[0001] Die Erfindung betrifft ein Hubgerüst eines Flurförderzeugs mit einem als Standmast
ausgebildeten Außenmast und mindestens einem als Innenmast oder Mittelmast ausgebildeten
Ausfahrmast, wobei der Standmast und der Ausfahrmast aus jeweils zwei seitlich beanstandeten
vertikalen Schienenprofilen gebildet ist und zur Führung des Ausfahrmastes mindestens
eine an dem Ausfahrmast angeordnete Stützrolle vorgesehen sind, die mit an den Schienenprofilen
das Standmastes ausgebildeten, gegenüberliegenden Laufflächen in Verbindung steht.
[0002] Derartige Hubgerüste von Flurförderzeugen werden als Mehrfach-Hubgerüste bezeichnet,
die beispielsweise als Duplex-Hubgerüste oder Triplex-Hubgerüste ausgeführt sind.
Ein Duplex-Hubgerüst umfasst einen als Außenmast ausgebildeten Standmast, in dem ein
als Innenmast ausgebildeter Ausfahrmast mittels Stützrollen geführt ist. In dem Ausfahrmast
ist ein Lastträger, beispielsweise ein Gabelträger, mittels Lastrollen geführt. Ein
Triplex-Hubgerüsten umfasst einen als Außenmast ausgebildeten Standmast, in dem mittels
Stützrollen ein als Mittelmast ausgebildeter Ausfahrmast geführt ist, wobei in dem
Ausfahrmast mittels weiterer Stützrollen ein weiterer als Innenmast ausgebildeter
Ausfahrmast geführt ist, in dem der Lastträger mittels entsprechender Stützrollen
geführt ist. Der Standmast und die Ausfahrmasten bestehen hierbei jeweils aus zwei
seitlich beabstandeten Schienenprofilen, die mittels Querstreben zu einer tragfähigen
Struktur verbunden sind. Die Schienenprofile weisen hierbei Profilkammern auf, in
denen Laufflächen für die Stützrollen ausgebildet sind. Die seitlich beabstandeten
Schienenprofile des Standmastes und des Ausfahrmastes bilden hierbei eine rechte und
linke Hubgerüstsäule des Hubgerüstes.
[0003] Aus der
DE 10 2005 032 390 A1 ist ein Triplex-Hubgerüst bekannt, bei dem die Schienenprofile des Standmastes einen
C-förmigen bzw. U-Förmigen Querschnitt haben und die Schienenprofile des Ausfahrmastes
einen I-förmigen Querschnitt aufweisen. Bei derartigen Hubgerüsten sind die gegenüberliegenden
Laufflächen für die Stützrollen an gegenüberliegenden Stegen der Schienenprofile ausgebildet,
die entsprechende Profilkammern bilden, in denen die Stützrollen angeordnet sind.
Da das Schienenprofil des Standmastes und die Schienenprofile der Ausfahrmaste einen
unterschiedlichen Abstand der Laufflächen aufweisen und der Abstand der Laufflächen
an dem Standmast gegenüber dem Abstand der Laufflächen an dem Ausfahrmast vergrößert
ist, sind bei einem derartigen Hubgerüst Stützrollen mit unterschiedlichen Durchmessern
erforderlich. Hierdurch erhöht sich jedoch der Bauaufwand für das Hubgerüst.
[0004] Um den Aufwand für Stützrollen mit unterschiedlichen Durchmessern zu vermeiden, ist
es bereits aus der
DE 43 16 647 C2 bekannt, in einem Hubgerüst Stützrollen mit gleichem Durchmesser zu verwenden und
den unterschiedlichen Abstand der Laufflächen an unterschiedlichen Schienenprofilen
durch Gleitelemente auszugleichen, die zwischen der Stützrolle und einer Lauffläche
lose eingelegt sind. An derartigen Gleitelementen tritt jedoch Gleitreibung auf, die
im Vergleich zu einer Rollreibung zwischen der Stützrolle und der Lauffläche eine
verminderte Tragfähigkeit und erhöhten Verschleiß zur Folge hat.
[0005] Bei derartigen Hubgerüsten für Flurförderzeuge ist eine hohe Steifigkeit gefordert,
um geringe Durchbiegungen und Verdrehungen des Hubgerüstes unter Last zu erzielen.
Zudem soll das Hubgerüst eine geringe Sichtbehinderung für eine Bedienperson des Flurförderzeugs
aufweisen. Hierzu soll eine möglichst große Durchsicht zwischen den Innenkanten des
Innenmastes durch die beiden Hubgerüstsäulen des Hubgerüstes erzielt werden. Zudem
soll die Sicht seitlich an dem Standmast und somit an dem Hubgerüst vorbei möglichst
wenig eingeschränkt sein. Bei bekannten Flurförderzeugen, bei denen der Fahrerarbeitsplatz
in der Regel außermittig zu einer Längsachse des Flurförderzeugs angeordnet ist, entstehen
bei einer symmetrischen Anordnung der linken und rechten Schienenprofile des Hubgerüstes
durch die Außenkanten der Schienenprofile des Standmastes unterschiedliche und ungleichmäßige
Sichtschatten, die zu einer Beeinträchtigung der Sicht seitlich an dem Hubgerüst vorbei
führt. Die Anforderungen hinsichtlich einer hohen Steifigkeit und geringer Sichtbehinderungen
stehen im Widerspruch, da bei einer Vergrößerung der Profilquerschnitte des Standmastes
und des Ausfahrmastes zwar eine erhöhte Steifigkeit des Hubgerüstes erzielt wird,
die Vergrößerung der Profilquerschnitte jedoch mit einer erhöhten Sichtbehinderung
einhergeht.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Hubgerüst eines
Flurförderzeugs zur Verfügung zu stellen, das eine verbesserte Steifigkeit der Schienenprofile
aufweist und verringerte Sichtbehinderungen ermöglicht sowie die Verwendung von größengleichen
Stützrollen ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Schienenprofil des Standmastes
einen E-förmigen Querschnitt aufweist, wobei zwischen einem lastnahen Steg und einem
lastfernen Steg ein zusätzlicher Steg an dem Schienenprofil ausgebildet ist, wobei
der lastnahe Steg und der zusätzliche Steg eine nach Innen weisende Profilkammer zur
Aufnahme der Stützrolle bilden und eine lastnahe Lauffläche für die Stützrolle an
