[0001] Die Erfindung betrifft eine Sanitärarmatur mit einem Auslauf.
[0002] Bekannt sind Sanitärarmaturen mit einer drehbaren Schnaube als Auslauf, wobei die
Verdrehung der Schnaube die Strahlrichtung verändern soll.
[0003] Ebenfalls bekannt sind Strahlregler mit einem Kugelgelenk zum Verändern der Strahlrichtung.
[0004] Weiterhin bekannt sind Ventile, die durch Drehen an der Auslaufschnaube geöffnet
bzw. geschlossen werden. Solche Ventile werden Zapfventile genannt. Dabei wird aber
die wasserführenden Auslaufschnaube selbst verdreht.
[0005] Es ist bereits eine Sanitärarmatur bekannt, die auf einer horizontalen Fläche angeordnet
ist und von dort aus als zunächst leicht gebogenes Rohr ausgebildet ist, das im oberen
Bereich einen U-Bogen bildet. Kurz oberhalb der Standfläche ist ein Hülsenelement
als Teil des Rohrs verdrehbar ausgebildet, dessen Verdrehung ein Ventil betätigt (
US 2005/0126643 A1).
[0006] Weiterhin bekannt ist ein Zusatzelement zur Anbringung an dem Auslauf einer Sanitärarmatur,
das zwei Austrittsmöglichkeiten aufweist, zwischen denen mithilfe eines Ventils umgeschaltet
werden kann. Zum Umschalten dient das äußere Gehäuse dieser Zusatzeinrichtung, das
verdreht werden kann. Einer der beiden Ausläufe ragt weit aus dem Gehäuse heraus (
US 3,786,995).
[0007] Ebenfalls bekannt ist eine Armatur, bei der an dem Armaturengehäuse mithilfe eines
Adapters ein Auslauf angebracht ist. Zwischen dem Armaturengehäuse und dem Auslauf
ist an dem Adapter eine verdrehbare Hülse angeordnet, die eine in dem Adapter angeordnete
Kartusche verdrehen und damit betätigen kann (
EP 1 355 094 A1).
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Sanitärarmatur zu schaffen, bei der
die Strömung durch den Auslauf im Bereich des Auslaufs selbst in gegenüber dem oben
erwähnten Stand der Technik verbesserter Weise abgesperrt und geöffnet werden kann.
[0009] Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Sanitärarmatur mit den im Anspruch
1 genannten Merkmalen vor. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0010] Während bei den zum Stand der Technik gehörenden Sanitärarmaturen mit einem direkt
an der Armatur angebrachten Auslauf zum Öffnen und Schließen des Auslaufs an dem wasserführenden
Auslaufelement selbst angegriffen werden musste, ist jetzt erfindungsgemäß vorgesehen,
dass im Bereich des Auslaufs eine das Auslaufelement umgebende verdrehbare Hülse vorgesehen
ist, die als Betätigungselement mindestens für ein in der Sanitärarmatur angeordnetes
Absperrventil dient.
[0011] Auf diese Weise führt eine Betätigung des Absperrventils nicht zu einer Beeinflussung
des Auslaufelements.
[0012] Mit dem Betätigungselement in Form einer Hülse kann das Absperrventil geöffnet und
geschlossen werden.
[0013] Erfindungsgemäß weist die Sanitärarmatur ein fest mit ihr, insbesondere mit ihrem
Armaturengehäuse, verbundenes Hülsenelement auf, in dem das Auslaufelement angeordnet
ist, z.B. schwenkbar darin festgelegt. Die das Betätigungselement bildende Hülse ist
außerhalb dieses Hülsenelements angeordnet.
[0014] Erfindungsgemäß kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass in Strömungsrichtung
hinter dem Absperrventil noch ein Umschaltventil angeordnet ist. Mit dessen Hilfe
kann beispielsweise ein mehr oder weniger großer Bereich des Strahlaustrittselements
mit Wasser versorgt werden. Zur Betätigung dieses Umschaltventils kann ein eigenes
Betätigungselement vorgesehen sein.
[0015] In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Umschaltventil
mit dem Betätigungselement betätigt wird, das auch für das Absperrventil zuständig
ist. Beispielsweise kann ausgehend von der geschlossenen Stellung über einen ersten
Winkel das Absperrventil geöffnet werden und nach Weiterdrehen das Umschaltventil
betätigt werden.
[0016] Erfindungsgemäß kann nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen sein, dass
der Auslauf aus dem Gehäuse zwei Auslaufmittel aufweist, die beispielsweise unterschiedliche
Strahlarten oder Strahlbilder bewirken. In diesem Fall kann das Umschaltventil nach
Öffnung des Absperrventils zwischen diesen beiden Strahlarten umschalten. Erfindungsgemäß
kann es sich in Weiterbildung bei dem Absperrventil um ein Durchgangsventil handeln,
bei dem die Wasserführung direkt durch das Ventil hindurchführt.
[0017] In nochmaliger Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das Auslaufelement
in dem Armaturengehäuse schwenkbar und/oder verdrehbar gehaltert ist. Aufgrund der
unabhängigen Lagerung des als Hülse ausgebildeten Betätigungselements bleibt beim
Betätigung des Absperrventils und/oder des Umschaltventils die einmal eingestellte
Richtung des Auslaufelements unverändert.
[0018] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das bereits eingangs genannte zweite Strahlaustrittsmittel
Öffnungen aufweist, die das Strahlaustrittselement umgeben.
[0019] In Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass das Armaturengehäuse mindestens im Bereich
seines Auslaufs rohrförmig ausgebildet ist, wobei das Auslaufelement stirnseitig angeordnet
ist.
[0020] Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das Absperrventil als Ventilkartusche
ausgebildet ist, die vorzugsweise konzentrisch in den rohrförmigen Teil des Armaturengehäuses
im Bereich des Auslaufs angeordnet ist.
[0021] Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen
und der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung sowie anhand
der Zeichnung. Hierbei zeigen:
- Figur 1
- eine Ansicht einer Sanitärarmatur nach der Erfindung;
- Figur 2
- einen Axialschnitt durch das Armaturengehäuse im Bereich des Auslaufs;
- Figur 3
- einen Axialschnitt durch das Armaturengehäuse im Bereich des Auslaufs;
- Figur 4
- einen nochmaligen Axialschnitt im Bereich des Auslaufs;
- Figur 5
- einen Querschnitt durch die Anordnung der Figur 4;
- Figur 6
- einen der Figur 4 entsprechenden Axialschnitt bei verstellter Umstelleinrichtung;
- Figur 7
- einen der Figur 5 entsprechenden Schnitt durch die Anordnung der Figur 6.
[0022] Die Figur 1 zeigt in Ansicht einer Sanitärarmatur mit einem Armaturengehäuse 1. Das
Armaturengehäuse 1 enthält ein Standrohr 2, aus dessen Unterseite 3 eine Gewindehülse
4 herausragt. Die Gewindehülse 4 weist einen kleineren Durchmesser auf als das untere
Ende 3 des Standrohrs 2. Die Gewindehülse 4 ist mit einem Außengewinde versehen. Auf
ihr ist eine Mutter 5 aufgeschraubt, die zur Festlegung der Sanitärarmatur in einer
Durchgangsöffnung einer Platte dient. In der Mutter 5 sind zwei Schrauben 6 eingeschraubt,
die auf eine Druckplatte 7 einwirken. Zur Befestigung wird die Gewindehülse 4 durch
das erwähnte Loch hindurch gesteckt, von unten her die Druckplatte 7 aufgefädelt und
die Mutter 5 eingeschraubt. Zum endgültigen Festziehen werden die Schrauben 6 angezogen.
[0023] Am oberen Ende des Gehäuses 1 der Sanitärarmatur ist ein Betätigungselement 7 in
Form einer Drehkappe angeordnet, mit der ein Mischventil betätigt wird, mit dem beispielsweise
die Temperatur des die Sanitärarmatur verlassenden Wassers festgelegt wird.
[0024] An dem der Drehkappe 7 abgewandten unteren Ende des Armaturengehäuses ist ein Auslauf
8 gebildet, der von einer Hülse 9 umgeben ist. Die Hülse 9 verläuft angenähert bündig
mit dem Armaturengehäuse 1, das in den unmittelbar an die Hülse 9 angrenzenden Bereich
rohrförmig ausgebildet ist. Aus der Stirnseite des Auslaufs 8 strömt bei geöffnetem
Ventil das Wasser aus.
[0025] Die folgenden Figuren beschränken sich jetzt auf Einzelheiten des Armaturengehäuses
1 im Bereich des Auslaufs. In diesem Bereich ist das Armaturengehäuse 1 annähernd
rohrförmig ausgebildet, und die Drehhülse 9 stellt eine Fortführung der Außenform
des Armaturengehäuses 1 dar.
[0026] In dem Armaturengehäuse 1 ist ein Ventilboden 10 angeordnet, der mit seinem stromauf
gelegenen Eingangsbereich 11 auf einen Ausgang 12 aus dem Mischventil aufgeschoben
ist.
[0027] Durch den Ventilboden 10 führt ein zentraler Durchgang 13, der in der Aufnahme 14
des Ventilbodens 10 ausmündet. In dieser zentralen Aufnahme 14 ist eine Ventilkartusche
15 eingesetzt. Am Ausgang des die Ventilkartusche 15 teilweise umgebenden Ventilbodens
ist in das Armaturengehäuse 1 eine Halterungshülse 16 eingesetzt und dort festgelegt.
Die Halterungshülse 16 reicht bis kurz vor den Auslauf aus der Sanitärarmatur.
[0028] In ihrem vorderen dem Auslauf 8 zugewandten Bereich enthält die Halterungshülse 16
eine innere Aufnahme 17, in der ein Zwischenelement 18 eingesetzt ist. An ihrem dem
Auslauf 8 zugewandten Ende ist in die Halterungshülse 16 ein Auslaufelement 19 eingesetzt,
bei dem es sich um einen Strahlregler handelt. Das Auslaufelement 19 weist eine teilkugelförmige
Außenseite auf, die in einer entsprechend geformten Gegenfläche aufgenommen ist, so
dass das Auslaufelement 19 innerhalb eines bestimmten Winkelbereichs verschwenkt werden
kann.
[0029] An der Halterungshülse 16 ist die das Betätigungselement bildende Hülse 9 gelagert.
Sie kann um die drehfest mit der Sanitärarmatur verbundene Halterungshülse 16 verdreht
werden.
[0030] Die Ventilkartusche 15, die ein Absperrventil bildet, enthält an ihrer dem Auslauf
8 zugewandten Seite ein hohles mit einer Außenverzahnung 20 versehenes Verstellelement
21. Bei geöffnetem Absperrventil fließt das Wasser durch die Ventilkartusche 15 und
durch das hohle Verstellelement 21 hindurch.
[0031] In radialer Richtung innerhalb der Halterungshülse 16 ist eine Drehwelle 22 angeordnet,
die durch ihre Mantelfläche an der inneren Fläche der Halterungshülse 16 geführt ist.
Die Drehwelle weist in ihrem der Ventilkartusche 15 zugewandten Endbereich eine Öffnung
auf, die komplementär zu der Außenseite des Verstellelements 21 ausgebildet ist. Dadurch
führt eine Verdrehung der Drehwelle 22 zu einer Verdrehung des Verstellelements 21
der Ventilkartusche 15. Die Drehwelle 22 weist eine in der Verlängerung des Verstellelements
21 liegende Sacklochbohrung 23 auf, die in einem Boden endet. Im Bereich des Bodens
führen Kanäle 24 in radialer Richtung aus der Drehwelle 22 hinaus.
[0032] Eine Verdrehung der das Betätigungselement für das Absperrventil 15 bildenden Hülse
9 führt, wie im Folgenden noch gezeigt werden wird, zu einer Verdrehung der Drehwelle
22. Je nach Stellung der Drehwelle 22 gelangt das Wasser, sobald die Ventilkartusche
15 geöffnet ist, zu den verschiedenen Austrittsmöglichkeiten aus dem Auslauf 8.
[0033] Ein Beispiel ist in Figur 3 dargestellt. Die Figur 3 zeigt das Auslaufende aus der
Sanitärarmatur in einer Position, in der die Kanäle 24 in der Schnittebene liegen.
In dieser Position liegen die Kanäle 24 in Übereinstimmung mit abgewinkelten Kanälen
25 in der Halterungshülse 16, die in der Aufnahme 17 münden. Von dort aus gelangt
das Wasser durch einen engen Zwischenraum zwischen den Einsatz 18 und der Halterungshülse
16 nach außen. Das Wasser fließt also an dem Auslaufelement 19 vorbei, und zwar an
dessen Außenseite.
[0034] Nun zu Figur 4. In Figur 4 ist zu sehen, dass die das Betätigungselement bildende
Hülse 9 einen Stift 26 aufweist, der durch einen Schlitz 27 in der Halterungshülse
16 hindurch in eine Sacklochbohrung der Drehwelle 22 eingreift. Auf diese Weise führt
eine Verdrehung der Hülse 9 zu einer Verdrehung der Drehwelle 22.
[0035] Die Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch das Auslaufende der Sanitärarmatur. Die
Drehwelle 22 ist in einer Position, in der die Kanäle 24 durch die Wand der Halterungshülse
16 geschlossen sind. Der Schnitt der Figur 5 zeigt ebenfalls, dass die Kanäle 25 in
der Halterungshülse 16 diametral angeordnet sind. Wird nun mithilfe der Hülse 9 die
Drehwelle 22 verdreht, so entsteht die Position der Figuren 6 und 7. Hier liegen die
Kanäle 25 der Halterungshülse 16 in Übereinstimmung mit den Kanälen 24 der Drehwelle
22. Das Wasser fließt daher an der Außenseite des Auslaufelements 19 vorbei.
[0036] In der in Figur 2 dargestellten Position fließt das Wasser durch das Auslaufelement
19.
[0037] Ausgehend von der geschlossenen Position der Ventilkartusche 15 führt eine Verdrehung
der Hülse 9 zunächst zu einem Öffnen der Ventilkartusche und bei einem Weiterdrehen
zu einem Umschalten zwischen der Beaufschlagung des Auslaufelements 19 mit Wasser,
siehe die Position der Figur 2, und einer Beaufschlagung der Kanäle 25, die zu einer
Wasserströmung an dem Auslaufeinsatz 19 vorbei zu den Strahlaustrittsmitteln 20 führt.
[0038] Bei dieser Verdrehung der Drehwelle 22 wird das Auslaufelement 19 selbst nicht verdreht,
da es an der Halterungshülse 16 festgelegt ist. Hat man das Auslaufelement 19 schräg
gestellt, was aufgrund der kugelförmigen Außenseite möglich ist, so bleibt diese Schrägstellung
erhalten. Die Position des Auslaufelements 19 ändert sich bei Verdrehung der Hülse
9 nicht.
[0039] In der dargestellten Ausführungsform bildet die das Betätigungselement bildende Hülse
9 nicht nur eine Verlängerung des Armaturengehäuses 1, sondern weist eine Mantelfläche
auf, die über die gesamte Länge und den gesamten Umfang der Hülse 9 für einen Benutzer
zum Angreifen zugänglich ist. Es ist auch denkbar, dass die Hülse nur an einer bestimmten
Stelle zugänglich ist, an der ein Benutzer anfassen müsste, um sie zu verdrehen. Wichtig
ist, dass die Hülse unabhängig von dem Auslaufelement 19 gelagert ist.
1. Sanitärarmatur, mit
- einem Armaturengehäuse (1),
- einem Auslauf (8) aus dem Gehäuse (1),
- einem Absperrventil für den Auslauf (8),
- einem Betätigungselement für das Absperrventil und
- einem Auslaufelement (19), das in einem mit der Sanitärarmatur fest verbundenen
Hülsenelement (16) angeordnet ist,
- wobei das Betätigungselement als benutzerbetätigbare Hülse (9) ausgebildet ist,
die unabhängig von dem Auslaufelement (19) um ihre eigene Achse verdrehbar gelagert
ist und außerhalb des Hülsenelements (16) angeordnet ist, in dem das Auslaufelement
(19) angeordnet ist.
2. Sanitärarmatur nach Anspruch 1, mit einem dem Absperrventil nachgeordneten, zwischen
diesem und dem Auslaufelement (19) angeordneten Umschaltventil.
3. Sanitärarmatur nach Anspruch 2, bei der das Umschaltventil durch das Betätigungselement
des Absperrventils betätigbar ist.
4. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit zwei Strahlaustrittsmöglichkeiten
aus dem Auslauf (8) des Gehäuses (1).
5. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Absperrventil
als Durchgangsventil ausgebildet ist.
6. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Auslaufelement
(19) verschwenkbar in dem Armaturengehäuse (1) gehaltert ist.
7. Sanitärarmatur nach einem der Ansprüche 4 bis 6, mit das Auslaufelement (19) umgebenden
Strahlaustrittsmitteln (20).
8. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Armaturengehäuse
(1) mindestens im Bereich des Auslaufs (8) rohrförmig ausgebildet ist, wobei vorzugsweise
das Betätigungselement bündig mit dem Armaturengehäuse (1) verläuft.
9. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der das Absperrventil
als Ventilkartusche (15) ausgebildet ist und vorzugsweise konzentrisch in dem rohrförmigen
Teil des Gehäuses (1) der Sanitärarmatur angeordnet ist.
10. Sanitärarmatur nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Mantelfläche der
das Betätigungselement bildende Hülse (9) frei liegt.