[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung
einer zweiten Form von Bilddaten aus einer ersten Form von Bilddaten eines Untersuchungsobjekts.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Bildbearbeitungsstation in der radiologischen
Bildgebung zur Bestimmung einer zweiten Form von Bilddaten aus einer ersten Form von
Bilddaten sowie eine Bildgebungseinrichtung.
[0002] Bildgebende Systeme der Medizintechnik nehmen heute eine bedeutende Rolle bei der
Untersuchung von Patienten ein. Die von den bildgebenden Systemen erzeugten Darstellungen
der inneren Organe und Strukturen des Patienten werden zu vorbeugenden Untersuchungen
(Screening), zur Gewebeentnahme (Biopsie), der Diagnose von Krankheitsursachen, zur
Planung von Operationen, bei der Durchführung von Operationen oder auch zur Vorbereitung
von therapeutischen Maßnahmen angewandt. Beispiele für solche bildgebenden Systeme
sind Ultraschallsysteme, Röntgengeräte, Röntgen-Computertomographie(CT)-Systeme, Positronen-Emissionstomographie(PET)-Systeme,
Single-Photon-Emissionstomographie(SPECT)-Systeme oder Magnetresonanz (MR) -Systeme.
[0003] Die einzelnen bildgebenden Systeme unterscheiden sich dabei zum Einen dadurch, welche
Körperbereiche des Patienten in der jeweiligen Anwendung dargestellt werden sollen.
So eignen sich Geräte und Systeme, die auf Röntgenstrahlen basieren, eher für die
Darstellung von Knochen und knochenartigen Strukturen, während MR-Systeme eher für
die Darstellung von Muskel- oder Fettgewebe und der inneren Organe eingesetzt werden.
Zum Anderen spielen die Untersuchungszeiten bei der Bildgebung und die Anschaffungskosten
des bildgebenden Systems und die aus Beiden resultierenden Gesamtkosten einer Bildgebung
eine wesentliche Rolle. Entsprechend werden kostengünstigere Bildgebungssysteme und
Bildgebungsverfahren üblicherweise bei Routineuntersuchungen, wie der vorbeugenden
Krebsuntersuchung, eingesetzt, da diese regelmäßig an einer großen Zahl von Patienten
durchzuführen sind. Aufwändigere und kostenintensivere Verfahren, die meist detaillierte,
dreidimensionale Bilddaten bereitstellen, werden dagegen oft nur dann angewandt, wenn
vorbeugende Untersuchungen auf mögliche Erkrankungen hinweisen oder operative Eingriffe
zwingend notwendig werden. Ein Einsatz der kostenintensiven bildgebenden Verfahren
bei Routineuntersuchungen dagegen ist häufig aus Kostengründen nicht möglich. Darüber
hinaus sind die kostenaufwändigen genaueren Bildgebungssysteme vielfach am Ort des
Patienten oder zeitlich nicht verfügbar.
[0004] Ein weiteres Problem der medizinischen Bildgebung ergibt sich dadurch, dass während
einer Bilddatenaufnahme der betreffende Körperbereich des Patienten sich in einer
bestimmten Position befinden muss, beziehungsweise auch durch zusätzliche medizinische
Apparaturen in eine bestimme Position gebracht oder in einer Position fixiert wird,
welche sich für die Bildgebung besonders eignet, insbesondere um Bewegungen des Körperbereichs
während der Bilddatenaufnahme zu vermeiden, oder um die Bildqualität durch Standardisierung
der Aufnahmesituation und Reduzierung des durchstrahlten Körpervolumens zu erhöhen.
[0005] Bei einem anschließenden medizinischen Eingriff an diesem Patienten dagegen kann
sich der betreffende Körperbereich des Patienten dann in einer, mitunter wesentlich
anderen Position befinden. Insbesondere wird der medizinische Eingriff oft ohne die
genannten medizinischen Apparaturen stattfinden, da diese das medizinische Fachpersonal
bei der Durchführung des Eingriffs behindern könnten. Das heißt nun aber, dass die
Bilddaten des Körperbereich nicht dem Zustand des Körperbereichs während des medizinischen
Eingriffs entsprechen, so dass das medizinische Fachpersonal die Bilddaten nur bedingt
als Grundlage für die Durchführung des Eingriffs heranziehen kann, beziehungsweise,
dass das Risiko besteht, dass der Eingriff in nicht optimaler Weise erfolgt, da eine
räumliche Zuordnung der zu operierenden Abschnitte im betroffenen Körperbereich den
genannten Abweichungen unterliegen kann.
[0006] Es besteht daher ein Bedarf an Verfahren und Einrichtungen in der radiologischen
Bildgebung, mit denen sich Bilddaten, die in einer bestimmten Form erzeugt wurden,
beispielsweise mit einem kostengünstigen Bildgebungssystem oder in einer bestimmten
Positionierung des interessierenden Körperbereichs, in Bilddaten einer weiteren Form
umwandeln lassen, beispielsweise in Bilddaten, die sich für einen medizinischen Eingriff
eignen. Zur Lösung diese Problems werden in der medizinischen Praxis u.a. auf Basis
der Bilddaten Handskizzen mit präoperativen Markierungen durch einen Radiologen angefertigt,
die einem Chirurgen Hinweise darauf geben, an welchen Stellen des betreffenden Körperbereichs
ein medizinischer Eingriff erfolgen sollte. Es ist aber offensichtlich, dass ein derartiges
Vorgehen fehleranfällig ist und damit mit Risiken für den Patienten verbunden sein
kann.
[0007] Darüber hinaus sind aus
G. Schie et al., "Correlating locations in ipsilateral breast tomosynthesis views
using an analytical hemispherical compression model", Phys. Med. Biol. 56 (2011) erste Verfahren bekannt, mit denen sich bestimmte Regionen in Bilddaten eines Körperbereichs,
der durch eine äußere Apparatur komprimiert wurde, auf Bilddaten abbilden lassen,
die unter einem anderen Bildgebungswinkel mit einer abweichenden Komprimierung aufgenommen
wurden. Dazu werden bei Schie et al. für den betreffenden Körperbereich spezifische
biomechanische Annahmen getroffen und spezifische biomechanische Parameter bestimmt,
um die genannte Abbildung zu ermöglichen. Dieses Verfahren ist damit aber auf den
jeweiligen Körperbereich limitiert und kann nicht ohne weiteren Aufwand auf andere
Körperbereiche mit abweichenden biomechanischen Eigenschaften übertragen werden.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Einrichtung
anzugeben, welche aus einer ersten Form von radiologischen Bilddaten eines Untersuchungsobjekts
Bilddaten in einer geeigneten zweiten Form bestimmt und damit die genannten Probleme
löst und die Einschränkungen der bekannten Verfahren vermeidet.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Bildbearbeitungsstation
nach Anspruch 13 gelöst.
[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung einer
zweiten Form von Bilddaten aus einer ersten Form von Bilddaten eines Untersuchungsobjekts
umfasst einen ersten Schritt, bei dem in den Bilddaten der ersten Form ein Satz einer
definierten Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten bestimmt wird. Mit "Mehrzahl" wird dabei
hier und im Weiteren eine positive natürliche Zahl größer als Eins bezeichnet. Der
Begriff "Untersuchungsobjekt" bzw. "Patient" steht hier und im Folgenden für einen
in medizinischer Behandlung befindlichen Menschen oder ein in medizinischer Behandlung
befindliches Tier. Dabei sind auch Untersuchungsobjekte mit eingeschlossen, welche
keine Erkrankung aufweisen, also auch Menschen, bei denen Bilddaten zur Vorbeugung,
z.B. bei einem präventiven Screening zur Krebs-Vorsorge, erzeugt werden. Im Weiteren
werden die Begriffe "Untersuchungsobjekt" und "Patient" gleichbedeutend und ohne Einschränkung
der Erfindung verwendet. Außerdem wird in der Erfindung im Allgemeinen nicht zwischen
weiblichen und männlichen Patienten unterschieden, sondern weitgehend einheitlich
der männliche Begriff "Patient" verwendet, auch wenn das Verfahren ebenso an Patientinnen
einsetzbar ist.
[0011] Die Bilddaten der ersten Form können durch eine Messung oder Bilddatenaufnahme mit
einem System der radiologischen Bildgebung erzeugt worden sein. Beispielsweise kann
es sich bei den Bilddaten der ersten Form um ein zweidimensionales Bild des Körperbereichs
handeln, das mit einer in der medizinischen Praxis üblichen Röntgeneinrichtung aufgenommen
wurde. Ebenso sind dreidimensionale Aufnahmeverfahren zur Erzeugung der Bilddaten
der ersten Form denkbar, also beispielsweise Verfahren mit CT-, PET- oder MR-Systemen.
Zusätzlich sind weitere Ausprägungen von Bilddaten denkbar, beispielsweise dreidimensionale
Bilddaten, die mit Hilfe eines sog. 3D-Tomosynthese-Verfahren aus mehreren zweidimensionalen
Bilddatenaufnahmen gewonnen wurden. Entsprechend kann es sich bei dem Satz an Eingangsbildpunkten
um einen Satz mit zweidimensionalen Bildpunkten oder dreidimensionalen Bildpunkten
handeln, beispielsweise einen Vektor, der eine Anzahl K an dreidimensionalen Bildpunkten
umfasst. Im Folgenden werden die Begriffe "Satz" und "Vektor" gleichbedeutend verwendet.
