(19)
(11) EP 2 636 569 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.09.2013  Patentblatt  2013/37

(21) Anmeldenummer: 13157418.8

(22) Anmeldetag:  01.03.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B61D 3/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 05.03.2012 AT 500562012

(71) Anmelder:
  • Wanek-Pusset, Peter
    8605 Kapfenberg (AT)
  • Grentner, Bernhard
    8614 Breitenau (AT)

(72) Erfinder:
  • Wanek-Pusset, Peter
    8605 Kapfenberg (AT)
  • Grentner, Bernhard
    8614 Breitenau (AT)

(74) Vertreter: Vinazzer, Edith 
Schönburgstraße 11/7
1040 Wien
1040 Wien (AT)

   


(54) Containertragwagen für den Eisenbahngüterverkehr


(57) Containertragwagen für den Eisenbahngüterverkehr mit einem Wagenrahmen (5), welcher mit mehreren Paaren von Containerzapfen (6, 6', 6", 6'") zum Transport von Standard- und Spezialcontainern versehen ist, in Kombination mit zumindest einem Ladegestell (7) mit einem formstabilen, rechteckigen Rahmen mit verschweißten Längs- und Querträgern (10, 11, 12) aus Stahlprofilen und an den Eckbereichen des Rahmens angeordneten, aufrecht stehenden, ebenfalls aus Stahlprofilen bestehenden Rungen (9), wobei das Ladegestell (7) an zumindest einem Paar von Containerzapfen (6, 6', 6" 6"') positionierbar ist.
Die erfindungsgemäße Kombination aus einem Containertragwagen und abnehmbaren und variabel an den vorgesehenen Containerzapfenpaaren positionierbaren Ladegestellen gestattet den Transport von schweren, insbesondere langgestreckten Gütern z.B. von Stahlprofilen oder Stahlrohren der Maschinen- und Stahlindustrie auf einem oder mehreren Ladegestellen. Der Containertragwagen ist vorteilhafterweise nach wie vor auf variable Weise für den Transport von genormten und nicht genormten Containern einsetzbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Containertragwagen für den Eisenbahngüterverkehr mit einem Wagenrahmen, welcher mit mehreren Paaren von Containerzapfen zum Transport von Standard- und Spezialcontainern versehen ist.

[0002] Containertragwagen sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. So werden beispielsweise 80ft-Containertragwagen aus zwei 40ft-Wagen zum Transport von ISO-Containern, insbesondere von vier 20ft-ISO-Containern, zwei 40ft-ISO-Containern oder zwei 20ft-ISO-Containern in Kombination mit einem 40ft-ISO-Container, verwendet. Die bekannten 80ft-Containertragwagen sind mit drei zweiachsigen Drehgestellen versehen und werden bevorzugt für den Containertransport zu und von Häfen eingesetzt. Bekannt sind weiters 60ft-Containertragwagen mit zwei Drehgestellen oder 2-achsige Wagen mit 40ft Ladelänge. Mit den bekannten Containertragwagen lassen sich schwere Güter aus der Maschinen- und Stahlindustrie nicht transportieren. Für den Transport von schweren Gütern der Maschinen- und Stahlindustrie werden insbesondere 40ft-Flachwagen mit am Wagenrahmen angeordneten Rungen eingesetzt. Diese Flachwagen weisen zum Teil auch Containerzapfen für den Containertransport auf, sind jedoch infolge ihres hohen Eigengewichtes für den Containertransport kaum geeignet.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einem Containertragwagen sowohl den Transport von schweren Gütern der Maschinen- und Stahlindustrie als auch einen variablen Transport von Containern unterschiedlicher Größen, insbesondere von ISO-Containern zu ermöglichen.

[0004] Gelöst wird die gestellte Aufgabe erfindungsgemäß durch eine Kombination des Containertragwagens mit zumindest einem abnehmbaren Ladegestell mit einem formstabilen, rechteckigen Rahmen mit verschweißten Längs- und Querträgern aus Stahlprofilen und an den Eckbereichen des Rahmens angeordneten, aufrecht stehenden, ebenfalls aus Stahlprofilen bestehenden Rungen, wobei das Ladegestell an zumindest einem Paar Containerzapfen positioniert ist.

[0005] Die erfindungsgemäße Kombination aus einem Containertragwagen und abnehmbaren und variabel an den vorgesehenen Containerzapfenpaaren positionierbaren Ladegestellen gestattet den Transport von schweren, insbesondere langgestreckten Gütern z.B. von Stahlprofilen oder Stahlrohren der Maschinen- und Stahlindustrie auf einem oder mehreren Ladegestellen. Der Containertragwagen ist vorteilhafterweise nach wie vor auf variable Weise für den Transport von genormten und nicht genormten Containern einsetzbar.

[0006] Besonders einfach und variabel gestaltet sich die Positionierung der Ladegestelle am Containertragwagen dadurch, dass zumindest ein Paar von Containerzapfen in Löchern von an den Längsträgern des Ladegestells angeordneten Lochreihen positionierbar ist.

[0007] Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführung der Erfindung sind die Lochreihen in Stahlblechstreifen ausgebildet, die an den Längsträgern des Ladegestells angeschweißt sind.

[0008] Einfaches Handling und variable Einsatzmöglichkeiten bieten Ladegestelle mit einer Länge zwischen sechs Fuß und acht Fuß.

[0009] Auf Containertragwagen, die 40ft-Wagen sind, lassen sich daher bis zu fünf Ladegestelle positionieren.

[0010] Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Kombination, wenn zwei 40ft-Containertragwagen über eine Kurzkupplung zu einem 80ft- Containertragwagen verbunden sind und wenn jeder der beiden 40ft-Containertragwagen zwei Drehgestelle aufweist. Die hohe Tragfähigkeit derartiger 80ft-Containertragwagen gestattet den Transport besonders schwerer Güter der Maschinen- und Stahlindustrie.

[0011] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nun anhand der schematischen Zeichnung, die Ausführungsbeispiele darstellt, näher beschrieben. Dabei zeigen

Fig. 1 eine Ansicht eines 80ft-Containertragwagens mit abnehmbaren Ladegestellen,

Fig. 2 eine Schrägansicht eines Ladegestells,

Fig. 3 die Frontansicht des Ladegestells aus Fig. 2,

Fig. 3a ein Detail der Fig. 3,

Fig. 4 die Seitenansicht des Ladegestells gemäß Fig. 2,

Fig. 5 die Draufsicht auf das Ladegestell gemäß Fig. 2 und

Fig. 6 eine Draufsicht auf einen Wagenrahmen.



[0012] Die in der nachfolgenden Beschreibung mit "längs" bezeichneten Bauteile des Ladegestells verlaufen, wenn das Ladegestell auf einem Wagen montiert ist, in Längsrichtung desselben, die mit "quer" bezeichneten Bauteile des Ladegestells in Querrichtung des Wagens.

[0013] Fig. 1 zeigt einen 80ft-Containertragwagen, welcher aus zwei 40ft-Containertragwagen 1 mit je vier Radsätzen 2 und je zwei Drehgestellen 3 an sich bekannter Ausführung besteht. Die beiden 40ft-Wagen 1 sind mittels einer Kurzkupplung 4, insbesondere einer Kuppelstange, miteinander verbunden und bilden derart eine festgekuppelte Einheit. Auf den beiden Drehgestellen 3 der 40ft-Wagen 1 ist jeweils ein Wagenrahmen 5 angeordnet.

[0014] Wie Fig. 6 zeigt ist der Wagenrahmen 5 jedes 40ft-Containertragwagen 1mit einer Vielzahl von an sich bekannten, um- und hochklappbar angeordneten Containerzapfenpaaren 6, 6', 6" und 6'" versehen, auf welchen unterschiedlich große Container in unterschiedlicher Anordnung sowie Ladegestelle 7, ebenfalls in unterschiedlicher Anordnung, positioniert werden können. Fig. 6 zeigt eine bevorzugte Anordnung der paarweise symmetrisch zur Längsachse jedes Wagens 1 angeordneten Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"'. Darüber hinaus sind die Paare von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" auch bezüglich einer Querachse in der Mitte des Wagens 1 symmetrisch angeordnet, sodass pro Wagen 1 jeweils zwei Paare von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" vorhanden sind.

