[0001] Die Erfindung betrifft ein Fassadendämmsystem mit einer Unterkonstruktion in Holzständerbauweise,
einer Dämmlage aus Mineralwolle und einer Putzschicht, wobei die Dämmlage aus einer
Mehrzahl von Mineralwolleplatten gebildet und durch mechanische Befestigungsmittel
an der Unterkonstruktion befestigt ist, und wobei in die Putzschicht ein Armierungsgewebe
eingebettet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines
Fassadendämmsystems nach Anspruch 15 sowie ein Gebäude nach Anspruch 18 und ein Bauelement
nach Anspruch 19.
[0002] Fassadendämmsysteme zur Schall- bzw. Wärmedämmung von Holzhäusern oder dgl. sind
bekannt. Herkömmlich wird hierzu eine Dämmlage aus Holzweichfaserplatten auf eine
Unterkonstruktion in Holzständerbauweise aufgelegt und dann hieran befestigt. Da auf
diese Dämmlage und die außenseitig darüber angeordnete Putzschicht im Einsatz erhebliche
Kräfte, insbesondere Windsogkräfte, Eigengewicht sowie temperatur-und feuchteschwankungsbedingte
Kräfte wirken, ist eine sichere Verankerung der Dämmlage an der Unterkonstruktion
von erheblicher praktischer Bedeutung. Für die Befestigung werden Tellerdübel verwendet,
deren Dübelteller flächig auf der Dämmlage aufliegen und mittels Holzschrauben durch
die Dämmlage hindurch an der Unterkonstruktion befestigt sind. Alternativ werden auch
Klammern, insbesondere Breitrückenklammem, für die Befestigung eingesetzt, da die
Holzweichfaserplatten eine hinreichend stabile Struktur zur Aufnahme der einwirkenden
Kräfte aufweisen.
[0003] Die Verwendung von Mineralwolle als Dämmlage ist aus einer Reihe von Gründen nicht
üblich. Wie bereits ausgeführt wurde, stellen die auf die Dämmlage einwirkenden Kräfte
erhebliche Anforderungen an das Fassadendämmsystem. Mineralwolle hat hier das Problem,
dass für die Erreichung guter Wärmedämmwerte nicht zu hohe Rohdichten eingesetzt werden
können. Dadurch weist diese Mineralwolle jedoch nur eine begrenzte Eigenstabilität
auf, so dass an die Befestigungsweise hohe Anforderungen gestellt sind. Zur Umgehung
dieses Problems sind zweischichtige Sandwichdämmelemente mit einer Schicht aus Mineralwolle
für die Dämmwirkung und einer zweiten Schicht aus einer hochverdichteten Holzwolle
bekannt.
[0004] Diese Sandwichdämmelemente werden dabei mit einer hinreichend großen Anzahl an Tellerdübeln
pro Dämmplatte befestigt, um ein Abreißen der Dämmplatten unter Windsoglast etc. von
der Fassade zuverlässig zu verhindern. Hier stellen Tellerdübel ein bewährtes Mittel
dar, um eine zuverlässige Lastverteilung an den Dämmplatten zu erzielen und so ein
langlebiges und zuverlässiges Fassadendämmsystem zu erreichen. Es ist auch bekannt,
diese Sandwichelemente mit Klammern zu befestigen.
[0005] Allerdings haben diese Dämmsysteme auch wesentliche Nachteile: So ist, unabhängig
von der konkreten Befestigungsart, die Herstellung von derartigen Sandwichdämmplatten
aufwändig, wobei die Schicht aus hochverdichteter Holzwolle zudem keinen relevanten
Beitrag zur Wärmedämmwirkung des Systems leistet. Die Schicht aus hochverdichteter
Holzwolle bringt darüber hinaus eine nicht zu vernachlässigende Brandlast in das Dämmsystem
ein, so dass die Sandwichdämmplatte nicht mehr in die Baustoffklasse A "nicht brennbar"
eingestuft ist. Überdies sind Tellerdübel relativ teuer. Ferner erfordern sie auch
einen durchaus erheblichen Montageaufwand beim Setzen durch die Dämmlage hindurch.
