[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Sicherheitsdrehriegel mit einem Gehäuse,
einem Schließkern und einer Schließzunge, wobei der Schließkern drehbar im Gehäuse
angeordnet und die Schließzunge drehfest mit dem Schließkern an dessen das Gehäuse
durchragenden Ende verbunden ist
[0002] Derartige Sicherheitsdrehriegel sind auch unter dem Begriff Vorreiberverschluss bekannt
und bezeichnet und sind im Stand der Technik bekannt. Das Gehäuse wird an einer Tür
oder einer Klappe befestigt, wozu das Gehäuse hülsenartig ausgebildet und in der Regel
mit einem Außengewinde versehen ist. Es wird durch ein Loch in einer Tür oder einer
Klappe gesteckt und mittels einer Mutter fixiert. In dem Gehäuse befindet sich drehbar
angeordnet der Schließkern. Dieser durchragt das Gehäuse, so dass an seinem freien
aus dem Gehäuse herausragenden äußeren Ende eine Schließzunge angeordnet werden kann.
Diese ist mit dem Schließkern drehfest verbunden. An dem der Schließzunge gegenüberliegenden
Ende des Schließkerns weist dieser beispielsweise eine Vierkantkontur auf, so dass
mittels eines Vierkantschlüssels eine Verdrehung des Schließkerns relativ zum Gehäuse
möglich ist. Auf diese Weise kann die Schließzunge in eine die Tür sperrende oder
die Tür frei gebende Position gedreht werden. Üblicherweise wird durch einen Drehanschlag
sichergestellt, dass die Schließzunge eine sperrende und eine frei gebende Endposition
einnehmen kann.
[0003] In besonderen Einsatzfällen, beispielsweise in Zügen, Fahrzeugen oder dergleichen,
müssen derartige Sicherheitsdrehriegel bzw. Vorreiberverschlüsse auch so sicher sein,
dass sie nicht unbeabsichtigt öffnen. Man spricht hier von Rüttelsicherheit.
[0004] Ein gattungsgemäßer Sicherheitsdrehriegel ist beispielsweise bekannt aus der
DE 20 2005 005 774 U1. Zur Erzeugung von Rüttelsicherheit wird hier eine Betätigungswelle verwendet, die
gegen die Kraft einer sich am Schließkern abstützenden Feder verschiebbar ist. Durch
diese Kraft wird der Schließkern gehalten. Eine Mitnahme des Schließkerns wird durch
einen Arretierstift bewirkt. Die Betätigungswelle kann in einer Freigangsposition
einerseits und einer Mitnahmeposition andererseits gegenüber dem Schließkern positioniert
werden. Diese vorbekannte Lösung für einen Vorreiberverschluss hat den Nachteil eines
komplizierten Aufbaus aufgrund einer Vielzahl von miteinander zusammenwirkenden Einzelteilen.
Die Führungskulisse ist entweder in dem Verschlussgehäuse ausgebildet, was den Nachteil
einer schwierigen Bearbeitung und gegebenenfalls Abdichtung des Gehäuses mit sich
bringt, oder eine entsprechende Kulisse wird durch Einsetzen eines Rohrkörpers in
das Gehäuse ausgebildet.
[0005] Eine demgegenüber verbesserte Ausbildung eines Vorreiberverschlusses ist aus der
DE 20 2008 002 511 U1 bekannt, bei welcher in der Gehäusewand des Verschlussgehäuses ein in das Innere
des Verschlussgehäuses vorstehender und in die am Sicherungsteil angeordnete Führungskulisse
eingreifender Stift angeordnet ist. Das Sicherungsteil ist federvorgespannt. Der Stift
dient einerseits der Führung der im Verschlussgehäuse angeordneten beweglichen Teile,
andererseits auch der Fixierung im Verschlussgehäuse nach der Montage. Nachteilig
ist hierbei, dass das die im Sicherungsteil ausgebildete Führungskulisse an jedem
Ende eine Rastposition bereitstellt, so dass in jeder der Endpositionen von außen
betrachtet alle Teile regelmäßig die gleiche Position einnehmen. Es ist praktisch
nicht zu erkennen, in welchem Zustand sich das Schloss befindet und durch obeflächliches
Hinschauen nicht feststellbar, ob die Tür, die Klappe oder dergleichen offen oder
zu ist. Darüber hinaus bewirkt der das Gehäuse durchragende Stift, dass in einer Endmontage
alle Teile auf einmal montiert werden müssen, also eine Vormontage von Baugruppen
nicht möglich ist.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsdrehriegel zu schaffen, der die oben beschriebenen Nachteile
nicht aufweist.
