(19)
(11) EP 2 628 508 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
21.08.2013  Patentblatt  2013/34

(21) Anmeldenummer: 13155440.4

(22) Anmeldetag:  15.02.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
A63B 27/02(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 15.02.2012 DE 202012100507 U

(71) Anmelder: Wemas Absperrtechnik GmbH
33334 Gütersloh (DE)

(72) Erfinder:
  • Henrichfreise, Michael
    33397 Rietberg (DE)

(74) Vertreter: Ter Meer Steinmeister & Partner 
Artur-Ladebeck-Strasse 51
33617 Bielefeld
33617 Bielefeld (DE)

   


(54) Steighilfe


(57) Steighilfe (12) für Montagearbeiten an Masten (10) oder Pfosten, mit einem Tritt (14) und mit einer Halteeinrichtung (24; 38) zum zumindest teilweisen Umgreifen eines Mastes (10) oder Pfostens, wobei die Halteeinrichtung (24; 38) einen Führungsmechanismus (22) für den Tritt (14) nach Art einer Parallelogrammführung mit zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordneten Lenkern (26) aufweist; und wobei der Führungsmechanismus (22) mit wenigstens einem Klemmnocken (38) der Halteeinrichtung (24; 38) zum Einklemmen des Mastes (10) oder Pfostens gekoppelt ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Steighilfe für Montagearbeiten an Masten oder Pfosten, beispielsweise für die Montage von Verkehrsschildern an Masten oder Pfosten.

[0002] Verkehrsschilder müssen an Masten oder Pfosten zumeist in einer Höhe angebracht werden, die die Reichhöhe eines Menschen übersteigt. Für die Montage wird deshalb eine Leiter benötigt, die, wenn sie an einen einzeln stehenden Mast angelehnt wird, nur eine geringe Standfestigkeit hat, so dass zusätzliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich sind.

[0003] Aus DE 20 2008 003 665 U1 ist eine Steighilfe für die Montage von Verkehrsschildern an Masten bekannt, bei der von einem Tritt zwei Arme mit unterschiedlicher Steigung ausgehen, von denen einer eine Klaue trägt, die so geformt ist, dass sie den Mast auf einem Bogen von mindestens 180° umschlingen kann, und der andere einen U-förmigen Bügel zum Umgreifen des Mastes trägt. Bei Belastung des Tritts verkantet die Klaue am Mast, so dass die Steighilfe selbsthemmend am Mast gehalten wird.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine neuartige Steighilfe zu schaffen, die Montagearbeiten an Masten oder Pfosten sicherer macht.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steighilfe mit einem Tritt und mit einer Halteeinrichtung zum zumindest teilweisen Umgreifen eines Mastes oder Pfostens, wobei die Halteeinrichtung einen Führungsmechanismus für den Tritt nach Art einer Parallelogrammführung mit zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordneten Lenkern aufweist, und wobei der Führungsmechanismus mit einem Klemmnocken der Halteeinrichtung zum Einklemmen des Mastes oder Pfostens gekoppelt ist.

[0006] Die Steighilfe lässt sich einfach in der gewünschten Höhe an dem Mast oder Pfosten anbringen, indem sie in der gewünschten Höhe so am Mast angelegt wird, dass die Halteeinrichtung den Mast umgreift. Wenn dann der Tritt belastet wird, so kann über den Klemmnocken eine große Klemmkraft aufgebracht werden, mit der die Steighilfe sicher am Mast gehalten wird. Zugleich kann durch den Führungsmechanismus nach Art einer Parallelogrammführung eine beispielsweise horizontale Ausrichtung des Tritts beibehalten werden. Der Führungsmechanismus kann somit nicht nur eine unerwünschte Neigungsveränderung des Tritts bei Belastung vermeiden, sondern er kann zugleich durch eine Hebelwirkung eine abwärts gerichtete Belastung des Tritts in eine Anpresskraft des Klemmnockens umsetzen. Der Benutzer kann folglich auf den Tritt steigen und hat dann einen sicheren Stand, so dass er ein Verkehrsschild bequem montieren kann.

