[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schließzylinder mit zwei Gehäuseteilen,
welche miteinander über ein längliches Koppelelement mit variablem Abstand verbunden
sind, wobei das Koppelelement in Aufnahmen der Gehäuseteile gehalten ist, die entlang
der Längsachse des Schließzylinders verlaufen.
[0002] Ein derartiger Schließzylinder, wie er beispielsweise in
EP 1 802 831 B1 beschrieben ist, wird bestimmungsgemäß in ein Einsteckschloss einer Tür eingesetzt
und dort mittels einer Stulpschraube fixiert, um mittels eines zugeordneten Schlüssels
eine Verriegelungs- oder Entriegelungsbetätigung am Verriegelungsmechanismus des Einsteckschlosses
zu ermöglichen.
[0003] Ein gattungsgemäßer Schließzylinder kann beispielsweise als ein Doppelzylinder, wie
er in
EP 1 802 831 B1 beschrieben ist, ausgebildet sein, wobei in beiden Gehäuseteilen ein jeweiliger schlüsselbetätigter
Zylinderkern vorgesehen ist. Die Drehbetätigung eines Kerns wird üblicherweise über
eine Kupplung auf einen Schließbart übertragen, der mit dem Verriegelungsmechanismus
des Einsteckschlosses zusammenwirkt.
[0004] Die Erfindung bezieht sich aber auch auf einen als Knaufzylinder ausgestalteten Schließzylinder,
bei dem nur in einem Gehäuseteil ein schlüsselbetätigter Zylinderkern angeordnet ist,
während in dem anderen Gehäuseteil eine auch als Knaufeinsatz bezeichnete Welle angeordnet
ist, die mit einem zugeordneten Drehknauf drehfest verbunden ist. Bei einem solchen
Knaufzylinder, kann der Verriegelungsmechanismus des Einsteckschlosses sowohl durch
eine schlüsselbetätigte Drehung des Zylinderkerns (auf der Türaußenseite) als auch
durch eine Drehbetätigung des Knaufs (auf der Türinnenseite) erfolgen. Der grundlegende
Aufbau eines Knaufzylinders ist zum Beispiel in
DE 10 2010 022 275 A1 beschrieben.
[0005] Aufgrund unterschiedlicher Türstärken und variierender Einbaulagen des Einsteckschlosses
kann bei beiden Schließzylindertypen sowohl deren Baulänge als auch die Lage des Schließbarts
bezogen auf die Längsachse des Schließzylinders variieren. Zur Vermeidung einer aufwendigen
Vorratshaltung von unterschiedlich langen Schließzylindervarianten und zur Vereinfachung
der Herstellung schlägt
EP 1 802 831 B1 einen modularen Schließzylinder vor, bei welchem die beiden Gehäuseteile über ein
längliches Koppelelement mit variablem Abstand verbunden sind. Das Koppelelement ist
in wählbarer Axialposition in nutförmige Aufnahmen der Gehäuseteile formschlüssig
aufgenommen und mit Hilfe von Sicherungsklammern gesichert. Für eine Montage eines
derartigen Schließzylinders muss jedoch eine gewisse Anzahl von Einzelteilen gehandhabt
werden, was bei der Endmontage, die üblicherweise erst auf der Baustelle erfolgt,
für einen ungeübten Benutzer schwierig sein kann.
[0006] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Schließzylinder der eingangs
genannten Art anzugeben.
[0007] Die Lösung der Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, dass das Koppelelement durch Verdrehen um seine Längsachse zwischen einer
Arretierstellung, in welcher das Koppelelement in den Aufnahmen axial arretiert ist,
und einer Justierstellung, in welcher das Koppelelement axial verschieblich in den
Aufnahmen aufgenommen ist, verstellbar ist. Der erfindungsgemäße Schließzylinder zeichnet
sich durch seine einfache Montierbarkeit und Justierbarkeit aus. In der Justierstellung
kann der Abstand der Gehäuseteile im Rahmen eines herstellungsseitig vorgegebenen
Längenbereichs verändert werden. Sobald der gewünschte Abstand zwischen den beiden
Gehäuseteilen eingestellt ist, kann das Koppelelement durch einfaches Verdrehen um
seine Längsachse in den Aufnahmen axial arretiert werden, wobei der Schließzylinder
beispielsweise so ausgestaltet ist, dass hierfür ein Verdrehwinkel von etwa 90° erforderlich
ist. Eine Handhabung von Sicherungsringen oder dergleichen ist ebenso wenig erforderlich
wie die Verwendung von Spezialwerkzeugen. Dadurch vereinfacht sich die Endmontage
und/oder Justierung des Schließzylinders erheblich.