dem lastnahen Steg und eine lastferne Lauffläche für die Stützrolle an dem zusätzlichen
Steg ausgebildet ist. Das erfindungsgemäße Schienenprofil des Standmastes weist somit
einen E-förmigen Querschnitt auf, der mit einem zusätzlichen Steg versehen ist, der
zwischen dem lastnahen Steg und dem lastfernen Steg angeordnet ist und an dem eine
lastferne Lauffläche für die an dem Ausfahrmast angeordnete Stützrolle ausgebildet
ist. Das erfindungsgemäße E-förmige Schienenprofil des Standmastes ermöglicht somit
mit dem eine Lauffläche für die Stützrolle bildenden zusätzlichen Steg gegenüber einem
C- oder U-förmigen Schienenprofil eines Standmastes des Standes der Technik eine Verringerung
der Abmessung der Profilkammer, so dass die Profilkammer des Standmastes an die Profilkammern
des Ausfahrmastes angepasst werden kann und ein gleicher Abstand der Laufflächen an
dem Standmast und dem Ausfahrmast erzielbar ist, wodurch die an dem Ausfahrmast angeordnete
und den Ausfahrmast im Standmast führende Stützrolle im Durchmesser verkleinert werden
kann und die Möglichkeit des Einsatzes von größengleichen Stützrollen an dem Hubgerüst
ohne zusätzliche Gleitelemente ermöglicht wird. Zudem führt der zusätzliche Steg an
dem erfindungsgemäßen E-förmigen Schienenprofil des Standmastes zu einer zusätzlichen
Materialfläche im lastfernen Bereich, wodurch das erfindungsgemäße Schienenprofil
des Standmastes erhöhte Flächenträgheitsmomente aufweist. Die mit dem erfindungsgemäßen
E-förmigen Querschnitt des Schienenprofils des Standmastes erzielbaren Flächenträgheitsmomente
führen zu einer erhöhten Steifigkeit des Standmastes gegenüber Durchbiegungen sowie
Verdrehungen und ermöglichen es, die Abmessungen des Standmastes zu verringern, so
dass verringerte Sichtbehinderungen erzielbar sind.
[0008] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind die Stege des Schienenprofils
des Standmastes in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs angeordnet und ist das
Schienenprofil des Standmastes mit einer Außenfläche geneigt zu einer Fahrzeuglängsachse
des Flurförderzeugs in Richtung einer Sichtlinie einer auf einem Fahrerarbeitsplatz
befindlichen Bedienperson angeordnet. Die in Richtung der Sichtlinie geneigte bzw.
entlang der Sichtlinie der auf dem Fahrerarbeitsplatz befindlichen Bedienperson geneigte
und abgeschrägte Ausführung der Außenfläche des Standmastes führt zu einer weiteren
Verringerung der Sichtbehinderungen, da durch die geneigte Außenfläche des Schienenprofils
des Standmastes die Sichtschatten verringert werden können und eine verbesserte Sicht
seitlich an dem Standmast vorbei erzielt wird. Die Anordnung der Stege des Schienenprofils
in Fahrzeugquerrichtung und somit senkrecht zur Fahrzeuglängsachse führt bei der sichtoptimierten
Anordnung der abgeschrägten Außenfläche zu einer günstigen Krafteinleitung von der
Stützrolle auf die Laufflächen an dem Schienenprofil des Standmastes, so dass gegenüber
einer schrägen Anordnung der Stege verringerte seitliche Kräfte erzielbar sind, die
klein bauende Stützrollen ermöglichen.
[0009] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Schienenprofil des
Ausfahrmastes und/oder eines weiteren Ausfahrmastes einen I-förmigen Querschnitt auf,
wobei das Schienenprofil des Ausfahrmastes und/oder des weiteren Ausfahrmastes in
Fahrzeuglängsrichtung ausgerichtet angeordnet ist und in Fahrzeugquerrichtung angeordnete
Stege aufweist. Durch die in Fahrzeugquerrichtung angeordneten Stege des Standmastes
kann trotz der sichtoptimierten schrägen Anordnung der Außenfläche des Standmastes
eine Anordnung der Schienenprofile der Ausfahrmaste in Fahrzeuglängsrichtung mit in
Fahrzeugquerrichtung angeordneten Stegen erzielt werden. Die Anordnung der Schienenprofile
des mindestens einen Ausfahrmastes in Fahrzeuglängsrichtung ermöglicht hohe Flächenträgheitsmomente
der Ausfahrmaste und führt zu einer geringen Breite der entsprechenden Hubgerüstsäule,
so dass eine hohe Steifigkeit und geringe Sichtschatten sowie verringerte Sichtbehinderungen
erzielbar sind. Die in Fahrzeugquerrichtung angeordneten Stege des mindestens einen
Ausfahrmastes ermöglichen günstige Belastungen der die Ausfahrmaste führenden Stützrollen.
[0010] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ist das Schienenprofil
des Ausfahrmastes geschachtelt und zum lastfernen Steg versetzt in dem Schienenprofil
des Standmastes angeordnet ist, wobei ein lastnaher Steg des Ausfahrmastes benachbart
zu dem lastnahen Steg des Standmastes in der Profilkammer des Standmastes angeordnet
und ein lastferner Steg des Ausfahrmastes in einer zwischen dem zusätzlichen Steg
und dem lastfernen Steg ausgebildeten Aussparung des Standmastes angeordnet ist. Das
I-förmige Schienenprofil des Ausfahrmastes ist somit mit dem lastnahen Steg in der
Profilkammer des Standmastes und mit dem lastfernen Steg zwischen dem lastfernen Steg
und dem zusätzlichen Steg des E-förmigen Standmastes angeordnet, wodurch das Schienenprofil
des Ausfahrmastes bezüglich des Standmastes zur lastfernen Seite zurückversetzt angeordnet
ist. Eine derartige geschachtelte Anordnung des Schienenprofils des Ausfahrmastes
in dem Schienenprofil des Standmastes ermöglicht eine geringe Breite der entsprechenden
Hubgerüstsäule mit entsprechend geringen Sichtbeeinträchtigungen.