Insbesondere ist dies eine zeitraubende Tätigkeit.
[0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein Fassadendämmsystem der gattungsgemäßen
Art so weiterzubilden, dass dieses ohne eine Verschlechterung der Standfestigkeit
kostengünstiger und effizienter herstellbar ist. Darüber hinaus soll erfindungsgemäß
auch ein hierzu geeignetes Verfahren geschaffen werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Fassadendämmsystem mit den Merkmalen des Anspruches
1 gelöst. Dieses zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass als Befestigungsmittel
für die Mineralwolleplatten Metallklammern dienen, dass auf der der Putzschicht zugewandten
Seite der Dämmlage ein Trägergewebe vorliegt, wobei das Trägergewebe ein Gittergewebe
mit einer Maschenweite zwischen 3 mm und 22 mm ist, und wobei das Trägergewebe eine
Reißfestigkeit in Kette und Schuss von mehr als 750 Newton pro 5 cm aufweist, dass
die Metallklammern sowohl das Trägergewebe als auch die Dämmlage durchgreifen und
in der Unterkonstruktion verankert sind, und dass das Trägergewebe in die Putzschicht
eingebunden ist.
[0008] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde erkannt, dass es bei der Herstellung eines
Fassadendämmsystems möglich ist, die aufwändige Befestigungsweise mittels Tellerdübeln
zu vermeiden und stattdessen günstiger zu verarbeitende Befestigungsmittel einzusetzen,
wenn man geeignete Anpassungen am System vornimmt.
[0009] So ist es erfindungsgemäß erstmals vorgesehen, Metallklammern als Befestigungsmittel
von Mineralwolleplatten einzusetzen. Dies ist insofern überraschend, als derartige
Metallklammern an sich kaum eine Durchzugssicherheit bieten, so dass diese für sich
alleine gesehen nicht geeignet sind, einem solchen Fassadendämmsystem die nötige Standfestigkeit
gegenüber den einwirkenden Kräften zu verleihen. Im Zusammenwirken mit dem erfindungsgemäß
erstmals vorgesehenen Trägergewebe ist es jedoch möglich, eine geeignete Lastverteilung
zu erhalten. Damit wird es nicht nur möglich, die Traglast jeder einzelnen Metallklammer
zu erhöhen; zudem wird dadurch die Gefahr eines Durchzugs der Metallklammern durch
das Mineralwollematerial aufgrund der einwirkenden Kräfte gebannt.
[0010] Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass das Trägergewebe spezielle Eigenschaften
aufweist, welche es für die Erzielung der erfindungsgemäßen Effekte besonders geeignet
macht. So ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass dieses Trägergewebe speziell ein Gittergewebe
mit einer Maschenweite zwischen 3 mm und 22 mm ist. Es hat sich in praktischen Versuchen
gezeigt, dass ein Gittergewebe besonders geeignet für eine hinreichende Lastverteilung
ist. Zudem ist bei dieser speziellen Maschenweite ein besonders günstiger Wirkzusammenhang
mit den Metallklammern erzielbar.
[0011] Hierzu trägt auch bei, dass das Trägergewebe im erfindungsgemäßen Fassadendämmsystem
eine Reißfestigkeit in Kette und Schuss von mehr als 750 N/5 cm aufweist. Damit hat
dieses eine hinreichende Eigenstabilität, um die Lastabtragung auf die Metallklammern
sicher zu stellen.
[0012] Da die Metallklammern im Rahmen der vorliegenden Erfindung somit nicht nur die Dämmlage
sondern auch das Trägergewebe durchgreifen, wird so eine zuverlässige Verankerung
der Dämmlage in der Unterkonstruktion erzielt.
