[0001] Die Erfindung betrifft ein Schloss für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen,
● mit einem Riegel,
● mit einem inneren Riegelantrieb, der ein einer Rauminnenseite zugeordnetes inneres
Riegel-Betätigungsorgan sowie ein inneres Riegelgetriebe zwischen dem inneren Riegel-Betätigungsorgan
und dem Riegel aufweist,
● mit einem aktivierbaren und deaktivierbaren äußeren Riegelantrieb, der ein einer
Raumaußenseite zugeordnetes äußeres Riegel-Betätigungsorgan sowie ein äußeres Riegelgetriebe
zwischen dem äußeren Riegel-Betätigungsorgan und dem Riegel aufweist und für den eine
betätigbare Schalteinrichtung vorgesehen ist, durch deren Betätigen der aktivierte
äußere Riegelantrieb deaktivierbar ist, sowie
● mit wenigstens einem dem inneren Riegelgetriebe und dem äußeren Riegelgetriebe gemeinsamen
Ftiegelgetriebeelernent,
wobei
● der Riegel mittels des inneren Riegelantriebes aus einem Verriegelungszustand in
einen Entriegelungszustand überführbar ist,
● der Riegel mittels des aktivierten äußeren Riegelantriebes aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand überführbar ist und der deaktivierte äußere Riegelantrieb
mittels seiner Schalteinrichtung gegen eine Überführung des Riegels aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand gesperrt ist und
● das gemeinsame Riegelgetriebeelement zur Überführung des Riegels aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand mittels des inneren Riegel-Betätigungsorgans oder mittels
des äußeren Riegel-Betätigungsorgans mit einer Entriegelungsbewegung antreibbar ist.
[0003] Im Falle des Standes der Technik kann ein Riegel sowohl mittels eines als inneres
Riegel-Betätigungsorgan vorgesehenen Innendrückers als auch mittels eines als äußeres
Riegel-Betätigungsorgan vorgesehenen Außendrückers aus einer Stellung, in der er aus
einem Schlosskasten vorragt (Verriegelungszustand) in eine Stellung zurückgezogen
werden, in der er im Innern des Schlosskastens liegt (Entriegelungszustand). Der Innendrücker
ist in eine an dem Schlosskasten drehbar gelagerte Innendrückernuss, der Außendrücker
in eine an dem Schlosskasten drehbar gelagerte Außendrückernuss eingesteckt. Über
einen Antriebshebel, der sowohl an der Innendrückernuss als auch an der Außendrückernuss
mit radialem Abstand von der Drehachse gelagert ist, sind die Innendrückernuss und
die Außendrückernuss aneinander angebunden. Die Außendrückernuss greift an einer Schieberplatte
an, die im Innern des Schlosskastens parallel zu einem Schlossstulp verschoben werden
kann. Die Schieberplatte führt in einem Führungsschlitz einen an dem Riegel vorgesehenen
Führungszapfen. Außerdem ist die Schieberplatte mit einer randoffenen Aussparung für
eine an einem Sperrschieber vorgesehene Sperrnase versehen. Ist der Riegel aus dem
Inneren des Schlosskastens ausgeschlossen und liegt die Sperrnase des Sperrschiebers
außerhalb der randoffenen Aussparung der Schieberplatte, so kann der Riegel sowohl
durch Niederdrücken des Innendrückers als auch durch Niederdrücken des Außendrückers
in das Innere des Schlosskastens zurückgezogen werden. Ein Niederdrücken des Innendrückers
bewirkt eine Drehbewegung der Innendrückernuss und über den Antriebshebel zwischen
der Innen- und der Außendrückernuss eine gleichsinnige Drehbewegung der Außendrückernuss.
Die Drehbewegung der Außendrückernuss wird in eine längs des Schlossstulps gerichtete
Entriegelungsbewegung der Schieberplatte und die Entriegelungsbewegung der Schieberplatte
wiederum in eine Rückzugsbewegung des Riegels umgesetzt. Ein Niederdrücken des Außendrückers
führt unmittelbar über die Außendrückernuss zu einer den Rückzug des Riegels bewirkenden
Verlagerung der Schieberplatte längs des Schlossstulps. Die Schieberplatte bildet
dementsprechend für den Antrieb des Riegels mittels des Innendrückers und für den
Antrieb des Riegels mittels des Außendrückers ein gemeinsames Getriebeelement. Greift
bei aus dem Schlossgehäuse ausgeschlossenem Riegel die Sperrnase des Sperrschiebers
in die randoffene Aussparung der Schieberplatte ein, so ist die Schieberplatte gegen
eine Verlagerung längs des Schlossstulps blockiert. Das Schloss befindet sich in einem
sogenannten "Nachtmodus". Bei diesem Funktionszustand kann der in der Verriegelungsstellung
befindliche Riegel weder durch Niederdrücken des Innendrückers noch durch Niederdrücken
des Außendrückers in den Schlosskasten zurückgezogen werden. Sowohl der Riegelantrieb
mittels des Innendrückers als auch der Riegelantrieb mittels des Außendrückers sind
in Folge der Formschlussverbindung zwischen der Sperrnase des Sperrschiebers und der
randoffenen Aussparung der Schieberplatte deaktiviert. Vor einem Entriegeln des Schlosses
ist zunächst diese Formschlussverbindung zu lösen. Zu diesem Zweck wird der Sperrschieber
durch Schlüsselbetätigung von der Schieberplatte weg in eine Position bewegt, bei
welcher die Sperrnase des Sperrschiebers außerhalb der randoffenen Aussparung der
Schieberplatte liegt.
[0004] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Schloss der eingangs genannten
Art bereitzustellen, das auch dann mittels eines inneren Betätigungsorgans entriegelt
werden kann, wenn eine Entriegelung mittels eines äußeren Betätigungsorgans aufgrund
einer Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes nicht möglich ist.
[0005] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch das Schloss gemäß Patentanspruch
1.
[0006] Ungeachtet der Tatsache, dass ein Riegelgetriebeelement vorgesehen ist, das im Interesse
eines kompakten Aufbaus des Schlosses sowohl zum Entriegeln des Schlosses von der
Rauminnenseite her als auch zum Entriegeln des Schlosses von der Raumaußenseite her
genutzt wird, kann das erfindungsgemäße Schloss auch dann von der Rauminnenseite her
entriegelt werden, wenn der Riegelantrieb von der Raumaußenseite her deaktiviert ist.