[0011] Zweckmäßigerweise ist an dem Ausfahrmast eine nach Außen weisende und eine nach innen
weisende Profilkammer von dem lastnahen Steg und dem lastfernen Steg gebildet ist,
wobei an der nach Außen weisenden Profilkammer an dem lastnahen Steg eine lastnahe
Lauffläche für eine an dem Standmast angeordnete Stützrolle zur Führung des Ausfahrmastes
und an dem lastfernen Steg eine lastferne Lauffläche für die Stützrolle ausgebildet
ist. Mit einer an dem Standmast angeordneten Stützrolle, die mit den Laufflächen in
der nach Außen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes in Wirkverbindung steht, kann
eine einfache Führung des Ausfahrmastes im Standmast erzielt werden.
[0012] In der nach Innen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes ist zweckmäßigerweise
an dem lastnahen Steg eine lastnahe Lauffläche für eine an einem weiteren Ausfahrmast
oder an einem Lastträger, insbesondere einem Gabelträger, angeordnete Stützrolle zur
Führung des weiteren Ausfahrmastes oder des Lastträgersund an dem lastfernen Steg
eine lastferne Lauffläche für die Stützrolle ausgebildet. An den Laufflächen der nach
Innen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes kann bei einem erfindungsgemäßen Duplex-Hubgerüst
auf einfache Weise der Lastträger mittels Stützrollen in dem Ausfahrmast geführt werden.
Entsprechend kann an den Laufflächen der nach Innen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes
bei einem erfindungsgemäßen Triplex-Hubgerüst auf einfache Weise ein weiterer Ausfahrmast
mittels Stützrollen in dem Ausfahrmast geführt werden.
[0013] Mit besonderem Vorteil ist das Schienenprofil eines weiteren Ausfahrmastes geschachtelt
in dem Schienenprofil des Ausfahrmastes angeordnet, wobei der lastnahe Steg des weiteren
Ausfahrmastes mit dem lastnahen Steg des Standmastes und der lastferne Steg des Ausfahrmastes
mit dem zusätzlichen Steg des Standmastes fluchtet. Der weitere, als Innenmast ausgeführte
Ausfahrmast eines Triplex-Hubgerüstes ist somit gegenüber dem als Mittelmast ausgebildeten
Ausfahrmast zur Lastseite hin versetzt angeordnet, wobei die Stege des weiteren Ausfahrmastes
mit dem lastnahen Steg und dem zusätzlichen Steg des Standmastes fluchten. Das Schienenprofil
des weiteren Ausfahrmastes ist somit wie das Schienenprofil des Ausfahrmastes in Fahrzeuglängsrichtung
ausgerichtet angeordnet und mit in Fahrzeugquerrichtung angeordneten Stegen versehen,
wobei mit der geschachtelten Anordnung der Ausfahrmaste in Verbindung mit der sichtoptimierten
schrägen Anordnung der Außenfläche des Standmastes eine hohe Steifigkeit des Hubgerüstes
mit einer geringen Breite der entsprechenden Hubgerüstsäule erzielbar ist, die einen
geringen Sichtschatten und verringerte Sichtbehinderungen ermöglicht.
[0014] Sofern an dem weiteren Ausfahrmast eine nach Außen weisende und eine nach innen weisende
Profilkammer von dem lastnahen Steg und dem lastfernen Steg gebildet ist, wobei an
der nach Außen weisenden Profilkammer an dem lastnahen Steg eine lastnahe Lauffläche
für eine an dem Ausfahrmast angeordnete Stützrolle zur Führung des weiteren Ausfahrmastes
und an dem lastfernen Steg eine lastferne Lauffläche für die Stützrolle ausgebildet
ist, kann bei einem Triplex-Hubgerüst mittels entsprechender Stützrollen der weitere
Ausfahrmast auf einfache Weise in dem Ausfahrmast geführt werden.
[0015] Sofern bei einem Triplex-Hubgerüst an der nach Innen weisenden Profilkammer des weiteren
Ausfahrmastes an dem lastnahen Steg eine lastnahe Lauffläche für eine an einem Lastträger,
insbesondere einem Gabelträger, angeordnete Stützrolle zur Führung des Lastträgers
und an dem lastfernen Steg eine lastferne Lauffläche für die Stützrolle ausgebildet
ist, kann der Lastträger auf einfache Weise mittels entsprechender Stützrollen in
dem weiteren Ausfahrmast geführt werden.
[0016] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung entspricht der Abstand der
Laufflächen in der Profilkammer des Standmastes im Wesentlichen dem Abstand der Laufflächen
in den Profilkammern des Ausfahrmastes und/oder des weiteren Ausfahrmastes, so dass
größengleiche Stützrollen zur Führung des Ausfahrmastes und/oder des weiteren Ausfahrmastes
sowie des Lastträgers eingesetzt werden können. Mit dem erfindungsgemäßen Schienenprofil
des Standmastes und der durch den zusätzlichen Steg erzielbaren Verkleinerung der
Profilkammer des Standmastes wird es auf einfache Weise ermöglicht, die Abstände der
Laufflächen im Standmast sowie in den Ausfahrmasten gleich zu dimensionieren, so dass
an dem Hubgerüst größengleiche Stützrollen mit gleichem Durchmesser eingesetzt werden
können.
[0017] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist das Schienenprofil des Ausfahrmastes
und/oder des weiteren Ausfahrmastes an dem lastfernen Steg mit einer Verstärkungsrippe
versehen. Eine derartige Verstärkungsrippe führt an dem I-förmigen Schienenprofil
des Ausfahrmastes bzw. des weiteren Ausfahrmastes zu einer zusätzlichen Materialfläche
im lastfernen Bereich, wodurch das Schienenprofil des Ausfahrmastes bzw. des weiteren
Ausfahrmastes erhöhte Flächenträgheitsmomente aufweist. Die erzielbaren Flächenträgheitsmomente
führen bei geringen Abmessungen der Schienenprofile zu einer erhöhten Steifigkeit
des Ausfahrmastes bzw. des weiteren Ausfahrmastes gegenüber Durchbiegungen sowie Verdrehungen.
