[0001] Die Erfindung betrifft eine Brennstoffdüse, umfassend ein Düsenrohr und eine Düsenaustrittsöffnung,
wobei das Düsenrohr mit einer Brennstoffzufuhrleitung in Verbindung steht zum Zuführen
eines Brennstoffs in das Düsenrohr, wobei der Brennstoff aus der Düsenaustrittsöffnung
in einen Luftstrom, welcher die Brennstoffdüse im Wesentlichen ringförmig umgibt,
eingedüst wird, und ein bis zur Düsenaustrittsöffnung reichender erster Düsenrohrabschnitt
blütenförmig ausgebildet ist und zwar dergestalt, dass eine im wesentlichen koaxiale
Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom durchführbar ist, wobei die Düsenaustrittsöffnung
eine geschlossene, konisch ausgebildete Blütennarbe aufweist.
[0002] Der Preisanstieg von Erdgas macht die Weiterentwicklung von alternativen Brennstoffen
notwendig. Dies ist beispielsweise niederkalorisches Brenngas nachfolgend auch als
Synthesegas bezeichnet. Die Herstellung von Synthesegas kann prinzipiell aus festen,
flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen. Bei der Herstellung von Synthesegas aus
festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung, Biomassenvergasung und die Koksvergasung
zu nennen.
[0003] Im Hinblick auf zunehmend strengere Anforderungen an den Ausstoß von Stickoxiden
gewinnt die Vormischverbrennung auch bei der Verbrennung von niederkalorischen Gasen
zunehmend an Bedeutung.
[0004] Vormischbrenner umfassen typischerweise eine Vormischzone, in der Luft und Brennstoff
vermischt werden, bevor das Gemisch in eine Brennkammer geleitet wird. Dort verbrennt
das Gemisch, wobei ein unter erhöhtem Druck stehendes Heißgas erzeugt wird. Dieses
Heißgas wird zur Turbine weitergeleitet. Im Zusammenhang mit dem Betrieb von Vormischbrennern
kommt es vor allem darauf an, die Stickoxidemissionen gering zu halten und einen Flammenrückschlag
zu vermeiden.
[0005] Synthesegas-Vormischbrenner zeichnen sich dadurch aus, dass in ihnen Synthesegase
als Brennstoff verwendet werden. Verglichen mit den klassischen Turbinenbrennstoffen
Erdgas und Erdöl, die im Wesentlichen aus Kohlenwasserstoffverbindungen bestehen,
sind die brennbaren Bestandteile der Synthesegase im Wesentlichen Kohlenmonoxid und
Wasserstoff. Abhängig vom Vergasungsverfahren und dem Gesamtanlagenkonzept ist der
Heizwert des Synthesegases etwa 5- bis 10-mal kleiner als der von Erdgas.
[0006] Bedingt durch den geringen Heizwert müssen demzufolge hohe Volumenströme an Brenngas
in die Brennkammer eingeleitet werden. Dies hat zur Folge, dass für die Verbrennung
von niederkalorischen Brennstoffen, wie zum Beispiel Synthesegasen, deutlich größere
Eindüsquerschnitte notwendig sind als bei herkömmlichen hochkalorischen Brenngasen.
Um niedrige NOx-Werte zu erzielen ist jedoch notwendig Synthesegas in einem Vormischbetrieb
zu verbrennen.
[0007] Neben der stöchiometrischen Verbrennungstemperatur des Synthesegases ist die Mischungsgüte
zwischen Synthesegas und Verbrennungsluft an der Flammenfront eine wesentliche Einflussgröße
zur Vermeidung von Temperaturspitzen und somit zur Minimierung der thermischen Stickoxidbildung.
Eine räumlich gute Mischung von Verbrennungsluft und Synthesegas ist aufgrund der
hohen Volumenströme an erforderlichem Synthesegas und der entsprechend großen räumlichen
Ausdehnung des Mischungsgebiets besonders schwierig. Andererseits ist eine möglichst
geringe Stickoxidproduktion schon aus Gründen des Umweltschutzes und entsprechenden
gesetzlichen Richtlinien für Schadstoffemission eine wesentliche Anforderung an die
Verbrennung, insbesondere an die Verbrennung in der Gasturbinenanlage eines Kraftwerks.
Die Bildung von Stickoxiden erhöht sich exponentiell rapide mit der Flammentemperatur
der Verbrennung. Bei einer inhomogenen Mischung von Brennstoff und Luft ergibt sich
eine bestimmte Verteilung der Flammentemperaturen im Verbrennungsbereich. Die Maximaltemperatur
einer solchen Verteilung bestimmen nach dem genannten exponentiellen Zusammenhang
von Stickoxidbildung und Flammentemperatur maßgeblich die Menge der gebildeten unerwünschten
Stickoxide.
[0008] Um eine hinreichende Vermischung zwischen Brennstoff und Luft zu gewährleisten, ist
eine ausreichende Eindringtiefe der einzelnen Brennstoffstrahlen in den Luftmassenstrom
notwendig. Im Vergleich zu hochkalorischen Brennergasen wie Erdgas sind jedoch entsprechend
größere, freie Eindüsquerschnitte erforderlich. Dies hat zur Folge, dass die Brennstoffstrahlen
die Luftströmung empfindlich stören, was letztendlich zu einer lokalen Ablösung der
Luftströmung in Nachlaufgebiet der Brennstoffstrahlen führt. Die sich ausbildenden
Rückströmgebiete innerhalb des Brenners sind unerwünscht und insbesondere bei der
Verbrennung von hoch reaktivem Synthesegas unbedingt zu vermeiden. Im Extremfall führen
diese lokalen Rückströmgebiete innerhalb der Mischzone des Brenners zu einem Flammenrückschlag
in die Vormischzone und somit zu einer Brennerschädigung.
[0009] Auch die hohe Reaktivität von Synthesegas, insbesondere bei hohem Wasserstoffanteil
erhöht die Gefahr eines Flammenrückschlags.
[0010] Weiterhin führen die größeren Eindüsquerschnitte, welche für das Synthesegas notwendig
sind, zumeist zu einer schlechten Vormischung von Luft und Synthesegas, woraus eben
jene hohen, unerwünschten NOx-Werte erzielt werden.
Durch den hohen Volumenstrom werden zudem häufig Druckverluste bei der Eindüsung erzielt.
[0011] Die Durchmischung von Synthesegas mit Luft wird beispielsweise mit Verwirbelungselementen,
wie z.B. in der
EP 1 645 807 A1, vorgenommen oder mit einer Eindüsung des Gases quer zum Luftstrom. Diese führen
jedoch zu einem erheblichen unerwünschten Druckverlust und können unerwünschte Nachlaufgebiete
welche zu Flammenrückschlag führen hervorrufen.
[0012] Ausgehend von dieser Problematik ist die Aufgabe der Erfindung eine Brennstoffdüse,
insbesondere für die Zufuhr von Synthesegas, anzugeben, die bei der Verbrennung zu
einer niedrigeren Stickoxidbildung führt.
[0013] Diese Aufgabe wird durch die Angabe einer Brennstoffdüse gelöst, umfassend ein Düsenrohr
und eine Düsenaustrittsöffnung, wobei das Düsenrohr mit einer Brennstoffzufuhrleitung
in Verbindung steht zum Zuführen eines Brennstoffs in das Düsenrohr, wobei der Brennstoff
aus der Düsenaustrittsöffnung in einen Luftstrom, welcher die Brennstoffdüse im wesentlichen
ringförmig umgibt, eingedüst wird, und ein bis zur Düsenaustrittsöffnung reichender
erster Düsenrohrabschnitt blütenförmig ausgebildet ist und zwar dergestalt, dass eine
im wesentlichen koaxiale Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom durchführbar ist,
wobei die Düsenaustrittsöffnung eine geschlossene, konisch ausgebildete Blütennarbe
aufweist.
[0014] Die Erfindung geht von der Tatsache aus, dass gerade für große Volumenströme an Brennstoff
wie beispielsweise Synthesegas große Eindüsequerschnitte zur Verfügung gestellt werden
müssen, was mit hohen Druckverlusten verbunden ist. Weiterhin ist jedoch um gute NOx-Werte
zu erzielen, gerade der Vormischmodus mit einer guten Vermischung notwendig. Die im
Stand der Technik genutzten Verwirbelungselemente sowie die Einströmung des Brennstroms
quer zum Luftstrom führen jedoch zu einem erheblich unerwünschten Druckverlust, der
wiederum zu schlechten NOx-Werten führt.
[0015] Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, dass eine Vergrößerung der Kontaktfläche
zwischen Synthesegasstrom eine wesentliche Verbesserung der Durchmischung hervorruft.
Dieser Effekt ist insbesondere dann wesentlich, wenn der Brennstoffstrom und der Luftstrom
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit aufweisen. Durch die blütenförmige Ausgestaltung
des ersten Düsenrohrabschnitts wird dies hervorgerufen. Durch die blütenförmige Ausgestaltung
des ersten Düsenrohrabschnitts wird zudem an den Profilhinterkanten ein zweites Strömungsfeld,
d.h. gewünschte berechenbare Verwirbelungen ausgebildet, was wiederum die Durchmischung
verbessert. Auch dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Brennstoffstrom
und der Luftstrom unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeit aufweisen. Die erfindungsgemäße
blütenförmige Ausgestaltung des ersten Düsenrohrabschnitts ermöglicht weiterhin eine
koaxiale Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom. Dadurch werden unerwünscht hohe
Druckverluste vermieden. Dies erlaubt ein betreiben der Düse im Vormischmodus, auch
bei hohen Volumenströmen an Brennstoff, wie z.B. dies bei Synthesegas der Fall ist.
[0016] Erfindungsgemäß weist die Düsenaustrittsöffnung der Brennstoffdüse nun eine geschlossene,
konisch ausgebildete Blütennarbe auf. Durch die Blütennarbe, welche symmetrisch um
die Mitte der als Blüte ausgestalteten Düsenaustrittsöffnung angeordnet ist, wird
eine durchgängig flächige Vermischung des Brennstoffs und der Luft erzwungen. Dies
ist vor allem für den Brennstoff, welcher durch den mittigen Bereich der Düsenaustrittsöffnung
geführt würde, von Vorteil. Durch die Ausgestaltung der Düsenaustrittsöffnung mit
einer Blütennabe wird quasi die Kontaktfläche zwischen Brennstoff und Luft weiter
erhöht, was sich positiv auf die Durchmischung auswirkt. Es ist jedoch weiterhin eine
koaxiale Einströmung des Brennstoffs in den Luftstrom möglich, wodurch trotz der verbesserten
Durchmischung lediglich ein vernachlässigbarer Druckverlust entsteht.
[0017] Bevorzugt läuft die Blütennarbe in Strömungsrichtung spitz zu.
[0018] Bevorzugt ist die Blütennarbe doppel-konisch ausgebildet. Dadurch lassen sich Grenzschichtablösungen
vermeiden sowie die Gefahr des Flammenrückschlags durch Rücklaufgebiete reduzieren.
[0019] In bevorzugter Ausgestaltung weist die Blütennarbe Einkerbungen auf. Diese Einkerbungen
sind auf der Blütennabe in Korrespondenz mit den einzelnen Blütenblättern angebracht
oder aber in Korrespondenz mit den Profilhinterkanten. Diese Einkerbungen dienen im
Wesentlichen dazu einen glatten Durchgang für den Brennstoff zu schaffen, d.h. der
Austritt des Brennstoffes aus der Brennstoffdüse erfolgt ohne unerwünschte und unberechenbare
Verwirbelungen. Somit können Grenzschichtablösungen vermieden werden und die Gefahr
des Flammenrückschlags durch Rücklaufgebiete reduziert werden.
[0020] Vorteilhafterweise sind die Einkerbungen geradlinig in Strömungsrichtung und/oder
verwunden aufgebracht. Dadurch kann dem Luftstrom oder dem Brennstoffstrom ein Drall
bei der Eindüsung aufgeprägt werden.
[0021] Bevorzugt verjüngt der erste Düsenrohrabschnitt sich in Strömungsrichtung. Dadurch
wird eine Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs erzielt.
[0022] Bei einem alternativen Düsenrohr mit offener Nabe ist die Blütenform des ersten Düsenrohrabschnitts
sägezähnartig ausgebildet. Durch die Sägezähne werden berechenbare Verwirbelungen
in dem Strömungsfeld ausgebildet, welche eine bessere Durchmischung des Brennstoffs
mit dem Luftstrom hervorrufen. Da jedoch eine koaxiale Eindüsung weiterhin gewährleitstet
ist, erfolgt bei dieser Ausgestaltung der Brennstoffdüse keine Erhöhung des Druckverlusts.
[0023] Dabei kann ein zweiter Düsenrohrabschnitt vorhanden sein, an welchen sich der erste
Düsenrohrabschnitt in Strömungsrichtung anschließt, wobei der zweite Düsenrohrabschnitt
sich in Strömungsrichtung verjüngt. Dadurch kann eine weitere Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
des Brennstoffs erzielt werden.
[0024] Der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt schließt sich in horizontaler Richtung
dem zweiten Düsenrohrabschnitt an. Dabei schließt sich der sägezahnartige erste Düsenrohrabschnitt
gegenüber dem Horizont geneigt dem zweiten Düsenrohrabschnitt an. Dadurch wird die
Strömungsgeschwindigkeit des Brennstoffs erhöht.
[0025] Bevorzugt ist die Blütennarbe mit einem im Wesentlichen koaxial zum Düsenrohr verlaufenden
Rohr für die Zufuhr hochkalorischen Brennstoffs verbunden und weist zumindest eine
tangentiale oder/und axiale Einlassöffnung auf.
[0026] Je nach Ausgestaltung des Brenners können dabei die Anordnung, die Anzahl, und der
Durchmesser der Einlassöffnungen variieren. Da sich die Zufuhr für hochkalorischen
Brennstoff innerhalb der Synthesegaszufuhr (Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff
wird ringförmig von der Synthesegaszufuhr umgeben) handelt es sich dabei bevorzugt
um tangentiale und axiale Einlassöffnungen, d.h. Bohrungen.
[0027] Hierbei ist zu beachten, dass sowohl die Einlassöffnungen für hochkalorischen Brennstoff
als auch die Zufuhr selber nur einen geringen Durchmesser benötigen, da der Volumenstrom
des hochkalorischen Brennstoffes gegenüber dem des Synthesegases wesentlich geringer
ist. Diese Tatsache trägt dazu bei, dass die Zufuhr für hochkalorischen Brennstoff
keine oder nur geringe Störung im Luftstrom bei Synthesegasbetrieb hervorruft.
[0028] In bevorzugter Ausgestaltung ist die zumindest eine tangentiale Einlassöffnung am
Blütensteg zwischen zwei Blütenblättern der blütenförmigen Synthesegaseindüsung angeordnet.
Somit wird sichergestellt, dass die Eindüserichtung des z.B. Erdgases im wesentlichen
quer zum Luftstrom erfolgt. Dies entspricht der bevorzugten Eindüserichtung eines
herkömmlichen vorgemischten Erdgasbrenners. Dadurch ist eine gute Durchmischung des
Erdgases mit dem Luftstrom gewährleistet, so dass niedrige NOx-Werte erzielt werden
können. Diese niedrigen NOx-Werte müssen auch entsprechend den Vorschriften in einem
Synthesegasbrenner gewährleistet sein, wenn dieser mit hochkalorischem Brennstoff
wie Erdgas betrieben wird, auch wenn dieses Erdgas lediglich eine "backup" Funktion
darstellt.
[0029] In bevorzugter Ausgestaltung ist die Brennstoffdüse in einem Brenner vorhanden. Dies
ist insbesondere ein Synthesegasbrenner, welcher in einem Vormischmodus betrieben
wird. Der Brenner kann dabei als Zwei- oder Mehrstoffbrenner ausgelegt sein, welcher
zudem mit beispielsweise Erdgas im Vormischmodus betrieben werden kann. Vorteilhafterweise
ist der Brenner in einer Gasturbine vorhanden.
[0030] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der Zeichnungen
näher beschrieben.
[0031] Darin zeigt in vereinfachter und nicht maßstäblicher Darstellung:
- Fig. 1
- eine Brennstoffdüse,
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Brennstoffdüse,
- Fig. 3
- ein Diagramm für den Vermischungsgrad,
- Fig. 4
- eine Brennstoffdüse nach der Erfindung mit Blütennabe,
- Fig. 5
- eine alternative Brennstoffdüse mit horizontalen Sägezähnen,
- Fig. 6
- eine alternative Brennstoffdüse mit geneigten Sägezähnen,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung der erfindungsgemäßen Brennstoffzufuhr mit einer Zweitbrennstoffzufuhr
und
- Fig. 8
- schematisch eine Zweitbrennstoffzufuhr (Erdgaszufuhr).
[0032] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0033] Aufgrund des hohen Erdgaspreises wird die derzeitige Entwicklung von Gasturbinen
in Richtung alternative Brennstoffe wie zum Beispiel Synthesegas gefördert. Die Herstellung
von Synthesegas kann prinzipiell aus festen, flüssigen und gasförmigen Edukten erfolgen.
Bei der Herstellung von Synthesegas aus festen Edukten ist vor allem die Kohlevergasung
zu nennen. Kohle wird hierbei in einer Mischung aus partieller Oxidation und Vergasung
mit Wasserdampf zu einem Gemisch aus CO und Wasserstoff umgesetzt. Neben Kohle ist
prinzipiell auch der Einsatz anderer Feststoffe wie z.B. Biomasse und Koks zu nennen.
Als flüssige Edukte für Synthesegas können unterschiedliche Rohöldestillate eingesetzt
werden, als wichtigstes gasförmiges Edukt ist Erdgas zu nennen. Hierbei ist jedoch
zu beachten, dass der niedrige Heizwert bei Synthesegas zur Folge hat, dass wesentlich
höhere Volumenströme der Brennkammer zur Verbrennung zugeführt werden müssen, als
dies bei z.B. Erdgas der Fall ist. Dies hat zur Folge, dass große Eindüsequerschnitte
für den Volumenstrom des Synthesegases bereit gestellt werden müssen. Diese führen
jedoch zu einer schlechten Vormischung von Luft und Synthesegas, woraus eben hohe,
unerwünschte NOx-Werte erzielt werden. Durch den hohen Volumenstrom werden zudem häufig
Druckverluste bei der Eindüsung erzielt.
[0034] Um eine gute Durchmischung zu erzielen werden Verwirbelungselemente genutzt oder
das Synthesegas quer zum Luftstrom eingeströmt. Daraus resultiert jedoch ein erheblicher
unerwünschter Druckverlust. Weiterhin können Nachlaufgebiete ausgebildet werden, welche
zu einem Flammenrückschlag führen.
Dies wird nun mithilfe der Erfindung vermieden.
[0035] Fig. 1 zeigt eine Brennstoffdüse. Diese weist ein Düsenrohr 2 und einer Düsenaustrittsöffnung
10 auf. Das Düsenrohr 2 steht dabei mit einer Brennstoffzufuhrleitung (nicht gezeigt)
in Verbindung, welche Brennstoff dem Düsenrohr 2 zuführt. Der Brennstoff wird aus
der Düsenaustrittsöffnung 10 in einen Luftstrom 8, welcher die Brennstoffdüse ringförmig
umgibt, eingedüst. Der bis zur Düsenaustrittsöffnung 10 reichende erste Düsenrohrabschnitt
4 ist blütenförmig 6 ausgebildet und zwar dergestalt, dass eine im Wesentlichen koaxiale
Eindüsung des Brennstoffs in den Luftstrom 4 durchführbar ist. Das Synthesegas wird
dabei innerhalb des Düsenrohrs 2 geführt.
[0036] Fig. 2 zeigt einen Querschnitt einer solchen Düsenaustrittsöffnung 10 mit sechs einzelnen
Blüten. Die Anzahl der Blüten ist dabei vor allem von den einzelnen Brennertypen bzw.
Gasturbinentypen abhängig und kann variieren. Der Düsenrohrabschnitt 4 und die Düsenaustrittsöffnung
10 stellen durch ihre erfindungsgemäße blütenförmige Ausgestaltung 6 eine größere
Kontaktfläche zwischen Synthesegasstrom und Luftstrom 8 her. Dadurch wird eine verbesserte
Vermischung zwischen Synthesegas und Luftstrom 8 ohne erhöhten Druckverlust erzielt.
Diese Ausgestaltung ist insbesondere von Vorteil, wenn der Luftstrom 8 und der Synthesegasstrom
unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten aufweisen. Weiterhin hat diese blütenförmige
Ausgestaltung 6 den wesentlichen Vorteil, dass sich ein zweites Strömungsfeld ausbildet,
insbesondere an den Profilhinterkanten der einzelnen Blüten. Hier werden Wirbelstrukturen
ausgebildet. Auch dies trägt wesentlich dazu bei, die Vermischung zu verbessern, insbesondere
wenn ein wesentlicher Unterschied in den Strömungsgeschwindigkeiten des Synthesegases
und des Luftstroms 8 vorliegt.
[0037] Fig. 3 zeigt beispielhaft als Diagramm die verbesserte Einmischung einer blütenförmig
ausgebildeten Brennstoffdüse, hier in der Figur 3 mit b angegeben, im Vergleich zu
einer Brennstoffdüse, hier zum Beispiel ein ringförmiges, sich verjüngendes Düsenrohr
nach dem Stand der Technik (in der Figur 3 mit a angegeben). Dabei ist auf der y-Achse
der Nicht-Vermischungsgrad angegeben. Die blütenförmige Brennstoffdüse weist eine
höhere Vermischung auf, jedoch aufgrund der koaxialen Eindüsung mit niedrigerem Druckverlust.
[0038] Fig. 4 zeigt eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Brennstoffdüse. Diese weist
an der blütenförmigen Düsenaustrittsöffnung 10 mittig eine konische Blütennabe 14
auf. Dabei kann die Blütennabe 14 einfach-konisch oder doppel-konisch ausgebildet
sein. Dies hat den Vorteil, dass ein glatter Übergang der beiden Ströme ineinander
gewährleistet ist. Weiterhin verhindert diese Ausgestaltung eine Grenzschichtablösung
oder die Ausbildung von Rückströmungsgebieten, welche einen Flammenrückschlag hervorrufen
können.
[0039] Vorteilhafterweise können in der konischen Blütennabe 14 Einkerbungen 16 angebracht
sein. Diese sind vorteilhafterweise zum einen in ihrer radialen Ausdehnung und Anbringung
in Übereinstimmung mit den einzelnen Blüten angebracht, das heißt die Einkerbung 16
und die Blüten liegen sich gegenüber. Damit wird eine glatte Austrittsfläche für das
Synthesegas erzielt. Zum anderen sind weitere Einkerbungen 16 angebracht, welche den
Profilhinterkanten 20 gegenüberliegen und in ihrer radialen Breite im Wesentlichen
mit diesen übereinstimmt. Diese erzielen eine glatte Austrittsfläche für den Luftstrom
8. Die Einkerbungen 16 können geradlinig in Strömungsrichtung oder aber verwunden
sein, um so eine Verwirbelung der Luft bzw. des Brennstoffs zu erzielen.
[0040] Mit der Ausgestaltung einer Blütennabe 14 wird also die Vermischung in der Mitte
der blütenförmigen 6 Brennstoffdüse (also um die Eindüseachsen herum) verbessert.
Mithilfe der Blütennabe 14 wird somit auch in der Blütenmitte eine Vermischung des
Synthesegasstroms mit dem Luftstrom 8 erzielt, in dem nochmals die Kontaktfläche zwischen
Synthesegasstrom und Luftstrom 8 vergrößert wird. Dadurch ist eine durchgängig flächige
Durchmischung möglich. Aufgrund der koaxialen Eindüsung ist der Druckverlust trotz
der flächigen und damit sehr guten Durchmischung jedoch gering.
[0041] Fig. 5 zeigt eine alternative Brennstoffdüse bei der die Blütenform 8 spitz zulaufende
Blüten aufweist, das heißt im Wesentlichen sägezahnartig ausgebildet ist. Dabei sind
diese Sägezähne 22 an einem ersten Rohrabschnitt 4 angebracht. Dieser erste Rohrabschnitt
4 kann dabei in Strömungsrichtung einen gleichbleibenden Rohrdurchmesser aufweisen
(d.h. die Sägezähne 22 sind im Wesentlichen horizontal) oder aber in Strömungsrichtung
verjüngt sein (d.h. die Sägezähne 22 sind gegenüber der Horizontlinie 26 geneigt,
Fig. 6). Ein zweiter Rohrabschnitt 24, an den sich der erste Rohrabschnitt 4 in Strömungsrichtung
anschließt, kann zur besseren Eindüsung in Strömungsrichtung verjüngt sein. Durch
die Ausgestaltung der Brennstoffdüse mit Sägezähnen 22 sollen gewünschte Verwirbelungen
im Strömungsfeld erzeugt werden, was wiederum die Vermischung zwischen Synthesegas
und Luftstrom 8 verbessert.
[0042] Auch hier ist jedoch aufgrund der koaxialen Eindüsung der Druckverlust trotz der
flächigen und damit sehr guten Durchmischung jedoch gering.
[0043] In Fig. 7 ist eine Ausführungsform der erfinderischen Brennstoffdüse mit Zweitbrennstoffzufuhr
dargestellt. Da die Synthesegaseinlassöffnungen einen großen Volumenstrom gewährleisten
müssen, ist die Brennstoffdüse in Bezug auf das Synthesegas nach der Erfindung blütenförmig
6 ausgebildet.
[0044] Tangentiale Erdgaseinlassöffnungen 16 sind zwischen zwei Blütenblätter 18 gesetzt.
Der Berührungspunkt bzw. die Berührungslinie zweier Blütenblatter 18 miteinander wird
dabei nachfolgend als Blütensteg 19 bezeichnet. Das bedeutet, dass der Erdgasstrom
33 unmittelbar in den Luftstrom 8 eingedüst werden kann, ohne dass sich dazwischen
ein Blütenblatt 18 befindet. Dadurch wird gewährleistet, dass das Erdgas im Wesentlichen
quer zum Luftstrom 8 eingedüst wird. Fig. 7 weist dabei sechs tangentiale Erdgaseinlassöffnungen
16 und eine axiale Erdgaseinlassöffnungen 17 auf. Je nach Brenner und Gasturbine kann
sowohl die Anzahl als auch die Anordnung variieren. Die Erdgaseinlassöffnungen 16,17
sind dabei im Wesentlichen rund, und mittels Bohrung herstellbar.
[0045] Die Synthesegaszufuhr und deren blütenförmige 6 Synthesegaseinlassöffnung als auch
die Erdgaszufuhr 30 mit den Erdgaseinlassöffnung 16,17 sind dabei so ausgestaltet,
dass ein Druckverlust unter 25 dp/p bei gleichem Wärmeintrag im Hinblick auf Synthese-
und Ergas erzielt wird.
[0046] Fig. 8 zeigt schematisch die Erdgaszufuhr 30. Da der Volumenstrom des Erdgases wesentlich
geringer ist als der für Synthesegas ist der Durchmesser der Erdgaszufuhr 30 wesentlich
geringer als die Synthesegaszufuhr. Um von Synthesegas auf Erdgasbetrieb bzw. umgekehrt,
umzustellen, ist es lediglich notwendig die Synthesegas- bzw. Erdgaszufuhr 30 zu unterbrechen.
Dies kann ohne Hardwareänderungen erzielt werden.
[0047] Anstatt Erdgas kann auch jeder andere hochkalorische Brennerstoff verwendet werden,
beispielsweise Heizöl. Ebenso ist die Blütenform 6 der Synthesegaseinlassöffnung lediglich
ein Beispiel, andere Formen für Synthesegaseinlassöffnung sind ebenfalls vorstellbar.
[0048] Mit der erfindungsgemäßen Brennstoffdüse wird eine gute Durchmischung zwischen volumenreichen
Synthesegas und Luft ermöglicht. Aufgrund der koaxialen Eindüsung ist jedoch der Druckverlust
gering. Entstehende Druckverluste, die beispielsweise durch das alleinige Anbringen
von Verwirbelungselementen hervorgerufen werden, sind dadurch vermieden. Dadurch wird
ein betreiben im Vormischmodus gefördert, was sich wiederum positiv auf die NOx-Werte
auswirkt.
[0049] Mit der erfindungsgemäßen Brennstoffdüse ist es auch möglich eine sogenannte Backup-Brennstoff
Leitung zu integrieren, da Synthesegas-Brenner jeweils nicht nur mit einem Brennstoff,
sondern möglichst mit verschiedenen Brennstoffen, beispielsweise Öl, Erdgas und/oder
Kohlegas wahlweise oder sogar in Kombination betreibbar sein sollen, um die Versorgungssicherheit
und Flexibilität beim Betrieb zu erhöhen. Mittels dieser Erfindung ist es möglich
dieselbe Düse für Erdgas (bzw. verdünntes Erdgas) oder Synthesegas zu benutzen. Dies
vereinfacht die Bauweise des Brenners und reduziert Bauteilkomponenten wesentlich.
[0050] Die hier vorgestellte Brennstoffdüse ist jedoch nicht nur auf das Betreiben mit Synthesegas
beschränkt, vielmehr kann sie mit jedem Brennstoff vorteilhaft betrieben werden. Dieser
Vorteil besonders bei volumenreichen Brennstoffstrom hervorzuheben. Besonders eignet
sich die erfindungsgemäße Brennstoffdüse im Vormischbetrieb.