Dementsprechend ist im Falle der Erfindung eine sogenannte Panikfunktion an der Rauminnenseite
des Schlosses mit einem Nachtmodus an der Raumaußenseite des Schlosses kombiniert.
[0007] Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach Patentanspruch 1 ergeben sich aus den
abhängigen Patentansprüchen 2 bis 11.
[0008] Im Falle der Erfindungsbauart nach Patentanspruch 2 lässt sich bei deaktiviertem
äußerem Riegelantrieb von der Rauminnenseite her nicht nur der Riegel aus dem Verriegelungszustand
in den Entriegelungszustand sondern darüber hinaus auch eine Falle des Schlosses aus
einem vorstehenden Zustand in einen zurückgezogenen Zustand überführen.
[0009] Ausweislich Patentanspruch 3 kann in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung
die Schalteinrichtung für den äußeren Riegelantrieb sowohl von der Rauminnenseite
aus als auch von der Raumaußenseite aus betätigt werden.
[0010] Zweckmäßigerweise ist zur Betätigung der Schalteinrichtung für den äußeren Riegelantrieb
eine Schlüsselbetätigung vorgesehen (Patentanspruch 4).
[0011] Im Interesse einer konstruktiv einfachen Bauweise bei gleichzeitig hoher Funktionssicherheit
weist die Schlossbauart gemäß Patentanspruch 5 eine Schalteinrichtung für den äußeren
Riegelantrieb mit einem Schaltelement auf, das in eine Aktivierungsstellung und durch
Betätigen der Schalteinrichtung in eine Deaktivierungsstellung bewegt werden kann.
[0012] Mittels eine Arretierungsvorrichtung ist das Schaltelement in der Aktivierungsstellung
lösbar arretiert, vorzugsweise lösbar verrastet (Patentansprüche 6, 7). Aufgrund der
Arretierung des Schaltelementes in der Aktivierungsstellung ist die Gefahr von Fehlfunktionen
des Schlosses minimiert. Eine Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes und somit
eine Sperrung des Schlosses gegen eine Entriegelung von der Raumaußenseite aus bedarf
eines vorherigen Lösens der Arretierung des Schaltelementes und somit einer bewusst
auszuführenden Aktion.
[0013] Die in Patentanspruch 8 beschriebene Ausführungsform des erfindungsgemäßen Schlosses
zeichnet sich dadurch aus, dass das Schaltelement der Schalteinrichtung für den äußeren
Riegelantrieb bei Arretierung in der Aktivierungsstellung in Richtung auf die Deaktivierungsstellung
vorgespannt ist. Infolgedessen ist zur Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes von
dem Bediener lediglich die Arretierung des Schaltelementes der Schalteinrichtung zu
lösen. Die sich daran anschließende Bewegung des Schaltelementes in die Deaktivierungsstellung
wird von dem Schaltelement unter der Wirkung der Rückstellkraft und somit selbsttätig,
jedenfalls aber mit Unterstützung durch die auf das Schaltelement wirkende Rückstellkraft
ausgeführt.
[0014] Im Interesse der Bedienungsfreundlichkeit des erfindungsgemäßen Schlosses sind in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
9 und 10 vorgesehen. Im Falle dieser Schlossbauarten kann eine Deaktivierung des äußeren
Riegelantriebes unabhängig davon erfolgen, ob sich der Riegel im Entriegelungszustand
oder im Verriegelungszustand befindet. Insbesondere besteht erfindungsgemäß die Möglichkeit,
das Schloss wahlweise mittels des aktivierten oder mittels des deaktivierten äußeren
Riegelantriebes zu verriegeln.
[0015] Patentanspruch 11 betrifft eine erfindungsgemäße Schlossbauart, die zusätzlich zu
einem Riegel auch eine Falle aufweist. Das äußere Riegel-Betätigungsorgan dient gleichzeitig
als äußeres Fallen-Betätigungsorgan. Eine Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes
ist folglich mit einer Deaktivierung des äußeren Fallenantriebes verbunden. Bei einem
entsprechenden Schaltzustand der gemeinsamen Schalteinrichtung für den äußeren Riegelantrieb
und den äußeren Fallenantrieb kann von der Raumaußenseite her weder der Riegel aus
dem Verriegelungszustand in den Entriegelungszustand noch die Falle aus dem vorstehenden
Zustand in den zurückgezogenen Zustand überführt werden. Dessen ungeachtet ist gleichzeitig
von der Rauminnenseite aus sowohl eine Entriegelung des Schlosses als auch ein Zurückziehen
der Falle möglich.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen eines Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
- Figuren 1 und 2
- ein Schloss im Funktionszustand "Tagfunktion",
- Figuren 3 und 4
- das Schloss gemäß den Figuren 1 und 2 im Funktionszustand "Nachtfunktion" mit vorstehender
Falle und zurückgezogenem Riegel,
- Figuren 5 und 6
- das Schloss gemäß den Figuren 1 bis 4 im Funktionszustand "Nachtfunktion" mit vorstehender
Falle und unmittelbar nach dem Ausschließen des Riegels und
- Figur 7
- eine Teildarstellung des Schlosses gemäß den Figuren 1 bis 6 im Funktionszustand "Nachtfunktion"
mit vorstehender Falle und ausgeschlossenem Riegel.
[0018] In den Figuren 1 bis 6 ist ein Schloss 1 mit einem Schlosskasten 2 bei abgenommenem
Schlosskastendeckel dargestellt. Das Schloss 1 ist zur Montage in einer falzseitigen
Ausfräsung eines nicht gezeigten Türflügels bestimmt. Ein Schlossstulp üblicher Bauart,
der bei Einbaulage des Schlosses 1 auf der Falzfläche des betreffenden Türflügels
aufliegt, ist der Einfachheit halber ebenfalls nicht dargestellt.
[0019] In den Figuren 1, 3 und 5 ist im Innern des Schlosskastens 2 eine Schieberplatte
3 zu erkennen. Die Schieberplatte 3 ist in den Figuren 2, 4 und 6 entfernt. Dadurch
ist der Blick frei auf die unter der Schieberplatte 3 angeordneten Komponenten des
Schlosses 1.
[0020] Figur 7 zeigt ausgewählte Komponenten des Schlosses 1 in der Ansicht von derjenigen
Seite des Schlosses 1 her, welche dem Betrachter der Figuren 1 bis 6 abgewandt ist.
[0021] Die Schieberplatte 3 gemäß den Figuren 1 bis 6 ist Teil sowohl eines inneren Riegelantriebs
4 als auch eines äußeren Riegelantriebs 5.
[0022] Der innere Riegelantrieb 4 weist ein in den Figuren 1 bis 6 angedeutetes inneres
Riegel-Betätigungsorgan in Form eines Innendrückers 6 sowie ein inneres Riegelgetriebe
7 auf, das zwischen dem Innendrücker 6 und einem Riegel 8 angeordnet ist und unter
anderem die Schieberplatte 3 umfasst. Ein weiteres wesentliches Element des inneren
Riegelgetriebes 7 ist eine Innendrückernuss 9 mit einem Innenvierkant, in welchen
der Innendrücker 6 mit einem entsprechend gestalteten Drückerdorn eingesteckt ist.
[0023] Entsprechend umfasst der äußere Riegelantrieb 5 einen als äußeres Riegel-Betätigungsorgan
vorgesehenen und in den Figuren 1 bis 6 gleichfalls angedeuteten Außendrücker 10 sowie
ein äußeres Riegelgetriebe 11 mit einer Außendrückernuss 12 und der Schieberplatte
3.
[0024] Anstelle des Innendrückers 6 und des Außendrückers 10 sind auch andersartige Betätigungsorgane,
beispielsweise ein Innenknauf und ein Außenknauf denkbar. Die Innendrückernuss 9 und
die Außendrückernuss 10 sind gegeneinander versetzt.
[0025] Aufgrund ihrer Zugehörigkeit sowohl zu dem inneren Riegelgetriebe 7 als auch zu dem
äußeren Riegelgetriebe 11 bildet die Schieberplatte 3 ein gemeinsames Riegelgetriebeelement.
[0026] In ein an der Schieberplatte 3 vorgesehenes Langloch 13, dessen Längsachse senkrecht
zu dem nicht gezeigten Schlossstulp verläuft, greift ein Zapfen 14 ein. Dieser steht
an einem ersten Schwenkhebel 15 vor, der ausweislich Figur 7 mit einem Lagerauge 16
auf der im Wesentlichen zylindrischen Außendrückernuss 12 aufsitzt.
[0027] Wie in Figur 7 zu erkennen ist, weist die an dem Schlosskasten 2 um eine Drehachse
17 drehbar gelagerte Außendrückernuss 12 einen radialen Vorsprung 18 auf, der in eine
radiale Erweiterung 19 des Lagerauges 16 an dem ersten Schwenkhebel 15 eingreift.
In Folge eines Übermaßes der radialen Erweiterung 19 gegenüber dem radialen Vorsprung
18 sind der erste Schwenkhebel 15 und die Außendrückernuss 12 um deren Drehachse 17
relativ zueinander drehbeweglich.
[0028] Entsprechendes gilt für die Innendrückernuss 9 und einen auf dieser aufsitzenden
zweiten Schwenkhebel 20. Die Innendrückernuss 9 ist mit einem radialen Vorsprung 21
versehen, der im Innern einer radialen Erweiterung 22 eines Lagerauges 23 an dem zweiten
Schwenkhebel 20 liegt. Aufgrund eines Übermaßes der radialen Erweiterung 22 gegenüber
dem radialen Vorsprung 21 ergibt sich die Relativbeweglichkeit der Innendrückernuss
9 und des zweiten Schwenkhebels 20 um eine Drehachse 24. Bei der Drehachse 24 handelt
es sich gleichzeitig um die Achse der Drehlagerung der Innendrückernuss 9 an dem Schlosskasten
2.
[0029] Über eine Verbindungsstange 25, die in den Figuren 2, 4, 6 und 7 weitgehend verdeckt
wird, sind der auf der Außendrückernuss 12 aufsitzende erste Schwenkhebel 15 und der
auf der Innendrückernuss 9 aufsitzende zweite Schwenkhebel 20 aneinander angebunden.
Die Verbindungsstange 25 ist mit einem Ende an dem ersten Schwenkhebel 15 und mit
dem anderen Ende an dem zweiten Schwenkhebel 20 drehgelagert. Eine Drehlagerung 26
an dem ersten Schwenkhebel 15 und eine Drehlagerung 27 an dem zweiten Schwenkhebel
20 sind in Figur 7 gezeigt.
[0030] Der äußere Riegelantrieb 5 kann in einen aktivierten oder einen deaktivierten Zustand
überführt werden. Zu diesem Zweckt dient eine Schalteinrichtung 28, die in den Figuren
2, 4 und 6 im Detail zu erkennen ist.
[0031] Die Schalteinrichtung 28 umfasst einen an dem Schlosskasten 2 senkrecht zu dem Schlossstulp
geführten Querschieber 29, einen an dem Schlosskasten 2 drehbeweglich gelagerten zweiarmigen
Schalthebel 30 sowie einen gleichfalls an dem Schlosskasten 2 drehbeweglich gelagerten
zweiarmigen Blockierhebel 31.
[0032] Der Querschieber 29 ist an einer Betätigungsseite 32 mit einem oberen Anschlag 33
und einem unteren Anschlag 34 versehen (Figur 2). Sowohl der obere Anschlag 33 als
auch der untere Anschlag 34 an dem Querschieber 29 wirken mit einem in Figur 2 angedeuteten
Mitnehmer 35 eines nicht gezeigten und mittels eines Schlüssels drehbaren Schließzylinders
herkömmlicher Bauart zusammen. An der von der Betätigungsseite 32 abliegenden Seite
weist der Querschieber 29 einen Mitnehmer 36 sowie einen Rastvorsprung 37 auf. Der
Rastvorsprung 37 des Querschiebers 29 ist Teil einer Arretierungsvorrichtung 38, die
außerdem einen an dem Schlosskasten 2 parallel zu dem Schlossstulp verschiebbar geführten
Arretierungsschieber 39 umfasst und mittels derer der Querschieber 29 in der Position
gemäß den Figuren 1 und 2 verrastet ist. Der Arretierungsschieber 39 wird stulpparallel
mittels einer nicht gezeigten Feder in Richtung auf den Querschieber 29 beaufschlagt
und ist in dieser Richtung an dem Schlosskasten 2 in der in den Figuren 1 und 2 gezeigten
Position abgestützt. Der mit dem Arretierungsschieber 39 verrastete Querschieber 29
wird von einer gleichfalls nicht dargestellten Feder in Richtung auf den Schlossstulp
vorgespannt.
[0033] Der zweiarmige Schalthebel 30 der Schalteinrichtung 28 besitzt einen zu dem Querschieber
29 hin weisenden Betätigungsarm 40 sowie einen gegenüber dem Betätigungsarm 40 abgewinkelten
und zu dem Blockierhebel 31 hin weisenden Schaltarm 41 (Figur 4). Das freie Ende des
Schaltarms 41 ist abgerundet und greift in eine Lagerpfanne 42 an einem betätigungsseitigen
Arm 43 des Blockierhebels 31 ein. An der dem betätigungsseitigen Arm 43 gegenüberliegenden
Seite seiner Schwenklagerung weist der Blockierhebel 31 einen Blockierarm 44 auf,
welchem an der Außendrückernuss 12 ein Blockieranschlag 45 zugeordnet ist.
[0034] An der zu dem Schlossstulp hin gelegenen Seite des Querschiebers 29 ist der Riegel
8 angeordnet. Mit einem unter anderem in Figur 3 erkennbaren Riegelschwanz 46 liegt
der Riegel 8 zwischen dem stulpseitigen Teil des Querschiebers 29 und der Schieberplatte
3. An dem Riegelschwanz 46 ist der Riegel 8 mit einem annähernd Z-förmigen Führungsschlitz
47 versehen. Der Führungsschlitz 47 weist an seinen Enden jeweils einen parallel zu
dem Schlossstulp verlaufenden Endabschnitt auf. Ein oberer Endabschnitt 48 des Führungsschlitzes
47 ist in Figur 5 teilweise zu erkennen. Der untere stulpparallele Endabschnitt des
Führungsschlitzes 47 ist entsprechend ausgebildet und in den Figuren verdeckt. Zwischen
dem oberen Endabschnitt 48 und dem unteren Endabschnitt des Führungsschlitzes 47 verläuft
ein gegen den Schlossstulp geneigter Zwischenabschnitt 49, der beispielsweise in Figur
3 gezeigt ist.
[0035] Der Führungsschlitz 47 an dem Riegelschwanz 46 des Riegels 8 nimmt einen Führungszapfen
50 auf, der an der von dem Betrachter der Figuren 1, 3 und 5 abliegenden Unterseite
der Schieberplatte 3 vorsteht.
[0036] Zusätzlich zu dem Riegel 8 weist das Schloss 1 eine Falle 51 auf. In gewohnter Weise
wird die Falle 51 durch eine Fallenfeder 52 (Figur 7) in Richtung auf eine Position
beaufschlagt, in welcher sie aus dem Schlosskasten 2 vorsteht. Ein innerer Fallenantrieb
53 dient dazu, die aus dem Schlosskasten 2 vorstehende Falle von der Rauminnenseite
des Schlosses 1 aus in den Schlosskasten 2 zurückzuziehen. Entsprechend ist ein äußerer
Fallenantrieb 54 vorgesehen, um die Falle 51 von der Raumaußenseite des Schlosses
1 her aus dem vorstehenden Zustand in den zurückgezogenen Zustand zu überführen.
[0037] Als inneres Fallen-Betätigungsorgan des inneren Fallenantriebs 53 ist der außerdem
als inneres Riegel-Betätigungsorgan dienende Innendrücker 6 vorgesehen, der mithin
ein gemeinsames inneres Betätigungsorgan bildet. In entsprechender Weise wird der
Außendrücker 10 als gemeinsames äußeres Betätigungsorgan und somit sowohl als das
äußere Riegel-Betätigungsorgan des äußeren Riegelantriebes 5 als auch als äußeres
Fallen-Betätigungsorgan des äußeren Fallenantriebs 54 genutzt.
[0038] Dem inneren Fallenantrieb 53 und dem äußeren Fallenantrieb 54 gemeinsam sind ein
längs des Schlossstulps verschiebbarer Fallenantriebsschieber 55 sowie ein zwischen
dem Fallenantriebsschieber 55 und der Falle 51 vorgesehenes Umlenkgetriebe 56. Dem
Fallenantriebsschieber 55 sind an der Innendrückernuss 9 eine Anschlagfläche 57 und
an der Außendrückernuss 12 ein Anschlagbolzen 58 zugeordnet.
[0039] Die Figuren 1 und 2 zeigen das Schloss 1 in dem als "Tagmodus" oder "Tagfunktion"
bezeichneten Funktionszustand. Dieser Funktionszustand ist durch den in den Figuren
1 und 2 dargestellten Schaltzustand der gemeinsamen Schalteinrichtung 28 für den äußeren
Riegelantrieb 5 sowie den äußeren Fallenantrieb 54 definiert. Der als Schaltelement
der Schalteinrichtung 28 vorgesehene Querschieber 29 befindet sich in seiner Aktivierungsstellung
an der dem Schlossstulp gegenüberliegenden Wand des Schlosskastens 2. Dort ist der
Querschieber 29 mittels der Arretierungsvorrichtung 38 lösbar arretiert, im Einzelnen
mittels des Arretierungsschiebers 39 lösbar verrastet. Aufgrund der Aktivierungsstellung
des Querschiebers 29 ist der Blockierhebel 31 der Schalteinrichtung 28 über den Schalthebel
30 in eine Drehstellung geschwenkt, in welcher das freie Ende des Blockierarms 44
an dem Blockierhebel 31 außerhalb des Bewegungsbereiches des Blockieranschlages 45
an der Außendrückernuss 12 liegt. Infolgedessen sind der äußere Riegelantrieb 5 und
der äußere Fallenantrieb 54 aktiviert.
[0040] Die Falle 51 befindet sich in den Figuren 1 und 2 in dem vorstehenden Zustand und
kann durch Niederdrücken des Innendrückers 6 und auch durch Niederdrücken des Außendrückers
10 in den Schlosskasten 2 zurückgezogen werden. Wäre das Schloss 1 zusätzlich auch
noch verriegelt, so könnte mittels des Innendrückers 6 und des Außendrückers 10 ohne
Weiteres auch der Riegel 8 aus dem Verriegelungszustand in den Entriegelungszustand
überführt werden.
[0041] In einer Ansicht gemäß Figur 7 sind der erste Schwenkhebel 15 und der zweite Schwenkhebel
20 bei dem Funktionszustand des Schlosses 1 nach den Figuren 1 und 2 gegenüber ihrer
Stellung gemäß Figur 7 relativ zu der Außendrückernuss 12 und der Innendrückernuss
9 im Uhrzeigersinn in eine aufrechte Stellung geschwenkt. Infolgedessen liegen bei
dem Funktionszustand des Schlosses 1 nach den Figuren 1 und 2 die radialen Vorsprünge
18, 21 an der Außendrückernuss 12 und der Innendrückernuss 9 an der in Richtung entgegen
dem Uhrzeigersinn gelegenen Begrenzung der radialen Erweiterungen 19, 22 an dem ersten
Schwenkhebel 15 und dem zweiten Schwenkhebel 20.
