[0001] Die Erfindung betrifft eine Baustellentür zum Verschließen einer Gebäudewand-Türöffnung
mittels einer Verschlusseinrichtung, die zwischen einer die Gebäudewand-Türöffnung
abdeckenden Schließstellung und einer die Gebäudewand-Türöffnung freigebenden Offenstellung
verstellbar ist.
[0002] Aus der
DE 298 17 064 U1 1 ist eine derartige Baustellentür bekannt geworden, die einen Blendrahmen aus Stahlblech
mit einem breiten umlaufenden Flansch aufweist. Die an der Baustelle montierte Tür
liegt mit der Innenseite des Flansches an der Außenseite der die Türlaibung umgebenden
Mauer an und ist mittels Halteelementen in der Türlaibung befestigt. Ein Türblatt
ist an dem Blendrahmen mittels Scharnieren schwenkbar gelagert. Eine derartige stabile
Baustellentür bietet guten Schutz gegen Einbruch. Sie ist für den Einbau an unterschiedlichen
Gebäudetüröffnurigen zwar ortsveränderlich, aufgrund der Größe ihres festen Blendrahmens
und ihres Gewichts jedoch nur mit vergleichsweise hohem Aufwand transportabel.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine eingangs genannte Baustellentür zu schaffen, die
bei ausreichendem Einbruchsschutz mit weniger Aufwand zu transportieren ist.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Baustellentür mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0005] Die Baustellentür weist erfindungsgemäß einen transportablen Türkasten auf, in dem
eine als Verschlusseinrichtung vorgesehene Abdeckeinheit in ihrer Außergebrauchs-
oder Offenstellung in einer größenreduzierten und folglich raumsparenden Anordnung
aufgenommen ist. Die Baustellentür ist somit in ihrer auf den Türkasten reduzierten
Größe wesentlich einfacher zu transportieren im Vergleich zu konventionellen Baustellentüren
mit festen Türzargen und Türblättern. Zum Verschließen der Gebäudetüröffnung ist die
Abdeckeinheit aus dem Türkasten auf ihre Abdeckgröße ausfahrbar. Als Abdeckeinheit
ist grundsätzlich jedes Gebilde geeignet, das sich in seiner Größe verändern lässt
und das in seiner Abdeckstellung die erforderliche flächige Erstreckung bei einer
zum sicheren Verschließen der Türöffnung benötigten Festigkeit und Steifigkeit aufweist.
Als Abdeckeinheit eignet sich daher z. B. eine Lamellenstruktur, ein Rollo, eine Plane,
eine Folie oder ein falt- oder wickelbares Gewebe.
[0006] In bevorzugter Gestaltung weist der Türkasten eine Wickelwelle zum Aufnehmen einer
roll- oder wickelbar gebildeten Abdeckeinheit auf. Die Wickelwelle gestattet ein einfaches
und platzsparendes Verstauen der Abdeckeinheit im Türkasten und das Ausfahren oder
Ausziehen der Abdeckeinheit hieraus und sie ist insbesondere in Einzieh- oder Aufwickelrichtung
vorgespannt, z. B. durch eine Feder oder eine sonstige Krafteinrichtung.
[0007] Um die Einbruchssicherheit zu erhöhen, ist es zweckmäßig, wenn die wickelbare Abdeckeinheit
aus einem stoß- und stichfesten Material, insbesondere einem Gewebe, gebildet ist,
wobei das Material oder Gewebe beispielsweise durch Verstärkungsteile wie Bleche oder
Metallteile, z. B. Flacheisen oder ähnliche Versteifungen und Verstrebungen, oder
allgemein durch alle Arten von Einbau- und Einschubteilen in dem Material, dem Gewebe
oder der Plane oder auch durch Metallfäden oder dergleichen verstärkt sein kann.
[0008] Ein für die Abdeckeinheit verwendbares Material ist insbesondere das von der Firma
"Serge Ferrari S.A.S." angebotene Material "DEFENDER 7765" oder "DEFENDER 7763" oder
auch ein funktionell vergleichbares oder ähnliches Material.
[0009] Die Abdeckeinheit könnte auch aus einem Metallvorhang, einem Metallgewebe, aus Leichtbauelementen
(z.B. aus Carbonfaser oder Polycarbonat), aus verschiebbaren oder nicht verschiebbaren
"Rollo-Elementen" (mit oder ohne Führungsschienen) oder aus anderen Materialien oder
ähnlichen Elementen wie z. B. bei einem "Garagen-Rolltor" (Elemente auch aus anderen
Materialien) gebildet sein.
[0010] In bevorzugter Gestaltung ist vorgesehen, dass der Türkasten mittels einer Montageeinrichtung
an einem Türsturz der Gebäudewand lösbar festlegbar ist. Als Montageeinrichtungen
eignen sich grundsätzlich jegliche Befestigungsmittel, die in weitgehend einbruchssicherer
Gestaltung und Anordnung das feste Anbringen des Türkastens an der Gebäudewand ermöglichen.
[0011] Die Montageeinrichtung kann auch eine Einhängeeinrichtung enthalten, mit der der
Türkasten an einem an der Wand angebrachten Bauteil wie z. B. einem vorstehenden Haken
oder einer vorstehenden Leiste eingehängt wird.
[0012] Die Montageeinrichtung kann eine Stützeinrichtung aufweisen, die zwischen einem Türstock
und einem Türsturz insbesondere in vertikaler Ausrichtung festlegbar und insbesondere
einspannbar ist. Die Stützeinrichtung, die z. B. zwei Spannstangen enthält, ermöglicht
grundsätzlich die Montage bzw. Befestigung im wesentlichen ohne Verschraubung in das
angrenzende Mauerwerk bzw. in die die Türöffnung umgebenden Gebäudeteile. Jedoch können
die Stützeinrichtung bzw. die Spannstangen auch zusätzlich oder alternativ mittels
Schraub-Dübelverbindungen am Mauerwerk bzw. dem Türstock und Türsturz gesichert werden.
Weiterhin kann vorgesehen sein, im Türausschnitt oder Türrahmen noch zusätzliche Spannelemente
oder Spannstangen oder dergleichen horizontal einzuspannen, um eine zusätzliche Verspannung
des Türkastens am Mauerwerk bereitzustellen. Gegen das Herausziehen der Baustellentür
bzw. des Türkastens aus der Wand- oder Türöffnung bzw. dem Türrahmen können Schraubzwingen
oder ähnliche Elemente eingesetzt werden, die die Baustellentür bzw. den Türkasten
am Mauerwerk fixieren.
[0013] Des Weiteren kann die Montageeinrichtung als Positioniereinrichtung und bedarfsweise
auch als Befestigung zusätzlich eine formschlüssige Befestigung des Türkastens am
Türsturz bereitstellen. Diese formschlüssige Befestigung kann z. B. mittels eines
insbesondere verschraubbaren Winkelblechs oder dergleichen vorgenommen werden.
[0014] Wenn die wickelbare Abdeckeinheit an ihrem Auszugsrand eine an einem Bodenriegelteil
festlegbare Befestigungseinrichtung wie z. B. eine Schiene aufweist, kann die Abdeckeinheit
in ihrer Schließstellung gesichert gehalten und dagegen gespannt werden. Einem unbefugten
Eindringen am Auszugsrand der Abdeckeinheit kann dadurch entgegen gewirkt werden.
Des weiteren kann im unteren Bereich der Baustellentür (z. B. bei der Bodenbefestigung
oder Einhängung der Abdeckeinheit) ein versperrbares Element wie z. B. ein Vorhängeschloss
oder dergleichen angebracht werden.
[0015] In bevorzugter Gestaltung weist der Türkasten daher eine Spanneinrichtung zum Spannen
der in Schließstellung angeordneten und insbesondere am Bodenriegelteil festgelegten
Abdeckeinheit auf. Die Spanneinrichtung gewährleistet insbesondere bei einem zumindest
teilweise flexiblen Material ein dichtes Abschließen der Türöffnung mittels der Abdeckeinheit.
Die Spanneinrichtung wirkt bevorzugt auf die Wickelwelle des Türkastens, z. B. in
Form einer Getriebes oder eines Spannseils oder Spannriemens, kann aber auch an der
Abdeckeinheit selbst angreifen. Die Spanneinrichtung wird z. B. von einem Arretiermechanismus
oder einer Ratsche gebildet, die in eine Spannstellung und eine Neutral- oder Freigabestellung
verstellbar ist.
