[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches thermisch beschreibbares
Aufzeichnungsmaterial. Im Besonderen bezieht sich die Erfindung auf ein wärmeempfindliches
Aufzeichnungsmaterial, das eine verbesserte Dauerhaftigkeit eines lesbaren Druckbildes
aufweist und ökologisch verträglich ist.
[0002] Aus
EP 1 382 459 A ist ein wärmemempfindliches Aufzeichnungsmaterial für die Etikettierung von Lebensmitteln
bekannt, wobei das Etikett direkten Kontakt mit dem Lebensmittel hat. Das Trägermaterial
weist eine Beschichtung auf, die aus einem Eisensalz und einem Ester der Gallussäure
besteht und keinen Inhibitor aufweist.
[0003] Als Eisensalze kommen beispielsweise Eisenstearat, als Gallussäureester beispielsweise
Laurylgallat, Octylgallat, Propylgallat, Ethylgallat oder Methylgallat in Frage.
[0004] Aus
US 4,531 141 A ist eine wärmeempfindliche Zusammensetzung bekannt, die aus zwei Reaktanden besteht,
die bei Raumtemperatur nicht miteinander reagieren, bei Temperaturerhöhung aber einen
Farbwechsel hervorrufen. Ferner enthält die Zusammensetzung eine nicht komplexierende
Phenolkomponente.
[0005] Aus
US 3,983,279 A ist ein thermosensitives zweiseitiges Kopiermedium bekannt, das eine thermosensitive
farbgebende Schicht, ein thermisch leitendes Substrat und eine thermosensitive Transferschicht
aufweist.
[0006] Aus
US 4,861,749 A ist ein thermosensitives Aufzeichnungsmaterial bekannt, das einen farblosen Leukofarbstoff,
ein Eisensalz einer gesättigten höheren Fettsäure und ein polyvalentes Phenolderivat
enthält.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein thermisch beschreibbares Aufzeichnungsmaterial
mit einer wärmeempfindlichen Beschichtung bereitzustellen, die nicht giftig ist und
kaum bis keine Allergie auslösende Komponenten enthält und die weniger Umweltverschmutzung
verursacht als die bekannten Leukofarbstoff-basierten Thermopapiere.
[0008] Außerdem soll das Material hohe statische und dynamische Farbgebungsempfindlichkeit
zeigen, ohne Vergrauung bei der Herstellung aufgebracht werden können und insbesondere
eine deutlich längere Haltbarkeit aufweisen als Leukofarbstoff-Thermopapiere.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist daher eine thermisch beschreibbare Zusammensetzung gemäß
Anspruch 1 und ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial, das die erfindungsgemäße
Aufzeichnungszusammensetzung verwendet.
[0010] Das wärmeempfindliche Aufzeichnungsmaterial hat eine solche Struktur, dass eine wärmeempfindliche
Aufzeichnungsschicht, die in der Lage ist, durch Erwärmung eine Farbentwicklung hervorzurufen,
auf einem Trägersubstrat bereitgestellt ist.
[0011] Als Trägersubstrate kommen dabei im Wesentlichen ggf. aus mehreren Schichten aufgebaute
Materialien, wie Papier, synthetisches Papier oder Kunststofffolien, die gegebenenfalls
beschichtet sein können, in Frage.
[0012] Die Hauptschichten des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials sind zumindest Rohpapier,
Rohkunststoff oder ein entsprechendes Material und die erfindungsgemäße Beschichtung.
[0013] Zusätzlich können die Hauptschichten eine Vorbeschichtung und/oder Oberflächenbeschichtung
auf einer oder beiden Seiten der Bahn umfassen. Zumindest sind ein Farbbildner, ein
Entwickler und ein Bindemittel im Strich. Bei Erhitzung auf eine geeignete Temperatur
schmilzt zumindest ein Teil der Komponenten und lässt somit Reaktionen von anderen
Komponenten des Strichs zu, wobei als Folge der chemischen Reaktion eine Farbe mit
dem Auge erkennbar wird.
[0014] Ein wärmeempfindliches Aufzeichnungsmaterial wird hergestellt, indem mit einer Streichmaschine
ein Strich auf eine geeignetes Trägersubstrat, beispielweise eine Rohpapierbahn, einen
Kunststofffilm, ein harzbeschichtetes Papier oder entsprechendes Material aufgetragen
wird, wonach das Trägersubstrat üblicherweise Fällen getrocknet und ggf. kalandriert
wird. Der verwendete Strich wird normalerweise hergestellt, indem zumindest ein Metallsalz
(Reaktand A) und ein Reaktand B getrennt pulverisiert oder mikronisiert werden, um
eine Dispersion herzustellen.
[0015] Die beiden Reaktanden werden auf eine geeignete Partikelgröße gemahlen um geringe
Diffusionswege und damit ein rasches Ansprechen des Materials sicherzustellen. Die
auf diese Weise hergestellte disperse Mischung wird mit dem Bindemittel und anderen
Hilfsstoffen vermengt und mit der Streichmaschine appliziert.
[0016] Erfindungsgemäß sollen Reaktanden für ein umweltfreundliches Thermodruckverfahren
eingesetzt werden, die einerseits biologisch abbaubar sind und andererseits ubiquitäre
Metalle ohne toxische Eigenschaften enthalten.
[0017] Beide Reaktanden werden in einer Schicht vorzugsweise mikroverkapselt mit einem Bindemittel
eingebracht und gegen Diffusion der Komponenten geschützt. Thermisches Erwärmen auf
weniger als 120 °C, bevorzugt weniger als 100° C schmilzt zumindest einen der beiden
Reaktanden, der sodann in organischer Schmelze mit dem anderen Reaktanden reagiert.
[0018] Als Reaktand B werden im Wesentlichen Metallchelat- bzw. Komplexbildende Di- oder
Poylhydroxycarbonverbindungen verwendet, die mindestens zwei nebeneinander stehende
OH- Gruppen aufweisen.
[0019] Erfindungsgemäß werden als Reaktand B Phenole mit zumindest zwei Hydroxygruppen,
beispielsweise Tannin, Gallussäure, Gallussäureester oder natürliche Gerbstoffe oder
deren Mischungen verwendet.
[0020] Es handelt sich bei diesen vor allem um Di- oder Polyphenole (aromatische Systeme
mit zwei oder mehreren Hydroxylgruppen), die sich meist von der Gallussäure ableiten
lassen und oft mit anderen Phenolen und Zuckern kondensiert sind.
[0021] Erfindungsgemäß sind diese Reaktanden B hydrophob oder sind durch insbesondere Veresterung
der phenolischen Gruppen oder Säuren hydrophobisiert.
[0022] Geeignete Verbindungen sind beispielsweise Laurylgallat, Octylgallat, Propylgallat,
Ethylgallat oder Methylgallat.
[0023] Vorteilhafterweise werden diese Verbindungen als Lösung in oder als Suspension mit
einem niedrig schmelzenden Trägermaterial eingesetzt. Der Schmelzpunkt des Trägermaterials
liegt dabei vorzugsweise unter 100°C, besonders bevorzugt unter 80°C. Geeignete Trägermaterialien
sind freie Fettsäuren, wie Laurinsäure, Myristinsäure, Stearinsäure, Palmitinsäure
oder Behensäure.
[0024] Als Reaktand A kommen im Wesentlichen Verbindungen von Elementen der IV.- VIII. Nebengruppe
des Periodensystems, die redox-aktiv sind und Komplexe bilden und mehrere redoxstabile
Zustände aufweisen.
[0025] Derartige Elemente sind beispielweise Ti, V, Mn, Fe, Zr, Nb, Mo, Ta, W. Erfindungsgemäß
werden aufgrund der weiteren Anforderungen (nicht giftig, nicht allergieauslösend,
hohe statische und dynamische Farbgebungsempfindlichkeit, geringe Kosten) als Reaktand
A Eisen (III)- oder Molybdän(VI)-verbindungen eingesetzt.
[0026] Als Eisenverbindung wird bevorzugt eine Eisen(III)-Verbindung mit einem Molekulargewicht
von über 300 eingesetzt. Geeignete Verbindungen sind Eisenalkylphosphate, bevorzugt
ein Eisen-bisalkylphosphate, besonders bevorzugt Eisen-bisethylhexyl.
[0027] Die Synthese der Eisenalkylphosphate wird üblicherweise aus Eisensalzen von Fettsäuren
vorgenommen, bevorzugt aus Eisensalzen der Palmitinsäure, Stearinsäure Palmitinsäure,
Myristinsäure oder Behensäure unter Zugabe von Alkylphosphorsäuren.
[0028] Alternativ kann die Synthese der Eisenalkylphosphate aus Eisensalzen von Fettsäuren
vorgenommen werden, wobei dabei das Eisensalz mit dem Alkalimetallsalz der Fettsäure
umgesetzt wird.
[0029] Das Eisenalkylphosphat liegt nach der Synthese in einer Dispersion vor. Bevorzugt
wird diese Dispersion vor der Weiterverarbeitung zur Beschichtungszusammensetzung
einige Stunden bis einige Tage, etwa 3 Stunden bis 20 Tage gealtert.
[0030] Die bei der Eisenalkylphosphatsynthese freigesetzte Fettsäure kann in einer weiteren
Ausführungsform nicht abgetrennt werden und als schmelzbare Verbindung in der Beschichtungszusammensetzung
verwendet werden.
[0031] Alternativ werden Molybdän(VI)-verbindungen, insbesondere Alkalimetallmolybdate oder
Ammonium- oder Alkylaminmolybdate eingesetzt. Bevorzugt wird Natriummolybdat eingesetzt.
[0032] Die Reaktanden werden zur Herstellung des Aufzeichnungsmaterials zu Partikeln einer
Größe von maximal 25µm, bevorzugt <10µm, besonders bevorzugt <5µm, verarbeitet. Geeignete
Verarbeitungsverfahren sind beispielsweise Mahlen, Sprühtrocknen, Sprüherstarren,
oder Verarbeiten mit vibrierenden oder rotierenden Teilezerstäubern.
[0033] Als schmelzbare Verbindung können beispielsweise natürliche oder künstliche Wachse
oder langkettige Fettsäuren mit einer Kettenlänge ab 12 Kohlenstoffatomen verwendet
werden. Die schmelzbare Verbindung hat vorzugsweise einen Schmelzpunkt im Bereich
von 70-150°C.
[0034] Als Bindemittel können beispielsweise Zellulosederivate, Stärke und Stärkederivate,
Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidone und deren Derivate, Polyacrylate oder Polyacrylamide,
Styrole, Butadien oder Styrolacrylatlatex verwendet werden.
[0035] Gegebenenfalls kann die Beschichtungszusammensetzung Stabilisatoren aufweisen um
ein Vergrauen oder eine Braunfärbung, insbesondere bei Einwirkung von Feuchtigkeit
und/oder Wärme zu verhindern. Geeignete Stabilisatoren sind dabei pH-Stabilisatoren,
Reduktionsmittel und Polymerisationsinhibitoren, vorzugsweise Polymere wie Polyacrylamide
und starke oder mittelstarke nichtflüchtige Säuren. Insbesondere kommen bevorzugt
Phosphorsäure, Zitronensäure, Glykolsäure oder Milchsäure in Frage.
[0036] Die Reaktanden werden zur Herstellung der thermisch beschreibbaren Zusammensetzung
zu Partikel einer Größe von maximal 25 µm verarbeitet, bevorzugt 10 µm. Geeignete
Verarbeitungsverfahren sind beispielsweise Mahlen, Sprühtrocknen, Sprüherstarren,
oder Verarbeiten mit vibrierenden oder rotierenden Teilezerstäubern.
[0037] Um einen vorzeitigen Kontakt der Reaktanden A und B in der Beschichtung zu verhindern,
kann zumindest ein Reaktand mit einer Schutzhülle bzw. Beschichtung gegen Diffusion
versehen werden. Diese Beschichtung bzw. Umhüllung der Partikel besteht vorzugsweise
aus einem geeigneten Polymer, beispielweise Polyacrylamid, Polyacrylsäure, Dextrin,
Stärke, Harzen, wie Melaminharz, Wachsen, Fetten oder aber aus anorganischen Salzen,
Keramiken Quarz, Silikaten oder Aluminiumoxid.
[0038] Die thermisch beschreibbare Zusammensetzung wird zur Herstellung eines thermisch
beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials auf ein Trägersubstrat aufgetragen, getrocknet
und ist bei Temperaturen über 70°C unter Farbveränderung innerhalb von 10 s reaktiv.
[0039] Die Partikel werden zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungmaterials
auf ein geeignetes Trägersubstrat, beispielsweise auf Papier, Wellpappe, Karton oder
Kunststoff, der gegebenenfalls beschichtet sein kann, oder Papier-Kunststofflaminate
gecoatet.
[0040] Derartige Papierbeschichtungsverfahren sind aus dem Stand der Technik bekannt und
dem Fachmann geläufig.
[0041] Die erfindungsgemäße Zusammensetzung kann auch durch andere druck-, lack- oder papiertechnische
Verfahren wie Aufrakeln, Sprühen, Tauchbeschichten oder gängige Druckverfahren, wie
Tief- Flexo-, Sieb-, Offset-, Digitaldruck, Curtain Coating oder Walzenauftragsverfahren
mit Walzen- Gleich- oder Gegenlauf auf das Trägersubstrat aufgebracht werden.
[0042] Unabhängig vom Trägermaterial ist es vorteilhaft die Partikel auf die Oberfläche
des beschichteten Materials mit einem Adhäsionsmittel, beispielsweise mit einem Kleber
auf Stärkebasis oder auf Basis biologisch verträglicher und/oder abbaubarer Polymere
zu binden. Derartige Adhäsionsmittel sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik bekannt.
[0043] In einer besonderen Ausführungsform kann das Trägersubstrat zur Verhinderung von
Vergrauung sauer (pH <7) eingestellt sein, beispielsweise durch einen Vorstrich der
mineralische oder polymere Anteile enthält, wie Kaolin oder Polyethylen.
[0044] Weiters kann einer der Reaktanden oder beide Reaktanden in verkapselter Form vorliegen
um eine vorzeitige Reaktion der Reaktanden miteinander zu vermeiden.
[0045] Die Reaktanden können in einem oder in getrennten Strichen aufgebracht werden, wobei
die Aufbringung der Striche dann sequentiell erfolgt.
[0046] In einer weiteren Ausführungsform kann zur Verhinderung einer vorzeitigen Reaktion
der beiden Reaktanden ein Zwischenstrich mit sperrenden Eigenschaften auf basisches
oder neutrales Papier aufgebracht werden. Ein derartiger Zwischenstrich enthält vozugsweise
mineralische oder polymere Anteile, beispielsweise Kaolin oder Polyethylen.
[0047] Der Thermostrich, also die Beschichtung mit den Reaktanden, in einem oder beiden
Strichen weist in Abhängigkeit von der Stärke des Chromophors, üblicherweise eine
Dicke von 0,5 bis 30 µm auf.
[0048] Durch Zugabe weiterer Stabilisatoren kann die vorzeitige Verfärbung des Materials
verzögert werden wie auch durch Zugabe von Eisenchelatbildnern, Säuren die stabile
Eisensalze bilden oder durch Zugabe diffusionssperrender Polymere und Mineralien wie
PVA, Cellulose- und Stärkederivaten, Polyacrylaten und Methacrylaten und ihre Derivaten
aber auch von Talk und andere bevorzugt Plättchen-förmigen Mineralien.
[0049] Über der Beschichtung (dem Thermostrich) kann gegebenenfalls ein Deckstrich zum Schutz
des Produktes, insbesondere vor Verschmutzung aufgebracht sein. Vorzugsweise weist
dieser Deckstrich ein Gleitmittel aus der Gruppe der Schichtsilikate, beispielsweise
Talk auf.
[0050] Die für die thermische Beschriftung benötigten Energiequellen weisen bevorzugt geringe
thermische Divergenz (enger Temperaturbereich), eine große Energiedichte (durch die
starke Bündelung und die Selbstverstärkung der Energie) und große zeitliche und räumliche
Kohärenz auf. Damit sind primär neben Thermoköpfen auch Laser als Lichtquellen geeignet.
Auch andere thermische Lichtquellen sind nach geeigneter optischer Aufbereitung ebenfalls
zu verwenden (LEDS, Hochenergielampen mit Hg, oder Metalldampf o.a.) weisen jedoch
oft geringe Energiedichte auf. Thermische Auslösung des Effekts durch eine heiße Oberfläche
ist ebenfalls möglich und kann durch thermische Stempel oder Walzen vorgenommen werden.
[0051] Die thermische Intensität kann rein schwarz/weiß (bzw. bicolor) gesteuert werden
oder wird dadurch kontrolliert, dass jeder bei der graphischen Zeichnung die verwendete
Farbe ein Prozentsatz der Intensität von 0 - 100 % zugewiesen wird. Da der Thermokopf
proportional gepulst oder anders in seiner Intensität gesteuert wird, stellt dieser
Prozentsatz dar, wie lange die Hitzepulse dauern oder wie hoch die Intensität der
Wärmeeinwirkung ist. Grundsätzlich wird die Intensitätseinstellung direkt darauf bezogen,
wie tief der Farbeffekt ist.
[0052] Hochtemperatureffekte erzeugen toxische Abgase und Materialänderungen sind im Bürobetrieb
unerwünscht bzw. untragbar. Der Thermodrucker soll daher bei Materialoberflächen-Temperaturen
von typischerweise weniger als 100°C dünne, je nach Intensität des Chromophors etwa
0,5 bis 30 µm dicke, chromophore Schichten ohne signifikante Emission von Abtrageprodukten
erzielen.
[0053] Der Gesamtenergieverbrauch des Systems ergibt sich primär nur aus der thermischen
Leistung plus Abwärme, der Energieverbrauch des Vorschubs ist dagegen unerheblich,
ein zusätzlicher Fixierprozess des Toners mit Hitze ist primär nicht vorgesehen, kann
aber sekundär mit dem Verfahren kombiniert werden. Daher verbraucht das Gerät primär
nur im direkten Druckbetrieb Energie. Typische Drucker haben derzeit "Standby"-Leistungen
zwischen etwa 5 und 30 Watt und ziehen im Druckbetrieb bis zu 1000 W Leistung. Der
Thermodrucker kann hier auch durch geringeren Energieverbrauch und das Fehlen jeglicher
Aufheizzeit bis zum ersten Blatt sich deutlich von bestehenden Druckverfahren abheben.
1. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusammensetzung aus einer weißen oder hellen Mischung von Eisen (III)-- oder
Molybdän(VI)-verbindungen (Reaktand A) mit Phenolen mit zwei oder mehr Hydroxygruppen
(Reaktand B), einer bei 70 - 150°C schmelzbaren Verbindung und einem Bindemittel besteht.
2. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Eisen(III)-Verbindung ein Eisenalkylphosphat, bevorzugt mit verzweigter Struktur
verwendet wird.
3. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Molekulargewicht der Eisen(III)-Verbindung über 300 liegt und bevorzugt ein Eisen-Bisalkylphosphat,
besonders bevorzugt ein Eisen-Bisethylhexyl ist.
4. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Molybdän(VI)-verbindung, ein Alkalimetallmolybdat oder ein Ammonium- oder Alkylaminmolybdat,
bevorzugt Natriummolybdat, verwendet wird.
5. Thermisch beschreibbare Oberfläche nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Phenole mit zumindest zwei Hydroxygruppen Tannin, Gallussäure, Gallussäureester
oder natürliche Gerbstoffe oder deren Mischungen verwendet werden.
6. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als schmelzbare Verbindung natürliche oder künstliche Wachse oder langkettige Fettsäuren
mit einer Kettenlänge ab 12 Kohlenstoffatomen verwendet werden.
7. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Bindemittel Zellulosederivate, Stärke und Stärkederivate, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidone
und deren Derivate, Polyacrylate oder Polyacrylamide, Styrol, Butadien oder Styrolacrylatlatex
verwendet werden.
8. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung mit einer Säure versetzt wird, bevorzugt Phosphorsäure, Zitronensäure,
Glykolsäure oder Milchsäure.
9. Thermisch Beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktanden A und B jeweils eine Partikelgröße unter 25 µm, bevorzugt unter 5
µm aufweisen.
10. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der Reaktanden A oder B zur Verhinderung einer vorzeitigen Reaktion
mit einer Beschichtung bzw. einer Umhüllung aus einem Polymer, wie Polyacrylamid,
Polyacrylsäure, Dextrin, Stärke, Harze, wie Melaminharz, Wachsen, Fetten oder aus
anorganischen Salzen, Keramiken Quarz, Silikaten oder Aluminiumoxid versehen ist.
11. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis
10, dadurch gekennzeichnet, dass die Synthese der Eisenalkylphosphate aus Eisensalzen von Fettsäuren vorgenommen wird,
bevorzugt der Palmitinsäure, Stearinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure oder Behensäure.
12. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass die Synthese der Eisenalkylphosphate aus Eisensalzen von Fettsäuren unter Zugabe
von Alkylphosphorsäuren vorgenommen wird.
13. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis
12, dadurch gekennzeichnet, dass die Synthese der Eisenalkylphosphate aus Eisensalzen von Fettsäuren vorgenommen wird,
und dabei das Eisensalz mit dem Alkalimetallsalz der Fettsäure umgesetzt wird.
14. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis
13, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion des Eisenalkylphosphats einige Stunden bis Tage gealtert wird.
15. Thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 und 5 bis
14, dadurch gekennzeichnet, dass das bei der Eisenalkylphosphatsynthese freigesetzte Fettsäuren nicht abgetrennt als
schmelzbare Verbindungen eingesetzt werden.
16. Thermisch beschreibbares Aufzeichnungsmaterial aufweisend ein Trägersubstrat und eine
thermisch beschreibbare Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die thermisch beschreibbare Zusammensetzung auf die Oberfläche des Trägersubstrats
aufgetragen, und getrocknet ist.
17. Thermisch beschreibbares Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die thermisch beschreibbare Zusammensetzung bei einer Temperatur von mehr als 70°C
unter Farbveränderung innerhalb von weniger als 10 Sekunden reaktiv ist.
18. Thermisch beschreibbares Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, dass das thermisch beschreibbare Aufzeichnungsmaterial als Trägersubstrat Papier, Wellpappe,
Karton oder Kunststoff, der beschichtet sein kann, oder Papier-Kunststofflaminate
aufweist.
19. Thermisch beschreibbares Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 16 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass es durch Thermoköpfe oder Laser beschreibbar ist.
20. Verfahren zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägersubstrat sauer eingestellt ist oder eine Verkapselung mindestens eines
der Reaktanden vorgenommen wird oder ein Zwischenstrich mit sperrenden Eigenschaften
auf ein basisches oder neutrales Papier aufgebracht wird.
21. Verfahren zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials nach
Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass über dem Thermostrich ein Deckstrich zum Schutz des Produkts angebracht wird, der
bevorzugt ein Gleitmittel, wie Talk enthält.
22. Verfahren zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials nach
einem der Ansprüche 20 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass der Strich zwischen 0,5 und 30 µm dick ist.
23. Verfahren zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials nach
einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Eisen (III)-- oder Molybdän(VI)-verbindungen und die Phenole in getrennten Strichen
sequentiell aufgebracht werden.
24. Verfahren zur Herstellung eines thermisch beschreibbaren Aufzeichnungsmaterials nach
einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass weitere Stabilisatoren die vorzeitige Verfärbung des Materials verzögern, bevorzugt
Verkapselung einer der Komponenten, Zugabe von Eisenchelatbildnern oder Zugabe diffusionssperrender
Polymere und Mineralien.