[0001] Die Erfindung betrifft eine Steighilfe für Montagearbeiten an Masten oder Pfosten,
beispielsweise für die Montage von Verkehrsschildern an Masten oder Pfosten.
[0002] Verkehrsschilder müssen an Masten oder Pfosten zumeist in einer Höhe angebracht werden,
die die Reichhöhe eines Menschen übersteigt. Für die Montage wird deshalb eine Leiter
benötigt, die, wenn sie an einen einzeln stehenden Mast angelehnt wird, nur eine geringe
Standfestigkeit hat, so dass zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind.
[0003] Aus
DE 20 2008 003 665 U1 ist eine Steighilfe für die Montage von Verkehrsschildern an Masten bekannt, bei
der von einem Tritt zwei Arme mit unterschiedlicher Steigung ausgehen, von denen einer
eine Klaue trägt, die so geformt ist, dass sie den Mast auf einem Bogen von mindestens
180° umschlingen kann, und der andere einen U-förmigen Bügel zum Umgreifen des Mastes
trägt. Bei Belastung des Tritts verkantet die Klaue am Mast, so dass die Steighilfe
selbsthemmend am Mast gehalten wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Steighilfe zu schaffen, die Montagearbeiten
an Masten oder Pfosten sicherer macht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steighilfe mit einem Tritt und
mit einer Halteeinrichtung zum zumindest teilweisen Umgreifen eines Mastes oder Pfostens,
wobei die Halteeinrichtung einen Führungsmechanismus für den Tritt nach Art einer
Parallelogrammführung mit zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordneten Lenkern aufweist,
und wobei der Führungsmechanismus mit einem Klemmnocken der Halteeinrichtung zum Einklemmen
des Mastes oder Pfostens gekoppelt ist.
[0006] Die Steighilfe lässt sich einfach in der gewünschten Höhe an dem Mast oder Pfosten
anbringen, indem sie in der gewünschten Höhe so am Mast angelegt wird, dass die Halteeinrichtung
den Mast umgreift. Wenn dann der Tritt belastet wird, so kann über den Klemmnocken
eine große Klemmkraft aufgebracht werden, mit der die Steighilfe sicher am Mast gehalten
wird. Zugleich kann durch den Führungsmechanismus nach Art einer Parallelogrammführung
eine beispielsweise horizontale Ausrichtung des Tritts beibehalten werden. Der Führungsmechanismus
kann somit nicht nur eine unerwünschte Neigungsveränderung des Tritts bei Belastung
vermeiden, sondern er kann zugleich durch eine Hebelwirkung eine abwärts gerichtete
Belastung des Tritts in eine Anpresskraft des Klemmnockens umsetzen. Der Benutzer
kann folglich auf den Tritt steigen und hat dann einen sicheren Stand, so dass er
ein Verkehrsschild bequem montieren kann.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Vorzugsweise weist wenigstens einer der Lenker einen Klemmnocken der Halteeinrichtung
auf. Eine Schwenkbewegung des Lenkers bewirkt somit unmittelbar eine Drehung des Klemmnockens
um die betreffende Schwenkachse des Lenkers.
[0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Steighilfe in montierter Stellung an einem Abschnitt eines
Masts; und
- Fig. 2
- die Steighilfe nach Fig. 1 in der Draufsicht.
[0011] In Fig. 1 ist ein Abschnitt eines Masts 10 dargestellt, an dem in einem nicht gezeigten,
höher gelegenen Abschnitt ein Verkehrsschild zu montieren ist. Damit der Monteur die
Montageposition an dem Mast bequem erreichen ist, ist weiter unten an dem Mast, beispielsweise
in einer Höhe von etwa 20 bis 80 cm über dem Boden, eine Steighilfe 12 lösbar angebracht.
[0012] Die Steighilfe weist einen Tritt 14 auf, der durch zwei parallele, durch einen Steg
16 miteinander verbundene Fußleisten 18 gebildet wird. Der Abstand zwischen den beiden
Fußleisten 18 liegt beispielsweise in der Größenordnung von 20 cm, so dass ein Benutzer
mit seinen Füßen sicher auf dem Tritt 14 stehen kann. Von einem Ende des Tritts 14
geht in Verlängerung des Stegs 16 ein Arm 20 aus, dessen freies Ende über einen Führungsmechanismus
22 in Form einer Parallelogrammführung an einer Halteklammer 24 geführt ist.
[0013] Der Führungsmechanismus umfasst zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordnete, parallele
Lenker 26, die in der Gebrauchsstellung annähernd horizontal ausgerichtet sind, und
einen ersten, fest mit dem freien Ende des Armes 20 verbundenen Verbinder 28 und einen
zweiten Verbinder 30, der durch einen sich vertikal erstreckenden Abschnitt der Halteklammer
24 gebildet wird. Die ersten und zweiten Verbinder 28, 30 sind jeweils gelenkig mit
den Lenkern 26 verbunden und verlaufen parallel zueinander. Beim Verschwenken der
Lenker 26 gegenüber den Verbindern 28, 30 bleiben die Verbinder 28, 30 parallel zueinander.
[0014] Während die Halteklammer 24 an der dem Tritt 14 zugewandten Seite den die Lenker
26 verbindenen zweiten Verbinder 30 bildet, weist sie an der dem Tritt 14 abgewandten
Seite eine Klemmbacke 32 auf. Im gezeigten Beispiel ist die Halteklammer 24 einstückig
mit dem Verbinder 30 und der Klemmbacke 32 durch ein abgewinkeltes Blech gebildet.
