GEBIET DER ERFINDUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Meißel, insbesondere für eine handgehaltene
Werkzeugmaschine. Meißel sollen einen Untergrund in mehrere Bruchstücke zerteilen.
Ein Anwender setzt dazu den Meißel an den Untergrund an. Der Meißel dringt zunächst
längs seiner Achse in den Untergrund ein. Der Meißel verdrängt dabei Material unter
Aufbau von Druckspannungen. Überschreiten die Spannungen die Belastbarkeit des Untergrunds
zerbricht dieser um den Meißel. Falls allerdings der Untergrund den Spannungen widersteht,
klemmt sich der Meißel in dem Untergrund ein. Der Anwender kann nur mit hohem körperlichen
Einsatz den Meißel aus dem Untergrund herausziehen.
OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
[0002] Der erfindungsgemäße Meißel hat eine geringere Tendenz in einem Untergrund zu verklemmen.
Der Meißel hat auf einer Achse in Schlagrichtung aufeinanderfolgend eine Schlagfläche,
einen Schaft, einen Spreizkörper und eine Spitze. Der Spreizkörper hat um die Achse
verteilt angeordnet mehrere längs der Achse verlaufende Rippen,. Die Rippen, sind
jeweils wellenförmig mit einer zu der Achse tangentialen Auslenkung ausgebildet. Die
tangentiale Auslenkung ist senkrecht zu der radialen Richtung und senkrecht zu der
Achse. Die tangentiale Auslenkung kann gebogen, z.B. kreisförmig entlang einer Umfangsrichtung
um die Achse oder geradlinig entlang einer Tangente an die Umfangsrichtung oder eine
Kombination der kreisförmigen und der geradlinigen Auslenkung sein. Die Wellenform
bedingt im Gegensatz zu einer Helix, dass die Rippe abwechselnd in Umfangsrichtung
und gegen die Umfangsrichtung um die Achse ausgelenkt ist. Die abwechselnde Auslenkung
bewirkt Scherspannungen in dem Untergrund, welche eine Tendenz des Meißels zu verklemmen
verringern.
[0003] Die Amplitude der Auslenkung ist vorteilhafterweise begrenzt. Die Amplitude bezeichnet
die Distanz zwischen zwei aufeinanderfolgende Extrema der Auslenkung. Die Amplitude
der Auslenkung ist vorteilhafterweise geringer als eine Breite der Rippe. Die Amplitude
einer Auslenkung in einer Umfangsrichtung um die Achse kann gleich einer Amplitude
der Auslenkung gegen die Umfangsrichtung sein. Die Amplitude der Auslenkung kann zwischen
5 Grad und 20 Grad betragen.
[0004] Wenigstens eine der Rippen kann zu sich selbst parallel in einer Umfangsrichtung
um die Achse durch die tangentiale wellenförmige Auslenkung ausgelenkt sein. Eine
Form eines zu der Achse senkrechten Querschnittes ändert sich längs der Achse kontinuierlich.
[0005] Wenigstens eine der Rippen kann in eine Umfangsrichtung um die Achse durch die tangentiale
wellenförmige Auslenkung gedreht sein. Ein zu der Achse senkrechter Querschnitt dreht
sich längs der Achse unter Beibehalten seiner Form abwechselnd in die Umfangsrichtung
und gegen die Umfangsrichtung.
[0006] Die Auslenkung bewirkt eine Neigung der Rippe gegenüber der Achse 15. Die Neigung
variiert synchron zu der Wellenform. Die Neigung ist vorteilhaft, um ein Verklemmen
zu verhindern. Zugleich erweist sich eine betragsmäßig große Neigung als hinderlich
für eine hohe Abbaueffizienz. Der sich längs der Achse (2) periodisch ändernde Winkel
(34) nimmt einen kleinsten und größten Wert an. Der kleinste Wert liegt vorzugsweise
im Bereich zwischen -20 Grad und -3 Grad und der größte Wert liegt zwischen 3 Grad
und 20 Grad.