[0042] Zum Verriegeln des Schlosses 1 ist ausgehend von den Verhältnissen gemäß den Figuren
1 und 2 der Außendrücker 10 oder der Innendrücker 6 in Richtung eines Pfeils 59 hochzuschwenken.
Wird der Außendrücker 10 in dieser Weise betätigt, so nimmt die Außendrückernuss 12
bei ihrer mittels des Außendrückers 10 bewirkten Drehbewegung um die Drehachse 17
den ersten Schwenkhebel 15 mit. Der erste Schwenkhebel 15 wiederum bewegt über den
Zapfen 14 die Schieberplatte 3 mit einer Verriegelungsbewegung längs des Schlossstulps
in Figur 1 nach rechts. Die stulpparallele Bewegung der Schieberplatte 3 wird über
den Führungszapfen 50 an der Schieberplatte 3 und den Führungsschlitz 47 an dem Riegelschwanz
46 des Riegels 8 in eine Ausschlussbewegung des Riegels 8 umgesetzt. Infolge der über
die Verbindungsstange 25 hergestellten Anbindung vollzieht der auf der Innendrückernuss
9 aufsitzende zweite Schwenkhebel 20 relativ zu der Innendrückernuss 9 die Schwenkbewegung
des ersten Schwenkhebels 15 mit. Ist der Riegel 8 ausgeschlossen und endet die Beaufschlagung
des Außendrückers 10 in Richtung des Pfeils 59, so dreht eine Rückstellfeder 60 (Figur
3) die Außendrückernuss 12 und über diese auch den Außendrücker 10 in die Dreh- bzw.
Schwenkstellungen gemäß den Figuren 1 und 2 zurück. Abgesehen von dem Schaltzustand
der Schalteinrichtung 28 ergibt sich damit die in Figur 7 veranschaulichte Situation.
[0043] Wird zum Verriegeln des Schlosses 1 ausgehend von den Verhältnissen gemäß den Figuren
1 und 2 der Innendrücker 6 in Richtung des Pfeils 59 geschwenkt, so treibt die von
dem Innendrücker 6 mitgenommene Innendrückernuss 9 über den zweiten Schwenkhebel 20
und die Verbindungsstange 25 den auf der Außendrückernuss 12 aufsitzenden Schwenkhebel
15 in Figur 1 im Uhrzeigersinn an. Infolgedessen ergeben sich dieselben Abläufe wie
bei der zuvor beschriebenen Betätigung des Außendrückers 10. Der Riegel 8 wird in
der vorstehend beschriebenen Weise ausgeschlossen. Wird der Innendrücker 6 nach der
Verriegelungs-Schwenkbewegung freigegeben, so wird er von einer Rückstellfeder 61
(Figur 4) unter Drehen der Innendrückernuss 9 in die bei Einbaulage des Schlosses
1 horizontale Ausgangsstellung gemäß den Figuren 1 und 2 zurückbewegt.
[0044] Unabhängig davon, ob der Riegel 8 durch Betätigen des Außendrückers 10 oder durch
Betätigen des Innendrückers 6 aus dem Entriegelungszustand in den Verriegelungszustand
überführt worden ist, ergeben sich an der Rückseite der Innendrückernuss 9 und der
Außendrückernuss 12 abgesehen von dem Schaltzustand der Schalteinrichtung 28 die in
Figur 7 gezeigten Verhältnisse. Nach dem Ausschließen des Riegels 8 liegen die radialen
Vorsprünge 18, 21 der Außendrückernuss 12 und der Innendrückernuss 9 - wie in Figur
7 dargestellt - an der in Richtung des Uhrzeigersinns gelegenen Begrenzung der radialen
Erweiterungen 19, 22.
[0045] Wird ausgehend von diesen Verhältnissen der bei Einbaulage des Schlosses 1 horizontal
ausgerichtete Außendrücker 10 in Richtung eines Pfeils 62 niedergedrückt, so treibt
der Außendrücker 10 über die Außendrückernuss 12 den Schwenkhebel 15 in Figur 7 im
Uhrzeigersinn an. Über den Zapfen 14 bewegt der Schwenkhebel 15 dabei die Schieberplatte
3 mit einer Entriegelungsbewegung längs des Schlossstulps zunächst in die Position
gemäß Figur 1. Aufgrund des Zusammenwirkens des Führungszapfens 50 an der Schieberplatte
3 und des Führungsschlitzes 47 an dem Riegelschwanz 46 ist der Riegel 8 nun wieder
in den Schfosskasten 2 zurückgezogen und dadurch aus dem Verriegelungszustand in den
Entriegelungszustand rücküberführt.
[0046] Bei fortgesetztem Niederdrücken des Außendrückers 10 in Richtung des Pfeils 62 läuft
der Anschlagbolzen 58 an der Außendrückernuss 12 auf den Fallenantriebsschieber 55
auf und verschiebt diesen in Figur 2 nach links. Die Verlagerung des Fallenantriebsschiebers
55 wird über das Umlenkgetriebe 56 in eine Rückzugsbewegung der Falle 51 umgesetzt.
Bei vollständig niedergedrücktem Außendrücker 10 sind somit sowohl der Riegel 8 als
auch die Falle 51 in das Innere des Schlosskastens 2 zurückgezogen.
[0047] Aufgrund der über die Verbindungsstange 25 herstellten Anbindung an den Schwenkhebel
15 können auch durch vollständiges Niederdrücken des Innendrückers 6 ausgehend von
den Verhältnissen gemäß Figur 7 der ausgeschlossene Riegel 8 aus dem Verriegelungszustand
in den Entriegelungszustand und die vorstehende Falle 51 aus dem vorstehenden Zustand
in den zurückgezogenen Zustand überführt werden.
[0048] Um ein Öffnen der mit dem Schloss 1 versehenen Tür mittels des Außendrückers 10 von
der Raumaußenseite her zu verhindern, muss das Schloss 1 in den Funktionszustand "Nachtmodus"
bzw. "Nachtfunktion" geschaltet werden.