[0016] Zweckmäßigerweise enthält der Türkasten eine Sicherungseinrichtung oder Blockiereinrichtung
zum Verhindern einer unbefugten Türbetätigung oder Verstellung der Abdeckeinheit.
Eine solche Sicherungseinrichtung enthält z. B. eine Blockiereinrichtung, mit der
die Rotation der Wickelwelle verhindert oder blockiert werden kann. Eine geeignete
Einrichtung hierfür ist z. B. ein Getriebe wie beispielsweise ein Winkelgetriebe zum
Ausführen der Blockierung. Die Sicherungseinrichtung kann bei einem Arretiermechanismus
oder einer Ratsche ein Sperrriegel sein, der eine Umschaltung zwischen der Spannstellung
und der Neutral- oder Freigabestellung ermöglicht und der z. B. mittels eines Schlosses
oder dergleichen gesichert werden kann.
[0017] Um die Aufbruchssicherheit der Baustellentür zu erhöhen, kann der Türkasten eine
geschlossene und gegen Eindringen gesicherte Struktur aufweisen. Der Türkasten kann
z. B. vernietet sein, um ein Öffnen mittels Schraubenzieher zu verhindern. Außerdem
kann der Türkasten aus einem widerstandsfähigen Material hergestellt sein, z. B. aus
Blech oder anderen Materialien, ggfs. im Leichtbau, die gegen Eindringen schützen
können. Der Türkasten kann je nach erforderlicher Festigkeit und Einbruchssicherheit
auch diverse Verstrebungen, Versteifungen oder sonstige verstärkende Zusatzteile enthalten.
Als Türkasten kann z. B. ein herkömmlicher oder modifizierter Rollladenkasten verwendet
werden.
[0018] Zur verbesserten Sicherung der Baustellentür kann vorgesehen sein, dass eine Sicherungseinrichtung
zum Festlegen der beiden Seitenränder der in Schließstellung ausgefahrenen Abdeckeinheit
vorgesehen ist. Weiterhin können im Abdeckmaterial diverse Vorrichtungen wie z. B.
Ösen oder dergleichen vorgesehen sein, die mittels Befestigungselementen wie z. B.
an der Mauer festlegbaren Schrauben oder dergleichen den Einbruchsschutz und die Stabilität
der Konstruktion bzw. der Baustellentür verbessern.
[0019] Eine solche Sicherungseinrichtung kann an der Gebäudewand festlegbare Schienen zum
sichernden Umgreifen der Ränder der Abdeckeinheit aufweisen. Weiterhin können die
Ränder mit einer Seilspannung oder einem ähnlichem System gesichert werden.
[0020] Zweckmäßigerweise kann die Abdeckeinheit bzw. das Abdeckmaterial oder Gewebe mit
Hilfe eines Elektromotors oder einem ähnlichen Antriebselement aufgerollt und ggfs.
auch abgerollt werden. Hiermit könnte auch die Spannfunktion ausgeführt werden. Außerdem
kann das Auf- und Abrollen mittels eines vertikalen Linearantriebs auf Führungsschienen
oder dergleichen ausgeführt werden. Ebenso kann gemäß einer alternativen Gestaltung
vorgesehen sein, das Auf- und Abrollen der Abdeckeinheit mittels Winkelgetriebe wie
bei einem Rollo mit einem "Handdrehgelenksgriff" auszuführen. Des weiteren kann auch
zumindest eine Rückzugsfeder in dem Türkasten angebracht sein, die die Wickelwelle
in Aufwickelrichtung vorspannt.
[0021] Für einen erleichterten einfachen Transport der Baustellentür kann vorgesehen sein,
dass der Türkasten eine Trageinrichtung, insbesondere zumindest einen Handgriff, aufweist.
[0022] Eine solche Baustellentür ist ortsveränderlich und transportabel und kann wiederholt
an vielfältigen Einsatzorten angebracht und eingesetzt werden.