[0018] Die erhöhte Steifigkeit des Standmastes und des Ausfahrmastes bzw. des weiteren Ausfahrmastes
des erfindungsgemäßen Hubgerüstes ermöglicht neben der sichtoptimierten Ausführung
des Hubgerüstes weiterhin, im vollständigen ausgefahren Zustand eine verringerte Überdeckung
zwischen dem Standmast und dem Ausfahrmast bzw. zwischen dem Ausfahrmast und dem weiteren
Ausfahrmast vorzusehen, so dass bei gegebener Höhe der Schienenprofile des Standmastes
und der Ausfahrmaste eine vergrößerte Hubhöhe des Hubgerüstes durch die verringerten
Überdeckungen erzielbar ist.
[0019] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand der in den schematischen
Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. Hierbei zeigt
- Figur 1
- ein Flurförderzeug mit einem erfindungsgemäßen Hubgerüst in einer Seitenansicht,
- Figur 2
- die Sichtverhältnisse eines Hubgerüstes des Standes der Technik,
- Figur 3
- einen Schnitt entlang der Linie A-A der Figur 1 mit den Sichtverhältnissen eines erfindungsgemäßen
Hubgerüstes,
- Figur 4
- die Figur 4 in einer vergrößerten Darstellung und
- Figur 5
- einen Querschnitt der linken Hubgerüstsäule des erfindungsgemäßen Hubgerüstes in einer
vergrößerten Darstellung.
[0020] In der Figur 1 ist ein erfindungsgemäßes Flurförderzeug 1 in einer Seitenansicht
dargestellt. An einem Fahrzeugkörper 2 ist ein Hubgerüst 3 angeordnet. Im Hubgerüst
3 ist ein Lastträger 4, beispielsweise ein Gabelträger, anhebbar und absenkbar angeordnet.
An dem Lastträger 4 ist ein beispielsweise als Lastgabel mit zwei Gabelzinken ausgebildetes
Lastaufnahmemittel 5 angeordnet, das zur Handhabung von Lasten dient.
[0021] Das Flurförderzeug 1 ist weiterhin mit einem Fahrerarbeitsplatz 6 für eine Bedienperson
versehen, der im dargestellten Ausführungsbeispiel einen Fahrersitz 7 aufweist.
[0022] In der Figur 2 ist eine Draufsicht der Figur 1 dargestellt, in der die Sichtverhältnisse
eines Flurförderzeugs mit einem Hubgerüst des Standes der Technik verdeutlicht sind.
[0023] Das Hubgerüst 3 des Standes der Technik weist eine rechte und linke Hubgerüstsäule
auf, die jeweils von entsprechenden Schienenprofilen gebildet ist. Das dargestellte
Hubgerüst 3 ist als Triplex-Hubgerüst mit einem als Außenmast ausgebildeten Standmast
10, einem als Mittelmast ausgebildeten Ausfahrmast 11 und einem als Innenmast 12 ausgebildeten
weiteren Ausfahrmast 12 ausgebildet. Der Ausfahrmast 11 ist mittels nicht näher dargestellten
Stützrollen in dem Standmast 10 verschiebbar angeordnet. Der weitere Ausfahrmast 12
ist in dem Ausfahrmast 11 mittels nicht näher dargestellter Stützrollen verschiebbar
angeordnet. Der Lastträger 4 ist in dem weiteren Ausfahrmast 12 mittels nicht näher
dargestellter Stützrollen verschiebbar angeordnet. Der Standmast 10, der Ausfahrmast
11 und der weitere Ausfahrmast 12 ist jeweils von zwei ein Fahrzeugquerrichtung beabstandeten
angeordneten Schienenprofilen 10a, 10b, 11a, 11 b, 12a, 12b gebildet, die jeweils
mittels nicht näher dargestellter Querstreben zu einer tragfähigen Struktur verbunden
sind.
[0024] Bei dem bekannten Hubgerüst weisen die Schienenprofile 10a, 10b des Standmastes 10
einen C-förmigen Querschnitt auf. Die Schienenprofile 11a, 11b des Ausfahrmastes 11
und die Schienenprofile 12a, 12b des weiteren Ausfahrmastes 12 weisen einen I-förmigen
Querschnitt auf. Die Schienenprofile 10a, 10b, 11a, 11b, 12a, 12b sind in Fahrzeuglängsrichtung
symmetrisch zu einer Fahrzeuglängsmittelachse L angeordnet. In der Figur 2 sind weiterhin
die Augen 15 einer im Fahrerarbeitsplatz 6 befindlichen Bedienperson des Flurförderzeugs
1 dargestellt. Die von den Schienenprofilen 10a, 11a, 12a gebildete linke Hubgerüstsäule
des Hubgerüstes 3 ergibt einen Sichtschatten S1, der durch die Sichtstrahlen 20a,
20b verdeutlicht ist. Der Sichtstrahl 20a liegt hierbei an der lastfernen Außenkante
des Schienenprofils 10a des Standmastes 10 an. Der Sichtstrahl 20b liegt an der lastnahen
Innenseite des Schienenprofils 12a des von dem Innenmast gebildeten weiteren Ausfahrmastes
12 an. Entsprechend ergibt die von den Schienenprofilen 10b, 11b, 12b gebildete rechte
Hubgerüstsäule des Hubgerüstes 3 einen Sichtschatten S2, der durch die Sichtstrahlen
21 a, 21 b verdeutlicht ist. Der Sichtstrahl 21a liegt hierbei an der lastfernen Außenkante
des Schienenprofils 10b des Standmastes 10 an. Der Sichtstrahl 21 b liegt an der lastnahen
Innenseite des Schienenprofils 12b des von dem Innenmast gebildeten weiteren Ausfahrmastes
12 an. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Fahrerarbeitsplatz 6 außermittig
zu einer Fahrzeuglängsmittelachse L angeordnet, im dargestellten Ausführungsbeispiel
zur linken Fahrzeugseite verschoben. Durch die außermittige Anordnung des Fahrerarbeitsplatzes
6 ergeben sich bei einer symmetrischen Anordnung der Schienenprofile 10a, 10b, 11a,
11b, 12a, 12b zur Fahrzeuglängsmittelachse L unterschiedliche große Sichtschatten
S1, S2, wobei der Sichtschatten S2 der rechten Hubgerüstsäule größer als der Sichtschatten
S1 der linken Hubgerüstsäule ist. In der Figur 2 ist weiterhin ein Bereich D zwischen
den Schienenprofilen 12a, 12b des als Innenmast ausgebildeten weiteren Ausfahrmastes
12 verdeutlicht, der die Durchsicht D durch das Hubgerüst 3 bildet.
[0025] In der Figur 2 sind weiterhin zwischen dem Sichtstrahl 20a und dem Sichtstrahl 21a
und der entsprechenden Außenfläche des Schienenprofils 10a bzw. 10b des Standmastes
10 straffierte, dreieckförmige Bereiche B1, B2 dargestellt, die durch die lastferne
Außenkante der Schienenprofile 10a, 10b des Standmastes entstehen und ungenutzte Räume
darstellen und die seitliche Vorbeisicht an dem Standmast 10 behindern.
[0026] In den Figuren 3 bis 5 ist ein erfindungsgemäßes, als Triplexhubgerüst ausgebildetes
Hubgerüst 3 dargestellt, wobei in der Figur 5 lediglich die linke Hubgerüstsäule des
Hubgerüstes 3 verdeutlicht ist.
[0027] Die Schienenprofile 10a, 10b des Standmastes 10 weisen erfindungsgemäß einen E-förmigen
Querschnitt aufweist, bei dem zwischen einem lastnahen Steg 25 und einem lastfernen
Steg 26 ein zusätzlicher Steg 27 an dem Schienenprofil 10a, 10b ausgebildet ist. Der
lastnahe Steg 25 und der zusätzliche Steg 27 bilden eine nach Innen weisende Profilkammer,
in der eine im unteren Bereich des Ausfahrmastes 11 angeordnete Stützrolle 50 angeordnet
ist, mittels der der Ausfahrmast 11 in dem Standmast 10 geführt ist. An dem lastnahen
Steg 25 ist hierbei eine lastnahe Lauffläche 28 für die Stützrolle 50 und an dem zusätzlichen
Steg 27 eine lastferne Lauffläche 29 für die Stützrolle 50 ausgebildet. Die Stützrolle
50 ist mit einem definierten Spiel zwischen den gegenüberliegenden Laufflächen 28,
29 angeordnet, um eine freie Drehbarkeit zu gewährleisten. Je nach Lastrichtung stützt
sich die an dem Ausfahrmast 11 angeordnete Stützrolle 50 entweder an der Lauffläche
28 oder der Lauffläche 29 ab.
[0028] Die Stege 25, 26, 27 des E-förmigen Schienenprofils 10a, 10b des Standmastes 10 sind
senkrecht zur Fahrzeuglängsrichtung L in Fahrzeugquerrichtung des Flurförderzeugs
1 angeordnet. Das Schienenprofil 10a, 10b des Standmastes 10 ist mit einer Außenfläche
30 geneigt zur Fahrzeuglängsachse L des Flurförderzeugs 1 angeordnet. Wie in Verbindung
mit den Figuren 3 und 4 dargestellt ist, ist die Außenfläche 30 des linken Schienenprofils
10a entlang des Sichtstrahls 20a der auf dem Fahrerarbeitsplatz befindlichen Bedienperson
angeordnet. Hierdurch nutzt das erfindungsgemäße Schienenprofil 10a den in den Figur
2 verdeutlichten Bereich B1 teilweise oder vollständig aus und verursacht durch die
abgeschrägte Außengeometrie keine ungenutzten, sichtbehindernden Räume B1. Das rechte
Schienenprofil 10b ist symmetrisch zu der Fahrzeuglängsmittelachse L angeordnet. Bei
der in den Figuren 3 und 4 dargestellten außermittigen Anordnung des Fahrerarbeitsplatzes
ist die Außenfläche 30 des rechten Schienenprofils 10 in Richtung zu dem Sichtstrahl
21a geneigt und nutzt den in der Figur 2 dargestellten Bereich B2 teilweise aus, der
gegenüber der Figur 2 verkleinert ist. Insbesondere die Verkleinerung des Bereichs
B2 führt insbesondere bei einer außermittigen Anordnung des Fahrerarbeitsplatzes 6
zu deutlich verbesserte Sichtverhältnisse durch das Hubgerüst. Durch die zumindest
teilweise Ausnutzung der Bereiche B1, B2 durch die Schienenprofile 10a, 10b wird mit
den erfindungsgemäßen Schienenprofilen 10a, 10b eine Vergrößerung des Flächenträgheitsmoments
des erfindungsgemäßen Schienenprofils 10a, 10b erzielt. Eine weitere Vergrößerung
des Flächenträgheitsmomentes des erfindungsgemäßen Schienenprofils 10a, 10b wird durch
den Flächenquerschnitt des zusätzlichen Steges 27 erzielt, an dem die lastferne Lauffläche
29 ausgebildet ist.
[0029] Durch die erhöhten Flächenträgheitsmomente weist der von den erfindungsgemäßen Schienenprofilen
10a, 10b gebildete Standmast 10 eine erhöhte Steifigkeit auf. Die verbesserte Steifigkeit
kann zu einer Verkleinerung der Schienenprofile genutzt werden, so dass eine Verringerung
der Sichtschatten S1, S2 erzielt wird.
[0030] Die Schienenprofile 11a, 11b des als Mittelmast ausgebildeten Ausfahrmastes 11 weisen
einen I-förmigen Querschnitt auf. Das Schienenprofil 11a, 11 b des Ausfahrmastes 11
ist geschachtelt und zum lastfernen Steg 26 versetzt in dem Schienenprofil 10a, 10b
des Standmastes 10 angeordnet. Ein lastnaher Steg 31 des Ausfahrmastes 11 ist hierbei
benachbart zu dem lastnahen Steg 25 des Standmastes 10 innerhalb der von dem lastnahen
Steg 25 und dem zusätzlichen Steg 27 gebildeten Profilkammer des Standmastes 10 angeordnet.
