[0001] Die Erfindung betrifft ein Gargerät mit Befüllöffnung für Reinigungsflüssigkeit,
ein System aus einem Behältnis für Reinigungsflüssigkeit und Gargerät sowie ein Verfahren
zum Befüllen eines Gargerätes mit Reinigungsflüssigkeit. Unter Gargeräten werden insbesondere
Backöfen, Gärschränke und sonstige für Bäckereibetriebe geeignete Vorrichtungen zum
Aufbewahren und Behandeln von Lebensmitteln verstanden.
[0002] Aus der
EP 1 478 886 B1 ist ein Verfahren zum Reinigen des Innenraums eines Gargerätes bekannt, bei welchem
Tabs als Reinigungsmittel verwendet werden. Vor jedem Reinigungsvorgang muss ein Reinigungstab
in ein dafür vorgesehenes Behältnis eingelegt werden. Nachteilig an der Verwendung
von Reinigungstabs ist, dass vor jedem Reinigungsvorgang ein separater Arbeitsschritt
erforderlich ist, um das Reinigungsmittel in dem Gargerät zu positionieren. Ferner
haben Reinigungstabs den Nachteil, dass deren Auflösungsgrad von mehreren Faktoren,
insbesondere von der Wassertemperatur, Zeit und der auf den Reinigungstab wirkenden
Wasserströmung abhängig ist. Variiert nur einer dieser Faktoren, kann dies dazu führen,
dass der Reinigungstab sich nicht vollständig auflöst und Reste hiervon im Garraum
zurückbleiben. Dies muss, insbesondere im gewerblichen Bereich, vermieden werden.
[0003] Aus der
EP 2 229 852 B1 ist ein System zum Reinigen einer Kochvorrichtung bekannt, bei welchem Wasser von
einem Wasserverteilungsnetz über einen ersten Zuführungskreislauf und Reinigungsmittel
von einem Tank über einen zweiten Zuführungskreislauf zunächst einer Mischeinheit
zugeführt werden, wobei das Gemisch aus Wasser und Reinigungsmittel anschließend über
eine Zuführungsleitung in die Kochkammer gegeben wird. Zum Befüllen des Tanks sind
der
EP 2 229 852 B1 keine konkreten Angaben zu entnehmen.
[0004] Aus den Druckschriften
DE 10 2010 017 177 A1 und
EP 2 389 808 A1 sind Einrichtungen zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln mit einer mobilen Tankvorrichtung
bekannt. Die Tankvorrichtung umfasst einen auf einem verfahrbaren Bodenträger befestigten
Abwassertank, der in einem Unterbauschrank positioniert und leicht verfahrbar ist.
In den Einrichtungen sind auch Reinigungsmitteltanks vorgesehen, die über Leitungen
nachgefüllt werden können. Wie die Befüllung des Reinigungsmitteltanks im Detail abläuft,
ist den Druckschriften nicht zu entnehmen.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gargerät mit einer Befüllöffnung für
Reinigungsflüssigkeit, ein System aus einem Gargerät mit einem Behältnis für Reinigungsflüssigkeit
sowie ein Verfahren zum Befüllen eines Gargerätes mit Reinigungsflüssigkeit zur Verfügung
zu stellen, die eine saubere und sichere Befüllung ermöglichen.
[0006] Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1,
10 bzw. 11.
[0007] Ein erfindungsgemäßes Gargerät weist mindestens eine Befüllöffnung zum Einfüllen
von Reinigungsflüssigkeit über eine erste Leitung in den Gargeräteinnenraum oder in
einen Tank auf. Die Befüllöffnung ist derart gestaltet, dass mindestens ein Teil eines
Behältnisses in die Befüllöffnung einführbar ist, wobei innerhalb der Befüllöffnung
mindestens ein Durchstoßelement derart angeordnet ist, dass beim Einführen des mindestens
einen Teils des Behältnisses in die Befüllöffnung ein auf dem Behältnis angeordnetes
Verschlusselement derart durchstoßbar ist, dass die in dem Behältnis befindliche Reinigungsflüssigkeit
unmittelbar nach dem Durchstoßen in den Gargeräteinnenraum oder in den Tank einströmt.
Unter einem Verschlusselement im Sinne der Erfindung werden Membranen, Folien und
sonstige durchstoßbare Elemente verstanden, die zum einen dazu geeignet sind, ein
Behältnis dicht zu verschließen und zum anderen von einem in einer Befüllöffnung angeordneten
Durchstoßelement durchtrennt zu werden. Die Dimensionierung des Verschlusselements
kann variieren, insbesondere abhängig von der Ausbildung des Durchstoßelements und
von der beim Einführen des Behältnisses in die Befüllöffnung üblicherweise angewendeten
Kraft. Diese Kraft wiederum ist unter anderem von der Größe und dem daraus resultierenden
Eigengewicht des vollen Behältnisses sowie vom Winkel der Befüllöffnung abhängig,
in welche das Behältnis eingeführt wird. Je größer das Eigengewicht des Behältnisses
und je weiter die Befüllöffnung in Richtung Erdanziehungskraft ausgerichtet ist, desto
größer ist die Kraft, die ein mit Reinigungsflüssigkeit gefülltes Behältnis bereits
aufgrund des Eigengewichts auf das Durchstoßelement ausübt. Unter Reinigungsflüssigkeiten
werden im vorliegenden Fall sämtliche Reinigungsflüssigkeiten einschließlich Entkalker,
Klarspüler und sonstigen, für die Reinigung von Gargeräten geeigneten Flüssigkeiten
verstanden.
[0008] Das erfindungsgemäße Gargerät hat den Vorteil, dass ein mit einem Verschlusselement
verschlossenes Behältnis mit Reinigungsflüssigkeit in die Befüllöffnung so eingeführt
werden kann, dass die in dem Behältnis befindliche Reinigungsflüssigkeit nur und erst
aus dem Behältnis austritt, wenn das Durchstoßelement das Verschlusselement durchstoßen
hat. Dabei ist das Durchstoßelement vorzugsweise so angeordnet, dass austretende Reinigungsflüssigkeit
ausschließlich durch die Befüllöffnung in das Gargerät hineinläuft. So ist sichergestellt,
dass vor dem Einfüllen der Reinigungsflüssigkeit keine Reinigungsflüssigkeit verschüttet
wird und insbesondere keine Reinigungsflüssigkeit ungewünscht in direkten Kontakt
mit Befüllpersonal, Lebensmitteln oder mit dem Lebensmittelinnenraum kommt.
[0009] In einer praktischen Ausführungsform weist das Durchstoßelement mindestens ein Element
zur lösbaren Befestigung im Bereich der Befüllöffnung auf und/oder an dem Gargerät
ist im Bereich der Befüllöffnung mindestens ein Element zur lösbaren Befestigung des
Durchstoßelements angeordnet. Geeignet sind alle bekannten kraft- und/oder formschlüssigen
Verbindungstechniken, insbesondere eine Verschraubung, eine Steckverbindung oder ein
Bajonett-Verschluss. Die vorstehend genannte Anbindungsform hat den Vorteil, dass
das Durchstoßelement zu Reinigungs- oder Austauschzwecken einfach aus der Befüllöffnung
entnommen und wieder mit dieser verbunden werden kann. Dies gewährleistet eine langfristige
Funktionalität.
[0010] In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist im Bereich der Befüllöffnung ein
Filterelement angeordnet, um sicherzustellen, dass keine Schmutzpartikel oder sonstige
Feststoffe durch die Befüllöffnung in den Gargeräteinnenraum oder den Tank des Gargerätes
gelangen. Das Filterelement ist bevorzugt in dem Durchstoßelement oder unterhalb des
Durchstoßelements angeordnet. Es kann auch einstückig an dem Durchstoßelement ausgebildet
sein.
[0011] In einer besonders sicheren Ausführungsform sind die Befüllöffnung, das Durchstoßelement
und/oder das Filterelement so gestaltet, dass das Filterelement mit Hilfe des Durchstoßelements
in der Befüllöffnung fixierbar ist. Dazu kann an dem Durchstoßelement selbst eine
geometrische Gestaltung vorgesehen sein, die es ermöglicht, das Filterelement in diese
einzupassen. Eine solche geometrische Gestaltung kann beispielsweise eine Vertiefung
sein, in die das komplementär ausgebildete Filterelement von oben oder von unten eingesteckt
oder von der Seite eingeschoben wird. Alternativ kann auch an dem Gehäuse eine geometrische
Gestaltung vorgesehen sein, um das Filterelement wie vorstehend beschrieben einzupassen.
Schließlich kann das Filterelement auch auf einem Anschlag im Bereich der Befüllöffnung
positioniert werden, um es durch das darüber angeordnete Durchstoßelement einzuklemmen.
Dies kann beispielsweise durch ein Einschrauben des Durchstoßelements in die Befüllöffnung
geschehen.
[0012] In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist das Durchstoßelement als ringförmiger
Dorn ausgebildet. Als ringförmiger Dorn werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung
sowohl solche Gestaltungen bezeichnet, bei denen der Ring geschlossen ist, als auch
solche, bei denen mehrere Durchstoßelemente auf einer runden, d.h. kreisförmigen,
ovalen oder anderweitig geformten, insbesondere bogenförmigen, Bahn angeordnet sind,
auch wenn zwischen den einzelnen Durchstoßelementen ein Freiraum ist. Möglich sind
beispielsweise auch Gestaltungen mit vieleckiert Geometrie. Wichtig ist, dass der
Dorn dazu geeignet ist, das Verschlusselement großflächig aufzustoßen, damit die Reinigungsflüssigkeit
nach dem Durchstoßen möglichst ohne weitere Handlungen zügig aus dem Behältnis herausfließen
kann. Vorzugsweise wird ein geschlossener Ring (z.B. ein kreisförmiger oder vieleckiger
Ring) verwendet, da in diesem Fall die Membran beim Durchstoßen vom Dorn nach außen
verdrängt. Der Dorn wird in einer weiteren praktischen Ausführungsform vorzugsweise
so ausgelegt, dass das Verschlusselement aufgerissen, jedoch nicht vollständig von
dem Behältnis abgetrennt wird.
[0013] Wenn das Durchstoßelement bzw. die Durchstoßelemente an ihren Außenseiten einen Abstand
von mindestens 1 mm zur inneren Begrenzungswand der Befüllöffnung aufweist bzw. aufweisen,
bleibt genug Platz um die Wandung eines Behältnisses zwischen der Innenwand der Befüllöffnung
und den Durchstoßelementen zum Befüllen zu positionieren. Bevorzugt beträgt der Abstand
1 mm bis 10 mm, besonders bevorzugt 2 mm bis 5 mm.
[0014] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist die Befüllöffnung mindestens
eine, durch das Durchstoßelement führende Ausgleichsöffnung auf. Hierbei kann es sich
beispielsweise um eine oder mehrere in der Umfangswand des Durchstoßelements angeordnete
Ausgleichöffnungen handeln, die - ggf. über ein oder mehrere Kanäle - zu einer zweiten
Leitung (Bypass) führen. Mit einer derartigen Ausgleichsöffnung kann das Risiko vermindert
werden, dass sich bei einem auf einem Durchstoßelement positionierten Behältnis kurzfristig
ein so hoher Druck ausbildet, dass sich ein Rückstrom von Reinigungsflüssigkeit bildet
und somit Reinigungsflüssigkeit aus der Befüllöffnung herausspritzen oder tropfen
könnte. Ausgleichsöffnungen begünstigen daher ein schnelles, kontinuierliches und
sicheres Einströmen von Reinigungsflüssigkeit.
[0015] Das Durchstoßelement kann besonders kostengünstig und einfach einstückig hergestellt
werden. Geeignet als Materialien sind nicht nur Kunststoffe, sondern insbesondere
auch metallische Werkstoffe, da diese besonders temperaturbeständig sind und durch
Aussetzung hoher Temperaturen sehr gut keimtötend gereinigt werden können.
[0016] In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist das Durchstoßelement an der zur
Außenseite des Gargeräts weisenden Seite scharfkantig ausgebildet, um die für den
Durchstoßvorgang benötigte Kraft möglichst gering zu halten. In diesem Fall ist es
aus Sicherheitsaspekten bevorzugt, wenn der Durchmesser der Befüllöffnung kleiner
ist als die Breite einer Hand und scharfkantige Elemente so weit von der Außenkante
der Befüllöffnung entfernt angeordnet sind, dass diese mit der Hand von außen nicht
erreichbar sind. Beispielsweise können für diesen Zweck als Durchmesser der Befüllöffnung
ein Maß kleiner als 5 cm (vorzugsweise kleiner als 3 cm) und der Abstand zur Außenkante
der Befüllöffnung größer als 5 cm (vorzugsweise größer als 10 cm) gewählt werden.
[0017] Vorzugsweise wird der Füllstand des Tanks mit einer Sensorik überwacht. Diese Sensorik
stellt sicher, das immer mindestens ein Nachfüllbehältervolumen eingefüllt werden
kann, z.B durch eine Anzeige, LED, über eine Steuerung einer Verschlussklappe etc.
So kann sichergestellt werden, dass - bei Einhaltung der Weisungen der Anzeige, LED
etc. - der Tank nicht überfüllt oder ein nicht ganz entleertes Behältnis wieder von
der Befüllöffnung entfernt werden muss.
[0018] Die Erfindung betrifft auch ein System aus einem Gargerät und einem Behältnis, gemäß
welchem das Behältnis im Bereich des Verschlusselements an die Geometrie der Befüllöffnung
des Gargeräts derart angepasst ist, dass die Innenmaße (z.B. der Durchmesser bzw.
die Länge und die Breite) eine Abweichung von maximal 20 Prozent, bevorzugt maximal
15 Prozent und weiter bevorzugt maximal 10 Prozent, von den Außenmaßen des Durchstoßelements
aufweisen, so dass das Behältnis während des Durchstoßen des Verschlusselements und
beim Befüllen von dem Durchstoßelement geführt ist. Bei einem derartigen System kann
das Behältnis einfach so weit in die Befüllöffnung eingeschoben werden, bis das Verschlusselement
durchstoßen ist. Dann ist das Behältnis aufgrund der geometrischen Gestaltung durch
das Durchstoßelement positioniert. Es kann dann losgelassen werden, beispielsweise
um andere Tätigkeiten durchzuführen. Nach Entleerung des Behältnisses kann es einfach
vom Durchstoßelement abgezogen und der Wiederverwertung zugeführt werden.
[0019] In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist der Tank eines erfindungsgemäßen
Gargeräts mit einer Entlüftungsvorrichtung versehen. Dadurch kann die Zeit für das
Einfließen von Reinigungsflüssigkeit erheblich verkürzt werden.
[0020] Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Einfüllen von Reinigungsflüssigkeit
in einen Tank eines Gargerätes oder einen Gargeräteinnenraum mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) mindestens teilweises Einführen eines Flaschenhalses oder eines sonstigen Behältnisses
in eine Befüllöffnung eines Gargerätes nach einem der vorstehenden Ansprüche, bis
das Durchstoßelement das Verschlusselement durchstoßen hat,
- b) Entleeren des Behältnisses, vorzugsweise vollständig.
[0021] Auf die vorstehend bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Gargerät beschriebenen
Vorteile wird hiermit verwiesen.
[0022] Soweit nicht anders angegeben und technisch nicht ausgeschlossen, sind alle vorstehend
beschriebenen technischen Merkmale beliebig miteinander kombinierbar.
[0023] Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend
im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Teil eines Backofengehäuses mit abgedeckter Befüllöffnung in einer Ansicht von
vorne,
- Fig. 2
- das in Figur 1 gezeigte Backofengehäuse mit entfernter Seitenwand in einer Ansicht
von rechts,
- Fig. 3
- ein in das in den Figuren 1 und 2 gezeigte Backofengehäuse einsetzbares Element zur
Bildung einer erfindungsgemäßen Befüllöffnung in einer Seitenansicht,
- Fig. 4
- ein in das in Figur 3 gezeigte Element einschraubbares Durchstoßelement in einer Ansicht
von schräg oben,
- Fig. 5
- das in Figur 3 gezeigte Element mit dem in Figur 4 gezeigten, eingesetzten Durchstoßelement
in einer Ansicht von oben,
- Fig. 6
- die Elemente aus Figur 5 in einer Ansicht schräg von der Seite,
- Fig. 7
- das in Figur 3 gezeigte, mit dem Frontblech des in Figur 1 gezeigten Backenofengehäuses
verschraubte Element,
- Fig. 8
- den in Figur 2 mit VIII markierten Bereich in einer vergrößerten Darstellung von schräg
hinten und
- Fig. 9
- einen Teil eines Backofengehäuses mit einer Befüllöffnung und einer in der Befüllöffnung
eingeführten Flasche.
[0024] Die Figuren 1 und 2 zeigen einen Teil eines Backofens 10 mit einem Frontblech 12.
Mit dem Frontblech 12 ist ein Deckblech 14 verschraubt. An dem Deckblech 14 ist ein
Verschlussdeckel 16 befestigt, der zur Freigabe einer Befüllöffnung 18 seitlich verschwenkbar
ist. Weder das Deckblech 14 noch der Verschlussdeckel 16 sind zwingend erforderlich.
[0025] Wie in Figur 2 zu erkennen ist, führt die Befüllöffnung 18 über eine erste Leitung
20 zu einem im Bereich des Bodens angeordneten Tank 22. Als Leitung 20 dient in der
gezeigten Ausführungsform ein Schlauch, der mit Hilfe von Schlauchschellen an Rohrenden
der Befüllöffnung 18 und des Tanks 22 befestigt ist.
[0026] Eine zweite Leitung 24 mit deutlich kleinerem Durchmesser führt ebenfalls von der
Einfüllöffnung 18 zu dem Tank 22. Die Funktion der zweiten Leitung 24 wird nachfolgend
noch näher erläutert.
[0027] Dahinter ist eine weitere Leitung 25 (hier: ebenfalls ein Schlauch) angeordnet, die
zum Entlüften aus dem Tank senkrecht nach oben führt. Sie weist an ihrem oberen Ende
mindestens eine Öffnung auf, die einen Luftein- und Luftaustritt jederzeit ermöglicht.
Sie ist ferner so dimensioniert, dass ein Austreten der Flüssigkeit aus dem Tank bei
einem üblichen Bewegen oder Verschieben bzw. Transport der Anlage sehr unwahrscheinlich
bzw. unmöglich ist. In der gezeigten Ausführungsform ist die Länge der weiteren Leitung
25 größer als 50 cm. Die weitere Leitung 25 kann daher als eine Entlüftungsvorrichtung
betrachtet werden.
[0028] Die Befüllöffnung 18 ist im Wesentlichen gebildet durch ein Grundelement 26 (Fig.3),
das einen Abschnitt 28 mit kreisringförmigem Querschnitt und einen zweiten Abschnitt
30 mit kreisringförmigem Querschnitt aufweist, wobei der erste Abschnitt 28 einen
größeren Außendurchmesser aufweist als der zweite Abschnitt 30. Zur Bildung der Befüllöffnung
wird das Grundelement 26 mit der Vorderseite des Gehäuses 12 des Backofens 10 verschraubt.
Das Grundelement 26 kann innen und außen auch eine andere Geometrie aufweisen.
[0029] Der innere Bereich des ersten Abschnitts 28 dient der Aufnahme des in Figur 4 gezeigten
Durchstoßelements 32 sowie der Aufnahme eines in dieser Figur nicht dargestellten
Behältnisses, insbesondere eines Flaschen- oder Kanisterhalses. Der äußere Bereich
des zweiten Abschnitts 30 dient - wie in Figur 8 gezeigt - als Anschlussabschnitt
für die erste Leitung 20.
[0030] Das in den Figuren 4 und 7 im Detail dargestellte Durchstoßelement 32 besteht aus
einem ersten Abschnitt 34 mit kreisringförmigem Querschnitt und einem zweiten Abschnitt
36 mit kreisringförmigem Querschnitt.
[0031] Wie zu erkennen ist, weist der zweite Abschnitt 36 des Durchstoßelements 32 einen
größeren Außendurchmesser auf. Ferner ist an dem zweiten Abschnitt 36 ein Außengewinde
38 ausgebildet. Über dieses Außengewinde 38 wird das Durchstoßelement 32 in das Grundelement
26 eingeschraubt. Das entsprechende Innengewinde in dem Grundelement 26 beginnt an
dem in Figur 7 zu erkennenden Absatz 40 innerhalb der Befüllöffnung 18. Vorzugsweise
wird zwischen dem Durchstoßelement 32 und dem Grundelement 26 ein nicht dargestelltes
Filterelement angeordnet, beispielsweise indem ein solches Filterelement durch Einschrauben
des Durchstoßelementes 32 in das Grundelement 26 eingeklemmt wird. Um das Eindrehen
und Ausdrehen des Durchstoßelementes 32 zu erleichtern und mittels eines Werkzeuges
zu ermöglichen, sind zwei Ausfräsungen 54 im Übergangsbereich von dem ersten Abschnitt
34 des Durchstoßelements 32 zu dem zweiten Abschnitt 36 des Durchstoßelements 32 ausgebildet.
[0032] Der erste Abschnitt 34 des Durchstoßelements 32 weist unmittelbar angrenzend an den
Übergangsbereich zu dem zweiten Abschnitt 36 über den Umfang verteilt mehrere Ausgleichsöffnungen
42 in der Umfangswand auf. Diese Ausgleichsöffnungen 42 dienen zum einen dazu, bei
starkem Druckanstieg des Reinigungsmittels in dem nicht dargestellten Behältnis und
in der ersten Leitung 20 eine Möglichkeit zum Druckausgleich zu schaffen. Auf diese
Möglichkeit wird nachfolgend noch im Detail eingegangen.
[0033] Die Figuren 5 und 6 zeigen das Grundelement 26 mit eingeschraubtem Durchstoßelement
32. Die vier Öffnungen 44 mit Innengewinde im Bereich der vorderen Stirnseite dienen
der Verschraubung des Grundelements 26 mit der Vorderseite Gehäuses 12 des Backofens
10.
[0034] Wie in Figur 5 erkennbar ist, weist die Außenseite des Durchstoßelements 32 im ersten
Abschnitt von der Innenseite 46 des Grundelements im oberen Bereich des ersten Abschnitts
einen Abstand d auf. Dieser Abstand d ist so dimensioniert, dass ein Behältnis, insbesondere
der Flaschenhals einer wie der der in Figur 9 dargestellten Flasche 48, zwischen dem
Durchstoßelement 32 und der Innenwand der Befüllöffnung 18 eintaucht. Vorzugsweise
ist der Innendurchmesser des Flaschenhalses gleich groß oder etwas größer als der
Außendurchmesser des Durchstoßelements 32, so dass sich die Flasche leichtgängig auf
das Durchstoßelement 32 aufschieben lässt und im aufgeschobenen Zustand in dieser
Position fixiert ist.
[0035] In Figur 8 ist gut zu erkennen, dass der Übergangsbereich zwischen dem ersten Abschnitt
28 und dem zweiten Abschnitt 30 des Grundelements 26 als scharfkantiger Absatz 50
ausgebildet ist. An der im eingebauten Zustand des Grundelements 26 tiefsten Stelle
des Absatzes ist die zweite Leitung 24 angeschlossen.
[0036] Bevor nachfolgend im Einzelnen beschrieben wird, wie die vorstehend erwähnten Elemente
funktional zusammenwirken, wird noch auf die Gestaltung der zur Außenseite der Befüllöffnung
18 weisenden Stirnseite des Durchstoßelements 32 Bezug genommen. Wie in Figur 4 erkennbar
ist, ist die Stirnseite als ringförmiger Dorn 52 ausgebildet. Es handelt sich vorliegend
um einen geschlossenen Ring, dessen Außenseite scharfkantig ausgebildet ist, indem
durch die zwischen dem äußeren Umfang und dem inneren Umfang des Rings gebildete Verbindungsfläche
und der Außenmantelfläche des ersten Abschnitts 34 des Durchstoßelements ein spitzer
Winkel gebildet ist. Dieser Winkel ist bevorzugt kleiner als 45°, besonders bevorzugt
kleiner 30° und weiter bevorzugt kleiner 20°.
[0037] Nachfolgend wird beschrieben, wie Reinigungsflüssigkeit aus einer Flasche 48 mit
einem erfindungsgemäßen Gargerät sicher in den Tank 22 gefüllt werden kann. Dabei
kommt eine Flasche 48 zum Einsatz, deren Öffnung im Bereich des Flaschenhalses mit
einem durchstechbaren Verschlusselement (nicht dargestellt) verschlossen ist. Die
Flasche 48 wird dazu zunächst in die Befüllöffnung 18 eingeführt, bis das Verschlusselement
an den ringförmigen Dorn 52 stößt. Die Flasche 48 wird dann - ggf. unter etwas erhöhter
Kraftanwendung - weiter in Richtung Befüllöffnung bewegt, so dass der ringförmige
Dorn 52 das Verschlusselement durchstößt. Dabei klappt das Verschlusselement großflächig
zur Seite weg und ermöglicht es, der in der Flasche befindlichen Reinigungsflüssigkeit
durch den von der inneren Umfangswand des Durchstoßelements 32 in Richtung erste Leitung
20 zu strömen.
[0038] Sollte sich durch das Ausfließen der Reinigungsflüssigkeit ein Druckanstieg ergeben,
der zu einem Rückstoß führen würde, wird diesem kurzfristig dadurch entgegengewirkt,
dass die Reinigungsflüssigkeit teilweise über die Ausgleichsöffnungen 42 durch die
Umfangswand des Durchstoßelements 32 in den Bereich zwischen der Außenwand des Durchstoßelements
32 und der Innenwand des Grundelements 26 gelangen. Vor dort aus kann die Flüssigkeit
weiter über nicht im Detail erkennbare Kanäle zu der zweiten Leitung 24 und über diese
ebenfalls in den Tank 22 gelangen.
Bezugszeichenliste
[0039]
- 10
- Backofen
- 12
- Frontblech
- 14
- Deckblech
- 16
- Verschlussdeckel
- 18
- Befüllöffnung
- 20
- erste Leitung
- 22
- Tank
- 24
- zweite Leitung
- 25
- weitere Leitung
- 26
- Grundelement
- 28
- erster Abschnitt des Grundelements
- 30
- zweite Abschnitt des Grundelements
- 32
- Durchstoßelement
- 34
- erster Abschnitt des Durchstoßelements
- 36
- zweiter Abschnitt des Durchstoßelements
- 38
- Außengewinde
- 40
- Absatz
- 42
- Ausgleichsöffnung
- 44
- Öffnungen
- 46
- Innenseite
- 48
- Flasche
- 50
- Absatz
- 52
- ringförmiger Dorn
- 54
- Ausfräsung
1. Gargerät mit mindestens einer Befüllöffnung zum Einfüllen von Reinigungsflüssigkeit
über eine erste Leitung (20) in den Gargeräteinnenraum oder in einen Tank (22), wobei
die Befüllöffnung (18) derart gestaltet ist, dass mindestens ein Teil eines Behältnisses
in die Befüllöffnung (18) einführbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass innerhalb der Befüllöffnung (18) mindestens ein Durchstoßelement derart angeordnet
ist, dass beim Einführen des mindestens einen Teils des Behältnisses in die Befüllöffnung
(18) ein auf dem Behältnis angeordnetes Verschlusselement derart durchstoßbar ist,
dass in dem Behältnis befindliche Reinigungsflüssigkeit unmittelbar nach dem Durchstoßen
in den Gargeräteinnenraum oder in den Tank (22) einströmt.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchstoßelement (32) mindestens ein Element zur lösbaren Befestigung im Bereich
der Befüllöffnung (18) aufweist und/oder an dem Gargerät im Bereich der Befüllöffnung
(18) mindestens ein Element zur lösbaren Befestigung des Durchstoßelements (32) angeordnet
ist.
3. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der Befüllöffnung (18) ein Filterelement angeordnet ist.
4. Gargerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllöffnung (18), das Durchstoßelement (32) und/oder das Filterelement so gestaltet
sind, dass das Filterelement mit Hilfe des Durchstoßelements (32) in der Befüllöffnung
(18) fixierbar ist.
5. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchstoßelement (32) als ringförmiger Dorn (52) ausgebildet ist.
6. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Durchstoßelement (32) bzw. die Durchstoßelemente (32) einen Abstand d von mindestens
1 mm zur inneren Begrenzungswand der Befüllöffnung (18) aufweist bzw. aufweisen.
7. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befüllöffnung (18) mindestens eine durch das Durchstoßelement (32) führende Ausgleichsöffnung
(42) aufweist.
8. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die zur Außenseite des Gargeräts weisenden Seite scharfkantig ausgebildet ist.
9. Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tank mit einer Entlüftungsvorrichtung versehen ist.
10. System aus einem Gargerät nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche und
einem Behältnis, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis im Bereich des Verschlusselements an die Geometrie der Befüllöffnung
(18) des Gargeräts derart angepasst ist, dass die lnnenmaße eine Abweichung von maximal
20 Prozent von den Außenmaßen des Durchstoßelements (32) aufweisen, so dass das Behältnis
während des Durchstoßens des Verschlusselements und beim Befüllen von dem Durchstoßelement
(32) geführt ist.
11. Verfahren zum Einfüllen von Reinigungsflüssigkeit in einen Tank eines Gargerätes oder
einen Gargeräteinnenraum,
gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) mindestens teilweises Einführen eines Behältnisses in eine Befüllöffnung (18) eines
Gargerätes nach einem der vorstehenden Ansprüche, bis das Durchstoßelement (32) das
Verschlusselement durchstoßen hat,
b) Entleeren des Behältnisses.