[0007] Der Meißel hat vorzugsweise wenigstens drei Wellenzüge.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0008] Die nachfolgende Beschreibung erläutert die Erfindung anhand von exemplarischen Ausführungsformen
und Figuren. In den Figuren zeigen:
Fig. 1 einen Meißel
Fig. 2, 3 und 4 Querschnitte durch den Meißel in den Ebenen II-II, III-III bzw. IV-IV
von Fig. 1
Fig. 5, 6 und 7 Querschnitte durch einen Meißel und
Fig. 8 einen Bohrhammer.
[0009] Gleiche oder funktionsgleiche Elemente werden durch gleiche Bezugszeichen in den
Figuren indiziert, soweit nicht anders angegeben.
AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
[0010] Fig. 1 zeigt in einer Seitenansicht einen beispielhaften Meißel
1. Der Meißel
1 hat auf einer Achse
2 liegend an einem Ende eine Spitze
3 und an einem gegenüberliegenden Ende eine Schlagfläche
4. Ein von einem Schlagkörper
5, 56 einer Handwerkzeugmaschine
6 auf die Schlagfläche
4 ausgeübter Schlag wird in Schlagrichtung
7 längs der Achse
2 von der Schlagfläche
4 in die Spitze
3 weitergeleitet.
[0011] Die Schlagfläche
4 ist durch eine Stirnseite eine Schafts
8 des Meißels
1 gebildet. Die Stirnseite ist im Wesentlichen senkrecht zu der Achse
2 orientiert und ballig oder eben ausgebildet. Der vorzugsweise koaxial zu der Achse
2 ausgebildete Schaft
8 hat einen prismatischen, beispielsweise hexagonalen, oder zylindrischen, beispielsweise
kreiszylindrischen, Querschnitt. Ein Bereich des Schafts
8 unmittelbar anschließend an die Schlagfläche
4 kann als Einsteckende
9 für einen Bohrhammer
6 oder einen Meißelhammer ausgebildet sein. Beispielsweise sind in dem Schaft
8 nutenförmige Vertiefungen
10 längs der Achse
2 eingebracht, in welche Verriegelungselemente der Handwerkzeugmaschine
6 eingreifen können. Alternativ oder zusätzlich kann ein ringförmiger Kragen
11 auf dem Schaft
8 vorgesehen sein. Der radial vorstehende Kragen
11 kann von einem Bügel des Bohrhammers
6 zum axialen Sichern des Meißels
1 hintergriffen werden.
[0012] Die sich in Schlagrichtung
7 verjüngende Spitze
3 ist vorzugsweise symmetrisch zu der Achse
2 ausgebildet. Beispielsweise ist die Spitze
3 pyramidenförmig oder kegelförmig.
[0013] Auf der Achse
2 zwischen der Spitze
3 und dem Schaft
8 ist ein Spreizkörper
12 angeordnet, welcher ein Verklemmen des Meißels
1 in einem Untergrund verringert. Der Spreizkörper
12 ist aus dem gleichen Material wie die gesamte Spitze
3, vorzugsweise aus einem Stahl. Fig. 2 illustriert einen Querschnitt durch den beispielhaften
Spreizkörper
12 in der Ebene II-II, Fig. 3 einen Querschnitt in der Ebene III-III und Fig. 4 einen
Querschnitt in der Ebene IV-IV. Die Ebene III-III liegt in der Mitte zwischen den
Ebenen II-II und IV-IV. Der beispielhafte stabförmige Spreizkörper
12 hat mehrere längs der Achse
2 verlaufende Rippen
13, die um die Achse
2 verteilt angeordnet sind. Die Rippen
13 beginnen vorzugsweise alle ausgehend von der Spitze
3. Ihre jeweilige Länge (Abmessung längs der Achse
2) kann gleich und insbesondere gleich der Länge
14 der Spreizkörpers
12 sein. Die Rippen
13 sind vorzugsweise in äquidistanten Winkeln
15 um die Achse
2 angeordnet. Bei der beispielhaften dargestellten Ausführungsform sind die Rippen
13 identisch und parallel zueinander ausgebildet.
