[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut,
bei dem ein Materialstreifen zugeführt und um das Packgut herumgeführt. Zwei Enden
des Materialstreifens werden miteinander verbunden, so dass der Materialstreifen eine
geschlossene Banderole um das Packgut herum bildet. Außerdem betrifft die Erfindung
eine Banderoliermaschine zur Ausführung dieses Verfahrens.
[0002] Eine Banderole ist eine besonders einfache Form einer Verpackung, die sich für die
unterschiedlichsten Packgüter bewährt hat. Beispielsweise werden Banderolen eingesetzt,
um Geldscheine, sonstige Druckerzeugnisse, Blisterverpackungen, Faltschachteln oder
Büromaterialien zu Bündeln zusammenzufassen. Über das Bündeln hinaus können Banderolen
auch eine Kennzeichnungsfunktion erfüllen oder dekorativen Zwecken dienen.
[0003] Bei den meisten bekannten Verfahren zum Herstellen solcher Banderolen wird der Materialstreifen
zunächst zu einer Schlaufe geformt, die das Packgut in einem Abstand umgibt. Anschließend
wird die Schlaufe zusammengezogen, so dass der Materialstreifen an dem Packgut anliegt.
In Verbindung mit Verpackungsstraßen, die einen automatischen Transport des Packguts
vorsehen, ist es bekannt geworden, das Packgut nach dem Formen der Schlaufe in das
Innere der Schlaufe hineinzutransportieren und die Schlaufe sodann zusammenzuziehen.
Ebenfalls möglich ist, die Schlaufe erst dann zu formen, wenn das Packgut bereits
an Ort und Stelle liegt.
[0004] Zum Formen der Schlaufe beziehungsweise zum Herumführen des Materialstreifens um
das Packgut herum sind unterschiedliche Lösungen bekannt geworden. Beispielsweise
schlägt die Druckschrift
EP 0 456 604 A1 hierzu eine Bandführung mit einer Gleitfläche vor. Der Materialstreifen wird entlang
der Gleitfläche vorgeschoben, wobei im Bereich der Gleitfläche ein Unterdruck erzeugt
wird, um den Materialstreifen in der gewünschten Schlaufenform zu halten. Der besondere
Vorteil wird in der Druckschrift darin gesehen, dass beim Zusammenziehen der Schlaufe
um das Packgut herum keinerlei mechanische Teile aus der Bandführung eingezogen werden
müssen, um den Materialstreifen freizugeben.
[0005] Bei der aus der Druckschrift
EP 0 824 452 B 1 bekannten Banderoliermaschine weist eine zum Formen der Schlaufe verwendete Bandführung
ein endlos umlaufendes, flexibles Förderband auf, das den Materialstreifen auf seinem
Weg entlang der Bandführung mitnimmt. Dies soll die Transportbewegung des Vorschubmechanismus
unterstützen, so dass insbesondere bei dünnen, flexiblen Banderolen eine saubere Schlaufe
gebildet werden kann.
[0006] Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen einer
Banderole um ein Packgut zur Verfügung zu stellen, das mit höheren Taktzahlen ausgeführt
werden kann, sowie eine hierfür geeignete Banderoliermaschine.
[0007] Diese Aufgabe wird gelöst durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und
die Banderoliermaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen
sind in den sich jeweils anschließenden Unteransprüchen angegeben.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren dient zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut
und weist die folgenden Schritte auf:
● Zuführen eines Materialstreifens,
● Herumführen des Materialstreifens um das Packgut,
● Verbinden zweier Enden des Materialstreifens, so dass der Materialstreifen eine
geschlossene Banderole um das Packgut herum bildet,
● Transportieren des Packguts entlang einem Transportweg, der einen ersten Transportwegabschnitt,
einen zweiten Transportwegabschnitt und einen dritten Transportwegabschnitt aufweist,
wobei der Materialstreifen auf jedem der drei Transportwegabschnitte während der Bewegung
des Packguts an mindestens eine Seite des Packguts angelegt wird.
[0009] Das jeweils mit einer Banderole zu versehende Packgut kann ein Bündel aus mehreren
Gegenständen sein oder ein einzelner Gegenstand. Beispielsweise kann es sich um ein
Bündel übereinanderliegender Druckerzeugnisse handeln, etwa Bedienungsanleitungen
in mehreren Sprachen. Im Querschnitt in Richtung der Banderole betrachtet kann das
Packgut mehr oder weniger rechteckig sein, Insgesamt kann das Packgut quaderförmig
sein. Es ist jedoch auch ein Banderolieren von im Querschnitt runden Gegenständen
möglich.
[0010] Unabhängig von seiner individuellen Form weist das Packgut eine Vorderseite, eine
Rückseite, eine Oberseite und eine Unterseite auf. Die Vorder- und Rückseite können
insbesondere zwei in einer Längsrichtung des Packguts erstreckte Schmalseiten, Ober-
und Unterseite insbesondere zwei in Längsrichtung erstreckte breitere Seiten des Packguts
sein. Jetzt und im Folgenden bezieht sich die Charakterisierung der genannten Seiten
als Vorder-, Rück-, Ober- und Unterseite auf die Lage des Packguts auf dem ersten
Transportwegabschnitt, wobei die Vorderseite in Transportrichtung vom und die Oberseite
oben angeordnet sein soll, und so fort. Die genannte Längsrichtung des Packguts kann
sich quer zu der Richtung der Transportrichtung erstrecken.
[0011] Der Materialstreifen wird zugeführt, insbesondere von einer Rolle. Er kann beispielsweise
aus Papier, beschichtetem Papier oder Kunststoff, beispielsweise in Form einer Folie,
bestehen. Der Materialstreifen kann nach dem Zuführen auf die für eine Banderole benötigte
Länge abgeschnitten werden. Dies kann vor oder nach dem Herumführen des Materialstreifens
um das Packgut und vor oder nach dem Verbinden der beiden Enden des Materialstreifens
erfolgen. Alternativ kann der Materialstreifen bereits in der benötigten Länge zugeführt
werden. Hierzu können die Materialstreifen beispielsweise in Form eines Stapels in
einen Vorratsbehälter eingefüllt und aus diesem zugeführt werden. Der Materialstreifen
kann eine Breite aufweisen, die größer ist als eine Länge des Packguts, so dass das
Packgut seitlich über die Ränder der Banderole übersteht.