Symbolzeichen für Vektoren und Matrizen werden durch Fettdruck kenntlich gemacht.
Die Eingangsbildpunkte in den Bilddaten der ersten Form können dabei manuell oder
automatisiert oder auch in einer geeigneten semi-automatischen Weise bestimmt werden.
[0012] In einem zweiten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt eine prognostizierende
Bestimmung eines Satz an Zielformparametern eines Zielformmodells mit einer definierten
Mehrzahl L an Zielformparametern durch ein datengetriebenes Regressionsverfahren aus
der Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten. Dabei ist in vorteilhafter Weise die Mehrzahl
L an Zielformparametern kleiner als die Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten. Als Zielformmodell
wird hier ein mathematisches Modell bezeichnet, welches Bilddaten der zweiten Form
in einer möglichst kompakten Weise beschreiben kann, um damit den Aufwand bei der
Bestimmung der zweiten Form an Bilddaten gering zu halten, so dass die Ausführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens in besonders zeit- und damit kosteneffizienter Weise
möglich ist. Dies wird dadurch erreicht, dass das Zielformmodell die Eigenschaften
der Bilddaten mit einer Mehrzahl L an Zielformparametern wiedergibt, wobei der Wert
für L so gewählt wird, dass die Zielformparameter die Bilddaten der zweiten Form hinreichend
genau repräsentieren, aber der Wert für L zugleich geringer ist als die Mehrzahl K
an Bildpunkten der Eingangsbildpunkte und auch geringer ist als eine Mehrzahl M an
Bildpunkten, welche die Bilddaten der zweiten Form bestimmen. Insbesondere kann ein
einzelner Zielformparameter des Zielformmodells auch eine Mehrzahl an Bildpunkten
in den Bilddaten der zweiten Form beschreiben, wodurch sich die gewünschte Effizienz
bei der Bestimmung der Bilddaten der zweiten Form ergibt.
[0013] Die Bestimmung der Mehrzahl L an Zielformparametern aus der Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten
erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch ein Regressionsverfahren. Gegenüber
einem rein analytischen Verfahren kann durch die Anwendung eines Regressionsverfahrens
in vorteilhafter Weise erreicht werden, dass für alle denkbaren Ausprägungen der betrachteten
Körperbereiche des Untersuchungsobjekts ein Satz an Zielformparametern bestimmbar
oder zumindest abschätzbar ist. Das Verfahren stellt also durch die Verwendung eines
Regressionsverfahrens sicher, dass für alle Untersuchungsobjekte Bilddaten der zweiten
Form bestimmt werden können.
[0014] Im Besonderen handelt es sich bei dem Regressionsverfahren um ein datengetriebenes
Regressionsverfahren, das heißt, dass das Regressionsverfahren aus existierenden radiologischen
Bilddaten, sog. Trainingsbilddaten, abgeleitet wurde. Entsprechend werden für das
Regressionsverfahren keine Annahmen über die Eigenschaften des Untersuchungsobjekts
gemacht. Insbesondere ist es nicht notwendig, zur Festlegung des Regressionsverfahrens
vorab biomechanische Parameter, wie beispielsweise die Elastizität von Muskelgewebe,
zu bestimmen. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren in vorteilhafter Weise für
viele oder alle Körperbereiche des Untersuchungsobjekts einsetzbar. Die der Ableitung
des Regressionsverfahrens zugrunde liegenden Trainingsbilddaten umfassen typischerweise
Bilddaten von Untersuchungsobjekten, die jeweils paarweise in der ersten und in der
zweiten Form vorliegen. Das Regressionsverfahren wird mit Hilfe der Trainingsbilddaten
bestimmt beziehungsweise parametrisiert und dient in der Folge der prognostizierenden
Bestimmung von Bilddaten der zweiten Form für Bilddaten, die nur in der ersten Form
vorliegen.
[0015] In einem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die zweite Form von
Bilddaten aus dem Satz an Zielformparametern bestimmt. Die im zweiten Schritt des
Verfahrens bestimmten Zielformparameter legen die Eigenschaften des Zielformmodells
fest, so dass aus dem nun parametrisierten Zielformmodell in einfacher Weise Bilddaten
ableitbar sind. Beispielsweise können aus einem parametrisierten dreidimensionalen
Zielformmodell durch Schnittbildung mit geometrischen Ebenen zweidimensionale Bilddaten
der zweiten Form einfach erzeugt werden. Diese zweidimensionalen Bilddaten der zweiten
Form können dann z.B. einem Chirurgen bei der Durchführung operativer Eingriffe wertvolle
Hilfe bei der Identifikation kritischer Gewebestrukturen geben.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren lässt sich bei einer Vielzahl an Ausprägungen radiologischer
Bilddaten beziehungsweise einer Vielzahl an Anwendungsfällen in der radiologischen
Bildgebung vorteilhaft einsetzen. Beispielsweise könnten die Bilddaten der ersten
Form bei einer Bilddatenaufnahme entstanden sein, bei der sich der Patient in Bauchlage,
d.h. auf dem Bauch liegend, befand. Ein folgender medizinischer Eingriff erfolgt aber
meist an Patienten in Rückenlage. Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens lassen
sich nun besonders vorteilhaft die Bilddaten der ersten Form in Bauchlage in Bilddaten
der zweiten Form in Rückenlage umwandeln, ohne dass dazu weitere Bilddatenaufnahmen
des Patienten in Rückenlage notwendig wären. Dadurch werden die Zeit- und Kostenaufwände
in der radiologischen Bildgebung verringert und die radiologische Belastung der Patienten,
z.B. durch Röntgenstrahlen, reduziert. Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren
angewandt werden, um Bilddaten, die von Patienten in einer stehenden Position erzeugt
wurden, in Bilddaten umzuwandeln, die einer liegenden Position entsprechen. Darüber
hinaus ist es möglich, dreidimensionale Bilddaten eines Patienten in der ersten Form,
welche durch ein Röntgen-Tomosynthese-Verfahren erzeugt wurden, in Bilddaten der zweiten
Form umzuwandeln, die in einigen Fällen anstelle von Bilddaten aus dreidimensionalen
MR-Verfahren genutzt werden können, so dass auf eine zusätzliche zeit- und kostenintensive
MR-Bildgebung an diesem Patienten verzichtet werden kann.
[0017] Eine erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation in der radiologischen Bildgebung zur
Bestimmung einer zweiten Form von Bilddaten aus einer ersten Form von Bilddaten eines
Untersuchungsobjekts umfasst eine Eingangsbildpunkteinrichtung zur Bestimmung eines
Satzes einer definierten Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten in den Bilddaten der ersten
Form. Weiterhin umfasst die erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation eine Prognoseeinrichtung
zur Bestimmung eines Satzes an Zielformparametern eines Zielformmodells mit einer
definierten Mehrzahl L an Zielformparametern durch ein datengetriebenes Regressionsverfahren
aus der Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten, wobei die Mehrzahl L an Zielformparametern
kleiner ist als die Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten. Darüber hinaus umfasst die
erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation eine Bilddatenbestimmungseinrichtung zur
Bestimmung der zweiten Form von Bilddaten aus dem Satz an Zielformparametern. Die
erfindungsgemäße Eingangsbildpunkteinrichtung, die erfindungsgemäße Prognoseeinrichtung
oder die erfindungsgemäße Bilddatenbestimmungseinrichtung können dabei teilweise oder
vollständig durch Hardware-Komponenten ausgeführt sein, beispielsweise unter Verwendung
von Halbleiter-Bausteinen wie ASICs (Application Specific Integrated Circuits), FPGAs
(Field Programmable Gate Arrays), oder PLAs (Programmable Logic Arrays).
[0018] Die abhängigen Ansprüche sowie die nachfolgende Beschreibung enthalten besonders
vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung, wobei insbesondere
auch die Ansprüche einer Kategorie analog zu den abhängigen Ansprüchen einer anderen
Anspruchskategorie weitergebildet sein können.
[0019] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren so ausgebildet, dass der Satz an Zielformparametern
eine Abweichung von einem standardisierten geometrischen Zielformmodell beschreibt.
Ein für eine bestimmte Bilddatenaufnahme spezifisches Zielformmodell kann damit als
Summe aus einem standardisierten geometrischen Zielformmodell und den Abweichungen
von diesem standardisierten Zielformmodell beschrieben werden. Wird beispielsweise
das Zielformmodell durch einen Satz oder Vektor
s beschrieben, welcher eine Mehrzahl N an Bildpunkten enthält und wird das standardisierte
geometrische Zielformmodell durch einen Satz oder Vektor
sM beschrieben, welcher ebenfalls eine Mehrzahl an Bildpunkten N enthält, dann kann
der Vektor
s des Zielformmodells zumindest näherungsweise wie folgt bestimmt werden:

[0020] Hierbei ist
y der Satz oder Vektor an Zielformparametern der Länge L und
P eine Matrix, welche sich aus den Basisvektoren des Zielformmodellraums zusammensetzt.
