[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Laufschiene sowie eine Laufschienenanordnung
für eine Schiebeflügelaufhängung sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Schiebeflügelaufhängung.
[0002] Schiebeflügelaufhängungen zur verschieblichen Lagerung von Schiebeflügeln wie beispielsweise
Fenster- oder Türflügeln sind im Allgemeinen aus der Technik bekannt. Herkömmliche
Lösungen weisen hierzu insbesondere im Bereich der Türschwelle aus Leichtmetallprofilen
zusammengesetzte Führungsschienenprofile auf, wobei die Führungsschienenprofile zum
Verhindern eines unerwünschten Wärmeübertrittes mittels sogenannter Isolierstege miteinander
verbunden sind. Die Isolierstege sind aus einem die Wärme schlecht leitenden Material
gebildet und vermindern hierdurch insbesondere den unmittelbaren, durch Wärmeleitung
bedingten Wärmeübergang zwischen den Führungsschienenprofilen. In einem in Richtung
des aufzuhängenden bzw. zu lagernden Schiebeflügels weisenden Bereich weisen herkömmliche
Schiebeflügelaufhängungen direkt an den Führungsschienenprofilen angeformte Laufschienen
auf. Im Gegenzug sind an den verschlieblich zu lagernden Flügeln, also den Fenster-
oder Türschiebeflügeln bzw. verschiebbaren Wandelementen Laufrollen ausgebildet, welche
mit ihren Radlaufflächen auf den Laufschienen der Führungsschienenprofile aufgesetzt
werden. Durch die direkt an den Führungsschienenprofilen angeformten Laufschienen
ist dann eine Linearführung der verschieblich gelagerten Flügel während eines Verschiebevorganges
gewährleistet.
[0003] Um das Gewicht der zu verschiebenden Flügel und deren Baumaße möglichst gering zu
halten, sind die zu meist ebenfalls aus Profilen zusammengesetzten Schiebeflügel in
ihrer Ausdehnung in der Breite begrenzt. Insbesondere dann, wenn die Schiebeflügel
aus zwei Flügelprofilen gebildet sind, welche mittels Isolierstegen miteinander verbunden
sind, sind die Laufrollen zum Verhindern von unerwünschten Dreh- bzw. Kippmomenten
zentriert zwischen den beiden verbundenen Flügelprofilen und damit im Bereich der
die Flügelprofile verbindenden Isolierstege angeordnet. Um einen möglichst dichten
und zugluftfreien Abschluss der Kanten der verschieblich geführten Flügelprofile zu
gewährleisten, überragen die Flügelprofile in diesem Mittenbereich in der Regel die
dort angeordneten Laufrollen. Hieraus ergibt sich wiederum, dass die Breite der Führungsrolle
bzw. der Führungsrollen, d. h. ihre Ausdehnung in einer Richtung senkrecht zur Verschiebungsrichtung
und senkrecht zum Vektor der wirkenden Gewichtskraft des verschieblich gelagerten
Flügels begrenzt ist. Mit anderen Worten, dadurch, dass die Flügelprofile den Mittenbereich
in Richtung der Führungsschienenprofile überragen, kann die Rollenbreite nicht beliebig
vergrößert werden, ohne das die Außenkanten der Rolle bzw. der Rollen die Innenwände
der Flügelprofile in störender Weise berühren.
[0004] Durch die aus diesen Gründen erfolgte weitgehende Festlegung bzw. Beschränkung der
maximalen Breitenausdehnung der Laufrollen ist im Wesentlichen auch der Profilabstand
zwischen den Führungsschienenprofilen, d. h. beispielsweise den in die Türschwelle
eingelassenen Profilen vorgegeben.
[0005] Ein nennenswerter unerwünschter Wärmeübertritt zwischen den Führungsschienenprofilen
erfolgt im Wesentlichen auf drei Arten, nämlich Wärmeleitung, Wärmestrahlung sowie
Konvektion. Insbesondere zum Vermindern des unerwünschten Wärmeübertrittes in Folge
von Wärmeleitung und Wärmestrahlung wäre es nun wünschenswert, den Profilabstand zwischen
den Führungsschienenprofilen zu vergrößern und die Längenausdehnung der sie verbindenden
Isolierstege zu vergrößern. Bei herkömmlichen Schiebeflügelaufhängungen stellt sich
nun als nachteilig dar, dass ein derartiges Vergrößern des Führungsschienenprofilabstandes
nicht möglicht ist, ohne in unerwünschter Weise auch die Breite der Laufrolle bzw.
der Laufrollen zu vergrößern.
