordneten ersten Anschluss (12) zur Befüllung des Beutels (10;
10.1, 10.2) mit dem Zusatzstoff (Z) und einem zweiten Anschluss (14) zur Entnahme
des Zusatzstoffes (Z), mit Mitteln zur Aufhängung (20) des Beutels (10; 10.1, 10.2)
in einer Aufhängeposition (A), die so positioniert sind, dass eine schwerkraftseitige
Zufuhr des Zusatzstoffes (Z) zum zweiten Anschluss (14) erfolgt, mit einer Entnahmeanordnung
(100), die einerseits zum Zwecke der Entnahme des Zusatzstoffes (Z) aus dem Beutel
(10; 10.1, 10.2) mit dem zweiten Anschluss (14) fluidgängig verbunden ist und die
andererseits in eine Injektionsnadel (100.5) zur Dosierung in das Basisprodukt (P)
ausmündet,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Entnahmeanordnung (100) mit dem zweiten Anschluss (14) verbunden ist und Beutel
(10; 10.1, 10.2) und Entnahmeanordnung (100) als Einheit bereits vor der Befüllung
des Beutels (10; 10.1, 10.2) mit dem Zusatzstoff (Z) sterilisiert werden.
2. Beutel nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beutel (10; 10.1, 10.2) einen dritten Anschluss (16) zur Probenahme aufweist.
3. Beutel nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der dritte Anschluss (16) durch einen Verschlussstopfen (110) verschlossen ist, der
sich nach einer mittels einer Entnahmenadel aus dem Beutel (10; 10.1, 10.2) entnommenen
Probe wiederverschließt.
4. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der jeweilige Anschluss (12, 14, 16) in Form eines stutzenförmigen Schlauchzuganges
ausgebildet ist.
5. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Anschluss (12) nach der Befüllung des Beutels (10; 10.1, 10.2) verschweißt
ist.
6. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im zweiten Anschluss (14) ein Knickventil (18) angeordnet ist, mit dem durch irreversibles
Brechen einer Barriere an einer Sollbruchstelle (B) eine fluidgängige Verbindung zwischen
dem Innenraum des Beutels (10; 10.1, 10.2) und der Entnahmeanordnung (100) hergestellt
ist.
7. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Mittel zur Aufhängung (20) des Beutels (10; 10.1, 10.2) als Dreipunktaufhängung
ausgebildet sind.
8. Beutel nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dreipunktaufhängung (20) in einer, bezogen auf die Aufhängeposition (A) des Beutels
(10; 10.1, 10.2), am oberen Rand (10.1a; 10.2a) des Beutels (10; 10.1, 10.2) eingeformten,
dessen Randausbildung verstärkenden Griffplatte (22) ausgebildet ist.
9. Beutel nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Griffplatte (22) eine sich von der Farbe des Beutels (10; 10.1, 10.2) deutlich
unterscheidende Farbe aufweist.
10. Beutel nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Dreipunktaufhängung (20) aus zwei beabstandeten gleichgroßen Aufhängeöffnungen
(20.1) besteht, wobei die Verbindungslinie ihrer Mittelpunkte senkrecht zur durch
die Aufhängeposition (A) vorgegebenen Aufhängerichtung des Beutels (10; 10.1, 10.2)
orientiert ist, und dass mittig zwischen den Aufhängeöffnungen (20.1) eine sich in
Richtung der Verbindungslinie erstreckende schlitzförmige Ausnehmung (20.2) vorgesehen
ist, die mittig und an ihrer oberen Begrenzung eine Ausbuchtung (20.2a) aufweist,
deren obere Begrenzung mit der jeweiligen oberen Begrenzung der Aufnahmeöffnungen
(20.1) fluchtet.
11. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beutel (10; 10.1, 10.2), bezogen auf seine Aufhängeposition (A), an seinem unteren
Rand (10.1b; 10.2b) eine jeweils von außen nach innen abfallende entnahmeseitige Innenkontur
(10.3) aufweist.
12. Beutel nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Anschluss (14), bezogen auf die Aufhängeposition (A) des Beutels (10;
10.1, 10.2), an der tiefsten Stelle der entnahmeseitigen Innenkontur (10.3) ausmündet.
13. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Anschluss (12) und der dritte Anschluss (16), bezogen auf die Aufhängeposition
(A) des Beutels (10; 10.1, 10.2), am unteren Rand des Beutels und jeweils benachbart
zum zweiten Anschluss (14) angeordnet sind.
14. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Beutel (10; 10.1, 10.2), bezogen auf seine Aufhängeposition (A), an seinem oberen
Rand (10.1a; 10.2a) eine obere Randverstärkung (10.4) und/oder an seinem unteren Rand
(10.1b; 10.2b) eine untere Randverstärkung (10.5) aufweist.
15. Beutel nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der unteren Randverstärkung (10.5) zwei Fixieröffnungen (24) vorgesehen sind,
die beiderseits einer in der Aufhängeposition (A) des Beutels (10; 10.1, 10.2) senkrecht
orientierten Längsachse (L) angeordnet sind.
16. Beutel nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Längsachse (L) die Mittelachse des zweiten Anschlusses (14) und gleichzeitig,
mit Ausnahme des ersten und des dritten Anschlusses (12, 16), die Symmetrieachse des
Beutels (10; 10.1, 10.2) bildet.
17. Beutel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Material des Beutels aus halbtransparentem Ethylenvenylazetat (EVA) mit Lichtschutz
besteht.
18. Verfahren zur Befüllung eines Beutels mit einem flüssigen Zusatzstoff, zur Bevorratung
des Zusatzstoffes (Z) in dem Beutel (10; 10.1, 10.2) und zur Entnahme des Zusatzstoffes
(Z) aus dem Beutel (10; 10.1, 10.2), jeweils unter aseptischen Bedingungen und durchgeführt
mit einem Beutel (10; 10.1, 10.2) nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
gekennzeichnet durch die folgenden Schritte
a) bis i):
a) der Beutel (10; 10.1, 10.2) und die mit diesem verbundene und auf diesem fixierte
Entnahmeanordnung (100) werden in sterilisiertem Zustand, bezogen auf die Aufhängeposition
(A), mit dem oberen Ende des Beutels zuerst in einen auf einer Seite offenen, als
Umverpackung dienenden Umverpackungsbeutel eingeführt;
b) die Anordnung aus Umverpackungsbeutel und Beutel (10; 10.1, 10.2) wird unter Fixierung
über die beiden Fixieröffnungen (24) derart in eine Schräglage verbracht, dass der
erste Anschluss (12) den Hochpunkt der Anordnung darstellt;
c) der Beutel (10; 10.1, 10.2) wird über den ersten Anschluss (12) mit dem flüssigen
Zusatzstoff (Z) befüllt;
d) nach der vollständigen Befüllung des Beutels (10; 10.1, 10.2) wird der erste Anschluss
(12) verschweißt;
e) der Umverpackungsbeutel wird durch Verschweißung seiner noch offenen Seite um den Beutel (10; 10.1, 10.2) herum vollständig
hermetisch abgeschlossen;
f) der umverpackte Beutel (10; 10.1, 10.2) wird an eine Dosiereinrichtung verbracht,
dort aus dem Umverpackungsbeutel entnommen und in der Dosiereinrichtung über die Dreipunktaufhängung
(20) in seiner Aufhängeposition (A) positioniert;
g) die Injektionsnadel (100.5) am abgabeseitigen Ende der Entnahmeanordnung (100) wird
unter aseptischen Bedingungen in ihre Dosierposition verbracht;
h) zeitlich gesehen wird kurz vor der Dosierung des flüssigen Zusatzstoffes (Z) in das
in einer Leitung strömende Basisprodukt (P) eine fluidgängige Verbindung zwischen
dem Innenraum des Beutels (10; 10.1, 10.2) und der Entnahmeanordnung (100) durch Brechen der Barriere an der Sollbruchstelle (B) in dem Knickventil (18) hergestellt;
i) der flüssige Zusatzstoff (Z) wird von dem Beutel (10; 10.1, 10.2) zur Injektionsnadel
(100.5) durch von außen auf die Entnahmeanordnung (100) einwirkende Mittel zwangsweise gefördert.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Zwecke der Qualitätssicherung über den dritten Anschluss (16) am Beutel (10;
10.1, 10.2) diesem eine sterile Probe entnommen werden kann.