[0012] Der Materialstreifen weist, gegebenenfalls nach dem Abschneiden, zwei Enden auf,
die miteinander verbunden werden. Einbezogen ist ein Verbinden von überlappenden Endabschnitten
des Materialstreifens, insbesondere eines Endes des Materialstreifens mit einem nahe
dem zweiten Ende des Materialstreifens befindlichen Endabschnitt. Alternativ können
die beiden Enden des Materialstreifens "auf Stoß" aneinandergrenzen. Maßgeblich ist,
dass nach dem Verbinden der beiden Enden des Materialstreifens eine geschlossene Banderole
um das Packgut herum entsteht. Die beiden Enden des Materialstreifens können hierzu
unmittelbar miteinander verklebt, verschweißt oder auf sonstige Art und Weise verbunden
werden. Möglich ist auch das Verbinden durch Anbringen eines Aufklebers, Haftetiketts
oder sonstigen Verbindungsstücks.
[0013] Die Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass das Packgut entlang einem in drei Abschnitte
unterteilbaren Transportweg transportiert wird, wobei der Materialstreifen auf jedem
der Abschnitte an mindestens eine Seite des Packguts angelegt wird. Das Herumführen
des Materialstreifens um das Packgut erfolgt demnach nicht durch das Bilden einer
übergroßen Schlaufe, die nachfolgend zusammengezogen werden muss, sondern die Banderole
wird im Wesentlichen unmittelbar in ihrer endgültigen Gestalt geformt. Durch die Unterteilung
des Transportwegs in mehrere Abschnitte, auf denen der Materialstreifen jeweils an
mindestens eine Seite des Packgutes angelegt wird, wird das Bilden der Banderole zudem
auf mehrere räumlich und zeitlich aufeinanderfolgende Bewegungsabläufe aufgeteilt,
so dass sie für aufeinander folgende Packgüter wahlweise ganz oder teilweise gleichzeitig
ausgeführt werden können. Dadurch und dadurch, dass auf jedem einzelnen der Abschnitte
das Anlegen des Materialstreifens während der Bewegung des Packguts entlang dem jeweiligen
Transportwegabschnitt erfolgt, kann das Verfahren mit besonders hohen Taktzahlen betrieben
werden. Ein weiterer Vorteil, der ebenfalls zur Erreichbarkeit hoher Taktzahlen beitragen
kann, ist, dass das Packgut während des gesamten Prozessablaufs präzise geführt werden
kann.
[0014] Erste Versuche haben ergeben, dass beispielsweise 200 Takte pro Minute oder mehr
erreichbar sind. Dies bedeutet eine wesentliche Rationalisierung. Insbesondere kann
das Banderolieren mit dem erfindungsgemäßen Verfahren problemlos in Produktions- oder
Verpackungsstraßen integriert werden, die mit entsprechend hohen Taktzahlen betrieben
werden.
[0015] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die festgestellten Geschwindigkeitsbeschränkungen
der herkömmlichen Verfahren im Wesentlichen zwei Ursachen haben. Erstens erfordert
das Formen einer Schlaufe und das nachfolgende Zusammenziehen der Schlaufe ein über
den gesamten, hierfür erforderlichen Zeitraum ruhendes Packgut. Zweitens kann das
Banderolieren eines weiteren Packguts erst beginnen, wenn die Banderole um das erste
Packgut fertig gestellt ist. Aus diesen Gründen können herkömmliche Banderolierverfahren
häufig nur mit Taktzahlen im Bereich von beispielsweise 20 pro Minute bis 40 pro Minute
betrieben werden. Eine darüber hinausgehende Beschleunigung der Abläufe stößt schnell
an Grenzen, die beispielsweise in der maximalen Belastbarkeit des Materialstreifens
begründet sind.
[0016] Die Erfindung schafft hier Abhilfe, weil das Ausbilden der Banderole in drei nacheinander
an unterschiedlichen Orten ausführbare Abschnitte unterteilt wird. Außerdem ist es
nach dem Herumführen des Materialstreifens um das Packgut in der erfindungsgemäßen
Weise nicht erforderlich, die auf diese Weise gebildete Schlaufe vor dem Verbinden
der Enden des Materialstreifens zusammenzuziehen.
[0017] In einer Ausgestaltung wird der Materialstreifen in einer Ausgangsposition quer zu
dem ersten Transportwegabschnitt angeordnet und das Packgut nimmt den Materialstreifen
auf dem ersten Transportwegabschnitt mit, so dass sich der Materialstreifen an eine
Vorderseite des Packguts anlegt. In der Ausgangsposition ist mindestens ein Längsabschnitt
des Materialstreifens, oder der Materialstreifen entlang seiner gesamten, für eine
Banderole benötigten Länge, quer zu dem ersten Transportwegabschnitt angeordnet. Das
heißt, er befindet sich in einem Winkel, insbesondere im Wesentlichen in einem rechten
Winkel zu dem ersten Transportwegabschnitt. Insbesondere kann eine Normale auf den
Materialstreifen mit der Richtung des ersten Transportwegabschnitts zusammenfallen.
Die Richtung des ersten Transportwegabschnitts wird dabei durch die Transportrichtung
des Packguts auf dem Transportwegabschnitt bestimmt. Sofern sich die Transportrichtung
entlang dem ersten Transportwegabschnitt ändert, bezieht sich die Anordnung des Materialstreifens
quer zu dem ersten Transportwegabschnitt auf den Bereich des Transportwegabschnitts,
in dem das Packgut auf den in der Ausgangsposition angeordneten Materialstreifen trifft.
In der Ausgangsposition kann der Materialstreifen insbesondere im Wesentlichen vertikal
angeordnet sein.
[0018] Während des Transports des Packguts entlang dem ersten Transportwegabschnitt trifft
das Packgut mit der Vorderseite auf den Materialstreifen, und der Materialstreifen
legt sich an die Vorderseite des Packguts an. Nachfolgend nimmt das Packgut den Materialstreifen
auf seinem weiteren Weg entlang dem ersten Transportwegabschnitt mit, wobei der Materialstreifen
insbesondere weiterhin an der Vorderseite des Packguts anliegt. Auf diese Weise kann
während einer kontinuierlichen Bewegung des Packguts der Materialstreifen in einer
vorgesehenen Anordnung relativ zu dem Packgut platziert und ein erster Teil der Banderole
gebildet werden.
[0019] In einer Ausgestaltung wird der Materialstreifen in der Ausgangsposition in einem
Banderolenhalter gehalten, der ein Fenster aufweist, durch das das Packgut auf dem
ersten Transportwegabschnitt hindurch transportiert wird. Das Fenster kann einen auf
die Abmessungen des Packguts abgestimmten Querschnitt aufweisen. Der Banderolenhalter
hält den Materialstreifen in einer vorgegebenen Anordnung auf zwei Seiten des Fensters.
In dem Fenster befindet sich im Wesentlichen derjenige Abschnitt des Materialstreifens,
der später in Anlage mit der Vorderseite des Packguts gelangt. Beim Hindurchtransportieren
des Packguts durch das Fenster wird der Materialstreifen aus zwei gegenüberliegenden
Teilbereichen des Banderolenhalters herausgezogen. Während des weiteren Transports
des Packguts können sich die an den zuvor in dem Fenster angeordneten Abschnitt des
Materialstreifens beidseits anschließenden Abschnitte des Materialstreifens gegebenenfalls
an die an die Vorderseite des Packguts angrenzenden Seiten ganz oder teilweise anlegen.
[0020] In einer Ausgestaltung weist der Banderolenhalter ein bewegliches Führungselement
auf, dass den Materialstreifen beim Vorschieben in die Ausgangsposition an dem Fenster
vorbeiführt und das beim Hindurchtransportieren des Packguts durch das Fenster eine
Ausweichbewegung ausführt. Je nach Größe des Fensters, die von den Abmessungen des
Packguts abhängen kann, und Beschaffenheit des Materialstreifens kann es zu Problemen
beim Vorschieben des Materialstreifens in den Banderolenhalter kommen, denn der Materialstreifen
muss an dem Fenster vorbei und in einen jenseits des Fensters befindlichen Abschnitt
des Banderolenhalters vorgeschoben werden, wobei in dem Fenster keine starren Führungselemente
für den Materialstreifen angeordnet werden können, damit das Packgut durch das Fenster
hindurchtransportiert werden kann. Mit Hilfe des beweglichen Führungselements kann
der Materialstreifen zuverlässig an dem Fenster vorbeigeführt werden. Wegen der möglichen
Ausweichbewegung des Führungselements kann das Packgut dennoch durch das Fenster hindurchtransportiert
werden. Das bewegliche Führungselement kann elastisch sein. Es können zwei oder mehr
bewegliche Führungselemente vorhanden sein, beispielsweise kann ein Teflonstreifen
oder ein sonstiger Führungsstreifen verwendet werden.
[0021] In einer Ausgestaltung wird das Packgut mit dem Materialstreifen am Ende des ersten
Transportwegabschnitts in eine Aufnahme eingeschoben, so dass sich der Materialstreifen
um das Packgut herumlegt und nach dem Einschieben in die Aufnahme an der Vorderseite,
an einer an die Vorderseite angrenzenden Oberseite des Packguts und an einer an die
Vorderseite angrenzenden Unterseite des Packguts anliegt. Die Aufnahme kann insbesondere
ein auf die Abmessungen des Packguts abgestimmtes Formatteil oder ein Formatschuh
sein. Die Aufnahme kann einen Anschlag aufweisen, an dem die Vorderseite des Packguts
beziehungsweise ein daran anliegender Abschnitt des Materialstreifens anliegt. Die
Aufnahme kann elastische Haltemittel aufweisen, die das Packgut mit dem Materialstreifen
in der Aufnahme halten. Die elastischen Haltemittel können insbesondere den Materialstreifen
an der Oberseite und/oder an der Unterseite des Packguts halten. Dadurch liegt der
Materialstreifen, wenn er sich in der Aufnahme befindet, bereits an drei Seiten des
Packguts an und ist gegebenenfalls in dieser Anordnung gehalten. In einer Ausgestaltung
steht der Materialstreifen nach dem Einschieben in die Aufnahme über die Oberseite
des Packguts über und steht über die Unterseite des Packguts nicht über oder umgekehrt.
Der überstehende Abschnitt des Materialstreifens kann auf einem der nachfolgenden
Transportwegabschnitte an die Rückseite des Packguts angelegt werden, um die Banderole
weiter zu schließen. Dadurch, dass der Materialstreifen an der bezüglich der Rückseite
gegenüberliegenden Seite des Packguts nicht übersteht, kann der überstehende Abschnitt
des Materialstreifens einfach weiter um das Packgut herum geführt werden, bis ein
Schließen der Banderole durch Verbinden zweier Enden des Materialstreifens möglich
ist. Das nicht über die Unterseite beziehungsweise Oberseite des Packguts überstehende
Ende des Materialstreifens kann an der Oberseite beziehungsweise an der Unterseite
des Packguts anliegen. Es kann bis an die Rückseite des Packguts heranreichen oder
in einem Abstand davon angeordnet sein.
[0022] In einer Ausgestaltung verbleibt das Packgut mit dem Materialstreifen auf dem zweiten
Transportwegabschnitt in der Aufnahme. Mit anderen Worten wird auf dem zweiten Transportwegabschnitt
die Aufnahme bewegt. Die bereits am Packgut anliegenden Abschnitte des Materialstreifens
werden dadurch auf dem zweiten Transportwegabschnitt in der gewünschten Anordnung
gehalten.
[0023] In einer Ausgestaltung ändert sich die Transportrichtung des Packguts zwischen dem
ersten Transportwegabschnitt und dem zweiten Transportwegabschnitt. Alternativ oder
zusätzlich kann sich die Transportrichtung des Packguts zwischen dem zweiten Transportwegabschnitt
und dem dritten Transportwegabschnitt ändern. Die Richtungsänderung kann insbesondere
in einem Winkel von ungefähr 90° erfolgen. Durch die Richtungsänderung ist es besonders
einfach möglich, einen weiteren Abschnitt des Materialstreifens an das Packgut anzulegen.
Insbesondere kann ein nach dem Einschieben in die Aufnahme über die Oberseite oder
die Unterseite des Packguts überstehender Abschnitt des Materialstreifens, der im
Wesentlichen in Richtung des ersten Transportwegabschnitts angeordnet ist, in Folge
der Richtungsänderung im Wesentlichen rechtwinklig verformt und an die Rückseite des
Packguts angelegt werden.
[0024] In einer Ausgestaltung verläuft der zweite Transportwegabschnitt auf einer Kreisbahn.
Die Kreisbahn kann sich zum Beispiel über einen Winkelbereich von 180° erstrecken,
so dass das Packgut auf dem zweiten Transportwegabschnitt von der Unter- auf die Oberseite
gedreht wird. Der sich anschließende dritte Transportwegabschnitt kann, ebenso wie
der erste Transportwegabschnitt, im Wesentlichen geradlinig verlaufen. Der erste und
dritte Transportwegabschnitt können auf einer Geraden angeordnet sein. Ein Mittelpunkt
der Kreisbahn kann sich ebenfalls auf dieser Geraden befinden. In diesem Fall führt
das Packgut zwischen dem ersten und zweiten und zwischen dem zweiten und dritten Transportwegabschnitt
jeweils eine Richtungsänderung um 90° aus.