Ein lastferner Steg 32 des Schienenprofils 11a, 11b des Ausfahrmastes 11 ist in einer
zwischen dem zusätzlichen Steg 27 und dem lastfernen Steg 26 ausgebildeten Aussparung
33 des Standmastes 10 angeordnet. Die Stege 31, 32 des Schienenprofils 11a, 11 b sind
in Fahrzeugquerrichtung angeordnet. Die Schienenprofile 11a, 11b sind in Fahrzeuglängsrichtung
L ausgerichtet angeordnet, wobei ein die Stege 31, 32 verbindender Mittelabschnitt
des Schienenprofils 11a, 11b in Fahrzeuglängsrichtung L angeordnet ist. Der lastferne
Steg 32 ist im nach Außen weisenden Bereich gegenüber dem lastnahen Steg 31 in der
Breite verringert und mit einer abgeschrägten Außenfläche 34 versehen, wodurch eine
tiefe Schachtelung des Schienenprofils 11a, 11 b des Ausfahrmastes 11 in dem mit der
schrägen Außengeometrie versehenen Schienenprofil 10a, 10b des Standmastes 10 erzielt
wird, die verringerte Sichtbehinderungen durch ein geringe Breite der Hubgerüstsäule
ermöglicht.
[0031] An dem Schienenprofil 11a, 11b des Ausfahrmastes 11 ist eine nach Außen weisende
und eine nach innen weisende Profilkammer von dem lastnahen Steg 31 und dem lastfernen
Steg 32 gebildet. In der nach Außen weisenden Profilkammer des Schienenprofils 11a,
11b an dem lastnahen Steg 31 eine lastnahe Lauffläche 35 und an dem lastfernen Steg
32 eine lastferne Lauffläche 36 für eine am oberen Bereich des Standmastes 10 angeordnete
Stützrolle 51 ausgebildet, mittels der der Ausfahrmast 11 in dem Standmast 10 geführt
ist. Die Stützrolle 51 ist mit einem definierten Spiel zwischen den gegenüberliegenden
Laufflächen 35, 36 angeordnet, um eine freie Drehbarkeit zu gewährleisten. Je nach
Lastrichtung stützt sich die an dem Standmast 10 angeordnete Stützrolle 51 entweder
an der Lauffläche 35 oder der Lauffläche 36 ab.
[0032] An der nach Innen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes 11 ist an dem lastnahen
Steg 31 eine lastnahe Lauffläche 37 und an dem lastfernen Steg 32 eine lastferne Lauffläche
38 für eine Stützrolle 52 ausgebildet, die im unteren Bereich des weiteren Ausfahrmastes
12 angeordnet ist und mittels der der weitere Ausfahrmast 12 in dem Ausfahrmast 11
geführt ist. Die Stützrolle 52 ist mit einem definierten Spiel zwischen den gegenüberliegenden
Laufflächen 37, 38 angeordnet, um eine freie Drehbarkeit zu gewährleisten. Je nach
Lastrichtung stützt sich die an dem weiteren Ausfahrmast 12 angeordnete Stützrolle
52 entweder an der Lauffläche 37 oder der Lauffläche 38 ab.
[0033] Das Schienenprofil 12a, 12b des weiteren Ausfahrmastes 12 ist mit dem Schienenprofil
11 a, 11 b des Ausfahrmastes 11 identisch aufgebaut.
[0034] Das Schienenprofil 12a, 12b des weiteren Ausfahrmastes 12 ist geschachtelt in dem
Schienenprofil 11 a, 11 b des Ausfahrmastes 11 und in Richtung zur lastnahen Seite
versetzt angeordnet, wobei ein lastnaher Steg 39 des weiteren Ausfahrmastes 12 mit
dem lastnahen Steg 25 des Standmastes 10 und ein lastferner Steg 40 des Ausfahrmastes
12 mit dem zusätzlichen Steg 27 des Standmastes 10 fluchtet. Die Stege 39, 40 des
Schienenprofils 12a, 12b sind in Fahrzeugquerrichtung angeordnet. Die Schienenprofile
12a, 12b sind in Fahrzeuglängsrichtung L ausgerichtet angeordnet, wobei ein die Stege
39, 40 verbindender Mittelabschnitt des Schienenprofils 12a, 12b in Fahrzeuglängsrichtung
L angeordnet ist.
[0035] An dem Schienenprofil 12a, 12b des weiteren Ausfahrmastes 12 ist eine nach Außen
weisende und eine nach innen weisende Profilkammer von dem lastnahen Steg 39 und dem
lastfernen Steg 40 gebildet. An der nach Außen weisenden Profilkammer ist an dem lastnahen
Steg 39 eine lastnahe Lauffläche 42 und an dem lastfernen Steg 40 eine lastferne Lauffläche
43 für eine Stützrolle 53 ausgebildet, die im oberen des Ausfahrmastes 11 angeordnet
ist und mittels der der weitere Ausfahrmast 12 im Ausfahrmast 11 geführt ist. Die
Stützrolle 53 ist mit einem definierten Spiel zwischen den gegenüberliegenden Laufflächen
42, 43 angeordnet, um eine freie Drehbarkeit zu gewährleisten. Je nach Lastrichtung
stützt sich die an dem Ausfahrmast 11 angeordnete Stützrolle 53 entweder an der Lauffläche
42 oder der Lauffläche 43 ab.
[0036] An der nach Innen weisenden Profilkammer des Schienenprofils 12a, 12b des weiteren
Ausfahrmastes 12 ist an dem lastnahen Steg 39 eine lastnahe Lauffläche 46 und an dem
lastfernen Steg 40 eine lastferne Lauffläche 47 für an dem Lastträger 4 angeordnete
Stützrollen 54 ausgebildet, mittels der der Lastträger 4 in dem weiteren Ausfahrmast
12 geführt ist. Die Stützrollen 54 sind ebenfalls mit einem definierten Spiel zwischen
den gegenüberliegenden Laufflächen 46, 47 angeordnet, um eine freie Drehbarkeit zu
gewährleisten. Je nach Lastrichtung stützen sich die an dem Lastträger 4 angeordneten
Stützrollen 54 entweder an der Lauffläche 46 oder der Lauffläche 47 ab.
[0037] Um eine weitere Sichtoptimierung und eine Verbesserung der Durchsicht D zu zwischen
den Schienenprofilen 12a, 12b erzielen, ist der lastnahe Steg 39 im nach Innen weisenden
Bereich mit einer abgeschrägten Innenfläche 45 versehen, wodurch eine Anpassung an
die Sichtstrahlen 21 a, 21 b erzielt werden kann.
