[0001] Die Erfindung betrifft ein Automatikschloss mit einem Schlosskasten und einem dem
Schlosskasten gegenüberliegend anzuordnenden Schließblech, mit einem zwischen einer
im Schlosskasten befindlichen Offenstellung in eine aus dem Schlosskasten herausragenden
Schließstellung beweglichen Riegel und mit einem Taster zur Erfassung der Position
eines mit dem Schließblech verbundenen Steuernockens, wobei der Taster in der Stellung,
in der der Schlosskasten dem Schließblech gegenübersteht, von dem Schließblech beabstandet
ist, und mit einem von dem Taster ansteuerbaren Auslöser zur Freigabe der Bewegung
des Riegels von der Offenstellung in die Schließstellung.
[0002] Solche Automatikschlösser ermöglichen eine selbständige Verriegelung, wenn eine damit
ausgestattete Tür geschlossen wird. Die Automatikschlösser werden beispielsweise mit
dem Schlosskasten, dem Riegel und dem Taster in einem Flügel einer Tür und das Schließblech
in einem Rahmen befestigt. Im montierten Zustand wird der Taster beim Schließen des
Flügels niedergedrückt und gibt die Bewegung des Riegels frei. Bei aus der Praxis
bekannten Schlössern gleitet der Taster beim Schließen der Tür über das Schließblech
und erzeugt damit störende Schleifspuren.
[0003] Die
EP 1 158 126 B1 offenbart ein Schloss, bei dem der Steuernocken justierbar und dem Taster gegenüberstehend
in dem Schließblech angeordnet ist. Durch die Ansteuerung des Tasters über den Steuernocken
lässt sich vermeiden, dass der Taster über das Schließblech schleift und Schleifspuren
erzeugt. Jedoch muss die Position des Steuernockens aufwändig justiert werden. Steht
der Steuernocken zu weit von dem Schließblech ab, kann dies im ungünstigsten Fall
dazu führen, dass der Steuernocken an dem Schlosskasten anstößt.
[0004] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Automatikschloss der eingangs genannten
Art so weiter zu bilden, dass Schleifspuren und eine aufwändige Einstellung des Steuernockens
vermieden werden.
[0005] Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Steuernocken beweglich
gelagert ist und in einer Grundstellung in dem Schließblech zurückgezogen ist und
in einer Auslösestellung in die Bewegungsrichtung des Tasters hineinragt und dass
ein Magnet zur Bewegung des Steuernockens in die Auslösestellung vorgesehen ist.
[0006] Durch diese Gestaltung wird der Steuernocken erst dann in die Auslösestellung bewegt,
wenn sich der Schlosskasten über dem Schließblech befindet. Dabei gelangen Steuernocken
und Taster aneinander, so dass der Taster die vorgesehene Funktion im Automatikschloss
ausführen kann. Da der Steuernocken erst in der Position bewegt wird, in der er den
Taster ansteuert, muss der Steuernocken dabei nicht justiert werden. Eine Berührung
des Tasters an dem Schließblech wird dank der Erfindung zuverlässig vermieden. Daher
entstehen auch keine Schleifspuren durch die Bewegung des Tasters. Weiterhin werden
störende, von dem Schließblech hervorstehende Bauteile bei geöffnetem Flügel vermieden.
Vorzugsweise ist der Steuernocken in einem einstückig mit einer Schließkante für den
Riegel gefertigten Bauteil geführt, weil hierdurch die Auslöseposition des Tasters
besonders genau festgelegt ist.
[0007] Die Ansteuerung der Bewegung des Steuernockens gestaltet sich gemäß einer vorteilhaften
Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn der Magnet in zumindest einem
der Bauteile Taster oder Steuernocken angeordnet ist.
[0008] Der Magnet kann gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einfach
nachträglich an vorhandenen Schlössern montiert werden, wenn der Magnet an den Schlosskasten
angeordnet ist. Im einfachsten Fall kann eine den Schlosskasten abdeckende Stulpschiene
magnetisch gestaltet sein.
[0009] Die Bewegung des Magneten lässt sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung zuverlässig sicherstellen, wenn der Steuernocken von einem Federelement
in der zurückgezogenen Stellung gehalten ist.