Für den Fall, dass die Bilddaten in dreidimensionaler Ausprägung vorliegen, enthalten
der Vektor
s und der Vektor
sM jeweils N Bildpunkte, wobei jeder Bildpunkt i ∈ {1, 2, ... , N} durch drei Zahlenwerte
(x
i, y
i, z
i) dargestellt wird, so dass in diesem Fall für den Vektor
s und
sM gilt:

und

[0021] Dabei handelt es sich bei den Zahlenwerten x
i, y
i und z
i nicht notwendigerweise um Koordinaten in einem kartesischen Raum. Andere Raumdarstellungen,
wie beispielsweise Zylinder- oder Kugelkoordinatensysteme sind im Rahmen des erfindungsgemäßen
Verfahrens ebenso anwendbar. Die Matrix
P aus Basisvektoren kann unter anderem aus existierenden radiologischen Bilddatensammlungen
oder sog. Trainingsbilddatensätzen bestimmt werden, welche die Bilddaten der zweiten
Form eines Untersuchungsobjekts enthalten. Da dann das standardisierte geometrische
Zielformmodell auf existierenden Trainingsbilddatensätzen basiert, lässt es sich auch
als sog. statistisches Zielformmodell bezeichnen. Zur Bestimmung der Matrix
P kann bevorzugt das Verfahren der Hauptkomponentenanalyse (principal component analysis,
PCA) vorteilhaft eingesetzt werden.
[0022] Besonders bevorzugt wird das standardisierte geometrische Zielformmodell durch Mittelwertbildung
aus den gegebenen radiologischen Trainingsbilddatensätzen bestimmt. Für eine gegebene
Anzahl J an Trainingsbilddaten
st mit t ∈ {1, 2, ... , J} mit:

ergibt sich damit der Vektor
sM des standardisierten geometrischen Zielformmodells als:

[0023] Neben dieser sog. arithmetischen Mittelwertbildung sind für das erfindungsgemäße
Verfahren auch andere Mittelungsverfahren denkbar.
[0024] Bevor der Mittelwert berechnet wird, werden bevorzugt alle Trainingsbilddatensätzen
einigermaßen aliniert, um eine geringere Varianz im statistischen Zielformmodell zu
erhalten. Hierbei kann bevorzugt die Methode der sog. Generalisierten Procrustes Analyse
(GPA) angewandt werden.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet,
dass die Bestimmung eines Satzes einer definierten Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten
in den Bilddaten der ersten Form zumindest einen der folgenden drei Verfahrensschritte
umfasst. Zunächst wird die erste Form der Bilddaten durch einen Segmentierungsverfahrensschritt
bearbeitet. Das heißt im Wesentlichen, dass einzelne Bereiche in den Bilddaten zu
Segmenten zusammengefasst werden, bzw. in Segmenten gruppiert werden. Für Bilddaten
die in zweidimensionaler Form vorliegen heißt das, dass benachbarte Bilddaten-Pixel
in einem Segment zusammengefasst werden, sofern sie bestimmte Bedingungen, welche
auch als Homogenitätskriterien bezeichnet werden, erfüllen. So könnten Pixel, deren
Grauwerte ähnlich sind, d.h. deren Grauwerte beispielsweise auf eine ähnliche Schwächung
von Röntgenstrahlen beim Durchlaufen eines Untersuchungsobjekts hinweisen, in einem
gemeinsamen Segment zusammengefasst werden. Durch eine derartige Segmentierung lassen
sich in den Bilddaten somit oft Organe, zusammenhängende Knochenstrukturen oder beispielsweise
die Hautoberfläche des Untersuchungsobjekts in einem Segment zusammenfassen. Eine
den Pixeln entsprechende Zusammenfassung kann für die sog. Voxel angewandt werden,
um dreidimensionalen Bilddaten zu segmentieren. Besonders bevorzugt wird die Segmentierung
dabei automatisch, das heißt ohne manuelle Eingriffe eines Bedieners, oder zumindest
weitestgehend automatisch mit einer eher geringen Anzahl an manuellen Eingriffen erfolgen.
Für eine derartige Ausführung der Segmentierung eignen sich bevorzugt Schwellwertbildungsverfahren
("Thresholding") oder Regionenwachstumsverfahren ("Region growing"). Bei Letzterem
geht das Verfahren von einem oder mehreren Start- oder Saatpunkten aus, d.h. im Fall
von zwei- oder dreidimensionalen Bilddaten von Saat-Pixeln oder Saat-Voxeln. Anschließend
werden an die Saat-Pixel bzw. Saat-Voxel angrenzende Pixel oder Voxel immer dann zu
der Menge an Saat-Pixeln oder Saat-Voxeln hinzugefügt, wenn sie ein Homogenitätskriterium
erfüllen.
[0026] Neben dem Segmentierungsverfahrensschritt wird in der bevorzugten Ausführungsform
der Bestimmung eines Satzes an Eingangsbildpunkten eine Anzahl an anatomischen Landmarken
in der ersten Form der Bilddaten bestimmt. Besonders bevorzugt erfolgt eine derartige
Bestimmung mit automatischen oder teilweise automatischen Detektionsverfahren des
maschinellen Lernens, wobei die zu detektierenden Landmarken innerhalb der Bilddaten
besonders bevorzugt als 3-D Haar-Merkmale, basierend auf den Bilddaten der ersten
Form, repräsentiert werden.
[0027] Weiterhin ist die bevorzugte Ausführungsform der Bestimmung eines Satzes Eingangsbildpunkten
durch die Bestimmung einer Anzahl an Grenzflächen in den segmentierten Bilddaten der
ersten Form, bevorzugt nach einem Marching-Cube-Verfahren, gekennzeichnet, wobei die
geometrische Lage der Grenzflächen durch die vorab bestimmten anatomischen Landmarken
festgelegt wird. Anschließend werden die Eingangsbildpunkte in der ersten Form der
Bilddaten so bestimmt, dass zumindest ein Teil der Eingangsbildpunkte auf den vorab
bestimmten Grenzflächen liegt.
[0028] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren dadurch gekennzeichnet, dass der Satz
an Eingangsbildpunkten so bestimmt wird, dass die Eingangsbildpunkte näherungsweise
gleichmäßig auf einer Anzahl an Grenzflächen des Körperbereichs verteilt sind. Insbesondere
können die Eingangsbildpunkte in einer Mehrzahl an Gruppen angeordnet sein, wobei
die Eingangsbildpunkte innerhalb einer Gruppe sich in gleichem räumlichem Abstand
von einer anatomischen Landmarke befinden. Eine Gruppe kann dabei auch nur aus einem
Eingangsbildpunkt bestehen.
[0029] In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist das Verfahren
so ausgebildet, dass es vorteilhaft auf Körperbereiche des Untersuchungsobjekts anwendbar
ist, die als Paar an dem Untersuchungsobjekt auftreten. Dies betrifft sowohl äußere
Organpaare des Untersuchungsobjekts, wie Augen, Ohren, Hände, Arme, Beine, Füße, Brüste,
usw. als auch innere Organpaare des Untersuchungsobjekts, wie Lungenflügel, Nieren,
Herzkammern, Gehirnhälften, usw. Dazu wird zur Anwendung des Verfahrens für den zweiten
Teil des Paares das Verfahren für den ersten Teil angewandt, wobei hier vor der Bestimmung
des Satzes an Eingangsbildpunkten die Bilddaten der ersten Form des zweiten Teils
des Paares an einer Spiegelachse gespiegelt werden und nach der Bestimmung der zweiten
Form der Bilddaten diese erneut an einer Spiegelachse gespiegelt werden. Das heißt,
dass sich durch diese Ausführungsform ein erfindungsgemäßes Verfahren, welches für
den erste Teil eines Paares eines Körperbereiches erstellt wurde, mit geringem Aufwand
auf den zweiten Teil des Paares anwendbar ist, ohne dass dazu das Verfahren für den
zweiten Teil des Paares entwickelt werden muss. Insbesondere ist es vorteilhafterweise
nicht notwendig, dass für den zweiten Teil des Paares des Körperbereichs des Untersuchungsobjekts
Trainingsbilddatensätze vorliegen.
[0030] Bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren einsetzbar, wenn Körperbereiche des
Untersuchungsobjekts während der Aufnahme der ersten Form der Bilddaten durch einen
äußeren Mechanismus einer Verformung ausgesetzt sind und die zweite Form der Bilddaten
die Körperbereiche ohne diese Verformung darstellen soll. Derartige äußere Mechanismen
zur Verformung oder Kompressionen eines Körperbereichs werden u.a. eingesetzt, um
den Körperbereich in einer bestimmten Position während der Bilddatenaufnahme zu fixieren
oder um das bei der Bildgebung durchstrahlte Körpervolumen zu reduzieren, bzw. um
eine definierte Durchstrahlungsdicke bei der Bildgebung zu gewährleisten. Mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens können damit Bilddaten eines Körperbereichs in nicht
komprimierter Darstellung aus dessen Bilddaten in komprimierter Darstellung erzeugt
werden.
[0031] Besonders bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren für die Anwendung an einer
weiblichen Brust vorgesehen, das heißt, dass der der Verformung ausgesetzte Körperbereich
eine Brust umfasst. Bei den Bilddaten der ersten Form handelt es sich dann vorzugsweise
um Bilddaten, welche durch ein Verfahren der Brusttomosynthese ermittelt wurden. Bei
einer Brusttomosynthese, insbesondere der digitalen Brusttomosynthese (DBT), werden
von einer Patientin häufig zwei oder mehr Aufnahmen in unterschiedlichen Positionen
erstellt. Die Brust wird dabei während der Bilddatenaufnahme durch einen Mechanismus,
der plattenähnliche Strukturen umfasst, beispielsweise durch ein sog. Kompressions-Paddle,
komprimiert. In der medizinischen Praxis gängige Aufnahmepositionen sind die sog.
"Mediolateral-Oplique"(MLO)-Position und die sog. "Cranio-Caudal"(CC)-Position. Die
Aufnahmepositionen unterscheiden sich durch den geometrischen Winkel, unter dem die
Bilddaten erzeugt werden, wobei hierzu insbesondere Röntgeneinrichtungen verwendet
werden, bei denen die Röntgenröhre schwenkbar ist, beispielsweise in Winkelschritten
von +/-25°. Mit Hilfe von geeigneten Rekonstruktionsverfahren lassen sich dann aus
zweidimensionalen Bilddaten mit unterschiedlichen Aufnahmewinkeln dreidimensionale
Bilddaten erzeugen und anschließend mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens in
dreidimensionale Bilddaten in unkomprimierter Darstellung umwandeln. Die Bilddaten
der zweiten Form sind dann vorzugsweise Bilddaten der Brust in unkomprimierter Form,
z.B. einer stehenden oder liegenden Patientin, oder in einer auf dem Bauch liegenden
Position, beispielsweise in einem MR-Gerät. Grundsätzlich können aber auch die Bilddaten
der zweiten Form die Brust in einer durch äußere Einflüsse, z.B. durch eine Brustspule
im MR-Gerät und/oder Gravitation, verformten Lage zeigen.
[0032] Das heißt, dass es durch das erfindungsgemäße Verfahren möglich wird, Bilddaten von
relativ kostengünstigen Mammographie-Einrichtungen für operative Eingriffe, welche
an der Brust in unkomprimierter Form stattfinden, zu verwenden, ohne dass die Bilddaten
durch die Kompression verfälscht sind. Neben der genannten Kompression der Brust während
einer Mammographie können die Bilddaten der ersten Form auch von einer Bilddatenaufnahme
stammen, bei der die Patientin sich in Bauchlage befand und die Brust durch die Gravitation
und/oder Brustspule verformt ist. Dies gilt insbesondere für die sog. "Face-Down"-MR-Tomographie-Bildgebung.
Auch in diesem Fall lassen sich mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens Bilddaten
der zweiten Form bestimmen, die einer nicht verformten Position, bzw. einer Bilddatenaufnahme
in Rückenlage entsprechen.
[0033] Bevorzugt wird der Satz an Eingangsbildpunkten durch das erfindungsgemäße Verfahren
so bestimmt, dass die Eingangsbildpunkte auf der Oberfläche der Brust liegen und besonders
bevorzugt die Eingangsbildpunkte Gruppen (mit einem oder mehreren Eingangsbildpunkten)
zugeordnet sind, wobei die Eingangsbildpunkte innerhalb einer Gruppe in etwa den gleichen
Abstand von der Papilla der Brust aufweisen. Dabei kann das Verfahren Schritte zur
zumindest teilweise automatischen Bestimmung der Papilla der Brust umfassen.
[0034] Die prognostizierende Bestimmung der Mehrzahl L an Zielformparametern aus der Mehrzahl
K an Eingangsbildpunkten erfolgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch ein Regressionsverfahren,
d.h. es wird durch das Regressionsverfahren aus dem Vektor
x mit K Eingangsbildpunkten ein Vektor
y mit einer Mehrzahl L an Zielformparametern bestimmt. Da die Zahl der Eingangsbildpunkte
größer als Eins ist, können bevorzugt sog. multiple Regressionsverfahren vorteilhaft
eingesetzt werden, da diese mehr als eine Eingangsvariable bzw. eine mehrdimensionale
Eingangsvariable zur Bestimmung einer Ausgangsvariablen verarbeiten können. Weiterhin
lassen sich bevorzugt sog. multivariate Regressionsverfahren vorteilhaft einsetzen,
da diese Regressionsverfahren dadurch gekennzeichnet sind, dass sie mehr als eine
Ausgangsvariable bzw. eine mehrdimensionale Ausgangsvariable bestimmen können. Ein
multiples, multi-variates Regressionsverfahren stellt also eine Funktion f bereit,
für die gilt:

[0035] Dabei ist:

[0036] Dabei repräsentiert
X den K-dimensionalen reellwertigen Vektorraum und γ den L-dimensionalen reellwertigen
Vektorraum.
[0037] Besonders bevorzugt ist das Regressionsverfahren dadurch gekennzeichnet, dass es
als multiple, multi-variate Random-Forest-Regression ausgebildet ist. Wird diese Regression
auf einen Vektor
x mit K Eingangsbildpunkten angewandt, so werden mit den in diesem Regressionsverfahren
hinterlegten Regressionsbäumen - ausgehend von den Wurzeln der Regressionsbäume -
Endpunkte oder Blätter der Regressionsbäume bestimmt, welche den Vektor
y mit seinen L Zielformparametern festlegen. Vorab festgelegte Schwellwerte oder Entscheidungskriterien
definieren dabei die Traversierung der Regressionsbäume von den Wurzeln der Regressionsbäume
zu den Blättern der Regressionsbäume während der Verfahrensausführung.
[0038] Besonders bevorzugt ist das datengetriebene Regressionsverfahren des erfindungsgemäßen
Verfahrens dadurch gekennzeichnet, dass das Regressionsverfahren automatisch mit Verfahren
des maschinellen Lernens aus radiologischen Trainingsbilddatensätzen abgeleitet ist.
[0039] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch
gekennzeichnet, dass die Mehrzahl L an Zielformparametern wesentlich kleiner ist als
die Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten. Dadurch lässt sich der Aufwand bei der Bestimmung
der Parameter des Zielformparameters in vorteilhafter Weise deutlich verringern, so
dass das erfindungsgemäße Verfahren effizient ausführbar ist und entsprechend die
Bilddaten der zweiten Form ohne längere Wartezeiten verfügbar sind. Um jedoch trotz
der relativ geringen Anzahl an Zielformparametern eine gute Qualität der bestimmten
Bilddaten der zweiten Form zu erzielen, werden die Zielformparameter bevorzugt so
gewählt, dass die kumulative Varianz des Zielformmodells eine kumulative Varianz radiologischer
Trainingsbilddatensätze größtenteils, bevorzugt mit wenigstens 80% abbildet. Dies
kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Zielformparameter so bestimmt
werden, dass sie die wesentlichen Abweichungen oder Abweichungsrichtungen von einem
standardisierten geometrischen Zielformmodell wiedergeben, während die unwesentlichen
Abweichungen von dem standardisierten geometrischen Zielformmodell nicht durch die
Zielformparameter wiedergegeben werden.
[0040] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bevorzugt im Rahmen eines Lagebestimmungs-Verfahrens
der radiologischen Bildgebung verwendet werden, bei dem die geometrischen Lage einer
Anzahl von Zielobjekten in einer zweiten Form von Bilddaten aus der geometrischen
Lage der Zielobjekte in einer ersten Form von Bilddaten eines Körperbereichs eines
Untersuchungsobjekts bestimmt wird. Mit "Anzahl" wird dabei hier und im Weiteren eine
positive natürliche Zahl größer als Null bezeichnet. Ein Zielobjekt steht dabei allgemein
für eine Region im betrachteten Körperbereich des Untersuchungsobjekts, welche von
besonderem Interesse für die jeweilige medizinische Untersuchung ist. Hierbei kann
es sich sowohl um Zielobjekte handeln, wie sie bei gesunden Patienten auftreten, als
auch um Zielobjekte, die auf eine Erkrankung hindeuten. Beispielsweise können die
Zielobjekte Läsionen, Gewebeveränderungen, Knochenveränderungen oder -brüche, innere
Blutungen, gut- und bösartige Geschwüre oder Kalkablagerungen umfassen.
[0041] Ein erster Schritt dieses Lagebestimmungs-Verfahrens umfasst dabei die Bestimmung
der zweiten Form von Bilddaten aus der ersten Form von Bilddaten des Untersuchungsobjekts,
bevorzugt mit Verfahrensschritten nach dem erfindungsgemäßen Verfahren. Alternativ
können aber auch andere Verfahren für diesen Schritt genutzt werden. In einem weiteren
Schritt wird eine Anzahl an Grenzflächen des Körperbereichs in der ersten Form und
in der zweiten Form der Bilddaten bestimmt. Derartige Grenzflächen können beliebige
anatomische Grenzflächen innerhalb des Untersuchungsobjekts sein oder an der äußeren
Begrenzung des Untersuchungsobjekts liegen. Dazu zählen beispielsweise die Hautoberfläche,
die Schädeldecke, das Zwerchfell, die Darmwand oder die Magenwand. Ein weiterer Schritt
des Lagebestimmungs-Verfahrens umfasst die Bestimmung einer Mehrzahl anatomischer
Landmarken in den Bilddaten der ersten Form und der zweiten Form. Anatomische Landmarken
sind dabei im Allgemeinen anatomische Gegebenheiten des Untersuchungsobjekts die besondere
Eigenschaften aufweisen oder die leicht identifizierbar sind. Beispiele für anatomische
Landmarken sind Augenwinkel, die Nasenspitze, die Brustwarze (Papilla), ein bestimmter
Wirbel der Wirbelsäule, oder die vordere Kommissur (anterior commissure, AC) und hintere
Kommissur (posterior commissure, PC) des Gehirns.
[0042] In einem weiteren Schritt des Lagebestimmungs-Verfahrens wird eine geometrische Kurve
so bestimmt, dass die Kurve zumindest näherungsweise in der Grenzfläche und durch
die Mehrzahl anatomischer Landmarken verläuft. Diese Bestimmung findet dabei sowohl
in den Bilddaten der ersten Form als auch in den Bilddaten der zweiten Form statt.
Anschließend werden Kurvenpunkte in den geometrischen Kurven bestimmt, wobei bevorzugt
die Kurvenpunkte zwischen Paaren anatomischer Landmarken gleichmäßig verteilt, also
beispielsweise äquidistant angeordnet sind.
[0043] In einem weiteren Schritt des Lagebestimmungs-Verfahrens wird eine Mehrzahl an Konturen
in den Grenzflächen der ersten und zweiten Form der Bilddaten bestimmt, wobei die
Bestimmung der Konturen so gewählt wird, dass jeweils eine Kontur durch einen Kurvenpunkt
verläuft. Bevorzugt handelt es sich bei den Konturen um sog. Splines. Im mathematischen
Sinn ist ein Spline eine Kurve, die durch eine bestimmte Anzahl von Punkten verläuft
und diese "glatt" miteinander verbindet. Splines sind im Allgemeinen dem Fachexperten
im Bereich des Maschinenbaus bekannt. Sie werden dort zur Beschreibung von geometrischen
Formen, beispielsweise von Schiffsrümpfen oder Karosserieteilen der Automobiltechnik
eingesetzt.
[0044] Die geometrische Lage der genannten Zielobjekte in der zweiten Form der Bilddaten
wird in einem weiteren Schritt des Lagebestimmungs-Verfahrens in Abhängigkeit von
den Konturen in der zweiten Form der Bilddaten durch eine Interpolation, bevorzugt
durch Thin-Plate-Spline-Interpolationen (TPS-Interpolation), zwischen den Konturpunkten
der ersten Form der Bilddaten und der zweiten Form der Bilddaten beschrieben. Erfindungsgemäß
werden die Thin-Plate-Splines dabei vorteilhaft verwendet, um basierend auf den oben
erwähnten anatomische Grenzflächen die Deformation des Volumens beim Umwandeln der
Bilddaten von der einen in die andere Form zu beschreiben.
[0045] Das Lagebestimmungs-Verfahren ermöglicht es in vorteilhafter Weise medizinisch relevante
Zielobjekte so in Bilddaten darzustellen, dass diese bei medizinischen Eingriffen,
beispielsweise präventiven oder therapeutischen Gewebeentnahmen, einfach und mit guter
geometrischer Genauigkeit für das medizinische Fachpersonal in Bilddaten identifizierbar
und lokalisierbar sind. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Bilddaten der ersten
Form in einer anderen Position des Untersuchungsobjekts oder des betreffenden Körperbereiches
aufgenommen wurden als die Position, in der die Gewebeentnahme stattfindet. Werden
beispielsweise bei einer Bilddatenaufnahme in einer stehenden Position des Untersuchungsobjekts
kritische Zielobjekte durch das medizinische Fachpersonal identifiziert, so können
diese Zielobjekte mit dem erfindungsgemäßen Verfahren in Bilddaten einer zweiten Form
dargestellt werden, welche einer anders gearteten Position des Untersuchungsobjekts
entsprechen.
[0046] Zur Durchführung des Lagebestimmungs-Verfahrens kann eine Zielobjektbestimmungseinrichtung
genutzt werden, welche eine Schnittstellenanordnung zur Übernahme von Bilddaten des
Untersuchungsobjekts in einer ersten Form sowie von Daten betreffend Zielobjekten
in der ersten Form der Bilddaten und zur Übernahme von Bilddaten in einer zweiten
Form aufweist. Diese Zielobjektbestimmungseinrichtung muss dann ausgebildet sein,
um folgende Schritte durchzuführen:
- Bestimmung einer Anzahl an Grenzflächen des Körperbereichs in der ersten Form der
Bilddaten und in der zweiten Form der Bilddaten,
- Bestimmung einer Mehrzahl anatomischer Landmarken in den Bilddaten der ersten Form
und in den Bilddaten der zweiten Form,
- Bestimmung einer geometrischen Kurve in der ersten Form der Bilddaten und in der zweiten
Form der Bilddaten, wobei die Kurven jeweils zumindest näherungsweise in der Grenzfläche
und durch die Mehrzahl anatomischer Landmarken verlaufen,
- Bestimmung von Kurvenpunkten in den geometrischen Kurven,
- Bestimmung einer Mehrzahl an Konturen in der Grenzfläche der ersten Form der Bilddaten
und in der Grenzfläche der zweiten Form der Bilddaten,
- Beschreibung der geometrischen Lage der Zielobjekte in den Bilddaten der ersten Form
in Abhängigkeit von den Konturen der ersten Form der Bilddaten,
- Bestimmung der geometrischen Lage der Zielobjekte in den Bilddaten der zweiten Form
in Abhängigkeit von den Konturen der zweiten Form der Bilddaten, unter Anwendung einer
Interpolationen zwischen Konturen der ersten Form der Bilddaten und Konturen der zweiten
Form der Bilddaten.
[0047] Die Zielobjektbestimmungseinrichtung kann dabei auch derart in die erfindungsgemäße
Bildbearbeitungsstation integriert sein, dass sie die in verschiedenen Zwischenschritten
des erfindungsgemäßen Verfahrens erzeugten Zwischenergebnisse wie z.B. anatomische
Landmarken oder Grenzflächen bei der Zielobjektbestimmung mit benutzt.
[0048] Eine erfindungsgemäße Bildgebungseinrichtung, beispielsweise ein Ultraschallsystem,
ein Röntgengerät, ein Mammographie-System, ein Röntgen-Computertomographie(CT)-System,
ein Positronen-Emissionstomographie(PET)-System, ein Single-Photon-Emissionstomographie(SPECT)-System
oder Magnetresonanz(MR)-System ist durch eine erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation
und/oder Zielobjektbestimmungseinrichtung gekennzeichnet.
[0049] Eine technische Umsetzung der erfindungsgemäßen Verfahren kann auf verschiedenste
Arten und Weisen erfolgen. Insbesondere ist es denkbar, dass eine Umsetzung zumindest
teilweise mit Hilfe elektrischer Schaltkreise wie ASICs (Application Specific Integrated
Circuits), FPGAs (Field Programmable Gate Arrays), oder PLAs (Programmable Logic Arrays)
erfolgt. Darüber hinaus kann ein Computerprogrammprodukt, welches direkt in einen
Speicher einer programmierbaren Bildgebungseinrichtung und/oder Bildbearbeitungsstation
ladbar ist, die erfindungsgemäßen Verfahren zumindest teilweise mit Programmcode-Mitteln
ausführen, wenn das Computerprogrammprodukt in der Bildgebungseinrichtung bzw. Bildbearbeitungsstation
ausgeführt wird.
[0050] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei werden gleichartige Komponenten
mit denselben Bezugsziffern bezeichnet. Es zeigen:
- Figur 1
- eine erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation,
- Figur 2
- eine Mammographie-Einrichtung,
- Figur 3
- beispielhafte Bilddaten der ersten und der zweiten Form für das erfindungsgemäße Verfahren,
- Figur 4
- ein Beispiel für das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung der Eingangsbildpunkte,
- Figur 5
- ein Beispiel eines Regressionsbaums eines beispielhaften Regressionsverfahrens,
- Figur 6
- ein Beispiel für die Bestimmung einer ersten Zielvariablen des beispielhaften Regressionsverfahrens,
- Figur 7
- ein Beispiel für die Bestimmung einer zweiten Zielvariablen des beispielhaften Regressionsverfahrens,
- Figur 8
- ein Beispiel für die kumulative Varianz des Zielformmodells als Funktion der Mehrzahl
an Zielformparametern,
- Figur 9
- ein Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung von Kurvenpunkten,
- Figur 10
- ein Beispiel mit Bilddaten der ersten Form und den zugehörigen Konturenpunkten,
- Figur 11
- ein Beispiel mit Bilddaten der zweiten Form und den zugehörigen Konturenpunkten,
- Figur 12
- ein Beispiel mit Bilddaten der zweiten Form und ein durch das erfindungsgemäße Verfahren
bestimmtes Zielobjekt.
[0051] In Folgenden wird die Erfindung, ohne Beschränkung der Allgemeinheit, bei einer Anwendung
an einer weiblichen Brust beschrieben. Dabei umfassen die Bilddaten der ersten Form
jeweils Bilddaten aus einer digitalen Brusttomosynthese (DBT), die wie üblich aus
Aufnahmen in der "Mediolateral-Oplique"(MLO)-Position und der "Cranio-Caudal"(CC)-Position
rekonstruiert worden sind, und die daher auf Bilddaten der entsprechend komprimierten
Brust basieren bzw. diese Bilddaten enthalten. Bei den Bilddaten der zweiten Form
handelt es sich um Bilddaten der unkomprimierten Brust.
[0052] Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation 13, welche aus Bilddaten
der ersten Form 1 eines Untersuchungsobjektes P Bilddaten der zweiten Form 2 bestimmt.
Die Bildbearbeitungsstation 13 weist eine Eingangsbildpunkteinrichtung 14 zur Bestimmung
eines Satzes
x einer definierten Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten
x1, ... ,
xK auf. Die Eingangsbildpunkteinrichtung 14 umfasst eine Landmarkenbestimmungseinrichtung
17 zur Bestimmung einer Mehrzahl anatomischer Landmarken in den Bilddaten der ersten
Form 1. Dabei kann die Landmarkenbestimmungseinrichtung 17 ebenfalls über geeignete
Segmentierungseinrichtungen zur Segmentierung der Bilddaten der ersten Form 1 verfügen.
Weiterhin umfasst die Eingangsbildpunkteinrichtung 14 eine Grenzflächenbestimmungseinrichtung
18, die in den, ggf. bereits segmentierten Bilddaten der ersten Form 1, Grenzflächen
wie Hautoberfläche, die Schädeldecke, das Zwerchfell, die Darm- oder die Magenwand
bestimmt. Darüber hinaus umfasst die Eingangsbildpunkteinrichtung 14 eine Resampling-Einrichtung
19, welche Eingangsbildpunkte
x1, ... ,
xK bestimmt und diese mit Verfahren des Resamplings in den Bilddaten der ersten Form
1 in einer vorgegebenen Weise verteilt, beispielweise so dass die Eingangsbildpunkte
x1, ... ,
xK näherungsweise gleichmäßig in einer der Grenzflächen 9 verteilt sind. Die Bildbearbeitungsstation
13 umfasst außerdem eine Prognoseeinrichtung 15, welche einen Satz an Zielformparametern
y eines Zielformmodells mit einer definierten Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ...,
yL durch ein datengetriebenes Regressionsverfahren aus den Eingangsbildpunkten
x1, ... ,
xK, bestimmt, wobei erfindungsgemäß die Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ...,
yL kleiner ist als die Mehrzahl K an Eingangsbildpunkten
x1, ... ,
xK. Aus den so bestimmten Zielformparametern
y1, ...,
yL bestimmt eine Bilddatenbestimmungseinrichtung 16 die zweite Form an Bilddaten 2.
Weiterhin kann eine erfindungsgemäße Bildbearbeitungsstation 13 Einrichtungen umfassen,
mit denen Zielobjekte 11 in den Bilddaten der zweiten Form 2 bestimmt werden. Fig.
1 zeigt hierzu eine Zielobjektbestimmungseinrichtung 20, welche hier Teil der Bildbearbeitungsstation
13 ist und so ausgebildet ist, dass sie aus Zielobjekten 10 in den Bilddaten der ersten
Form 1 Zielobjekte 11 in den Bilddaten der zweiten Form 2 mit den erfindungsgemäßen
Verfahren bestimmt. Hierzu übernimmt sie z.B. (wie in Figur 1 symbolisch dargestellt)
die erforderlichen Daten, insbesondere die Bilddaten der ersten Form 1 und der zweiten
Form 2 von der Prognoseeinrichtung 15 bzw. von den mit der Prognoseeinrichtung 15
verknüpften Einrichtungen.
[0053] Die Figur 2 stellt eine Mammographie-Einrichtung 12 dar, wie sie in der medizinischen
Praxis zur Erzeugung von Bilddaten einer Brust 4 einer Patientin P üblich ist. Insbesondere
werden derartige Mammographie-Einrichtungen 12 verwendet, um DBT-Bilddaten zu generieren.
Die Brust 4 wird dabei durch einen mechanischen Mechanismus, das sog. Paddle 5, fixiert
und komprimiert. Die Figur 2 zeigt dabei beispielhaft eine Positionierung der Patientin
P in der MLO-Position. Weiterhin dargestellt sind die Papilla 3, der Brustansatz 7
und die Unterbrustfalte 6, welche in der medizinischen Praxis auch als Brustumschlagsfalte
bezeichnet wird.
[0054] Figur 3 zeigt für das erfindungsgemäße Verfahren beispielhafte Bilddaten der ersten
Form 1 und die entsprechenden Bilddaten der zweiten Form 2. Insbesondere wird durch
die Figur 3 dargestellt, wie in den Bilddaten der ersten Form 1, welche bereits segmentiert
wurden, als Zwischenschritt des Verfahrens mit einer Grenzflächenbestimmungseinrichtung
18 eine Grenzfläche 9 bestimmt wird. Bei der Grenzfläche 9 handelt es sich in diesem
Beispiel um die Hautoberfläche einer Brust 4. Weiterhin zeigt die Figur 3 die Bilddaten
der zweiten Form 2, welche mit einer Prognoseeinrichtung 15 und einer Bilddatenbestimmungseinrichtung
16 bestimmt wurden. Insbesondere zeigt die Figur 3 dabei, wie aus Bilddaten der ersten
Form 1, welche die Brust 4 in komprimierter Form zeigen, ohne weitere Bilddatenaufnahmen
in vorteilhafter Weise Bilddaten der zweiten Form 2 in nicht komprimierter Weise durch
die Erfindung prognostiziert werden können.
[0055] Die Figur 4 zeigt die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte zur Bestimmung des Satzes
an Eingangsbildpunkten
x1, ... ,
xK in den Bilddaten der ersten Form 1 am Beispiel von Bilddaten einer Brust 4. Dazu
werden in den Bilddaten der ersten Form 1 zunächst charakteristische anatomische Landmarken
des betrachteten Körperbereiches der Patientin P bestimmt. In dem für die Figur 4
gewählten Beispiel werden dabei die Unterbrustfalte 6 und der Brustansatz 7 in den
Bilddaten der ersten Form 1 identifiziert. Diese Identifikation kann dabei automatisch
oder auch mit manueller Unterstützung des medizinischen Fachpersonals erfolgen. Anschließend
wird in einem ersten Verfahrensschritt 40 zur Bestimmung der Eingangsbildpunkte
x1, ... ,
xK eine Grenzfläche 9 extrahiert, welche durch die Unterbrustfalte 6 und den Brustansatz
7 verläuft und welche durch eine Anzahl an Bildpunkten festgelegt ist. In einem weiteren
Verfahrensschritt 41 wird die Zahl der Bildpunkte durch Entfernen vorhandener oder
Erzeugen zusätzlicher Bildpunkte die Anzahl der Bildpunkte so modifiziert, dass ihre
Zahl der definierten Mehrzahl K entspricht. Darüber hinaus werden die Eingangsbildpunkte
durch Verfahren des Resampling auf der Grenzfläche 9 positioniert, beispielsweise
so, dass sie gleichmäßig auf der Grenzfläche 9 verteilt sind. Insbesondere können
in diesem Verfahrensschritt 41 weitere Landmarken bestimmt werden, beispielsweise
die Papilla 3. Die gleichmäßige Verteilung der Bildpunkte kann dabei so gewählt werden,
dass die Bildpunkte äquidistant zwischen den Landmarken angeordnet sind, beispielsweise
also äquidistant zwischen der Papilla 3 und der Unterburstfalte 6, bzw. äquidistant
zwischen der Papilla 3 und dem Brustansatz 7. Damit ergeben sich die Eingangsbildpunkte
x1, ... ,
xK. Darüber hinaus werden in einem Verfahrensschritt 42 Abstandsvektoren
d1, ... ,
dK zwischen einer Anzahl an Landmarken und den Eingangsbildpunkten
x1, ... ,
xK berechnet. Die Abstandsvektoren
d1, ... ,
dK eignen sich dabei als Eingangsvariablen für das prognostizierende, datengetriebene
Regressionsverfahren zur Bestimmung der definierten Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ...,
yL.
[0056] Bei dem Beispiel in Figur 4 und anderen gezeigten Figuren versteht es sich, dass
die erfindungsgemäßen Verfahren und Einrichtungen selbstverständlich auch für dreidimensionale
Bilddaten der ersten Form 1 und dreidimensionale Bilddaten der zweiten Form 2 geeignet
und vorteilhaft einsetzbar sind, auch wenn hier aus Gründen der Übersichtlichkeit
eine zweidimensionale Darstellung gewählt wurde. Insbesondere sind in den Figuren
die Grenzflächen 9 und weitere Ebenen aufgrund der hier gewählten Darstellung als
Linien gezeigt - ohne jedoch die Anwendung der Erfindung einzuschränken.
[0057] In der Figur 5 wird ein Regressionsbaum 50 eines einfachen, beispielhaften Regressionsverfahrens
mit zwei Eingangsvariablen x
1 und x
2 und zwei Zielvariablen y
1 und y
2 gezeigt. Dadurch werden die in der Erfindung angewandten Regressionsverfahren, besonders
die multiplen, multivariaten Regressionsverfahren näher erläutert. Ein Regressionsbaum
50 umfasst dabei hier eine Wurzel 51, mehrere Knoten 52, mehrere Äste 53 und die Blätter
R
1, R
2, R
3, R
4, R
5. An den Knoten 52 wird bei der Ausführung des Regressionsverfahrens anhand von Schwellwerten
t
1, t
2, t
3, t
4 entschieden, welche weiteren Äste 53 des Regressionsbaums 50 von der Wurzel 51 hin
zu den Blättern R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 traversiert werden. Dabei hängen die Entscheidungen von mehreren Eingangsvariablen
x
1 und x
2 ab, so dass es sich um einen Regressionsbaum 50 für ein multiples Regressionsverfahren
handelt. Am Ende des Regressionsverfahrens stehen nach der Traversierung des Regressionsbaums
50 in Abhängigkeit von den Eingangsvariable x
1, x
2 eine der Regionen R
1, R
2, R
3, R
4 oder R
5 fest. Anhand dieser Regionen R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 können für die Zielvariablen y
1, y
2 Werte bestimmt werden, was in der Zusammenschau mit der Figur 6 und der Figur 7 deutlich
wird. Da das hier illustrierte Regressionsverfahren mehr als eine Zielvariable y
1, y
2 aufweist, handelt es sich um ein multi-variates Regressionsverfahren.
[0058] In Figur 6 wird ein Beispiel für die Bestimmung einer ersten Zielvariablen y
1 des beispielhaften Regressionsverfahrens gezeigt. In Abhängigkeit von den Werten
der Eingangsvariablen x
1 und x
2 wird eine Region R
1, R
2, R
3, R
4, R
5 bestimmt, welche anschließend den Wert der Zielvariablen y
1 festlegt.
[0059] Figur 7 zeigt in entsprechender Weise für das Regressionsverfahren die Festlegung
des Wertes für die Zielvariable y
2.
[0060] In Figur 8 wird ein Beispiel für die kumulative Varianz V des Zielformmodells als
Funktion der Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ...,
yL gezeigt. Dabei wird deutlich, dass bereits eine relativ geringe Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ...,
yL ausreicht, um die kumulative Varianz der Bilddaten der zweiten Form 2 abzubilden.
Beispielsweise werden gemäß Figur 8 durch nur fünf Zielformparameter
y1, ...,
y5 schon 90% der kumulativen Varianz der Bilddaten der zweiten Form 2 abgebildet. Das
heißt, dass das erfindungsgemäße Verfahren mit einer geringen Mehrzahl L an Zielformparametern
y1, ..., y5 sehr effizient ausgeführt werden kann, ohne dass dadurch wesentliche Einbußen in
der Qualität der Prognose von Bilddaten der zweiten Form 2 auftreten.
[0061] Die Figur 9 gibt ein Anwendungsbeispiel für das erfindungsgemäße Verfahren zur Bestimmung
der Kurvenpunkte
k1, ... ,
kK und der Konturen in den Bilddaten der ersten Form 1 und der zweiten Form 2 einer
Brust 4 einer Patientin P wieder. Dazu werden zunächst charakteristische anatomische
Landmarken, wie die Papilla 3, die Unterbrustfalte 6 und der Brustansatz 7 in den
Bilddaten der ersten Form 1 und der zweiten Form 2 bestimmt. Anschließend erfolgt
eine Bestimmung einer Grenzfläche 9, welche durch die bestimmten Landmarken 3, 6,
7 verläuft. Weiterhin wird jeweils eine Kurve k bestimmt, welche durch die Kurvenpunkte
k1, ... ,
kK festgelegt ist, und näherungsweise in der Grenzfläche 9 verläuft sowie durch die
anatomischen Landmarken 3, 6, 7 geht. Die Kurvenpunkte
k1, ... ,
kK werden dabei bevorzugt so festgelegt, dass sie auf der Kurve näherungsweise gleichmäßig
verteilt sind. Außerdem wird die Brustebene 21 bestimmt, welche senkrecht zur MLO-Ebene
steht und welche durch die durch die Unterbrustfalte 6 und den Brustansatz 7 festgelegten
Punkte verläuft. Anschließend findet eine Projektion der Papilla 3 auf die Brustebene
21 statt, wodurch sich ein Projektionspunkt 8 der Papilla 3 ergibt. In einem weiteren
Schritt werden Ebenen 22, die sich aus Rotation der Brustebene 21 um den Projektionspunkt
8 ergeben, so festgelegt, dass sie durch die Kurvenpunkte
k1, ... ,
kK verlaufen.
[0062] Mit Hilfe der so bestimmten Kurvenpunkte
k1, ... ,
kK bzw. der rotierten Brustebenen 22 können Konturenpunkte
kt1, ... ,
ktK in der Grenzfläche 9 der Bilddaten der ersten Form 1 durch Schnittbildung zwischen
den rotierten Brustebenen 22 und der Grenzfläche 9 bestimmt werden. Dies wird beispielhaft
in der Figur 10 gezeigt. In entsprechender Weise zeigt Figur 11 die Konturenpunkte
kt1, ... ,
ktK in der Grenzfläche 9 der Bilddaten der zweiten Form 2, welche wiederum durch Schnittbildung
zwischen den rotierten Brustebenen 22 und der Grenzfläche 9 bestimmt wurden. Die Konturenpunkte
kt1, ... ,
ktK in der Grenzfläche 9 der Bilddaten der ersten Form 1 und den Bilddaten der zweiten
Form 2 lassen sich nun einsetzen, um Zielobjekte 10, 11, die sich im Inneren der Brust
4 befinden, zu beschreiben. Dies kann beispielsweise durch eine räumliche Thin-Plate-Spline-Interpolation
zwischen den Konturpunkten (d.h. beliebigen Punkten auf der Kontur) erzielt werden.
Bei entsprechender Anwendung der Thin-Plate-Spline-Interpolation bei der Beschreibung
der Zielobjekte 10 in den Bilddaten der ersten Form 1 auf die Konturen der Bilddaten
der zweiten Form 2 ist es möglich, die Lage der Zielobjekte 11 in den Bilddaten der
zweiten Form 2 zu bestimmen.
[0063] Die Figur 12 zeigt ein durch das erfindungsgemäße Verfahren bestimmte Zielobjekt
11 in den Bilddaten der zweiten Form 2. Wie der Figur 12 entnehmbar ist, weicht die
Lage des bestimmten Zielobjekts 12 nur um etwa 10mm von der Läsion ab, welche in der
Figur 12 als veränderte Einfärbung erkennbar ist. Eine derartige Abweichung bestätigt
die Tauglichkeit des erfindungsgemäßen und automatisch ausführbaren Verfahrens für
die medizinische Praxis.
[0064] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Verfahren und Bildbearbeitungsstationen lediglich um Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere können z.B. die erfindungsgemäßen
Verfahren nicht nur für den Körperbereich der Brust, sondern auch bei der radiologischen
Bildgebung anderer Körperbereiche vorteilhaft eingesetzt werden. Es wird der Vollständigkeit
halber auch darauf hingewiesen, dass die Verwendung der unbestimmten Artikel "ein"
bzw. "eine" nicht ausschließt, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden
sein können.
1. Verfahren in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung einer zweiten Form von Bilddaten
(2) aus einer ersten Form von Bilddaten (1) eines Untersuchungsobjekts (P), umfassend
folgende Verfahrensschritte:
- Bestimmung eines Satzes (x) einer definierten Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK) in den Bilddaten der ersten Form (1),
- Prognostizierende Bestimmung eines Satzes an Zielformparametern (y) eines Zielformmodells mit einer definierten Mehrzahl an Zielformparametern (y1, ..., yL) durch ein datengetriebenes Regressionsverfahren aus der Mehrzahl an Eingangsbildpunkten
(x1, ... , xK), wobei die Mehrzahl an Zielformparametern (y1, ..., yL) kleiner ist als die Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK),
- Bestimmung der zweiten Form von Bilddaten (2) aus dem Satz an Zielformparametern
(y).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz an Zielformparametern (y) eine Abweichung von einem standardisierten geometrischen Zielformmodell beschreibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das standardisierte geometrische Zielformmodell, bevorzugt durch Mittelwertbildung,
aus gegebenen radiologischen Trainingsbilddatensätzen bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Bestimmung eines Satzes (
x) einer definierten Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (
x1, ... ,
xK) in den Bilddaten der ersten Form (1) zumindest teilweise die folgenden Verfahrensschritte
umfasst:
- Segmentierung der ersten Form der Bilddaten (1), bevorzugt durch eine automatische
Segmentierung, besonders bevorzugt durch eine automatische Segmentierung, die durch
Schwellwertbildungs- und/oder Regionenwachstumsverfahrensschritte gekennzeichnet ist.
- Bestimmung einer Anzahl an anatomischen Landmarken (3, 6, 7) in der ersten Form
der Bilddaten (1), bevorzugt mit automatischen Verfahren des maschinellen Lernens,
- Bestimmung einer Anzahl an Grenzflächen (9) in den segmentierten Bilddaten der ersten
Form (1), bevorzugt nach einem Marching-Cube-Verfahren, wobei die geometrische Lage
der Grenzflächen (9) durch die anatomischen Landmarken (3, 6, 7) festgelegt wird,
- Bestimmung der Eingangsbildpunkte (x1, ... , xK), so dass zumindest ein Teil der Eingangsbildpunkte (x1, ... , xK) auf den Grenzflächen (9) liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei Körperbereichen des Untersuchungsobjekts (P), die als Paar an dem Untersuchungsobjekt
(P) auftreten, das Verfahren für den ersten Teil des Paares auf den zweiten Teil des
Paares anwendbar ist, indem vor der Bestimmung des Satzes an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK) die Bilddaten der ersten Form (1) des zweiten Teils des Paares an einer Spiegelachse
gespiegelt werden und indem nach der Bestimmung der zweiten Form der Bilddaten (2)
diese erneut an einer Spiegelachse gespiegelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass Körperbereiche des Untersuchungsobjekts (P) während der Aufnahme der ersten Form
der Bilddaten (1) durch einen äußeren Mechanismus einer Verformung ausgesetzt sind
und die zweite Form der Bilddaten (2) die Körperbereiche ohne diese Verformung darstellt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bilddaten der ersten Form (1) durch ein Verfahren der Brusttomosynthese ermittelt
werden und der der Verformung ausgesetzte Körperbereich eine Brust (4) umfasst.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Satz an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK) so bestimmt wird, dass sie auf der Oberfläche der Brust (4) liegen und bevorzugt
die Eingangsbildpunkte (x1, ... , xK) Gruppen zugeordnet sind, wobei die Eingangsbildpunkte (x1, ... , xK) einer Gruppe in etwa den gleichen Abstand von der Papilla (3) der Brust (4) aufweisen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Regressionsverfahren als multiple, multi-variate Random-Forest-Regression ausgebildet
ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Regressionsverfahren automatisch mit Verfahren des maschinellen Lernens aus radiologischen
Trainingsbilddatensätzen abgeleitet ist.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl an Zielformparametern (y1, ..., yL) wesentlich kleiner ist als die Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK), wobei die Zielformparameter (y1, ..., yL) so gewählt sind, dass die kumulative Varianz des Zielformmodells (V) eine kumulative
Varianz radiologischer Trainingsbilddatensätze größtenteils, bevorzugt mit wenigstens
80% abbildet.
12. Verfahren in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung der geometrischen Lage einer
Anzahl von Zielobjekten (11) in einer zweiten Form von Bilddaten (2) aus der geometrischen
Lage der Zielobjekte (10) in einer ersten Form von Bilddaten (1) eines Körperbereichs
eines Untersuchungsobjekts (P), umfassend folgende Verfahrensschritte:
- Bestimmung der zweiten Form von Bilddaten (2) aus der ersten Form von Bilddaten
(1) des Untersuchungsobjekts (P), bevorzugt mit Verfahrensschritten nach einem der
Ansprüche 1 bis 11,
- Bestimmung einer Anzahl an Grenzflächen (9) des Körperbereichs in der ersten Form
der Bilddaten (1) und in der zweiten Form der Bilddaten (2),
- Bestimmung einer Mehrzahl anatomischer Landmarken (3, 6, 7) in den Bilddaten der
ersten Form (1) und in den Bilddaten der zweiten Form (2),
- Bestimmung einer geometrischen Kurve in der ersten Form der Bilddaten (1) und in
der zweiten Form der Bilddaten (2), wobei die Kurven jeweils zumindest näherungsweise
in der Grenzfläche (9) und durch die Mehrzahl anatomischer Landmarken (3, 6, 7) verlaufen,
- Bestimmung von Kurvenpunkten (ki, ki+1, ki+2) in den geometrischen Kurven,
- Bestimmung einer Mehrzahl an Konturen in der Grenzfläche (9) der ersten Form der
Bilddaten (1) und in der Grenzfläche (9) der zweiten Form der Bilddaten (2),
- Beschreibung der geometrischen Lage der Zielobjekte (10) in den Bilddaten der ersten
Form (1) in Abhängigkeit von den Konturen der ersten Form der Bilddaten,
- Bestimmung der geometrischen Lage der Zielobjekte (11) in den Bilddaten der zweiten
Form (2) in Abhängigkeit von den Konturen der zweiten Form der Bilddaten (2), unter
Anwendung einer Interpolationen zwischen Konturen der ersten Form der Bilddaten (1)
und Konturen der zweiten Form der Bilddaten (2).
13. Bildbearbeitungsstation (13) in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung einer
zweiten Form von Bilddaten (2) aus einer ersten Form von Bilddaten (1) eines Untersuchungsobjekts
(P) mit:
- einer Eingangsbildpunkteinrichtung (14) zur Bestimmung eines Satzes (x) einer definierten Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK) in den Bilddaten der ersten Form (1),
- einer Prognoseeinrichtung (15) zur Bestimmung eines Satzes an Zielformparametern
(y) eines Zielformmodells mit einer definierten Mehrzahl an Zielformparametern (y1, ..., yL) durch ein datengetriebenes Regressionsverfahren aus der Mehrzahl an Eingangsbildpunkten
(x1, ... , xK), wobei die Mehrzahl an Zielformparametern (y1, ..., yL) kleiner ist als die Mehrzahl an Eingangsbildpunkten (x1, ... , xK) und
- einer Bilddatenbestimmungseinrichtung (16) zur Bestimmung der zweiten Form von Bilddaten
(2) aus dem Satz an Zielformparametern (y).
14. Zielobjektbestimmungseinrichtung (20) in der radiologischen Bildgebung zur Bestimmung
der geometrischen Lage einer Anzahl von Zielobjekten (11) in einer zweiten Form von
Bilddaten (2) aus der geometrischen Lage der Zielobjekte (10) in einer ersten Form
von Bilddaten (1) eines Körperbereichs eines Untersuchungsobjekts (P),
- wobei die Zielobjektbestimmungseinrichtung (20) eine Schnittstellenanordnung zur
Übernahme von Bilddaten (1) des Untersuchungsobjekts (P) in einer ersten Form sowie
von Daten betreffend Zielobjekten (10) in der ersten Form der Bilddaten (1) und zur
Übernahme von Bilddaten in einer zweiten Form (2) aufweist und
- wobei die Zielobjektbestimmungseinrichtung (20) ausgebildet ist, um folgende Schritte
durchzuführen:
- Bestimmung einer Anzahl an Grenzflächen (9) des Körperbereichs in der ersten Form
der Bilddaten (1) und in der zweiten Form der Bilddaten (2),
- Bestimmung einer Mehrzahl anatomischer Landmarken (3, 6, 7) in den Bilddaten der
ersten Form (1) und in den Bilddaten der zweiten Form (2),
- Bestimmung einer geometrischen Kurve in der ersten Form der Bilddaten (1) und in
der zweiten Form der Bilddaten (2), wobei die Kurven jeweils zumindest näherungsweise
in der Grenzfläche (9) und durch die Mehrzahl anatomischer Landmarken (3, 6, 7) verlaufen,
- Bestimmung von Kurvenpunkten (ki, ki+1, ki+2) in den geometrischen Kurven,
- Bestimmung einer Mehrzahl an Konturen in der Grenzfläche (9) der ersten Form der
Bilddaten (1) und in der Grenzfläche (9) der zweiten Form der Bilddaten (2),
- Beschreibung der geometrischen Lage der Zielobjekte (10) in den Bilddaten der ersten
Form (1) in Abhängigkeit von den Konturen der ersten Form der Bilddaten,
- Bestimmung der geometrischen Lage der Zielobjekte (11) in den Bilddaten der zweiten
Form (2) in Abhängigkeit von den Konturen der zweiten Form der Bilddaten (2), unter
Anwendung einer Interpolationen zwischen Konturen der ersten Form der Bilddaten (1)
und Konturen der zweiten Form der Bilddaten (2).
15. Bildgebungseinrichtung mit einer Bildbearbeitungsstation (13) nach Anspruch 13 und/oder
einer Zielobjektbestimmungseinrichtung (20) nach Anspruch 14.
16. Computerprogrammprodukt, welches direkt in einen Speicher einer programmierbaren Bildgebungseinrichtung
und/oder Bildbearbeitungsstation (13) ladbar ist, mit Programmcode-Mitteln, um ein
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 auszuführen, wenn das Programm in der
Bildgebungseinrichtung und/oder Bildbearbeitungsstation (13) ausgeführt wird.