[0038] Die identisch aufgebauten Schienenprofile 11 a, 11 b, 12a, 12b des Ausfahrmastes
11 und des weiteren Ausfahrmastes 12 sind an dem lastfernen Steg 32 bzw. 40 mit einer
angeformten Verstärkungsrippe 48 versehen, die sich zur lastfernen Seite erstreckt.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verstärkungsrippe 48 im nach Innen
weisenden Bereich der Schienenprofile 11a, 11 b, 12a, 12b angeordnet. Mit der Verstärkungsrippe
48 wird durch den entsprechenden Flächenquerschnitt der Verstärkungsrippe 48 eine
Vergrößerung des Flächenträgheitsmomentes des Schienenprofils 11 a, 11b, 12a, 12b
erzielt. Durch die erhöhten Flächenträgheitsmomente weist der von den Schienenprofilen
11a, 11 b gebildete Ausfahrmast 11 und der von den Schienenprofilen 12a, 12b gebildete
weitere Ausfahrmast 12 eine erhöhte Steifigkeit auf.
[0039] Durch die identischen Schienenprofile 11a, 11 b ,12a, 12b des Ausfahrmastes 11 und
des weiteren Ausfahrmastes 12 weisen die Laufflächen 35, 36, 37, 38 in den Profilkammern
des Ausfahrmastes 11 und die Laufflächen 42, 43, 46, 47 in den Profilkammern des weiteren
Ausfahrmastes 12 identische Abstände auf, so dass größengleiche Stützrollen 51, 52,
53, 54 verwendet werden können.
[0040] Mit dem zusätzlichen Steg 27 des erfindungsgemäßen Schienenprofils 10a, 10b des Standmastes
10 wird es ermöglicht, den Abstand der Laufflächen 28, 29 der Profilkammer des Standmastes
10 an den Abstand der Laufflächen in den Profilkammern des Ausfahrmastes 11 und/oder
des weiteren Ausfahrmastes 12 anzugleichen, so dass größengleiche und im Durchmesser
identische Stützrollen 50 bis 54 zur Führung des Ausfahrmastes 11 und/oder des weiteren
Ausfahrmastes 12 eingesetzt werden können
[0041] Das erfindungsgemäße Hubgerüst 10 weist durch die erfindungsgemäßen Schienenprofile
10a, 10b des Standmastes 10 mit den zusätzlichen Stegen 27 eine erhöhte Steifigkeit
auf. Die Schienenprofile 11a, 11 b, 12a, 12b des Ausfahrmastes 11 und des weiteren
Ausfahrmastes 12 weisen durch die zusätzlichen Verstärkungsrippen 48 eine erhöhte
Steifigkeit auf. Die erhöhte Steifigkeit des Standmastes 10 und des Ausfahrmastes
11, 12 ermöglicht es, im ausgefahrenen Zustand ein verringerte Überdeckung vorzusehen,
so dass bei vorhandener Höhe der Schienenprofile eine vergrößerte Hubhöhe des Hubgerüstes
3 erzielt werden kann.
[0042] Die verbesserte Steifigkeit der erfindungsgemäßen Schienenprofile ermöglicht es,
bei einer im Vergleich zu einem Hubgerüst des Standes der Technik gleichbleibenden
Steifigkeit die Schienenprofile zu verkleinern, so dass eine verbesserte Durchsicht
D und verringerte Sichtschatten S1, S2 erzielt werden können. Zudem kann die verbesserte
Steifigkeit der Schienenprofile genutzt werden, um im Vergleich zu einem Hubgerüst
des Standes der Technik eine erhöhte Steifigkeit und gleichzeitig verringerte Sichtbehinderung
auf den Lastträger mit dem Lastaufnahmemittel zu erzielen. Die geneigte Anordnung
der Außenflächen 30 der Schienenprofile 10a, 10b des Standmastes 10 führt zu einer
weiteren Verbesserung der Sichtverhältnisse und Verringerung der Sichtbehinderungen,
insbesondere einer verbesserten seitlichen Vorbeisicht an dem Hubgerüst. Durch die
erhöhte Steifigkeit weist das erfindungsgemäße sichtoptimierte Hubgerüst verringerte
Durchbiegungen und verringerte Torsion bei einer angehobenen Last auf, wodurch die
Lasthandhabung vereinfacht wird.
[0043] Zudem kann durch den zusätzlichen Steg 27 in dem Schienenprofil 10a, 10b des Standmastes
10 der Abstand der Laufflächen 28, 29 an den Abstand der Laufflächen in den Profilkammern
der im Aufbau identischen Schienenprofile 11a, 11 b, 12a, 12b angeglichen werden,
so dass im Durchmesser identische Stützrollen 50 bis 54 im Hubgerüst 3 ohne zusätzliche
Gleitelemente eingesetzt werden können.
[0044] Die Erfindung ist nicht auf die Ausführung des Hubgerüstes 3 als Triplex-Hubgerüst
beschränkt. Alternativ kann das erfindungsgemäße Hubgerüst als Duplex-Hubgerüst mit
einem von den Schienenprofilen 10a, 10b gebildeten Standmast 10 und von den Schienenprofilen
11a, 11 b gebildeten Ausfahrmast 11 ausgebildet werden, wobei an den Laufflächen 37,
38 des Ausfahrmastes 11 der Lastträger 4 mit den entsprechenden Stützrollen 54 geführt
sind. Ein erfindungsgemäßes Hubgerüst 3 kann hierbei mit einem Freihub für einen Lastträger
4 oder ohne einen Freihub für den Lastträger 4 versehen sein.