[0006] Der vorliegenden Erfindung lag demnach die Aufgabe zugrunde, eine Lösung anzugeben,
mit welcher bei gegebener Laufrollenbreite der unerwünschte Wärmeübertritt zwischen
den Führungsschienenprofilen weiter vermindert werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Laufschiene gemäß dem unabhängigen Anspruch
1, sowie eine Laufschienenanordnung gemäß Anspruch 6 mit einer ersten Laufschiene
nach dem unabhängigen Anspruch 1 und einer zweiten Laufschiene nach dem unabhängigen
Anspruch 1. Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen einer
Schiebeflügelaufhängung gemäß dem unabhängigen Anspruch 12.
[0008] So ist in Bezug auf die Laufschiene vorgesehen, dass die Laufschiene für eine Schiebeflügelaufhängung
dient, wobei die Schiebeflügelaufhängung mindestens zwei mittels Isolierstegen verbundene
Führungsschienenprofile aufweist, und dass die Laufschiene mindestens eine Lauffläche
aufweist zum Lagern mindestens einer Radlauffläche mindestens einer Laufrolle eines
Schiebeflügels, wobei die Laufflächenweite vom Profilabstand der Führungsschienen
zueinander abhängt.
[0009] Dadurch, dass eine Laufschiene mit einer Lauffläche zum Einsatz kommt, welche eine
Radlauffläche der Laufrolle lagert, ist eine sichere Abstützung des verschieblich
gelagerten Flügels gewährleistet. Durch die Abhängigkeit der Ausdehnung der Lauffläche
von der Profilweite, d. h. dadurch, dass die Ausdehnung der Lauffläche vom Rand des
jeweiligen Führungsschienenprofils gesehen in den Verbindungsbereich der Führungsschienenprofile
hinein davon abhängt, wie breit dieser Verbindungsbereich und damit der Profilabstand
ist, ist es möglich, den Profilabstand im Vergleich zu herkömmlichen Führungsschienenprofilen
von Schiebeflügelaufhängungen zum Verbessern der thermischen Eigenschaften der Schiebeflügelaufhängung
zu vergrößern. Gleichzeitig ist durch die Abhängigkeit der Laufflächenweite vom Profilabstand
trotzdem und weiterhin eine sicher und stabile Lagerung der Laufrolle bzw. der Laufrollen
des Schiebeflügels gewährleistet, ohne dass gleichzeitig in unerwünschter Weise die
breiten mäßige Ausdehnung der Laufrolle bzw. der Laufrollen, d. h. der Abstand der
Radlaufflächen zueinander vergrößert werden muss.
[0010] Im Hinblick auf das Verfahren wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das erfindungsgemäße
Verfahren zum Herstellen einer Schiebeflügelaufhängung zunächst einen Verfahrensschritt
zum Bereitstellen eines ersten und eines zweiten Führungsschienenprofils aufweist.
In einem weiteren Verfahrensschritt wird der Profilabstand zwischen den Führungsschienenprofilen
festgelegt, indem ein oder mehrere Isolierstege der entsprechenden Länge bereitgestellt
werden und die Führungsschienenprofile mittels des Isoliersteges bzw. mittels der
Isolierstege miteinander verbunden werden. Nachdem der Profilabstand festliegt, wird
dann mindestens eine erste Laufschiene mit mindestens einer ersten Lauffläche bereitgestellt,
wobei die Laufflächenweite von dem festgelegten Profilabstand abhängt. Im Anschluss
wird eine erste Radlauffläche mindestens einer ersten Laufrolle eines Schiebeflügels
auf der mindestens einen Lauffläche gelagert.
[0011] Auch im Hinblick auf das Verfahren ergibt sich hierdurch der besondere Vorteil, dass
nach dem Festelegen eines zur Verbesserung der thermischen Eigenschaften erwünschten
Profilabstandes der Führungsschienenprofile zueinander eine Laufschiene bereitgestellt
werden kann, welche in Bezug auf ihre Laufflächenweite von diesem festgelegten Profilabstand
abhängt. Die Laufrolle bzw. die Laufrollen können dann in Bezug auf ihre Radlauffläche
bzw. Radlaufflächen, deren Abstand zueinander vorab festliegt oder zumindest nur in
beschränktem Maße vorab festlegbar ist, durch die entsprechende Anpassung der Laufflächenweite
auch bei einem Profilabstand sicher gelagert werden, welcher größer als üblich ist.
[0012] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen angegeben. So ist es in
Bezug auf die Laufschiene beispielsweise vorgesehen, die Laufflächenweite umso größer
zu wählen, je weiter der Profilabstand ist. Mit anderen Worten, bei Festlegung eines
relativ großen Profilabstandes zwischen den Führungsschienenprofilen ist eine verhältnismäßig
große Laufflächenweite zu wählen. Dann ist es möglich, auch bei einem verhältnismäßig
weiten Profilabstand ein sicheres Abstützen der Laufrolle bzw. der Laufrollen zu gewährleisten.
[0013] Weiterhin ist es in Bezug auf die Laufschiene vorgesehen, dass die Laufschiene einen
Kranzanschlag für einen an der Laufrolle ausgebildeten Spurkranz aufweist. Ein derartiger
Spurkranz erlaubt dann beim Verschieben des Schiebeflügels und somit während einer
Rollbewegung der Laufrolle durch die durch den Kranzanschlag vermittelte Führungseigenschaft
eine gute laterale Führung des Schiebeflügels, was zu einer erhöhten Laufruhe beiträgt.
[0014] Zur weiteren Verbesserung der Lateralführungseigenschaften ist zudem eine Lateralführungsfläche
an der Laufschiene vorgesehen, welche der lateralen Führung einer Lateralführungsrolle
des Schiebeflügels dient. Hierdurch kann die Stabilität während des Schiebevorganges
abermals verbessert werden.
[0015] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist vorgesehen, dass in Bezug auf die Laufschiene
die Laufflächenweite derart vom Profilabstand der Führungsschienenprofile zueinander
abhängt, dass der Schiebeflügel im Wesentlichen zentriert zwischen den Führungsschienenprofilen
verschiebbar gelagert ist. Mit anderen Worten wird bei bekannter festgelegter Breite
der Laufrolle, d. h. bei bekanntem und festgelegtem Abstand der Radlaufflächen zueinander
die Laufflächenweite der Laufschiene derart gewählt, dass in Bezug auf die relative
Lage der Führungsschienenprofile zueinander die Laufrolle bzw. die Laufrollen im Wesentlichen
mittig zwischen den verbunden Profilen geführt werden, sodass der ebenfalls im Wesentlichen
in seinem Mittelbereich mit der Laufrolle bzw. mit den Laufrollen verbundene Schiebeflügel
zentriert zwischen den Führungsschienenprofilen geführt wird.
[0016] In Bezug auf die erfindungsgemäße Laufschienenanordnung ist vorgesehen, dass eine
derartige Laufschienenanordnung mit mindestens einer ersten vorstehend beschriebenen
Laufschiene und mindestens einer zweiten vorstehend beschriebenen Laufschiene ausgestattet
ist. Um die Laufschienenanordnung zu erhalten, wird die erste Laufschiene an dem ersten
Führungsschienenprofil der miteinander verbundenen Führungsschienenprofile angeordnet.
In ähnlicher Weise wird die zweite Laufschiene an dem zweiten Führungsschienenprofil
der verbundenen Führungsschienenprofile angeordnet. Hierbei ist es möglich, dass zwei
in ihren Querschnitt identische Laufschienen im Querschnitt spiegelsymetrisch in Bezug
auf den Verbindungsbereich der Laufschienenanordnung vorgesehen werden. Hierdurch
sind ein besonders einfacher Aufbau und ein einfaches Zentrieren des schiebbar gelagerten
Flügels in Bezug auf die Führungsschienenprofile gewährleistet.
[0017] Hinsichtlich der Laufschienenanordnung ist gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung
vorgesehen, dass durch eine entsprechende Formgebung und Anordnung der ersten und
der zweiten Laufschiene zueinander durch den Abstand der jeweiligen Laufflächen zueinander
eine Laufspurweite festgelegt wird. In korrespondierender Weise wird durch eine Laufrolle,
welche mindestens zwei Radlaufflächen aufweist, durch den Abstand dieser zweier Radlaufflächen
zueinander ein Laufspurmaß festgelegt. In diesem Fall wird bei gegebenem Laufspurmaß
die Laufspurweite zum Lagern der beiden Laufflächen auf den jeweiligen Radlaufflächen
derart gewählt, dass die Laufspurweite dem Laufspurmaß im Wesentlichen entspricht.
Hierdurch ist für den Fall, dass eine einzige Laufrolle mit zwei Laufflächen zum Einsatz
kommt, eine gute Führungseigenschaft und insbesondere ein weitgehend schlingerfreies
Verschieben des Schiebeflügels gewährleistet.