[0014] Die Rippen
13 sind wellenförmig mit einer sich tangential zu der Achse
2 ändernden Auslenkung. Charakteristisch für die Wellenform sind lokale Minima
16 und Maxima
17 der Auslenkung, welche längs der Achse
2 auftreten. Ausgehend von einem Minimum
16 erhöht sich, der Schlagrichtung
7 entlanglaufend, die Auslenkung der Rippe
13 kontinuierlich in Umfangsrichtung
18 bis zu dem folgenden Maximum
17. In der Darstellung der Figuren ist die Umfangsrichtung
18 in Schlagrichtung
7 blickend gegen den Uhrzeigersinn gewählt. Ab dem Maximum
17 verringert sich, der Schlagrichtung
7 entlanglaufend, die Auslenkung der Rippe
13 kontinuierlich entgegen der Umfangsrichtung
18 bis zu dem nächsten Minimum
16. Die zur Achse
2 tangentiale Auslenkung ändert sich beispielsweise sinusförmig entlang der Achse
2.
[0015] Wenn der Meißel
1 in einen Untergrund eingedrungen ist, üben die Minima
16 eine Kraft entgegen der Umfangsrichtung
18 und die Maxima eine Kraft in die Umfangsrichtung
18 auf den Untergrund aus. Die resultierenden Scherkräfte schwächen die Tendenz eines
weit in den Untergrund eingedrungen Meißels
1 zu verklemmen.
[0016] Die mittlere Auslenkung der Rippe
13 ist vorzugsweise gleich Null, die Auslenkungen in Umfangsrichtung
18 und die Auslenkungen entgegen der Umfangsrichtung
18 sind gleich groß. Die Minima
16 einer Rippe
13 liegen alle in einer Flucht längs der Achse
2. Die Minima
16 einer Rippe
13 sind längs der Achse
2 zueinander versetzt, haben ansonsten aber die gleiche Winkelposition
19 bezogen auf die Achse
2. Gleichermaßen liegen vorzugsweise alle Maxima
17 der Rippe
13 in einer Flucht längs der Achse
2 an einer Winkelposition
20. Der symmetrische Aufbau begünstigt eine gleichmäßige Einleitung der Kräfte in und
gegen die Umfangsrichtung
18 und ein verbessertes Verhalten hinsichtlich des Verklemmens des Meißels
1 im Untergrund. Die Extrema
16, 17 liegen vorzugsweise in einem konstanten Abstand
21 längs der Achse
2. Die Rippen
13 sind somit über einen längeren Abschnitt spiegelsymmetrisch zu einer Ebene senkrecht
zu der Achse
2, z.B. eine der Ebenen II-II oder IV-IV, welche durch eines der Minima
16 oder einen der Maxima
17 verlaufen.
[0017] Die Zahl der Rippen
13 ist exemplarisch, vorzugsweise sind zwischen drei Rippen
13 für schmale Meißel
1 und sechs Rippen
13 für dicke Meißel
1 vorgesehen. Die Rippen
13 sind vorzugsweise gleichmäßig um die Achse
2 verteilt angeordnet. Der Aufbau ist drehsymmetrisch, damit die Kräfte in und gegen
die Umfangsrichtung
18 gleich groß sind. Die Rippen
13 können wie dargestellt alle die gleich Form aufweisen, wodurch sich bei dem beispielhaft
dargestellten Aufbau eine vierzählige Drehsymmetrie ergibt. Alternativ sind beispielsweise
bei vier Rippen, diametral gegenüberliegende Rippen gleich aber verschieden zu ihren
benachbarten Rippen ausgebildet. Die Drehsymmetrie ist somit mit vier Rippen nur zweizählig.
[0018] Die Rippen
13 des beispielhaften Spreizkörpers
12 haben jeweils drei Minima
16 und drei Maxima
17, also drei Wellenzüge
22. Die Anzahl der Extrema
17, 16 hängt von der Länge
14 des Spreizkörpers
12 ab. Ein Abstand
21 eines Extremums
16, 17 zu einem nächsten Extremum
17, 16 liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 1 cm und 3 cm. Der Meißel
1 dringt beim Bearbeiten eines Untergrund typischerweise bis zu 10 cm und mit mehr
als einem Wellenzug
22 ein.
