[0001] Die Erfindung betrifft einen Containertragwagen für den Eisenbahngüterverkehr mit
einem Wagenrahmen, welcher mit mehreren Paaren von Containerzapfen zum Transport von
Standard- und Spezialcontainern versehen ist.
[0002] Containertragwagen sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. So werden beispielsweise
80ft-Containertragwagen aus zwei 40ft-Wagen zum Transport von ISO-Containern, insbesondere
von vier 20ft-ISO-Containern, zwei 40ft-ISO-Containern oder zwei 20ft-ISO-Containern
in Kombination mit einem 40ft-ISO-Container, verwendet. Die bekannten 80ft-Containertragwagen
sind mit drei zweiachsigen Drehgestellen versehen und werden bevorzugt für den Containertransport
zu und von Häfen eingesetzt. Bekannt sind weiters 60ft-Containertragwagen mit zwei
Drehgestellen oder 2-achsige Wagen mit 40ft Ladelänge. Mit den bekannten Containertragwagen
lassen sich schwere Güter aus der Maschinen- und Stahlindustrie nicht transportieren.
Für den Transport von schweren Gütern der Maschinen- und Stahlindustrie werden insbesondere
40ft-Flachwagen mit am Wagenrahmen angeordneten Rungen eingesetzt. Diese Flachwagen
weisen zum Teil auch Containerzapfen für den Containertransport auf, sind jedoch infolge
ihres hohen Eigengewichtes für den Containertransport kaum geeignet.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem Containertragwagen sowohl den
Transport von schweren Gütern der Maschinen- und Stahlindustrie als auch einen variablen
Transport von Containern unterschiedlicher Größen, insbesondere von ISO-Containern
zu ermöglichen.
[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Kombination des Containertragwagens
mit zumindest einem abnehmbaren Ladegestell mit einem formstabilen, rechteckigen Rahmen
mit verschweißten Längs- und Querträgern aus Stahlprofilen und an den Eckbereichen
des Rahmens angeordneten, aufrecht stehenden, ebenfalls aus Stahlprofilen bestehenden
Rungen, wobei das Ladegestell an zumindest einem Paar Containerzapfen positioniert
ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Kombination aus einem Containertragwagen und abnehmbaren und
variabel an den vorgesehenen Containerzapfenpaaren positionierbaren Ladegestellen
gestattet den Transport von schweren, insbesondere langgestreckten Gütern z.B. von
Stahlprofilen oder Stahlrohren der Maschinen- und Stahlindustrie auf einem oder mehreren
Ladegestellen. Der Containertragwagen ist vorteilhafterweise nach wie vor auf variable
Weise für den Transport von genormten und nicht genormten Containern einsetzbar.
[0006] Besonders einfach und variabel gestaltet sich die Positionierung der Ladegestelle
am Containertragwagen dadurch, dass zumindest ein Paar von Containerzapfen in Löchern
von an den Längsträgern des Ladegestells angeordneten Lochreihen positionierbar ist.
[0007] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung sind die Lochreihen in
Stahlblechstreifen ausgebildet, die an den Längsträgern des Ladegestells angeschweißt
sind.
[0008] Einfaches Handling und variable Einsatzmöglichkeiten bieten Ladegestelle mit einer
Länge zwischen sechs Fuß und acht Fuß.
[0009] Auf Containertragwagen, die 40ft-Wagen sind, lassen sich daher bis zu fünf Ladegestelle
positionieren.
[0010] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Kombination, wenn zwei 40ft-Containertragwagen
über eine Kurzkupplung zu einem 80ft- Containertragwagen verbunden sind und wenn jeder
der beiden 40ft-Containertragwagen zwei Drehgestelle aufweist. Die hohe Tragfähigkeit
derartiger 80ft-Containertragwagen gestattet den Transport besonders schwerer Güter
der Maschinen- und Stahlindustrie.
[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen
Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen
Fig. 1 eine Ansicht eines 80ft-Containertragwagens mit abnehmbaren Ladegestellen,
Fig. 2 eine Schrägansicht eines Ladegestells,
Fig. 3 die Frontansicht des Ladegestells aus Fig. 2,
Fig. 3a ein Detail der Fig. 3,
Fig. 4 die Seitenansicht des Ladegestells gemäß Fig. 2,
Fig. 5 die Draufsicht auf das Ladegestell gemäß Fig. 2 und
Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Wagenrahmen.
[0012] Die in der nachfolgenden Beschreibung mit "längs" bezeichneten Bauteile des Ladegestells
verlaufen, wenn das Ladegestell auf einem Wagen montiert ist, in Längsrichtung desselben,
die mit "quer" bezeichneten Bauteile des Ladegestells in Querrichtung des Wagens.
[0013] Fig. 1 zeigt einen 80ft-Containertragwagen, welcher aus zwei 40ft-Containertragwagen
1 mit je vier Radsätzen 2 und je zwei Drehgestellen 3 an sich bekannter Ausführung
besteht. Die beiden 40ft-Wagen 1 sind mittels einer Kurzkupplung 4, insbesondere einer
Kuppelstange, miteinander verbunden und bilden derart eine festgekuppelte Einheit.
Auf den beiden Drehgestellen 3 der 40ft-Wagen 1 ist jeweils ein Wagenrahmen 5 angeordnet.
[0014] Wie Fig. 6 zeigt ist der Wagenrahmen 5 jedes 40ft-Containertragwagen 1mit einer Vielzahl
von an sich bekannten, um- und hochklappbar angeordneten Containerzapfenpaaren 6,
6', 6" und 6'" versehen, auf welchen unterschiedlich große Container in unterschiedlicher
Anordnung sowie Ladegestelle 7, ebenfalls in unterschiedlicher Anordnung, positioniert
werden können. Fig. 6 zeigt eine bevorzugte Anordnung der paarweise symmetrisch zur
Längsachse jedes Wagens 1 angeordneten Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"'. Darüber
hinaus sind die Paare von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" auch bezüglich einer Querachse
in der Mitte des Wagens 1 symmetrisch angeordnet, sodass pro Wagen 1 jeweils zwei
Paare von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" vorhanden sind.
[0015] Das in den Figuren 2 bis 5 gezeigte Ladegestell 7 besteht im Wesentlichen aus einem
rechteckigen Rahmen 8 und vier an dessen Eckbereichen angeordneten und aufrecht bzw.
senkrecht stehenden Rungen 9. Der Rahmen 8 weist zwei Querträger 10 und zwei Längsträger
11 auf, wobei letztere mittig mit einem weiteren Querträger 12 verbunden sind. Sämtliche
Träger 10, 11 und 12 sind miteinander verschweißte Stahlprofile, wobei die Enden der
Querträger 10, 12 die Längsträger 11 etwas überragen. Auf den Oberseiten der Querträger
10 sind Holzauflagen 10a befestigt. An den Außenseiten der Längsträger 11 verlaufen
parallel zur Ebene des Rahmens 8 mit den Längsträgern 11 verschweißte Stahlblechstreifen
13, die jeweils mit einer Anzahl von Löchern 14 versehen sind, welche Aufnahmeöffnungen
für die bereits erwähnten Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" am Wagen 1 sind. Die Anzahl
der Löcher 14 beträgt insbesondere zwischen vier und sechs, ihr gegenseitiger Abstand
kann, muss jedoch nicht übereinstimmen. Zwei mit den Längsträgern 11 und den Querträgern
10, 12 verschweißte Stahlblechplatten 15 bildet den geschlossenen Boden des Ladegestells
7. An den Endabschnitten der Querträger 10 sind Rungenschuhe 16 angeschweißt, die
derart ausgebildet sind, dass sie jeweils eine dem Rungenprofil angepasste Aufnahme
für jede Runge 9 aufweisen und die eingesetzte Runge 9, die als Vierkantstahlprofil
ausgeführt ist, zumindest an drei ihrer Außenflächen gut abstützen. Wie beispielsweise
Fig. 3a zeigt, ist die in den Rungenschuh 16 eingesetzte Runge 9 mittels einer Schraube
17 am Rungenschuh 16 befestigt. Die Rungen 9 können daher bei Bedarf gegen Rungen
anderen Dimensionen ausgetauscht werden.
[0016] Die Rungenschuhe 16 sind derart ausgeführt, dass sie den Rahmen 8 nach unten überragen,
sodass das Ladegestell 7 mit seinen Rungenschuhen 16 am Wagenrahmen 5 aufsteht und
zwischen den Aufstandsflächen 16a der Rungenschuhe 16 und den Unterseiten der Längsträger
11 und der Querträger 10 und 12 ein Freiraum verbleibt, der es gestattet, die Ladegestelle
7 mittels der Gabelzinken eines üblichen Gabelstaplers durch Einführen der Gabelzinken
in den Freiraum von der Seite eines Längsträgers 11 anzuheben. Die leeren Ladegestelle
7 können daher mit einem Gabelstapler auf den Wagen 1 aufgesetzt oder von diesem entfernt
werden. Wie Fig. 3a zeigt, ist an jedem Rungenschuh 16 eine Abhebesicherung 19 angeordnet,
welche in bekannter Weise am Wagenrahmen 5 verschraubt wird.
[0017] Die Ladegestelle 7 können in unterschiedlichen Längen - Erstreckung in Wagenlängsrichtung
- angefertigt sein. Besonders vorteilhaft für den Transport von Stahlrohren und Stahlprofilen
sind Ladegestelle 7 mit Längen zwischen sechs Fuß (6ft) und acht Fuß (8ft).
[0018] An dem einen überstehenden Ende des Querträgers 12 ist eine Spannwinde 20 angeordnet
ist, die in an sich bekannter Weise zum Aufwickeln und Spannen einer das Ladegut sichernden
Gurte, die nicht gezeigt ist, vorgesehen ist. Am zweiten überstehenden Ende des Querträgers
12 befinden sich Ösen 18 zur Gurtbefestigung.