[0015] Das in den Figuren 2 bis 5 gezeigte Ladegestell 7 besteht im Wesentlichen aus einem rechteckigen Rahmen 8 und vier an dessen Eckbereichen angeordneten und aufrecht bzw. senkrecht stehenden Rungen 9. Der Rahmen 8 weist zwei Querträger 10 und zwei Längsträger 11 auf, wobei letztere mittig mit einem weiteren Querträger 12 verbunden sind. Sämtliche Träger 10, 11 und 12 sind miteinander verschweißte Stahlprofile, wobei die Enden der Querträger 10, 12 die Längsträger 11 etwas überragen. Auf den Oberseiten der Querträger 10 sind Holzauflagen 10a befestigt. An den Außenseiten der Längsträger 11 verlaufen parallel zur Ebene des Rahmens 8 mit den Längsträgern 11 verschweißte Stahlblechstreifen 13, die jeweils mit einer Anzahl von Löchern 14 versehen sind, welche Aufnahmeöffnungen für die bereits erwähnten Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" am Wagen 1 sind. Die Anzahl der Löcher 14 beträgt insbesondere zwischen vier und sechs, ihr gegenseitiger Abstand kann, muss jedoch nicht übereinstimmen. Zwei mit den Längsträgern 11 und den Querträgern 10, 12 verschweißte Stahlblechplatten 15 bildet den geschlossenen Boden des Ladegestells 7. An den Endabschnitten der Querträger 10 sind Rungenschuhe 16 angeschweißt, die derart ausgebildet sind, dass sie jeweils eine dem Rungenprofil angepasste Aufnahme für jede Runge 9 aufweisen und die eingesetzte Runge 9, die als Vierkantstahlprofil ausgeführt ist, zumindest an drei ihrer Außenflächen gut abstützen. Wie beispielsweise Fig. 3a zeigt, ist die in den Rungenschuh 16 eingesetzte Runge 9 mittels einer Schraube 17 am Rungenschuh 16 befestigt. Die Rungen 9 können daher bei Bedarf gegen Rungen anderen Dimensionen ausgetauscht werden.

[0016] Die Rungenschuhe 16 sind derart ausgeführt, dass sie den Rahmen 8 nach unten überragen, sodass das Ladegestell 7 mit seinen Rungenschuhen 16 am Wagenrahmen 5 aufsteht und zwischen den Aufstandsflächen 16a der Rungenschuhe 16 und den Unterseiten der Längsträger 11 und der Querträger 10 und 12 ein Freiraum verbleibt, der es gestattet, die Ladegestelle 7 mittels der Gabelzinken eines üblichen Gabelstaplers durch Einführen der Gabelzinken in den Freiraum von der Seite eines Längsträgers 11 anzuheben. Die leeren Ladegestelle 7 können daher mit einem Gabelstapler auf den Wagen 1 aufgesetzt oder von diesem entfernt werden. Wie Fig. 3a zeigt, ist an jedem Rungenschuh 16 eine Abhebesicherung 19 angeordnet, welche in bekannter Weise am Wagenrahmen 5 verschraubt wird.

[0017] Die Ladegestelle 7 können in unterschiedlichen Längen - Erstreckung in Wagenlängsrichtung - angefertigt sein. Besonders vorteilhaft für den Transport von Stahlrohren und Stahlprofilen sind Ladegestelle 7 mit Längen zwischen sechs Fuß (6ft) und acht Fuß (8ft).

[0018] An dem einen überstehenden Ende des Querträgers 12 ist eine Spannwinde 20 angeordnet ist, die in an sich bekannter Weise zum Aufwickeln und Spannen einer das Ladegut sichernden Gurte, die nicht gezeigt ist, vorgesehen ist. Am zweiten überstehenden Ende des Querträgers 12 befinden sich Ösen 18 zur Gurtbefestigung.

[0019] Die Ladegestelle 7 können, je nach ihrer Positionierung und je nach ihren Abmessungen am Wagen 1 entweder an einem Paar von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6'" oder an zwei Paaren von Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"' aufgesetzt werden. Wie Fig. 1 in Verbindung mit Fig. 6 zeigt, können beispielsweise drei Ladegestelle 7 auf dem Wagen 1 derart angeordnet werden, dass die beiden äußeren Ladegestelle 7 jeweils an einem Paar Containerzapfen 6' und das mittlere Ladegestell 7 an zwei Paaren Containerzapfen 6"' aufgesetzt wird, wenn der gegenseitige Abstand der Löcher 14 im Stahlblechstreifen 13 entsprechend gewählt ist. Die Anordnung der Ladegestelle 7 sowie deren Anzahl, insbesondere ob ein, zwei oder drei Ladegestelle 7 pro 40ft-Wagen 1 eingesetzt werden, richtet sich nach dem jeweiligen Ladegut.