[0013] Hierbei ist auch erfindungswesentlich, dass das Trägergewebe in die Putzschicht eingebunden
ist. Auf diese Weise wird ein inniger Verbund zwischen dem an die Dämmlage angeklammerten
Trägergewebe und der darauf aufgebrachten Putzschicht erzielt. Da diese Putzschicht
unmittelbar den einwirkenden Kräften ausgesetzt ist, wird daher eine besonders hohe
Festigkeit der Verbindung zwischen der Putzschicht und der Dämmlage und damit der
Standfestigkeit des Gesamtsystems erreicht.
[0014] Somit ist es im Rahmen der vorliegenden Erfindung erstmals möglich, sehr preisgünstige
und allgemein verfügbare Befestigungsmittel in Gestalt der Metallklammern zur Fixierung
von Mineralwolledämmplatten einzusetzen. Von weiterem Vorteil ist es hierbei, dass
diese Metallklammern nicht eingeschraubt sondern lediglich in die Unterkonstruktion
eingetrieben werden. Dies kann beispielsweise besonders effektiv durch ein herkömmliches
Klammergerät mit Druckluftunterstützung erfolgen. Diese Metallklammern lassen sich
somit besonders schnell und mit geringem Aufwand setzen.
[0015] Überdies ist es erfindungsgemäß erstmals möglich, die Dämmlage nur aus Mineralwolle
und somit ohne eine Schicht aus Holzwolle auszugestalten. Durch die Vermeidung eines
solchen Sandwichaufbaus lässt sich die Dämmlage daher besonders kostengünstig und
mit wenig Aufwand bereitstellen.
[0016] Das erfindungsgemäße Fassadendämmsystem ist daher in besonders kurzer Verarbeitungszeit
herstellbar. Zudem fallen relativ geringe Materialkosten an.
[0017] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Fassadendämmsystems sind Gegenstand
der abhängigen Ansprüche 2 bis 14.
[0018] So kann das Trägergewebe eine Maschenweite zwischen 4 mm und 15 mm aufweisen. Es
hat sich in praktischen Versuchen gezeigt, dass bei diesen Maschenweiten verbesserte
Lastabtrageigenschaften erzielbar sind. Eine besonders gute Stabilität der Anordnung
ist dann erzielbar, wenn ein Trägergewebe mit einer Maschenweite zwischen 4 mm und
10 mm eingesetzt wird, wobei solche Trägergewebe als Standardgewebe aus anderen Einsatzgebieten
erhältlich sind. Sie sind somit kostengünstig verfügbar.
[0019] Ferner ist es von Vorteil, wenn das Trägergewebe ein Flächengewicht zwischen 60 und
300 g/m
2 aufweist. Hier hat sich in den Vorversuchen gezeigt, dass ein derart ausgestaltetes
Trägergewebe besonders gute Lastabtrageigenschaften aufweist und somit die Standfestigkeit
des erfindungsgemäßen Fassadendämmsystems verbessert. Bevorzugt wird hierbei ein Trägergewebe
mit einem Flächengewicht zwischen 150 und 250 g/m
2 eingesetzt, da hiermit bei guter Wirtschaftlichkeit noch bessere Systemeigenschaften
erzielt werden.
[0020] Darüber hinaus ist es auch möglich, dass das Trägergewebe die der Putzschicht zugewandte
Seite der Dämmlage nur teilflächig abdeckt und im Wesentlichen nur in dem Bereich
angeordnet ist, in dem Metallklammern vorliegen. Auf diese Weise lässt sich der Materialeinsatz
für das Trägergewebe im Wesentlichen auf den für die Erzielung der gewünschten Effekte
erforderlichen Bereich beschränken. Mit dieser Materialersparnis ist dementsprechend
auch eine Kostenreduzierung verbunden. Zugleich vereinfacht sich die Verarbeitung
des Trägergewebes, da dieses nicht großflächig zu verlegen ist.