[0007] Zur technischen
Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen ein Sicherheitsdrehriegel mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1.
[0008] Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Gemäß der Erfindung ist zwischen Gehäuse und Schließkern ein hülsenförmiges Führungsteil
angeordnet, welches gegenüber dem Gehäuse drehfest eingebracht ist. Allerdings lässt
es sich gegen die Kraft wenigstens einer oder mehrerer Federn längsverschieben und
kann auf diese Weise unterschiedliche Axialpositionen einnehmen. Dabei sind die Innenkontur
des Führungsteils einerseits und die Außenkontur des Schließkerns andererseits derart
aufeinander abgestimmt, dass der Schließkern gegenüber dem Führungsteil in wenigstens
einer Axialposition des Führungsteils drehbar und in wenigstens einer anderen Axialposition
des Führungsteils drehfest ist.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung werden zunächst nur wenige Teile zur Gesamtmontage
des Sicherheitsdrehriegels verwendet. Darüber hinaus können Schließkern und Führungsteil
vormontiert werden. Weiterhin braucht das Führungsteil nur zum Zwecke des Verdrehens
des Schließkerns axial verschoben werden, nach dem Verdrehen kann das Führungsteil
eine andere vorbestimmte Axialposition einnehmen. Auf diese Weise ist es möglich,
die Position des Führungsteils gegenüber dem Gehäuse als Indikator für den Öffnungs-
oder Schließzustand zu verwenden.
[0011] In vorteilhafter Weise hat der Schließkern über seine axiale Länge Bereiche mit unterschiedlichen
Durchmessern. Somit kann gegenüber einem Führungsteil mit einem vorgegebenen Innendurchmesser
bewirkt werden, dass in einigen Axialpositionen des Führungsteils relativ zum Schließkern
eine Verdrehbarkeit, in anderen eine drehfeste Verbindung gegeben sind.
[0012] In vorteilhafter Weise kann der Schließkern an der Außenwand Rastnuten aufweisen.
Das Führungsteil kann dann mit zum Schließkern weisenden Nocken in den Rastnuten verrasten.
Die Rastnuten können Teil einer Führungskulisse sein, und die Nocken können in das
Führungsteil eingesetzte Stifte sein.
[0013] Grundsätzlich sind im Übrigen auch die umgekehrten Möglichkeiten realisierbar, das
heißt am Schließkern können Stifte sein und am Innenumfang des Führungsteils können
Rastnuten oder Führungskulissen ausgebildet sein. Auch können die Bereiche unterschiedlichen
Durchmessers im Bereich des Führungsteils ausgebildet sein.
[0014] Um das Zusammenwirken zwischen Führungsteil und Schließkern derart zu gestalten,
dass die relative Verdrehung zwischen zwei Endpositionen im Sinne eines jeweiligen
[0015] Anschlags ausgeführt wird, kann der Schließkern Anschlagkanten aufweisen. Auch diese
können Teil der Führungskulisse sein. Auch hier ist die einfache Umkehrung im Rahmen
der Erfindung, indem die Anschlagkanten am inneren Umfang des Führungsteils ausgebildet
sind.