[0019] Die Rippe
13 hat einen Rücken
23 und an den Rücken
23 entgegen einer Umfangsrichtung
18 angrenzend eine erste Flanke und in Umfangsrichtung
18 angrenzend eine zweite Flanke. Eine Oberfläche der Rippe
13 setzt sich weitgehend aus einer in Umfangsrichtung
18 orientierten ersten Seitenfläche
24, dem Rücken
23 und einer entgegen die Umfangsrichtung
18 weisenden zweiten Seitenfläche
25 zusammen. Die erste Seitenfläche
24 weist ausschließlich in die Umfangsrichtung
18. Die erste Seitenfläche
24 ist in Umfangsrichtung
18 nur in Richtung zu der Achse
2 geneigt. Die erste Seitenfläche
24 ist zusammenhängend und verläuft über die gesamte axiale Abmessung
14 der Rippe
13. Die zweite Seitenfläche
25 weist als Gegenstück zu der ersten Seitenfläche
24 nur entgegen der Umfangsrichtung
18. Die zweite Seitenfläche
25 steigt in Umfangsrichtung
18 überall an, d.h. entfernt sich von der Achse
2. Gleich der ersten Seitenfläche
24 verläuft die zweite Seitenfläche
25 entlang der gesamte Länge
14 der Rippe
13 und ist zusammenhängend.
[0020] Die zweite Seitenfläche
25 verläuft längs der Achse
2 vorzugsweise parallel zu der ersten Seitenfläche
24. Eine Krümmung in Schlagrichtung
7 der ersten Seitenfläche
24 ist gleich der Krümmung in Schlagrichtung
7 der zweiten Seitenfläche
25. Eine Breite
26 der Rippe
13 ist längs der Achse
2 konstant. Die Breite
26 kann quantitativ auf halber Höhe
27 der Rippe
13 bestimmt werden. Die halbe Höhe
27 ist der halbe radiale Abstand zwischen Rücken
23 und Fuß
28 oder die Hälfte des arithmetischen Mittels von Außendurchmesser
29 und Innendurchmesser
30. Die Abdeckung des Umfangs durch die mehreren Rippen
13 liegt auf der halben Höhe
27 zwischen 90 Grad und 150 Grad. Die Breite
26 der Rippen
13 bei dem Spreizkörper
12 mit vier Rippen
13 liegt in einem Winkelmaß zwischen 22,5 Grad und 37,5 Grad.
[0021] Die Rippe
13 hat vorzugsweise ein spiegelsymmetrisches Profil. Querschnitte der Rippe
13 senkrecht zu der Achse
2 sind zu einer durch den Rücken
23 verlaufenden Spiegelachse
31 spiegelsymmetrisch. Von dem Rücken
23, in radialer Richtung verlaufend, ist eine Krümmung längs der radialen Richtung der
ersten Seitenfläche
24 spiegelsymmetrisch zu (das Negative) einer Krümmung längs der radialen Richtung der
zweiten Seitenfläche
25.
[0022] Der Rücken
23 kann flächig oder wie in dem dargestellten Beispiel linienförmig sein. Der Rücken
23 verläuft tangential zu der Umfangsrichtung
18. Die an den Rücken
23 angrenzenden beiden Seitenflächen
24, 25 fallen in bzw. gegen die Umfangsrichtung
18 von dem Rücken
23 in Richtung zu der Achse
2 ab. Der Rücken
23 setzt sich aus den Punkten an der Oberfläche der Rippe
13 zusammen, welche in den Ebenen senkrecht zur Achse
2 den größten radialen Abstand zu der Achse
2 aufweisen. Ein Abstand des Rückens
23 zu der Achse
2 verringert sich vorzugsweise kontinuierlich längs der Schlagrichtung
7, insbesondere im Bereich der Spitze
3 nähert sich der Rücken
23 monoton der Achse
2 an. Der Abstand
23 kann alternativ längs der Achse
2 periodisch zu- und abnehmen. Die der Achse
2 am nächsten liegenden Punkte der Oberfläche bilden einen Fuß
28 der Rippe
13. Ein Abstand
30 des Fußes
28 zu der Achse
2 ist vorzugsweise über die gesamte Länge
14 des Spreizkörpers
12 konstant. Der Fuß
28 einer Rippe
13 kann in den Fuß
28 einer in Umfangsrichtung
18 benachbarten Rippe
13 übergehen.
