[0001] Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung, die im insbesondere im Gebäudebereich
eingesetzt wird.
[0002] Entlüftungsvorrichtungen werden in Gebäuden eingesetzt, um den Austausch von Raumluft
mit Frischluft zu erlauben. Üblicherweise wird ein Mauerkasten in eine Wand eingesetzt,
um eine Verbindung zwischen dem Innenraum und dem Aussenraum eines Gebäudes herzustellen.
Der Mauerkasten wird in der Folge durch eine vorzugsweise bündig an die Aussenwand
anschliessende Entlüftungsvorrichtung abgeschlossen, welche den Luftaustausch ermöglicht
und weitere Funktionen erfüllt. Mauerkasten werden beispielsweise in der Küche vorgesehen,
um die von einer Dunstabzugshaube gesammelte Abluft aus dem Bereich des Kochherds
ins Freie zu befördern, oder Frischluft von aussen zuzuführen. Entlüftungsvorrichtungen
werden häufig auch bei öffentlichen Gebäuden sowie gewerblichen und industriellen
Gebäuden bzw. Installationen verwendet. Zum Beispiel im Eisenbahnbau ist es oft erforderlich,
Luft aus Tunnelsystemen abzuführen und durch Frischluft zu ersetzen. Bei elektrischen
Anlagen wird elektrischen Maschinen, die innerhalb von Gebäuden bzw. grösseren Gehäusen
angeordnet sind, oft Frischluft zugeführt, um Verlustwärme abzuführen.
[0003] Nebst den beschriebenen Grundfunktionen sollen von den Entlüftungsvorrichtungen weitere
Funktionen einzeln oder in Kombination erfüllt werden.
[0004] Die Entlüftungsvorrichtung soll den Luftaustausch möglichst ungehindert erlauben
und gleichzeitig verhindern, dass Regenwasser oder Schnee in das zugehörige Gebäude
eindringen kann.
[0005] Aus [1],
DE2625575A1, ist die nachstehend in Figur 1 gezeigte Entlüftungsvorrichtung für Gebäude bekannt,
die ein Gehäuse mit zumindest einem Kanal für einen Durchtritt von Abluft umfasst.
Der Kanal weist eine Lufteintrittsöffnung und eine dazu gegenüberliegende Luftaustrittsöffnung
sowie seitlich begrenzende, einander parallel gegenüberliegende Kanalwandsegmente
und ebene Kanalabschlusswände auf, die zugleich die Längswände des Gehäuses bilden.
Die Kanalwandsegmente, die aus zwei miteinander verbundenen Profilschenkeln bestehen,
weisen eine V-förmige Grundform mit einem Winkelscheitel auf, der etwa auf halber
Kanalhöhe verläuft und gegenüber den Basiskanten der Profilschenkel um zumindest die
lichte Breite der Lufteintritts- und der Luftaustrittsöffnung eines jeden Kanals in
Querrichtung versetzt ist. Durch diese Dimensionierung der Kanalwandsegmente kann
Luft nicht auf direktem Weg den Kanal durchlaufen, sondern durchläuft den V-förmigen
Kanal und verliert dabei mitgeführtes Regenwasser. Bei starker Luftströmung ist hingegen
damit zu rechnen, dass ein Teil des Regenwassers den Kanal durchlaufen kann, wenn
er nicht genügend lang ist.
[0006] Nachteilig ist ferner die aufwändige Konstruktion dieser Entlüftungsvorrichtung,
bei der die Kanalwandsegmente aus zwei Profilteilen zusammengesetzt und in das Gehäuse
eingesetzt werden. Um die gewünschte Wirkung zu erzielen, sind entsprechend grosse
Abmessungen dieser Entlüftungsvorrichtung erforderlich.
[0007] Da die Kanalöffnungen offen liegen, sind ferner Schutzgitter erforderlich, welche
verhindern, dass Gegenstände in die Kanäle eingeführt werden, welche die Funktion
der Entlüftungsvorrichtung behindern oder gar in den zu belüftenden Raum gelangen
könnten.
[0008] Insgesamt resultieren somit ein hoher Raumbedarf sowie ein hoher Herstellungsaufwand
für diese Entlüftungsvorrichtung.
[0009] Aus [2],
DE2653056A1, ist eine Entlüftungsvorrichtung für Gebäude mit einem hohen Sicherheitsbedürfnis
bekannt. Die Entlüftungsvorrichtung umfasst ein aus Platten gebildetes, in einem jeweiligen
Luftdurchtritt festlegbares Rahmengeviert, in das mindestens zwei lochplatten- oder
netzartig gestaltete Querwände mit annähernd parallelem Abstand voneinander eingezogen
sind, welche mindestens zwei Reihen von an den Rahmenseiten befestigten, horizontal
übereinanderliegenden Querstreben seitlich begrenzen und denen aussenseitig in Übereinanderanordnung
ebenfalls an den Rahmenseiten befestigte, quer gerichtete, gegensinnig geneigte Stahllamellen
vorgelagert sind.
[0010] Auch diese Entlüftungsvorrichtung ist ausserordentlich aufwändig gestaltet. Ferner
ist es Vandalen auch bei dieser Vorrichtung möglich, Gegenstände zwischen den Lamellen
hindurch in den Innenraum des Gebäudes zu schieben.
[0011] Im Falle eines Schadens können die oben beschriebenen Vorrichtungen nur mit erheblichem
Aufwand gewartet und repariert werden. Sofern einzelne der Kanalwandsegmente oder
Lamellen beschädigt sind, ist damit zu rechnen, dass die gesamte Entlüftungsvorrichtung
ersetzt werden muss.
[0012] Ferner ist zu beachten, dass Entlüftungsvorrichtungen typischerweise auch Witterungseinflüssen
und Umwelteinflüssen ausgesetzt sind, weshalb aufgrund der Komplexität der Vorrichtungen
zahlreiche Angriffsflächen für entsprechenden Schäden, wie Oxidation und Verschmutzung
vorliegen, weshalb entsprechende Wartungsaufwendungen erforderlich sind.
[0013] Aufgrund der Komplexität der bekannten Entlüftungsvorrichtungen, werden diese in
festen Grössen produziert und können nur mit erheblichem Aufwand und entsprechenden
Kosten mit Abmessungen geliefert werden, welche von den Anwendern individuell gewünscht
werden.
[0014] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Entlüftungsvorrichtung
zu schaffen.
