[0001] Die Erfindung betrifft ein Streckwerk zum Verziehen eines Vorgarns gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Streckwerke zum Verziehen von Vorgarnen sind in der Textilindustrie weit verbreitet
und kommen an unterschiedlichen Textilmaschinen zum Einsatz.
Die Arbeitsstellen von Ringspinnmaschinen sind beispielsweise mit Streckwerken ausgestattet,
die ein von einer Flyerspule abgewickeltes Vorgarn zu einem Faserband von hoher Feinheit
verziehen, das anschließend mit einer Drehung versehen und als fertiges Garn auf einen
Spinnkops aufgewickelt wird.
[0003] Derartige Streckwerke weisen in der Regel drei maschinenlange, von einem maschinenendseitig
angeordneten Antrieb mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten angetriebene,
beabstandet angeordnete Unterwalzen, sowie jeweils drei zugehörige, an einem schwenkbar
gelagerten Pendelträger angeordnete Oberwalzen auf.
Die Oberwalzen liegen während des Spinnbetriebes mit einem vorgebbaren Auflagedruck
auf den angetriebenen Unterwalzen und werden von diesen reibschlüssig angetrieben.
Das heißt, die Oberwalzen bilden mit den zugehörigen Unterwalzen Walzenpaare, die
aufgrund ihrer unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten dafür sorgen, dass das
vorgelegte Vorgarn beim Durchlaufen des Streckwerkes verzogen wird.
[0004] Wie vorstehend angedeutet, weisen derartige Streckwerke in der Regel ein Eingangs-,
ein Mittel- und ein Ausgangswalzenpaar auf, wobei der Bereich zwischen dem Eingangs-
und dem Mittelwalzenpaar ein so genanntes Vorverzugsfeld bildet, während der Bereich
zwischen dem Mittel- und dem Ausgangswalzenpaar als Hauptverzugsfeld fungiert.
[0005] Das zugeführte Vorgarn wird im Streckwerk auf die gewünschte Feinheit verzogen und
verlässt das Streckwerk an der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares als relativ breites,
zum Beispiel bis zu 50fach verzogenes Faserband.
Wie vorstehend bereits angedeutet, wird dieses relativ breite Faserband anschließend
durch einen drehenden Spinnkops in Verbindung mit einem zugehörigen Ringläufer der
betreffenden Arbeitsstelle mit Spinndrehung beaufschlagt und dabei zu einem fertigen
Garn verdrillt.
In der Praxis bedeutet das, dass sich im Anschluss an die Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares
ein so genanntes Spinndreieck bildet, in dem das aus dem Streckwerk austretende Faserband
zusammengeführt und zu einer Garnstruktur verdrillt wird.
Da die Breite des verstreckten Faserbandes den Durchmesser des fertigen Garnes deutlich
übersteigt, werden im Spinndreieck oft nicht alle Fasern in die Garnstruktur eingebunden
bzw. nicht ordnungsgemäß eingebunden und stehen dann als Randfasern vom fertigen Garn
ab.
[0006] Um das Entstehen solcher Randfasern möglichst zu vermeiden, ist in der Vergangenheit
im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen bereits vorgeschlagen worden, die Streckwerke
solcher Textilmaschinen um eine so genannte Verdichtungszone zu ergänzen. Das heißt,
an die Ausgangswalzenpaare wurden beabstandet Lieferwalzenpaare angeschlossen, wobei
das Lieferoberwalzenpaar, zum Beispiel durch eine zugehörige Lieferunterwalze reibschlüssig
rotiert wird. In alternativer Ausführungsform kann auch eine gemeinsame Unterwalze
vorgesehen sein, die sowohl von der Ausgangsoberwalze, als auch von der Lieferoberwalze
beaufschlagt wird, oder zum Antrieb der Lieferoberwalze kommt ein Getriebe oder ein
Zugmitteltrieb zum Einsatz, das/der von der Ausgangsoberwalze angetrieben wird.
Zwischen den Ausgangswalzenpaaren und den Lieferwalzenpaaren sind außerdem spezielle
Verdichtungseinrichtungen angeordnet, die zum Beispiel als mechanische Verdichter
ausgebildet sein oder pneumatisch arbeiten können.
[0007] In der Regel sind die vor der Verdichtungszone angeordneten Ausgangsoberwalzen und
die der Verdichtungszone nachgeordneten oberen Lieferoberwalzen in einem gemeinsamen
Käfigelement so gelagert, dass die Achsen der Walzenpaare parallel zueinander geführt
sind. Das heißt, das Käfigelement überfasst mit einer ersten Achsführungseinrichtung
die Achse der Ausgangsoberwalzen seitlich neben deren Sattelstück, das seinerseits
in einem so genannten Ausgangslenker des Pendelträgers angeordnet und dort durch eine
Sattelfeder gehalten ist.
Der Ausgangslenker wird dabei üblicherweise durch ein Federelement so beaufschlagt,
dass die Ausgangsoberwalzen mit einem definierten Auflagedruck auf den zugehörigen
Ausgangsunterwalzen aufliegen. Während des Spinnbetriebes müssen auch die Lieferoberwalzen
mit einer bestimmten Belastungskraft auf den Lieferunterwalzen aufliegen, da nur so
gewährleistet werden kann, dass die verdichteten Fasern auch im Bereich der Verdichtungszone
ordnungsgemäß transportiert werden. Um diese für einen ordnungsgemäßen Betrieb der
Verdichtungszone zwingend notwendige Belastungskraft zu erzeugen, sind verschiedene
Methoden bzw. Vorrichtungen bekannt.
[0008] Es ist aus der Praxis beispielsweise bekannt, das Käfigelement mit einer angeformten
Fläche zu versehen, die so angeordnet und ausgebildet ist, dass sich das Käfigelement
im Einbauzustand und bei geschlossenem Pendelträger an der Unterseite des Ausgangslenkers
abstützt. Das heißt, die vom Ausgangslenker eingeleitete Belastungskraft wird über
die angeformte Fläche auf das Käfigelement übertragen und entsprechend den jeweiligen
Abständen auf die Ausgangsoberwalzen und die Lieferoberwalzen verteilt.
[0009] Nachteilig bei dieser bekannten Art der Anbindung von Lieferoberwalzen ist unter
anderem, dass die Ausgangsoberwalzen dabei oft etwas aus ihrer Führungs- und Aufnahmeeinrichtung
im Käfigelement ausgehoben werden, mit der Folge, dass die Ausgangsoberwalzen nicht
mehr exakt geführt sind, was grundsätzlich zu einer Verschlechterung der Garnqualität
führt.
[0010] Auch eine Nachrüstung der bekannten Streckwerke, zum Beispiel durch eine deutliche
Erhöhung der maximalen Belastungskraft des Ausgangslenkers, brachte keinen nachhaltigen
Erfolg, da eine solche deutliche Erhöhung der Belastungskraft nicht nur zu Setzungseffekten
an den Oberwalzen führte, was sich ebenfalls negativ auf die erreichbare Garnqualität
auswirkt, sondern auch eine definierte Einstellung der optimalen Belastungskraft der
Oberwalzenpaare sehr erschwert.
[0011] Um die Problematik der verminderten Führung der Ausgangsoberwalzen im Käfigelement
zu beseitigen, ist deshalb in der Vergangenheit bereits vorgeschlagen worden, das
Käfigelement durch eine zusätzliche Blattfeder extra zu belasten.
Die zusätzliche Blattfeder kann dabei entweder, wie beispielsweise in der
DE 100 05 387 A1 beschrieben, am Pendelträger des Streckwerkes, zum Beispiel über eine Schraubverbindung,
befestigt sein, oder, wie durch die
DE 10 2009 050 581 A1 bekannt, stationär am Käfigelement angeordnet sein.
[0012] In der Praxis hat sich allerdings herausgestellt, dass auch diese bekannten Vorrichtungen
sehr nachteilig sind, wenn die Lieferunterwalzen, auf denen die Lieferoberwalzen während
des Spinnbetriebs aufliegen, keinen exakten Rundlauf aufweisen. In einem solchen Fall
führt das Käfigelement, in dem die Lieferoberwalzen gelagert sind, eine Schwenkbewegung
um die Ausgangsoberwalze aus, mit der Folge, dass es, bei am Pendelträger befestigter
Belastungsfeder zwischen der Blattfeder und dem Käfigelement zu einer Relativbewegung
kommt. Die dabei zwischen der Blattfeder und dem Käfigelement auftretende Reibung
führt zu einem Gegenmoment, das bei einer Abwärtsbewegung des Käfigelements zu einer
Schwächung und bei einer Aufwärtsbewegung des Käfigelements zu einer Verstärkung der
jeweils vorliegenden Belastungskraft führt. Das heißt, bei diesen bekannten Vorrichtungen
ist die während des Spinnprozesses durch die Lieferoberwalzen aufzubringende Belastungskraft,
wenn die Lieferunterwalzen keinen exakten Rundlauf aufweisen, nicht konstant, sondern
schwankt, was sich sehr negativ auf die Garnqualität auswirkt.
[0013] Ausgehend vom vorgenannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Streckwerk zum Verziehen von Vorgarn so weiterzuentwickeln, dass während des Spinnbetriebes
auch bei den zur Verdichtungszone zählenden Lieferoberwalzen stets eine konstante
Belastungskraft gewährleistet werden kann.
[0014] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Streckwerk gelöst, das die im Anspruch
1 beschriebenen Merkmale aufweist.
[0015] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0016] Die erfindungsgemäße Ausbildung, bei der das Käfigelement eine erste Führungs- und
Aufnahmeeinrichtung aufweist, deren lichter Durchmesser geringfügig über dem Durchmesser
der Achse des Ausgangswalzenpaares liegt, an der das Käfigelement gelagert ist und
bei der die Belastungsfeder mit einem Ende stationär an den Pendelträger des Streckwerks
angeschlossen und im Bereich ihres gegenüberliegenden, freien Endes über ein bewegliches
Zwischenglied mit den Lieferoberwalzen oder dem die Lieferoberwalzen aufnehmenden
Käfigelement verbunden ist, hat den Vorteil, dass auf diese Weise eine reibungsbehaftete
Auflage der Belastungsfeder auf dem Käfigelement weitestgehend verhindert und sichergestellt
werden kann, dass die Belastungsfeder ihre Kraft über das bewegliche Zwischenglied
quasi reibungsfrei auf die Lieferoberwalzen oder das Käfigelement und damit ebenfalls
auf die Lieferoberwalzen überträgt. Durch die im Käfigelement angeordnete erste Führungs-
und Aufnahmeeinrichtung, deren lichter Durchmesser geringfügig über dem Durchmesser
der Achse liegt, an dem das Käfigelement gelagert ist, die folglich mit etwas Spiel
auf ihrer zugehörigen Lagerachse liegt, wird außerdem gewährleistet, dass das Käfigelement
nahezu kräftefrei um seine Lagerachse schwenken kann.
Das heißt, mit der erfindungsgemäßen Ausbildung wird zuverlässig vermieden, dass das
Käfigelement, wie bislang beim Stand der Technik üblich, über eine Aufnahmeeinrichtung,
die eine nachteilige Klemmvorrichtung aufweist, an der Achse des Ausgangsoberwalzenpaares
befestigt ist.
Solche mit Klemmschluss arbeitende Aufnahmeeinrichtungen haben bekanntlich den Nachteil,
dass insbesondere bei einem unrunden Lauf der Lieferunterwalzen den erzwungenen Auf-
und Abbewegungen des Käfigelements immer Momente entgegenstehen, die diesen Auf- und
Abbewegungen entgegengesetzt sind und die folglich zu unerwünschten Schwankungen der
Belastungskraft der Lieferoberwalzen führen.
[0017] Wie im Anspruch 2 beschrieben, ist in bevorzugter Ausbildung vorgesehen, dass das
Zwischenglied als Rollkörper ausgebildet ist, der in einer Führungseinrichtung des
Käfigelements beweglich gelagert ist. Ein solcher durch eine Belastungsfeder beaufschlagter,
beweglich gelagerter Rollkörper arbeitet nicht nur während des Spinnbetriebes sehr
funktionssicher, sondern stellt auch ein kostengünstiges Bauteil dar, das eine lange
Lebensdauer aufweist.
[0018] Gemäß Anspruch 3 ist des Weiteren vorgesehen, dass die Belastungsfeder als L-förmig
abgewinkelte Blattfeder ausgebildet ist, deren erster Schenkel stationär am Pendelträger
festgelegt ist, während deren zweiter, freier Schenkel auf einem beweglichen Zwischenglied
aufliegt.
Eine solchermaßen ausgebildete Belastungsfeder ist einerseits sicher in einer vorgebbaren
Einbaulage fixierbar und anderseits auf einfache Weise so positionierbar, dass eine
quasi reibungsfreie Übertragung der Belastungskräfte gegeben ist.
[0019] Wie im Anspruch 4 beschrieben, kann in alternativer Ausführungsform auch vorgesehen
sein, dass das durch die Belastungsfeder beaufschlagte bewegliche Zwischenglied durch
die Achse der Lieferoberwalzen gebildet wird, die in einem solchen Fall frei drehbar
in einer zweiten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung des Käfigelements gelagert ist.
Eine solche Ausbildung hat zum Beispiel den Vorteil, dass die Belastungsfeder direkt
auf das Sattelstück der Achse des Lieferoberwalzenpaares drückt; die Belastungskraft
also nicht erst den Umweg über das Käfigelement nehmen muss.
Durch die frei drehbare Lagerung der Achse des Lieferoberwalzenpaares im Käfigelement
wird dabei auch hier zuverlässig gewährleistet, dass die Belastungskraft der Blattfeder
quasi hysteresefrei auf die Lieferoberwalzen übertragen wird.
[0020] In vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass die im Käfigelement
angeordnete Führungs- und Aufnahmeeinrichtung für die Achse des Lieferoberwalzenpaares
des Käfigelements als Gabelführung ausgebildet ist, deren Längsrichtung etwa tangential
zu einer Kreisbahn steht, welche die Lieferoberwalzen bei einer Auf- und Abbewegung
um die Ausgangsoberwalze ausführen. Durch eine solche Ausbildung wird erreicht, dass
das Käfigelement exakt ausgerichtet auf der Achse des Ausgangsoberwalzenpaares schwenken
kann. Begünstigt wird dieses Verhalten außerdem durch einen gewissen, üblichen Vorhang
der Lieferoberwalzen gegenüber ihren zugehörigen Lieferunterwalzen.
[0021] Wie im Anspruch 6 beschrieben, ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform insbesondere
auch dann gegeben, wenn die Achse der Lieferoberwalzen durch eine L-förmig abgewinkelte
Blattfeder beaufschlagt wird, wobei der auf der Achse der Lieferoberwalzen aufliegende
freie Schenkel der Blattfeder seinerseits doppelt abgewinkelt ist. Eine solche Ausbildung
stellt eine kompakte und funktionssichere, im Bedarfsfall auch gut zugängliche Konstruktion
dar, die außerdem eine einwandfreie Übertragung der benötigten Belastungskraft gewährleistet.
[0022] In einer weiteren, im Anspruch 7 beschriebenen Ausführungsform ist vorgesehen, dass
das bewegliche Zwischenglied als Lenker ausgebildet ist. Der Lenker ist dabei im Bereich
seiner beiden Stirnseiten gerundet und steht, begrenzt beweglich und durch eine Belastungsfeder
beaufschlagt, in einer Ausnehmung des Käfigelements.
Auch ein solcher auf beiden Enden gerundeter Lenker ermöglicht eine nahezu hysteresefreie
Übertragung einer, vorzugsweise durch eine Blattfeder bereitgestellten, konstanten
Belastungskraft.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0024] Es zeigt:
- Fig.1
- ein Streckwerk zum Verziehen von Vorgarn, mit einer ersten, erfindungsgemäßen Ausbildung
einer Verdichtungszone,
- Fig.2
- ein Streckwerk mit einer zweiten Ausführungsform einer Verdichtungszone,
- Fig.3
- ein Streckwerk mit einer dritten Ausführungsform einer Verdichtungszone.
[0025] Das in Fig. 1 dargestellte Streckwerk 1 verfügt, wie bekannt, über ein Eingangswalzenpaar
2, ein Mittelwalzenpaar 3 sowie ein Ausgangswalzenpaar 4, wobei die Walzenpaare 2,
3, 4 jeweils durch Unterwalzen und zugehörige Oberwalzen gebildet werden.
Die in der Regel maschinenlangen, beispielsweise durch einen maschinenendseitig angeordneten
Antrieb sowie eine entsprechende Getriebeanordnung mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten
angetriebenen Unterwalzen sind über (nicht dargestellte) Stanzen am Maschinengestell
der Ringspinnmaschine gelagert, während die Oberwalzen, die während des Spinnbetriebes
von den Unterwalzen reibschlüssig angetrieben werden, jeweils über so genannte Lenker
an einem Pendelträger 5 angeschlossen sind, der seinerseits über eine Stütze 28 an
einer am Maschinengestell befestigten Haltestange 12 festgelegt ist.
Die Pendelträger 5 können mittels eines Bedienhebels 6 in den Stellungen "Streckwerk
hochgeklappt" oder "Streckwerk belastet" positioniert werden, wobei sich eine dritte
Stellung "Streckwerk entlastet" einstellt, wenn die Oberwalzen auf den Unterwalzen
aufliegen, ohne dass der Bedienhebel 6 in seiner Schließstellung steht.
[0026] Derartige Streckwerke 1 weisen zwischen dem Eingangswalzenpaar 2 und dem Ausgangswalzenpaar
4 eine Verzugszone 30 auf, in der das zugeführte Vorgarn 26 vorzugsweise bis zum 50fachen
seiner Eingangslänge verzogen wird.
Die Verzugszone 30 ist dabei in das zwischen dem Eingangswalzenpaar 2 und dem Mittelwalzenpaar
3 liegende Vorverzugsfeld 7 und das zwischen dem Mittelwalzenpaar 3 und dem Ausgangswalzenpaar
4 liegende Hauptverzugsfeld 8 aufgeteilt.
An die Verzugszone 30 schließt sich eine Verdichtungszone 10 an, die zwischen dem
Ausgangswalzenpaar 4 und dem Lieferwalzenpaar 11 liegt.
Wie aus Fig.1 weiter ersichtlich, ist das Ausgangsoberwalzenpaar 4o über einen federbeaufschlagten
Ausgangslenker 9 an den Pendelträger 5 angeschlossen, das heißt, die Achse 13 des
Ausgangsoberwalzenpaares 4o ist mit ihrem Sattelstück in einer Aufnahme des Ausgangslenkers
9, vorzugsweise durch ein Federelement gesichert, festgelegt.
[0027] Neben dem Sattelstück der Achse 13 ist mit einer ersten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung
29 mit Spiel ein Käfigelement 25 angeordnet.
Das Käfigelement 25 weist außer der ersten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung 29 für
die Achse 13 des Ausgangsoberwalzenpaares 4o noch eine zweite Führungs- und Aufnahmeeinrichtung
31 für die Achse 17 des Lieferoberwalzenpaares 11o sowie eine Führungseinrichtung
19 für ein bewegliches Zwischenglied 16 auf.
Das im Käfigelement 25 in der Führungseinrichtung 19 verschiebbar gelagerte Zwischenglied
16 ist als Rollkörper ausgebildet und wird im Montagezustand durch den freien Schenkel
21 einer L-förmig ausgebildeten Belastungsfeder 15 beaufschlagt, die mit ihrem zweiten
Schenkel 20 stationär am Pendelträger 5 des Streckwerks 1 befestigt ist.
Das bedeutet, zwischen dem freien Schenkel 21 der Belastungsfeder 15 und dem das Lieferoberwalzenpaar
11o tragenden Käfigelement 25 ist keinerlei Haftreibung gegeben, so dass eine nahezu
hysteresefreie Übertragung der über die Belastungsfeder 15 vorgegebenen Belastungskraft
auf das Käfigelement 25 und damit auf das Lieferoberwalzenpaar 11o, auch bei einem
unrunden Lauf des Lieferwalzenunterpaares 11u, gewährleistet ist.
[0028] Die Fig.2 zeigt eine zweite Ausführungsform einer am Pendelträger 5 eines Streckwerks
1 angeordneten Verzugszone 10.
Wie ersichtlich, ist auch bei dieser Ausführungsform auf der Achse 13 des Ausgangsoberwalzenpaares
4o mit einer ersten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung 29 ein Käfigelement 25 abgestützt,
das außer der ersten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung 29 noch eine zweite Führungs-
und Aufnahmeeinrichtung 31 für die Achse 17 des Lieferoberwalzenpaares 11o aufweist.
Wie beim ersten Ausführungsbeispiel liegt auch hier der lichte Durchmesser der ersten
Führungs- und Aufnahmeeinrichtung 29 über dem Durchmesser der Achse 13.
[0029] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel fungiert die Achse 17 als bewegliches Zwischenglied
und ist aus diesem Grunde frei drehbar in der zweiten Führungs- und Aufnahmeeinrichtung
31 des Käfigelements 25 gelagert.
Das heißt, die frei drehbar gelagerte Achse 17 wird durch den freien Schenkel 21 einer
L-förmig ausgebildeten Belastungsfeder 15 beaufschlagt, wobei der freie Schenkel 21
vorzugsweise doppelt abgewinkelt ist.
[0030] Die Belastungsfeder 15 ist auch hier mit ihrem zweiten Schenkel 20 stationär am Pendelträger
5 des Streckwerks 1 festgelegt.