[0019] Die Ladegestelle 7 können, je nach ihrer Positionierung und je nach ihren Abmessungen
am Wagen 1 entweder an einem Paar von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" oder an zwei
Paaren von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"' aufgesetzt werden. Wie Fig. 1 in Verbindung
mit Fig. 6 zeigt, können beispielsweise drei Ladegestelle 7 auf dem Wagen 1 derart
angeordnet werden, dass die beiden äußeren Ladegestelle 7 jeweils an einem Paar Containerzapfen
6' und das mittlere Ladegestell 7 an zwei Paaren Containerzapfen 6"' aufgesetzt wird,
wenn der gegenseitige Abstand der Löcher 14 im Stahlblechstreifen 13 entsprechend
gewählt ist. Die Anordnung der Ladegestelle 7 sowie deren Anzahl, insbesondere ob
ein, zwei oder drei Ladegestelle 7 pro 40ft-Wagen 1 eingesetzt werden, richtet sich
nach dem jeweiligen Ladegut.
[0020] Die in Fig. 6 gezeigte Anordnung der Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"' ist derart,
dass gemäß ISO standardisierte Container, sogenannte ISO-Container, aber auch nicht
genormte Container am Containertragwagen 1 transportiert werden können. So kann beispielsweise
pro 40ft-Wagen 1 ein 40ft-ISO-Container auf den äußeren Paaren von Containerzapfen
6 transportiert werden. Möglich ist ferner eine Beladung jedes Wagens 1 mit zwei 20ft-ISO-Containern
auf den Containerzapfen 6 und 6"' und eine Beladung bei einem 30ft-ISO-Container auf
den Containerzapfen 6 und 6"'. Selbstverständlich kann auf einem Wagen 1 auch nur
ein einziger 20ft-ISO-Container transportiert werden.
[0021] Die Ladegestelle 7 gemäß der Erfindung gestatten den Transport von schweren Gütern
der Maschinen- und Stahlindustrie, beispielsweise von kurzen Stahlbrammen mit unterschiedlichen
Stückgewichten, die eine variable Anzahl von Ladesgestellen 7 am Waggon erfordern.
[0022] Die Ladegestelle 7 sind ferner bei Containertragwagen anderer Länge, beispielsweise
bei 60ft-Containertragwagen einsetzbar.
Bezugsziffernliste
[0023]
| 1 |
Containertragwagen |
| 2 |
Radsatz |
| 3 |
Drehgestell |
| 4 |
Kurzkupplung |
| 5 |
Wagenrahmen |
| 6 |
Containerzapfen |
| 6' |
Containerzapfen |
| 6" |
Containerzapfen |
| 6'" |
Containerzapfen |
| 7 |
Ladegestell |
| 8 |
Rahmen |
| 9 |
Runge |
| 10 |
Querträger |
| 10a |
Holzauflage |
| 11 |
Längsträger |
| 12 |
Querträger |
| 13 |
Stahlblechstreifen |
| 14 |
Loch |
| 15 |
Stahlblechplatte |
| 16 |
Rungenschuh |
| 16a |
Aufstandsfläche |
| 17 |
Schraube |
| 18 |
Öse |
| 19 |
Abhebesicherung |
| 20 |
Spannwinde |
1. Containertragwagen (1) für den Eisenbahngüterverkehr mit einem Wagenrahmen (5), welcher
mit mehreren Paaren von Containerzapfen (6, 6', 6", 6'") zum Transport von Standard-
und Spezialcontainern versehen ist, in Kombination mit zumindest einem Ladegestell
(7) mit einem formstabilen, rechteckigen Rahmen mit verschweißten Längs- und Querträgern
(10, 11, 12) aus Stahlprofilen und an den Eckbereichen des Rahmens angeordneten, aufrecht
stehenden, ebenfalls aus Stahlprofilen bestehenden Rungen (9), wobei das Ladegestell
(7) an zumindest einem Paar von Containerzapfen (6, 6', 6", 6"') positionierbar ist.
2. Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Paar von Containerzapfen (6, 6', 6", 6"') in Löchern (14) von an den
Längsträgern (11) des Ladegestells (7) angeordneten Lochreihen positionierbar ist.
3. Kombination nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochreihen in Stahlblechstreifen (13) ausgebildet sind, die an den Längsträgern
(10) des Ladegestells (7) angeschweißt sind.
4. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Ladegestell (7) eine Länge zwischen sechs Fuß (6f) und acht Fuß
(8ft) aufweist.
5. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Containertragwagen ein 40ft-Wagen (1) ist, auf welchem bis zu fünf Ladegestelle
(7) positioniert sind.
6. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche an einem Containertragwagen positionierte Ladegestelle (7) gleich lang
sind.
7. Kombination nach eine der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei 40ft-Containertragwagen (1) über eine Kurzkupplung zu einem 80ft-Containertragwagen
verbunden sind.
8. Kombination nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der 40ft-Containertragwagen (1) zwei Drehgestelle (3) aufweist.