[0023] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Baustellentür unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in einer Draufsicht eine Gebäudewand mit einer Türöffnung und eine daran angebrachte
Baustellentür in Offenstellung;
- Fig. 2
- in einer Seitenansicht die an der Gebäudewand angebrachte Baustellentür der Fig. 1;
- Fig. 3
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "Y" der Fig. 2;
- Fig. 4
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "X" der Fig. 1 mit einem unteren
Abschnitt einer Stützeinrichtung;
- Fig. 5
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "Z" der Fig. 2 mit einer unteren
Befestigungseinrichtung für eine ausgefahrene Abdeckeinrichtung;
- Fig. 6
- in einer Draufsicht einen Türkasten der Baustellentür mit einer darin aufwickelbar
gelagerten Abdeckeinrichtung, z. B. einem Abdeckgewebe;
- Fig. 7
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "X" der Fig. 6 mit einer Spanneinrichtung
und einer Riegeleinrichtung an einer Wickelwelle;
- Fig. 8
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "Y" der Fig. 6 mit einer Darstellung
einer Lagerung der Wickelwelle;
- Fig. 9
- in einer isometrischen Draufsicht den in Fig. 7 dargestellten Randabschnitt des Türkastens;
- Fig. 10
- in einer Draufsicht eine Gebäudewand mit einer Türöffnung und einem weiteren Ausführungsbeispiel
einer daran angebrachte Baustellentür in Offenstellung;
- Fig. 11
- in einer Seitenansicht die an der Gebäudewand angebrachte Baustellentür der Fig. 10;
- Fig. 12
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "B" der Fig. 11;
- Fig. 13
- in einer vergrößerten Darstellung den Ausschnitt "C" der Fig. 10;
- Fig. 14
- in einer Draufsicht den halbseitig aufgeschnittenen Türkasten der Baustellentür gemäß
Fig. 10 mit dem darin aufwickelbar gelagerten Abdeckgewebe;
- Fig. 15
- in einer Schnittansicht den Türkasten der Fig. 14 (Schnitt gemäß der Linie A - A in
Fig. 14);
- Fig. 16
- in einer isometrischen Draufsicht den aufgeschnittenen Türkasten der Fig. 14;
- Fig. 17
- in einer isometrischen Draufsicht in einer vergrößerten Darstellung den rechten Randabschnitt
des in Fig. 16 dargestellten Türkastens; und
- Fig. 18
- in einer isometrischen Draufsicht eine Innenansicht des in Fig. 17 dargestellten Randabschnitts
des Türkastens,
[0024] Eine erfindungsgemäße Baustellentür 1 weist einen Rollo- oder Türkasten 2 auf, der
zum Anbringen an einer Gebäudewand 3 im Bereich eines Türsturzes 4 über einer Gebäudewand-Türöffnung
5 vorgesehen ist. Der Türkasten 2 ist als tragbare Baueinheit gebildet und weist eine
Wickelwelle 6 auf, die an beidseitig angebrachten Abschlussdeckeln 7 und 8 mittels
eines jeweiligen Lagers 9 und 10 drehbar gelagert ist. Auf der Wickelwelle 6 ist eine
Abdeckeinheit 11 aufgewickelt, die z. B. von einer wickelbaren Plane, Folie oder einem
Abdeckgewebe gebildet ist und sich durch einen Schlitz erstreckt, der an der unteren
Gehäusewand 12 des ansonsten geschlossenen Türkastens 2 gebildet ist.
[0025] Der Türkasten 2 wird an der Außenseite der Gebäudewand 3 über dem Türsturz 4 der
zu verschließenden Gebäudewand-Türöffnung 5 mittels einer Winkelhalterung 13 fest
angebracht. Ein oberer oder vertikaler Schenkel 14 der Winkelhalterung 13 ist mit
der Rückwand 15 des Türkastens 2 fest verbunden und zum Anlegen an die Außenseite
der Gebäudewand 3 vorgesehen, während ein unterer oder horizontaler Schenkel 16 der
Winkelhalterung 13 von unten gegen den Türsturz 4 angesetzt und daran mittels zweier
vertikaler Stützeinheiten 17 gespannt gehalten wird, die sich im Fußbereich am Boden
oder am Türstock 18 abstützt. Eine jeweilige Bodenlagerplatte 19 kann vorgesehen sein,
die am Boden bzw. Türstock und/oder an der Gebäudewand 3 z. B. durch Verdübeln lösbar
anbringbar ist und eine Zwischenlage oder Abstützung für jede Stützeinheit 17 bildet.
Die Bodenlagerplatte 19 kann sowohl für eine verbesserte Kraftaufnahme und Kraftverteilung
wie auch zur Befestigung unabhängig von der Art und Eignung des Bodens oder Türstocks
18 dienen. Der Winkelhalterung 13 und insbesondere ihr horizontaler Schenkel 16 kann
zusätzlich z. B. mittels Schraub-Dübel-Befestigungen 20 am Türsturz 4 befestigt sein.
Auf diese Weise kann der Türkasten 2 sicher und stabil an der Gebäudewand 3 montiert
und befestigt werden.
[0026] Die Breite der Abdeckeinheit 11 ist derart gewählt, dass beidseits jeweils ein Randabschnitt
der Abdeckeinheit 11 die an die Türöffnung 5 angrenzende Gebäudewand 3 überdeckt,
beispielsweise um etwa 3 bis 10 cm. Die Breite oder Länge des Türkastens 2 ist demzufolge
geringfügig größer als die Breite der Abdeckeinheit 11. Dennoch ist der Türkasten
2 ohne großen Aufwand transportabel und z. B. mittels eines am Türkasten 2 zentral
angebrachten Tragegriffs 21 auch von einer Person leicht zu tragen.
[0027] Die auf der Wickelwelle 6 aufgewickelte Abdeckeinheit 11 oder Plane kann an durch
Ziehen an ihrem freien Auszugsrand 22 ausgezogen und in ihre die Gebäudetüröffnung
5 abdeckende Schließstellung verstellt werden. Am Auszugsrand 22, der insbesondere
durch eine feste Zugleiste verstärkt sein kann, sind mehrere längliche schlitzartige
Öffnungen 23 in der Abdeckeinheit 11 oder Plane vorgesehen, mittels derer die Abdeckeinheit
11 oder Plane in nahe des Bodens angebrachte Sicherungsteile 24 wie z. B. Einhängehaken
eingehängt werden kann.
[0028] Die Wickelwelle 6 kann durch eine Rückzugsfeder (nicht dargestellt), z. B. eine Flachspiralfeder,
in Aufwickelrichtung vorgespannt sein, so dass die Kraft der Rückzugsfeder die in
Schließstellung ausgezogene Abdeckeinheit 11 vorspannt. Ein ähnlicher Effekt kann
auch durch Federstahleinleger in der Abdeckeinheit 11 oder einem die Abdeckeinheit
bildenden Gewebe erreicht werden.
[0029] Die Wickelwelle 6 ist mittels einer Blockiereinrichtung 25 gegen Verdrehen festlegbar.
Die Blockiereinrichtung 25 enthält ein Klemmstück 26, das koaxial und drehfest, aber
axial verschiebbar in der rohrförmigen Wickelwelle 6 im Bereich des rechten gehäusefesten
Lagers 10 angeordnet ist und über eine Schraube 27 mit zum Beispiel einem Exzenterhebel
28 verbunden ist, der außerhalb des rechten Abschlussdeckels 8 schwenkbar gelagert
ist und über die Schraube 27 das Klemmstück 25 axial verstellen und zum Blockieren
der Wickelwelle 6 über einen zwischengelegten als Reibbremse dienenden Zwischenring
29 axial gegen das feststehende Lager 10 pressen kann. Der Exzenterhebel 28 kann gegen
Fremdbetätigung beispielsweise mittels eines Vorhängeschlosses oder dergleichen gesichert
werden, mit dem der Exzenterhebel 28 am oder zum Türkasten 2 hin fixiert wird.
[0030] Eine Spanneinrichtung zum Verdrehen der Wickelwelle 6, insbesondere für das Spannen
der ausgezogenen und an den Sicherungsteilen 24 befestigten Abdeckeinheit 11, enthält
eine am Außenumfang der Wickelwelle 6 befestigte Zahnriemenscheibe 30, um die ein
Zahnriemen 31 in Form einer Endlosschlaufe gelegt ist. Durch manuelles Ziehen am Zahnriemen
31 kann die Wickelwelle 6 wahlweise in beide Drehrichtungen verstellt werden.
[0031] Die Abdeckeinheit 11 bzw. das Gewebematerial wird z. B. mittels eines am Auszugsrand
22 der aufgewickelten Abdeckeinheit 11 befestigten Griffes nach unten gezogen und
an den Sicherungsteilen 24 eingehängt. Die Wickelwelle 6 wird über eine Ratsche oder
dergleichen betätigt und spannt somit die Abdeckeinheit 11 bzw. das Gewebe. Wenn ausreichende
Spannung erreicht ist, kann über eine versperrbare Einheit, z. B. eine versperrbare
Ratsche, ein angebautes versperrbares Zylinderschloss oder eine Ratsche mit Sperrriegel,
die Wickelwelle 6 gesichert werden. Insbesondere kann hierfür auch ein versperrbarer
Fenstergriff mit Ratschenanbau verwendet werden.
[0032] Die beiden seitlichen Ränder der Abdeckeinheit 11 bzw. Plane können in Schienen (nicht
dargestellt) geführt sein, die an der Gebäudewand 3 neben der Türöffnung 5 anbringbar
sind und ein unbefugtes Hintergreifen der ausgezogenen Abdeckeinheit 11 verhindern.
[0033] Bei einem weiteren abgewandelten Ausführungsbeispiel der Baustellentür 1 (siehe Fig.
11 bis 18) enthält der Türkasten 2 an seiner Rückwand 15 zumindest in einem unteren
Abschnitt zumindest eine nach außen offene Längsnut 32, mit der der Türkasten 2 an
eine von der Winkelhalterung 13 vorstehende Haltenase 33 eingehängt werden kann (siehe
Fig. 12). Eine zusätzliche Befestigung, z. B. eine Verschraubung mit der Winkelhalterung
13, kann bei Bedarf vorgesehen sein. Die zwei vertikalen Stützeinheiten 17 sind z.
B. auf unterschiedliche Längen einstellbare teleskopierbare Schnellspannstangen für
Einmannbedienung.
[0034] Der Türkasten 2 enthält z. B. im Bereich der linken Lagerung 9 der Wickelwelle 6
eine Feder oder Flachspiralfeder 34, die einerseits am Gehäuse oder am Abschlussdeckel
7 des Türkastens 2 angebracht und anderseits mit der Wickelwelle 6 verbunden ist,
so dass sie eine Rückzugskraft auf die Wickelwelle 6 ausübt. Am rechten Ende des Türkastens
2 erfolgt die Lagerung der Wickelwelle 6 mittels eines Lagerelements 35, das mit dem
rechten Abschlussdeckel 8 z. B. mittels Nieten fest verbunden ist und ein Teil eines
eine Ratsche aufweisenden Arretiermechanismus 36 ist. Auf einem zylindrischen Gleitlagerabschnitt
37 ist eine Lagerbuchse 38 gleitend gelagert, die mit einem Mitnehmerflansch 39 verschraubt
ist, der einerseits mit der Wickelwelle 6 fest verbunden ist und andererseits mit
einem Mehrkant- oder Sechskantprofil 40 des Arretiermechanismus 36 bzw. der Ratsche
verbunden ist und mittels eines entnehmbaren Ratschenhebels 41 betätigbar oder verdrehbar
ist. Ein Sperrriegel 42 des Arretiermechanismus 36 ist zwischen einer Spann- oder
Sperrstellung (Stellung gemäß der Darstellung in den Fig. 17 und 18), in der der Arretiermechanismus
36 gegen Verdrehen seines Mehrkant- oder Sechskantprofils 40 gesichert ist, und einer
Neutralstellung, in der der Arretiermechanismus 36 freigegeben ist und das Mehrkant-
oder Sechskantprofil 40 mit der Wickelwelle 6 verdrehbar ist. Der Sperrriegel 42 des
Arretiermechanismus 36 ist mittels eines Vorhängeschlosses 43 oder einer anderen Sicherungseinrichtung
in seiner Sperrstellung verriegelbar (schematisch dargestellt).