[0031] Die drehbare Lagerung der als Zwischenglied fungierenden Achse 17 des Lieferwalzenoberpaares
11o ermöglicht auch hier eine fast hysteresefreie Übertragung der durch die Belastungsfeder
15 vorgegebenen Belastungskraft auf das Lieferoberwalzenpaar 11o, wobei die jeweils
wirksame Belastungskraft nahezu unabhängig von den Rundlaufeigenschaften des Lieferwalzenunterpaares
11u ist.
[0032] Bei dem in Fig.3 dargestellten, weiteren Ausführungsbeispiel ist das Zwischenglied,
das durch eine Belastungsfeder 15 beaufschlagt wird, als Lenker 18 ausgebildet. Der
Lenker 18 weist stirnseitig jeweils einen Radius 23 bzw. 24 auf und ist begrenzt beweglich
in einer Ausnehmung 27 des Käfigelements 25 gelagert.
Auch der Lenker 18 wird durch den freien Schenkel 21 einer L-förmig ausgebildeten
Belastungsfeder 15 beaufschlagt, welche mit ihrem zweiten Schenkel 20, ähnlich wie
bei den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen, stationär am Pendelträger
5 festgelegt ist.
[0033] Die bewegliche Anordnung des als Zwischenglied fungierenden Lenkers 18 verhindert
auch hier zuverlässig, dass es, insbesondere bei einem unrunden Lauf der Lieferunterwalzen
11u, im Zusammenhang mit der Arbeit der Belastungsfeder 15 zum Auftreten von Haftreibung
kommen kann.
1. Streckwerk zum Verziehen eines Vorgarns mit durch Eingangs-, Mittel- und Ausgangswalzenpaare
gebildeten Verzugsfeldern sowie einer angeschlossenen Verdichtungszone, wobei an die
Ausgangsoberwalzen über ein Käfigelement Lieferoberwalzen angeschlossen sind und das
Käfigelement durch eine Belastungsfeder, die als Blattfeder ausgebildet ist, in Richtung
auf Lieferunterwalzen hin beaufschlagt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Käfigelement (25) eine erste Führungs- und Aufnahmeeinrichtung (29) aufweist,
deren lichter Durchmesser geringfügig über dem Durchmesser einer Achse (13) des Ausgangsoberwalzenpaares
(4o) liegt, an der das Käfigelement (25) gelagert ist und
dass die Belastungsfeder (15) mit einem Ende stationär an den Pendelträger (5) angeschlossen
und im Bereich ihres gegenüberliegenden, freien Endes (14) über ein Zwischenglied
(16, 17, 18) beweglich mit dem die Lieferoberwalzen (11o) aufnehmenden Käfigelement
(25) verbunden ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenglied als Rollkörper (16) ausgebildet ist, der in einer Führungseinrichtung
(19) des Käfigelements (25) beweglich gelagert ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Belastungsfeder (15) als L-förmig abgewinkelte Blattfeder ausgebildet ist, deren
erster Schenkel (20) stationär am Pendelträger (5) festgelegt ist und deren zweiter,
freier Schenkel (21) auf dem Zwischenglied (16, 17, 18) aufliegt.
4. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Belastungsfeder (15) beaufschlagte Zwischenglied durch eine Achse (17)
der Lieferoberwalzen (11o) gebildet wird, die drehbar in einer Führungs- und Aufnahmeeinrichtung
(31) des Käfigelements (25) gelagert ist.
5. Streckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungs- und Aufnahmeeinrichtung (31) als Gabelführung ausgebildet ist, deren
Längsrichtung tangential zu einer Kreisbahn steht, welche die Lieferoberwalze (11o)
bei einer Auf- und Abbewegung um die Ausgangsoberwalze (4o) ausführt und die eine
Bewegung der Achse (17) der Lieferoberwalzen (11o) in der Gabelführung ermöglicht.
6. Streckwerk nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (17) der Lieferoberwalzen (11o) durch eine L-förmig abgewinkelte Belastungsfeder
(15) beaufschlagt wird, wobei der auf der Achse (17) der Lieferoberwalzen (11o) aufliegende
freie Schenkel (21) der Belastungsfeder (15) seinerseits doppelt abgewinkelt ist.
7. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenglied als Lenker (18) ausgebildet ist, der auf seinen beiden Stirnseiten
(23, 24) gerundet und, durch die Belastungsfeder (15) beaufschlagt, in einer Ausnehmung
(27) des Käfigelements (25) begrenzt beweglich gelagert ist.