[0018] In analoger Weise ist in Bezug auf die Laufschienenanordnung bei einer oben beschriebenen
Festlegung der Laufspurweite durch den Abstand der Laufflächen der ersten und der
zweiten Laufschiene zueinander vorgesehen, dass dann, wenn mindestens eine erste und
eine zweite Laufrolle vorgesehen sind und die erste Laufrolle eine erste Radlauffläche
aufweist, sowie die zweite Laufrolle eine zweite Radlauffläche aufweist, der Abstand
der ersten zur zweiten Radlauffläche zueinander ein Laufspurmaß festgelegt. In diesem
Fall wird in analoger Weise die Laufspurweite zum Lagern der Radlaufflächen auf den
beiden Laufflächen derart gewählt dass sie den Laufspurmaß im Wesentlichen entspricht.
Hierbei ergibt sich in analoger Weise dann, wenn mindestens zwei Laufrollen, vorzugsweise
auf einer einzigen Achse, vorgesehen sind, ein relativ laufruhiges und schlingerfreies
Verschieben des Schiebeflügels gewährleistet.
[0019] Weiterhin ist in Bezug auf die Laufschienenanordnung vorgesehen, dass dann, wenn
eine erste und eine zweite Laufschiene mit jeweils einer Lateralführungsfläche zum
Einsatz kommen, durch Formgebung und Anordnung der Laufschienen durch den Abstand
der Lateralführungsflächen zueinander eine Lateralführung weiter festgelegt wird,
wobei in Bezug auf den Durchmesser der Lateralführungsrolle die Lateralführungsweite
im Wesentlichen diesem Durchmesser entspricht. Hierdurch ist eine weiter verbesserte
Lateralführung gewährleistet, was mit einer erhöhten Laufruhe einhergeht, wenn der
Schiebeflügel verschoben wird.
[0020] In bevorzugter Weise ist es vorgesehen, dass die Lateralführungsweite kleiner ist
als die Laufspurweite. In diesem Fall kann eine Lateralführungsrolle mit relativ geringem
Durchmesser zum Einsatz kommen, was eine Kostenersparnis bedeutet.
[0021] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung ist in Bezug auf die Laufschienenanordnung
weiterhin vorgesehen, dass die mindestens eine erste Laufschiene, die mindestens eine
zweite Laufschiene oder auch sowohl die mindestens eine erste als auch die mindestens
eine zweite Laufschiene an dem ersten bzw. an dem zweiten Führungsschienenprofil vorzugsweise
durch Einklipsen befestigt ist. Selbstverständlich kommen aber auch weitere Befestigungsmethoden
wie beispielsweise eine Klebverbindung in Betracht. Hierdurch ist es insbesondere
möglich, die Laufschienen erst nach dem Einbau und Zusammenfügen der Führungsschienenprofile
in ihren Bestimmungsort einzubringen, sodass während des vorherigen Zusammenbaus bzw.
Einbaus der Führungsschienenprofile ein eventuell notwendiger Werkzeugeinsatz oder
dergleichen im Bereich der die Führungsschienenprofile verbindenden Isolierstege nicht
behindert wird. Durch das erst anschließende Einsetzen der ersten Laufschiene bzw.
der zweiten Laufschiene oder auch beider Laufschienen und das Befestigen an dem jeweiligen
Führungsschienenprofil ist dann trotzdem eine sichere Lagerung der Laufrolle gewährleistet.
[0022] In Bezug auf das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen einer Schiebflügelaufhängung
ist es gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung vorgesehen, dass mindestens eine
zweite Laufschiene mit mindestens einer zweiten Lauffläche vorgesehen wird, welche
dem Lagern einer zweiten Radlauffläche mindestens einer zweiten Laufrolle des Schiebeflügels
auf der mindestens einen zweiten Lauffläche dient.
[0023] In diesem Fall werden die erste und die zweite Laufschiene derart geformt und angeordnet,
dass der Abstand der Lauffläche der ersten Laufschiene zur Lauffläche der zweiten
Laufschiene eine Laufspurweite festgelegt. Durch den Abstand der ersten zur zweiten
Radlauffläche zueinander ist in analoger Weise ein Laufspurmaß festgelegt. In diesem
Fall wird dann die Laufspurweite zum Lagern beider Radlaufflächen auf den jeweiligen
Laufflächen derart gewählt, dass sie dem Laufspurmaß im Wesentlichen entspricht.