[0025] In einer Ausgestaltung wird ein über die Oberseite des Packguts oder über die Unterseite
des Packguts überstehender Abschnitt des Materialstreifens auf dem zweiten Transportweg
an die Rückseite des Packguts angelegt. Verläuft der zweite Transportwegabschnitt
entlang einer Kreisbahn, kann hierzu insbesondere eine fest angeordnete Banderolenführung
verwendet werden, deren Abstand von der Kreisbahn sich entlang dem zweiten Transportwegabschnitt
verringert, insbesondere kontinuierlich. Der im Anschluss auch an der Rückseite des
Packguts anliegende Materialstreifen kann weiterhin über das Packgut überstehen.
[0026] In einer Ausgestaltung wird das Packgut mit dem Materialstreifen auf dem dritten
Transportwegabschnitt aus der Aufnahme ausgeschoben und in einen Packgutauslauf eingeschoben,
wobei ein über die Rückseite des Packguts überstehender Abschnitt des Materialstreifens
an die Ober- oder an die Unterseite des Packguts angelegt wird. Auf diese Weise wird
der Materialstreifen vollständig zur Banderole geschlossen, wobei das zuletzt an die
Ober- beziehungsweise an die Unterseite angelegte Ende des Materialstreifens das andere
Ende des Materialstreifens überlappen kann.
[0027] Die erfindungsgemäße Banderoliermaschine dient zum Herstellen einer Banderole um
ein Packgut und weist die folgenden Merkmale auf:
● eine Zuführeinrichtung für einen Materialstreifen,
● eine Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens um das Packgut,
● eine Verbindungseinrichtung zum Verbinden zweier Enden des Materialstreifens, so
dass der Materialstreifen eine geschlossene Banderole um das Packgut herum bildet,
wobei
● die Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens eine Transporteinrichtung
aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Packgut entlang einem Transportweg zu transportieren,
der einen ersten Transportwegabschnitt, dem eine erste Materialstreifenführung zugeordnet
ist, einen zweiten Transportwegabschnitt, dem eine zweite Materialstreifenführung
zugeordnet ist und einen dritten Transportwegabschnitt, dem eine dritte Materialstreifenführung
zugeordnet ist, aufweist, wobei jede der drei Materialstreifenftihrungen dazu ausgebildet
ist, den Materialstreifen während der Bewegung des Packguts auf dem jeweiligen Transportwegabschnitt
an mindestens eine Seite des Packguts anzulegen.
[0028] Zu den Merkmalen und Vorteilen der Banderoliermaschine wird auf die vorstehenden
Erläuterungen des Verfahrens verwiesen, die für die korrespondierenden Vorrichtungsmerkmale
analog gelten. Dies gilt insbesondere auch für die genannten Eigenschaften des Packguts
und des Materialstreifens, an die die einzelnen Bestandteile der Banderoliermaschine
angepasst sein können. Die Banderoliermaschine ist zum Ausführen des Verfahrens bestimmt.
Die einzelnen Bestandteile der Banderoliermaschine können zur Ausführung zugehöriger
Verfahrensschritte ausgebildet sein. Beispielsweise kann die erste Materialstreifenführung
so ausgebildet sein, dass sie den Materialsreifen in einer Ausgangsposition quer zu
dem ersten Transportwegabschnitt anordnet und dass das Packgut den Materialstreifen
auf dem ersten Transportwegabschnitt mitnimmt, so dass sich der Materialstreifen an
eine Vorderseite des Packguts anlegt. Ein anderes Beispiel für eine verfahrensgemäße
Ausgestaltung eines Bestandteils der Banderoliermaschine ist eine Transporteinrichtung,
die dazu ausgebildet ist, das Packgut entlang dem zweiten Transportwegabschnitt auf
einer Kreisbahn zu transportieren.
[0029] Die Banderoliermaschine kann eine Schneideinrichtung zum Abschneiden des Materialstreifens
aufweisen, mit der der zum Beispiel von einer Rolle zugeführte Materialstreifen jeweils
auf die für eine Banderole benötigte Länge abgeschnitten wird. Falls die Materialstreifen
bereits in dieser Länge zur Verfügung gestellt werden, kann die Banderoliermaschine
einen Vorratsbehälter aufweisen, in den die Materialstreifen zum Beispiel in Form
eines Stapels eingefüllt werden.
[0030] Die Banderoliermaschine kann in eine Verpackungs- oder Produktionsstraße integriert
sein und hierzu einen Packguteinlauf und einen Packgutauslauf aufweisen. Der Packguteinlauf
bildet eine Schnittstelle zu einem vorgelagerten Abschnitt der Verpackungs- oder Produktionsstraße
und mündet in den ersten Transportwegabschnitt. Der Packgutauslauf bildet eine Schnittstelle
zu einem nachgelagerten Teil der Verpackungs- oder Produktionsstraße und schließt
sich an den dritten Transportwegabschnitt mittelbar oder unmittelbar an.
[0031] In einer Ausgestaltung weist die erste Materialstreifenführung einen quer zu dem
ersten Transportwegabschnitt angeordneten Banderolenhalter mit einem Fenster auf,
das so angeordnet ist, dass der erste Transportwegabschnitt durch das Fenster hindurch
verläuft, wobei der Banderolenhalter ein bewegliches Führungselement aufweist, das
sich in einer Ruheposition von einer ersten Seite des Fensters bis zu einer gegenüberliegenden
zweiten Seite des Fensters erstreckt und das Fenster teilweise verschließt. Durch
das teilweise Verschließen des Fensters kann das bewegliche Führungselement das Vorbeiführen
des Materialstreifens an dem Fenster vereinfachen. Zu den Einzelheiten wird auf die
vorstehenden Erläuterungen der korrespondierenden Verfahrensmerkmale verwiesen. Das
bewegliche Führungselement kann insbesondere ein elastischer Führungsstreifen sein.
Möglich ist auch eine Verwendung von zwei voneinander beabstandeten, parallel angeordneten
elastischen Führungsstreifen an zwei gegenüberliegenden Schmalseiten des Fensters.
Das Führungselement oder die Führungselemente können auf derjenigen Seite des Materialstreifens
angeordnet sein, an dem das vordere Ende des Materialstreifens beim Vorschub in den
Banderolenhalter aufgrund einer sich durch das Zuführen von einer Rolle ergebenden
Vorspannung anliegt.
[0032] In einer Ausgestaltung ist das bewegliche Führungselement ein klemmend befestigter,
elastischer Führungsstreifen. Insbesondere kann ein Teflonstreifen oder können mehrere
Teflonstreifen verwendet werden. Durch die klemmende Befestigung, die insbesondere
mit einer oder zwei Klemmschrauben oder -muttern, gegebenenfalls die Verbindung mit
einem Spannbalken, erfolgen kann, können die Führungsstreifen schnell und einfach
ausgewechselt und in der vorgesehenen Position fixiert werden.
[0033] In einer Ausgestaltung weist die Transporteinrichtung für den zweiten Transportwegabschnitt
einen um eine Achse drehbaren Stern mit einer Vielzahl von radial angeordneten Aufnahmen
für das Packgut auf, wobei die zweite Materialstreifenführung eine feststehende Führungsfläche
aufweist, deren Abstand von der Drehachse des Sterns sich entlang dem zweiten Transportwegabschnitt
verringert. Die feststehende Führungsfläche kann insbesondere spiralartig um einen
Umkreis des Sterns herum angeordnet sein. Die radial angeordneten Aufnahmen für das
Packgut können einander paarweise gegenüberliegend an dem Stern ausgebildet sein und/oder
so, dass sie am Außenumfang des Sterns eine Öffnung zum Einschieben und Ausschieben
des Packguts mit dem Materialstreifen aufweisen. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten
zu den Merkmalen dieser Ausgestaltung und ihrer Kombinationsmöglichkeiten wird auf
die vorstehenden Erläuterungen der korrespondierenden Verfahrensmerkmale verwiesen.
[0034] Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Banderoliermaschine in einer vereinfachten Draufsicht von der
Seite,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Darstellung eines Teils der Banderoliermaschine aus Fig. 1, der im
Wesentlichen dem ersten Transportwegabschnitt entspricht, in einer perspektivischen
Darstellung,
- Fig. 3
- einen Teil der Banderoliermaschine aus Fig. 1, der im Wesentlichem dem zweiten Transportwegabschnitt
entspricht, in einer perspektivischen Darstellung.
[0035] In der Fig. 1 ist eine Banderoliermaschine vereinfacht dargestellt. Einzelne Bestandteile,
insbesondere eine Einrichtung zum Zuführen eines Materialstreifens, sind zur besseren
Übersicht nicht gezeigt.
[0036] Ganz rechts in der Fig. 1 weist die Banderoliermaschine einen Packguteinlauf 10 auf,
in den das Packgut 12, von rechts kommend, eingegeben wird. Im Ausführungsbeispiel
besteht das jeweils mit einer Banderole zu versehende Packgut 12 aus Stapeln von Bedienungsanleitungen
in unterschiedlichen Sprachen. Jeder Stapel ist im Wesentlichen quaderförmig.
[0037] Der Packguteinlauf 10 weist zwei einander gegenüberliegend angeordnete U-Profile
auf, deren Öffnungen einander zugewandt sind und die einen Kanal bilden, in dem das
Packgut 12 vorgeschoben wird. In dem Kanal wird das Packgut 12 von einem Einschieber
16 vorgeschoben. Am Ende des Packguteinlaufs 10 trifft das Packgut 12 dabei auf einen
Materialstreifen 60, der in einem vertikal angeordneten Banderolenhalter 14 in einer
Ausgangsposition angeordnet ist.
[0038] Der Banderolenhalter 14 weist einen Führungskanal 62 auf, in dem der nicht dargestellte
Materialstreifen 60, im Beispiel zugeführt von einer nicht dargestellten Rolle, von
oben nach unten vorgeschoben wird. Auf Höhe des Packguteinlaufs 10 weist der Banderolenhalter
14 ein Fenster 46 auf, durch das hindurch das Packgut 12 vorgeschoben wird. Oberhalb
und unterhalb des Fensters 46 befindet sich der Führungskanal 62 des Banderolenhalters
14. Der darin angeordnete Materialstreifen 60 überspannt in seiner Ausgangsposition
das Fenster 46.
[0039] Wird das Packgut 12 von dem Einschieber 16 durch das Fenster 46 des Banderolenhalters
14 hindurch transportiert, wie in der Fig. 1 gezeigt, gelangt eine Vorderseite 18
des Packguts 12 in Anlage mit dem im Bereich des Fensters 46 befindlichen Abschnitt
des Materialstreifens 60 und nimmt den Materialstreifen 60 mit, wobei dieser sich
bereits teilweise an die Oberseite 20 und Unterseite 22 des Packguts 12 anlegt. Man
erkennt, dass die Länge des Packguts 12 größer ist als die Breite des Materialstreifens
60, so dass das Packgut 12 an beiden Seiten über den Materialstreifens 60 über und
damit aus der zu bildenden Banderole hervorsteht.
[0040] Anschließend wird das Packgut 12 mit dem Materialstreifen 60 in eine Aufnahme 24
eingeschoben. Die Aufnahme 24 ist radial an einem Stern 26 angeordnet, der im Beispiel
insgesamt sechs gleichartige Aufnahmen 24 aufweist. Jede dieser Aufnahmen 24 weist
einen Anschlag 30 auf, gegen den die Vorderseite 18 des Packguts 12 mit dem Materialstreifen
60 geschoben wird, sowie zwei gegenüberliegend angeordnete, elastische Haltemittel
28, die das Packgut 12 mit dem Materialstreifen 60 in der Aufnahme 24 halten.
[0041] Nach dem Einschieben des Packguts 12 mit dem Materialstreifen 60 in die Aufnahme
24 liegt der Materialstreifen an der Vorderseite 18, der Oberseite 20 und der Unterseite
22 des Packgutes 12 an (siehe hierzu auch Fig. 3). Er steht außerdem an der Oberseite
20 über die Rückseite 32 des Packguts 12 über, während er an der Unterseite 22 des
Packguts 12 anliegt, ohne über die Rückseite 32 überzustehen.
[0042] Der erste Transportwegabschnitt erstreckt sich von einer Position des Packguts 12
in Transportrichtung vor dem Banderolenhalter 14 (d.h. in der Figur 1 rechts davon)
bis zu einer Position des Packguts 12 in der dem Banderolenhalter 14 zugewandten Aufnahme
24.