1. Hubgerüst eines Flurförderzeugs mit einem als Standmast ausgebildeten Außenmast und
mindestens einem als Innenmast oder Mittelmast ausgebildeten Ausfahrmast, wobei der
Standmast und der Ausfahrmast aus jeweils zwei seitlich beanstandeten vertikalen Schienenprofilen
gebildet ist und zur Führung des Ausfahrmastes mindestens eine an dem Ausfahrmast
angeordnete Stützrolle vorgesehen sind, die mit an den Schienenprofilen das Standmastes
ausgebildeten, gegenüberliegenden Laufflächen in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenprofil (10a, 10b) des Standmastes (10) einen E-förmigen Querschnitt aufweist,
wobei zwischen einem lastnahen Steg (25) und einem lastfernen Steg (26) ein zusätzlicher
Steg (27) an dem Schienenprofil (10a, 10b) ausgebildet ist, wobei der lastnahe Steg
(25) und der zusätzliche Steg (27) eine nach Innen weisende Profilkammer zur Aufnahme
der Stützrolle (50) bilden und eine lastnahe Lauffläche (28) für die Stützrolle (50)
an dem lastnahen Steg (25) und eine lastferne Lauffläche (29) für die Stützrolle (50)
an dem zusätzlichen Steg (27) ausgebildet ist.
2. Hubgerüst nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stege (25, 26, 27) des Schienenprofils (10a, 10b) des Standmastes (10) in Fahrzeugquerrichtung
des Flurförderzeugs (1) angeordnet sind und das Schienenprofil (10a, 10b) des Standmastes
(10) mit einer Außenfläche (30) geneigt zu einer Fahrzeuglängsachse (L) des Flurförderzeugs
(1) in Richtung einer Sichtlinie (20a, 20b) einer auf einem Fahrerarbeitsplatz (6)
befindlichen Bedienperson angeordnet ist.
3. Hubgerüst nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenprofil (11 a, 11b; 12a, 12b) des Ausfahrmastes (11) und/oder eines weiteren
Ausfahrmastes (12) einen 1-förmigen Querschnitt aufweist, wobei das Schienenprofil
(11a, 11b; 12a, 12b) des Ausfahrmastes (11) und/oder des weiteren Ausfahrmastes (12)
in Fahrzeuglängsrichtung (L) ausgerichtet angeordnet ist und mit in Fahrzeugquerrichtung
angeordneten Stegen (31, 32; 39, 40) versehen ist.
4. Hubgerüst nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenprofil (11 a, 11 b) des Ausfahrmastes (11) geschachtelt und zum lastfernen
Steg (26) versetzt in dem Schienenprofil (10a, 10b) des Standmastes (10) angeordnet
ist, wobei ein lastnaher Steg (31) des Ausfahrmastes (11) benachbart zu dem lastnahen
Steg (25) des Standmastes (10) in der Profilkammer des Standmastes (10) angeordnet
ist und ein lastferner Steg (32) des Ausfahrmastes (11) in einer zwischen dem zusätzlichen
Steg (27) und dem lastfernen Steg (26) ausgebildeten Aussparung (33) des Standmastes
(10) angeordnet ist.
5. Hubgerüst nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausfahrmast (11) eine nach Außen weisende und eine nach innen weisende Profilkammer
von dem lastnahen Steg (31) und dem lastfernen Steg (32) gebildet ist, wobei an der
nach Außen weisenden Profilkammer an dem lastnahen Steg (31) eine lastnahe Lauffläche
(35) für eine an dem Standmast (10) angeordnete Stützrolle (51) zur Führung des Ausfahrmastes
(11) und an dem lastfernen Steg (32) eine lastferne Lauffläche (36) für die Stützrolle
(51) ausgebildet ist.
6. Hubgerüst nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass an der nach Innen weisenden Profilkammer des Ausfahrmastes (11) an dem lastnahen
Steg (31) eine lastnahe Lauffläche (37) für eine an einem weiteren Ausfahrmast (12)
oder an einem Lastträger (4), insbesondere einem Gabelträger, angeordnete Stützrolle
(52; 54) zur Führung des weiteren Ausfahrmastes (12) oder des Lastträgers (4) und
an dem lastfernen Steg (32) eine lastferne Lauffläche (38) für die Stützrolle (52;
54) ausgebildet ist.
7. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenprofil (12a, 12b) des weiteren Ausfahrmastes (12) geschachtelt in dem
Schienenprofil (11a, 11 b) des Ausfahrmastes (11) angeordnet ist, wobei ein lastnaher
Steg (39) des weiteren Ausfahrmastes (12) mit dem lastnahen Steg (25) des Standmastes
(10) und ein lastferner Steg (40) des Ausfahrmastes (12) mit dem zusätzlichen Steg
(27) des Standmastes (10) fluchtet.
8. Hubgerüst nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass an dem weiteren Ausfahrmast (12) eine nach Außen weisende und eine nach innen weisende
Profilkammer von dem lastnahen Steg (39) und dem lastfernen Steg (40) gebildet ist,
wobei an der nach Außen weisenden Profilkammer an dem lastnahen Steg (39) eine lastnahe
Lauffläche (42) für eine an dem Ausfahrmast (11) angeordnete Stützrolle (53) zur Führung
des weiteren Ausfahrmastes (12) und an dem lastfernen Steg (40) eine lastferne Lauffläche
(43) für die Stützrolle (53) ausgebildet ist.
9. Hubgerüst nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass an der nach Innen weisenden Profilkammer des weiteren Ausfahrmastes (12) an dem lastnahen
Steg (39) eine lastnahe Lauffläche (46) für eine an einem Lastträger (4), insbesondere
einem Gabelträger, angeordnete Stützrolle (54) zur Führung des Lastträgers (4) und
an dem lastfernen Steg (40) eine lastferne Lauffläche (47) für die Stützrolle (54)
ausgebildet ist.
10. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Laufflächen (28, 29) in der Profilkammer des Standmastes (10) im
Wesentlichen dem Abstand der Laufflächen (35, 36; 37, 38; 42, 43; 46, 47) in den Profilkammern
des Ausfahrmastes (11) und/oder des weiteren Ausfahrmastes (12) entspricht, so dass
größengleiche Stützrollen (50, 51, 52, 53, 54) zur Führung des Ausfahrmastes (11)
und/oder des weiteren Ausfahrmastes (12) eingesetzt werden können.
11. Hubgerüst nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schienenprofil (11a, 11b; 12a, 12b) des Ausfahrmastes (11) und/oder des weiteren
Ausfahrmastes (12) an dem lastfernen Steg (32; 40) mit einer Verstärkungsrippe (48)
versehen ist.