[0001] Die Erfindung betrifft eine Hebe- und Sicherungseinrichtung für ein Leitergerüst
sowie ein Hebe- und Sicherungsleitergerüst gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw.
des Anspruchs 12 bzw. 13.
[0002] Aus der
DE 42 40 947 A1 ist eine Hebe- und Sicherungseinrichtung für ein Leitergerüst bekannt, wobei das
Leitergerüst wenigstens zwei Leitern und wenigstens eine Verbindung zum Verbinden
der Leitern umfasst, wobei die Hebe- und Sicherungseinrichtung wenigstens zwei Hebe-
und Sicherungsvorrichtungen umfasst, welche jeweils einer Leiter zugeordnet sind,
wobei die einzelne Hebe- und Sicherungsvorrichtung einen Schlitten, ein Hebemittel
eine Umlenkvorrichtung und ein Zugmittel umfasst und wobei der Schlitten an einer
Unterseite mindestens eine Gleitfläche aufweist und mit dieser an der Leiter anliegt.
Durch die Verwendung eines einseitig auf einem Leiterholm der jeweiligen Leiter des
Leitergerüsts mit einem Gleitkeil laufenden Schlittens verdreht sich der Schlitten
beim Hochziehen gegenüber der Leiter. Weiterhin ist es erforderlich, die Schlittenführungsprofile
bei der Verwendung eines Leitergerüst mit mehrteiligen Schiebeleitern, welche mehrere
Leiterteile mit unterschiedlichem Holmabstand, umfassen, auf den jeweiligen Holmabstand
einzustellen, um eine sichere Führung des Schlittens auf der Leiter zu gewährleisten.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Hebe- und Sicherungseinrichtung für ein Leitergerüst
bzw. ein Hebe- und Sicherungsleitergerüst vorzuschlagen, welche bzw. welches leicht
laufende Schlitten aufweist und welche bzw. welches insbesondere Schlitten aufweist,
die - auch bei der Verwendung von mehrteiligen Schiebeleitern - ohne Nachstellen über
die gesamte Leiter verfahrbar sind.
[0004] Diese Aufgabe wird ausgehend von den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bzw.
12 bzw. 13 durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 12 bzw. 13 gelöst.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Hebe- und Sicherungseinrichtung für ein Leitergerüst erstreckt
sich die Gleitfläche eines auf der Leiter verfahrenden Schlittens in eine Verfahrrichtung
über wenigstens zwei Sprossenabstände der Leiter, um in jeder Verfahrposition an wenigstens
zwei benachbarten Sprossen gleitend gelagert zu sein. Durch ein derartiges Gleiten
auf den Sprossen der Leiter zwischen den Holmen lässt sich der Schlitten ohne großen
Reibungswiderstand über die Leiter ziehen. Durch die symmetrisch auf den Sprossen
aufliegende Gleitfläche des Schlittens erfährt dieser weder beim Hochziehen noch beim
Ablassen ein Drehmoment, so dass ein ruhiger und verkantungsfreier Lauf des Schlittens
gewährleistet ist. Kern der Erfindung ist somit eine Hebe- und Sicherungseinrichtung,
welche Schlitten umfasst, die zwischen den Holmen der Leitern mit denen die Hebe-
und Sicherungseinrichtung zusammenwirkt, im gesamten. Verschiebebereich jeweils auf
mehreren Sprossen gleiten.
[0006] Die Erfindung sieht weiterhin einen Schlitten vor, welcher mindestens zwei Längsträger
und mindestens zwei Querstreben umfasst, wobei vorzugsweise jeder Längsträger eine
Gleitfläche aufweist und die Längsträger derart voneinander beabstandet sind, dass
die Querstreben zwischen den Längsträgern angeordnet sind und die Längsträger miteinander
vorzugsweise verbinden. Eine derartige Rahmenkonstruktion des Schlittens kostengünstig
herstellbar und weist ein geringes Gewicht auf.
[0007] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, eine Breite des Schlittens, welche parallel zu
den Sprossen der Leiter gemessen wird, geringer ist als ein Abstand, welchen Seitenwangen
der Leiter zueinander aufweisen. Hierdurch ist gewährleistet, dass der Schlitten immer
seitlich zwischen den Holmen der Leiter geführt ist und so von der Verfahrrichtung
beim Hochziehen oder Ablassen nicht in gefährlicher Weise abweichen kann.
[0008] Weiterhin sieht die Erfindung vor, die Gleitfläche des Schlittens in Verfahrrichtung
des Schlittens an einem vorderen Ende und/oder an einem hinteren Ende mit einem schrägen
Gleitflächenabschnitt auslaufen zu lassen, wobei ein derartiger Gleitflächenabschnitt
immer dann, wenn der Schlitten einen Übergang der Leiter von einem ersten Leiterteil
auf ein zweites Leiterteil überfährt, eine Rampe bildet und wobei der Gleitflächenabschnitt
bezüglich seiner Schrägstellung und seiner Erstreckung in Verfahrrichtung derart ausgebildet
ist, dass dieser wenigstens einen Sprossenversatz zwischen den an den Übergang grenzenden
Sprossen der beiden Leiterteile überbrückt. Hierdurch ist es möglich mit dem Schlitten
auch für lange, mehrteilige Leitern typische Übergänge insbesondere beim Hochziehen
des Schlittens gefahrfrei zu überfahren.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst die Hebe- und Sicherungsvorrichtung der Hebe- und Sicherungseinrichtung
eine Führungsschiene, wobei die Führungsschiene an einem oberen Ende der Leiter fixiert
ist und Arretierungsmittel umfasst, wobei die Arretierungsmittel den Schlitten beim
Überfahren greifen, wobei die Arretierungsmittel insbesondere einen unteren Pendelhaken
umfassen, welcher schwerkraftgesteuert den Greifvorgang ausführt und wobei der Schlitten
insbesondere auch einen Sicherungsbolzen umfasst, mit welchem der Schlitten in seiner
über die Arretierungsmittel an der Führungsschiene fixierten Stellung gegen Ausheben
gesichert ist und wobei der Sicherungsbolzen hierzu eine der Sprossen der Leiter untergreift.
Durch die Arretierungsmittel ist der Schlitten beim Hochziehen in seiner beabsichtigten
Arbeitsposition automatisch sicherbar, so dass erst das Auslösen des Sicherungsbolzens
von Hand erfolgen muss. Eine derartige automatische erleichtert die Aufstellung eines
die Hebe- und Sicherungseinrichtung umfassenden Leitergerüsts.
[0010] Weiterhin sieht die Erfindung vor, die Umlenkvorrichtung mit einer Umlenkrolle auszustatten,
über welche das Zugmittel geführt ist, wobei die Umlenkvorrichtung insbesondere durch
die Führungsschiene gebildet ist, wobei das Hebemittel, insbesondere als Seilwinde
ausgebildet ist und an einem unteren Ende der Leiter dem Schlitten gegenüberliegend
an der Leiter fixiert ist. Bei einer derartigen Bauform wird durch die Doppelfunktion
der Führungsschiene die Zahl der an der Leiter zu montierenden Baugruppen gering gehalten
und somit der Aufbau und Abbau erleichtert.
[0011] Die Erfindung sieht auch vor, die Arretierungsmittel der Führungsschiene als Doppel-Pendelhaken
auszubilden, wobei der Doppel-Pendelhaken den unteren Pendelhaken und einen oberen
Pendelhaken umfasst und wobei die beiden Pendelhaken in der fixierten Stellung des
Schlitten insbesondere eine Querstrebe des Schlittens umgreifen. Hierdurch wird der
Schlitten sicher in seiner beabsichtigen Arbeitsposition gehalten.
[0012] Die Erfindung sieht auch vor, den Gleitflächenabschnitt des Schlittens als Zentriereinrichtung
auszubilden, wobei dieser den Schlitten bei der Überfahrt des Schlittens an einem
Übergang der Leiter von einem ersten Leiterteil auf ein zweites Leiterteil den Schlitten
auf das schmälere, obere Leiterteil zentriert und hierzu als Gleitspitze ausgebildet
ist, welche pfeilförmig schräg zu den Seitenwangen der Leiter steht. Durch eine derartige
Ausbildung des Schlittens wird beim Hochziehen des Schlittens ein Hängenbleiben des
Schlittens an einem Leiterteil sicher vermieden.
[0013] Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen zur Befestigung bzw. zur Fixierung des Hebemittels
und der Führungsschiene ausschließlich Einhängehaken und Kontersicherungen zu verwenden,
wobei der einzelne Einhängehaken jeweils eine der Leitersprossen der Leiter übergreift
und wobei die einzelne Kontersicherung insbesondere als Sicherungsbolzen ausgebildet
ist. Ein derartiges System erleichtert den Aufbau und Abbau, da alle Baugruppen in
vergleichbarer Weise an den Leitern befestigt werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, die zwischen zwei benachbarten Schlitten angeordnete
Verbindung des Leitergerüsts, welche von den Schlitten getragen wird, als Arbeitsplattform
auszubilden, wobei die Arbeitsplattform insbesondere eine Plattform und ein an der
Plattform befestigtes Geländer umfasst. Unter Verwendung einer derartigen Plattform
ist es beispielsweise möglich Arbeiten an einer Dachrinne auszuführen.
[0015] Erfindungsgemäß ist es alternativ auch vorgesehen die zwischen benachbarten Schlitten
angeordnete Verbindung des Leitergerüsts, welche von den Schlitten getragen wird,
als Dachschutzwand auszubilden, wobei die Dachschutzwand insbesondere ein Gitter und
ein Fangnetz umfasst, wobei das Fangnetz an dem Gitter fixiert ist und Freiräume des
Gitters verschließt. Eine derartige Dachschutzwand kommt zum Einsatz, wenn Arbeiten
auf einer Dachfläche ausgeführt werden, um die arbeitenden Personen vor einem Absturz
zu sichern und um das Herabfallen von Material zu vermeiden.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Hebe- und Sicherungsleitergerüst, welches wenigstens zwei
Leitern und wenigstens eine die Leitern verbindende Verbindung und wenigstens eine
Hebe- und Sicherungseinrichtung umfasst und dessen Verbindung als Arbeitsplattform
ausgebildet ist, ist die Hebe- und Sicherungseinrichtung entsprechend wenigstens einem
der Ansprüche 1 bis 9 ausgeführt. Hierdurch ist bei dem erfindungsgemäßen Leitergerüst
ein reibungsarmes Hochziehen und Ablassen der auf den Schlitten ruhenden Verbindung
gewährleistet.
[0017] Bei dem erfindungsgemäßen Hebe- und Sicherungsleitergerüst, welches wenigstens zwei
Leitern und eine die Leitern verbindende Verbindung und wenigstes eine Hebe- und Sicherungseinrichtung
umfasst, ist die Verbindung als Dachschutzwand ausgebildet ist und ist die Hebe- und
Sicherungseinrichtung entsprechend wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgeführt
ist. Hierdurch ist bei dem erfindungsgemäßen Leitergerüst eine Verwendung des Leitergerüsts
zur Absicherung von Dacharbeiten durch eine Absturzsicherung gewährleistet und weiterhin
ein reibungsarmes Hochziehen und Ablassen der auf den Schlitten ruhenden Verbindung
gewährleistet.
[0018] Die Dachschutzwand des Hebe- und Sicherungsleitergerüsts umfasst erfindungsgemäß
ein Gitter und ein Fangnetz, wobei das Fangnetz an dem Gitter fixiert ist und Freiräume
des Gitters verschließt. Eine derartige Dachschutzwand lässt sicher in kurzer Zeit
auf benachbarten Schlitten errichten und dann mit den Schlitten an den Leitern in
die gewünschte Höhe bringen.
[0019] Schließlich sieht die Erfindung vor, bei dem Leitergerüst die Leitern als Schiebeleitern
auszubilden, wobei diese welche jeweils wenigstens zwei aneinander geführte und gegeneinander
verschiebbare Leiterteile mit unterschiedlichem Wangenabstand umfassen. Hierdurch
lassen sich auch Arbeitsplattformen und Dachschutzwände auch in größeren Höhen positionieren.
[0020] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung anhand von schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen beschrieben.
[0021] Hierbei zeigt:
- Figur 1:
- eine perspektivische Ansicht eines Hebe-und Sicherungsleitergerüsts, welches zwei
Leitern und eine Hebe- und Sicherungseinrichtung mit zwei Hebe- und Sicherungsvorrichtungen
und eine von diesen getragenen Verbindung umfasst;
- Figuren 2 bis 6:
- verschiedene Details des in der Figur 1 gezeigten Hebe- und Sicherungsleitergerüsts
und
- Figur 7:
- eine schematische Darstellung einer als Dachschutzwand ausgebildeten Verbindung.
[0022] In der Figur 1 ist ein Hebe- und Sicherungsleitergerüst 1 in perspektivischer Ansicht
gezeigt. Die Figuren 2 bis 6 zeigen Details dieses Hebe- und Sicherungsleitergerüsts
1. Das Hebe-und Sicherungsleitergerüst 1 umfasst ein Leitergerüst 200 und eine Hebe-
und Sicherungs-einrichtung 300. Das Leitergerüst 200 umfasst wiederum zwei Leitern
201 und 202 und eine Verbindung 203. Die Hebe- und Sicherungseinrichtung 300 umfasst
zwei Hebe- und Sicherungsvorrichtungen 301 und 302. Die beiden Hebe- und Sicherungsvorrichtungen
301 und 302 sind baugleich ausgeführt, aus diesem Grund wird nachfolgend nur die Hebe-
und Sicherungsvorrichtung 302 näher beschrieben. Die Hebe- und Sicherungsvorrichtung
302 umfasst einen Schlitten 303, ein Hebemittel 304, einen Umlenkvorrichtung 305,
ein Zugmittel 306 (in Figur 2 angedeutet) und eine Führungsschiene 307.
[0023] Wie aus insbesondere aus der Figur 2 ersichtlich weist der Schlitten 303 an einer
Unterseite 308 eine erste Gleitfläche 309 und eine zweite Gleitfläche 310 auf. Im
Wesentlichen ist der Schlitten 303 aus zwei Längsträgern 311 und 312 und zwei Querstreben
313 und 314 gebildet (siehe auch Figur 4), wobei die Gleitflächen 309 und 310 an Unterseiten
315 und 316 der Längsträger 311 uns 312 ausgebildet sind. Hierbei erstreckt sich jede
Gleitfläche 309, 310 in eine Verfahrrichtung x bzw. x' des Schlittens 303 über mehrere
Sprossenabstände SA1, SA2, in welchen benachbarte Sprossen 204, 205, 206 zueinander
stehen. Hierdurch ist sichergestellt, dass der Schlitten 303 in jeder Verfahrposition
auf wenigstens zwei der Sprossen der Leiter 202 aufliegt. Der Schlitten 303 weist
parallel zu den Sprossen 204, 205, 206 der Leiter 202 gemessen eine Breite B303 auf,
welche geringer ist als eine Abstand A1, welchen Seitenwangen 207, 208 eines ersten,
unteren Leiterteils 209 der Leiter 202 aufweisen und welche auch geringer ist als
ein Abstand A2, welchen Seitenwangen 210, 211 eines zweiten, oberen Leiterteils 212
der Leiter 202 aufweisen. In Verfahrrichtung x weisen die Gleitflächen 309 bzw. 310
des Schlittens 303 an einem vorderen Ende 317 einen schrägen Gleitflächenabschnitt
309a bzw. 310a auf. Hierdurch ist es für den Schlitten 303 beim Hochziehen über die
Sprossen der Leiter 202 möglich, auch über einen Übergang 213 zu fahren, welcher zwischen
der untersten Sprosse 214a des zweiten Leiterteils 212 und den Sprossen - im der Figur
1 der Sprosse 214b - des ersten Leiterteils 209 gebildet ist. Zur Überbrückung eines
derartigen Sprossenversatzes SV1 bilden die schrägen Gleitflächenabschnitte 309a und
310a eine Rampe 318.
[0024] Die erwähnte Führungsschiene 307 ist an einem oberen Ende 215 der Leiter 202 abnehmbar
fixiert. Diese Führungsschiene 307 umfasst Arretierungsmittel 319. Diese Arretierungsmittel
319 greifen und verriegeln den Schlitten 303, wenn dieser beim Hochzeihen über die
Führungsschiene 307 gezogen wird. Hierzu umfassen die Arretierungsmittel 319 einen
unteren Pendelhaken 320, welche beim Hochziehen des Schlittens 303 von der oberen
Querstrebe 313 des Schlittens 303 zunächst weggedrückt wird und nach dem Vorbeifahren
der Querstrebe 313 zurück schwingt, so dass der Schlitten 303 mit der Querstrebe 313
durch ein leichtes Ablassen bzw. Zurückfahren an dem unteren Pendelhaken 320 anliegt.
Nachdem der Schlitten 303 durch den Pendelhaken 320 in seiner Arbeitsstellung bzw.
fixierten Stellung FS1 blockiert ist, wird der Schlitten 303 mit einem an dem linken
Längsträger 311 angeordneten Sicherungsbolzen 321, welcher im ausgefahrenen Zustand
unter eine der Sprossen der Leiter 202 greift, gegen ein Ausheben bzw. Abheben von
der Leiter 202 gesichert.
[0025] Die erwähnte Umlenkvorrichtung 305 ist durch die erwähnte Führungsschiene 307 gebildet
und umfasst einen Unlenkrolle 322, über welche das Zugsmittel 306 von dem Hebemittel
304 zu dem Schlitten 303 geführt ist. Hierbei ist das Hebemittel 304 als Seilwinde
323 ausgebildet, welche an einem unteren Ende 216 der Leiter 202 abnehmbar fixiert
ist. Die Seilwinde 323 ist dem Schlitten 303 gegenüberliegend an einer Rückseite bzw.
Unterseite 217 der Leiter 202 angeordnet, so dass der Schlitten 303 ungehindert von
der Seilwinde 323 von dem unteren Ende 216 der Leiter 202 bis zu einem oberen Ende
215 der Leiter 202 verfahrbar ist.
[0026] Zur besseren Absicherung des Schlittens 202 in seiner fixierten Stellung FS1 ist
das Arretierungsmittel 319 als Doppelpendelhaken 324 ausgebildet, welcher neben dem
unteren Pendelhaken 320 noch einen oberen Pendelhaken 325 umfasst. In der fixierten
Stellung FS1 des Schlittens 303 wird dann dessen obere Querstrebe 313 von den beiden
Pendelhaken 320 und 324 umschlossen.
[0027] Um die Überfahrt des Schlittens 303 von dem unteren Leiterteil 209 auf das obere
Leiterteil 212 weiter zu erleichtern sind die schrägen Gleitflächenabschnitte 309a
und 310a wie Schlittenkufen nicht nur nach oben von der Leiter 202 weg gebogen, sondern
laufen auch aufeinander zu und bilden hierdurch eine Zentriereinrichtung 326, die
als Gleitspitze 327 sicher stellt, dass der Schlitten 303 von dem unteren Leiterteil
209, bei welchem der Abstand A1 der Seitenwangen 207, 208 größer ist als der Abstand
A2 der Seitenwangen 210, 211 des oberen Leiterteils 212, sicher zwischen die Seitenwangen
210, 211 des oberen Leiterteils 212 eingeleitet auch wenn dieser auf dem unteren Leiterteil
209 eine leicht außermittige Ausrichtung aufweist.
[0028] Zur Befestigung an den Sprossen der Leiter 202 weisen das als Seilwinde 323 ausgebildete
Hebemittel 304 und die Führungsschiene 307 jeweils Einhängehaken 328 und Kontersicherungen
329 auf, welche als Sicherungsbolzen 330 oder als Sicherungssplinte ausgebildet sind
und ein Aushängen der Einhängehaken 328, welche U-förmig über eine der Sprossen der
Leiter 202 greifen, verhindern. Durch eine derartige Befestigungstechnik ist es möglich,
die beiden Hebe- und Sicherungsvorrichtungen 301, 302, welche die Hebe- und Sicherungseinrichtung
300 bilden in kurzer Zeit mit den Leitern 201 und 202 des Leitergerüsts 200 zu verbinden.
Nach dem Befestigen der Seilwinden 323 und der Führungsschienen 307 müssen nur noch
die Schlitten 303 mittels der von den Seilwinden 323 über die Unlenkrollen 322 geführten
Zugmittel 306 eingehängt und die Verbindung 203 mit den Schlitten 303 verbunden werden.
Sobald dann die Leitern 201 und 202 im richtigen Abstand und mit gleicher Neigung
an ein Gebäude angestellt sind, kann dann die Verbindung 203 mittels der Schlitten
303 nach oben gefahren werden. Die Verbindung 203 ist als Arbeitsplattform 218 ausgebildet,
welche eine Plattform 219, ein Geländer 220 und Befestigungsmittel 221 zur Befestigung
der Plattform 219 an den Schlitten 303 umfasst.
[0029] Durch die Ausbildung der Verbindung 203 als Dachschutzwand 222 - wie dies in der
Figur 7 schematisch dargestellt ist - eröffnen sich für das Hebe- und Sicherungsleitergerüst
1 völlig neue Anwendungsmöglichkeiten, da es mit diesem nun möglich ist, in kürzester
Zeit Dachschutzwände zur errichten und so insbesondere bei nur kurze Zeit dauernden
Arbeiten auf dem Dach, wie z. B. dem Montieren von Photovoltaikmodulen, zu geringen
Kosten die vorgeschriebenen Sicherungsmaßnahmen vorzunehmen. Die Dachschutzwand 222
umfasst ein Gitter 223 und eine Fangnetz 224, wobei das Fangnetz 224 an dem Gitter
223 fixiert ist und Freiräume 225 des Gitters 223 verschließt. Weiterhin umfasst die
Dachschutzwand 222 Befestigungsmittel 226 zur Befestigung des Gitters 223 an den Schlitten
303. In der Figur 7 weiterhin schematisch eine Leiter 202, ein Hebemittel 304, ein
Zugmittel 306, eine Umlenkvorrichtung 305 und eine Führungsschiene 307 gezeigt. Das
in der Figur 7 in Seitenansicht gezeigte Hebe- und Sicherungsleitergerüst 1 ist an
eine Hauswand HW gelehnt und sichert mit seiner Dachschutzwand 222 eine Dachfläche
DF.
[0030] Die in der Figur 1 gezeigten Leitern 201 und 202 sind als Schiebeleitern 226 und
227 ausgebildet, deren Höhe sich durch ein gegeneinander Verschieben der Leiterteile
209 und 212 verstellbar ist.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf dargestellte oder beschriebene Ausführungsbeispiele beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der Schutzrechtsansprüche.
Bezugszeichenliste:
[0032]
1 |
Hebe- und Sicherungsleitergerüst 1 |
200 |
Leitergerüst |
201, 202 |
Leiter |
203 |
Verbindung |
204 - 206 |
Sprosse |
207, 208 |
Seitenwange von 209 |
209 |
erstes, unteres Leiterteil |
210, 211 |
Seitenwange von 212 |
212 |
zweites, oberes Leiterteil |
213 |
Übergang |
214b |
Sprosse des ersten Leiterteils 209 |
214a |
unterste Sprosse des zweiten Leiterteils 212 |
215 |
oberes Ende der Leiter 202 |
217 |
Rückseite bzw. Unterseite der Leiter 202 |
216 |
unteres Ende der Leiter |
219 |
Plattform |
220 |
Geländer |
221 |
Befestigungsmittel |
222 |
Dachschutzwand |
223 |
Gitter |
224 |
Fangnetz |
225 |
Freiraum |
226 |
Befestigungsmittel |
300 |
Hebe- und Sicherungseinrichtung |
301, 302 |
Hebe- und Sicherungsvorrichtung |
303 |
Schlitten |
304 |
Hebemittel |
305 |
Umlenkvorrichtung |
306 |
Zugmittel |
307 |
Führungsschiene |
308 |
Unterseite |
309 |
erste Gleitfläche |
309a |
schräger Gleitflächenabschnitt von 309 |
310 |
zweite Gleitfläche |
310a |
schräger Gleitflächenabschnitt von 310 |
311, 312 |
Längsträger von 303 |
313, 314 |
Querstrebe von 303 |
315, 316 |
Unterseite von 311 bzw. 312 |
318 |
Rampe |
319 |
Arretierungsmittel |
320 |
unterer Pendelhaken von 319 |
321 |
Sicherungsbolzen |
322 |
Unlenkrolle |
323 |
Seilwinde |
324 |
Doppelpendelhaken von 319 |
325 |
oberer Pendelhaken von 319 |
326 |
Zentriereinrichtung |
327 |
Gleitspitze |
328 |
Einhängehaken |
329 |
Kontersicherung |
330 |
Sicherungsbolzen |
x, x' |
Verfahrrichtung |
A1 |
Abstand zwischen 207 und 208 |
A2 |
Abstand zwischen 210 und 211 |
DF |
Dachfläche |
FS1 |
Arbeitsstellung bzw. fixierte Stellung |
HW |
Hauswand |
SA1, SA2 |
Sprossenabstand |
SV1 |
Sprossenversatz |
1. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) für ein Leitergerüst (200),
wobei das Leitergerüst (200) wenigstens zwei Leitern (201, 202) und wenigstens eine
Verbindung (203) zum Verbinden der Leitern (201, 202) umfasst,
- wobei die Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) wenigstens zwei Hebe- und Sicherungsvorrichtungen
(301, 302) umfasst, welche jeweils einer Leiter (201, 202) zugeordnet sind,
- wobei die einzelne Hebe- und Sicherungsvorrichtung (301, 302) einen Schlitten (303),
ein Hebemittel (304), eine Umlenkvorrichtung (305) und ein Zugmittel (306) umfasst
und
- wobei der Schlitten (303) an einer Unterseite (308) mindestens eine Gleitfläche
(309, 310) aufweist und mit dieser an der Leiter (202) anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass
sich die Gleitfläche (309, 310) in eine Verfahrrichtung (x, x') des Schlittens (303)
über wenigstens zwei Sprossenabstände (SA1, SA2) der Leiter (202) erstreckt, wobei
der Schlitten (303) hierdurch in jeder Verfahrposition (SF1) an wenigstens zwei benachbarten
Sprossen (204, 205, 206) gleitend gelagert ist.
2. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (303) mindestens zwei Längsträger (311, 312) und mindestens zwei Querstreben
(313, 314) umfasst, wobei vorzugsweise jeder Längsträger (311, 312) eine Gleitfläche
(309, 310) aufweist und die Längsträger (311, 312) derart voneinander beabstandet
sind, dass die Querstreben (313, 314) zwischen den Längsträgern (311, 312) angeordnet
sind und die Längsträger (311, 312) miteinander vorzugsweise verbinden.
3. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schlitten (303) parallel zu den Sprossen (204, 205, 206) der Leiter (201, 202)
gemessen eine Breite (B303) aufweist, welche geringer ist als ein Abstand (A1, A2),
welchen Seitenwangen (207, 208; 210, 211) der Leiter (201, 202) zueinander aufweisen.
4. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitfläche (309, 310) des Schlittens (303) in Verfahrrichtung (x, x') des Schlittens
(303) an einem vorderen Ende (317) und/oder an einem hinteren Ende einen schrägen
Gleitflächenabschnitt (309a, 310a) aufweist, welcher bei der Überfahrt des Schlittens
(303) an einem Übergang (213) der Leiter (201, 202) von einem ersten Leiterteil (209)
auf ein zweites Leiterteil (212) eine Rampe (318) bildet und welcher bezüglich seiner
Schrägstellung und seiner Erstreckung in Verfahrrichtung (x, x') derart ausgebildet
ist, dass dieser wenigstens einen Sprossenversatz (SV1) zwischen den an den Übergang
(213) grenzenden Sprossen (214a, 214b) der beiden Leiterteile (209, 212) überbrückt.
5. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebe- und Sicherungsvorrichtung (301, 302) eine Führungsschiene (307) umfasst,
wobei die Führungsschiene (307) an einem oberen Ende (215) der Leiter (201, 202) fixiert
ist und Arretierungsmittel (319) umfasst, welche den Schlitten (303) beim Überfahren
der Führungsschiene (307) greifen, wobei die Arretierungsmittel (319) insbesondere
einen unteren Pendelhaken (320) umfassen, welcher schwerkraftgesteuert den Greifvorgang
ausführt und wobei der Schlitten (303) insbesondere auch einen Sicherungsbolzen (321)
umfasst, mit welchem der Schlitten (303) in seiner an der Führungsschiene (307) fixierten
Stellung (FS1) gegen Ausheben gesichert ist, wobei der Sicherungsbolzen (321) hierzu
eine der Sprossen der Leiter (201, 202) untergreift.
6. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkvorrichtung (305) eine Umlenkrolle (322) umfasst, über welche das Zugmittel
(306) geführt ist, wobei die Umlenkvorrichtung (305) insbesondere durch die Führungsschiene
(307) gebildet ist, wobei das Hebemittel (304), insbesondere als Seilwinde (323) ausgebildet
ist und an einem unteren Ende (216) der Leiter (201, 202) dem Schlitten (303) gegenüberliegend
an der Leiter (201, 202) fixiert ist.
7. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierungsmittel (319) der Führungsschiene (307) als Doppel-Pendelhaken (324)
ausgebildet sind, welche den unteren Pendelhaken (320) und einen oberen Pendelhaken
(325) umfassen, wobei die beiden Pendelhaken (320, 325) in der fixierten Stellung
(FS1) des Schlittens (303) insbesondere eine Querstrebe (313, 314) des Schlittens
(303) umgreifen.
8. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleitflächenabschnitt (309a, 310a) des Schlittens (303) als Zentriereinrichtung
(326) ausgebildet ist, welche bei der Überfahrt des Schlittens (303) an einem Übergang
(213) der Leiter (201, 202) von einem ersten Leiterteil (209) auf ein zweites Leiterteil
(212) den Schlitten (303) auf das schmälere, obere Leiterteil (212) zentriert und
hierzu als Gleitspitze (327) ausgebildet ist, welche pfeilförmig schräg zu den Seitenwangen
(207, 208; 210, 211) der Leiter (201, 202) steht.
9. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Befestigung bzw. Fixierung des Hebemittels (304) und der Führungsschiene (307)
ausschließlich durch Einhängehaken (328) und Kontersicherungen (329) erfolgt, wobei
der einzelne Einhängehaken (307) jeweils eine der Leitersprossen (204, 205, 206) der
Leiter (201, 202) übergreift und wobei die einzelne Kontersicherung (329) insbesondere
als Sicherungsbolzen (330) ausgebildet ist.
10. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (203) des Leitergerüsts (200), an welchem die Hebe- und Sicherungseinrichtung
(300) angeordnet ist, als Arbeitsplattform (218) ausgebildet ist.
11. Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (203) des Leitergerüsts (200), an welchem die Hebe- und Sicherungseinrichtung
(300) angeordnet ist, als Dachschutzwand (222) ausgebildet ist.
12. Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1), wobei das Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1)
wenigstens zwei Leitern (201, 202) und wenigstens eine die Leitern (201, 202) verbindende
Verbindung (203) und wenigstens eine Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) umfasst
und wobei die Verbindung (203) als Arbeitsplattform (218) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) entsprechend wenigstens einem der Ansprüche
1 bis 9 ausgeführt ist.
13. Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1), wobei das Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1)
wenigstens zwei Leitern (201, 202) und eine die Leitern (201, 202) verbindende Verbindung
(203) und wenigstes eine Hebe- und Sicherungseinrichtung (300) umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung (203) als Dachschutzwand (222) ausgebildet ist und dass die Hebe-
und Sicherungseinrichtung (300) entsprechend wenigstens einem der Ansprüche 1 bis
9 ausgeführt ist.
14. Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1) nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dachschutzwand (222) ein Gitter (223) und ein Fangnetz (224) umfasst, wobei das
Fangnetz (224) an dem Gitter (223) fixiert ist und Freiräume (225) des Gitters (223)
verschließt.
15. Hebe- und Sicherungsleitergerüst (1) nach einem der Ansprüche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, die Leitern (201, 202) als Schiebeleitern (226, 227) ausgebildet sind, welche jeweils
wenigstens zwei aneinander geführte und gegeneinander verschiebbare Leiterteile (209,
212) mit unterschiedlichen Abständen (A1, A2) zwischen den jeweiligen Seitenwangen
(207, 208; 210, 211) umfassen.