[0023] Die um die Achse
2 angeordneten Rippen
13 prägen eine nicht-konvexe Form des Spreizkörpers
12. Die in radialer Richtung gegenüber dem Rücken
23 zurückgesetzten Seitenflächen
24, 25 begrenzen zwischen den Rippen
13 verlaufende Gänge
32. Die Gänge
32 befinden sich innerhalb einer konvexen Einhüllenden des Spreizkörpers
12. Ein Außendurchmesser
29, vorgegeben durch den doppelten Abstand des Rückens
23 von der Achse
2, ist vorzugsweise wenigstens 50 % größer als ein Innendurchmesser
30, vorgegeben durch den doppelten Abstand des Fußes
28 von der Achse
2, des Spreizkörpers
12. Die Rippen
13 können von einer Seele
33 radial abstehen. Die Seele
33 ist ein konvexer Vollkörper, z.B. ein zu der Achse
2 konzentrischer Rotationskörper oder Zylinder.
[0024] Die erste Seitenfläche
24 ist entsprechend der Rippe
13 wellenförmig. Ein Winkel
34 zwischen der ersten Seitenfläche
24 und der Achse
2 ändert sich alternierend längs der Achse
2. Der Winkel
34 nimmt insbesondere negative und positive Werte an, wodurch sich der Aufbau maßgeblich
von einer Wendel mit einem konstanten Winkel und einem festem Drehsinn unterscheidet.
Der Winkel
34 ändert sich beispielhaft sinusförmig längs der Achse
2. Der Maximalwert des Winkels
34 liegt zwischen 3 Grad und 20 Grad, der Minimalwert liegt zwischen 3 Grad und 20 Grad.
[0025] Die erste Seitenfläche
24 ist längs der Achse
2 in abwechselnd aufeinanderfolgende erste Abschnitte
35 und zweite Abschnitte
36 unterteilt. Die erste Seitenfläche
25 ist in den ersten Abschnitten
35 unter einem positiven Winkel
34 zu der Achse
2 geneigt. Die erste Seitenfläche
25 steigt der Schlagrichtung
7 folgend in Umfangsrichtung
18 an. Die in den ersten Abschnitten
35 geneigte erste Seitenfläche
25 und ihre Lotrechten
37 weisen in Schlagrichtung
7. Die zweiten Abschnitte
36 sind zu den ersten Abschnitten
35 gegenläufig. Die erste Seitenfläche
24 nimmt einen negativen Winkel
34 zu der Achse
2 ein. Entlang der Schlagrichtung
7 ist die erste Seitenfläche
24 zu der Umfangsrichtung
18 gegenläufig. Die erste Seitenfläche
24 und ihre Lotrechten
38 weisen entgegen der Schlagrichtung
7 zu der Schlagfläche
4.
[0026] Die tangentiale Auslenkung der Rippe
13 erfolgt beispielsweise durch einen Parallelversatz. Die erste Seitenfläche
24 ist an einem Minimum
16 zu sich selbst an einem Maximum
17 und vorzugsweise allen anderen Querschnitten senkrecht zu der Achse
2 parallel. Die Neigung
34 der ersten Seitenfläche
24 zu der Achse
2 ändert sich zwar wiederholt längs der Achse
2, ist jedoch in radialer Richtung konstant. Bei der vorzugsweise spiegelsymmetrischen
Rippe
13 sind deren längs der Achse
2 unterschiedlichen Spiegelachsen
31 zueinander parallel. Der parallele Versatz kann beispielsweise entlang einer Geraden
39 erfolgen, welche senkrecht zu der Achse
2 ist und tangential an einer Stelle des Rückens
23 der Rippe
13 anliegt. Die Stelle ist beispielsweise in der Mitte
40 (Ebene III-III) zwischen einem Minimum
16 und einem Maximum
17.