[0008] Sofern im Zusammenhang mit der Erfindung Richtungsangaben genannt sind (z.B. "quer"
oder "axial"), so beziehen sich diese generell auf die Längsachse des Schließzylinders.
Die genannte Aufnahme des jeweiligen Gehäuseteils bezeichnet generell die Struktur
des Gehäuseteils oder am Gehäuseteil (z.B. als separater Sicherungsstift und/oder
als separate Hülse), welche die erforderliche Öffnung für das Eingreifen des länglichen
Koppelelements definiert.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hintergreifen das Koppelelement und die jeweilige
Aufnahme in der Arretierstellung des Koppelelements, nicht jedoch in der Justierstellung
des Koppelelements, einander in formschlüssiger Weise. Dadurch wird in der Arretierstellung
eine stabile Verbindung der beiden Gehäuseteile gewährleistet.
[0010] Bevorzugt hintergreifen das Koppelelement und die jeweilige Aufnahme in der Arretierstellung
des Koppelelements einander gemäß einem vorbestimmten Verstellraster. Das Maß des
Verstellrasters kann beispielsweise 5 mm betragen. Dadurch ist eine einfache Längeneinstellung
zur Anpassung an verschiedene Einsteckschlosstypen und Türstärken gewährleistet, die
zumeist ebenfalls gemäß dem Verstellraster gefertigt sind.
[0011] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Koppelelement mehrere
quer verlaufende, axial beabstandete Sicherungsausnehmungen auf, wobei jede der Aufnahmen
wenigstens einen Sicherungsvorsprung aufweist, wobei der Sicherungsvorsprung in der
Arretierstellung des Koppelelements mit einer der Sicherungsausnehmungen in Eingriff
steht. Insbesondere kann der genannte Sicherungsvorsprung quer ausgerichtet sein.
Hierdurch lässt sich die variable Verstellbarkeit des Schließzylinders auf besonders
einfache Weise realisieren. Durch den Abstand der Sicherungsausnehmungen kann das
Verstellraster für die Längenverstellbarkeit vorgegeben werden. Gemäß einer besonders
einfachen Ausführungsform ist in der jeweiligen Aufnahme lediglich ein einziger Sicherungsvorsprung
vorgesehen. Um die Festigkeit der Verbindung zwischen Koppelelement und den Gehäuseteilen
zu erhöhen, können in der jeweiligen Aufnahme jedoch auch mehrere Sicherungsvorsprünge
vorgesehen sein. Die Sicherungsvorsprünge können in Querrichtung gesehen einander
gegenüberstehend und/oder entlang der Längsachse des Schließzylinders axial beabstandet
voneinander angeordnet sein.
[0012] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist der genannte Sicherungsvorsprung an dem
betreffenden Gehäuseteil integral ausgebildet. Vorzugsweise ist der Sicherungsvorsprung
jedoch durch einen Teilabschnitt eines sich in Querrichtung durch die jeweilige Aufnahme
erstreckenden Sicherungselements gebildet. Das Sicherungselement kann beispielsweise
als Sicherungsstift oder als Sicherungsplättchen ausgebildet sein. Ein derartige Ausgestaltung
des Sicherungsvorsprungs lässt sich fertigungstechnisch auf einfache Weise realisieren.