[0010] Die Auslösung des Tasters gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung besonders leichtgängig, wenn zumindest eines der Bauteile Steuernocken
oder Taster eine in den Bewegungsbereich des anderen Bauteils hineinragende Auflauframpe
hat.
[0011] Die Automatikfunktion des erfindungsgemäßen Automatikschlosses lässt sich einfach
aktivieren oder deaktivieren, wenn der Steuernocken in einer außerhalb des Bewegungsbereichs
des Tasters befindlichen Grundstellung fixierbar ist. Durch diese Gestaltung wird
die Betätigung des Tasters bei der Fixierung des Steuernockens in seiner Grundstellung
verhindert, so dass der Riegel in diesem Fall nicht ausgefahren wird.
[0012] Die Fixierung des Steuernockens in der Grundstellung gestaltet sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn der
Steuernocken drehbar in einer Hülse gelagert ist und in einer Drehstellung axial verschieblich
und in der anderen Drehstellung in der Grundstellung fixiert ist.
[0013] Die Fixierung des Steuernockens in der Grundstellung gestaltet sich besonders komfortabel,
wenn eine quer zur Bewegungsrichtung des Steuernockens verschiebbare Steuerleiste
in einer ersten Stellung einen Formschluss mit dem in Grundstellung befindlichen Steuernocken
erzeugt und in einer zweiten Stellung die Bewegung des Steuernockens freigibt. Vorzugsweise
hat die Steuerleiste für die formschlüssige Verbindung mit dem Steuernocken einen
Rand, welcher in Grundstellung in eine Nut des Steuernockens eindringt. Zur Verstellung
der Steuerschiene eignet sich beispielsweise ein Exzenter. Die Steuerschiene kann
dabei zur Ansteuerung mehrerer Steuernocken ausgebildet sein.
[0014] Der bauliche Aufwand zur Führung des Steuernockens lässt sich gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders gering halten, wenn der Steuernocken
axial verschieblich in einer Hülse geführt ist.
[0015] Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung
ihres Grundprinzips ist eine davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben. Diese zeigt in
- Fig. 1
- eine Tür mit einem erfindungsgemäßen Automatikschloss,
- Fig. 2
- vergrößert das Automatikschloss aus Figur 1 in einer entriegelter Stellung,
- Fig. 3
- das Automatikschloss aus Figur 2 in verriegelter Stellung,
- Fig. 4
- vergrößert einen Taster mit einem Steuernocken des Automatikschlosses aus Figur 2,
- Fig. 5
- den Taster mit dem Steuernocken aus Figur 4 in fixierter Stellung,
- Fig. 6
- eine weitere Ausführungsform eines Tasters mit einem Steuernocken,
- Fig. 7
- den Taster mit dem Steuernocken aus Figur 6 in fixierter Stellung.
[0016] Figur 1 zeigt eine Tür mit einem gegen einen Rahmen 1 schwenkbaren Flügel 2 und mit
einem Treibstangenschloss 3. Das Treibstangenschloss 3 hat ein Hauptschloss 4 und
mehrere, als Nebenschlösser ausgebildete Automatikschlösser 5. Das Hauptschloss 4
ist über eine Treibstange 6 mit den Automatikschlössern 5 verbunden und hat eine schematisch
dargestellte Antriebseinrichtung 7 zum Antrieb der Treibstange 6. Bei der Antriebseinrichtung
7 kann es sich um eine allgemein bekannte Handhabe, einen Schließzylinder und/oder
einen motorischen Antrieb handeln.
[0017] Figur 2 zeigt eines der Automatikschlösser 5 in einer entriegelten Stellung mit einem
geöffnet dargestellten Schlosskasten 8. Ein Riegel 9 ist in dieser entriegelten Stellung
vollständig in den Schlosskasten 8 zurückgeschwenkt und stützt sich über einen Arm
10 an einem von einer Drehfeder 11 vorgespannten Taster 12 ab. Ein in dem Schlosskasten
8 befestigtes Federelement 13 spannt den Riegel 9 mit dem Arm 10 gegen den Taster
12 vor. Wird der Taster 12 niedergedrückt, gelangt dieser aus dem Bewegungsbereich
des Arms 10 des Riegels 9 heraus und gibt die Bewegung des Riegels 9 aus dem Schlosskasten
8 heraus frei. Die Treibstange 6 ist mit einem in dem Schlosskasten 8 geführten Schieber
14 gekoppelt.
[0018] Der Schlosskasten 8 ist in dem Flügel 2 angeordnet und steht einem in dem Rahmen
1 befestigten Schließblech 15 gegenüber. Ein in dem Schließblech 15 angeordneter Steuernocken
16 befindet sich in einer versenkten Grundstellung. In dieser Grundstellung vermag
der Steuernocken 16 den Taster 12 nicht zu betätigen. Eine Automatikfunktion, bei
der der Riegel 9 durch die Kraft des Federelementes 13 ausgefahren wird, ist in der
in Figur 2 dargestellten Stellung durch die Position des Steuernockens 16 in der Grundstellung
deaktiviert.
[0019] Der Steuernocken 16 lässt sich in eine hervorstehende Auslösestellung bewegen, in
der er den Taster 12 betätigt. Diese Stellung ist in Figur 3 dargestellt. Durch die
Betätigung des Tasters 12 über den Steuernocken 16 wird die Bewegung des Arms 10 des
Riegels 9 und damit des Riegels 9 selbst freigegeben. Der Riegel 9 schnappt durch
die Kraft des Federelementes 13 aus dem Schlosskasten 8 heraus in das Schließblech
15. Das Automatikschloss 5 befindet sich damit in der verriegelten Stellung. Der Riegel
9 wird zudem von einer schwenkbaren Sperrklinke 17 hintergriffen.
[0020] Der Schieber 14 dient zum Antrieb des Riegels 9 von der in Figur 3 dargestellten
verriegelten Stellung in eine entriegelte Stellung. Beim Antrieb des Schiebers 14
über die Treibstange 6 wird die Sperrklinke 17 verschwenkt und gleichzeitig der Riegel
9 in den Schlosskasten 8 zurückgedrückt.
[0021] Figur 4 zeigt den Taster 12 und den Steuernocken 16 in einer vergrößerten perspektivischen
Darstellung. Der Steuernocken 16 ist in einer mit dem Schließblech 15 verbundenen
Hülse 18 verschieblich angeordnet und von einem Federelement 19 in eine in den Bewegungsbereich
des Tasters 12 befindliche Stellung vorgespannt und hat an seiner dem Taster 12 zugewandten
Seite einen Magneten 20. Der Magnet 20 wirkt mit dem aus Stahl gefertigten Schlosskasten
8 zusammen, so dass beim Schließen der in Figur 1 dargestellten Tür der Magnet 20
gegen die Kraft des Federelementes 19 aus der zurückgezogenen Stellung in die in Figur
3 dargestellte Auslösestellung gezogen wird. Der Taster 12 hat einen Winkel 21 zur
Abstützung des Arms 10 des Riegels 9. Der Winkel 21 und der Arm 10 bilden damit einen
Auslöser zur wahlweisen Blockierung oder Freigabe der Bewegung des Riegels 9.
[0022] Figur 5 zeigt den Taster 12 und den Steuernocken 16 aus Figur 4 bei in Grundstellung
fixiertem Steuernocken 16. Der Steuernocken 16 ist in der Hülse 18 drehbar angeordnet
und hat an seinem dem Taster 12 abgewandten Ende einen Querriegel 22, welcher eine
längliche Ausnehmung 23 im Boden der Hülse 18 hintergreift. Zur Verdeutlichung ist
die Hülse 18 geschnitten dargestellt. Ausgehend von der Position aus Figur 4 lässt
sich der Steuernocken 16 mit einem geeigneten Werkzeug in die Hülse 18 hineindrücken
und von der in Figur 4 dargestellten Drehstellung in die in Figur 5 dargestellte Drehstellung
bewegen. Damit ist der Steuernocken 16 in der Hülse 18 fixiert und eine Betätigung
des Tasters 12 beim Schließen der Tür unterbleibt. Hierdurch wird die Automatikfunktion
des Automatikschlosses deaktiviert.
[0023] Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Steuernockens 24 und eines Tasters
25. Diese unterscheiden sich von denen aus Figur 4 und 5 vor allem dadurch, dass der
Steuernocken 24 eine Auflauframpe 26 hat, mit der er beim Schließen der Tür den Taster
25 niederdrückt. Der Steuernocken 24 ist selbst magnetisch gestaltet und lässt sich
von einem an dem Schlosskasten 8 angeordneten und hier schematisch dargestellten Magneten
27 aus einer in einer Hülse 28 befindlichen Grundstellung in die dargestellte Auslösestellung
bewegen. In Figur 6 befindet sich der Steuernocken 24 mit einem Querriegel 29 in einer
Führung 30 der Hülse 28. Drückt man ausgehend von der Stellung aus Figur 6 den Steuernocken
24 in die Hülse 28 hinein, gelangt der Querriegel 29 aus der Führung 30 der Hülse
28 heraus. Anschließend lässt sich der Steuernocken 24 von der in Figur 6 dargestellten
Drehstellung in die in Figur 7 dargestellte Drehstellung verschwenken, so dass der
Querriegel 29 außerhalb der Führung 30 fixiert ist. Damit wird die Automatikfunktion
des Automatikschlosses deaktiviert.
[0024] In einer nicht dargestellten Ausführungsform kann an dem Schließblech 15 auch ein
Schieber angeordnet sein, welcher in einer Stellung außerhalb des Bewegungsbereichs
des Steuernockens 16, 24 angeordnet ist und sich in eine zweite Stellung über die
Hülse 18, 28 schieben lässt. Damit wäre der Steuernocken 16, 24 ebenfalls in einer
in der Hülse 18, 28 befindlichen Grundstellung fixiert.
1. Automatikschloss (5) mit einem Schlosskasten (8) und einem dem Schlosskasten (8) gegenüberliegend
anzuordnenden Schließblech (15), mit einem zwischen einer im Schlosskasten (8) befindlichen
Offenstellung in eine aus dem Schlosskasten (8) herausragenden Schließstellung beweglichen
Riegel (9) und mit einem Taster (12, 25) zur Erfassung der Position eines mit dem
Schließblech (15) verbundenen Steuernockens (16, 24), wobei der Taster (12, 25) in
der Stellung, in der der Schlosskasten (8) dem Schließblech (15) gegenübersteht, von
dem Schließblech (15) beabstandet ist, und mit einem von dem Taster (12, 25) ansteuerbaren
Auslöser zur Freigabe der Bewegung des Riegels (9) von der Offenstellung in die Schließstellung,
dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (16, 24) beweglich gelagert ist und in einer Grundstellung in dem
Schließblech (15) zurückgezogen ist und in einer Auslösestellung in die Bewegungsrichtung
des Tasters (12, 25) hineinragt und dass ein Magnet (20, 27) zur Bewegung des Steuernockens
(16, 24) in die Auslösestellung vorgesehen ist.
2. Automatikschloss nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (20) in zumindest einem der Bauteile Taster (12) oder Steuernocken (16)
angeordnet ist.
3. Automatikschloss nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Magnet (27) an dem Schlosskasten (8) angeordnet ist.
4. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (16, 24) von einem Federelement (19) in der zurückgezogenen Stellung
gehalten ist.
5. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eines der Bauteile Steuernocken (24) oder Taster (25) eine in den Bewegungsbereich
des anderen Bauteils hineinragende Auflauframpe (26) hat.
6. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (16, 24) in einer außerhalb des Bewegungsbereichs des Tasters (12,
25) befindlichen Grundstellung fixierbar ist.
7. Automatikschloss nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (16, 24) drehbar in einer Hülse (18, 28) gelagert ist und in einer
Drehstellung axial verschieblich und in der anderen Drehstellung in der Grundstellung
fixiert ist.
8. Automatikschloss nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine quer zur Bewegungsrichtung des Steuernockens (16, 24) verschiebbare Steuerleiste
in einer ersten Stellung einen Formschluss mit dem in Grundstellung befindlichen Steuernocken
(16, 24) erzeugt und in einer zweiten Stellung die Bewegung des Steuernockens (16,
24) freigibt.
9. Automatikschloss nach einem der Ansprüche 1 bis8, dadurch gekennzeichnet, dass der Steuernocken (16, 24) axial verschieblich in einer Hülse (18, 28) geführt ist.