[0001] Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einem Schaltschloss. Derartige
Schaltschlösser verfügen einerseits über einen Schaltmechanismus zum Öffnen und Schließen
eines mit einem Spannelement in Wirkung stehenden Schaltkontakts, und andererseits
über einen Entklinkungsmechanismus, durch den auf der Grundlage eines Auslösesignals
das Spannelement aus einem gespannten in ein zumindest weitgehend ungespannten Zustand
überführbar ist, um auf diese Weise den Schaltkontakt zu öffnen.
[0002] Leistungsschalter sind spezielle Schalter, die üblicherweise für hohe Ströme ausgelegt
sind. Diese Schalter können nicht nur Betriebsströme und geringe Überlastströme schalten,
sondern bei auftretenden Fehlern auch hohe Überlastströme und Kurzschlussströme einschalten,
diese Fehlerströme eine vorgegebene Zeit halten und wieder ausschalten. Je nach Ausführungsform
sind Leistungsschalter einpolig oder mehrpolig ausgeführt.
[0003] Derartige Leistungsschalter verfügen regelmäßig über so genannte Schaltschlösser,
die bei Auftreten ungewollter Betriebszustände, insbesondere bei Kurzschlüssen, das
Abschalten eines Stromkreises bewirken.
[0004] Ein Schaltschloss stellt eine mechanische Vorrichtung dar, die vorzugsweise das Abschalten
eines Stromkreises ermöglicht. Hierzu wird zum Öffnen des Schaltkontakts üblicherweise
die Kraft einer gespannten Feder freigegeben, die beim Einschalten über einen Spannmechanismus
gespannt worden ist. Das typische Auslösekriterium ist ein Strom einer vorgebbaren
Stromstärke, durch den die Arretierung mit Hilfe eines Elektromagneten oder eines
sich erhitzenden Bimetallstreifens gelöst wird.
[0005] Das Schaltschloss eines Leistungsschalters verfügt über zwei wesentliche Bereiche.
Einerseits ist ein Schaltmechanismus vorgesehen, über den Federkraft beaufschlagt
das Öffnen und Schließen eines elektrischen Schaltkontaktes realisiert wird. Andererseits
verfügt ein derartiges Schaltschloss über einen Entklinkungsmechanismus, der bei Erreichen
eines Auslösekriteriums die in einer Feder des Schaltmechanismus gespeicherte Energie
freigibt, wodurch das Schaltschloss ausgelöst und der elektrische Schaltkontakt geöffnet
wird.
[0006] In diesem Zusammenhang sind aus dem Stand der Technik Lösungen bekannt, mit denen
verhindert werden soll, dass das Schaltschloss in der Aus-Position auslöst. So wird
beispielsweise in der
DE 693 06 822 T2 ein Schaltschloss eines Leistungsschalters beschrieben, das eine so genannte Testtaste
aufweist, nach deren Betätigung sichergestellt ist, dass das Schloss auch in Aus-Position
nicht auslöst. Hierzu rutscht der im Schalthebel gelagerte Spannbolzen in Aus-Position
des Schaltschlosses auf eine Sperrkontur am Spannhebel, so dass dieser arretiert ist
und auf keinen Fall das Schaltschloss bzw. der Schalter auslöst. Auf diese Weise ist
es möglich, die Testtaste zu drücken und dann die Auslösewelle zu betätigen, ohne
dass das Schaltschloss auslöst. Der Schaltmechanismus wird so auch bei einer ungewollten
Auslösung in einem vorgespannten Zustand gehalten.
[0007] Wesentlich an der zuvor beschriebenen technischen Lösung ist, dass am Spannhebel
eine Sperrkontur vorgesehen ist, die für die Arretierung des Entklinkungsmechanismus
in AUS-Position des Schaltschlosses benötigt wird. Die Geometrie des Spannhebels sowie
sein Drehpunkt sind somit nicht frei wählbar, sondern vielmehr ist stets die am Sperrhebel
vorgesehene Sperrkontur zu berücksichtigen. Die bekannten Arretierungsmechanismen
für die AUS-Positionen sind somit regelmäßig nur für eine begrenzte Anzahl von Schaltschlössern
mit jeweils gleicher Schaltschlosskinematik einzusetzen.