[0043] Im nächsten Arbeitstakt rotiert der Stern 26 entgegen dem Uhrzeigersinn um die Drehachse
34, wobei sich das Packgut 12 weiterhin in der Aufnahme 24 befindet und gemeinsam
mit dieser und dem Materialstreifen 60 auf einer Kreisbahn bewegt wird. Der über die
Rückseite 32 des Packguts 12 überstehende Abschnitt des Materialstreifens 60 wird
während der Drehbewegung des Sterns 26 von einer spiralartig angeordneten Banderolenführung
36 (siehe Fig. 3) kontinuierlich an die Rückseite 32 herangeführt, bis er, nach einer
Drehung des Sterns 26 um 180°, wenn sich die betreffende Aufnahme 24 in der Figur
links befindet, an der Rückseite 32 des Packguts 12 anliegt. Die beschriebene Kreisbahn
stellt den zweiten Transportwegabschnitt dar.
[0044] Anschließend wird das Packgut 12, dessen Rückseite 32 sich wegen der 180°-Drehung
des Packguts 12 nunmehr vom befindet, von einem Ausschieber 38 aus der Aufnahme 24
ausgeschoben. Mit diesem Vorgang beginnt der dritte Transportwegabschnitt, auf dem
ein über die Unterseite 22 (die sich nunmehr oben befindet) überstehender Abschnitt
des Materialstreifens 60 von einer dritten Materialstreifenführung 40 (siehe Fig.
3), die sich an den spiralförmigen Teil der Banderolenführung 36 anschließt, an die
Unterseite 32 angelegt wird. Nun liegt der Materialstreifen 60 an allen vier Seiten
des Packguts 12 an, wobei sich die beiden Enden des Materialstreifens 60 an der Unterseite
22 überlappen können.
[0045] Das Packgut 12 mit dem vollständig herumgeführten Materialstreifen 60 wird weitertransportiert
in Richtung zu einem Packgutauslauf 42. Auf diesem Weg passiert das Packgut 12 einen
Etikettierer 44, der ein Klebeetikett aufbringt und so die beiden Enden des Materialstreifens
60 miteinander verbindet. Die Verbindung der beiden Enden des Materialstreifens 60
kann alternativ mittels Ultraschallverschweißen oder anderer Verbindungsverfahren
hergestellt werden. Der Packgutauslauf 42 ist vergleichbar zu dem Packguteinlauf 10
aufgebaut und weist insbesondere zwei entsprechende U-Profile auf. Packguteinlauf
10, Packgutauslauf 42 und Drehachse 34 des Sterns 26 sind im Ausführungsbeispiel auf
einer Geraden angeordnet.
[0046] Der Banderolenhalter 14 und die Wandungen der Aufnahme 24 sind Elemente einer ersten
Materialstreifenführung, die den Materialstreifen 60 während des Transports entlang
dem ersten Transportwegabschnitt an drei Seiten des Packguts 12 anlegen.
[0047] In der vergrößerten Darstellung der Fig. 2 sind der Banderolenhalter 14 mit Führungskanal
62, das Ende des Packguteinlaufs 10 und eine Aufnahme 24 des Sterns 26 dargestellt.
Dieser Abschnitt des Transportwegs des Packguts 12 entspricht im Wesentlichen dem
ersten Transportwegabschnitt. Der Banderolenhalter 14 weist ein Fenster 46 auf, dessen
Abmessungen auf die Abmessungen des Packguts 12 quer zu dessen Transportrichtung abgestimmt
sind. Das Packgut 12 kann daher ohne weiteres durch das Fenster 46 hindurchgeschoben
werden. Der von dem Banderolenhalter 14 gebildete Führungskanal 62, in dem der Materialstreifen
60 vorgeschoben wird, wird von zwei in geringem Abstand parallel voneinander angeordneten
Platten 48, 50 gebildet.
[0048] Zusätzlich zu dem Fenster 46 weisen diese beiden Platten 48, 50 jeweils eine rechteckige,
senkrecht zu dem Fenster 46 angeordnete Aussparung 52 auf, die das Fenster 46 überkreuzend
angeordnet ist. Diese Aussparung 52 ermöglicht, den Einschieber 16 teilweise durch
den Banderolenhalter 14 hindurch nach vom zu bewegen, um das Packgut 12 mit dem Einschieber
16 vollständig in die Aufnahme 24 einschieben zu können.
[0049] An zwei gegenüberliegenden Seiten des Fenster 46 ist jeweils ein bewegliches Führungselement
54 in Form eines Teflonstreifens angeordnet, das sich in der Fig. 2 in einer ausgelenkten
Position befindet. In ihrer nicht dargestellten Ruheposition sind die beweglichen
Führungselemente 54 geradlinig angeordnet und erstrecken sich von einer ersten, oberen
Seite des Fensters 46 bis zu der gegenüberliegenden zweiten, unteren Seite des Fensters
46 und verschließen so das Fenster 46 teilweise. Die freien Enden der beweglichen
Führungselemente 54 erstrecken sich jedoch nicht in den Zwischenraum zwischen den
Platten 48, 50 unterhalb des Fensters 46 hinein, so dass sie eine Ausweichbewegung
nach links, wie in der Figur gezeigt, ausführen können, wenn das Packgut 12 durch
das Fenster 46 hindurchgeschoben wird.
[0050] Die beweglichen Führungselemente 54 sind elastisch und von einem Spannbalken 56 mit
Hilfe von zwei Hutmuttern 58 klemmend an dem Banderolenhalter 14 befestigt. In der
nicht gezeigten Ruheposition weisen die beweglichen Führungselemente 54 jeweils einen
Winkel von z.B. 1,5° zur Ebene des Materialstreifens 60 beziehungsweise des dafür
vorgesehenen Führungskanals 62 des Banderolenhalters 14 auf. Diese Neigung ist so
gewählt, dass die freien Enden der beweglichen Führungselemente 54 den Materialstreifen
in den Zwischenraum zwischen den beiden Platten 48, 50 unterhalb des Fensters 46 hineinführen.
[0051] In der Fig. 2 ebenfalls gut erkennbar sind die elastischen Haltemittel 28, die das
Packgut 12 gemeinsam mit dem Materialstreifen 60 in der Aufnahme 24 halten.
[0052] Fig. 3 zeigt einen Teil des Sterns 26 und den Banderolenhalter 14 in einer weiteren
perspektivischen Ansicht, wobei der Blick leicht von unten auf die Banderolenführung
36 gerichtet ist, so dass das Zusammenwirken der Banderolenführung 36 mit dem Materialstreifen
60 deutlich wird.
[0053] Unmittelbar nach dem Einschieben des Packguts 12 in die Aufnahme 24, die sich benachbart
zu dem Banderolenhalter 14 befindet, liegt der Materialstreifen 60 an der Vorderseite
18, Oberseite 20 und Unterseite 22 des Packguts 12 an. Ein freies Ende des Materialstreifens
60 steht von der Oberseite 20 ausgehend über die Rückseite 32 des Packguts 12 über.
Dieser endet in einem Abstand von dem Banderolenhalter 14. Während der Drehbewegung
des Sterns 26 wird der überstehende Abschnitt des Materialsstreifens 60 von der Banderolenführung
36 sukzessive an die Rückseite 32 des Packguts herangeführt, wie am Verlauf des Materialstreifens
60 in den unterschiedlichen Aufnahmen 24 des Sterns 26 erkennbar ist. Nach einer Drehung
um 180°, wie zu sehen an der ganz links dargestellten Aufnahme 24, liegt der Materialstreifen
60 auch an der Rückseite 32 des Packguts 12 an. Die Banderolenführung 36 ist eine
zweite Materialstreifenführung.
[0054] Nach dem Passieren dieses zweiten Transportwegabschnitts wird das Packgut 12 aus
der in der Fig. 3 links befindlichen Aufnahme 24 weiter nach links ausgeschoben, wobei
sich der über die Unterseite 22 des Packguts 12 überstehende Abschnitt des Materialstreifens
60 an die Unterseite 22 anlegt. Dies erfolgt durch Zusammenwirken mit der dritten
Materialstreifenführung 40, die sich an die spiralförmige Banderolenführung 36 anschließt.
1. Verfahren zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut (12) mit den folgenden Schritten:
● Zuführen eines Materialstreifens (60),
● Herumführen des Materialstreifens (60) um das Packgut (12),
● Verbinden zweier Enden des Materialstreifens (60), so dass der Materialstreifen
(60) eine geschlossene Banderole um das Packgut (12) herum bildet, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:
● Transportieren des Packguts (12) entlang einem Transportweg, der einen ersten Transportwegabschnitt,
einen zweiten Transportwegabschnitt und einen dritten Transportwegabschnitt aufweist,
wobei der Materialstreifen (60) auf jedem der drei Transportwegabschnitte während
der Bewegung des Packguts (12) an mindestens eine Seite des Packguts (12) angelegt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) in einer Ausgangsposition quer zu dem ersten Transportwegabschnitt
angeordnet wird und das Packgut (12) den Materialstreifen (60) auf dem ersten Transportwegabschnitt
mitnimmt, so dass sich der Materialstreifen (60) an eine Vorderseite (18) des Packguts
(12) anlegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) in der Ausgangsposition in einem Banderolenhalter (14)
gehalten wird, der ein Fenster (46) aufweist, durch das das Packgut (12) auf dem ersten
Transportwegabschnitt hindurch transportiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Banderolenhalter (14) ein bewegliches Führungselement (54) aufweist, das den
Materialstreifen (60) beim Vorschieben in die Ausgangsposition an dem Fenster (46)
vorbeiführt und das beim Hindurchtransportieren des Packguts (12) durch das Fenster
(46) eine Ausweichbewegung ausführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) am Ende des ersten Transportwegabschnitts
in eine Aufnahme (24) eingeschoben wird, so dass sich der Materialstreifen (60) um
das Packgut (12) herumlegt und nach dem Einschieben in die Aufnahme (24) an der Vorderseite
(18), an einer an die Vorderseite (18) angrenzenden Oberseite (20) des Packguts (12)
und an einer an die Vorderseite (18) angrenzenden Unterseite (22) des Packguts (12)
anliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) nach dem Einschieben in die Aufnahme (24) über die Oberseite
(20) des Packguts (12) übersteht und über die Unterseite (22) des Packguts (12) nicht
übersteht oder umgekehrt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) auf dem zweiten Transportwegabschnitt
in der Aufnahme (24) verbleibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Transportrichtung des Packguts (12) zwischen dem ersten Transportwegabschnitt
und dem zweiten Transportwegabschnitt ändert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Transportwegabschnitt auf einer Kreisbahn verläuft.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein über die Oberseite (20) des Packguts (12) oder über die Unterseite (22) des Packguts
(12) überstehender Abschnitt des Materialstreifens (60) auf dem zweiten Transportweg
an die Rückseite (32) des Packguts (12) angelegt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) auf dem dritten Transportwegabschnitt
aus der Aufnahme (24) ausgeschoben und in einen Packgutauslauf (42) eingeschoben wird,
wobei ein über die Rückseite (32) des Packguts (12) überstehender Abschnitt des Materialstreifens
(60) an die Oberseite (20) oder an die Unterseite (22) des Packguts (12) angelegt
wird.
12. Banderoliermaschine zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut (12) mit
● einer Zuführeinrichtung für einen Materialstreifen (60),
● einer Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens (60) um das Packgut (12),
● einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden zweier Enden des Materialstreifens (60),
so dass der Materialstreifen (60) eine geschlossene Banderole um das Packgut (12)
herum bildet, dadurch gekennzeichnet, dass
● die Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens (60) eine Transporteinrichtung
aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Packgut (12) entlang einem Transportweg zu
transportieren, der einen ersten Transportwegabschnitt, dem eine erste Materialstreifenführung
zugeordnet ist, einen zweiten Transportwegabschnitt, dem eine zweite Materialstreifenführung
zugeordnet ist, und einen dritten Transportwegabschnitt, dem eine dritte Materialstreifenführung
(40) zugeordnet ist, aufweist, wobei jede der drei Materialstreifenführungen dazu
ausgebildet ist, den Materialstreifen (60) während der Bewegung des Packguts (12)
auf dem jeweiligen Transportwegabschnitt an mindestens eine Seite des Packguts (12)
anzulegen.
13. Banderoliermaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materialstreifenführung einen quer zu dem ersten Transportwegabschnitt
angeordneten Banderolenhalter (14) mit einem Fenster (46) aufweist, das so angeordnet
ist, dass der erste Transportweg durch das Fenster (46) hindurch verläuft, wobei der
Banderolenhalter (14) ein bewegliches Führungselement (54) aufweist, das sich in einer
Ruheposition von einer ersten Seite des Fensters (46) bis zu einer gegenüberliegenden
zweiten Seite des Fensters (46) erstreckt und das Fenster (46) teilweise verschließt.
14. Banderoliermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Führungselement (54) ein klemmend befestigter, elastischer Führungsstreifen
ist.
15. Banderoliermaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung für den zweiten Transportwegabschnitt einen um eine Drehachse
(34) drehbaren Stern (26) mit einer Vielzahl von radial angeordneten Aufnahmen (24)
für das Packgut (12) aufweist, wobei die zweite Materialstreifenführung eine feststehende
Führungsfläche aufweist, deren Abstand von der Drehachse (34) des Sterns (26) sich
entlang dem zweiten Transportwegabschnitt verringert.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Verfahren zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut (12) mit den folgenden Schritten:
• Zuführen eines Materialstreifens (60),
• Herumführen des Materialstreifens (60) um das Packgut (12),
• Verbinden zweier Enden des Materialstreifens (60), so dass der Materialstreifen
(60) eine geschlossene Banderole um das Packgut (12) herum bildet,
• Transportieren des Packguts (12) entlang einem Transportweg, der einen ersten Transportwegabschnitt
aufweist, wobei der Materialstreifen (60) auf dem ersten Transportwegabschnitt während
der Bewegung des Packguts (12) an mindestens eine Seite des Packguts (12) angelegt
wird, dadurch gekennzeichnet, dass
• der Transportweg einen zweiten Transportwegabschnitt und einen dritten Transportwegabschnitt
aufweist, wobei der Materialstreifen (60) auf dem zweiten und dritten Transportwegabschnitt
jeweils während der Bewegung des Packguts (12) an mindestens eine Seite des Packguts
(12) angelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) in einer Ausgangsposition quer zu dem ersten Transportwegabschnitt
angeordnet wird und das Packgut (12) den Materialstreifen (60) auf dem ersten Transportwegabschnitt
mitnimmt, so dass sich der Materialstreifen (60) an eine Vorderseite (18) des Packguts
(12) anlegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) in der Ausgangsposition in einem Banderolenhalter (14)
gehalten wird, der ein Fenster (46) aufweist, durch das das Packgut (12) auf dem ersten
Transportwegabschnitt hindurch transportiert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Banderolenhalter (14) ein bewegliches Führungselement (54) aufweist, das den
Materialstreifen (60) beim Vorschieben in die Ausgangsposition an dem Fenster (46)
vorbeiführt und das beim Hindurchtransportieren des Packguts (12) durch das Fenster
(46) eine Ausweichbewegung ausführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) am Ende des ersten Transportwegabschnitts
in eine Aufnahme (24) eingeschoben wird, so dass sich der Materialstreifen (60) um
das Packgut (12) herumlegt und nach dem Einschieben in die Aufnahme (24) an der Vorderseite
(18), an einer an die Vorderseite (18) angrenzenden Oberseite (20) des Packguts (12)
und an einer an die Vorderseite (18) angrenzenden Unterseite (22) des Packguts (12)
anliegt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Materialstreifen (60) nach dem Einschieben in die Aufnahme (24) über die Oberseite
(20) des Packguts (12) übersteht und über die Unterseite (22) des Packguts (12) nicht
übersteht oder umgekehrt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) auf dem zweiten Transportwegabschnitt
in der Aufnahme (24) verbleibt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Transportrichtung des Packguts (12) zwischen dem ersten Transportwegabschnitt
und dem zweiten Transportwegabschnitt ändert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Transportwegabschnitt auf einer Kreisbahn verläuft.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein über die Oberseite (20) des Packguts (12) oder über die Unterseite (22) des Packguts
(12) überstehender Abschnitt des Materialstreifens (60) auf dem zweiten Transportweg
an die Rückseite (32) des Packguts (12) angelegt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Packgut (12) mit dem Materialstreifen (60) auf dem dritten Transportwegabschnitt
aus der Aufnahme (24) ausgeschoben und in einen Packgutauslauf (42) eingeschoben wird,
wobei ein über die Rückseite (32) des Packguts (12) überstehender Abschnitt des Materialstreifens
(60) an die Oberseite (20) oder an die Unterseite (22) des Packguts (12) angelegt
wird.
12. Banderoliermaschine zum Herstellen einer Banderole um ein Packgut (12) mit
• einer Zuführeinrichtung für einen Materialstreifen (60),
• einer Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens (60) um das Packgut (12),
• einer Verbindungseinrichtung zum Verbinden zweier Enden des Materialstreifens (60),
so dass der Materialstreifen (60) eine geschlossene Banderole um das Packgut (12)
herum bildet, wobei
• die Einrichtung zum Herumführen des Materialstreifens (60) eine Transporteinrichtung
aufweist, die dazu ausgebildet ist, das Packgut (12) entlang einem Transportweg zu
transportieren, der einen ersten Transportwegabschnitt, dem eine erste Materialstreifenführung
zugeordnet ist, aufweist, wobei die erste Materialstreifenführung dazu ausgebildet
ist, den Materialstreifen (60) während der Bewegung des Packguts (12) auf dem ersten
Transportwegabschnitt an mindestens eine Seite des Packguts (12) anzulegen, dadurch gekennzeichnet, dass
• die Transporteinrichtung einen zweiten Transportwegabschnitt, dem eine zweite Materialstreifenführung
zugeordnet ist, und einen dritten Transportwegabschnitt, dem eine dritte Materialstreifenführung
(40) zugeordnet ist, aufweist, wobei
• die zweite Materialstreifenführung und die dritte Materialstreifenführung jeweils
dazu ausgebildet sind, den Materialstreifen (60) während der Bewegung des Packguts
(12) auf dem jeweiligen Transportwegabschnitt an mindestens eine Seite des Packguts
(12) anzulegen.
13. Banderoliermaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Materialstreifenführung einen quer zu dem ersten Transportwegabschnitt
angeordneten Banderolenhalter (14) mit einem Fenster (46) aufweist, das so angeordnet
ist, dass der erste Transportweg durch das Fenster (46) hindurch verläuft, wobei der
Banderolenhalter (14) ein bewegliches Führungselement (54) aufweist, das sich in einer
Ruheposition von einer ersten Seite des Fensters (46) bis zu einer gegenüberliegenden
zweiten Seite des Fensters (46) erstreckt und das Fenster (46) teilweise verschließt.
14. Banderoliermaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Führungselement (54) ein klemmend befestigter, elastischer Führungsstreifen
ist.
15. Banderoliermaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung für den zweiten Transportwegabschnitt einen um eine Drehachse
(34) drehbaren Stern (26) mit einer Vielzahl von radial angeordneten Aufnahmen (24)
für das Packgut (12) aufweist, wobei die zweite Materialstreifenführung eine feststehende
Führungsfläche aufweist, deren Abstand von der Drehachse (34) des Sterns (26) sich
entlang dem zweiten Transportwegabschnitt verringert.