[0049] Dies geschieht, indem der Querschieber 29 der Schalteinrichtung 28 durch Schlüsselbetätigung
aus seiner Aktivierungsstellung gemäß den Figuren 1 und 2 in eine Deaktivierungsstellung
bewegt wird, wie sie in den Figuren 3 bis 6 gezeigt ist. Zu diesem Zweck wird der
Mitnehmer 35 des nicht dargestellten Schließzylinders mittels eines Schlüssels in
den Figuren 1 und 2 im Uhrzeigersinn bewegt. Der Mitnehmer 35 des Schließzylinders
beaufschlagt infolgedessen den oberen Anschlag 33 an der Betätigungsseite 32 des Querschiebers
29. Aufgrund der Kraftbeaufschlagung bewegt sich der Querschieber 29 in Richtung auf
den Schlossstulp. Dabei gleitet der Querschieber 29 zunächst mit seinem Rastvorsprung
37 an einer diesen übergreifenden Schrägfläche des Arretierungsschiebers 39 entlang.
Infolge des Zusammenwirkens des Rastvorsprungs 37 an dem Querschieber 29 mit der Schrägfläche
an dem Arretierungsschieber 39 wird letzterer ausgehend von seiner Position gemäß
den Figuren 1 und 2 und gegen die Wirkung der ihn beaufschlagenden Federkraft stulpparallel
nach links verschoben. Der Rastvorsprung 37 des Querschiebers 29 kann den Arretierungsschieber
39 in Richtung auf den Schlossstulp passieren und der Querschieber 29 kommt von der
Arretierungsvorrichtung 38 frei. Das Lösen der Arretierung des Querschiebers 29 wird
unterstützt durch die diesen beaufschlagende Feder. Ist der Querschieber 29 von dem
Arretierungsschieber 39 frei, sorgt die auf den Querschieber 29 wirkende Federkraft
dafür, dass der Querschieber 29 seine Deaktivierungsstellung (Figuren 3, 5) beibehält.
In Richtung auf den Schlossstulp ist der Querschieber 29 in der Deaktivierungsstellung
an dem Schlosskasten 2 abgestützt.
[0050] Bei seiner Bewegung in Richtung auf den Schlossstulp schwenkt der Querschieber 29
den Schalthebel 30 der Schalteinrichtung 28 ausgehend von dessen Schwenkstellung gemäß
Figur 2 im Gegenuhrzeigersinn. Die Schwenkbewegung des Schalthebels 30 bewirkt eine
Schwenkbewegung des Blockierhebels 31 der Schalteinrichtung 28 im Uhrzeigersinn. Der
Blockierhebel 31 nimmt schließlich seine Schwenkstellung gemäß Figur 4 ein. Das freie
Ende des Blockierarms 44 an dem Blockierhebel 31 liegt nun im Bewegungsbereich des
Blockieranschlages 45 an der Außendrückernuss 12.
[0051] Damit sind der äußere Riegelantrieb 5 und der äußere Fallenantrieb 54 deaktiviert.
Der Außendrücker 10 ist über den Blockieranschlag 45 an der Außendrückernuss 12 und
das freie Ende des Blockierarms 44 an dem Blockierhebel 31 der Schalteinrichtung 28
gegen Niederdrücken in Pfeilrichtung 62 blockiert.
[0052] Die Deaktivierung des äußeren Fallenantriebes 54 macht sich bei dem Funktionszustand
des Schlosses 1 gemäß den Figuren 3 und 4 unmittelbar bemerkbar. Da der Außendrücker
10 gegen Niederdrücken blockiert ist, kann die Falle 51 von der Raumaußenseite her
nicht aus dem vorstehenden Zustand in den zurückgezogenen Zustand überführt werden.
[0053] Möglich ist eine derartige Überführung der Falle 51 aus dem vorstehenden Zustand
in den zurückgezogenen Zustand mittels des Innendrückers 6 bzw. mittels des inneren
Fallenantriebes 53.
[0054] Zwar ist der auf der Innendrückernuss 9 aufsitzende zweite Schwenkhebel 20 zur Verriegelung
des Schlosses 1 über die Verbindungsstange 25 an die Außendrückernuss 12 des deaktivierten
äußeren Riegelantriebes 5 und des gleichfalls deaktivierten äußeren Fallenantriebes
54 angebunden; dennoch wirkt sich die Deaktivierung, d.h. die Blockierung des äußeren
Riegelantriebes 5 und des äußeren Fallenantriebes 54, nicht auf die für ein Zurückziehen
der Falle 51 mittels des Innendrückers 6 erforderliche Drehbeweglichkeit der Innendrückernuss
9 aus.
[0055] Grund hierfür ist die Drehstellung, welche bei den Verhältnissen gemäß den Figuren
3 und 4, die insoweit den Verhältnissen gemäß den Figuren 1 und 2 entsprechen, die
Innendrückernuss 9 und der zweite Schwenkhebel 20 relativ zueinander einnehmen. Die
Innendrückernuss 9 liegt mit ihrem radialen Vorsprung 21 abweichend von Figur 7 an
der in Richtung des Gegenuhrzeigersinns angeordneten Begrenzung der radialen Erweiterung
22 und besitzt folglich in Gegenrichtung die für das Zurückziehen der Falle 51 erforderliche
Dreh-Bewegungsfreiheit. Dadurch ist die Innendrückernuss 9 und mit dieser der gesamte
innere Fallenantrieb 53 von der Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes 5 und des
äußeren Fallenantriebes 54 entkoppelt.
[0056] Daher kann sich die Innendrückernuss 9 in Figur 4 im Gegenuhrzeigersinn drehen, wenn
bei deaktiviertem äußerem Riegelantrieb 5 und deaktiviertem äußeren Fallenantrieb
54 der Innendrücker 6 in Pfeilrichtung 62 niedergedrückt wird. Dabei verschiebt die
Innendrückernuss 9 den Fallenantriebsschieber 55 über die Anschlagfläche 57 in Figur
4 nach links und bewirkt dadurch eine Rückzugsbewegung der aus dem Schlosskasten 2
vorstehenden Falle 51.
[0057] Befindet sich das Schloss 1 in dem Funktionszustand "Nachtfunktion" und ist der Riegel
8 gemäß den Figuren 3 und 4 in den Schlosskasten 2 zurückgezogen, so kann der Riegel
8 mittels des Innendrückers 6 und auch mittels des Außendrückers 10 aus dem Entriegelungszustand
in den Verriegelungszustand überführt werden.
[0058] Die Abläufe beim Verriegeln des Schlosses 1 mittels des Innendrückers 6 und des Außendrückers
10 entsprechen den vorstehend zu den Figuren 1 und 2 beschriebenen Abläufen zum Verriegeln
des Schlosses 1 bei aktiviertem äußerem Riegelantrieb 5.
[0059] Der Außendrücker 10 ist demnach aus der Stellung gemäß Figur 3 in Richtung des Pfeils
59 zu schwenken. In der vorstehend zu den Figuren 1 und 2 beschriebenen Art und Weise
bewirkt diese Schwenkbewegung des Außendrückers 10 ein Ausschließen des Riegels 8.
Unmittelbar nach dem Ausschließen des Riegels 8 bei deaktiviertem äußerem Riegelantrieb
5 ist das Schloss 1 in den Figuren 5 und 6 gezeigt. Wird ausgehend von diesen Verhältnissen
der Außendrücker 10 freigegeben, so kehrt er unter der Wirkung der Rückstellfeder
60 in seine Ausgangsstellung zurück. Der Riegel 8 verbleibt im Verriegelungszustand.
Es ergibt sich die Situation gemäß Figur 7.
[0060] An dem in die Nachtfunktion geschalteten Schloss 1 wird demnach durch die Schalteinrichtung
28 eine Überführung des Riegels 8 aus dem Entriegelungszustand in den Verriegelungszustand
zugelassen. Durch die Schalteinrichtung 28 blockiert wird aber eine mittels des Außendrückers
10 realisierte Überführung des Riegels 8 aus dem Verriegelungszustand in den Entriegelungszustand.
Ein zu diesem Zweck erforderliches Niederdrücken des Außendrückers 10 wird durch die
Schalteinrichtung 28, im Einzelnen durch den an den Blockieranschlag 45 der Außendrückernuss
12 anschlagenden Blockierhebel 31 der Schalteinrichtung 28 verhindert.
[0061] Gleichwohl kann der in den Verriegelungszustand überführte Riegel 8 mittels des inneren
Riegelantriebes 4 in den Entriegelungszustand überführt werden. Diese Möglichkeit
besteht aufgrund der Tatsache, dass der äußere Riegelantrieb 5 ausschließlich entkoppelt
von der auch von dem inneren Riegelantrieb 4 genutzten Schieberplatte 3 deaktiviert
ist. Die Schieberplatte 3 kann durch Niederdrücken des Innendrückers 6 trotz der an
der Außendrückernuss 12 realisierten Blockade des äußeren Riegelantriebes 5 mit einer
Entriegelungsbewegung stulpparallel verschoben werden.
[0062] Das Niederdrücken des Innendrückers 6 bewirkt über die Innendrückernuss 9, die Verbindungsstange
25 und den ersten Schwenkhebel 15 eine Verlagerung der Schieberplatte 3 ausgehend
von ihrer Position gemäß Figur 5 nach links. Die mit der Entriegelungsbewegung der
Schieberplatte 3 einhergehende Schwenkbewegung des ersten Schwenkhebels 15 ist aufgrund
der Drehstellung möglich, welche der ersten Schwenkhebel 15 gemäß Figur 7 vor dem
Niederdrücken des Innendrückers 6 gegenüber der gegen eine Drehung blockierten Außendrückernuss
12 einnimmt.
[0063] Infolge der mittels des Innendrückers 6 bewirkten stulpparallelen Entriegelungsbewegung
der Schieberplatte 3 wird der Riegel 8 über den Führungszapfen 50 an der Schieberplatte
3 und den Führungsschlitz 47 an dem Riegelschwanz 46 in das Innere des Schlosskastens
2 zurückgezogen. Bei vollständigem Niederdrücken des Innendrückers 6 wird der Fallenantriebsschieber
55 durch die Innendrückernuss 9 in der vorstehend zu den Figuren 3 und 4 beschriebenen
Weise aus seiner Position gemäß Figur 6 nach links verlagert. Damit verbunden ist
eine Überführung der Falle 51 aus dem vorstehenden Zustand in den zurückgezogenen
Zustand.
[0064] Somit kann die mit dem Schloss 1 versehene Tür von der Rauminnenseite her auch dann
allein mittels des Innendrückers 6 geöffnet werden, wenn ein Öffnen der Tür von der
Türaußenseite her mittels des Außendrückers 12 nicht möglich ist.
[0065] Sollen der äußere Riegelantrieb 5 und der äußere Fallenantrieb 54 wieder aktiviert
werden, so ist der Querschieber 29 durch Schlüsselbetätigung aus der Deaktivierungsstellung
gemäß den Figuren 3 bis 6 zurück in die Aktivierungsstellung gemäß den Figuren 1 und
2 zu bewegen. Durch Beaufschlagen mittels des Mitnehmers 35 des nicht dargestellten
Schließzylinders kann der Querschieber 29 mit seinem Rastvorsprung 37 senkrecht zu
dem Schlossstulp an dem Vorsprung des Arretierungsschiebers 39 entlangbewegt werden.
Dabei weicht der Arretierungsschieber 39 zunächst gegen die Wirkung der ihn beaufschlagenden
Feder seitlich aus, ehe er sich nach dem Passieren des Rastvorsprungs 37 an dem Querschieber
29 unter der Wirkung der von der Feder ausgeübten Rückstellkraft wieder in Richtung
auf den Querschieber 29 in die Position gemäß den Figuren 1 und 2 bewegt und dann
den Rastvorsprung 37 an dem Querschieber 29 übergreift.
[0066] Nun können auch wieder durch Niederdrücken des Außendrückers 10 die Falle 51 aus
dem vorstehenden Zustand in den zurückgezogenen Zustand und der Riegel 8 aus dem Verriegelungszustand
in den Entriegelungszustand überführt werden.