[0027] Jeder der Rippen
13 ist eine eigene dieser Geraden
39 zugeordnet, welche gleich dem Winkel
15 zwischen den Rippen
13 ebenfalls um diesen Winkel
15 um die Achse
2 angeordnet sind. Der Parallelversatz erfolgt für die unterschiedlichen Rippen
13, jeweils um einen um den Winkel
15 gedrehte Richtung. Das Profil des Spreizkörpers
12 ändert sich längs der Achse
2. Die Querschnitte durch den Spreizkörper
12 an den Minima
16, der Mitte
40 und den Maxima
17 unterscheiden sich in ihrer Form. Die Querschnitte können nicht durch eine Drehung
um die Achse
2 zueinander in Deckung gebracht werden. Der Querschnitt in der Mitte
40 ist beispielsweise spiegelsymmetrisch zu der Spiegelachse
31. Die Querschnitte durch die Minima
16 und die Maxima
17 hingegen weisen keine Spiegelsymmetrie auf, können jedoch zueinander spiegelsymmetrisch
ausgestaltet sein.
[0028] Die Amplitude der tangentialen Auslenkung der Rippe
13 ist begrenzt. Fig. 4 zeigt neben dem Querschnitt durch das Maximum
17 einen Querschnitt durch das Minimum
16. Insbesondere kreuzen sich keine der Rippen
13. Die Amplitude der Auslenkung zwischen jeweils zwei benachbarten Extrema
16, 17 ist höchstens so groß, dass eine überlappende Fläche
41 des Querschnitts durch die Rippe
13 in dem einem der Extrema
16, z.B. Minimum, und des Querschnitts durch die gleiche Rippe
13 in dem anderen der Extrema
17, z.B. Maximum, mindestens 25 % der Querschnittsfläche der Rippe
13 beträgt. Bei dem in guter Näherung trapezförmigen Querschnitt der Rippen
13 ist die Amplitude der Auslenkung, d.h. der Abstand von Minimum
16 zu Maximum
17, geringer als 75 % der Breite
26 der Rippe
13. Die Amplitude ist wenigstens so groß, dass die überlappende Fläche
41 (gekreuzte Schraffur) der Querschnitte der Rippe
13 im Minimum
16 und im Maximum
17 geringer als 75 % der Querschnittsfläche der Rippe
13 beträgt. Die Amplitude entspricht etwa 25 % der Breite
26 der Rippe
13.
[0029] Die Amplitude angegeben als Winkelversatz
42 in und gegen die Umfangsrichtung
18 zwischen den Maxima
17 und benachbarten Minima
16 ist geringer als 30 Grad und vorzugsweise größer als 5 Grad. Die Rippen
13 verlaufen innerhalb der ersten Abschnitte
35 um wenigstens 5 Grad und weniger als ein Zwölftel eines Umlaufs in die Umfangsrichtung
18, um in dem sich unmittelbar anschließenden zweiten Abschnitt
36 um wenigstens 5 Grad entgegen der Umfangsrichtung
18 zu verlaufen. Der Umlauf in die Gegenrichtung in dem zweiten Abschnitt
36 ist ebenfalls auf ein Zwölftel eines Umlaufs begrenzt. Die Gänge
32 zwischen den Rippen
13 haben einen geradlinig längs der Achse
2 verlaufenden Kern, der eine Breite
43 von wenigstens 30 Grad aufweist. Der Winkelabmessungen werden vorzugsweise basierend
auf einer Höhenlinie auf halber Höhe
27 der Rippen
13 bestimmt.
[0030] Fig. 5 bis Fig. 7 zeigen Querschnitte durch einen Spreizkörper
12. Fig. 5 verläuft durch ein Minimum der Auslenkung entsprechend der Ebene II-II, Fig.
7 durch ein Maximum der Auslenkung entsprechend der Ebene IV-IV und Fig. 6 durch eine
Ebene in der Mitte zwischen Minimum und Maximum entsprechend der Ebene III-III.
[0031] Der Spreizkörper
44 hat mehrere Rippen
45, welche um die Achse
2 verteilt angeordnet sind. Die längs der Achse
2 ausgedehnten Rippen
45 sind wellenförmig, wobei die Auslenkung tangential zu der Achse
2 erfolgt. Die Rippen
45 haben jeweils eine zusammenhängende erste Seitenfläche
24, die nur in Umfangsrichtung
18 weist, und eine zusammenhängende zweite Seitenfläche
25, die nur entgegen die Umfangsrichtung
18 weist. Die beiden Seitenflächen
24, 25 bilden die Oberfläche der Rippe
45 und vorzugsweise zueinander parallel. Für weitere Details der Rippen
45 wird auf Beschreibung zu den Fig. 2 bis Fig. 4 verwiesen.