[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0008] Vorzugsweise weist wenigstens einer der Lenker einen Klemmnocken der Halteeinrichtung auf. Eine Schwenkbewegung des Lenkers bewirkt somit unmittelbar eine Drehung des Klemmnockens um die betreffende Schwenkachse des Lenkers.

[0009] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0010] Es zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Steighilfe in montierter Stellung an einem Abschnitt eines Masts; und
Fig. 2
die Steighilfe nach Fig. 1 in der Draufsicht.


[0011] In Fig. 1 ist ein Abschnitt eines Masts 10 dargestellt, an dem in einem nicht gezeigten, höher gelegenen Abschnitt ein Verkehrsschild zu montieren ist. Damit der Monteur die Montageposition an dem Mast bequem erreichen ist, ist weiter unten an dem Mast, beispielsweise in einer Höhe von etwa 20 bis 80 cm über dem Boden, eine Steighilfe 12 lösbar angebracht.

[0012] Die Steighilfe weist einen Tritt 14 auf, der durch zwei parallele, durch einen Steg 16 miteinander verbundene Fußleisten 18 gebildet wird. Der Abstand zwischen den beiden Fußleisten 18 liegt beispielsweise in der Größenordnung von 20 cm, so dass ein Benutzer mit seinen Füßen sicher auf dem Tritt 14 stehen kann. Von einem Ende des Tritts 14 geht in Verlängerung des Stegs 16 ein Arm 20 aus, dessen freies Ende über einen Führungsmechanismus 22 in Form einer Parallelogrammführung an einer Halteklammer 24 geführt ist.

[0013] Der Führungsmechanismus umfasst zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordnete, parallele Lenker 26, die in der Gebrauchsstellung annähernd horizontal ausgerichtet sind, und einen ersten, fest mit dem freien Ende des Armes 20 verbundenen Verbinder 28 und einen zweiten Verbinder 30, der durch einen sich vertikal erstreckenden Abschnitt der Halteklammer 24 gebildet wird. Die ersten und zweiten Verbinder 28, 30 sind jeweils gelenkig mit den Lenkern 26 verbunden und verlaufen parallel zueinander. Beim Verschwenken der Lenker 26 gegenüber den Verbindern 28, 30 bleiben die Verbinder 28, 30 parallel zueinander.

[0014] Während die Halteklammer 24 an der dem Tritt 14 zugewandten Seite den die Lenker 26 verbindenen zweiten Verbinder 30 bildet, weist sie an der dem Tritt 14 abgewandten Seite eine Klemmbacke 32 auf. Im gezeigten Beispiel ist die Halteklammer 24 einstückig mit dem Verbinder 30 und der Klemmbacke 32 durch ein abgewinkeltes Blech gebildet.

[0015] Die Lenker 26 sind über Distanzstücke 34 (Fig. 2) seitlich von einer Basis 36 der Halteklammer 24 beabstandet gelagert, so dass sie der Klemmbacke mittig gegenüberliegen. Zwischen den dem Tritt 14 abgewandten Enden der Lenker 26 und der Klemmbacke 32 ist ein Klemmspalt zum Umgreifen des Masts 10 gebildet. Der Klemmspalt ist beispielsweise seitlich von der Basis 36 begrenzt. Die Klemmbacke 32 bildet eine an den Umfang des Masts angepasste Einbuchtung, indem ein freies Ende der Klemmbacke 32 in Richtung des Klemmspalts einwärts abgewinkelt oder gebogen ist.