1. Schloss für eine Tür, ein Fenster oder dergleichen,
● mit einem Riegel (8),
● mit einem inneren Riegelantrieb (4), der ein einer Rauminnenseite zugeordnetes inneres
Riegel-Betätigungsorgan (6) sowie ein inneres Riegelgetriebe (7) zwischen dem inneren
Riegel-Betätigungsorgan (6) und dem Riegel (8) aufweist,
● mit einem aktivierbaren und deaktivierbaren äußeren Riegelantrieb (5), der ein einer
Raumaußenseite zugeordnetes äußeres Riegel-Betätigungsorgan (10) sowie ein äußeres
Riegelgetriebe (11) zwischen dem äußeren Riegel-Betätigungsorgan (10) und dem Riegel
(8) aufweist und für den eine betätigbare Schalteinrichtung (28) vorgesehen ist, durch
deren Betätigen der aktivierte äußere Riegelantrieb (5) deaktivierbar ist, sowie
● mit wenigstens einem dem inneren Riegelgetriebe (7) und dem äußeren Riegelgetriebe
(11) gemeinsamen Riegelgetriebeelement (3),
wobei
● der Riegel (8) mittels des inneren Riegelantriebes (4) aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand überführbar ist,
● der Riegel (8) mittels des aktivierten äußeren Riegelantriebes (5) aus einem Verriegelungszustand
in einen Entriegelungszustand überführbar ist und der deaktivierte äußere Riegelantrieb
(5) mittels seiner Schalteinrichtung (28) gegen eine Überführung des Riegels (8) aus
einem Verriegelungszustand in einen Entriegelungszustand gesperrt ist und
● das gemeinsame Riegelgetriebeelement (3) zur Überführung des Riegels (8) aus einem
Verriegelungszustand in einen Entriegelungszu-stand mittels des inneren Riegel-Betätigungsorgans
(6) oder mittels des äußeren Riegel-Betätigungsorgans (10) mit einer Entriegelungsbewegung
antreibbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Riegel (8) bei deaktiviertem äußerem Riegelantrieb (5) mittels des inneren Riegel-Betätigungsorgans
(6) aus einem Verriegelungszustand in einen Entriegelungszustand überführbar ist,
indem der äußere Riegelantrieb (5) zwischen dem gemeinsamen Riegelgetriebeelement
(3) und dem äußeren Riegel-Betätigungsorgan (10) entkoppelt von dem gemeinsamen Riegelgetriebeelement
(3) deaktiviert ist und indem das gemeinsame Riegelgetriebeelement (3) bei deaktiviertem
äußerem Riegelantrieb (5) mittels des inneren Riegel-Betätigungsorgans (6) mit einer
Entriegelungsbewegung antreibbar ist.
2. Schloss nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
● dass eine Falle (51) sowie ein innerer Fallenantrieb (53) vorgesehen sind, wobei die Falle
(51) mittels des inneren Fallenantriebes (53) aus einem vorstehenden Zustand in einen
zurückgezogenen Zustand überführbar ist,
● dass der innere Fallenantrieb (53) als ein der Rauminnenseite zugeordnetes inneres Fallen-Betätigungsorgan
das innere Riegel-Betätigungsorgan (6) aufweist, welches ein dem inneren Fallenantrieb
(53) sowie dem inneren Riegelantrieb (4) gemeinsames inneres Betätigungsorgan ausbildet
und
● dass bei deaktiviertem äußerem Riegelantrieb (5) mittels des gemeinsamen inneren Betätigungsorgans
zusätzlich zu der Überführung des Riegels (8) aus einem Verriegelungszustand in einen
Entriegelungszustand die Falle (51) aus einem vorstehenden Zustand in einen zurückgezogenen
Zustand überführbar ist, indem der innere Fallenantrieb (53) von der zwischen dem
gemeinsamen Riegelgetriebeelement (3) und dem äußeren Riegel-Betätigungsorgan (6)
vorgesehenen Deaktivierung des äußeren Riegelantriebes (5) entkoppelt ist.
3. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5) sowohl von der Rauminnenseite
aus als auch von der Raumaußenseite aus betätigbar ist.
4. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5) durch Schlüsselbetätigung
in einem den äußeren Riegelantrieb (5) deaktivierenden Sinne betätigbar ist.
5. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5) ein Schaltelement (29)
aufweist, das in eine dem aktivierten Zustand des äußeren Riegelantriebes (5) zugeordnete
Aktivierungsstellung und durch Betätigen der Schalteinrichtung (28) in eine dem deaktivierten
Zustand des äußeren Riegelantriebes (5) zugeordnete Deaktivierungsstellung bewegbar
ist.
6. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (29) der Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5)
in der Aktivierungsstellung mittels einer Arretierungsvorrichtung (38) lösbar arretiert
ist und dass die Arretierung des Schaltelementes (29) durch Betätigen der Schalteinrichtung
(28) lösbar ist.
7. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (29) der Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5)
mittels der Arretierungsvorrichtung (38) in der Aktivierungsstellung lösbar verrastet
ist.
8. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltelement (29) der Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5)
mittels der Arretierungsvorrichtung (38) in der Aktivierungsstellung gegen die Wirkung
einer Rückstellkraft arretiert ist, welche das Schaltelement (29) in Richtung auf
die Deaktivierungsstellung beaufschlagt.
9. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (8) bei aktiviertem und bei deaktiviertem äußerem Riegelantrieb (5) aus
einem Entriegelungszustand in einen Verriegelungszustand überführbar ist.
10. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Riegel (8) mittels des aktivierten und mittels des deaktivierten äußeren Riegelantriebes
(5) aus einem Entriegelungszustand in einen Verriegelungszustand überführbar ist.
11. Schloss nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
● ein aktivierbarer und deaktivierbarer äußerer Fallenantrieb (54) vorgesehen ist,
der als ein der Raumaußenseite zugeordnetes äußeres Fallen-Betätigungsorgan das äußere
Riegel-Betätigungsorgan (10) aufweist, welches ein dem äußeren Fallenantrieb (54)
sowie dem äußeren Riegelantrieb (5) gemeinsames äußeres Betätigungsorgan ausbildet,
● dass für den äußeren Fallenantrieb (54) als betätigbare Schalteinrichtung, durch
deren Betätigen der aktivierte äußere Fallenantrieb (54) deaktivierbar ist, die betätigbare
Schalteinrichtung (28) für den äußeren Riegelantrieb (5) vorgesehen ist, die eine
dem äußeren Fallenantrieb (54) und dem äußeren Riegelantrieb (5) gemeinsame Schalteinrichtung
ausbildet,
● dass die Falle (51) mittels des aktivierten äußeren Fallenantriebes (54) aus einem
vorstehenden Zustand in einen zurückgezogenen Zustand überführbar ist und der deaktivierte
äußere Fallenantrieb (54) mittels der gemeinsamen Schalteinrichtung gegen eine Überführung
der Falle (51) aus einem vorstehenden Zustand in einen zurückgezogenen Zustand gesperrt
ist und
● dass die Falle (51) bei deaktiviertem äußerem Fallenantrieb (54) mittels des inneren
Fallenantriebes (53) aus einem vorstehenden Zustand in einen zurückgezogenen Zustand
überführbar ist, indem der innere Fallenantrieb (53) von der Deaktivierung des äußeren
Fallenantriebes (54) entkoppelt ist.