Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Einspritzventil zum Einspritzen eines Mediums,
insbesondere zum Einspritzen von Brennstoff in einen Brennraum.
[0002] Der Stand der Technik kennt verschiedene Einspritzventile, insbesondere für Brennstoff,
wobei jeweils Einspritzöffnungen mittels einer Ventilnadel geöffnet und geschlossen
werden. Die Ventilnadel wird üblicherweise mittels eines Aktors gegen eine Schließfeder
bewegt, so dass eine gewünschte Brennstoffmenge gezielt eingebracht wird. Optional
kann bei einem Magnetventil der Magnetanker von der Ventilnadel entkoppelt sein. Bei
direkt geschalteten Einspritzventilen müssen zum Öffnen des Ventils die Schließfederkraft,
die hydraulische Kraft und die Reibkräfte überwunden werden. Bei einem Magnetventil
müssen diese Schließkräfte durch den Elektromagneten aufgebracht werden, was einen
hohen elektrischen Energiebedarf zur Folge hat. Bekannt sind Lösungen, welche die
bewegte Masse der Ventilnadel in mehrere Teilmassen aufteilt, die mittels Federn,
Führungen und Anschlagflächen aneinander gekoppelt sind. Des Weiteren ist ein hydraulisches
Ventilöffnen bei Common Rail Diesel Injektoren bekannt, die jedoch stets einen Rücklauf
des Kraftstoffs zum Tank besitzen. Dieser Rücklauf ist teuer und wartungsanfällig.
Offenbarung der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Einspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 nutzt einen
Druckunterschied zwischen einer Magnetankerunterseite und einer Oberseite der Anschlaghülse
an der Ventilnadel gegenüber dem Druck an der Unterseite der Anschlaghülse aus, um
dadurch die Ventilnadel aus dem Ventilsitz zu heben. Dadurch reduziert sich der benötigte
Energiebedarf zum Öffnen des Einspritzventils. Des Weiteren wird der bei einer Magnetankerbewegung
zwischen Magnetanker und Anschlagring entstehende Druckunterschied dazu genutzt, die
Ventilnadelbewegung zu dämpfen. Dadurch entstehen ein niedrigerer Geräuschpegel und
ein geringerer Verschleiß des Einspritzventils. Des Weiteren kann durch das erfindungsgemäße
Hydraulikpolster die Magnetankerbewegung nach dem Schließen der Ventilnadel gezielt
gedämpft werden. Dies reduziert das Risiko von Nadelprellern, bei denen die Ventilnadel
nach erstmaligem Schließen sich wieder ohne eine erneute Bestromung aus dem Sitz hebt.
Außerdem wird die Zeit reduziert, bis der Magnetanker wieder seine Ausgangslage erreicht.
Das Ventil kann dadurch schneller als bisher wieder so angesteuert werden, dass es
die gewünschte Menge einspritzt. All diese Vorteile werden erreicht durch ein Einspritzventil
zum Einspritzen eines Mediums mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Insbesondere handelt
es sich um ein Brennstoffeinspritzventil zum Einspritzen von Brennstoff in einen Brennraum.
Dieses Brennstoffeinspritzventil wird insbesondere zum direkten Einspritzen von Kraftstoff
in eine fremdgezündete Brennkraftmaschine verwendet. Das Einspritzventil umfasst ein
Gehäuse mit zumindest einer Spritzöffnung an einer Auslassseite. Über diese zumindest
eine Spritzöffnung wird das Medium beispielsweise in den Brennraum eingespritzt. Des
Weiteren umfasst das Einspritzventil eine Magnetspule, einen durch die Magnetspule
linear beweglichen Magnetanker und eine linear bewegliche Ventilnadel zum Öffnen und
Schließen der Spritzöffnung. An dieser Ventilnadel sind ein erster Anschlag auf einer
auslassabgewandten Seite des Magnetankers und ein zweiter Anschlag auf einer auslasszugewandten
Seite des Magnetankers ausgebildet. Der Magnetanker kann sich zwischen dem ersten
Anschlag und dem zweiten Anschlag gegenüber der Ventilnadel und gegenüber dem Gehäuse
linear bewegen. Je nach Bewegungsrichtung nimmt der Magnetanker über den ersten Anschlag
oder über den zweiten Anschlag die Ventilnadel mit. Erfindungsgemäß ist ein Hydraulikpolster
vorgesehen. Dieses Hydraulikpolster ist ausgebildet als ein mit dem Medium gefüllter
Hohlraum. Für den Anschlag des Magnetankers am zweiten Anschlag sind eine erste Anschlagfläche
und eine der ersten Anschlagfläche gegenüberliegende zweite Anschlagfläche vorgesehen.
Eine der beiden Anschlagflächen befindet sich am Magnetanker. Die andere Anschlagfläche
befindet sich an der Ventilnadel. An der ersten Anschlagfläche ist das als Hohlraum
ausgebildete Hydraulikpolster angeordnet. Der Hohlraum ist auf der der zweiten Anschlagfläche
zugewandten Seite offen. Wenn sich die beiden Anschlagflächen aufeinander zu bewegen,
erhöht sich der Druck des Mediums in diesem Hohlraum, und es entsteht eine Kraft,
die der Magnetankerbewegung entgegenwirkt. Wird das Medium dann durch Spalte aus dem
Hohlraum verdrängt, entsteht eine Dämpfung der Bewegung der Ventilnadel und/oder des
Magnetankers. Wenn sich der Magnetanker und der zweite Anschlag voneinander wegbewegen,
entsteht ein Unterdruck in diesem Hohlraum, wodurch der zweite Anschlag und somit
auch die Ventilnadel in Richtung des Magnetankers gezogen werden.
[0004] Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
[0005] Bevorzugt ist vorgesehen, dass der zweite Anschlag und die erste Anschlagfläche mit
dem Hohlraum vollumfänglich an der Ventilnadel ausgebildet sind. Insbesondere ist
der zweite Anschlag durch eine fest mit der Ventilnadel verbundene Hülse gebildet.
Alternativ kann die erste Anschlagfläche mit dem Hohlraum auch am Magnetanker ausgebildet
werden.
[0006] Des Weiteren ist bevorzugt vorgesehen, dass die erste Anschlagfläche zur Ausbildung
des Hohlraums gegenüber einer Längsachse der Ventilnadel geneigt ist. Die Längsachse
der Ventilnadel ist diejenige Achse, entlang der sich die Ventilnadel und der Magnetanker
linear bewegen. Insbesondere wird durch die Neigung derjenigen Seite des zweiten Anschlags,
die dem Magnetanker zugewandt ist, der Hohlraum ausgebildet, der zum einen durch den
zweiten Anschlag begrenzt ist und nach innen durch einen Grundkörper der Ventilnadel
begrenzt ist. Die dem Magnetanker zugewandte Seite des zweiten Anschlags steht somit
nicht senkrecht zur Längsachse, sondern weicht um einen bestimmten Winkel von dieser
Senkrechten ab. Insbesondere beträgt dieser Winkel zumindest 5°, vorzugsweise zumindest
10°.
[0007] Des Weiteren ist bevorzugt ein Absatz auf der ersten Anschlagfläche vorgesehen. Insbesondere
ist vorgesehen, dass sich der Absatz an der dem Magnetanker zugewandten Seite des
zweiten Anschlags sich in Richtung des Magnetankers erstreckt, um so den Hohlraums
seitlich zu begrenzen. Dieser Absatz ist bevorzugt vollumfänglich am zweiten Anschlag
ausgebildet und von dem Grundkörper der Ventilnadel beabstandet. Dadurch wird der
Hohlraum auf der einen Seite durch den Grundkörper der Ventilnadel und auf der anderen
Seite durch diesen Absatz begrenzt. Die Neigung der dem Magnetanker zugewandten Seite
des zweiten Anschlags gegenüber der Längsachse kann kombiniert werden mit der Ausbildung
dieses Absatzes.
[0008] Des Weiteren ist die zweite Anschlagfläche, insbesondere am Magnetanker, bevorzugt
so ausgeformt, dass sie bei einer Bewegung der Ventilnadel und/oder des Magnetankers
teilweise in den Hohlraum eintaucht. Hierzu ist insbesondere der Absatz am zweiten
Anschlag so ausgebildet, dass er den Magnetanker zumindest teilweise seitlich umgreift.
Insbesondere sind dabei eine erste, zur Längsachse der Ventilnadel parallele Fläche
an dem Magnetanker und eine zweite, zur Längsachse der Ventilnadel parallele Fläche
am zweiten Anschlag vorgesehen. Zwischen diesen beiden Flächen ist ein Spalt, insbesondere
ein ringförmiger Spalt, ausgebildet. Dieser Spalt dient zum gedrosselten Zuführen
und Abführen des Mediums aus dem Hohlraum. Dadurch, dass die beiden Flächen parallel
zueinander angeordnet sind, ergibt sich eine unabhängig von der relativen Position
des Magnetankers zum zweiten Anschlag konstante Drossel. Bewegen sich der zweite Anschlag
und der Magnetanker aufeinander zu, wird das Medium über diesen Spalt aus dem Hohlraum
gedrückt. Bewegen sich der Magnetanker und der zweite Anschlag voneinander weg, wird
über diesen Spalt das Medium in den Hohlraum gesaugt und es bleibt zumindest über
eine gewisse Zeit der Unterdruck aufrecht erhalten.
[0009] Allerdings ist es auch möglich, einen wegabhängigen Spalt zwischen den beiden Anschlagflächen
auszubilden, so dass auch die entsprechende Drosselwirkung für den Fluss des Mediums
in den Hohlraum und aus dem Hohlraum heraus abhängig ist von dem Abstand zwischen
Magnetanker und zweitem Anschlag. So dient eine dem Magnetanker zugewandte Fläche
des Absatzes auf dem zweiten Anschlag als wegabhängige Drossel für das Medium, das
in den Hohlraum hinein und aus dem Hohlraum herausfließt.
[0010] Des Weiteren ist bevorzugt eine erste, die Ventilnadel in Richtung Auslass beaufschlagende
Feder und/oder eine zweite, den Magnetanker in Richtung Auslass beaufschlagende Feder
vorgesehen. Die erste Feder drückt somit die Ventilnadel in ihre Schließstellung.
Die zweite Feder drückt den Magnetanker in Richtung des zweiten Anschlages und somit
ebenfalls in Schließrichtung.
[0011] Die zweite Feder kann mit einem Ende am Magnetanker und mit dem anderen Ende an einem
gehäusefesten Punkt, insbesondere einem Innenpol, abgestützt werden. Alternativ dazu
ist vorgesehen, auf einer dem Auslass zugewandten Seite des Magnetankers einen Federtopf
fest mit dem Magnetanker zu verbinden. Dieser Federtopf untergreift den zweiten Anschlag,
so dass die zweite Feder sich mit einem Ende am Federtopf und mit dem anderen Ende
auf der dem Auslass zugewandten Seite des zweiten Anschlags abstützen kann.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0012] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende
Zeichnung im Detail beschrieben. Dabei zeigen:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Einspritzventil gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- Figur 2
- ein Diagramm zum erfindungsgemäßen Einspritzventil gemäß allen Ausführungsbeispielen,
- Figur 3
- das erfindungsgemäße Einspritzventil gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- Figur 4
- das erfindungsgemäße Einspritzventil gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Figur 5
- das erfindungsgemäße Einspritzventil gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und
- Figur 6
- das erfindungsgemäße Einspritzventil gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel.
Ausführungsformen der Erfindung
[0013] Figur 1 zeigt ein Einspritzventil 1 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel.
Dargestellt ist das Einspritzventil 1 in einem Schnitt parallel zu einer Längsachse
7, wobei nur eine Hälfte der rotationssymmetrischen Bauteile des Einspritzventils
1 dargestellt ist.
[0014] Das Einspritzventil 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit zumindest einer Spritzöffnung 16
auf einer Auslassseite 17. Der Auslassseite 17 liegt eine auslassabgewandte Seite
18 gegenüber. Fester Bestandteil des Gehäuses 2 ist ein Magnettopf 3. In diesem Magnettopf
3 ist eine Magnetspule 4 angeordnet. Im Inneren des Gehäuses 2 befindet sich ein gehäusefester
Innenpol 5. An diesem Innenpol 5 ist eine Einstellhülse 6 befestigt.
[0015] Im Gehäuse 2 ist ein gegenüber dem Gehäuse 2 entlang der Längsachse 7 linear beweglicher
Magnetanker 11 angeordnet. Über die Magnetspule 4 wird der Innenpol 5 magnetisiert
und dadurch der Magnetanker 11 angezogen oder abgestoßen und somit entlang der Längsachse
7 bewegt.
[0016] Des Weiteren befindet sich im Gehäuse 2 eine sich entlang der Längsachse 7 erstreckende
Ventilnadel 8. Die Ventilnadel 8 ist gegenüber dem Magnetanker 11 und gegenüber dem
Gegengehäuse 2 beweglich. Die Ventilnadel 8 umfasst einen innen hohlen Grundkörper
9 mit seitlichen Durchlassöffnungen 10 für das einzuspritzende Medium. Des Weiteren
ist ein Anschlagring 12 und eine Anschlaghülse 13 fest mit dem Grundkörper 9 verbunden.
Der Anschlagring 12 stellt einen ersten Anschlag 14 dar. Die Anschlaghülse 13 stellt
einen zweiten Anschlag 15 dar. Der Magnetanker 11 ist zwischen den beiden Anschlägen
14, 15 beweglich und nimmt somit über diese beiden Anschläge 14, 15 die Ventilnadel
8 mit. Zwischen der Ventilnadel 8 und der Spritzöffnung 16 ist ein kugelförmiger Verschlusskörper
20 angeordnet. Im verschlossenen Zustand drückt die Ventilnadel 8 diesen Verschlusskörper
20 auf den Ventilsitz 21, der kegelförmig am Gehäuse 2 ausgeführt ist. Der Medienzufluss
durch die Spritzöffnung ist im unbestromten Zustand unterbrochen.
[0017] Zwischen der Einstellhülse 6 und dem Anschlagring 12 ist eine erste Feder 24 angeordnet.
Zwischen dem Magnetanker 11 und dem Innenpol 5 ist eine zweite Feder 25 angeordnet.
Die erste Feder 24 drückt die Ventilnadel 8 in Richtung der Auslassseite 17. Die zweite
Feder 25 drückt den Magnetanker 11 in Richtung der Auslassseite 17.
[0018] Der Verschlusskörper 20 bildet zusammen mit dem unteren Teil des Gehäuses 2 einen
Ventilsitz 21. Im unteren Bereich ist zwischen dem Verschlusskörper 20 und dem Gehäuse
2 eine untere Führung 22 gebildet. Im oberen Bereich ist die Ventilnadel 8 am Magnetanker
11 geführt. Dieser Magnetanker 11 wiederum ist über eine obere Führung 23 gegenüber
dem Gehäuse 2 geführt.
[0019] Am zweiten Anschlag 15 liegen sich eine erste Anschlagfläche, angeordnet an der Anschlaghülse
13, und eine zweite Anschlagfläche, angeordnet am Magnetanker 11, gegenüber. Die erste
Anschlagfläche ist dem Magnetanker 11 zugewandt und ist mit einem Winkel α gegenüber
der Längsachse 7 geneigt. Dieser Winkel α weicht von 90° ab. Die Neigung ist dabei
so gewählt, dass auf der dem Magnetanker 11 zugewandten Seite der Anschlaghülse 13
ein Hohlraum 19 entsteht. Dieser Hohlraum 19, gefüllt mit dem einzuspritzenden Medium,
bildet ein Hydraulikpolster.
[0020] Wird die Magnetspule 4 von Strom durchflossen, baut sich ein Magnetfeld auf, wodurch
der Magnetanker 11 gegen den Innenpol 5 gezogen wird. Durch die Bewegung des Magnetankers
11 in dem flüssigen Medium entsteht zwischen dem Magnetanker 11 und dem Innenpol 5
ein Über- und auf der gegenüberliegenden Seite ein Unterdruck, gegen den der Magnetanker
11 bewegt werden muss. Trifft der Magnetanker 11 auf den ersten Anschlag 14, so hebt
er die Ventilnadel 8 aus dem Ventilsitz 21. Der Verschlusskörper 20 gibt die Spritzöffnung
16 zum Einspritzen des Mediums, insbesondere des Kraftstoffs in den Brennraum, frei.
[0021] Figur 2 zeigt ein Diagramm für alle Ausführungsbeispiele des Einspritzventils 1.
Auf der horizontalen Achse ist die Zeit t aufgetragen. Eingezeichnet ist von oben
nach unten ein Stromverlauf 26 an der Magnetspule 4, ein Ventilnadelhubverlauf 27
der Ventilnadel 8, ein Magnetankerhubverlauf 28 des Magnetankers 11, ein erster Druckverlauf
29, ein zweiter Druckverlauf 30 und ein dritter Druckverlauf 31. Der erste Druckverlauf
29 wird an einer dem Auslass abgewandten Seite des Magnetankers 11 gemessen. Dementsprechend
steigt dieser Druck beim Öffnen des Einspritzventils 1 an. Der zweite Druckverlauf
30 wird unterhalb der Anschlaghülse 13 gemessen. Hier bleibt der Druck während des
Öffnens relativ konstant. Der dritte Druckverlauf 31 wird im Hohlraum 19 gemessen.
Dieser Druckverlauf fällt entsprechend beim Anziehen des Magnetankers 11 durch den
Innenpol 5 ab. Über den Unterdruck gemäß dem dritten Druckverlauf 31 wird die Ventilnadel
8 in Öffnungsrichtung an den Magnetanker 11 angezogen. Wird die Magnetspule 4 von
einem Strom durchflossen, startet der Magnetanker 11 seine Bewegung, bis er nach überwundenem
Ankerfreiweg auf den ersten Anschlag 14 trifft und die Ventilnadel 8 aus dem Ventilsitz
21 hebt. Durch Bewegen des Magnetankers 11 entstehen die eingezeichneten Druckverläufe.
[0022] Figur 3 zeigt das Einspritzventil 1 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugszeichen versehen. Im zweiten Ausführungsbeispiel ist die zweite Feder 25 nicht
mehr zwischen dem Magnetanker 11 und dem Innenpol 5 angeordnet. Hier ist ein Federtopf
32 vorgesehen. Dieser Federtopf 32 ist fest mit dem Magnetanker 11 verbunden und hintergreift
bzw. untergreift die Anschlaghülse 13 auf einer dem Auslass zugewandten Seite. Zwischen
dem Federtopf 32 und der Anschlaghülse 13 ist die zweite Feder 25 angeordnet. Die
obere Führung 32 ist direkt zwischen der Ventilnadel 8, insbesondere dem Anschlagring
12, und dem Innenpol 5 ausgeführt.
[0023] Figur 4 zeigt das Einspritzventil 1 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugszeichen versehen. Das dritte Ausführungsbeispiel entspricht dem zweiten Ausführungsbeispiel
bis auf die Ausbildung des Hohlraums 19. Die dem Magnetanker 11 zugewandte Seite des
zweiten Anschlags 15 ist im dritten Ausführungsbeispiel gestuft ausgebildet. Zur Ausbildung
dieser Abstufung ist an der Anschlaghülse 13 ein sich in Richtung des Magnetankers
11 erstreckender Absatz 33 vorgesehen. Zwischen diesem Absatz 33 und dem Grundkörper
9 der Ventilnadel 8 ist der Hohlraum 19 ausgebildet.
[0024] Figur 5 zeigt das Einspritzventil 1 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugszeichen versehen. Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel erstreckt sich
der Absatz 33 im vierten Ausführungsbeispiel sehr viel weiter in Richtung des Magnetankers
11, wodurch sich das Volumen des Hohlraums 19 vergrößert. Vorzugsweise ist der Absatz
33 hier wesentlich schmaler als im dritten Ausführungsbeispiel ausgeführt, wodurch
die hydraulischen Klebekräfte zwischen Absatz 33 und Magnetanker 11 reduziert werden.
Der Magnetanker 11 kann dadurch schneller auf der Ventilnadel 8 bewegt werden.
[0025] Figur 6 zeigt das Einspritzventil 1 gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel. Gleiche
bzw. funktional gleiche Bauteile sind in allen Ausführungsbeispielen mit denselben
Bezugszeichen versehen. Im fünften Ausführungsbeispiel ist der Magnetanker 11 so ausgebildet,
dass er zumindest teilweise in den Hohlraum 19 eintaucht. Der Absatz 33 umgreift seitlich
den Magnetanker 11, so dass ein Spalt 34 entsteht.
[0026] Im vierten Ausführungsbeispiel ist die Größe des Spaltes 34 abhängig von dem Abstand
zwischen Anschlaghülse 13 und Magnetanker 11. Im fünften Ausführungsbeispiel ist die
Breite des Spaltes 34 über eine gewisse Strecke hinweg unabhängig von dem Abstand
zwischen Magnetanker 11 und Anschlaghülse 13. Dadurch entsteht im vierten Ausführungsbeispiel
eine wegabhängige Drossel über den Spalt 34. Im fünften Ausführungsbeispiel ist diese
Drossel über den Spalt 34 weitgehend wegunabhängig.
[0027] Bei vorbekannten Anordnungen lag der zweite Anschlag 15 plan am Magnetanker 11 an.
Dieser planparallele Quetschspalt kann dazu führen, dass beide Bauteile so stark aneinander
hydraulisch kleben, dass das Einspritzventil stark verzögert oder gar nicht öffnet.
Wie in den ersten beiden Ausführungsbeispielen gezeigt, wird die dem Magnetanker 11
zugewandte Seite der Anschlaghülse 13 keilförmig bzw. geneigt gestaltet, so dass dieses
hydraulische Kleben nicht auftreten kann. Alternativ kann auch die dem zweiten Anschlag
15 zugewandte Seite des Magnetankers 11 gegenüber der Längsachse 7 geneigt ausgebildet
werden. Des Weiteren können alternativ beide sich gegenüberliegende Flächen geneigt
bzw. keilförmig ausgebildet werden. Das dritte Ausführungsbeispiel zeigt eine Variante,
bei der dieses hydraulische Kleben durch zumindest eine einfache Abstufung verhindert
wird. Die Abstufung kann wie in den Figuren gezeigt, an der Anschlaghülse 13 oder
aber auch am Magnetanker 11 ausgebildet sein.
[0028] Der Verzicht auf den Federtopf 32 im ersten Ausführungsbeispiel führt zu einer Kostenreduzierung
für die Einzelfertigung und Montage und reduziert die für die Geräuschentwicklung
maßgebliche bewegte Masse. Durch den Entfall des Federtopfes 32 im ersten Ausführungsbeispiel
kann vor allem die Fläche des zweiten Anschlags 15 und damit die hydraulische Kraft
zum Ventilöffnen erhöht werden, da kein Platz mehr für die Montage des Federtopfes
32 vorgehalten werden muss. So kann bei allen hier vorgestellten Ausführungsbeispielen
anstatt des Federtopfes 32 auch die Anordnung der zweiten Feder 25 wie im ersten Ausführungsbeispiel
gezeigt, gewählt werden.
[0029] Gemäß der hier vorgestellten Erfindung sind der Magnetanker 11 und die Anschlaghülse
13 nicht mehr nur durch einen kleinen planparallelen Quetschspalt hydraulisch miteinander
verbunden, wie dies im Stand der Technik der Fall war. Zwischen dem Magnetanker 11
und der Anschlaghülse 13 existiert erfindungsgemäß der mit Medium gefüllte Hohlraum
19. Ein Druckausgleich zwischen dem Hohlraum 19 und der Umgebung kann zum einen über
den Führungsspalt zwischen Magnetanker 11 und Ventilnadel 8 und zum anderen durch
den Spalt 34 zwischen Anschlaghülse 13 und Magnetanker 11 stattfinden. Insbesondere
im fünften Ausführungsbeispiel kann die Geschwindigkeit des Druckausgleichs über die
Drosselstelle, gebildet durch den Spalt 34, zwischen Magnetanker 11 und Anschlaghülse
13 eingestellt werden, der im fünften Ausführungsbeispiel unabhängig von der relativen
Position des Magnetankers 11 zur Anschlaghülse 13 ist. In allen Ausführungsbeispielen
gilt, bewegt sich der Magnetanker 11 so schnell, dass sich das Volumen zwischen Magnetanker
11 und Anschlaghülse 13 vergrößert, fällt der dritte Druckverlauf 31 ab. Dadurch entsteht
eine die Ventilnadel 8 öffnende Kraft. Diese Kraft ist gleich dem Druckunterschied
zwischen dem zweiten Druckverlauf 30 und dem dritten Druckverlauf 31, multipliziert
mit der Fläche des zweiten Anschlags 15. Besonders vorteilhaft sind das Volumen und
die Drossel zwischen Magnetanker 11 und Anschlaghülse 13 dann gestaltet, wenn die
größte hydraulische Kraft in dem Moment wirkt, wenn der Magnetanker 11 auf den Anschlagring
12 trifft. Beim Ventilschließen entsteht bei all den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen
der positive Effekt, dass die Bewegung des Magnetankers 11 gedämpft wird, nachdem
die Ventilnadel 8 den Verschlusskörper 20 in den Ventilsitz 21 gedrückt hat. Der Magnetanker
11 führt nach dem Nadelschließen seine Bewegung fort und wird durch die hydraulischen
Kräfte, die zwischen dem Magnetanker 11 und der Anschlaghülse 13 entstehen, gedämpft.
Im vierten Ausführungsbeispiel ist die Drossel über den Spalt 34 durch die Relativposition
vom Magnetanker 11 und Anschlaghülse 13 abhängig. Dadurch sind für große Ankerfreiwege
geringere öffnende Kräfte als bei der Ausführung nach dem sechsten Ausführungsbeispiel
zu erwarten. Beim Nadelschließen wird jedoch eine größere Dämpfung der Magnetankerbewegung
durch die Ausführung im vierten Ausführungsbeispiel erreicht, da die Drosselwirkung
zunimmt, je näher der Magnetanker 11 der Anschlaghülse 13 kommt.
1. Einspritzventil (1) zum Einspritzen eines Mediums, insbesondere zum Einspritzen von
Brennstoff in einen Brennraum, umfassend:
- ein Gehäuse (2) mit zumindest einer Spritzöffnung (16) an einer Auslassseite (17),
- eine Magnetspule (4),
- einen durch die Magnetspule (4) linearbeweglichen Magnetanker (11),
- eine linearbewegliche Ventilnadel (8) zum Öffnen und Schließen der Spritzöffnung
(16) mit einem ersten Anschlag (14) auf einer auslassabgewandten Seite des Magnetankers
(11) und einem zweiten Anschlag (15) auf einer auslasszugewandten Seite des Magnetankers
(11),
- wobei der Magnetanker (11) zwischen dem ersten Anschlag (14) und dem zweiten Anschlag
(15) gegenüber der Ventilnadel (8) linearbeweglich ist, und
- wobei für den zweiten Anschlag (15) eine erste Anschlagfläche und eine der ersten
Anschlagfläche gegenüberliegende zweite Anschlagfläche ausgebildet sind, wobei an
der ersten Anschlagfläche ein als mit dem Medium gefüllter Hohlraum (19) ausgebildetes
Hydraulikpolster angeordnet ist, und wobei der Hohlraum (19) auf der der zweiten Anschlagfläche
zugewandten Seite offen ist.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anschlagfläche mit dem Hohlraum (19) vollumfänglich an der Ventilnadel
(8) ausgebildet sind.
3. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Anschlagfläche zur Ausbildung des Hohlraums (19) gegenüber einer Längsachse
(7) der Ventilnadel (8) mit einem Winkel (α), der von 90° abweicht, geneigt ist.
4. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der ersten Anschlagfläche ein Absatz zur seitlichen Begrenzung des Hohlraums (19)
ausgebildet ist.
5. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Anschlagfläche ausgeformt ist, um bei einer Bewegung der Ventilnadel (8)
und/oder des Magnetankers (11) teilweise in den Holraum (19) einzutauchen.
6. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine erste, zur Längsachse (7) der Ventilnadel (8) parallele Fläche an dem Magnetanker
(11) und eine zweite, zur Längsachse (7) der Ventilnadel (8) parallele Fläche am zweiten
Anschlag (15), wobei zwischen der ersten Fläche und der zweiten Fläche ein Spalt (34)
zum gedrosselten Zuführen und Abführen des Mediums aus dem Hohlraum (19) ausgebildet
ist.
7. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine erste, die Ventilnadel (8) in Richtung Auslass beaufschlagende Feder (24).
8. Einspritzventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine zweite, den Magnetanker (11) in Richtung Auslass beaufschlagende Feder (25).
9. Einspritzventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich die zweite Feder (25) mit einem Ende am Magnetanker (11) und mit dem anderen
Ende an einem gehäusefesten Punkt, insbesondere einem Innenpol (5), abstützt.
10. Einspritzventil nach Anspruch 8, gekennzeichnet durch einen fest mit dem Magnetanker (11) verbundene Federtopf (32), wobei sich die zweite
Feder (25) mit einem Ende am Federtopf (32) und mit dem anderen Ende an der Ventilnadel
(8) abstützt.