[0020] Die in Fig. 6 gezeigte Anordnung der Containerzapfen 6, 6', 6" und 6"' ist derart, dass gemäß ISO standardisierte Container, sogenannte ISO-Container, aber auch nicht genormte Container am Containertragwagen 1 transportiert werden können. So kann beispielsweise pro 40ft-Wagen 1 ein 40ft-ISO-Container auf den äußeren Paaren von Containerzapfen 6 transportiert werden. Möglich ist ferner eine Beladung jedes Wagens 1 mit zwei 20ft-ISO-Containern auf den Containerzapfen 6 und 6"' und eine Beladung bei einem 30ft-ISO-Container auf den Containerzapfen 6 und 6"'. Selbstverständlich kann auf einem Wagen 1 auch nur ein einziger 20ft-ISO-Container transportiert werden.

[0021] Die Ladegestelle 7 gemäß der Erfindung gestatten den Transport von schweren Gütern der Maschinen- und Stahlindustrie, beispielsweise von kurzen Stahlbrammen mit unterschiedlichen Stückgewichten, die eine variable Anzahl von Ladesgestellen 7 am Waggon erfordern.

[0022] Die Ladegestelle 7 sind ferner bei Containertragwagen anderer Länge, beispielsweise bei 60ft-Containertragwagen einsetzbar.

Bezugsziffernliste



[0023] 
1 Containertragwagen
2 Radsatz
3 Drehgestell
4 Kurzkupplung
5 Wagenrahmen
6 Containerzapfen
6' Containerzapfen
6" Containerzapfen
6'" Containerzapfen
7 Ladegestell
8 Rahmen
9 Runge
10 Querträger
10a Holzauflage
11 Längsträger
12 Querträger
13 Stahlblechstreifen
14 Loch
15 Stahlblechplatte
16 Rungenschuh
16a Aufstandsfläche
17 Schraube
18 Öse
19 Abhebesicherung
20 Spannwinde



Ansprüche

1. Containertragwagen (1) für den Eisenbahngüterverkehr mit einem Wagenrahmen (5), welcher mit mehreren Paaren von Containerzapfen (6, 6', 6", 6'") zum Transport von Standard- und Spezialcontainern versehen ist, in Kombination mit zumindest einem Ladegestell (7) mit einem formstabilen, rechteckigen Rahmen mit verschweißten Längs- und Querträgern (10, 11, 12) aus Stahlprofilen und an den Eckbereichen des Rahmens angeordneten, aufrecht stehenden, ebenfalls aus Stahlprofilen bestehenden Rungen (9), wobei das Ladegestell (7) an zumindest einem Paar von Containerzapfen (6, 6', 6", 6"') positionierbar ist.
 
2. Kombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Paar von Containerzapfen (6, 6', 6", 6"') in Löchern (14) von an den Längsträgern (11) des Ladegestells (7) angeordneten Lochreihen positionierbar ist.
 
3. Kombination nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lochreihen in Stahlblechstreifen (13) ausgebildet sind, die an den Längsträgern (10) des Ladegestells (7) angeschweißt sind.
 
4. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das zumindest eine Ladegestell (7) eine Länge zwischen sechs Fuß (6f) und acht Fuß (8ft) aufweist.
 
5. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Containertragwagen ein 40ft-Wagen (1) ist, auf welchem bis zu fünf Ladegestelle (7) positioniert sind.
 
6. Kombination nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche an einem Containertragwagen positionierte Ladegestelle (7) gleich lang sind.
 
7. Kombination nach eine der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei 40ft-Containertragwagen (1) über eine Kurzkupplung zu einem 80ft-Containertragwagen verbunden sind.
 
8. Kombination nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der 40ft-Containertragwagen (1) zwei Drehgestelle (3) aufweist.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht