[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Leuchte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1, welche ein längliches Gehäuse aufweist, das zwei Seitenwände sowie eine längliche
Lichtaustrittsöffnung aufweist. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Leuchte,
bei der innerhalb des Gehäuses LEDs als Lichtquellen zum Einsatz kommen, denen eine
Optik zugeordnet ist, über welche eine symmetrische Lichtabstrahlung erzielt wird.
[0002] Leuchten der gattungsgemäßen Art eignen sich insbesondere dafür, bei so genannten
Lichtbandsystemen zum Einsatz zu kommen. Derartige Systeme bestehen aus einem länglichen
Trägerelement, üblicherweise einer etwa U-förmigen Tragschiene, an oder in der Leitungen
zur Stromversorgung und/oder zur Übermittlung von Signalen zur Ansteuerung der Leuchten
verlaufen. An dieses Trägerelement können dann in Längsrichtung hintereinander Leuchtenmodule
angeordnet werden, welche hierbei einerseits mechanisch mit der Tragschiene verbunden
werden und andererseits dazu ausgebildet sind, die entsprechenden Leitungen zu kontaktieren.
Ein von der Anmelderin unter der Bezeichnung TECTON vertriebenes Lichtbandsystem eröffnet
hierbei die Möglichkeit, entsprechende Leuchtmodule an nahezu jeder beliebigen Position
entlang des Lichtbandsystems anzuordnen. Bei anderen Lichtbandsystemen hingegen sind
lediglich an bestimmten Positionen der Tragschiene entsprechende Kontaktierungsmöglichkeiten
vorgegeben, an welche die Leuchten angeschlossen werden können.
[0003] Während in der Vergangenheit bei derartigen sog. Balkenleuchten, welche länglich
ausgebildet sind, üblicherweise Leuchtstofflampen oder allgemein Gasentladungslampen
als Lichtquellen zum Einsatz kamen, finden nunmehr zunehmend auch LEDs, also eher
punktförmige Lichtquellen Verwendung. Die Weiterentwicklung von LEDs in den letzten
Jahren führte dazu, dass derartige Lichtquellen nahezu in jedem Anwendungsgebiet der
Beleuchtungstechnik klassische Lichtquellen ersetzen können, da sie mittlerweile eine
ausreichende hohe Lichtmenge produzieren. Ferner weisen LEDs hinsichtlich ihrer Lebensdauer
sowie der Möglichkeiten, sie in ihrer Helligkeit anzusteuern, Vorteile gegenüber klassischen
Leuchtstofflampen auf.
[0004] Kommen also bei derartigen Leuchten, wie sie eingangs beschrieben wurden, nunmehr
LEDs zum Einsatz, so werden üblicherweise mehrere LEDs in Längsrichtung hintereinander
in dem Leuchtengehäuse angeordnet. Da eine LED Licht in einen sehr breiten Winkelbereich
abstrahlt, ist ihr üblicherweise unmittelbar eine entsprechende Optik in Form einer
Linse oder dergleichen zugeordnet. Das von der LED emittierte Licht wird hierbei in
die Linse eingekoppelt und über diese in einer entsprechenden Weise abgestrahlt. In
der Regel sind hierbei die Linsenstrukturen derart ausgeführt, dass das Licht symmetrisch
abgegeben wird. Eine bevorzugte Lichtabgabe erfolgt dabei beispielsweise entsprechend
einer so genannten Batwing-Verteilung, bei der die Lichtverteilungskurve zwei gegenüber
der Vertikalen bzw. Längsmittelebene der Leuchte geneigte Flügel aufweist, über die
primär das Licht abgegeben wird. Eine derartige Lichtabstrahlcharakteristik eignet
sich bspw. sehr gut dazu, zu beiden Seiten der Leuchte befindliche längliche Regalreihen
oder dergleichen auszuleuchten. Leuchten dieser Art kommen dementsprechend oftmals
in Geschäften oder vergleichbaren Bereichen zum Einsatz.
[0005] Abweichend von der zuvor beschriebenen symmetrischen Lichtabgabe ist es allerdings
manchmal auch erwünscht, gezielt das Licht lediglich zu einer Seite hin abzustrahlen.
Dies kann bspw. der Fall sein, wenn sich lediglich an einer Längsseite der Leuchte
entsprechende Regale befinden oder die Leuchte im seitlichen Bereich eines Raums angeordnet
und gewünscht ist, dass gezielt eine neben der Leuchte befindliche Wand aufgehellt
wird. In derartigen Fällen soll also dann keine Lichtabgabe mehr gemäß der oben beschriebenen
Batwing-Verteilung zu beiden Seiten erfolgen, sondern das Licht muss stattdessen vor
dessen Abstrahlung aus der Leuchte in anderer Weise entsprechend beeinflusst werden.
Da allerdings das Erstellen einer speziell hierzu geeigneten Linsenstruktur sehr aufwendig
und mit hohen Kosten verbunden ist, liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine einfachere und kostengünstigere Möglichkeit anzugeben, eine entsprechende asymmetrische
Lichtabgabe zu erzielen.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine Leuchte, welche die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist,
sowie durch ein Anbauelement für eine Leuchte gemäß Anspruch 11 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf dem Gedanken, die den Lichtquellen zugeordnete
Primäroptik unverändert zu belassen und stattdessen ein zusätzliches Anbauelement
zu verwenden, welches an der Leuchte wahlweise an einer der beiden Längsseiten des
Leuchtengehäuses befestigbar ist. Dabei wird mit Hilfe dieses Anbauelements im Bereich
der Lichtaustrittsöffnung des Leuchtengehäuses eine sich vorzugsweise über die gesamte
Länge des Gehäuses erstreckende Reflexionsfläche gebildet, durch welche die zunächst
symmetrische Lichtabgabe in eine asymmetrische Lichtabgabe umgewandelt wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird also eine Leuchte mit einem länglichen Gehäuse vorgeschlagen,
welches zwei Seitenwände und eine längliche Lichtaustrittsöffnung aufweist, wobei
die Leuchte weiterhin ein Anbauelement aufweist, welches an einer der beiden Längsseiten
des Leuchtengehäuses befestigbar ist und im Bereich der Lichtaustrittsöffnung des
Leuchtengehäuses eine sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Gehäuses erstreckende
Reflexionsfläche bildet.
[0009] Die seitlich angeordnete und durch das Anbauelement gebildete zusätzliche Reflexionsfläche
bewirkt also nunmehr eine deutliche Änderung der Lichtabstrahlcharakteristik der Leuchte.
Insbesondere kann mit Hilfe dieser zusätzlichen Reflexionsfläche das von der symmetrisch
ausgelegten Primäroptik zu einer der beiden Seiten hin abgegebene Licht nahezu vollständig
geblockt bzw. entsprechend reflektiert oder gespiegelt werden, so dass die gewünschte,
asymmetrische Lichtabstrahlcharakteristik erzielt wird. Die in den abhängigen Ansprüchen
genannten Merkmale betreffen dabei Maßnahmen, welche einerseits das Anordnen des erfindungsgemäßen
Anbauelements an dem Leuchtengehäuse erleichtern und andererseits die Beeinflussung
der Lichtabgabe optimieren.
[0010] Vorzugsweise ist das Anbauelement durch einen Profilkörper gebildet, der auf die
Seitenwand des Leuchtengehäuses aufsetzbar und mit diesem verrastbar oder aufschnappbar
ist. Das Befestigen des Anbauelements kann hierbei insbesondere werkzeuglos erfolgen,
wodurch dessen Montage sehr vereinfacht wird. Der Profilkörper kann hierbei vorzugsweise
einen Aufnahmebereich zum Zusammenwirken mit einer Unterkante der Seitenwand des Leuchtengehäuses
sowie einen im montierten Zustand die Oberkante der entsprechenden Seitenwand übergreifenden
Klemmbereich aufweisen. Innerhalb des Aufnahmebereichs sind dann mehrere, vorzugsweise
zwei Federelemente zum Verklemmen der Unterkante der Seitenwand mit dem Profilkörper
angeordnet. Diese Federelemente sorgen einerseits für eine sichere Halterung des Anbauelements
an dem Leuchtengehäuse, andererseits ermöglichen sie auch ein manuelles Lösen der
Verrastung, was die oben erwähnte bevorzugte werkzeuglose Montage und Demontage des
Anbauelements ermöglicht.
[0011] Der Profilkörper kann dabei in seinem oberen Bereich Ausnehmungen zum Durchgreifen
von Betätigungselementen der Leuchte aufweisen. Wie bereits erwähnt kann die erfindungsgemäße
Leuchte insbesondere zur Anordnung an einem Lichtbandsystem vorgesehen sein, wobei
das Befestigen und Kontaktieren der Leuchte an einer Tragschiene dann üblicherweise
mit Hilfe eines so genannten Drehabgriffs erfolgt, also eines Elements, welches nach
Ansetzen der Leuchte an der Tragschiene verdreht wird, um einerseits für eine mechanische
Verriegelung mit der Tragschiene zu sorgen und andererseits eine Kontaktierung der
Leitungen, die innerhalb der Tragschiene verlaufen, zu bewirken. Bei Leuchten mit
LEDs als Lichtquellen ist dabei vorzugsweise das Betätigungselement zum Verdrehen
des Drehabgriffs durch einen seitlichen Hebel gebildet, der im oberen Bereich des
Leuchtengehäuses leicht hervorsteht. Mit Hilfe entsprechender Ausnehmungen in dem
Profilkörper ist gewährleistet, dass das Anbauelement tatsächlich wahlweise an einer
der beiden Seiten des Leuchtengehäuses angeordnet werden kann ohne hierbei mit dem
Hebel zu kollidieren.
[0012] Das Anbauelement ist ferner vorzugsweise derart ausgestaltet, dass zwei - in Abstrahlrichtung
nacheinander bzw. zwei übereinander angeordnete - längliche Reflexionsbereiche gebildet
werden. Diese können sich dabei einerseits durch ihre reflektierenden Eigenschaften
sowie andererseits durch ihre Ausrichtung bezüglich einer Lichtabstrahlrichtung der
Leuchte unterscheiden. Insbesondere ist hierzu vorgesehen, dass ein erster, näher
an den Lichtquellen befindlicher Reflexionsbereich hochreflektierend bzw. verspiegelt
ausgebildet ist und im Wesentlichen parallel zur Lichtabstrahlrichtung bzw. senkrecht
zur Lichtaustrittsöffnung des Leuchtengehäuses ausgerichtet ist. Ein zweiter Reflexionsbereich
hingegen, der sich vorzugsweise unmittelbar an den ersten Reflexionsbereich anschließt,
kann diffus reflektierend ausgebildet sein und ist vorzugsweise gegenüber dem ersten
Reflexionsbereich leicht geneigt angeordnet. Der hochreflektierend bzw. verspiegelt
ausgebildete erste Reflexionsbereich kann dabei insbesondere durch ein separates Reflektorelement
gebildet sein, welches auf den Profilkörper des Anbauelements aufgesetzt wird. Mit
Hilfe dieses ersten Reflexionsbereichs wird dabei der Großteil des Lichts gespiegelt,
um die asymmetrische Lichtabgabe zu erzielen. Der zweite Reflexionsbereich hingegen
reflektiert ebenfalls das auf ihn auftreffende Licht, allerdings eher diffus, so dass
dieses Licht weniger zur Unterseite hin sondern in einen Bereich seitlich der Leuchte
abgegeben wird. Hierdurch besteht die Möglichkeit, einen sich in der Nähe der Leuchte
befindlichen Wandbereich oder dergleichen leicht aufzuhellen, was das Erscheinungsbild
insgesamt verbessert.
[0013] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Anbauelements kann also die Lichtabgabe der Leuchte
sehr einfach und schnell speziellen Bedürfnissen angepasst werden, insbesondere wenn
eine asymmetrische Lichtabgabe erwünscht ist.
[0014] Nachfolgend soll die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert
werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Leuchte zur Verwendung bei einem Lichtbandsystem, bei der der Einsatz eines erfindungsgemäßen
Anbauelements vorgesehen ist;
- Fig. 2
- die Lichtverteilungskurve der Leuchte gemäß Fig. 1 ohne Anbauelement;
- Fig. 3 und 4
- Ansichten eines erfindungsgemäßen Anbauelements;
- Fig. 5 und 6
- Ansichten eines zur Befestigung des Anbauelements an dem Leuchtengehäuse dienenden
Federelements;
- Fig. 7a und 7b
- die Funktion des Federelements beim Ansetzen an ein Leuchtengehäuse;
- Fig. 8
- eine an einem Lichtbandsystem befestigte erfindungsgemäße Leuchte mit dem daran montierten
Anbauelement;
- Fig. 9
- eine Schnittdarstellung der Leuchte mit dem Anbauelement und
- Fig. 10
- die sich bei der Leuchte mit dem Anbauelement ergebende Lichtverteilungskurve.
[0015] In Fig. 1 ist zunächst allgemein eine längliche Leuchte 50 gezeigt, bei der das erfindungsgemäße
Anbauelement zum Einsatz kommen soll. Es handelt sich um eine so genannte Balkenleuchte,
die zur Befestigung an einem länglichen, U-förmigen Trägerelement, insbesondere an
einer Tragschiene eines Lichtbandsystems vorgesehen ist. Das Gehäuse der Leuchte 50
ist durch einen länglichen Profilkörper 51 gebildet, der ebenfalls etwa U- oder H-förmig
ausgebildet ist. Dabei umschließen zwei Seitenwände 52 und 53 einen länglichen Aufnahmeraum,
in dem einerseits Lichtquellen sowie andererseits Mittel zum Betreiben der Lichtquellen
angeordnet sind. Die beiden Seitenwände 52 und 53 begrenzen mit ihrer Unterseite eine
längliche Lichtaustrittsöffnung 54, über die das von den Lichtquellen emittierte Licht
gegeben wird.
[0016] Als Lichtquellen kommen bei der vorliegenden Leuchte 50 LEDs 60 zum Einsatz, die
in Längsrichtung der Leuchte 50 hintereinander an einer oder mehreren Platinen 61
angeordnet sind. In Lichtabstrahlrichtung vor den LEDs 60 ist eine Primäroptik 62
in Form einer aus einem transparenten Material bestehenden Linsenanordnung angeordnet,
über welche das von den LEDs 60 emittierte Licht gebündelt und letztendlich über die
Lichtaustrittsöffnung 54 abgestrahlt wird.
[0017] Oberhalb des Bereichs, in dem die LEDs 60 angeordnet sind, finden sich einerseits
die bereits erwähnten und in Fig. 1 nicht dargestellten Betriebsgeräte zum Betreiben
der LEDs 60, zum anderen sind in diesem Bereich auch Mittel vorgesehen, über welche
eine Befestigung der Leuchte 50 an der Tragschiene erfolgt und ferner auch in der
Tragschiene verlaufende Leitungen zur Stromversorgung und/oder Datenübermittlung kontaktiert
werden.
[0018] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei diesen Befestigungs-/Kontaktierungsmitteln
um einen so genannten Drehabgriff 65, der in Fig. 1 teilweise dargestellt ist. Dieser
ist an dem Gehäuse 51 befestigt und drehbar gelagert, wobei er seitliche mechanische
Verriegelungselemente 66 sowie nicht näher dargestellte Kontaktierungselemente aufweist.
Nach Einführen in den Aufnahmeraum einer Tragschiene wird der Drehabgriff 65 mit Hilfe
eines seitlich aus dem Gehäuse 51 vorstehenden Hebels 67 beispielsweise um ca. 45°
verdreht. Hierbei schwingen die Verriegelungselemente 66 aus und hintergreifen entsprechende
Vorsprünge an der Tragschiene, wodurch die Leuchte 50 an der Tragschiene mechanisch
fixiert ist. Ferner gelangen die entsprechenden Kontaktierungselemente in Anlage gegen
die in der Schiene verlaufenden Leitungen, wodurch auch der elektrische Kontakt hergestellt
wird. Insofern ist eine entsprechende Montage derartigen Leuchten an einem Lichtbandsystem
bereits aus dem Stand der Technik bekannt.
[0019] Die Beeinflussung des von den LEDs 60 abgegebenen Lichts erfolgt wie bereits erwähnt
durch die eine Primäroptik bildende Linsenanordnung 62. Ein den LEDs 60 zugewandter
vertiefter Bereich der Linsenanordnung 62 dient hierbei als Lichteintrittsfläche,
die kegelstumpf- oder pyramidenartige Außenfläche sowie die Bodenfläche der Linsenanordnung
62 dienen der Reflexion sowie einer entsprechenden Brechung der jeweiligen Lichtstrahlen,
um das LED-Licht zu beeinflussen. Ein Beispiel für eine mit einer derartigen Linsenanordnung
erzielbare Lichtverteilungskurve I ist in Fig. 2 gezeigt. Das Licht besteht dementsprechend
aus einem primär zur Unterseite hin konzentrierten Lichtbündel, welches im Wesentlichen
innerhalb eines Winkelbereichs von etwa 55° in Bezug auf die Vertikale abgegeben wird.
Bei einer derartigen Lichtverteilungskurve wird eine Blendung von unter schrägen Winkeln
auf die Leuchte blickenden Personen vermieden.
[0020] Alternativ zu der dargestellten Lichtverteilungskurve I könnte auch eine Lichtabgabe
entsprechend der Kurve II erfolgen, wobei hier das Licht symmetrisch zu beiden Seiten
abgegeben wird, jedoch weniger stark zur Unterseite hin. Eine derartige so genannte
Batwing-Verteilung eignet sich insbesondere dann, wenn zu beiden Längsseiten der Leuchte
höhere Objekte angeordnet sind, welche gezielt beleuchtet werden sollen. Beispielsweise
ist dies der Fall, wenn sich die Leuchte zwischen hohen Regalreihen oder dergleichen
befindet. In beiden dargestellten Fällen wird allerdings durch die Primäroptik grundsätzlich
eine symmetrische Lichtabgabe hervorgerufen.
[0021] Demgegenüber wäre es wünschenswert, in einigen Fällen auch eine asymmetrische Lichtabgabe
zu erzielen. Dies ist bspw. der Fall, wenn lediglich an einer Längsseite der Leuchte
Objekte angeordnet sind, welche ausgeleuchtet werden sollen. Auch kann eine asymmetrische,
also nur zu einer Seite hin gerichtete Lichtabgabe erwünscht sein, wenn eine neben
der Leuchte befindliche Wand gezielt aufgehellt werden soll. Die Leuchte soll dann
hierbei als so genannter Wallwasher dienen.
[0022] Selbstverständlich wäre es denkbar, die den LEDs zugeordnete Linsenanordnung in entsprechender
Weise zu modifizieren, um die gewünschte asymmetrische Lichtabgabe zu erzielen. Der
hiermit verbundene Aufwand ist allerdings sehr groß, da es sich bei den Optiken in
der Regel um im Spritzgußverfahren hergestellte Kunststoffelemente handelt, welche
verhältnismäßig teuer in ihrer Herstellung sind. Die nachfolgend geschilderte erfindungsgemäße
Lösung erlaubt es, die für eine symmetrische Lichtabgabe entwickelte Primäroptik beizubehalten
und trotz allem in einfacher und effektiver Weise eine asymmetrische Lichtabgabe zu
erzielen.
[0023] Wie oben erwähnt beruht die erfindungsgemäße Lösung auf dem Gedanken, an dem Leuchtengehäuse
ein zusätzliches Anbauelement anzuordnen, welches die Lichtabgabe in der gewünschten
Weise beeinflusst. Insbesondere wird durch das Anbauelement eine Reflexionsfläche
geschaffen, über welche das von der Primäroptik eigentlich symmetrisch abgegebene
Licht teilweise gespiegelt bzw. reflektiert wird, so dass sich letztendlich eine asymmetrische
Lichtabgabe ergibt.
[0024] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines entsprechenden Anbauelements 10 ist in
den Fig. 3 und 4 dargestellt. Das Anbauelement 10, welches vorzugsweise die gleiche
Länge wie die Leuchte 50 aufweist, ist dabei derart ausgebildet, dass es wahlweise
an einer der beiden Seitenwände 52 bzw. 53 des Leuchtengehäuses 51 angeordnet werden
kann. Es besteht aus einem länglichen Profilkörper 11, der vorzugsweise aus Aluminium
gebildet ist und einen oberen Befestigungsbereich 12 aufweist. An der Unterseite dieses
Befestigungsbereichs 12 ist ein weiterer Profilbereich 13 ausgebildet, der insbesondere
eine innere, geneigte Seitenfläche 14 aufweist. Diese geneigte Seitenfläche 14 stellt
einen Teil der optischen Mittel dar, mit deren Hilfe die gewünschte asymmetrische
Lichtabgabe erzielt wird, wie später noch näher erläutert wird.
[0025] Der obere Befestigungsbereich 12 des Anbauelements 10 weist in seinem unteren Bereich
einen länglichen, etwa U-förmigen und nach oben hin geöffneten Führungs- bzw. Aufnahmebereich
15 auf, in dem sich in Längsrichtung ein zusätzlicher Steg 16 erstreckt. Das obere
Ende des Befestigungsbereichs 12 ist abgekröpft ausgebildet, so dass sich im Querschnitt
gesehen in eine hakenförmige Struktur ergibt, welche zum Übergreifen der Oberkante
der Seitenwand des Leuchtengehäuses 51 vorgesehen ist. Ein Befestigen des Anbauelements
10 an dem Leuchtengehäuse 51 erfolgt also dadurch, dass dieses derart am Leuchtengehäuse
51 angesetzt wird, dass das Gehäuse bzw. die entsprechende Seitenwand mit ihrer Unterkante
einerseits in den unteren Aufnahmebereich 15 eingreift und andererseits der hakenförmige
Endbereich 17 des Anbauelements 10 die Oberkante der Gehäuseseitenwand übergreift.
[0026] Um in diesem Zustand eine zuverlässige Halterung des Anbauelements 10 an der Leuchte
50 sicherzustellen, ist eine zusätzliche Maßnahme vorgesehen, durch welche das Verrasten
bzw. Verklemmen zwischen Anbauelement 10 und Leuchte 50 verbessert wird. Diese Maßnahme
besteht darin, dass in dem unteren Aufnahmebereich 15 zwei Federelemente 25 angeordnet
sind, deren Ausgestaltung den Fig. 5 und 6 entnommen werden kann. Es handelt sich
um Federelemente, die wiederum im Querschnitt gesehen U-förmig ausgebildet sind. Eine
erste Seitenwand 26 ist dabei an ihrer Unterseite abgekröpft oder abgewinkelt ausgeführt
und bildet hierdurch eine Auflagefläche 27 für die Seitenwandunterkante des Leuchtengehäuses
51. Die gegenüberliegende Seitenwand 28 weist hingegen eine gerade Unterkante auf,
ist allerdings an ihren beiden Stirnseiten durch gebogene Bereiche bzw. Laschen 29
verlängert, welche insbesondere nach innen ragende, scharfkantig ausgebildete Krallenbereiche
30 aufweisen.
[0027] Diese derartig gestaltete Feder 25 wird dann derart in den Aufnahmebereich 15 des
Anbauelements 10 eingesetzt, dass sich die in Fig. 7a dargestellte Anordnung ergibt.
Wesentlich hierbei ist, dass die Krallenbereiche 30 in Anlage gegen eine Seitenfläche
des Stegs 16 gelangen und sich leicht in diesen fressen, wodurch die Feder 25 insbesondere
in Längsrichtung des Anbauelements 10 leicht fixiert ist. Da keine weiteren Kräfte
auf die Feder 25 in Längsrichtung wirken, ist ein leichtes derartiges Verrasten bzw.
Verklemmen vollkommen ausreichend.
[0028] Das mit mehreren, vorzugsweise mit zwei derartigen Federelementen 25 bestückte Anbauelement
10 wird dann von der Unterseite her an die Seitenwand des Leuchtengehäuses 51 angesetzt,
wobei sich hierbei dann die in Figur 7b dargestellte Anordnung ergibt. Erkennbar ist,
dass die Unterkante der Seitenwand 53 gegen den umgebogenen Auflagebereich 27 der
Feder 25 drückt, die dementsprechend leicht ausgebogen wird. In diese Konfiguration
übt die Feder 25 von der Unterseite her eine Kraft auf die Gehäuseseitenwand aus.
[0029] Das Ansetzen des Anbauelements 10 an das Leuchtengehäuse 51 erfolgt hierbei zunächst
leicht schräg, wobei die Gehäuseunterkante in den Aufnahmebereich 15 eingeführt wird.
Anschließend wird das Anbauelement 10 verkippt, sodass schließlich der obere Endbereich
17 des Anbauelements 10 die Oberkante der Gehäusewand 53 übergreift. Aufgrund der
durch die beiden Federn 25 ausgeübten Kraft wird hierdurch ein Aufschnappen bzw. Verklemmen
erzielt und das Anbauelement 10 ist an dem Leuchtengehäuse 51 fixiert. Letztendlich
ergibt sich hierdurch eine Konfiguration, wie sie in den Figuren 8 und 9 dargestellt
ist. Insbesondere der Schnittdarstellung von Figur 9 kann hierbei entnommen werden,
in welcher Weise das Zusammenwirken der verschiedenen Elemente des Anbauelements 10
mit dem Leuchtengehäuse 51 erfolgt.
[0030] Anzumerken ist, dass wahlweise das Anbauelement 10 auch an der gegenüberliegenden
Seitenwand des Leuchtengehäuses 50 befestigt werden könnte. Da hier - wie dargestellt
- allerdings der Betätigungshebel 66 für den Drehabgriff 65 nach außen ragt, sind
an dem Anbauelement 10 entsprechende Ausnehmungen 18 (siehe Fig. 8) vorgesehen, welche
hinsichtlich ihrer Abmessung und ihrer Position derart ausgeführt sind, dass sie trotz
des hervorstehenden Hebels 66 ein Aufsetzen des Anbauelements 10 auf die Seitenwand
des Leuchtengehäuses 51 ermöglichen. Das Anbauelement 10 kann also tatsächlich wahlweise
an einer der beiden Seiten des Leuchtengehäuses 51 angeordnet werden, ohne dass hierdurch
eine Betätigung der Hebel 66 zum Befestigen der Leuchte an einer Tragschiene 100 beeinträchtigt
wird.
[0031] Durch das an der Leuchte 50 befindliche Anbauelement 10 werden nunmehr Reflexionsflächen
geschaffen, welche seitlich unterhalb der Primäroptik der Leuchte 50 angeordnet sind.
Genaugenommen handelt es sich um zwei in Lichtabstrahlrichtung hintereinander - bzw.
bei einer üblicherweise horizontalen Ausrichtung der Leuchte 50 übereinander - angeordnete
Reflexionsflächen A und B, die einerseits durch einen Reflektorstreifen 20, der im
Bereich des Aufnahmebereichs 15 angeordnet ist, sowie andererseits durch die schräg
ausgerichtete Seitenwand 14 des unteren Bereichs 13 des Profilkörpers 11 gebildet
werden.
[0032] Beide Reflexionsflächen A und B sind also in einem leichten Winkel zueinander ausgerichtet
und unterscheiden sich ferner vorzugsweise auch im Hinblick auf ihre Reflexionseigenschaften.
So ist beispielsweise vorgesehen, dass der Reflektorstreifen 20 aus einem hochreflektierenden
Material besteht und insbesondere verspiegelt ausgeführt ist. Auf diesen Reflektorstreifen
20 treffende Lichtstrahlen werden dementsprechend reflektiert, nicht jedoch gestreut.
Da der Profilkörper 11 des Anbauelements vorzugsweise aus Blech oder Aluminium gefertigt
ist, ist vorzugsweise vorgesehen, dass der Reflektorstreifen 20 aus einem separaten
Element bestehend aus einem hochreflektierenden Material gebildet ist, welches an
der entsprechenden Innenwand des Profilkörpers 11 befestigt, beispielsweise aufgeschnappt
wird. Der sich an diesen reflektierenden Bereich A anschließende zweite Bereich B
hingegen ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass er auftreffende Lichtstrahlen diffus
reflektiert. Während auf den hochreflektierenden Bereich A auftreffende Lichtstrahlen
also nach wie vor zur Unterseite hin abgegeben werden, besteht die Aufgabe des diffus
reflektierenden Bereichs B darin, das auftreffende Licht - wie dargestellt - eher
seitlich und teilweise sogar in einen Bereich oberhalb des Leuchtengehäuses 51 zu
streuen. Dies hat zur Folge, dass für den Fall, dass sich die Leuchte 50 in der Nähe
einer Wand befindet, auch der entsprechende, sich auf Höhe der Leuchte 50 befindende
Wandbereich leicht aufgehellt wird, was zu einem optisch ansprechenden Effekt führt.
[0033] In erster Linie allerdings werden die in der einen Richtung bezüglich einer Längsmittelebene
der Leuchte abgegebenen Lichtstrahlen derart reflektiert oder gestreut, dass anstelle
der ursprünglich symmetrischen Lichtabgabe eine asymmetrische Lichtabgabe erzielt
wird, deren Lichtverteilungskurve III beispielhaft in Figur 10 dargestellt ist. Erkennbar
ist, dass Licht im Wesentlichen nur noch zu der dem Anbauelement gegenüberliegenden
Seite abgegeben wird, zusätzlich nunmehr allerdings auch ein geringer Lichtanteil
horizontal bzw. sogar leicht nach oben abgegeben wird. Dies entspricht einer Lichtverteilungskurve,
wie sie entsprechend der eingangs geschilderten Problemstellung erzielt werden soll.
[0034] Erkennbar ist also, dass gemäß der vorliegenden Erfindung mit verhältnismäßig einfachen
Mitteln die Lichtabgabe einer Leuchte effektiv beeinflusst werden kann, um letztendlich
eine gewünschte asymmetrische Lichtabgabe zu erzielen. Das erfindungsgemäße Anbauelement
zeichnet sich hierbei auch dadurch aus, dass es sehr einfach montiert und demontiert
werden kann, insbesondere ohne dass hierfür der Einsatz entsprechender Werkzeuge erforderlich
wäre.
1. Leuchte (50) mit einem länglichen Gehäuse (51), welches zwei Seitenwände (52, 53)
sowie eine längliche Lichtaustrittsöffnung (54) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Leuchte (50) ein Anbauelement (10) aufweist, welches wahlweise an einer der beiden
Längsseiten des Leuchtengehäuses (51) befestigbar ist und im Bereich der Lichtaustrittsöffnung
(54) des Leuchtengehäuses (51) eine sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Gehäuses
(51) erstreckende Reflexionsfläche (A, B) bildet.
2. Leuchte nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anbauelement (10) durch einen Profilkörper (11) gebildet ist, der auf die Seitenwand
(52, 53) des Leuchtengehäuses (51) aufsetzbar und mit diesem verrastbar bzw. auf dieses
aufschnappbar ist.
3. Leuchte nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilkörper (11) einen Aufnahmebereich (15) zum Zusammenwirken mit einer Unterkante
der Seitenwand (52, 53) des Leuchtengehäuses (51) sowie einen im montierten Zustand
die Oberkante der entsprechenden Seitenwand (52, 53) übergreifenden Klemmbereich (17)
aufweist.
4. Leuchte nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem Aufnahmebereich (15) mehrere, vorzugsweise zwei Federelemente (25) zum Verklemmen
des Anbauelements (10) mit dem Leuchtengehäuse (51) angeordnet sind.
5. Leuchte nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Profilkörper (11) in seinem oberen Bereich Ausnehmungen (18) zum Durchgreifen
von Betätigungselementen (66) der Leuchte (50) aufweist.
6. Leuchte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Anbauelement (10) zwei, in Abstrahlrichtung nacheinander angeordnete, längliche
Reflexionsbereiche (A, B) aufweist.
7. Leuchte nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erster Reflexionsbereich (A) verspiegelt ausgebildet ist und vorzugsweise durch
ein separates Reflektorelement (20) gebildet ist.
8. Leuchte nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zweiter Reflexionsbereich (B) diffus reflektierend ausgebildet ist.
9. Leuchte nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zweite Reflexionsbereich (B) gegenüber dem ersten Reflexionsbereich (A) geneigt
angeordnet ist.
10. Leuchte nach einem der vorherigen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass diese ein längliche Lichtquelle aufweist, welche vorzugsweise durch mehrere, in Längsrichtung
der Leuchte (50) hintereinander angeordnete LEDs (60) gebildet ist, wobei der Lichtquelle
optische Mittel (62) zugeordnet sind, welche das von der Lichtquelle emittierte Licht
derart beeinflussen, dass dieses zunächst symmetrisch abgegeben wird.
11. Anbauelement (10) für eine Leuchte (50) mit einem länglichen Gehäuse (51), welches
zwei Seitenwände (52, 53) sowie eine längliche Lichtaustrittsöffnung (54) aufweist,
wobei das Anbauelement (10) dazu ausgebildet ist, wahlweise an einer der beiden Längsseiten
des Leuchtengehäuses (51) befestigt zu werden und im Bereich der Lichtaustrittsöffnung
(54) des Leuchtengehäuses (51) eine sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Gehäuses
(51) erstreckende Reflexionsfläche (A, B) zu bilden.