[0008] Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen und dem beschriebenen
Problem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das Schaltschloss eines Leistungsschalters
derart weiterzubilden, dass das Schaltschloss in Aus-Position auch bei ungewollter
Auslösung in der gespannten Stellung verbleibt. Die anzugebende technische Lösung
soll mit verhältnismäßig einfachen konstruktiven Mitteln und kostengünstig zu realisieren
sein. Weiterhin soll das Arretierungssystem für nahezu jede artverwandte Schaltschlosskinematik
anwendbar sein.
[0009] Die vorstehende Aufgabe wird mit einem Schaltschloss für einen Leistungsschalter
gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser
Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
[0010] Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einem Schaltschloss, das über
einen Schaltmechanismus zum Öffnen und Schließen eines mit einem Spannelement in Wirkverbindung
stehenden Schaltkontakts, und über einen Entklinkungsmechanismus verfügt, durch den
auf der Grundlage eines Auslösesignals das Spannelement derart aus einem gespannten
in einen zumindest weitgehend ungespannten Zustand überführbar ist, dass der Schaltkontakt
hierdurch geöffnet wird. Hierbei ist das Spannelement an einen Spannhebel indirekt
gekoppelt, der in Abhängigkeit einer Stellung einer Sperrklinke des Entklinkungsmechanismus
arretierbar oder auslösbar ist. Ferner weist der Spannhebel eine Sperreinrichtung
auf, durch die in einer AUS-Position des Schaltschlosses, in der der Schalter geöffnet
und das Spannelement gespannt ist, ein Auslösen des Spannhebels trotz Auslösesignal
verhindert wird. Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sperreinrichtung
des Spannhebels einen Kipphebel aufweist, der bewegbar am Spannhebel befestigt ist.
[0011] Wesentlich an einem erfindungsgemäß ausgeführten Schaltschloss ist somit, dass am
Spannhebel ein bewegbarer Kipphebel vorgesehen ist, der in AUS-Position ein Auslösen
des Schaltschlosses zuverlässig verhindert. Der Kipphebel ist hierbei derart ausgeführt,
dass er ausschließlich für die Sperrung des Schaltschlosses in AUS-Position verwendet
wird. Damit ist ein Schaltschloss, das über einen derartigen Kipphebel verfügt, flexibel
und insbesondere für eine Vielzahl von Schaltschlössern weitgehend unabhängig von
der Schaltschlosskinematik einsetzbar.
[0012] Sobald der elektrische Schaltkontakt ausgeschaltet bzw. geöffnet wird, wird das Schaltschloss
des Leistungsschalters in AUS-Position überführt, wobei das Spannelement des Schaltmechanismus
nach wie vor in gespanntem Zustand verbleibt. Mit Hilfe des drehbar am Spannhebel
gelagerten Kipphebels wird nunmehr sichergestellt, dass der Spannhebel derart arretiert
wird, dass selbst bei einer Betätigung der Auslösewelle der Spannhebel nicht bewegt
und somit das Spannelement des Schaltmechanismus auch nicht entspannt wird.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung rutscht ein im Schalthebel gelagerter
Spannbolzen auf eine Sperrkontur des Kipphebels sobald beim Öffnen des Schaltkontaktes
das Schaltschloss in AUS-Position überführt wird. Da das über den Kipphebel nunmehr
in den Spannhebel eingeleitete Drehmoment größer als das über die Zugfeder des Schaltmechanismus
eingeleitete Moment ist, wird der Spannhebel in AUS-Position vorzugsweise nach unten
gedrückt, so dass das Ende der Sperrklinke nicht mehr auf der Anschlagfläche des Spannhebels,
die der Verklinkung der beiden Bauteile dient, aufliegt. Da der Spannhebel in diesem
Fall arretiert sowie die Sperrklinke entlastet ist und diese sich nicht mehr im Eingriff
mit dem Spannhebel befindet, kann nunmehr die Testtaste gedrückt bzw. die Auslösewelle
betätigt werden, ohne dass das Schaltschloss auslöst.
[0014] Sobald die Auslösewelle des Entklinkungsmechanismus betätigt worden ist, egal ob
dies durch einen Trip-Vorgang oder Betätigung der Testtaste erfolgt, muss das Schaltschloss
bzw. der Entklinkungsmechanismus vor einer erneuten Überführung in die EIN-Position
einen Reset-Vorgang durchlaufen. Bei einem derartigen Reset-Vorgang wird das ausgelöste
Schaltschloss, insbesondere der Entklinkungsmechanismus, wieder aktiviert.
[0015] Auf bevorzugte Weise ist der Kipphebel derart beweglich am Spannhebel gelagert, dass,
sobald ein Reset-Vorgang eingeleitet wird, eine Reset-Kontur am Spannhebel frei wird
und der im Schalthebel gelagerte Spannbolzen über die Reset-Kontur gleiten kann. Hierdurch
wird die Auslösewelle wieder in einen gespannten Ausgangszustand überführt. Nach Beendigung
des Reset-Vorgangs kann das Schaltschloss bei Bedarf wieder durch Betätigen des Schalthebels
in die EIN-Position überführt werden.
[0016] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Kipphebel
derart am Spannhebel gelagert ist, dass der Kipphebel zumindest teilweise hinter den
Spannhebel geklappt wird, so dass die Reset-Kontur am Spannhebel für den Spannbolzen
frei zugänglich wird.
[0017] Durch die Zwangsrückstellung des Kipphebels die durch den Spannbolzen erfolgt wird
die Freigängikeit/Leichtgängigkeit des Bauteils gewährleistet, um beim anschließenden
Einschwenken der Sperrklinke den Kipphebel wieder in die Eingriffsposition zu bringen.
Gemäß einer besonderen Weiterbildung ist der Spannhebel wenigstens zweiteilig ausgeführt
und verfügt über zwei planparallel angeordnete Seitenteile, zwischen die der Kipphebel
unmittelbar vor oder zu Beginn des Reset-Vorgangs eingeklappt wird.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert.
Dabei zeigen:
- FIG 1
- Perspektivansicht des Schaltschlosses eines Leistungsschalters;
- FIG 2 bis 5
- verschiedene Ansichten eines Schaltschlosses in EIN-Position;
- FIG 6 bis 7
- Schaltschloss in AUS-Position;
- FIG 8
- Schaltschloss in AUS-Position und Betätigung der Auslösewelle;
- FIG 9
- Schaltschloss während des Reset-Vorgangs;
- FIG 10 und 11
- Schaltschloss in Reset-Position;
- FIG 12 und 13
- Schaltschloss in Trip-Position;
- FIG 14
- Seitenteil des Spannhebels;
- FIG 15
- Kipphebel sowie
- FIG 16
- Spannhebelbaugruppe mit darin drehbar gelagertem Kipphebel.
[0019] FIG 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht das Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters.
Das dargestellte Schaltschloss 1 verfügt hierbei über zwei wesentliche Baugruppen,
nämlich den Schaltmechanismus 2 einerseits sowie den Entklinkungsmechanismus 3 andererseits.
Über den Schaltmechanismus 2 steht der elektrische Schaltkontakt des Leistungsschalters
derart mit einer als Energiespeicher genutzten Feder 4 in Wirkverbindung, dass bei
geschlossenem Kontakt die Feder 4 gespannt ist und beim Auslösen des Schaltschlosses
1 die in der Feder 4 gespeicherte Energie frei wird, so dass der Kontakt durch die
auf ihn wirkende Federkraft geöffnet wird.
[0020] Um die Feder 4 einerseits zuverlässig im gespannten Zustand halten und andererseits
ein zuverlässiges sowie schnelles Auslösen des Schaltschlosses sicherstellen zu können,
ist der Entklinkungsmechanismus 3 vorgesehen.
[0021] Die Verbindung zwischen dem Schaltmechanismus 2 mit Spannfeder 4 und dem Entklinkungsmechanismus
3 wird über einen Spannhebel 5 hergestellt, der durch den Entklinkungsmechanismus
3 bedarfsgerecht gesperrt oder freigegeben werden kann. Sobald der Spannhebel 5 vom
Entklinkungsmechanismus 3 freigegeben wird, entspannt sich die Feder 4 und der elektrische
Schaltkontakt wird geöffnet.
[0022] Ein wesentliches Bauteil des Entklinkungsmechanismus 3 stellt die Klinkenfeder 10
dar, die derart auf die Sperrklinke 8 einwirkt, dass das Ende der Sperrklinke 8 gegen
eine hierfür vorgesehene Anschlagfläche des Spannhebels 5 zur Arretierung des Spannhebels
5 bewegt wird. Des Weiteren ist im Entklinkungsmechanismus 3 eine Auslösewelle 9 vorgesehen,
die bei Erreichen eines Auslösekriteriums, insbesondere sobald der Strom im Schalter
eine vorgegebene Stromstärke erreicht, durch einen Aktuator in eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung
versetzt wird. Durch die Bewegung der Auslösewelle 9 gerät diese derart in Kontakt
mit der Sperrklinke 8, dass auch die Sperrklinke 8 geschwenkt und so die vom Ende
der Sperrklinke 8 auf die Anschlagfläche des Spannhebels 5 wirkende Kraft verringert
wird. Die Verringerung der von der Sperrklinke 8 auf die Anschlagfläche des Spannhebels
5 wirkenden Kraft führt im Weiteren dazu, dass die Arretierung des Spannhebels 5 gelöst,
die Feder 4 entspannt und der Schaltkontakt geöffnet werden. Im Folgenden werden die
verschiedenen Schaltzustände des Schaltschlosses 1 eingehend erläutert.
[0023] In FIG 2 bis 5 ist das Schaltschloss 1, dessen Bauteile bereits in FIG 1 näher erläutert
worden ist, in einer Ein-Position dargestellt. Die FIG 2 und 3 zeigen das Schaltschloss
in einer Seitenansicht, die FIG 4 und 5 in einer Perspektivansicht, wobei die FIG
4 und 5 das Schaltschloss jeweils in einer geschnittenen Ansicht zeigen. In diesen
geschnittenen Ansichten ist das Schaltschloss 1 entlang der Symmetrieebene geteilt
und jeweils nur die im hinteren Teil vorgesehenen Bauteile dargestellt. Auf diese
Weise wird in den FIG 3 und 5 das hintere Seitenteil 14 des Spannhebels 5, die daran
gelagerte Rolle 7, der Kipphebel 17 sowie das Ende 12 der Sperrklinke 8 sichtbar.
[0024] In EIN-Position ist der Schalter geschlossen, die Feder 4 gespannt und das Schaltschloss
1 in gesperrtem Zustand.
[0025] Ferner befindet sich der Entklinkungsmechanismus 3 und somit auch das Schaltschloss
1 in gespanntem Zustand, wobei das Ende 12 der Sperrklinke 8 den Außenumfang einer
am Spannhebel 5 drehbar gelagerten Rolle 7 im Bereich der Anschlagfläche 13 berührt.
Mit Hilfe der Sperrklinke 8 ist der Spannhebel 5 somit in der dargestellten Position
arretiert, so dass die Feder 4 gespannt und der elektrische Schaltkontakt geschlossen
ist.
[0026] FIG 6 und 7 zeigen eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgeführten Schaltschlosses
1, wobei in FIG 6 das gesamte Schaltschloss 1 und in FIG 7 lediglich der hintere Teil
dargestellt ist. Bei FIG 7 handelt es sich somit um eine Schnittdarstellung, bei der
der Schnitt entlang einer Ebene zwischen den beiden Seitenteilen 14, 15 des Spannhebels
5 verläuft.
[0027] Um das Schaltschloss in die AUS-Position zu überführen, ist der Schalthebel 6 nach
rechts bewegt worden, so dass ein Spannbolzen 11, der im Schalthebel 6 gelagert ist,
in Kontakt mit der Sperrkontur 18 des Kipphebels gebracht worden ist. Aufgrund des
Kipphebels 17 ist das über den Schalthebel 6 in den Spannhebel 5 eingeleitete Moment
größer als das eingeleitete Moment der als Zugfedern 4 ausgeführten Spannelemente
des Schaltmechanismus 2. Daher wird der Spannhebel 5 leicht nach unten gedrückt und
die Verklinkung zwischen dem Ende 12 der Sperrklinke 8 und der Anschlagfläche 13 des
Spannhebels 5 entlastet. Wie FIG 7 zu entnehmen ist, bildet sich zwischen der Sperrklinke
8 und der Anschlagfläche des Spannhebels 5 ein Luftspalt aus. Die Anschlagfläche 13
des Spannhebels 5 wird in dieser Ausführungsform durch eine äußere Umfangsfläche einer
Rolle 7 gebildet. Hierbei ist die Rolle drehbar um den Lagerbolzen 16 zwischen den
beiden planparallelen Seitenteilen 14, 15 des Spannhebels 5 gelagert.
[0028] In Ergänzung zu den FIG 6 und 7 zeigt FIG 8 das Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters
in AUS-Position bei Betätigung der Auslösewelle 9. Ohne das Vorsehen einer zusätzlichen
Sperrung, würde in diesem Fall das Schaltschloss 1 durch Lösen der Verklinkung zwischen
Sperrklinke 8 und Anschlagfläche 13 ausgelöst. Da sich allerdings der Spannbolzen
11 im Eingriff mit der Sperrkontur 18 des Kipphebels 17 befindet, wird der Spannhebel
5 leicht nach unten gedrückt und so in seiner Lage arretiert. Aufgrund der Sperrung
des Schaltschlosses 1 mit Hilfe des Kipphebels 17 und der damit verbundenen Entlastung
der Sperrklinke 8 des Entklinkungsmechanismus 3 kann die Testtaste gedrückt bzw. die
Auslösewelle 9 betätigt werden, ohne dass das Schaltschloss 1 bzw. der Schalter auslöst.
[0029] Gleichgültig ob die Testtaste betätigt worden ist oder das Schaltschloss 1 auf der
Grundlage eines Auslösesignals ausgelöst worden ist, muss zunächst ein Reset-Vorgang
durchgeführt werden, um das Schaltschloss 1 und hier insbesondere den Entklinkungsmechanismus
wieder zu aktivieren. FIG 9 zeigt in diesem Zusammenhang ein erfindungsgemäß ausgeführtes
Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters während des Reset-Vorgangs.
[0030] Zur Einleitung des Reset-Vorgangs wird der Schalthebel 6 mit dem Handgriff in Pfeilrichtung
nach rechts bewegt. Daraufhin bewegt sich der Spannbolzen 11, der im Schalthebel 6
gelagert ist, entlang der Resetkontur 19 des Spannhebels 5. Die Resetkontur 19 des
Spannhebels 5 ist hierbei für den Spannbolzen 11 frei zugänglich, da der Kipphebel
17 nach unten zwischen die beiden Seitenteile 14, 15 des Spannhebels 5 geschwenkt
wird.
[0031] Durch die Bewegung des Spannbolzens 11 entlang der Resetkontur 19 des Spannhebels
5 wird dieser nach unten gedrückt. In Ergänzung hierzu ist FIG 10 und 11 eine Darstellung
des Schaltschlosses 1 in Reset-Position zu entnehmen, in der der Spannbolzen 11 das
äußere Ende des Spannhebels 5 erreicht hat. Außerdem wird die Sperrklinke 8 durch
die Klinkenfeder 10, die als Drehfeder ausgeführt ist, gegen den Kipphebel 17 gedrückt,
so dass dieser sich in gesperrter Position befindet und die Verklinkung nach wie vor
entlastet ist, also kein Kontakt zwischen dem Ende 12 der Sperrklinke 8 und der als
Rolle 7 ausgeführten Anschlagfläche 13 besteht. Nach Abschluss des beschriebenen Reset-Vorgangs
ist es möglich, das Schaltschloss ist wieder in die EIN-Position zu überführen, da
sich der Entklinkungsmechanismus 3 wieder in gespanntem Zustand befindet.
[0032] FIG 12 und 13 zeigt das Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters in ausgelöster Position.
Diese Position eines Schaltschlosses 1 wird auch als Trip-Position bezeichnet. Der
Spannhebel 5 mit der daran drehbar gelagerten Rolle 7 ist in seine Endposition nach
oben überführt worden. Hierbei liegt er an dem Spannbolzen 11, der im Schalthebel
6 gelagert ist, an. Sofern das Schaltschloss 1 aus der Trip-Position wieder in die
Ein-Position überführt werden soll, muss in Bezug auf das Schaltschloss 1, insbesondere
den Entklinkungsmechanismus 3 wiederum ein Reset-Vorgang durchgeführt werden, damit
der Entklinkungsmechanismus 3 und hier insbesondere die Klinkenfeder 10 gespannt und
die Auslösewelle 9 in die Ausgangsposition zurück gesetzt wird.
[0033] FIG 14 zeigt ein Seitenteil 14, 15 eines Spannhebels 5. In montiertem Zustand des
Spannhebels befinden sich zwischen den beiden Seitenteilen 14, 15 unter anderem die
Rolle 7, deren Umfangsfläche die Anschlagfläche 13 für die Sperrklinke 8 bildet, sowie
die Lagerung des Kipphebels 17. Hierbei ist der Kipphebel 17 derart schwenkbar, dass
er während des Reset-Vorgangs zwischen die beiden Seitenteile 14, 15 geschwenkt wird
und so die Resetkontur 19 des Spannhebels 5 freigibt.
[0034] Während des Reset-Vorgangs gleitet/rollt der mit dem Schalthebel verbundene Spannbolzen
11 entlang der Resetkontur 19 und drückt so den Spannhebel 5 nach unten.
[0035] In FIG 15 ist der erfindungsgemäß beweglich am Spannhebel 5 gelagerte Kipphebel 17
in einer Detailansicht dargestellt. Der Kipphebel 17 verfügt über einen Lagerbolzen
20 über den der Kipphebel 17 drehbar im Spannhebel 5 zwischen den beiden Seitenteilen
14, 15 des Spannhebels 5 gelagert ist. In den Seitenteilen 14, 15 sind entsprechende
Lagerbuchsen zur Aufnahme des Lagerbolzens vorgesehen. Im oberen Bereich verfügt der
Kipphebel 17 über eine Sperrkontur 18, auf die in AUS-Position des Schaltschlosses
1 der mit dem Schalthebel 6 verbundene Spannbolzen 11 aufläuft und so der Spannhebel
5 leicht nach unten gedrückt. Auf diese Weise wird die Verklinkung zwischen Spannhebel
und Sperrklinke entlastet.
[0036] Abschließend zeigt FIG 16 einen Spannhebel 5 in zusammengebautem Zustand. Deutlich
zu erkennen ist im hinteren Bereich der erfindungsgemäß vorgesehene Kipphebel 17,
der zwischen den Seitenteilen 14, 15 drehbar im Spannhebel gelagert ist. Während des
Reset-Vorgangs des Schaltschlosses wird der Kipphebel 17 zwischen die Seitenteile
14, 15 des Spannhebels 5 geschwenkt und so die Resetkontur 19 für den Spannbolzen
11 freigegeben.
[0037] Mit dem erfindungsgemäß am Spannhebel 5 eines Schaltschlosses 1 vorgesehenen Kipphebel
17 wird zuverlässig sichergestellt, dass in AUS-Position des Schaltschlosses 1 die
Testtaste gedrückt bzw. die Teststaste betätigt werden kann, ohne dass das Schaltschloss
bzw. der Schalter auslöst.
[0038] Durch das Vorsehen des Kipphebels 17 am Spannhebel 5, der ausschließlich für das
Verhindern der Auslösung in AUS-Position des Schaltschlosses benötigt wird, ist die
Position des Drehpunktes und die Sperrkontur frei wählbar. Dies ermöglicht die Verwendung
in unterschiedlichen Schaltschlössern 1 unabhängig von der jeweiligen Schaltschlosskinematik.
1. Leistungsschalter mit einem Schaltschloss (1), das einen Schaltmechanismus (2) zum
Öffnen und Schließen eines mit einem Spannelement (4) in Wirkverbindung stehenden
Schaltkontakts, und einen Entklinkungsmechanismus (3) aufweist, durch den auf der
Grundlage eines Auslösesignals das Spannelement (4) derart aus einem gespannten in
einen zumindest weitgehend ungespannten Zustand überführbar ist, dass der Schaltkontakt
hierdurch geöffnet wird, wobei das Spannelement (4) an einen Spannhebel (5) gekoppelt
ist, der in Abhängigkeit einer Stellung einer Sperrklinke (8) des Entklinkungsmechanismus
(3) arretierbar oder auslösbar ist und der eine Sperreinrichtung aufweist, durch die
in einer AUS-Position des Schaltschlosses (1), in der der Schalter geöffnet und das
Spannelement (4) gespannt ist, ein Auslösen des Spannhebels (5) trotz Auslösesignal
verhindert wird,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sperreinrichtung des Spannhebels (5) einen Kipphebel (17) aufweist, der bewegbar
am Spannhebel (5) befestigt ist.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (17) dreh- und/oder schwenkbar am Spannhebel (5) gelagert ist.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (17) bei Überführung in AUS-Position derart gemeinsam mit dem Spannhebel
(5) bewegbar ist, dass die Verklinkung zwischen Sperrklinke (8) und Spannhebel (5)
entlastet wird.
4. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (17) bei Überführung in AUS-Position derart gemeinsam mit dem Spannhebel
(5) bewegbar ist, dass die Sperrklinke (8) von einer Anschlagfläche (13) des Spannhebels
(5) entfernt wird.
5. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Schalthebel (6), über den das Schaltschloss (1) in die AUS-Position überführbar
ist, mit einem Spannbolzen (11) in Wirkverbindung steht, der bei Überführung des Schaltschlosses
(1) in AUS-Position in Kontakt mit einer Sperrkontur (18) des Kipphebels (17) bringbar
ist.
6. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (4) eine Zugfeder ist.
7. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kipphebel (17) derart bewegbar am Spannhebel (5) befestigt ist, dass der Kipphebel
(17) zumindest zeitweise in wenigstens bereichsweise Überdeckung mit dem Spannhebel
(5) bringbar ist.
8. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Reset-Vorgang, der nach Auslösen des Schaltschlosses (1) zur erneuten Aktivierung
des Entklinkungsmechanismus (3) durchgeführt wird, der Kipphebel (17) derart bewegt
wird, dass eine Resetkontur (19) am Spannhebel (5) für ein Betätigungselement frei
zugänglich ist.
9. Leistungsschalter nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass während des Reset-Vorgangs ein Spannbolzen (11) wenigstens zeitweise mit der Resetkontur
(19) in Eingriff bringbar ist, der mit einem Schalthebel (6), über den der Reset-Vorgang
eingeleitet wird, in Wirkverbindung steht.
10. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Reset-Vorgang, der nach Auslösen des Schaltschlosses (1) zur erneuten Aktivierung
des Entklinkungsmechanismus (3) durchgeführt wird, der Kipphebel (17) derart mit einer
Kraft beaufschlagt wird, dass ein Auslösen des Spannhebels (5) trotz Auslösesignal
verhindert wird.
11. Leistungsschalter nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kraftbeaufschlagung zum Einschwenken des Kipphebels (17) in die Eingriffsposition
über die Sperrklinke (8) erfolgt.
12. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Sperrklinke (8) mit einem Federelement (10) in Wirkverbindung steht.
13. Leistungsschalter nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Federelement (10) als Drehfeder ausgeführt ist.