[0016] Die Lenker 26 bilden jeweils an ihrem freien, der Klemmbacke 32 gegenüberliegenden Ende einen Klemmnocken 38. Der Klemmnocken 38 ist unterhalb der Verbindungsachse des Lenkers 26 mit dem zweiten Verbinder 30 nach unten gerichtet, so dass eine Abwärtsbewegung des ersten Verbinders 28 dazu führt, dass die Klemmnocken 38 in Richtung auf die Klemmbacken 32 geschwenkt werden und der Klemmspalt für den Mast 10 verengt wird. In der in Fig. 1 gezeigten montierten Stellung der Steighilfe 12 bewirkt die abwärts gerichtete Gewichtskraft eines auf dem Tritt 14 stehenden Benutzers eine Erhöhung der Anpresskraft der Klemmnocken 38 gegen den an der Halteklammer 24 eingeklemmten Mast 10. Dadurch wird die gesamte Steighilfe 12 selbsthemmend an dem Mast 10 gehalten, so dass der Benutzer in der Position, in der er das Schild montieren kann, einen sicheren Stand hat und keine Leiter an den Mast anzulehnen braucht.

[0017] Die Halteklammer 24 bildet somit zusammen mit den Klemmnocken 38 der Lenker 26 eine Halteeinrichtung zum Einklemmen des Masts 10. Im gezeigten Beispiel wird der Klemmspalt für den Mast 10 unmittelbar durch die Klemmnocken 38 und die gegenüberliegende Klemmbacke 32 begrenzt. Indem die Klemmnocken 38 einstückig mit den jeweiligen Lenkern 26 ausgebildet sind, ergibt sich ein besonders robuster Aufbau.

[0018] Die Fußleisten 28 sind zur Verbesserung der Trittsicherheit beispielsweise als Riffelbleche oder Lochbleche ausgeführt.

[0019] Zusätzlich zu dem Arm 20 ist der Tritt 14 zur Erhöhung der Stabilität über einen zweiten Arm 40 mit dem ersten Verbinder 28 verbunden.

[0020] An der Halteklammer 24 ist außerdem ein Griff 42 zur einfacheren Handhabung befestigt.

[0021] Eine entsprechend aufgebaute Steighilfe kann auch für andere Montagearbeiten an Masten oder Pfosten verwendet werden, beispielsweise für Montagearbeiten an Signalanlagen, auch als Ampelanlagen bezeichnet, oder an Straßenbeleuchtungen.

[0022] Der Durchmesser des Klemmspalts ist vorzugsweise an den Durchmesser des Mastes oder Pfostens angepasst, etwa durch Anpassung der Halteklammer 24 und/oder der Distanzstücke 34.


Ansprüche

1. Steighilfe (12) für Montagearbeiten an Masten (10) oder Pfosten, mit einem Tritt (14) und mit einer Halteeinrichtung (24; 38) zum zumindest teilweisen Umgreifen eines Mastes (10) oder Pfostens,
wobei die Halteeinrichtung (24; 38) einen Führungsmechanismus (22) für den Tritt (14) nach Art einer Parallelogrammführung mit zwei auf unterschiedlichen Höhen angeordneten Lenkern (26) aufweist; und
wobei der Führungsmechanismus (22) mit wenigstens einem Klemmnocken (38) der Halteeinrichtung (24; 38) zum Einklemmen des Mastes (10) oder Pfostens gekoppelt ist.
 
2. Steighilfe nach Anspruch 1, bei der wenigstens einer der Lenker (26) einen Klemmnocken (38) der Halteeinrichtung (22; 38) aufweist.
 
3. Steighilfe nach Anspruch 1 oder 2, bei der der Führungsmechanismus (22) zwei Verbinder (28; 30) aufweist, wobei ein erster Verbinder (28) erste Enden der Lenker (26) gelenkig miteinander verbindet und mit dem Tritt (14) verbunden ist, und wobei ein zweiter Verbinder (30) mit einer dem wenigstens einen Klemmnocken (30) gegenüberliegenden Klemmbacke (32) der Halteeinrichtung (24; 38) verbunden ist.
 
4. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der ein Klemmspalt für den Mast (10) oder Pfosten durch eine Klemmbacke (32) der Halteeinrichtung (24; 38) und den wenigstens einen Klemmnocken (38) begrenzt wird.
 
5. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei Tritt (14) zwei parallel in Abstand zueinander angeordnete Fußleisten (18) aufweist.
 
6. Steighilfe nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei der eine Trittfläche des Tritts (14) ein Loch- oder Riffelblech aufweist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente