[0001] Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einem Schaltschloss. Ein gattungsgemäßes
Schaltschloss weist eine Schalteinrichtung zum Öffnen und Schließen eines mit einem
Spannelement in Wirkung stehenden Schaltkontaktes und einen Entklinkungsmechanismus,
durch den auf der Grundlage eines Auslösesignals das Spannelement aus einem gespannten
in einen zumindest weitgehend ungespannten Zustand überführbar ist.
[0002] Leistungsschalter sind spezielle Schalter, die üblicherweise für hohe Ströme ausgelegt
sind. Diese Schalter können nicht nur Betriebsströme und geringe Überlastströme schalten,
sondern bei auftretenden Fehlern auch hohe Überlastströme und Kurzschlussströme einschalten,
diese Fehlerströme eine vorgegebene Zeit halten und wieder ausschalten. Je nach Ausführungsform
sind Leistungsschalter einpolig oder mehrpolig ausgeführt.
[0003] Derartige Leistungsschalter verfügen regelmäßig über so genannte Schaltschlösser,
die bei Auftreten ungewollter Betriebszustände, insbesondere bei Kurzschlüssen, das
Abschalten eines Stromkreises bewirken.
[0004] Ein Schaltschloss stellt eine mechanische Vorrichtung dar, die vorzugsweise das Abschalten
eines Stromkreises ermöglicht. Hierzu wird zum Öffnen des Schaltkontakts üblicherweise
die Kraft einer gespannten Feder freigegeben, die beim Einschalten über einen Spannmechanismus
gespannt worden ist. Das typische Auslösekriterium ist ein Strom einer vorgebbaren
Stromstärke, durch den die Arretierung mit Hilfe eines Elektromagneten oder eines
sich erhitzenden Bimetallstreifens gelöst wird.
[0005] Das Schaltschloss eines Leistungsschalters verfügt über zwei wesentliche Bereiche.
Einerseits ist ein Schaltmechanismus vorgesehen, über den Federkraft beaufschlagt
das Öffnen und Schließen eines elektrischen Schaltkontaktes realisiert wird. Andererseits
verfügt ein derartiges Schaltschloss über einen Entklinkungsmechanismus, der bei Erreichen
eines Auslösekriteriums die in einer Feder des Schaltmechanismus gespeicherte Energie
freigibt, wodurch das Schaltschloss ausgelöst und der elektrische Schaltkontakt geöffnet
wird.
[0006] Problematisch an den aus dem Stand der Technik bekannten Schaltschlössern ist vielfach,
dass die innerhalb des Entklinkungsmechanismus vorgesehene Sperrklinke im gesperrten
Zustand mit einer ebenen Fläche der Außenkontur des mit der Feder in Wirkverbindung
stehenden Spannhebels in Kontakt gebracht wird. Da die Sperrklinke während des Betriebs
des Leistungsschalters auf diese Weise immer wieder den gleichen Bereich der Anschlagfläche
des Spannhebels berührt, kommt es hier mit zunehmender Betriebsdauer zu Verschleißerscheinungen.
Aufgrund dieses Abriebs an der Anschlagfläche ändern sich die Richtung der Normalkraft
und damit auch das über die Sperrklinke in die Anschlagfläche des Spannhebels eingeleitete
Drehmoment. Eine Drehmomenterhöhung in diesem Bereich hat wiederum die Folge, dass
sich die für eine Auslösung des Schaltschlosses benötigte Kraft erhöht. Zwar ist es
denkbar, den Verschleiß durch Verwendung von Werkstoffen höherer Härte oder durch
Einsatz von Verfahren zur Oberflächenbehandlung zu verringern, doch würde dies die
Herstellungskosten eines entsprechenden Bauteils erhöhen. Eine weitere Möglichkeit,
den Abrieb an der Anschlagfläche zu verringern, besteht darin, eine vollflächige Auflage
zwischen Sperrklinke und Anschlagfläche des Spannhebels zu realisieren. Allerdings
hat dies den Nachteil, dass der Hebelarm der Normalenkraft, also der Abstand zwischen
dem Normalkraftvektor und dem Kraft einleitenden Bereich der Sperrklinke, variieren
kann, was zu Schwankungen der für eine Auslösung des Schaltschlosses benötigten Kraft
führen würde.
[0007] Ausgehend von den aus dem Stand der Technik bekannten Schaltschlössern für Leistungsschalter
sowie dem geschilderten Problem liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Entklinkungsmechanismus
eines Schaltschlosses derart weiterzubilden, dass innerhalb eines begrenzten Bauraums
die Kraft des Schaltmechanismus um einen möglichst großen Faktor minimiert wird. Hierbei
soll sich der anzugebende Entklinkungsmechanismus durch eine hohe Loslaufsicherheit
auszeichnen, die vor allem durch eine geringe Reibung innerhalb des Entklinkungsmechanismus
sichergestellt werden soll. Wesentlich für eine hohe Loslaufsicherheit ist einerseits,
dass die Auslösekraft nicht zu große ist und andererseits die Auslösekraft auch nach
längerer Betriebsdauer des Schaltschlosses annähernd konstant bleibt. Insbesondere
soll sichergestellt werden, dass das Auslösen des Schaltschlosses unabhängig von der
Kraft im Schaltmechanismus möglich ist. Des Weiteren soll der Entklinkungsmechanismus
derart ausgeführt werden, dass das Schaltschloss sowohl für einpolige Schalter, bei
denen nur geringe Kräfte im Schaltmechanismus auftreten, als auch für mehrpolige Schalter
mit hohen Kräften im Schaltmechanismus verwendet werden kann.
[0008] Die vorstehende Aufgabe wird mit einem Leistungsschalter mit Schaltschloss gemäß
Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschreibung unter teilweiser Bezugnahme
auf die FIGen näher erläutert.
[0009] Die Erfindung betrifft einen Leistungsschalter mit einem Schaltschloss, das einerseits
eine Schalteinrichtung zum Öffnen und Schließen eines mit einem Spannelement in Wirkverbindung
stehenden Schaltkontakts und andererseits einen Entklinkungsmechanismus aufweist,
durch den auf der Grundlage eines Auslösesignals das Spannelement derart aus einem
gespannten in einen zumindest weitgehend ungespannten Zustand überführbar ist, dass
der Schaltkontakt hierdurch geöffnet wird. Das Spannelement ist an einen Spannhebel
gekoppelt, der gesperrt wird, indem eine Sperrklinke des Entklinkungsmechanismus an
einer Anschlagfläche des Spannhebels anliegt und diesen an einer Bewegung hindert,
so dass das Federelement in gespannten Zustand gehalten wird. Erfindungsgemäß ist
das Schaltschloss derart weitergebildet worden, dass die Anschlagfläche gewölbt ausgeführt
und relativ zum Spannhebel beweglich angeordnet ist.
[0010] Die Ausführung der Anschlagfläche mit einer in Richtung der Sperrklinke gewölbten
Außenkontur bei gleichzeitig beweglicher Lagerung der Anschlagfläche hat hierbei den
Vorteil, dass keine ebene Kontaktfläche zwischen der Sperrklinke und dem Spannhebel
existiert, die Sperrklinke sich beim Auslösen des Schaltschlosses vergleichsweise
reibungsarm über die Anschlagfläche bewegt und so Verschleißerscheinungen minimiert
werden. Insbesondere wird auf diese Weise sichergestellt, dass die Sperrklinke mit
unterschiedlichen Bereichen der Anschlagfläche in Kontakt bringbar ist und sich vorzugsweise
lediglich Rollreibung zwischen Sperrklinke und Anschlagfläche ausbildet.
[0011] In einer speziellen Ausführungsform der Erfindung bildet die äußere Umfangsfläche
einer Rolle die Anschlagfläche. Die Rolle ist vorzugsweise drehbar am Spannhebel gelagert.
In gesperrtem Zustand des Schaltschlosses berührt das Ende der Sperrklinke die Anschlagfläche,
also die äußere Umfangsfläche der Rolle. Sobald das Schaltschloss auslöst, wird die
Sperrklinke derart bewegt, dass die über die Klinke in die Rolle des Spannhebels eingeleitete
Kraft abnimmt, so dass sich schließlich der Spannhebel in Bewegung setzt und das Ende
der Sperrklinke über die äußere Umfangsfläche der Rolle abrollt. Die hierbei entstehende
Reibung ist minimal.
[0012] Die Lagerung der zuvor beschriebenen Rolle eines Entklinkungsmechanismus kann bevorzugt
auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen. In einer ersten speziellen Weiterbildung
der Erfindung ist der Spannhebel einteilig ausgeführt und die Rolle in einer geeigneten
Ausnehmung mit Hilfe eines Lagerbolzens drehbar gelagert. Eine alternative Gestaltung
sieht demgegenüber vor, dass der Spannhebel mehrteilig ausgeführt ist, wobei insbesondere
zwei planparallel angeordnete Bleche, die in geeigneter Weise konturiert sind, vorgesehen
sind, und zwischen diesen Blechen die Rolle um einen Lagerbolzen drehbar gelagert
ist.
[0013] Gemäß einer weiteren speziellen Ausführungsform der Erfindung ist es denkbar, dass
die Anschlagfläche und/oder das freie Ende der Sperrklinke mit einer Oberflächenbeschichtung
versehen ist. Vorzugsweise weist eine derartige Beschichtung eine hohe Verschleißfestigkeit
aus oder stellt sicher, dass die Reibung zwischen dem Ende der Sperrklinke und der
Anschlagfläche zumindest minimiert wird. Sofern eine Rolle, deren äußere Umfangsfläche
die Anschlagfläche bildet, vorgesehen ist, kann diese entweder als Blech- oder als
Kunststoffrolle (Keramikwerkstoffe usw.) ausgeführt sein. Auf bevorzugte Weise wird
die Rolle als Drehteil gefertigt.
[0014] Das erfindungsgemäß ausgeführte Schaltschloss zeichnet sich somit vor allem dadurch
aus, dass im Entklinkungsmechanismus eine in Richtung des freien Endes der Sperrklinke
gewölbte und relativ zum Spannhebel beweglich angeordnete Anschlagfläche vorgesehen
ist. Bevorzugt wird in gesperrtem Zustand des Schlosses eine Rolle, deren äußere Umfangsfläche
die Anschlagfläche bildet, mit dem Ende der Sperrklinke in Eingriff gebracht. Die
erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich hierbei dadurch aus, dass trotz vergleichsweise
kleiner Baugröße die für die Auslösung des Schlosses benötigte Auslösekraft minimiert
wird. Das erfindungsgemäß ausgeführte Schaltschloss kann somit auf gleiche Weise sowohl
für ein- wie auch drei - oder vierpolige Schalter verwendet werden. Dies ist vor allem
darauf zurückzuführen, dass die Funktion des Entklinkungsmechanismus zumindest weitgehend
von der Kraft im Schaltmechanismus unabhängig ist.
[0015] Durch die bewegliche Anschlagfläche am Spannhebel, bevorzugt eine Rolle, wird die
Reibung, die beim Abrutschen der Sperrklinke vom Spannhebel entsteht, gegenüber den
bekannten Lösungen verringert. Aufgrund einer vereinfachten Betrachtung kann in diesem
Fall davon ausgegangen werden, dass der Einfluss der Reibung um einen Faktor R/r,
wobei R den Rollenaußenradius und r den Rollenlagerradius repräsentiert, reduziert
wird. Wird beispielsweise eine Rolle mit einem Außenradius von 5,4 cm und einem Rollenlagerradius
von 1,7 cm verwendet, ergibt sich hieraus ein Faktor von 3,8, also eine deutliche
Verringerung des Reibwiderstandes. Durch diese starke Minimierung des Reibungseinflusses
wird einerseits die Loslaufsicherheit des Schaltschlosses erhöht und andererseits
können die Hebelverhältnisse im Entklinkungsmechanismus derart angepasst werden, dass
die Untersetzung der Kraft vom Schaltmechanismus bis zur Auslösewelle des Entklinkungsmechanismus
sehr groß ist und somit zum Auslösen des Schaltschlosses nur eine sehr kleine Kraft
benötigt wird.
[0016] Im Folgenden wird die Erfindung ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens
anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die FIGen näher erläutert. Dabei
zeigen:
- FIG 1
- Perspektivische Darstellung des Schaltschlosses eines Leistungsschalters;
- FIG 2 bis 5
- Schaltschloss eines Leistungsschalters in EIN-Position in vier verschiedenen Ansichten;
- FIG 6
- Seitenansicht des Schaltschlosses eines Leistungsschalters während des Auslösevorgangs;
- FIG 7 und 8
- Seitenansicht des Schaltschlosses eines Leistungsschalters in ausgelöstem Zustand
(Trip-Position);
- FIG 9 bis 11
- Vergleich des aus dem Stand der Technik bekannten Verklinkungsmechanismus mit der
erfindungsgemäß ausgeführten Verklinkung in Detailansichten;
- FIG 12
- Perspektivansicht des Spannhebels mit Rolle; sowie
- FIG 13
- Perspektivansicht einer Rolle.
[0017] FIG 1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht das Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters.
Das dargestellte Schaltschloss 1 verfügt hierbei über zwei wesentliche Baugruppen,
nämlich den Schaltmechanismus 2 einerseits sowie den Entklinkungsmechanismus 3 andererseits.
Über den Schaltmechanismus 2 steht der elektrische Schaltkontakt des Leistungsschalters
derart mit einer als Energiespeicher genutzten Feder 4 in Wirkverbindung, dass bei
geschlossenem Kontakt die Feder 4 gespannt ist und beim Auslösen des Schaltschlosses
1 die in der Feder 4 gespeicherte Energie frei wird, so dass der Kontakt durch die
auf ihn wirkende Federkraft geöffnet wird.
[0018] Um die Feder 4 einerseits zuverlässig im gespannten Zustand halten und andererseits
ein zuverlässiges sowie schnelles Auslösen des Schaltschlosses sicherstellen zu können,
ist der Entklinkungsmechanismus 3 vorgesehen.
[0019] Die Verbindung zwischen dem Schaltmechanismus 2 mit Spannfeder 4 und dem Entklinkungsmechanismus
3 wird über einen Spannhebel 5 hergestellt, der durch den Entklinkungsmechanismus
3 bedarfsgerecht gesperrt oder freigegeben werden kann. Sobald der Spannhebel 5 vom
Entklinkungsmechanismus 3 freigegeben wird, entspannt sich die Feder 4 und der elektrische
Schaltkontakt wird geöffnet.
[0020] Ein wesentliches Bauteil des Entklinkungsmechanismus 3 stellt die Klinkenfeder 10
dar, die derart auf die Sperrklinke 8 einwirkt, dass das Ende der Sperrklinke 8 gegen
eine hierfür vorgesehene Anschlagfläche des Spannhebels 5 zur Arretierung des Spannhebels
5 bewegt wird. Des Weiteren ist im Entklinkungsmechanismus 3 eine Auslösewelle 9 vorgesehen,
die bei Erreichen eines Auslösekriteriums, insbesondere sobald der Strom im Schalter
eine vorgegebene Stromstärke erreicht, in eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung versetzt
wird. Durch die Bewegung der Auslösewelle 9 gerät diese derart in Kontakt mit der
Sperrklinke 8, dass auch die Sperrklinke 8 geschwenkt und so die vom Ende der Sperrklinke
8 auf die Anschlagfläche des Spannhebels 5 wirkende Kraft verringert wird. Die Verringerung
der von der Sperrklinke 8 auf die Anschlagfläche des Spannhebels 5 wirkenden Kraft
führt im Weiteren dazu, dass die Arretierung des Spannhebels 5 gelöst, die Feder 4
entspannt und der Schaltkontakt geöffnet werden. Im Folgenden werden die verschiedenen
Schaltzustände des Schaltschlosses 1 eingehend erläutert.
[0021] In den FIG 2 bis 5 ist das Schaltschloss 1, dessen Bauteile bereits in FIG 1 näher
erläutert worden ist, in einer Ein-Position dargestellt. Die FIG 2 und 3 zeigen das
Schaltschloss in einer Seitenansicht, die FIG 4 und 5 in einer Perspektivansicht,
wobei die FIG 3 und 5 das Schaltschloss jeweils in einer geschnittenen Ansicht zeigen.
In diesen geschnittenen Ansichten ist das Schaltschloss 1 entlang der Symmetrieebene
geteilt und jeweils nur die im hinteren Teil vorgesehenen Bauteile dargestellt. Auf
diese Weise wird in den FIG 3 und 5 das hintere Seitenteil 14 des Spannhebels 5, die
daran gelagerte Rolle 7 sowie das Ende 12 der Sperrklinke 8 sichtbar.
[0022] In EIN-Position ist der Schalter geschlossen, die Feder 4 gespannt und das Schaltschloss
1 in gesperrtem Zustand.
[0023] Ferner befindet sich der Entklinkungsmechanismus 3 und somit auch das Schaltschloss
1 in gespanntem Zustand, wobei das Ende 12 der Sperrklinke 8 den Außenumfang einer
am Spannhebel 5 drehbar gelagerten Rolle 7 im Bereich der Anschlagfläche 13 berührt.
Mit Hilfe der Sperrklinke 8 ist der Spannhebel 5 somit in der dargestellten Position
arretiert, so dass die Feder 4 gespannt und der elektrische Schaltkontakt geschlossen
ist.
[0024] FIG 6 zeigt eine Seitenansicht des Schaltschlosses 1 in einem Betriebszustand, in
dem dieses ausgelöst wird. Die Auslösewelle 9 wird auf der Grundlage eines Auslösesignals
betätigt, so dass die Sperrklinke 8 gegen den Uhrzeigersinn von der Rolle 7 weg bewegt
wird. Daraufhin wird die Kraft, mit der die Sperrklinke 8 auf die Anschlagfläche 13
der Rolle 7 einwirkt, verringert, die Sperrklinke 8 verliert den Kontakt zur Rolle
7 und rutscht schließlich von der Rolle 7 ab. Durch das Freigeben der Sperrklinke
8 führt der Spannhebel 5 schließlich ebenfalls eine Dreh- bzw. Schwenkbewegung gegen
den Uhrzeigersinn aus, wodurch die Feder 4 in einen entspannten Zustand überführt
und hierdurch der elektrische Schaltkontakt geöffnet wird.
[0025] FIG 7 und 8 zeigen nunmehr das Schaltschloss 1 eines Leistungsschalters in ausgelöster
Position. Diese Position eines Schaltschlosses 1 wird auch als Trip-Position bezeichnet.
Der Spannhebel 5 mit der daran drehbar gelagerten Rolle 7 ist in seine Endposition
nach oben überführt worden. Hierbei liegt er an einem Spannbolzen 11, der im Schalthebel
6 gelagert ist, an. Sofern das Schaltschloss 1 aus der Trip-Position wieder in die
Ein-Position überführt werden soll, muss in Bezug auf das Schaltschloss 1, insbesondere
den Entklinkungsmechanismus 3 ein Reset durchgeführt werden, damit der Entklinkungsmechanismus
3 und hier insbesondere die Klinkenfeder 10 gespannt und die Auslösewelle 9 in ihre
Ausgangsposition zurückgesetzt wird.
[0026] In den FIG 9 bis 11 wird eine aus dem Stand der Technik bekannte Verklinkung mit
einer erfindungsgemäß ausgeführten verglichen. Zur Veranschaulichung ist zunächst
noch einmal die bereits in FIG 3 gezeigte Seitenansicht der im hinteren Teil des Schaltschlosses
1 angeordneten Bauelemente dargestellt. Die Erfindung zeichnet sich insbesondere durch
eine vorteilhafte Gestaltung der spannhebelseitig vorgesehenen Anschlagfläche 13 aus.
In den FIG 9 bis 11 ist ein Ausschnitt des Schaltschlosses 1 jeweils im Detail dargestellt
wird. Hierbei zeigen die FIG 9 bis 11 jeweils das im Bereich des Entklinkungsmechanismus
3 liegende Ende des Spannhebels 5 mit seiner Anschlagfläche 13 und der hiermit in
Kontakt befindlichen Sperrklinke 8. Die FIG 9 und 10 zeigen in diesem Zusammenhang
die aus dem Stand der Technik bekannte Abstützung der Sperrklinke 8 auf der Anschlagfläche
13 des Spannhebels 5. Im Vergleich hierzu ist in FIG 11 eine erfindungsgemäß ausgeführte
Verklinkung, die sich durch den Einsatz einer beweglich angeordneten gewölbten Anschlagfläche
13, die in diesem Fall durch Verwendung der äußeren Umfangsfläche einer drehbar am
Spannhebel 5 gelagerten Rolle 7 verwirklich ist.
[0027] In FIG 9 ist eine Verklinkung, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, im
Neuzustand dargestellt. Zwischen dem Ende 12 der Sperrklinke 8 und der Anschlagfläche
13 ist in diesem Fall eine ebene Kontaktfläche vorgesehen. Weiterhin sind der Vektor
der Auslösekraft F
NVar, der in Normalenrichtung, also senkrecht zur Anschlagfläche 13, verläuft sowie der
Hebelarm h zwischen dem Normalenvektor und einem Punkt K, um den die Sperrklinke 8
gedreht bzw. geschwenkt wird, dargestellt.
[0028] In Ergänzung hierzu zeigt FIG 10 die bekannte Abstützung nach einer gewissen Betriebsdauer.
Wesentlich hierbei ist, dass aufgrund der Reibung zwischen dem Ende 12 der Sperrklinke
8 und der Anschlagfläche 13 an der Anschlagfläche 13 bzw. dem Spannhebel 8 ein gewisser
Verschleiß aufgetreten ist. Aufgrund des Abriebs ist die Kontur des Spannhebels 8
im Bereich der Anschlagfläche 13 gegenüber dem Ausgangszustand etwas abgeflacht. Durch
diese reibungsbedingte Abflachung der Kontur des Spannhebels ändert sich die Richtung
der Normalkraft F
Nvarr wodurch sich wiederum die Auslösekraft des Schaltschlosses 1 gegenüber dem Ausgangszustand
erhöht.
[0029] Der zuvor beschriebene Effekt kann bislang lediglich durch die Verwendung von Werkstoffen
höherer Härte spezieller Oberflächenbehandlung bzw. durch Einsatz von Schmiermitteln
reduziert werden. Dies würde allerdings die Kosten erhöhen bei gleichzeitig eingeschränkter
Funktionssicherheit und Einsatzbereich. Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung des
Abriebs besteht in der vollflächigen Auflage der Bauteile. Diese technische Lösung
hat jedoch den Nachteil, dass der Hebelarm der Normalkraft und somit die für die Auslösung
des Schaltschlosses 1 benötigte Kraft variieren kann.
[0030] In FIG 11 ist nunmehr eine erfindungsgemäße Ausführung der Verklinkung eines Schaltschlosses
1 dargestellt. Im gesperrten Zustand des Entklinkungsmechanismus 3 befindet sich das
Ende 12 der Sperrklinke 8 mit der äußeren Umfangsfläche einer drehbar am Spannhebel
5 gelagerten Rolle 7 im Eingriff. Die Verwendung einer Rolle, durch die eine bewegliche,
nach außen gewölbte Anschlagsfläche 13 realisiert wird, hat vor allem den Vorteil,
dass der Verschleiß an den sich abstützenden Bauteilen deutlich reduziert wird. Weiterhin
wird durch die Abstützung auf der Rolle 7 der Winkel der resultierenden Normalkraft
F
N annähernd konstant gehalten, so dass der Auslösekraftbereich vergleichsweise klein
ist und sich auch mit zunehmender Lebensdauer der Bauteile nicht vergrößert. Durch
die hierdurch hervorgerufene Minimierung des Reibungseinflusses wird einerseits die
Loslaufsicherheit der Sperrklinke 8 erhöht und andererseits können die Hebelverhältnisse
im Entklinkungsmechanismus 3 derart angepasst werden, dass die Untersetzung der Kraft
von Schaltmechanismus 2 bis Auslösewelle 9 sehr groß ist und somit zum Auslösen des
Schaltschlosses 1 nur eine vergleichsweise geringe Kraft benötigt wird.
[0031] FIG 12 zeigt in einer perspektivischen Detailansicht einen erfindungsgemäß ausgeführten
Spannhebel 5, der eine Verbindung zwischen dem Federelement 4 des Schaltmechanismus
2 und dem Entklinkungsmechanismus 3 schafft. Hierbei ist der Spannhebel 5 im Wesentlichen
zweiteilig ausgeführt und verfügt über zwei planparallel angeordnete Spannhebel, insbesondere
handelt es sich hierbei um 2 identische Bauteile, zwischen denen weitere Bauteile
angeordnet sind. In dem Bereich des Spannhebels 5, der in Einbaulage dem Entklinkungsmechanismus
3 zugewandt ist, ist eine Rolle 7 vorgesehen, die über zwei Lagerzapfen 16 drehbar
im Spannhebel 5 gelagert ist.
[0032] In Ergänzung ist in FIG 13 die Rolle 7 dargestellt. Die als Drehteil ausgeführte
Rolle 7 verfügt über eine äußere Umfangsfläche, die als Anschlagsfläche 13 für die
Sperrklinke 8 genutzt wird. In Bezug auf die Ausführung der Rolle 7 kann vereinfacht
dargestellt werden, dass der Einfluss der Reibung um den Faktor R/r, wobei R den Rollenaußenradius
und den Rollenlagerradius repräsentiert, reduziert wird. Bei einem Außenradius der
Rolle von R=5,4 cm und einem Rollenlagerradius von r=1,7 cm ergibt sich somit ein
Faktor von 3,18, was einer Verringerung der Reibung um mehr als das Dreifache entspricht.
[0033] Durch das Vorsehen einer Rolle 7, deren äußere Umfangsfläche die Anschlagfläche 13
für die Sperrklinke 8 des Entklinkungsmechanismus 3 bildet, kann somit auf verhältnismäßig
einfache Weise insbesondere die Loslaufsicherheit der Sperrklinke und eine Minimierung
sowie eine Einschränkung des Bereichs der Auslösekraft erreicht werden.
1. Leistungsschalter mit einem Schaltschloss (1), das einen Schaltmechanismus (2) zum
Öffnen und Schließen eines mit einem Spannelement (4) in Wirkverbindung stehenden
Schaltkontakts, und einen Entklinkungsmechanismus (3) aufweist, durch den auf der
Grundlage eines Auslösesignals das Spannelement (4) derart aus einem gespannten in
einen zumindest weitgehend ungespannten Zustand überführbar ist, dass der Schaltkontakt
hierdurch geöffnet wird, wobei das Spannelement (4) an einen Spannhebel (5) gekoppelt
ist, der über eine Anschlagfläche (13) verfügt, an der im gespannten Zustand des Spannelements
(4) eine Sperrklinke (8) des Entklinkungsmechanismus (3) anliegt,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13) in Richtung der Sperrklinke (8) gewölbt ist und relativ zum
Spannhebel (5) beweglich angeordnet ist.
2. Leistungsschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13) auf einer Außenumfangsfläche einer Rolle (7) angeordnet ist.
3. Leistungsschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (7) als Blechbauteil ausgeführt ist.
4. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (13) einen Kunststoff aufweist.
5. Leistungsschalter nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (7) einen Kunststoff aufweist.
6. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (5) zwei Seitenteile (14, 15) aufweist, zwischen denen eine Rolle
(7), auf der die Anschlagfläche (13) angeordnet ist, drehbar gelagert ist.
7. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Spannhebel (5) einteilig ausgeführt ist und eine Ausnehmung aufweist, innerhalb
der eine Rolle (7) mit Anschlagfläche vorgesehen ist.
8. Leistungsschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Rolle (7) mittels eines Lagerbolzens oder zweier Lagerzapfen (16) am Spannhebel
(8) gelagert ist und ein Quotient aus Rollenradius und Lagerbolzenradius einen Wert
>1,0 annimmt.