[0015] Die Lenker 26 sind über Distanzstücke 34 (Fig. 2) seitlich von einer Basis 36 der
Halteklammer 24 beabstandet gelagert, so dass sie der Klemmbacke mittig gegenüberliegen.
Zwischen den dem Tritt 14 abgewandten Enden der Lenker 26 und der Klemmbacke 32 ist
ein Klemmspalt zum Umgreifen des Masts 10 gebildet. Der Klemmspalt ist beispielsweise
seitlich von der Basis 36 begrenzt. Die Klemmbacke 32 bildet eine an den Umfang des
Masts angepasste Einbuchtung, indem ein freies Ende der Klemmbacke 32 in Richtung
des Klemmspalts einwärts abgewinkelt oder gebogen ist.
[0016] Die Lenker 26 bilden jeweils an ihrem freien, der Klemmbacke 32 gegenüberliegenden
Ende einen Klemmnocken 38. Der Klemmnocken 38 ist unterhalb der Verbindungsachse des
Lenkers 26 mit dem zweiten Verbinder 30 nach unten gerichtet, so dass eine Abwärtsbewegung
des ersten Verbinders 28 dazu führt, dass die Klemmnocken 38 in Richtung auf die Klemmbacken
32 geschwenkt werden und der Klemmspalt für den Mast 10 verengt wird. In der in Fig.
1 gezeigten montierten Stellung der Steighilfe 12 bewirkt die abwärts gerichtete Gewichtskraft
eines auf dem Tritt 14 stehenden Benutzers eine Erhöhung der Anpresskraft der Klemmnocken
38 gegen den an der Halteklammer 24 eingeklemmten Mast 10. Dadurch wird die gesamte
Steighilfe 12 selbsthemmend an dem Mast 10 gehalten, so dass der Benutzer in der Position,
in der er das Schild montieren kann, einen sicheren Stand hat und keine Leiter an
den Mast anzulehnen braucht.
[0017] Die Halteklammer 24 bildet somit zusammen mit den Klemmnocken 38 der Lenker 26 eine
Halteeinrichtung zum Einklemmen des Masts 10. Im gezeigten Beispiel wird der Klemmspalt
für den Mast 10 unmittelbar durch die Klemmnocken 38 und die gegenüberliegende Klemmbacke
32 begrenzt. Indem die Klemmnocken 38 einstückig mit den jeweiligen Lenkern 26 ausgebildet
sind, ergibt sich ein besonders robuster Aufbau.
[0018] Die Fußleisten 28 sind zur Verbesserung der Trittsicherheit beispielsweise als Riffelbleche
oder Lochbleche ausgeführt.
[0019] Zusätzlich zu dem Arm 20 ist der Tritt 14 zur Erhöhung der Stabilität über einen
zweiten Arm 40 mit dem ersten Verbinder 28 verbunden.
[0020] An der Halteklammer 24 ist außerdem ein Griff 42 zur einfacheren Handhabung befestigt.
[0021] Eine entsprechend aufgebaute Steighilfe kann auch für andere Montagearbeiten an Masten
oder Pfosten verwendet werden, beispielsweise für Montagearbeiten an Signalanlagen,
auch als Ampelanlagen bezeichnet, oder an Straßenbeleuchtungen.
[0022] Der Durchmesser des Klemmspalts ist vorzugsweise an den Durchmesser des Mastes oder
Pfostens angepasst, etwa durch Anpassung der Halteklammer 24 und/oder der Distanzstücke
34.
1. Steighilfe (12) für Montagearbeiten an Masten (10) oder Pfosten, mit einem Tritt (14)
und mit einer Halteeinrichtung (24; 38) zum zumindest teilweisen Umgreifen eines Mastes
(10) oder Pfostens,
wobei die Halteeinrichtung (24; 38) einen Führungsmechanismus (22) für den Tritt (14)
nach Art einer Parallelogrammführung mit zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordneten
Lenkern (26) aufweist; und
wobei der Führungsmechanismus (22) mit wenigstens einem Klemmnocken (38) der Halteeinrichtung
(24; 38) zum Einklemmen des Mastes (10) oder Pfostens gekoppelt ist.
2. Steighilfe nach Anspruch 1, bei der wenigstens einer der Lenker (26) einen Klemmnocken
(38) der Halteeinrichtung (22; 38) aufweist.
3. Steighilfe nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Führungsmechanismus (22) zwei Verbinder
(28; 30) aufweist, wobei ein erster Verbinder (28) erste Enden der Lenker (26) gelenkig
miteinander verbindet und mit dem Tritt (14) verbunden ist, und wobei ein zweiter
Verbinder (30) mit einer dem wenigstens einen Klemmnocken (30) gegenüberliegenden
Klemmbacke (32) der Halteeinrichtung (24; 38) verbunden ist.
4. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der ein Klemmspalt für den Mast
(10) oder Pfosten durch eine Klemmbacke (32) der Halteeinrichtung (24; 38) und den
wenigstens einen Klemmnocken (38) begrenzt wird.
5. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei Tritt (14) zwei parallel in
Abstand zueinander angeordnete Fußleisten (18) aufweist.
6. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der eine Trittfläche des Tritts
(14) ein Loch- oder Riffelblech aufweist.