[0016] In vorteilhafter Weise weist das Führungsteil eine Stirnfläche auf, die in einer
durch die Federkraft bewirkten axialen Endposition mit einer Randfläche des Gehäuses
bündig positioniert ist. Eine andere Position kann einen Zustand darstellen, bei dem
das Führungsteil in das Gehäuse eingeschoben ist, so dass die Stirnfläche innerhalb
des Gehäuses positioniert ist. Auf diese Weise können unterschiedliche Zustände angezeigt
werden. Bereits durch oberflächliches Draufschauen werden dem Betrachter somit Informationen
über den Schließzustand offenbart. Darüber hinaus ist es im Rahmen der Erfindung,
wenn das Führungsteil soweit aus dem Gehäuse herausragt, dass es bündig mit einer
Stirnfläche des Schließkerns positioniert ist. Auf diese Weise ist ebenfalls eine
Zustandsindikation möglich. In diesem Fall ragen die Stirnfläche des Schließkerns
und die Stirnfläche des Führungsteils über die obere Randfläche des Gehäuses heraus.
[0017] Zur Betätigung muss zunächst das Führungsteil weit in das Gehäuse verschoben werden,
um auf diese Weise das Führungsteil relativ zum Schließkern in eine Position zu bringen,
in welcher der Schließkern gegenüber dem Führungsteil verdrehbar ist. Dies kann beispielsweise
bewirkt werden, indem an der inneren Oberfläche des Führungsteils angeordnete Stifte
in den Bereich einer Führungskulisse mit entsprechend schlankem Durchmesser verschoben
werden. Dies erfolgt, indem das Führungsteil gegen die Kraft einer Feder in das Gehäuse
gedrückt wird. Da diese Betätigungsposition derart angeordnet sein kann, dass das
Führungsteil mit seiner oberen Stirnfläche innerhalb des Gehäuses liegt, wird der
Sicherheitsdrehriegel besonders manipulationssicher.
[0018] In vorteilhafter Weise hat der Schließkern im unteren Bereich eine Verjüngung, die
durch eine Öffnung an der Gehäuseunterseite hindurchragt. An dieser Stelle kann die
Schließzunge verdrehfest am Schließkern befestigt werden. Auch an dieser Stelle kann
der Schließkern als Vierkant ausgebildet sein.
[0019] Im mittleren Bereich kann der Schließkern mit einer kreisrunden Führungskulisse ausgebildet
sein, die mit im Führungsteil angeordneten Stiften zusammenwirkt.
[0020] Mit der Erfindung wird eine einfach realisierbare Möglichkeit bereitgestellt, einen
Sicherheitsdrehriegel mit wenigen Teilen, einfach montierbar, manipulationssicher
und so auszugestalten, dass mit einem Blick der Schließzustand erkennbar ist.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische explosionsartige Darstellung eines Ausführungsbeispiels für einen
erfindungsgemäßen Sicherheitsdrehriegel;
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Drehriegels
in einer verschlossenen Position;
- Fig. 2b
- eine Seitenansicht des Drehriegels gemäß Fig. 2a;
- Fig. 2c
- eine Schnittansicht entlang der Linie 2c-2c gemäß Fig. 2b;
- Fig. 3a
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2a in einer ersten
Betätigungsposition;
- Fib. 3b
- eine Seitenansicht des Drehriegels gemäß Fig. 3a;
- Fig. 3c
- eine Schnittansicht entlang der Linie 3c-3c gemäß Fig. 3b;
- Fig. 4a
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2a in einer zweiten
Betätigungsposition;
- Fig. 4b
- eine Seitenansicht des Drehriegels gemäß Fig. 4a;
- Fig. 4c
- eine Schnittansicht entlang der Linie 4c-4c gemäß Fig. 4b;
- Fig. 5a
- eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 2a in einer offenen
Position;
- Fig. 5b
- eine Seitenansicht des Drehriegels gemäß Fig. 5a;
- Fig. 5c
- eine Schnittansicht entlang der Linie 5c-5c gemäß Fig. 5b;
[0022] In den Figuren sind gleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0023] Gemäß Fig. 1 umfasst das beschriebene Ausführungsbeispiel für einen erfindungsgemäßen
Sicherheitsdrehriegel die folgenden Einzelteile:
Der Sicherheitsdrehriegel umfasst ein Gehäuse 1, welches topfartig ausgebildet ist
und ein Außengewinde 2 trägt. Auf dieses Außengewinde 2 kann eine Mutter 3 aufgeschraubt
werden. Ein Ring 4 dient der Sicherung in an sich bekannter Weise. Das Gehäuse 1 kann
durch ein Loch in einer Tür oder Klappe oder dergleichen gesteckt und durch Aufschrauben
der Mutter 3 entsprechend befestigt werden. Der Innenraum des Gehäuses 1 ist im gezeigten
Ausführungsbeispiel im Wesentlichen quadratisch mit gerundeten Ecken ausgebildet.
Wie in den Fign. 2a, 2c, 3a, 3c, 4a, 4c, 5a und 5c gezeigt ist, ist das Gehäuse im
Wesentlichen topfartig ausgebildet und hat im unteren Bereich eine Öffnung.
[0024] In das Gehäuse ist ein Schließkern 6 einsetzbar, der im oberen Randbereich einen
Vierkant 7 als Betätigungsbereich aufweist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist auch
am unteren Ende ein Vierkant 8 ausgebildet. Dieser Vierkant 8 dient der Befestigung
der Schließzunge, wie später beschrieben wird. Der Schließkern weist über seine Länge
Bereiche unterschiedlicher Durchmesser auf. So ist ein verjüngter Bereich mit kleinem
Durchmesser 9 ausgebildet. In einem darüber liegenden Bereich sind Rastnuten 10 ausgebildet.
In einem darunter liegenden Bereich ist eine Führungskulisse 11 mit Anschlägen 12
ausgebildet.
[0025] Wenn der Schließkern die untere Öffnung des Gehäuses 1 durchragend in das Gehäuse
1 eingesetzt ist, kann mittels der Schraube 13 unter Verwendung der Sicherungsscheibe
14 die Schließzunge 15 am Schließkern 6 befestigt werden. Zu diesem Zweck wird die
Vierkantöffnung 16 der Schließzunge 15 auf den Vierkant 8 geschoben. In dem Bereich
hat der Schließkern 6 eine Bohrung, in welche die Schraube 13 einschraubbar ist. Der
Schließkern ist damit verdrehfest mit der Schließzunge 15 verbunden, aber drehbar
im Gehäuse 1 aufgenommen.
[0026] Unter Zwischenlage einer Feder 19 ist ein Führungsteil 20 eingesetzt, welches eine
Vierkantinnenbohrung 23 aufweist, die den Vierkant 7 des Schließkerns 6 übergreift.
Sicherungsstifte 21, die einsteckbar sind, einschraubbar oder sonstwie geeignet befestigt
sind, werden so an dem Führungsteil angeordnet, dass sie in die Vierkantbohrung 23
hineinragen. Dies ist beispielsweise in den Fign. 2c, 3c, 4c und 5c gezeigt. Nach
dem Aufsetzen des Führungsteils 20 auf den Schließkern 6 über den Vierkant 7 werden
die Stifte 21, 22 eingebracht und untergreifen den Vierkant 7. Genau genommen werden
die Stifte 21, 22 in den Rastnuten 10 eingesetzt. Es wird somit möglich, eine vormontierbare
Einheit aus Schließkern 6, Feder 19 und Führungsteil 20 zu bilden. Diese Einheit kann
dann gegebenenfalls unter Zwischenlegung von Scheiben 17, 18 in das Gehäuse 1 eingesetzt
werden und wird durch die Anordnung der Schließzunge 15 und die Schraube 13 axial
fixiert.
[0027] Das Führungsteil 20 hat eine Außenkontur, die der Kontur des Gehäuseinnenraums 5
vollständig entspricht. Da es sich um eine quadratische Kontur mit gerundeten Ecken
(gemäß dem Ausführungsbeispiel, andere Konturen sind denbar) handelt, ist das Führungsteil
20 gegenüber dem Gehäuse 1 nicht verdrehbar. Solange der Vierkant 7 des Schließkerns
6 in der Vierkantinnenbohrung 23 des Führungsteil 20 sitzt, ist somit auch der Schießkern
6 nicht gegenüber dem Gehäuse 1 verdrehbar, und damit auch die Schließzunge 15 in
einer fixierten Position.
[0028] Unter Bezug auf die Figurengruppen 2 bis 5 wird im Folgenden die Funktion des Ausführungsbeispiels
detailliert erläutert. Dabei sind nur in den Fign. 2a, 2b und 2c alle Teile bezeichnet,
die identischen Teile sind in den Figurengruppen 3, 4, und 5 nur dann bezeichnet,
wenn dies für die Funktionsbeschreibung wichtig ist. Jedoch zeigen die Figurengruppen
3 bis 5 ansonsten das identische Teil, wie es auch in der Figurengruppe 2 gezeigt
und beschrieben ist.
[0029] Der in Fig. 2a als perspektivische Darstellung gezeigte Sicherheitsdrehriegel ist
in einer Position gezeigt, die als geschlossene Position bezeichnet wird. Es ist die
Position, in welcher durch die Anordnung der Schließzunge eine Tür, eine Klappe, eine
Kiste oder dergleichen verschlossen sind.
[0030] Die Fig. 2a zeigt die fertig montierte Einheit bestehend aus Gehäuse 1, Schließkern,
ersichtlich am Vierkant 7, Führungsteil 20 und Schließzunge 15.
[0031] In der Seitenansicht gemäß Fig. 2b sind auch die Scheibe 4 und die Schraube 13 zu
sehen.
[0032] Das Zusammenwirken der Teile ist in der Ansicht gemäß Fig. 2c zu erkennen. Es ist
zu sehen, dass die Stifte 21, 22 im Führungsteil 20 derart angeordnet sind, dass sie
den Vierkant 7 des Schließkerns 6 untergreifen. Damit sind diese Teile axial gesichert.
Die Stifte sitzen in den Rastnuten 10 des Schließkerns 6. Durch die Feder 19 wird
das Führungsteil nach oben gedrückt (in Zeichnungsebene, also aus dem Gehäuse heraus)
und sitzt aufgrund der Stifte und der Rastnuten 10 in einer vorgegebenen Endposition.
Da das Führungsteil 20 gegenüber dem Gehäuse 1 nicht verdrehbar ist und der Vierkant
7 gegenüber dem Führungsteil 20 ebenfalls nicht verdrehbar ist, ist auf diese Weise
der Schließkern 6 nicht gegenüber dem Gehäuse 1 verdrehbar. Aus diesem Grunde sitzt
die Schließzunge in einer Endposition und versperrt auf diese Weise eine Tür wirksam.
Da der Überdeckungsweg zwischen Vierkant 7 des Schließkerns 6 einerseits und der Vierkantinnenbohrung
23 des Führungsteils 20 sehr lang ist, kann der Riegel auch nicht aufgerüttelt werden,
so dass eine unbeabsichtigte Betätigung ausgeschlossen ist. Da darüber hinaus der
Weg so lang ist, dass das Führungsteil sehr tief in das Gehäuse gedrückt werden muss,
bevor der Schließkern verdrehbar werden könnte, ist auch in hohem Grade Manipulationssicherheit
gegeben.
[0033] Soll der Sicherheitsdrehriegel nun betätigt werden, ergibt sich als erstes die Funktionalität
gemäß den Fign. 3a, 3b und 3c. Mit einem entsprechenden Schlüssel, der nicht gezeigt
ist, aber nach dem Stand der Technik ausgebildet ist und geeignet ist, aufgrund einer
inneren Vierkantöffnung den Vierkant 7 zu übergreifen, wird axialer Druck auf das
Führungsteil 20 ausgeübt, welches sich gegen die Kraft der Feder 19 nach unten bewegt.
Dabei fahren die Stifte 21, 22 des Führungsteils 20 in den Rastnuten 10 nach unten.
Der obere Teil der Innenbohrung des Führungsteils 20 kommt in einen Bereich des Schließkerns
6 mit rundem Umfang, was bedeutet, dass der Schließkern 6 nunmehr gegenüber dem Führungsteil
20 und damit gegenüber dem Gehäuse 1 verdrehbar ist.
[0034] Erfolgt die Verdrehung des Schließkerns 6, so ergibt sich die Darstellung, wie sie
in den Fign. 4a, 4b und 4c zu sehen ist. Durch Drehung hat der Schließkern 6 eine
um 90° verdrehte Position eingenommen. Wie in den Figuren gezeigt ist, ist an der
Stirnkante des Gehäuses eine Kerbe 26 ausgebildet, und in der Stirnkante des Vierkants
7 eine Kerbe 27. Während in der geschlossenen Position gemäß Fig. 2a und auch der
Betätigungsposition gemäß Fig. 3a die Kerben 26 und 27 fluchten, ist nun gemäß Fig.
4a zu sehen, dass der Vierkant 7 und damit die Kerbe 27 um 90° verdreht wurden. Entsprechend
wurde auch die Schließzunge um 90° verdreht.
[0035] Die Stifte 21, 22 des Führungsteils 20 haben sich dabei entlang einer Führungskulisse
am äußeren Umfang des Schließkerns 6 bewegt, welcher gegenüber dem Führungsteil 20
und damit auch gegenüber dem Gehäuse 1 um 90° verdreht wurde. Die Klappe, das Gehäuse,
die Tür oder die Kiste oder dergleichen sind nunmehr geöffnet, da die Schließzunge
in eine entsprechende Öffnungsposition verdreht wurde. Der Schlüssel, der den Vierkant
innen aufnimmt und so ausgebildet ist, dass das Führungsteil 20 heruntergedrückt wurde,
kann nunmehr nach oben abgezogen werden.
[0036] Es ergibt sich dann die Position gemäß den Fign. 5a, 5b und 5c. Wie dort zu sehen
ist, ist nun der Vierkant 7 und damit der Schließkern 6 gegenüber dem Gehäuse 1 um
90° verdreht. Die Kerben 26 und 27 stehen senkrecht aufeinander, die Schließzunge
15 ist in einer um 90° verdrehten Position, zum Zwecke der Erläuterung hier die Öffnungsposition
genannt.
[0037] Darüber hinaus sind die Stifte 21, 22 entlang einer Führungskulisse am Schließkern
6 gewandert und nach dem Abziehen des nicht gezeigten Schlüssels wird das Führungsteil
20 durch die Kraft der Feder 19 nach oben gedrückt. Die Stifte 21, 22 gelangen nun
in Rastnuten 10 am Außenumfang des Schließkerns 6, die höher liegen als die in den
Fign. 2c, 3c gezeigten. Bereits nach dem Verdrehen ist dies in der Fign. 4c zu erkennen.
[0038] Dadurch gelangt das Führungsteil 20 in eine höhere Position, so dass der Vierkant
7 vollständig in der Vierkantinnenbohrung 23 des Führungsteils 20 aufgenommen ist.
[0039] Es ist offensichtlich, wenn man die Fign. 2a und 5a miteinander vergleicht, dass
bereits von weitem und mit einem einzigen Blick erkennbar ist, ob sich der Sicherheitsdrehriegel
in einer geöffenten oder einer geschlossenen Position befindet, was insbesondere dadurch
begünstigt werden kann, dass die Bauteile eingefärbt werden können. Wird zum Beispiel
der äußere Umfang des Führungsteils 20 farblich abgehoben, ist sofort dessen erhobene
Position gemäß Fig. 5a erkennbar. Auch können die Kerben 26 und 27 eingefärbt werden.
Durch farbliche Kontrastierung wird die Erkennbarkeit des Schließzustandes unterstützt,
aber bereits durch die reine Position der Elemente relativ zu einander ist mit einem
Blick der Schließzustand zu erkennen.
[0040] Das beschriebene Ausführungsbeispiel dient nur der Erläuterung und ist nicht beschränkend.
Bezugszeichenliste
[0041]
- 1
- Gehäuse
- 2
- Außengewinde
- 3
- Mutter
- 4
- Scheibe
- 5
- Gehäuseinnenraum
- 6
- Schließkern
- 7
- Vierkant
- 8
- Vierkant
- 9
- verjüngter Bereich
- 10
- Rastnut
- 11
- Führungskulisse
- 12
- Anschlag
- 13
- Befestigungsmutter
- 14
- Scheibe
- 15
- Schließzunge
- 16
- Vierkantöffnung
- 17
- Scheibe
- 18
- Scheibe
- 19
- Feder
- 20
- Führungsteil
- 21
- Stift
- 22
- Stift
- 23
- Vierkantinnenbohrung
- 24
- Gehäuseunterseite
- 25
- Dichtung
- 26
- Kerbe
- 27
- Kerbe
1. Sicherheitsdrehriegel mit einem Gehäuse, einem Schließkern und einer Schließzunge,
wobei der Schließkern drehbar im Gehäuse angeordnet und die Schließzunge drehfest
mit dem Schließkern an dessen das Gehäuse durchragenden Ende verbunden ist, gekennzeichnet durch ein hülsenförmiges Führungsteil, welches drehfest und gegen Federkraft zur Einnahme
verschiedener Axialpositionen längsverschiebbar im Gehäuse angeordnet ist und vom
Schließkern durchragt wird, wobei der Schließkern gegenüber dem Führungsteil in wenigstens
einer Axialposition des Führungsteils drehbar und in wenigstens einer anderen Axialposition
des Führungsteils drehfest ist.
2. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern über seine axiale Länge Bereiche mit unterschiedlichen Durchmessern
aufweist.
3. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern an der Außenwand wenigstens eines Bereiches Rastnuten aufweist.
4. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnuten in Längsrichtung des Schließkerns verlaufen.
5. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil zum Schließkern weisende Nocken aufweist.
6. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern Anschlagkanten aufweist, die im Zusammenwirken mit den Nocken des
Führungsteil eine Verdrehung des Schließkerns begrenzen.
7. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken durch in das Führungsteil eingesetzte Stifte gebildet sind.
8. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil eine Stirnfläche aufweist, die in einer durch die Federkraft bewirkten
axialen Endposition des Führungsteils im wesentlichen bündig mit einer Randfläche
des Gehäuses positioniert ist.
9. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche in einer gegen die Federkraft bewirkten axialen Endposition des Führungsteils
in einer in das Gehäuse eingeschobenen Position positioniert ist.
10. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungsteil und dem Schließkern eine Führungsnocken/Führungskulissen-Verbindung
ausgebildet ist.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Sicherheitsdrehriegel mit einem Gehäuse, einem Schließkern, einer Schließzunge und
einem hülsenförmigen Führungsteil, wobei der Schließkern drehbar im Gehäuse angeordnet
und die Schließzunge drehfest mit dem Schließkern an dessen das Gehäuse durchragenden
Ende verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil drehfest und gegen Federkraft zur Einnahme verschiedener Axialpositionen
längsverschiebbar im Gehäuse angeordnet ist und vom Schließkern durchragt wird, wobei
der Schließkern gegenüber dem Führungsteil in wenigstens einer Axialposition des Führungsteils
drehbar und in wenigstens einer anderen Axialposition des Führungsteils drehfest ist.
2. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern über seine axiale Länge Bereiche mit unterschiedlichen Durchmessern
aufweist.
3. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern an der Außenwand wenigstens eines Bereiches Rastnuten aufweist.
4. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Rastnuten in Längsrichtung des Schließkerns verlaufen.
5. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil zum Schließkern weisende Nocken aufweist.
6. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließkern Anschlagkanten aufweist, die im Zusammenwirken mit den Nocken des
Führungsteil eine Verdrehung des Schließkerns begrenzen.
7. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Nocken durch in das Führungsteil eingesetzte Stifte gebildet sind.
8. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsteil eine Stirnfläche aufweist, die in einer durch die Federkraft bewirkten
axialen Endposition des Führungsteils im wesentlichen bündig mit einer Randfläche
des Gehäuses positioniert ist.
9. Sicherheitsdrehriegel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnfläche in einer gegen die Federkraft bewirkten axialen Endposition des Führungsteils
in einer in das Gehäuse eingeschobenen Position positioniert ist.
10. Sicherheitsdrehriegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungsteil und dem Schließkern eine Führungsnocken/Führungskulissen-Verbindung
ausgebildet ist.