[0032] Die Rippe
45 ist um die Achse
2 gewunden. Die tangentiale Auslenkung erfolgt durch ein Drehen der Rippe
45 um die Achse
2. Querschnitte senkrecht zu der Achse
2 durch den Spreizkörper
12 haben die gleiche Form; sie können durch Drehen um die Achse
2 in Überdeckung gebracht werden. Die Querschnitt können beispielsweise spiegelsymmetrisch
zu den Spiegelachsen
31 der Rippen
45 sein.
[0033] Die Amplitude der tangentialen Auslenkung der Rippe
45 ist begrenzt. Fig. 7 zeigt neben dem Querschnitt durch das Maximum
17 (schraffiert) einen Querschnitt durch das Minimum
16 (nicht schraffiert). Der Winkelversatz
42 zwischen dem Minimum
16 und dem Maximum
17 ist geringer als 30 Grad. Vorzugsweise ist der Winkelversatz
42 größer als 5 Grad. Der Winkelversatz
42 ist vorzugsweise zwischen allen Extrema
16, 17 betragsmäßig gleich groß (siehe Fig. 1).
[0034] Eine Breite
26 der Rippe
45 ist vorzugsweise größer als der Winkelversatz
42. Die Breite
26 der Rippe
45 ist beispielsweise derart gewählt, dass die Rippen
45 auf halber Höhe
27 zwischen 90 Grad und 150 Grad des Umfangs abdecken. Bei dem beispielhaften Spreizkörper
12 mit vier Rippen
45 liegt die Breite
26 zwischen 22,5 Grad und 37,5 Grad. Die tangentiale Auslenkung ist der Breite
46 der Rippen
45 angepasst soweit begrenzt, dass die Rippen
45 einander nicht kreuzen.
[0035] Der Winkel
34 zwischen der ersten Seitenfläche
24 und der Achse
2 erhöht sich in radialer Richtung zu dem Rücken
23.
[0036] Fig.8 zeigt als Beispiel einer meißelnden Handwerkzeugmaschine schematisch einen
Bohrhammer
6. Der Bohrhammer
6 hat eine Werkzeugaufnahme
47, in welche ein Einsteckende
9 des Meißel
1, eingesetzt werden kann. Einen primären Antrieb des Bohrhammers
6 bildet ein Motor
48, welcher ein Schlagwerk
49 und eine Abtriebswelle
50 antreibt. Ein Anwender kann den Bohrhammer
6 mittels eines Handgriffs
51 führen und mittels eines Systemschalters
52 den Bohrhammer
6 in Betrieb nehmen. Im Betrieb schlägt der Bohrhammer
6 den Bohrmeißel
53 in Schlagrichtung
7 längs der Arbeitsachse
54 in einen Untergrund.
[0037] Das Schlagwerk
49 ist beispielsweise ein pneumatisches Schlagwerk
49. Ein Erreger
55 und ein Schläger
5 sind in dem Schlagwerk
49 längs der Arbeitsachse
54 beweglich geführt. Der Erreger
55 ist über einen Exzenter
56 oder einen Taumelfinger an den Motor
48 angekoppelt und zu einer periodischen, linearen Bewegung gezwungen. Eine Luftfeder
gebildet durch eine pneumatische Kammer
57 zwischen Erreger
55 und Schläger
5 koppelt eine Bewegung des Schlägers
5 an die Bewegung des Erregers
55 an. Der Schläger
5 kann direkt auf ein hinteres Ende des Meißels
1 aufschlagen oder mittelbar über einen im Wesentlichen ruhenden Zwischenschläger
58 einen Teil seines Impuls auf den Bohrmeißel
53 übertragen. Das Schlagwerk
49 und vorzugsweise die weiteren Antriebskomponenten sind innerhalb eines Maschinengehäuses
59 angeordnet.