[0013] Bevorzugt ist das Sicherungselement lösbar oder fest in einer im jeweiligen Gehäuseteil
vorgesehenen Sicherungselementaussparung angeordnet. Das Sicherungselement kann in
die Sicherungselementaussparung eingestemmt sein, also durch Klemmung in der Sicherungselementaussparung
gehalten werden. Bei einem als Sicherungsstift ausgebildeten Sicherungselement ist
es jedoch auch möglich, den Sicherungsstift und die als Sicherungsstiftbohrung ausgestaltete
Sicherungselementaussparung mit einem jeweiligen Gewinde zu versehen, so dass der
Sicherungsstift in die Sicherungsbohrung eingeschraubt werden kann.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung verläuft die Sicherungselementaussparung parallel
zu im jeweiligen Gehäuseteil vorgesehenen Gehäusestiftbohrungen. Hierdurch vereinfacht
sich der Fertigungsvorgang noch weiter. Maschinen für die Herstellung von Schließzylindern
weisen in der Regel Vorrichtungen zur Einbringung von Gehäusestiftbohrungen für Stiftzuhaltungen
auf, welche auch für die Herstellung der Sicherungselementaussparung genutzt werden
können. Daher müssen an den Maschinen keine besonderen Modifikationen vorgenommen
werden. Insbesondere muss das Gehäuseteil während der Bearbeitung nur seitlich versetzt,
jedoch nicht gedreht werden. Grundsätzlich kann die Sicherungselementaussparung aber
auch unter einem anderen Winkel in Bezug auf die Gehäusestiftbohrungen angeordnet
sein, zum Beispiel um 90° versetzt.
[0015] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung weist der in den Aufnahmen gehaltene
jeweilige Abschnitt des Koppelelements die Grundform eines Zylinders mit einer sich
in axialer Richtung erstreckenden Abflachung auf, wobei die mehreren Sicherungsausnehmungen
bezüglich der Abflachung angular (d.h. in Umfangsrichtung) versetzt sind und in die
Abflachung übergehen. Der Übergang zwischen der Abflachung und den Sicherungsausnehmungen
ermöglicht das Verdrehen des Koppelelements in den Aufnahmen.
[0016] Vorzugsweise weisen die Aufnahmen im Wesentlichen einen kreisrunden, dem maximalen
Querschnitt des Koppelelements entsprechenden Querschnitt auf, wobei eine durch den
Sicherungsvorsprung bedingte Querschnittsverminderung der Aufnahme einer durch die
Abflachung des Koppelelements bedingten Querschnittsverminderung entspricht. In der
Justierstellung des Koppelelements ist die Abflachung des Koppelelements mit dem Sicherungsvorsprung
der jeweiligen Aufnahme ausgerichtet, so dass das Koppelelement am Sicherungsvorsprung
vorbeigeführt werden kann, ohne dass der Sicherungsvorsprung in eine der Sicherungsausnehmungen
eingreifen kann. Der Betrag der durch die Abflachung bedingten Querschnittsverminderung
und die Dimensionen des Sicherungsvorsprungs werden bevorzugt so gewählt, dass eine
größtmögliche Festigkeit der Verbindung zwischen dem Koppelelement und dem Gehäuseteil
gewährleistet ist.
[0017] Bei der vorstehend erläuterten Ausführungsform weist das Koppelelement mehrere quer
verlaufende Sicherungsausnehmungen auf, wobei jede der Aufnahmen wenigstens einen
Sicherungsvorsprung aufweist. Alternativ hierzu ist es grundsätzlich auch möglich,
die Anordnung der Sicherungsausnehmungen und Sicherungsvorsprünge in umgekehrter Weise
vorzusehen. Bei dieser alternativen Ausführungsform weist jede der Aufnahmen mehrere
quer verlaufende, axial beabstandete Sicherungsausnehmungen auf, wobei das Koppelelement
wenigstens einen Sicherungsvorsprung (insbesondere nur einen einzigen Sicherungsvorsprung)
aufweist, und wobei der Sicherungsvorsprung in der Arretierstellung des Koppelelements
mit einer der Sicherungsausnehmungen der jeweiligen Aufnahme in Eingriff steht.
[0018] Bei dieser alternativen Ausführungsform können die vorstehend erläuterten Weiterbildungen
in entsprechender Weise vorgesehen sein. Beispielsweise kann der genannte Sicherungsvorsprung
des Koppelelements quer ausgerichtet sein. Die Sicherungsausnehmungen der jeweiligen
Aufnahme können durch die Lücken zwischen mehreren, axial beabstandeten, sich in Querrichtung
durch die jeweilige Aufnahme erstreckenden Sicherungselementen (z.B. Sicherungsstifte)
gebildet sein. Der in den Aufnahmen gehaltene jeweilige Abschnitt des Koppelelements
kann auch bei dieser Ausführungsform eine sich in axialer Richtung erstreckende Abflachung
aufweisen, wobei der wenigstens eine Sicherungsvorsprung des Koppelelements bezüglich
der Abflachung angular versetzt ist. Insbesondere kann der Sicherungsvorsprung bezüglich
einer weiteren Abflachung des Koppelelements eine hakenartige seitliche Abkragung
bilden.
[0019] Bevorzugt sind die Aufnahmen für das Koppelelement in einem Flanschabschnitt des
jeweiligen Gehäuseteils vorgesehen, in dem üblicherweise auch die Gehäusestifte von
Stiftzuhaltungen angeordnet sind. Hierbei sind die Aufnahmen bevorzugt umfänglich
geschlossen.
[0020] Vorzugsweise ist wenigstens eine der Aufnahmen durch eine Hülse gebildet, welche
in einer Bohrung des jeweiligen Flanschabschnitts aufgenommen ist. Eine derartige
Ausgestaltung hat sich fertigungstechnisch als besonders vorteilhaft erwiesen, da
der Flanschabschnitt zunächst mit Gehäusestiftbohrungen versehen werden kann, die
sich durchgängig zwischen der Zylinderkernbohrung und der Unterseite des Flanschabschnitts
erstrecken und zur Aufnahme von Gehäusestiften und zugeordneten Gehäusefedern dienen.
Die Hülse wird dann nach durchgeführter Bestückung der Gehäusestiftbohrungen mit Gehäusestiften
und Gehäusefedern in die axiale Bohrung des Flanschabschnitts eingeschoben und dient
mit seinem Außenumfang als Abstützung für die Gehäusefedern. Somit ist eine grundlegende
Modifikation von bestehenden Fertigungsmaschinen und -prozessen nicht erforderlich.
Die Hülse kann zusätzlich von dem bereits genannten Sicherungselement (z.B. Sicherungsstift)
durchdrungen sein, welches somit ebenfalls einen Abschnitt der jeweiligen Aufnahme
bildet.
[0021] Das Koppelelement kann einen Mittelabschnitt und zwei sich hieran anschließende Arme
umfassen, die in die Aufnahmen der Gehäuseteile eingreifen. Der Mittelabschnitt kann
als Anschlag für die Gehäuseteile oder zugeordnete Verlängerungsteile dienen, um die
maximale Eindringtiefe der Arme in die jeweilige Aufnahme festzulegen.
[0022] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das Koppelelement in einem
oder dem genannten Mittelabschnitt eine Gewindebohrung auf, welche derart ausgerichtet
ist, dass in der Arretierstellung des Koppelelements eine dem Schließzylinder zugeordnete
Stulpschraube in die Gewindebohrung eindrehbar ist. Nach erfolgter Montage des Schließzylinders
in einem Einsteckschloss dient die eingeschraubte Stulpschraube nicht nur einer axialen
Fixierung des Schließzylinders im Einsteckschloss, sondern sichert gleichzeitig das
Koppelelement in seiner Arretierstellung, da ein Verdrehen in die Justierstellung
durch die Stulpschraube verhindert wird. Eine für die Montage und/oder Justierung
des Schließzylinders vorübergehend in die Gewindebohrung eingeschraubte Stulpschraube
kann zudem beim Verdrehen des Koppelelements zwischen der Justierstellung und der
Arretierstellung als zusätzlicher Hebel dienen.
[0023] Um eine ausreichende Festigkeit zu gewährleisten, kann das Koppelelement im Bereich
der Gewindebohrung, d.h. in dem genannten Mittelabschnitt, eine Querschnittserweiterung
aufweisen. Das Koppelelement kann einschließlich des Mittelabschnitts einteilig ausgebildet
sein.
[0024] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen,
der Beschreibung und den Zeichnungen angegeben.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft mit Bezug auf die Zeichnungen erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Schließzylinders;
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht des Schließzylinders von Fig. 1 in Explosionsdarstellung;
- Fig. 3
- einen Querschnitt des Schließzylinders von Fig. 1;
- Fig. 4
- einen Längsschnitt des Schließzylinders von Fig. 1; und
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Koppelelements des Schließzylinders von Fig. 1.
[0026] Ein erfindungsgemäßer Schließzylinder 10, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel
als Knaufzylinder ausgebildet ist, umfasst gemäß Fig. 1 bis 4 zwei baugleiche Gehäuseteile
12, die miteinander über ein längliches Koppelelement 14 mit variablem Abstand verbunden
sind.
[0027] Die Gehäuseteile 12 weisen jeweils eine Zylinderkern- oder Axialbohrung 24 auf, in
welcher bei dem einen Gehäuseteil 12 ein Zylinderkern 16 und bei dem anderen Gehäuseteil
12 eine Welle 18 aufgenommen ist. Ein Schließbart 20 zur Betätigung eines Verriegelungsmechanismus
eines Einsteckschlosses (nicht dargestellt) ist auf der Welle 18 in variabler Axialposition
befestigt.
[0028] An dem freien Ende der Welle 18 ist ein Knauf 22 für eine Drehbetätigung der Welle
18 befestigt. Die Länge einer im Inneren des Knaufs 22 vorgesehenen Wellenaufnahme
23 ist so gewählt, dass durch unterschiedliche Abstände der Gehäuseteile 12 bedingte
Längenunterschiede des in die Wellenaufnahme 23 hineinragenden Abschnitts der Welle
18 ausgeglichen werden können.
[0029] Sowohl der Zylinderkern 16 als auch die Welle 18 weisen an einem Endabschnitt jeweils
eine Ringnut 44 bzw. 46 auf, welche zur Aufnahme von Sicherungsringen (nicht dargestellt)
dienen, mit deren Hilfe der Zylinderkern 16 bzw. die Welle 18 im Zusammenwirken mit
an den Gehäuseteilen 12 im Bereich der Axialbohrungen 24 ausgebildeten Schlitzen 48
in ihrer Axialposition festgelegt werden können. Insbesondere ist die Welle 18 hierdurch
an dem türaußenseitigen Gehäuseteil 12 axial festgelegt.
[0030] Die Sicherung des Knaufs 22 und/oder des Schließbarts 20 an der Welle 18 kann in
an sich bekannter Weise durch geeignete Mittel, wie beispielsweise Madenschrauben
oder dergleichen, erfolgen.
[0031] Der Zylinderkern 16 kann mit der Welle 18 in hier nicht dargestellter, an sich bekannter
Weise gekuppelt sein. Eine derartige Kupplung ist beispielsweise in
DE 10 2010 022 275 A1 beschrieben.
[0032] Jedes Gehäuseteil 12 weist ferner einen Flanschabschnitt 26 auf, in dem eine im Ausführungsbeispiel
als Sackloch ausgebildete, parallel zur Axialbohrung 24 verlaufende Bohrung 28 eingebracht
ist. In jeder Bohrung 28 ist eine jeweilige Hülse 30 aufgenommen, die eine Aufnahme
32 für einen jeweiligen Einführabschnitt 33 des Koppelelements 14 bildet.
[0033] Wie insbesondere auch in Fig. 3 gut zu erkennen ist, weist jeder Flanschabschnitt
26 eine Sicherungselementaussparung in Form einer Sicherungsstiftbohrung 35 auf, die
quer zur Bohrung 28 verläuft und sich tangential durch eine entsprechende Bohrung
der Hülse 30 und somit durch die Aufnahme 32 hindurch erstreckt. Ein Sicherungselement
in Form eines Sicherungsstifts 34 ist in die Sicherungsstiftbohrung 35 eingestemmt,
wobei ein in die Hülse 30 hineinragender Teilabschnitt des Sicherungsstifts 34 einen
Sicherungsvorsprung bildet und somit eine Querschnittsverminderung der Aufnahme 32
definiert. Jedes Gehäuseteil 12 weist ferner mehrere an der Unterseite des Flanschabschnitts
26 eingebrachte, parallel zur Sicherungsstiftbohrung 35 verlaufende Gehäusestiftbohrungen
36 auf.
[0034] Das Koppelelement 14 weist die Grundform eines Zylinders auf, wobei ein Mittelabschnitt
38 des Koppelelements 14 eine Querschnittserweiterung bildet und eine Gewindebohrung
40 aufweist. An dem Mittelabschnitt 38 schließen sich die beiden genannten Einführabschnitte
33 des Koppelelements 14 somit als Arme an.
[0035] An den Einführabschnitten 33 des Koppelelements 14 sind beiderseits des Mittelabschnitts
38 mehrere quer verlaufende, axial mit einem Rastermaß von beispielsweise 5 mm beabstandete
Sicherungsausnehmungen 42 vorgesehen, von denen jeweils eine in Abhängigkeit von dem
gewählten Abstand der Gehäuseteile 12 mit dem Sicherungsvorsprung, also dem sich durch
die Hülse 30 erstreckenden Teilabschnitt des jeweiligen Sicherungsstifts 34 (Fig.
3) in Eingriff steht.
[0036] Wie insbesondere in Fig. 3 gut zu erkennen ist, weist jeder der Einführabschnitte
33 des Koppelelements 14 eine sich in axialer Richtung erstreckende Abflachung 50
auf, die gegenüber den Sicherungsausnehmungen 42 um einen Winkel von etwa 90° versetzt
ist. Die Sicherungsausnehmungen 42 gehen derart in die Abflachung 50 über, dass eine
Verdrehbewegung des Koppelelements 14 durch den Sicherungsstift 34 nicht behindert
wird. Wie insbesondere in Fig. 5 zu erkennen ist, sind die Abflachungen 50 im Hinblick
auf die baugleiche Ausführung der Gehäuseteile 12 (asymmetrische Anordnung der Sicherungsstifte
34) um 180° versetzt zueinander.
[0037] Um das Koppelelement 14 von seiner Arretierstellung, wie sie in Fig. 1 bis 4 dargestellt
ist, in seine Justierstellung zu überführen, muss das Koppelelement 14 - bezogen auf
Fig. 3 - um 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht werden, was durch den Pfeil in
Fig. 3 angedeutet ist. In der Justierstellung ist somit die jeweilige Abflachung 50
zu dem zugeordneten Sicherungsstift 34 ausgerichtet, so dass das Koppelelement 14
in axialer Richtung in den Aufnahmen 32 verschoben werden kann. Sobald der gewünschte
Abstand zwischen den Gehäuseteilen 12 und/oder die gewünschte Relativposition der
Gewindebohrung 40 in Bezug auf die Gehäuseteile 12 eingestellt ist, kann das Koppelelement
14 zurück in die Arretierstellung verdreht werden.
[0038] Die Gewindebohrung 40 im Mittelabschnitt 38 verläuft radial zur Längsachse des Koppelelements
14 und dient zum Aufnehmen einer Stulpschraube zur Sicherung des Schließzylinders
10 in einem Einsteckschloss (nicht dargestellt). Da die Gewindebohrung 40 nur in der
Arretierstellung des Schließzylinders 10 korrekt zur Aufnahme der Stulpschraube ausgerichtet
ist (siehe Fig. 1), wird sichergestellt, dass das Koppelelement 14 stets vollständig
in die Arretierstellung überführt sein muss, bevor eine Montage im Einsteckschloss
erfolgen kann, und nach der Montage in der Arretierstellung festgelegt ist.
[0039] Gemäß einer Abwandlung kann der vorstehend erläuterte Schließzylinder 10 auch als
Doppelzylinder ausgebildet sein. Anstelle der Welle 18 und des Knaufs 22 wird ein
zweiter Zylinderkern 16 (nicht dargestellt) vorgesehen, wobei zwischen den beiden
Zylinderkernen 16 eine geeignete Einrichtung zum Längenausgleich und jeweilige Kupplungen
zur Kopplung der Zylinderkerne 16 mit dem Schließbart 20 vorzusehen sind.
[0040] In beiden Fällen (Knaufzylinder oder Doppelzylinder) kann zwischen dem jeweiligen
Gehäuseteil 12 und dem Mittelabschnitt 38 des Koppelelements 14 ein Verbindungsteil
(nicht gezeigt) vorgesehen sein, falls der betreffende Einführabschnitt 33 des Koppelelements
14 nicht vollständig in die zugeordnete Aufnahme 32 eingreift. Ein derartiges Verbindungteil
dient also als Füllstück, und es kann einen Querschnitt aufweisen, der dem Querschnitt
des benachbarten Gehäuseteils 12 (Fig. 3) entspricht.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 10
- Schließzylinder
- 12
- Gehäuseteil
- 14
- Koppelelement
- 16
- Zylinderkern
- 18
- Welle
- 20
- Schließbart
- 22
- Knauf
- 23
- Wellenaufnahme
- 24
- Axialbohrung
- 26
- Flanschabschnitt
- 28
- Bohrung
- 30
- Hülse
- 32
- Aufnahme
- 33
- Einführabschnitt
- 34
- Sicherungsstift
- 35
- Sicherungsstiftbohrung
- 36
- Gehäusestiftbohrung
- 38
- Mittelabschnitt
- 40
- Gewindebohrung
- 42
- Sicherungsausnehmung
- 44, 46
- Ringnut
- 48
- Schlitz
- 50
- Abflachung
1. Schließzylinder mit zwei Gehäuseteilen (12), welche miteinander über ein längliches
Koppelelement (14) mit variablem Abstand verbunden sind, wobei das Koppelelement (14)
in Aufnahmen (32) der Gehäuseteile (12) gehalten ist, die entlang der Längsachse des
Schließzylinders (10) verlaufen,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (14) durch Verdrehen um seine Längsachse zwischen einer Arretierstellung,
in welcher das Koppelelement (14) in den Aufnahmen (32) axial arretiert ist, und einer
Justierstellung, in welcher das Koppelelement (14) axial verschieblich in den Aufnahmen
(32) aufgenommen ist, verstellbar ist.
2. Schließzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (14) und die jeweilige Aufnahme (32) in der Arretierstellung des
Koppelelements (14), nicht jedoch in der Justierstellung des Koppelelements (14),
einander formschlüssig hintergreifen.
3. Schließzylinder nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (14) und die jeweilige Aufnahme (32) in der Arretierstellung des
Koppelelements (14) einander gemäß einem vorbestimmten Verstellraster hintergreifen.
4. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (14) mehrere quer verlaufende, axial beabstandete Sicherungsausnehmungen
(42) aufweist, und
dass jede der Aufnahmen (32) wenigstens einen Sicherungsvorsprung aufweist, wobei der
Sicherungsvorsprung in der Arretierstellung des Koppelelements (14) mit einer der
Sicherungsausnehmungen (42) in Eingriff steht.
5. Schließzylinder nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sicherungsvorsprung durch einen Teilabschnitt eines sich in Querrichtung durch
die jeweilige Aufnahme (32) erstreckenden Sicherungselements (34) gebildet ist.
6. Schließzylinder nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Sicherungselement (34) lösbar oder fest in einer im jeweiligen Gehäuseteil (12)
vorgesehenen Sicherungselementaussparung (35) angeordnet ist.
7. Schließzylinder nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Sicherungselementaussparung (35) parallel zu im jeweiligen Gehäuseteil (12) vorgesehenen
Gehäusestiftbohrungen (36) verläuft.
8. Schließzylinder nach einem der Ansprüche 4 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der in den Aufnahmen (32) gehaltene jeweilige Abschnitt des Koppelelements (14) die
Grundform eines Zylinders mit einer sich in axialer Richtung erstreckenden Abflachung
(50) aufweist, wobei die mehreren Sicherungsausnehmungen (32) bezüglich der Abflachung
(50) angular versetzt sind und in die Abflachung (50) übergehen.
9. Schließzylinder nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmen (32) im Wesentlichen einen kreisrunden, dem maximalen Querschnitt des
Koppelelements (14) entsprechenden Querschnitt aufweisen, wobei eine durch den Sicherungsvorsprung
bedingte Querschnittsverminderung der Aufnahme (32) einer durch die Abflachung (50)
des Koppelelements (14) bedingten Querschnittsverminderung entspricht.
10. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmen (32) für das Koppelelement (14) in einem Flanschabschnitt (26) des
jeweiligen Gehäuseteils (12) vorgesehen sind.
11. Schließzylinder nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass wenigstens eine der Aufnahmen (32) durch eine Hülse (30) gebildet ist, welche in
einer Bohrung (28) des jeweiligen Flanschabschnitts (26) aufgenommen ist.
12. Schließzylinder nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelelement (14) in einem Mittelabschnitt (38) eine Gewindebohrung (40) aufweist,
welche derart ausgerichtet ist, dass in der Arretierstellung des Koppelelements (14)
eine dem Schließzylinder (10) zugeordnete Stulpschraube in die Gewindebohrung (40)
eindrehbar ist.