[0015] Die Entlüftungsvorrichtung soll nur wenig Raum in Anspruch nehmen und kostengünstig
mit Abmessungen herstellbar sein, welche vom Anwender individuell gewählt werden.
[0016] Insbesondere soll die Entlüftungsvorrichtung einen erhöhten Schutz gegen den Durchtritt
von Regenwasser und gegen Manipulationen von Vandalen bieten.
[0017] Ferner soll die Entlüftungsvorrichtung mit geringem Aufwand installierbar oder im
Falle eines Schadens auch mit geringem Arbeitsaufwand und Materialaufwand repariert
oder gewartet werden können.
[0018] Weiterhin soll die Entlüftungsvorrichtung mit geringem Mehraufwand an individuelle
ästhetische und qualitative Anforderungen anpassbar sein.
[0019] Diese Aufgabe wird mit einer Entlüftungsvorrichtung gelöst, welche die in Anspruch
1 angegebenen Merkmale aufweist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
weiteren Ansprüchen angegeben.
[0020] Die Entlüftungsvorrichtung, die vorteilhaft in eine Trennwand eines Gebäudes oder
in Maschinen und Anlagen eingebaut werden kann, umfasst wenigstens einen Kanal, welcher
derart von wenigstens einer innenliegenden Kanalöffnung zu wenigstens einer aussenliegenden
Kanalöffnung verläuft, dass keine direkte Verbindung zwischen der innenliegenden und
der aussenliegenden Kanalöffnung resultiert.
[0021] Erfindungsgemäss sind innenliegende und aussenliegende Kanalwandsegmente mit je einem
Rückenelement versehen, welche vorzugsweise vertikal ausgerichtet und beidseitig mit
zur selben Seite geneigten Flügelelementen versehen sind. Die innenliegenden Kanalwandsegmente
liegen mit den Rückenelementen in einer innenliegenden Ebene und die aussenliegenden
Kanalwandsegmente liegen mit den Rückenelementen in einer aussenliegenden Ebene, derart
dass zwischen den innenliegenden Kanalwandsegmenten die innenliegenden Kanalöffnungen
und zwischen den aussenliegenden Kanalwandsegmenten die aussen liegenden Kanalöffnungen
angeordnet sind;
dass die aussenliegenden Kanalöffnungen je einem Rückenelement der innenliegenden
Kanalwandsegmente und die innenliegenden Kanalöffnungen je einem Rückenelement der
aussenliegenden Kanalwandsegmente gegenüber liegen; und
dass die einander zugewandten und zueinander korrespondierenden Flügelelemente der
innenliegenden und der aussenliegenden Kanalwandsegmente getrennt einander überlappen
und einen Kanalspalt begrenzen oder miteinander verbunden und mit Perforationen versehen
sind, welche den Durchtritt von Luft erlauben.
[0022] Die erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung wird in zwei grundlegenden Varianten
mit einer oder mit wenigstens zwei Montageplatten aufgebaut. Bei beiden Varianten
werden die Luftkanäle mit Kanalwandsegmenten in gleicher Weise realisiert, so dass
das gleiche Prinzip resultiert. Unterschiedlich ist lediglich die Realisierung der
Kabelbahnsegmente mit einer oder zwei Montageplatten. Eine Entlüftungsvorrichtung
mit nur einer Montageplatte kann in beliebigen Ausgestaltungen einfach und kostengünstig
hergestellt werden. Auch die Realisierung der Entlüftungsvorrichtung mit zwei Montageplatten
ist mit wenig Aufwand möglich. Mit zwei Montageplatten können die Luftkanäle weiter
optimiert werden. Ferner können Feststoffe und Wasser zwischen den beiden Montageplatten
einfacher gefangen werden. Weiterhin lässt sich mit zwei Montageplatten auch ein erhöhter
Schutz gegen unerwünschte Manipulationen erzielen. Aufgrund der einfachen Struktur
der Entlüftungsvorrichtung kann diese auch vorteilhaft gereinigt und gewartet werden.
[0023] In der ersten Variante wird die Entlüftungsvorrichtung aus einer einzigen Metallplatte,
vorzugsweise einem Metallblech, gefertigt. In dieser Ausgestaltung sind die einander
zugewandten und zueinander korrespondierenden Flügelelemente der innenliegenden und
aussenliegenden Kanalwandsegmente miteinander verbunden und mit Kanalöffnungen versehen.
Die Kanalöffnungen können vor dem Biegen der Metallplatte in diese eingearbeitet werden.
[0024] In der zweiten Variante besteht die erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung aus
wenigstens zwei Montageplatten, die entsprechend bearbeitet und miteinander verbunden
werden.
[0025] Die Bearbeitung der Montageplatten erfolgt durch Biege-und/oder Schneidvorgänge,
die maschinell rasch durchgeführt werden können. Durch entsprechende Programmierung
und Ausgestaltung der Werkzeuge können Platten mit nahezu beliebigen Abmessungen bearbeitet
und mit Kanalöffnungen bzw. Kanalwandsegmenten beliebiger Grösse und Form versehen
werden. Mittels Lasertechnik können die Montageplatten besonders einfach individuell
gestaltet werden. Sofern hohe Sicherheitsanforderungen für das Gebäude vorgegeben
sind, werden Metallplatten mit entsprechender Materialdicke gewählt. Eine gewünschte
Qualität der Entlüftungsvorrichtung kann ferner durch entsprechende Wahl von Material
und Beschaffenheit der Montageplatten leicht erzielt werden.
[0026] Die Kanalwandsegmente, die nicht durchgehend von der innenliegenden bis zur aussenliegenden
Kanalöffnung verlaufen, leiten den Luftstrom und fangen schwerere Teile innerhalb
des Luftstroms, wie Wasser und Feststoffe, auf. Auf diese Weise kann im Vergleich
zu bekannten Entlüftungsvorrichtungen mit weniger Material eine verbesserte Wirkung
erzielt, da Material nur dort eingesetzt wird, wo es zum Auffangen des Wassers und
der Feststoffe erforderlich ist. Gleichzeitig resultieren geringere Abmessungen.
[0027] Die Entlüftungsvorrichtung kann dahingehend optimiert werden, dass ein möglichst
geringer Durchlasswiderstand für Luft oder eine maximale Entnahme des Wassers und
der Feuchtigkeit resultiert. Besonders vorteilhaft bei der erfindungsgemässen Lösung
ist jedoch, dass bereits in den elementaren Ausgestaltungen beide Funktionen gut erfüllt
werden.
[0028] In vorzugsweisen Ausgestaltungen können zwei vorgesehene Montageplatten gegeneinander
thermisch isoliert, so dass diese unterschiedliche Temperaturen aufweisen können.
Die Wärme der Abluft kann daher von der innenliegenden Montageplatte erfasst und zurückgeführt
werden. In besonders bevorzugten Ausgestaltungen wird eine Entlüftungsvorrichtung
für die Zufuhr von Frischluft und eine Entlüftungsvorrichtung für den Abtransport
der Abluft verwendet. Durch die thermische Verbindung der zueinander korrespondierenden
Montageplatten der beiden Entlüftungsvorrichtungen wird ein Wärmetauscher geschaffen,
welcher die Wärmeenergie der Abluft erfasst und in den Frischluftstrom einprägt. Sofern,
wie nachstehend beschrieben, Filterelemente eingesetzt werden, so können auch mehrstufige
Filter realisiert werden. Die mit einer Montageplatte verbundenen Filter bilden dabei
je eine Filterstufe.
[0029] Mit wenigen maschinellen Arbeitsgängen können nicht nur die zur Bildung der Kanäle
vorgesehene Kanalwandsegmente, sondern auch weitere funktionale Elemente hergestellt
werden. Besonders einfach können zusätzliche Flanschelemente an den beiden Montageplatten
vorgesehen werden, welche nach der Biegung gegeneinander um 90° eine gemeinsame Rahmenstruktur
bilden. Diese Rahmenstruktur sowie die zueinander parallel ausgerichteten Teilen der
Montageplatten bilden ein Gehäuse, welches mit wenigen Handgriffen zusammengesetzt
werden kann. Aus den Montageplatten können weitere mit Montagebohrungen versehene
Flanschelemente ausgeschnitten werden, die mittels Montageschrauben an einem Montagekörper,
zum Beispiel einer Wand, einem Mauerkasten, einem Maschinengehäuse oder einem weiteren
Installationskörper befestigt werden können.
[0030] Durch einfache Formgebung der Kanalwandsegmente kann bei beiden Varianten der Entlüftungsvorrichtung
ein vorteilhafter Verlauf der Kanäle realisiert werden. Beispielsweise kann ein S-förmig
verlaufender Kanal realisiert werden, durch den die Luft von der innenliegenden Kanalöffnung
gegen die aussenliegende Montageplatte und wieder zurück zur innenliegenden Montageplatte
und erst dann zur aussenliegenden Kanalöffnung geführt wird. Auf diese Weise gelingt
es, Regenwasser und Schnee mittels der Kanalwandsegmente zuverlässig zu erfassen und
abzuführen. Durch die innenliegende Kanalöffnung eintretendes Regenwasser wird daher
nach dem Eintritt in das Gehäuse bereits in einem Kanalwandsegment an der gegenüber
liegenden Montageplatte gesammelt. Restliches im Luftstrom gegebenenfalls verbliebenes
Regenwasser wird zur innenliegenden Montageplatte zurückgeführt und spätestens dort
gesammelt. Die Kanalwandsegmente sind vorzugsweise vertikal ausgerichtet, so dass
das gesammelte Wasser direkt nach unten abgeführt wird. Sofern die Kanalwandsegmente
horizontal oder horizontal geneigt ausgerichtet sind, wird das Wasser zur Seite hin
abgeführt.
[0031] Die Oberflächen der gegeneinander gerichteten Seiten der beiden Montageplatten werden
vorzugsweise derart strukturiert, dass Flüssigkeit oder auch Gegenstände auf Hindernisse
auftreffen und gehalten werden. Beispielsweise werden Montageplatten verwendet, die
auf wenigstens einer Seite Rippen oder parallel verlaufende Kanten aufweisen, welche
einen laminaren Fluss von Feststoffen und Wassertropfen verhindern und die Feststoffe
und Wassertropfen dadurch aus dem Luftstrom entnehmen.
[0032] Besonders einfach können die frontseitigen Zonen der Kanalwandsegmente auch mit Filteröffnungen,
wie Schlitzen, Bohrungen oder dergleichen versehen werden. Diese frontseitigen Zonen
können separat gegenüber dem Rest der Kanalwandsegmente gebogen werden, um eine Filterzone
zu bilden, welche einander gegenüberliegende Kanalwandsegmente der beiden Metallplatten
miteinander verbindet. Auf diese Weise können Feststoffe erfasst und Flüssigkeiten
verwirbelt und gefangen werden. Die Filterfunktion lässt sich somit praktisch ohne
zusätzlichen Aufwand durch entsprechende Bearbeitung der Frontseiten der Kanalwandsegmente
realisieren.
[0033] Besonders einfach kann die Filterfunktion realisiert werden, wenn die Flügelelemente
der Kanalwandsegmente miteinander verbunden und mit Perforationen versehen sind.
[0034] Die Filteröffnungen und Perforation werden vorzugsweise derart ausgestaltet, dass
Luft, nicht aber Feststoffe und Flüssigkeit, passieren können. Beispielsweise werden
Bohrungen und/oder Schlitze in die Metallplatte eingearbeitet, um die Perforation
zu realisieren. Vorzugsweise werden Öffnungen nicht senkrecht, sondern geneigt in
die Metallplatte eingearbeitet, so dass die Luft an einer Kante umgelenkt und von
Wasser oder Feststoffen getrennt wird.
[0035] Zur Realisierung der beschriebenen Funktionen, insbesondere der Filterfunktion, werden
die Kanalwandsegmente entsprechend ausgestaltet. Dabei können Kanalwandsegmente vorgesehen
werden, die ein symmetrisches oder asymmetrisches V- oder U-Profil bilden. Ferner
kann ein verlängertes und beispielsweise mit Öffnungen versehenes Frontstück eines
Flügelelements derart gebogen werden, dass es mit einem gegenüberliegenden Kanalwandsegment
in Kontakt tritt. In diesem Fall muss der Luftstrom die Öffnungen im Frontstück des
Flügelelements durchlaufen und wird dadurch gefiltert und von Feststoffen oder auch
Flüssigkeit befreit.
[0036] Durch entsprechende Ausgestaltung der Flanschstücke der Flügelelemente kann auch
eine Verwirbelung des Luftstroms bewirkt werden, wodurch Flüssigkeit lokal ausgeschieden
und nicht weiter transportiert wird.
[0037] Aufgrund des einfachen Aufbaus der Entlüftungsvorrichtung, bei der die Kanalwandsegmente
und die Frontseiten der Montageplatten eine Einheit bilden resultieren weitere wesentliche
Vorteile.
[0038] Dabei fällt nicht nur ins Gewicht, dass die Kanalwandsegmente nicht separat zu montieren
sind, sondern, dass entsprechendes Montagematerial entfällt, welches zwangsläufig
verwittern und die Wartung erschweren würde. Zur Wartung der Entlüftungsvorrichtung
in der zweiten Variante werden die beiden Montageplatten voneinander gelöst. Anschliessend
hat das Wartungspersonal freien Zugriff zu den Kanalwandsegmenten beider Montageplatten
und kann diese von Fremdstoffen befreien. Diesbezüglich kann es vorteilhaft sein,
dass nur eine der Montageplatten mit einem Installationskörper verbunden wird. In
der Folge muss nur die aussenliegende Montageplatte gelöst werden, um die Wartungsarbeiten
durchführen zu können.
[0039] Besonders vorteilhaft ist ferner, dass die unbearbeiteten Montageplatten zumindest
auf einer Seite mit minimalem Aufwand ästhetisch gestaltet werden können, so dass
nach der Bearbeitung der Montageplatten ein gewünschtes Erscheinungsbild automatisch
resultiert.
[0040] Die Montageplatten können auch mit einer Veredelungsschicht versehen werden, welche
die Montageplatten schützt und ästhetisch vorteilhaft in Erscheinung treten lässt.
Beispielsweise wird kalt gewalztes Metallblech verwendet, welches zum Beispiel nach
dem "Zenzimir"-Verfahren mit Zink vor Korrosion geschützt wird.
[0041] Die erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung kann vorteilhaft aus zwei identischen
oder nur leicht unterschiedlichen Montageplatten zusammengesetzt werden. Dadurch reduzieren
sich die Herstellungskosten erheblich.
[0042] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- die eingangs beschriebene Entlüftungsvorrichtung 1000, die aus [1], DE2625575A1, bekannt ist;
- Fig. 2
- in einer Schnittdarstellung eine erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung 1, die eine
innenliegende und eine aussenliegende Montageplatte 11 bzw. 12 umfasst, aus denen
Kanalwandsegmente 111, 121 ausgeschnitten sind;
- Fig. 3
- die aussenliegende Montageplatte 12 nach teilweiser Bearbeitung;
- Fig. 4
- eine erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung 1, die aus nur einer Montageplatte besteht,
in die die Kanalwandsegmente 111, 121 der Ausgestaltung von Figur 2 eingearbeitet
sind;
- Fig. 5
- die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 4 in dreidimensionaler Darstellung;
- Fig. 6
- die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 4 in einer prinzipiellen Darstellung;
- Fig. 7
- die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 4 in einer modifizierten Darstellung;
- Fig. 8
- die beiden Montageplatten 11, 12 von Figur 2 mit Filterelementen 6, welche die benachbarten
Frontseiten 1111 von Kanalwandsegmenten 111 miteinander verbinden; und
- Fig. 9
- die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 2, welche die beiden bearbeiteten Montageplatten
11, 12 umfasst.
[0043] Figur 1 zeigt in Schnittdarstellung die aus [1],
DE2625575A1, bekannte Entlüftungsvorrichtung 1000, die ein Gehäuse mit mehreren Kanälen umfasst,
durch die Frischluft in ein Gebäude eintreten oder Abluft daraus abgeführt werden
kann. Jeder Kanal weist eine Lufteintrittsöffnung und eine dazu gegenüberliegende
Luftaustrittsöffnung sowie seitlich begrenzende, einander parallel gegenüberliegende
Kanalwandsegmente 1010 und ebene Kanalabschlusswände 1023, 1024 auf, die zugleich
die Längswände des Gehäuses bilden. Die Kanalwandsegmente 1010, die aus zwei miteinander
verbundenen Profilschenkeln 1011, 1012 bestehen, weisen eine V-förmige Grundform mit
einem Winkelscheitel auf, der etwa auf halber Kanalhöhe verläuft und gegenüber den
Basiskanten der Profilschenkel 1011, 1012 um zumindest die lichte Breite der Lufteintritts-
und der Luftaustrittsöffnung eines jeden Kanals in Querrichtung versetzt ist. Durch
diese Dimensionierung der Kanalwandsegmente kann Luft nicht auf direktem Weg den Kanal
durchlaufen, sondern durchläuft den V-förmigen Kanal und verliert dabei mitgeführtes
Regenwasser. Diese Entlüftungsvorrichtung wird aus mehreren Teilen zusammengesetzt,
die relativ viel Raum in Anspruch nehmen. Wie eingangs erwähnt wurde, sollten die
Kanalöffnungen durch ein zusätzliches Gitter abgeschlossen werden, damit keine Gegenstände
in die Kanäle eingeführt werden können.
[0044] Figur 2 zeigt eine erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung 1, die lediglich aus
zwei Montageplatten 11, 12 besteht, die erfindungsgemäss bearbeitet wurden und durch
Schrauben miteinander verbindbar sind. Die beiden praktisch identischen Montageplatten
11 bzw. 12 weisen je fünf Kanalöffnungen 110 bzw. 120 auf, die durch Ausschneiden
und Biegen von Kanalwandsegmenten 111 bzw. 121 geschaffen wurden.
[0045] Die Kanalwandsegmente 111 bzw. 121 sind derart aus den Montageplatten 11 bzw. 12
ausgeschnitten, dass je ein Rückenelement 1110 verbleibt, welches auf jeder Seite
ein Flügelelement 1111 bzw. 1211 aufweist, das gegen die benachbarte Montageplatte
12 bzw. 11 gebogen ist. Die aus der Montageplatte 11 bzw. 12 ausgeschnitten Flügelelemente
1111 bzw.1211 sind somit in der Art eines Fensters geöffnet, wodurch die Fenster-
bzw. Kanalöffnungen 110 bzw. 120 freigelegt werden.
[0046] In der vorliegenden Ausgestaltung sind je vier Kanalwandsegmente 11 bzw. 12 vorgesehen,
die je ein Rückenelement 1110 bzw. 1210 und zwei Flügelelemente 1111 bzw.1211 aufweisen
und dadurch ein V-Profil bilden. Zusätzlich ist je ein weiteres Flügelelement 112
bzw. 122 vorgesehen, welches ein zusätzliches Kanalwandsegment bildet. Je zwei einander
benachbarte Flügelelemente 1111 von zwei V förmigen Kanalwandsegmenten 111 der innenliegenden
Montageplatte 11 greifen dabei je in ein gegenüberliegendes V-förmiges Kanalwandsegment
121 ein und umgekehrt. Die Flügelelemente 1111 bzw.1211 überlappen sich daher teilweise,
weshalb S-förmig verlaufende symmetrische Kanäle K resultieren.
[0047] Die Luftströme für beide Seiten sind mit Pfeilen bezeichnet. Daraus ist ersichtlich,
dass der aus dem Gebäude austretende Luftstrom von der innenliegenden Kanalöffnung
110 entlang den Aussenseiten von zwei anliegenden Flügelelementen 1111 der innenliegenden
Montageplatte 11 in die Entlüftungsvorrichtung 1 eindringt und zuerst zwischen die
Flügelelemente 1211 eines gegenüberliegenden V-förmigen Kanalwandsegments 121 der
aussenliegenden Montageplatte 12 geführt wird. Dort wird der Luftstrom in zwei Teilen
weiter entlang den Innenseiten derselben Flügelelemente 1111 in die zugehörigen V-förmigen
Kanalwandsegmente 111 der innenliegenden Montageplatte 11 geführt und gelangt erst
von dort zwischen zwei benachbarten Flügelelementen 1211 der aussenliegenden Montageplatte
12 hindurch zur aussenliegende Kanalöffnung 120. Der Weg des Luftstroms von der Aussenseite
zur Innenseite der Entlüftungsvorrichtung 1 verläuft analog. Während die aus dem Gebäude
austretende Luft normalerweise trocken ist, ist die eintretende Luft bei entsprechender
Witterung feucht und nass. Das durch die aussenliegende Kanalöffnung 120 in der aussenliegenden
Montageplatte 12 eintretende Wasser wird jedoch stets durch das der Kanalöffnung 120
gegenüberliegende Kanalwandsegment 111 erfasst, gesammelt und nach unten abgeführt.
Im Luftstrom verbliebenes Wasser wird zurück zur aussenliegenden Montageplatte 12
in benachbarte V-förmige Kanalwandsegmente 121 geführt und dort wiederum erfasst,
gesammelt und nach unten abgeführt. Der entwässerte Luftstrom wird in der Folge zurück
zu innenliegenden Kanalöffnungen 110 der innenliegenden Montageplatte 11 geführt.
Selbst bei starken Luftströmungen wird mitgeführtes Wasser stets entlang fortlaufenden
Kanalwandsegmenten 111, 121 geführt und innerhalb des Gehäuses gefangen. D.h., nasse
Luft würde entlang dem Kanalwandsegment 121 weiter in das nächste gegenüberliegende
Kanalwandsegment 111 und nicht zur innenliegenden Kanalöffnung 110 gelangen. Getrocknete
Luft kann hingegen weitgehend ungehindert nach einem S-förmigen Verlauf das Gehäuse
durchqueren, so dass die Hauptfunktion der Entlüftungsvorrichtung 1, nämlich den Transfer
von Luft, optimal erfüllt ist. Schematisch ist gezeigt, dass ein mit Regenwasser gefüllter
Luftstrom LN in zwei trocken gelegte Luftströme LT1, LT2 umgewandelt wird, die als
Frischluft zum Beispiel durch einen Mauerkasten in das Gebäude geführt werden können.
[0048] Um die Funktion der Entnahme von Flüssigkeiten Feststoff aus dem Luftstrom weiter
zu verbessern, werden die Oberflächen der gegeneinander gerichteten Seiten der beiden
Montageplatten 11, 12 vorzugsweise derart strukturiert, dass Flüssigkeit oder auch
Gegenstände auf Hindernisse auftreffen und gehalten werden. Beispielsweise werden
Montageplatten 11, 12 verwendet, die auf wenigstens einer Seite Rippen, Ecken oder
z.B. parallel verlaufende Kanten 150 (in Figur 2 exemplarisch gezeigt) aufweisen.
[0049] In Figur 2 sind zwei der einander gegenüberliegenden Kanalwandsegmente 111, 121 in
dreidimensionaler Darstellung gezeigt. Die Kanalwandsegmente 111, 121, 112, 122 sind
etwa in der Mitte geschnitten. Der Blick auf die andere Seite zeigt ein spiegelbildliches
Bild. Die Kanalwandsegmente 111, 121 sind daher beidseits einstückig mit der Montageplatte
11 bzw. 12 verbunden und von dieser vollständig umrahmt und stabil gehalten.
[0050] In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung kann jedoch vorgesehen werden, dass die
Kanalwandsegmente 111, 121 nur einseitig gehalten werden und in der Art Kammfinger
bilden, die einseitig von einem Rahmenelement der Montageplatte 11 bzw. 12 gehalten
werden, welcher einen Kammrücken bildet. Diese Ausgestaltung wird beispielsweise gewählt,
wenn dickere Montageplatten 11 bzw. 12 verwendet werden, welche die Kanalwandsegmente
111, 121 stabil halten können. Die Kammrücken können dabei einander gegenüberliegen
oder gegensinnig angeordnet sein. Eine erfindungsgemässe Entlüftungsvorrichtung 1
kann somit auch eine eigenständige Trennwand bilden, welche Passanten beispielsweise
im Bereich eines Portals eines öffentlichen Gebäudes, wie einer Bahnstation, oder
eines Einkaufscenters schützen, und aufgrund der einfachen Struktur ästhetisch vorteilhaft
in Erscheinung treten soll.
[0051] Figur 3 zeigt eine bearbeitete aussenliegende Montageplatte 12, die aus einem Blech
ausgeschnitten wurde. Es ist ersichtlich, dass die aussenliegenden Kanalöffnungen
120 freigelegt wurden, indem Flügelelemente 1211 ausgeschnitten und nach innen gebogen
wurden. Die Flügelelemente 1211 bilden zusammen mit je einem Steg, welcher einen Kanalrücken
1210 bildet, ein Kanalwandsegment 121. Jeder Steg bzw. Kanalrücken 1210 ist beidseitig
mit der aussenliegenden Montageplatte 12 einstückig verbunden und somit einstückig
in diese integriert. Die Flügelelemente 1211 sind beispielsweise in einem Bereich
von 30° bis 60°, vorzugsweise 45°, gegenüber der aussenliegenden Montageplatte 12
nach innen gebogen. Dabei können die beiden Flügelelemente 1211 eines Wandelements
121 unterschiedliche Biegewinkel aufweisen.
[0052] Bevor die Flügelelemente 1211 ausgeschnitten werden, können sie vorteilhaft mit beliebigen
Perforationen 10, wie Schlitzen und Bohrungen oder peripheren Verzahnungen versehen
werden, wie dies in Figur 5 an einem Beispiel gezeigt ist. Dort ist zudem gezeigt,
dass die einander zugewandten Flügelelemente 1211L, 1211R asymmetrisch ausgestaltet
werden können. Das rechte Flügelelement 1211R ist etwas länger, so dass es an das
gegenüberliegende Kanalwandsegment 111 anstossen kann. In Figur 2 ist eines der Kanalwandsegmente
121 im Bereich der Frontseite der Flügelelemente 1211 beispielsweise mit Perforationen
10 versehen. Die Frontseiten der perforierten Flügelelemente 1211 können daher nach
innen gegen die Flügelelemente 1111 der benachbarten Seitenwände 111 gebogen werden,
um den von aussen in das Gebäude eindringenden Luftstrom innerhalb des Kanals K zu
filtern. In das Gehäuse eintretende Luft wird somit durch die Perforationen 10 gefiltert,
so dass keine Feststoffe die Entlüftungsvorrichtung 1 durchlaufen können. Diese Filtervorrichtung
kann bei der Vorbearbeitung der Metallplatten in einfacher Weise eingearbeitet werden.
[0053] Ausgehend von dieser Ausgestaltung der Entlüftungsvorrichtung 1 der mit Perforationen
versehenen Kanalwandsegmente 111, 112 gelangt man mit einem weiteren Entwicklungsschritt
zu der in Figur 4 gezeigten Ausgestaltung der Entlüftungsvorrichtung 1, bei der die
innenliegenden und aussenliegenden Kanalwandsegmente 111, 121 miteinander verbunden
sind. Bei dieser Ausgestaltung ist daher nur eine Montageplatte erforderlich, welche
die miteinander verbundenen Kanalwandsegmente 111, 121 trägt bzw. in die die innenliegenden
und aussenliegenden Kanalwandsegmente 111, 121 eingeformt sind. Damit der Luftstrom
von der innenliegenden zur aussenliegenden Kanalöffnung 110, 120 gelangen kann, sind
die miteinander verbundenen Flügelelemente 1111, 1211 der Kanalwandsegmente 111, 121
mit einer Perforation 10 bzw. Einer perforierten Zone versehen, die vorzugsweise um
etwa 45° gegenüber den Flügelelementen 1111, 1211 geneigt ist. Auf diese Weise resultiert
der S-förmig verlaufende Luftkanal K.
[0054] Figur 5 zeigt die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 4 in dreidimensionaler Darstellung.
Die mit den Kanalwandsegmenten 111, 121 versehene Montageplatte weist auf beiden Seiten
Flanschelemente 150 auf, mittels denen die Entlüftungsvorrichtung 1 montierbar ist.
Die Vorrichtung kann mit horizontal (Pfeil A oben) oder vertikal (Pfeil B oben) ausgerichteten
Kanalwandsegmente 111, 121 montiert werden.
[0055] Figur 6 zeigt die Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur 4 in einer prinzipiellen Darstellung.
Bei dieser Ausgestaltung weist die Montageplatte eine Rechteckform mit einem Tastverhältnis
von 50% auf. Damit bei dieser Form die Abspaltung von Wasser aus dem Luftstrom optimal
gelingt, sind die Öffnungen der Perforation 10, wie Schlitze und Bohrungen derart
geneigt in die Flügelelemente 1111; 1211 eingearbeitet, dass die Öffnungen der Perforation
10 von der innenliegenden und aussenliegenden Kanalöffnung 110; 120 abgewandt sind
und der Luftstrom vorzugsweise über eine Kante in die Perforation 10 gelangt.
[0056] Um einen praktisch senkrechten Eintritt des Luftstroms von aussen in die aussenliegenden
Kanalöffnungen 120 zu erzwingen, werden vorzugsweise Trennplatten 8 senkrecht zu den
aussenliegenden Kanalöffnungen 120 ausgerichtet in diese eingefügt. Auf diese Weise
wird gewährleistet, dass der Luftstrom zuerst zum gegenüberliegenden Kanalwandsegment
111 gelangt, bevor er durch die Öffnungen der Perforation 10 hindurch treten kann.
Auf diese Weise wird die Wasserabscheidung weiter gesichert.
[0057] Eine weitere Umlenkung des Luftstroms wird bei der in Figur 7 gezeigten Entlüftungsvorrichtung
1 erzielt, bei der die mit der Perforation 10 versehenen Flügelelemente 1111; 1211
zusätzlich um etwa 15° (insgesamt 105°), beispielsweise 10° bis 30° (insgesamt 100°
bis 120°), nach aussen geneigt sind.
[0058] Der vorteilhafte Aufbau der erfindungsgemässen Entlüftungsvorrichtung 1 von Figur
2 erlaubt es ferner, die Flügelelemente 1111 benachbarter Kanalwandsegmente 111 einer
Metallplatte 11 durch passend gefertigte Filter 6 miteinander zu verbinden.
[0059] Figur 8 zeigt Filter 6, die je ein Filterelement 61 aufweisen, welches beidseits
mit Kopplungselementen 62 versehen ist, die mit Frontstücken benachbarter Flügelelemente
1111 der innenliegenden Montageplatte 11 gekoppelt sind. Die Filterelemente 61 sind
durch die Kanalwandsegmente 121 der aussenliegenden Montageplatte 12 geschützt. Vandalen
haben somit keinen Zugriff zu den Filterelementen 61, so dass diese zuverlässig ihre
Funktionen erfüllen können. Von aussen ist nur eine Metallstruktur erkennbar, die
keine Angriffsfläche für Vandalen zeigt.
[0060] Die Funktion der einfach aufgebauten Filter 6 kann vom Anwender frei gewählt werden.
Dabei kann vorgesehen werden, dass die Filterelemente 61 nur für grobe Feststoffteile
oder auch für Kleinteile, wie auch Insekten undurchlässig ist. Das Filterelement 61
ist beispielsweise als Gitter ausgestaltet und besteht beispielsweise aus Kunststoff
oder Metall.
[0061] Die Kopplungselemente 62 können beispielsweise als Klemmen, Drähte oder Haken ausgebildet
sein, die beispielsweise in Bohrungen in den Flügelelementen 1111; 1211 einführbar
sind.
[0062] Die Flügelelemente 1111, 1112 können daher für die Aufnahme der Filter 6 vorbereitet
werden, so dass diese einfach ausgestaltet und kostengünstig hergestellt werden können.
[0063] Wie dies in Figur 8 gezeigt ist, können die innenliegende und die aussenliegende
Montageplatte 11, 12 durch wenigstens eine dritte Montageplatte 13 ergänzt werden.
Besonders einfach lassen sich zwei Paare von Montageplatten kombinieren. Dadurch kann
noch immer mit geringem Raumbedarf eine weitere Verbesserung der Funktion der Entlüftungsvorrichtung
1 erzielt werden.
[0064] In Figur 3 ist ferner gezeigt, dass die aussenliegende Montageplatte 12 derart zugeschnitten
ist, dass erste und zweite Flanschelemente 128, 129 gebildet werden, die nach einer
Biegung um die Biegelinien B1 und B2 um 90° die Hälfte eines Gehäuserahmens bilden,
welche mit den entsprechenden Flanschelementen 118, 119 der innenliegenden Montageplatte
11 zu einem Gehäuserahmen mit rechteckigem Querschnitt ergänzt wird.
[0065] An den zweiten Flanschelementen 119, 129 ist ferner ein Montageflansch 1291 vorgesehen,
welcher um eine weitere Biegelinie B3 um 90° abgewinkelt wird. Der Montageflansch
1291 ist mit Öffnungen 114, 124 versehen, durch die Montageschrauben 9 hindurch führbar
und in Öffnungen 115, 125 in der gegenüberliegenden Montageplatte 11 bzw. 12 einführbar
ist. Sofern keine selbstwindende Schrauben 9 verwendet werden, die ein Gewinde in
die Öffnungen 115, 125 einarbeiten, so wird vorzugsweise eine Verbindung mit Schrauben
und Schraubenmuttern vorgesehen. Ferner kann vorgesehen werden, dass der Montageflansch
1291 in schlitzartig ausgestaltete Öffnungen 115, 125 eingeführt wird, bevor er abgewinkelt
wird. Die Verbindung zwischen den Montageplatten 11 und 12 kann daher auf verschiedene
Arten erfolgen.
[0066] Figur 9 zeigt eine zusammengesetzte Entlüftungsvorrichtung 1 mit einer Montageplatte
12, welche an der Unterseite ein weiteres Flügelelement 127 aufweist, welches um eine
Biegelinie B4 um etwa 75° nach aussen gedreht ist und so ein Traufblech bildet. Die
innenliegende und/oder aussenliegende Montageplatte 11; 12 können daher noch weiter
bedarfsweise ergänzt werden, um beispielsweise ein Traufblech, ein Deckblech, ein
Schutzblech, ein Abdeckblech oder ein Verbindungsblech zum Beispiel für den Wärmeaustausch
zu bilden. Wie dies in Figur 5 gezeigt ist, kann wenigstens eine der Montageplatten
11, 12 peripher mit einem Befestigungsflansch 126 versehen werden, welcher der Befestigung
der Entlüftungsvorrichtung 1 an einem Installationskörper dient.
[0067] Wie erwähnt erfüllt die Entlüftungsvorrichtung 1 verschiedene Funktionen, weshalb
sie auch vielfältig einsetzbar ist. Besonders vorteilhaft kann die Entlüftungsvorrichtung
1 eingesetzt werden, um Objekte mit Frischluft zu versehen, welche gegebenenfalls
Regenwasser mitführen kann. Aufgrund des vorteilhaften Aufbaus kann die Entlüftungsvorrichtung
1 jedoch auch innerhalb von Gebäuden vorteilhaft eingesetzt werden, um den Austausch
trockener Luft zu ermöglichen. Grundsätzlich kann eine Entlüftungsvorrichtung jedoch
auch als Trennvorrichtung eingesetzt werden, welche Räume unterteilt oder abschliesst.
Beispielsweise kann die Entlüftungsvorrichtung als luftdurchlässige Schiebetür realisiert
werden, welche Zutrittsschutz zu einem Raum bietet. Je nach Bedarf des Anwenders können
die Kanalwandsegmente vertikal, horizontal oder auch geneigt verlaufen.
[0068] Der einfache vorzugsweise einstückige oder zweistückige Aufbau der Entlüftungsvorrichtung
erlaubt es, die Wünsche der Anwender mit minimalem Aufwand zu erfüllen.
1. Entlüftungsvorrichtung (1) insbesondere für ein Gebäude, wie den Einbau in eine Gebäudewand,
mit wenigstens einem Kanal (K), welcher derart von wenigstens einer innenliegenden
Kanalöffnung (110) zu wenigstens einer aussenliegenden Kanalöffnung (120) verläuft,
dass keine direkte Verbindung zwischen der innenliegenden und aussenliegenden Kanalöffnung
(110, 120) resultiert, dadurch gekennzeichnet,
dass innenliegende und aussenliegende Kanalwandsegmente (111; 121) mit je einem Rückenelement
(1110; 1210) versehen sind, welche beidseitig mit zur selben Seite geneigten Flügelelementen
(1111; 1211) versehen sind;
dass die innenliegenden Kanalwandsegmente (111) mit den Rückenelementen (1110) in einer
innenliegenden Ebene und die aussenliegenden Kanalwandsegmente (121) mit den Rückenelementen
(1210) in einer aussenliegenden Ebene liegen und derart angeordnet sind,
dass zwischen den innenliegenden Kanalwandsegmenten (111) die innenliegenden Kanalöffnungen
(110) und zwischen den aussenliegenden Kanalwandsegmenten (121) die aussen liegenden
Kanalöffnungen (120) angeordnet sind;
dass die aussenliegenden Kanalöffnungen (120) je einem Rückenelement (1110) der innenliegenden
Kanalwandsegmente (111) und die innenliegenden Kanalöffnungen (110) je einem Rückenelement
(1210) der aussenliegenden Kanalwandsegmente (121) gegenüber liegen; und
dass die einander zugewandten und zueinander korrespondierenden Flügelelemente (1111,
1211) der innenliegenden und aussenliegenden Kanalwandsegmente (111, 121) getrennt
einander überlappen und einen Kanalspalt (100) begrenzen oder miteinander verbunden
und mit Perforationen (10) versehen sind.
2. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine gefaltete Montageplatte, vorzugsweise ein gefaltetes Metallblech, vorgesehen
ist, welche die innenliegenden und die aussenliegenden Kanalwandsegmente (111; 121)
sowie die Perforationen (10) umfasst.
3. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
dass die innenliegenden Kanalwandsegmente (111) einstückig mit einer innenliegenden
Montageplatte (11), vorzugsweise einem Metallblech, verbunden und teilweise daraus
ausgeschnitten und gekrümmt sind, so dass die wenigstens eine innenliegende Kanalöffnung
(110) resultiert,
dass die aussenliegenden Kanalwandsegmente (121) einstückig mit einer aussenliegenden
Montageplatte (12), vorzugsweise einem Metallblech, verbunden und teilweise daraus
ausgeschnitten und gekrümmt sind, so dass die wenigstens eine aussenliegende Kanalöffnung
(120) resultiert, und
dass die innenliegende und die aussenliegende Montageplatte (11, 12) vorzugsweise
parallel zueinander ausgerichtet sind, so dass die gegeneinander gebogenen innenliegenden
und aussenliegenden Kanalwandsegmente (111, 121) einander übergreifend den wenigstens
einen Kanal (K) bilden.
4. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flügelelemente (1111, 1211) der innenliegenden und aussenliegenden Kanalwandsegmente
(111, 121) je in der Art eines Fensters aus dem innenliegenden und aussenliegenden
Montageplatte (11, 12) ausgeschnitten und die Rückenelemente (1110; 1210) oben und/oder
unten mit der Montageplatte (11; 12), vorzugsweise mit einem verbleibenden Rahmen
verbunden sind.
5. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die innenliegenden und/oder die aussenliegenden Kanalwandsegmente (111, 121) ein
symmetrisches oder asymmetrisches V- oder U-Profil bilden, dessen Seitenwände (1111,
1211) vorzugsweise gegeneinander geneigt sind oder dass die innenliegenden und die
aussenliegenden Kanalwandsegmente (111, 121) vertikal oder ausgerichtet sind.
6. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass die innenliegenden und die aussenliegenden Kanalwandsegmente (111, 121) derart ineinander
eingreifen bzw. die miteinander verbundenen Flügelelemente (1111, 1211) derart gebogen
sind, dass der von der aussenliegenden Kanalöffnung (110; 120) der innenliegenden
bzw. aussenliegenden Montageplatte (11; 12) ausgehende wenigstens eine Kanal (K) streckenweise
wieder geneigt gegen die innenliegende bzw. aussenliegende Montageplatte (11; 12)
zurück verläuft, bevor er die innenliegende Kanalöffnung (120, 110) der aussenliegenden
bzw. innenliegenden Montageplatte (12; 11) erreicht.
7. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (K) von der innenliegenden Kanalöffnung (110) zur aussenliegenden Montageplatte
(12) und wieder zurück zur innenliegenden Montageplatte (11) verläuft, bevor er die
aussenliegende Kanalöffnung (120) erreicht.
8. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 elf - 7, dadurch gekennzeichnet, dass die gegebenenfalls miteinander verbundenen Flügelelemente (1111; 1211) mit Perforationen
(10) versehen sind, welche für Luft, nicht aber für Festkörper und Flüssigkeiten durchlässig
sind.
9. Entlüftungsvorrichtung (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass Öffnungen der Perforation (10), wie Schlitze und Bohrungen derart geneigt in die
Flügelelemente (1111; 1211) eingearbeitet sind, dass die Öffnungen der Perforation
(10) von der innenliegenden und aussenliegenden Kanalöffnung (110; 120) abgewandt
sind und der Luftstrom vorzugsweise über eine Kante in die Perforation (10) gelangt.
10. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass benachbarte Frontseiten der innenliegenden und/oder aussenliegenden Flügelelemente
(1111; 1211) durch ein Filter (6) miteinander verbunden sind, welches ein Filterelement
(61), vorzugsweise bestehend aus einem Gitterstoff aus Kunststoff oder Metall, umfasst,
das beidseitig vorzugsweise mit Kopplungselementen (62) verbunden ist, die mit den
Flügelelementen (1111; 1211) verbindbar sind.
11. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 2 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlüftungsvorrichtung (1) einstückig aus einer Montageplatte oder zweistückig
aus zwei Montageplatten (11, 12) gefertigt ist.
12. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Montageplatten (11, 12) ein Flügelelement (127) aufweist, welches
ein Traufblech oder ein Deckblech bildet und/oder dass wenigstens eine der Montageplatten
(11, 12) peripher einen Befestigungsflansch (126) aufweist, welches der Befestigung
der Entlüftungsvorrichtung (1) an einem Installationskörper dient.
13. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 - 12, dadurch gekennzeichnet, dass die vorzugsweise identisch ausgestalteten Montageplatten (11, 12) aus einem Blech
ausgestanzt sind und/oder dass die Montageplatten (11, 12) aus Aluminium oder Blech
bestehen und vorzugsweise eine veredelte, gegebenenfalls verzinkte Oberfläche aufweisen
und/oder, dass die Montageplatten (11, 12) wenigstens auf den einander zugewandten
Seiten eine Oberflächenstruktur (150) mit Rippen, Kanten oder Ecken aufweisen.
14. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 - 13, dadurch gekennzeichnet, dass drei oder mehr Montageplatten (11, 12) parallel geschaltet sind, oder dass wenigstens
zwei Entlüftungsvorrichtungen (1) nach einem der Ansprüche 1 - 13 hintereinander geschaltet
sind
15. Entlüftungsvorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 3 - 14, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens zwei Montageplatten (11, 12) gegeneinander thermisch isoliert sind
und/oder dass die wenigstens zwei Montageplatten (11, 12) von wenigstens zwei Entlüftungsvorrichtungen
(1), von denen die erste der Durchfuhr von Frischluft und die zweite der Durchfuhr
von Abluft dient, thermisch gegeneinander isoliert sind und wenigstens zwei der zueinander
korrespondierenden Montageplatten (11, 11 bzw. 12, 12) miteinander thermisch gekoppelt
sind.