[0035] Zum Schließen der Türöffnung 5 wird der Türkasten 2 mit seiner Längsnut 32 an der
Haltenase 33 der Winkelhalterung 13 eingehängt. Der Sperrriegel 42 des Arretiermechanismus
36 wird in seine Neutralstellung eingestellt (in Fig. 17 z. B. um 30° nach rechts
verschwenkt), so dass die Abdeckeinheit 11 von der Wickelwelle 6 abgewickelt werden
kann. Die gegen die Kraft der Flachspiralfeder 34 manuell vollständig herabgezogene
Abdeckeinheit 11 wird mit dem Auszugsrand 22 in die Sicherungshaken oder Sicherungsteile
24 eingehängt. Der Sperrriegel 42 wird in seine Sperrstellung zurück geschwenkt, so
dass der Arretiermechanismus 36, der auch eine Spanneinrichtung darstellt, eine Drehung
der Wickelwelle 6 in Abziehrichtung verhindert. Mit dem Ratschenhebel 41, der eine
Spannbedieneinheit darstellt, wird die Wickelwelle 6 in Aufwickelrichtung verdreht,
bis die Abdeckeinheit 11 ausreichend stark gespannt ist. Der Sperrriegel 42 wird mit
dem Vorhängeschloss 43 bzw. einer Sicherungseinrichtung in seiner Stellung gesichert
und der Ratschenhebel 41 kann entfernt werden, so dass eine unerwünschte Betätigung
der Baustellentür 1 insbesondere auf einer unbewachten Baustelle weitgehend verhindert
werden kann. Der Türkasten 2 wird über die gespannte Abdeckeinheit 11 in die Aufhängung
an der Haltenase 33 vorgespannt und ist hierdurch gegen ungewolltes Abnehmen gesichert.
[0036] Zum Öffnen der in dieser Art verschlossenen Baustellentür 1 wird mittels des gegebenenfalls
wieder angebrachten Ratschenhebels 41 die Wickelwelle 6 in Spann- oder Aufwickelrichtung
geringfügig weiter gedreht, so dass der Sperrriegel 42 vom Zug der vorgespannten Abdeckeinheit
11 entlastet wird und in seine Neutralstellung verstellt werden kann. Der Auszugsrand
22 der Abdeckeinheit 11 wird von den Sicherungsteilen 24 abgezogen und die Abdeckeinheit
11 wird von der Rückzugskraft der Flachspiralfeder 34 aufgewickelt, während der Auszugsrand
22 manuell nach oben zum Türkasten 2 hin geführt wird.
[0037] Die erfindungsgemäße Baustellentür 1 ist somit ohne großen Aufwand transportabel,
da sie gegenüber konventionellen Baustellentüren keinen festen und sperrigen U-förmigen
Türrahmen aufweist und ohne festes und schweres Türblatt auskommt. Der Türkasten 2
ist vergleichsweise klein und die Stützeinheiten 17 können unabhängig vom Türkasten
2 transportiert werden. Die Abdeckeinheit 11 kann aus einem festen stoß- und stichsicheren
Gewebe oder einer solchen Folie gebildet sein, das bzw. die ein wesentlich geringeres
Gewicht aufweist gegenüber einem Türblatt z. B. aus Stahl.
[0038] Die dargestellten und erläuterten Baustellentüren sind lediglich Ausführungsbeispiele
und können insbesondere hinsichtlich der Spann- und Verschlussvorrichtung abweichend
gestaltet sein.
[0039] Die in der Beschreibung und anhand der Ausführungsbeispiele sowie in den Figuren
offenbarten einzelnen Merkmale der Erfindung können in beliebigen technisch zweckmäßigen
Anordnungen und Gestaltungen mit dem Erfindungsgegenstand in seiner allgemeinen Form
kombiniert werden.
Bezugszeichenliste
[0040]
1 |
Baustellentür |
24 |
Sicherungsteil |
2 |
Rollo- oder Türkasten |
25 |
Blockiereinrichtung |
3 |
Gebäudewand |
26 |
Klemmstück |
4 |
Türsturz |
27 |
Schraube |
5 |
Gebäudewand-Türöffnung |
28 |
Exzenterhebel |
6 |
Wickelwelle |
29 |
Zwischenring |
7 |
Abschlussdeckel |
30 |
Zahnriemenscheibe |
8 |
Abschlussdeckel |
31 |
Zahnriemen |
9 |
Lager |
32 |
Längsnut |
10 |
Lager |
33 |
Haltenase |
11 |
Abdeckeinheit |
34 |
Flachspiralfeder |
12 |
untere Gehäusewand |
35 |
Lagerelement |
13 |
Winkelhalterung |
36 |
Arretiermechanismus |
14 |
vertikaler Schenkel |
37 |
Gleitlagerabschnitt |
15 |
Rückwand |
38 |
Lagerbuchse |
16 |
horizontaler Schenkel |
39 |
Mitnehmerflansch |
17 |
Stützeinheit |
40 |
Mehrkant- oder Sechskant-profil |
18 |
Türstock |
19 |
Bodenlagerplatte |
41 |
Ratschenhebel |
20 |
Befestigung |
42 |
Sperrriegel |
21 |
Tragegriff |
43 |
Vorhängeschloss |
22 |
Auszugsrand |
|
|
23 |
Öffnung |
|
|
1. Baustellentür (1) zum Verschließen einer Gebäudewand-Türöffnung (5) mittels einer
Verschlusseinrichtung (11), die zwischen einer die Gebäudewand-Türoffnung (5) abdeckenden
Schließstellung und einer die Gebäudewand-Türöffnung (5) freigebenden Offenstellung
verstellbar ist, gekennzeichnet durch
einen transportablen Türkasten (2), in dem eine als Verschlusseinrichtung vorgesehene
Abdeckeinheit (11) größenreduziert aufgenommen und zum Verschließen der Gebäudewand-Türöffnung
(5) auf Abdeckgröße ausfahrbar ist.
2. Baustellentür nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) eine insbesondere durch Federkraft in Aufwickelrichtung vorgespannte
Wickelwelle (6) zum Aufnehmen einer roll- oder wickelbar gebildeten Abdeckeinheit
(11) aufweist.
3. Baustellentür nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die wickelbare Abdeckeinheit (11) von einer Plane, einer Folie oder einem Gewebe
gebildet ist.
4. Baustellentür nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die wickelbare Abdeckeinheit (11) aus einem stoß- und stichfesten Material, insbesondere
einem durch Metallfäden verstärkten Gewebe, gebildet ist.
5. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) mittels einer Montageeinrichtung an einem Türsturz (4) der Gebäudewand
(3) lösbar festlegbar ist.
6. Baustellentür nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinrichtung eine Stützeinrichtung (17) aufweist, die zwischen dem Türsturz
(4) und einem Türstock (18) festlegbar und insbesondere einspannbar ist.
7. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass die Montageeinrichtung eine formschlüssige Befestigung (13) des Türkastens (2) am
Türsturz (4) bereitstellt.
8. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die wickelbare Abdeckeinheit (11) an ihrem Auszugsrand (22) eine an einem Bodenriegelteil
(24) festlegbare Befestigungseinrichtung aufweist.
9. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) eine Spanneinrichtung (36) zum Spannen der in Schließstellung angeordneten
Abdeckeinheit (11) aufweist.
10. Baustellentür nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Spanneinrichtung (36) mittels einer entfernbaren Spannbedieneinheit (41) betätigbar
ist.
11. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) eine Sicherungseinrichtung (42) oder Blockiereinrichtung zum Verhindern
einer unbefugten Türbetätigung oder Verstellung der Abdeckeinheit (11) aufweist.
12. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) eine geschlossene und gegen Eindringen gesicherte Struktur aufweist.
13. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Sicherungseinrichtung zum Festlegen der beiden Seitenränder der in Schließstellung
ausgefahrenen Abdeckeinheit (11) vorgesehen ist.
14. Baustellentür nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sicherungseinrichtung an der Gebäudewand (3) festlegbare Schienen zum sichernden
Umgreifen der Ränder der Abdeckeinheit (11) aufweist.
15. Baustellentür nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, dass der Türkasten (2) eine Trageinrichtung (21), insbesondere einen Handgriff, aufweist.