[0024] Im Folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Lösung anhand
einer Zeichnung näher erläutert.
[0025] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Schnittansicht einer Schiebeflügelaufhängung aus miteinander verbundenen Führungsschienenprofilen
mit einer mit erfindungsgemäßen Laufschienen ausgestatteten Laufschienenanordnung;
und
- Fig. 2:
- eine Schnittansicht einer Schiebeflügelaufhängung ähnlich Fig. 1, mit einem größeren
Profilabstand.
[0026] Fig. 1 zeigt eine Schnittansicht einer Schiebeflügelaufhängung aus einem ersten Führungsschienenprofil
10 und einem zweiten Führungsschienenprofil 20, welche mittels zweier Isolierstege
31, 32 miteinander verbunden sind. Die Führungsschienenprofile 10, 20 sind aus Metall,
vorzugsweise aus Leichtmetall wie beispielsweise Aluminium gebildet. Um einen unerwünschten
Wärmeübertritt zwischen den Führungsschienenprofilen 10, 20 zu minimieren, sind die
Isolierstege 31, 32 aus einem schlecht Wärme leitenden Material, wie beispielsweise
einem Hartkunststoff gefertigt.
[0027] Schematisch in Fig. 1 dargestellt ist ebenfalls ein zu lagernder Schiebeflügel bestehend
aus einem ersten Flügelprofil 30, einem zweiten Flügelprofil 40 und zweier die Flügelprofile
30, 40 verbindender Isolierstege 31, 32. Die Darstellung des aus den Flügelprofilen
30, 40 bestehenden Schiebeflügels soll lediglich die Größenverhältnisse verdeutlichen.
Aus diesem Grund sind die Details der Verbindung zwischen dem Schiebeflügel und einem
Lagerungsblock aus einer ersten Laufrolle 51, einer zweiten Laufrolle 52 und einer
Lateralführungsrolle 53 nicht explizit dargestellt. Deutlich wird aus Fig. 1 jedoch,
dass sowohl das erste Flügelprofil 30 als auch das zweite Flügelprofil 40 die Laufrollen
51, 52 im Außenbereich bezogen auf die Laufrollenachse überragen, d. h. sich in diesem
Bereich in Richtung der Führungsschienenprofile 10, 20 erstrecken. Aus diesem Grund
ist der Abstand einer Radlauffläche 55 der ersten Laufrolle 51 zu einer Radlauffläche
55a der zweiten Laufrolle 52 nicht beliebig groß wählbar, ohne dass die Seitenwände
der Laufrollen 51, 52 mit den Seitenwänden der Flügelprofile 30, 40 kollidieren würden.
[0028] Unter dem Abstand der Radlaufflächen 55, 55a zueinander wird dabei ein geeignetes
Maß wie beispielsweise der Mittelpunktsabstand der jeweiligen Radlaufflächen 55, 55a
zueinander verstanden.
[0029] Die Laufrollen 51, 52 sind mit ihren jeweiligen Radlaufflächen 55, 55a auf den Laufflächen
65 bzw. 65a einer ersten Laufschiene 61 bzw. einer zweiten Laufschiene 62 gelagert.
Die erste Laufschiene 61 ist hierbei an dem ersten Führungsschienenprofil 10 beispielsweise
durch eine Einklipslösung befestigt. In ähnlicher Weise ist die zweite Laufschiene
62 am zweiten Führungsschienenprofil 20, beispielsweise mittels Einklipsen befestigt.
[0030] Zur lateralen Spurführung weisen sowohl die erste Laufrolle 51 als auch die zweite
Laufrolle 52 jeweils innenseitige Spurkränze 56 bzw. 56a analog zum Radsatz eines
Schienenfahrzeuges auf, welche an entsprechenden Kranzanschlägen 66, 66 a der ersten
Laufschiene 61 bzw. der zweiten Laufschiene 62 zur Spurführung anliegen. Der Kranzabstand
der Spurkränze 56, 56a zueinander definiert hierbei das Laufspurmaß s und ist durch
die oben beschriebene begrenzte breitenmäßige Ausdehnung des Laufrollenblockes im
Wesentlichen festgelegt. Der Abstand der Kranzanschläge 66, 66a der ersten Laufschiene
61 bzw. der zweiten Laufschiene 62 zueinander definiert demnach die Laufspurweite
w und entspricht innerhalb eines gewissen Toleranzbereiches im Wesentlichen dem Laufspurmaß
s. Um ein sicheres Lagern der Laufrollen 51, 52 auf den Laufschienen 61, 62 zu gewährleisten,
wird die Laufflächenweite l, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel durch den
Abstand eines Befestigungsbereiches 68 bzw. 68a zum korrespondierenden Kranzanschlag
66 bzw. 66a definiert wird, festgelegt. Je nach Wahl des Profilabstandes p, welche
auf Grund thermischer Überlegungen getroffen wird, ist demnach die Laufflächenweite
l der ersten Laufschiene 61 bzw. der zweiten Laufschiene 62 vom Profilabstand p dahingehend
abhängig, dass zum Gewährleisten einer sicheren Lagerung und linearen Führung der
Laufrollen 51, 52 die Laufspurweite w in Bezug auf das Laufspurmaß s welches vorgegeben
ist, entsprechend gewählt wird.
[0031] Zur Verbesserung der lateralen Führungseigenschaften, d. h. zum Vermindern unerwünschten
Schlingern, ist zusätzlich eine Lateralführungsrolle 53 vorgesehen, welche mit Lateralführungsflächen
67, 67a der ersten Laufschiene 61 bzw. der zweiten Laufschiene 62 in Kontakt steht.
Durch den Abstand der Lateralführungsflächen 67, 67a der ersten Laufschiene 61 bzw.
der zweiten Laufschiene 62 zueinander wird somit die Lateralführungsweite f definiert,
welche im gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 geringer ist als die Laufspurweite
w. Je nach Passgenauigkeit ist es denkbar, dass die Lateralführungsrolle jeweils an
nur einer der Lateralführungsflächen 67 bzw. 67a anliegt und eine den Schiebeflügel
während eines Verschiebevorganges lateral abstützende Reubewegung ausführt oder zwischen
den Lateralführungsflächen 67, 67a der Laufschienen 61, 62 entlang gleitet.
[0032] Um bei entsprechend vorhandenen Einbauraum eine nochmals verbesserte thermische Trennung
zwischen dem ersten Führungsschienenprofil 10 und dem zweiten Führungsschienenprofil
20 zu erreichen, ist bei dem in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel der Profilabstand
p durch entsprechend länger gewählte Isolierstege 31, 32 gegenüber dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 1 vergrößert. Demgegenüber ist das Laufspurmaß s bzw. die Laufspurweite
w gegenüber dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 gleich geblieben, und die Laufflächenweite
l der gemäß dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 zum Einsatz kommenden Laufschienen 61,
62 ist in Abhängigkeit des größeren Profilabstandes p ebenfalls vergrößert worden.
Auf diese Weise ist es also möglich, selbst bei einer Vergrößerung des Profilabstandes
p durch entsprechende Anpassung der Laufschienen 61, 62 ein-und denselben Laufrollenblock
bestehend aus erster Laufrolle 51, zweiter Laufrolle 52 und Lateralführungsrolle 53
mit festgelegtem Laufspurmaß s unabhängig vom Profilabstand p einzusetzen.
[0033] Ebenso wird aus dem Vergleich der beiden Ausführungsbeispiele aus den Figuren 1 bzw.
2 deutlich, dass bei wachsendem Profilabstand p ebenso die Laufflächenweite l wächst.
Sowohl in dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 als auch in dem zweiten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 2 wird hierbei der Schiebeflügel bestehend aus den Flügelprofilen 30, 40
und den Isolierstegen 31, 32 in Bezug auf den Verbindungsbereich der Führungsschienenprofile
10, 20 im Wesentlichen zentriert, d. h. mittig verschiebbar gelagert und geführt.
[0034] Mit der erfindungsgemäßen Lösung ist es möglich, trotz vorgegebenen geringen Laufspurmaßes
s der Laufrollen 51, 52 dieselben Laufrollenblöcke mit festgelegtem Laufspurmaß s
für unterschiedliche Profilabstände p einzusetzen. Dadurch kann je nach verfügbarem
Bauraum immer der aus thermischen Gesichtspunkten optimale Profilabstand p gewählt
werden, ohne dass in aufwändiger Weise der Laufrollenblock angepasst werden müsste.
Stattdessen ist es möglich, lediglich die Laufschienen 61, 62 entsprechend zu bemaßen,
sodass eine dem Laufspurmaß s im Wesentlichen entsprechende Laufspurweite w gewährleistet
wird. Durch die Möglichkeit des erst nachträglichen Einbaus der Laufschienen 61, 62
ist zudem eine leichte Zugänglichkeit des Verbindungsbereiches der Führungsschienenprofile
10, 20, beispielsweise beim Einbau derselben, gewährleistet.
[0035] Es sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass die Erfindung nicht auf die dargestellten
Ausführungsformen beschränkt ist. Insbesondere sei darauf hingewiesen, dass alle oben
beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere
die in den Zeichnungen dargestellten Details als Erfindung wesentlich beansprucht
werden. Änderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 10
- erstes Führungsschienenprofil
- 20
- zweites Führungsschienenprofil
- 11
- erster Isoliersteg der Führungsschienenprofile
- 12
- zweiter Isoliersteg der Führungsschienenprofile
- 30
- erstes Flügelprofil
- 40
- zweites Flügelprofil
- 31
- erster Isoliersteg der Flügelprofile
- 32
- zweiter Isoliersteg der Flügelprofile
- 51
- erste Laufrolle
- 52
- zweite Laufrolle
- 53
- Lateralführungsrolle
- 61
- erste Laufschiene
- 62
- zweite Laufschiene
- 55
- Radlauffläche der ersten Laufrolle
- 55a
- Radlauffläche der zweiten Laufrolle
- 56
- Spurkranz der ersten Laufrolle
- 56a
- Spurkranz der zweiten Laufrolle
- 65
- Lauffläche der ersten Laufschiene
- 65a
- Lauffläche der zweiten Laufschiene
- 66
- Kranzanschlag der ersten Laufschiene
- 66a
- Kranzanschlag der zweiten Laufschiene
- 67
- Lateralführungsfläche der ersten Laufschiene
- 67a
- Lateralführungsfläche der zweiten Laufschiene
- 68
- Befestigungsbereich der ersten Laufschiene
- 68a
- Befestigungsbereich der zweiten Laufschiene
- s
- Laufspurmaß
- w
- Laufspurweite
- p
- Profilabstand
- f
- Lateralführungsweite
- l
- Laufflächenweite
1. Laufschiene (61, 62) für eine Schiebeflügelaufhängung, wobei die Schiebeflügelaufhängung
mindestens zwei mittels Isolierstegen (31, 32) verbundene Führungsschienenprofile
(10, 20) aufweist, wobei die Laufschiene (61, 62) mindestens eine Lauffläche (65)
zum Lagern mindestens einer Radlauffläche (55) von mindestens einer Laufrolle (51,
52) eines Schiebeflügels, insbesondere eines Fenster- oder Türflügels aufweist, wobei
die Laufflächenweite (l) vom Profilabstand (p) der Führungsschienenprofile (10, 20)
zueinander abhängt.
2. Laufschiene (61, 62) nach Anspruch 1,
wobei die Laufflächenweite (l) umso größer ist, je weiter der Profilabstand (p) ist.
3. Laufschiene (61, 62) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Laufschiene (61, 62) weiterhin einen Kranzanschlag (66) für einen Spurkranz
(65) der Laufrolle (51, 52) aufweist.
4. Laufschiene (61, 62) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Laufschiene (61, 62) weiterhin eine Lateralführungsfläche (67) für eine
Lateralführungsrolle (53) des Schiebeflügels aufweist.
5. Laufschiene (61, 62) nach einem der vorherigen Ansprüche,
wobei die Laufflächenweite (l) derart vom Profilabstand (p) der Führungsschienenprofile
(10, 20) zueinander abhängt, dass der Schiebeflügel im wesentlichen zentriert zwischen
den Führungsschienenprofilen (10, 20) verschiebbar gelagert ist.
6. Laufschienenanordnung mit mindestens einer ersten Laufschiene (61) nach einem der
Ansprüche 1 bis 5 und mindestens einer zweiten Laufschiene (62) nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
wobei die erste Laufschiene (61) an einem ersten Führungsschienenprofil (10) der mindestens
zwei Führungsschienenprofilen (10, 20) angeordnet ist, und wobei die zweite Laufschiene
(20) an einem zweiten Führungsschienenprofil (20) der mindestens zwei Führungsschienenprofile
(10, 20) angeordnet ist.
7. Laufschienenanordnung nach Anspruch 6,
wobei die erste (61) und die zweite Laufschiene (62) derart geformt und angeordnet
sind, dass der Abstand der Lauffläche (65) der ersten Laufschiene (61) zur Lauffläche
(65a) der zweiten Laufschiene (62) eine Laufspurweite (w) festlegt, wobei die mindestens
eine Laufrolle (51, 52) mindestens zwei Radlaufflächen (55, 55a) aufweist, deren Abstand
zueinander ein Laufspurmaß (s) festlegt, wobei die Laufspurweite (w) zum Lagern beider
Radlaufflächen (55, 55a) auf den jeweiligen Laufflächen (65, 65a) dem Laufspurmaß
(s) im Wesentlichen entspricht.
8. Laufschienenanordnung nach Anspruch 6,
wobei die erste (61) und die zweite Laufschiene (62) derart geformt und angeordnet
sind, dass der Abstand der Lauffläche (65) der ersten Laufschiene (61) zur Lauffläche
(65a) der zweiten Laufschiene (62) eine Laufspurweite (w) festlegt, wobei mindestens
eine erste (51) und eine zweite Laufrolle (52) vorgesehen sind, wobei die erste Laufrolle
(51) eine erste Radlauffläche (55) aufweist und wobei die zweite Laufrolle (52) eine
zweite Radlauffläche (55a) aufweist, wobei der Abstand der ersten (55) zur zweiten
Radlauffläche (55a) zueinander ein Laufspurmaß (s) festlegt, wobei die Laufspurweite
(w) zum Lagern beider Radlaufflächen (55, 55a) auf den jeweiligen Laufflächen (65,
65a) dem Laufspurmaß (s) im Wesentlichen entspricht.
9. Laufschienenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
wobei die erste (61) und die zweite Laufschiene (62) derart geformt und angeordnet
sind, dass der Abstand der Lateralführungsfläche (67) der ersten Laufschiene (61)
zur Lateralführungsfläche (67a) der zweiten Laufschiene (62) eine Lateralführungsweite
(f) festgelegt, wobei die Lateralführungsrolle (53) in ihrem Durchmesser zum Gewährleisten
einer zur Verschieberichtung und dem Vektor der Gewichtskraft des Schiebeflügels senkrechten
Stabilisierung der Lateralführungsweite (f) im Wesentlichen entspricht.
10. Laufschienenanordnung nach Anspruch 9,
wobei die Lateralführungsweite (f) kleiner ist als die Laufspurweite (w).
11. Laufschienenanordnung nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
wobei die mindestens eine erste Laufschiene (61) und/oder die mindestens eine zweite
Laufschiene (62) an dem ersten (10) bzw. an dem zweiten Führungsschienenprofil (20)
befestigt, vorzugsweise durch Einklipsen befestigt ist.
12. Verfahren zum Herstellen einer Schiebeflügelaufhängung, wobei das Verfahren die folgenden
Verfahrensschritte aufweist:
- Bereitstellen eines ersten (10) und eines zweiten Führungsschienenprofils (20);
- Festelegen des Profilabstandes (p) zwischen den Führungsschienenprofilen (10, 20)
durch Bereitstellen mindestens eines Isoliersteges (31, 32) der entsprechenden Länge
und Verbinden der Führungsschienenprofile (10, 20) mittels des mindestens einen Isoliersteges
(31, 32);
- Bereitstellen mindestens einer ersten Laufschiene (61) mit mindestens einer Lauffläche
(65), wobei die Laufflächenweite (l) vom Profilabstand (p) abhängt; und
- Lagern einer ersten Radlauffläche (55) mindestens einer ersten Laufrolle (51) eines
Schiebeflügels, insbesondere eines Fenster- oder Türflügels, auf der mindestens einen
ersten Lauffläche (65).
13. Verfahren nach Anspruch 12,
wobei das Verfahren die folgenden zusätzlichen Verfahrensschritte aufweist:
- Bereitstellen mindestens einer zweiten Laufschiene (61) mit mindestens einer zweiten
Lauffläche (65a); und
- Lagern einer zweiten Radlauffläche (55a) mindestens einer zweiten Laufrolle (52)
des Schiebeflügels auf der mindestens einen zweiten Lauffläche (65a),
wobei die erste (61) und die zweite Laufschiene (62) derart geformt und angeordnet
werden, dass der Abstand der Lauffläche (65) der ersten Laufschiene (61) zur Lauffläche
(65a) der zweiten Laufschiene (62) eine Laufspurweite (w) festlegt, wobei der Abstand
der ersten (55) zur zweiten Radlauffläche (55a) zueinander ein Laufspurmaß (s) festlegt,
und
wobei die Laufspurweite (w) zum Lagern beider Radlaufflächen (55, 55a) auf den jeweiligen
Laufflächen (65, 65a) dem Laufspurmaß (s) im Wesentlichen entspricht.