[0021] Hierbei kann das Trägergewebe in Gestalt eines Bandes mit einer Breite zwischen 10
und 30 cm vorliegen. Damit ist es möglich, das Trägergewebe in Gestalt beispielsweise
einer schmalen Rolle besonders geeignet bereitzustellen und mit geringem Verarbeitungsaufwand
zu verlegen. Zudem hat ein derartiges bandförmiges Trägergewebe den Vorteil, dass
hierdurch eine zugfeste Verbindung zwischen den Metallklammern hergestellt wird. Auf
diese Weise verbessert sich die Lastverteilung zwischen den Metallklammern weiter,
so dass die Standfestigkeit des Systems insbesondere im Hinblick auf die Windsoglasten
nochmals erhöht ist. Gleichzeitig wird dadurch auch eine verbesserte Durchzugssicherheit
für die Metallklammern erzielt. Bevorzugt wird dabei ein Trägergewebe-Band mit einer
Breite zwischen 15 und 25 cm eingesetzt.
[0022] Ferner kann das Trägergewebe ein Glasfaser-Gittergewebe sein, welches sich durch
besonders günstige Materialeigenschaften auszeichnet. Dabei weist dieses Glasfaser-Gittergewebe
zudem bevorzugt eine alkalibeständige Beschichtung auf, wodurch sich dessen Beständigkeit
weiter verbessert.
[0023] Von weiterem Vorteil ist es, wenn das Trägergewebe eine Rest-Reißfestigkeit in Kette
und Schuss von mehr als 50 %, bevorzugt mehr als 70%, des Ausgangswertes der Reißfestigkeit
bei einem Schnelltest entsprechend der DIN EN ISO 13934-1 aufweist, wobei es sich
um den 6 Stunden Test in alkalischer Lösung handelt. Dann hat das Trägergewebe eine
Alterungsbeständigkeit, welche für die Lebensdauer des erfindungsgemäßen Fassadendämmsystems
besonders zuverlässig die gewünschten Festigkeitswerte ermöglicht. Da solche Fassadendämmsysteme
typischerweise über Jahrzehnte hinweg eingesetzt werden, ist eine entsprechende Zuverlässigkeit
der einzelnen Komponenten des Systems über lange Zeiträume hinweg von besonderem Vorteil.
[0024] Überdies hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Metallklammern als Breitrückenklammern
ausgebildet sind. Damit lässt sich eine besonders zuverlässige Verankerung an der
Unterkonstruktion erzielen. Zudem sind solche Breitrückenklammern im Zusammenwirken
mit dem Trägergewebe besonders gut geeignet, um eine günstige Lastverteilung zu erzielen.
Ferner lassen sich derartige Breitrückenklammern auch nur bei besonders hohen Durchzugskräften
durch das Mineralwollematerial hindurch ziehen. Damit lässt sich das erfindungsgemäße
Fassadendämmsystem weiter verbessern. Diese Breitrückenklammern haben dabei vorzugsweise
eine Breite
> 27 mm und/oder einen Drahtdurchmesser ≥ 1,8 mm. In praktischen Versuchen haben sich
Breitrückenklammern mit derartigen Abmessungen als besonders geeignet für den erfindungsgemäßen
Zweck erwiesen.
[0025] Dabei ist es erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen, dass nicht mehr als 24 Stück
Metallklammern pro Quadratmeter Dämmfläche vorliegen. Die Anzahl der Metallklammern
lässt sich somit begrenzen, wodurch zugleich auch die Materialkosten und der Verarbeitungsaufwand
begrenzt sind. Vorzugsweise kommen dabei nicht mehr als 16 Stück und insbesondere
nicht mehr als 12 Stück Metallklammern pro m
2 Dämmfläche zum Einsatz. Hierdurch lässt sich der Verarbeitungsaufwand nochmals verringern.
[0026] Von weiterem Vorteil ist es, wenn die eingesetzten Mineralwolleplatten eine Rohdichte
zwischen 80 und 250 kg/m
3 aufweisen. Damit lassen sich zum einen gute Dämmeigenschaften und zum anderen hinreichende
Festigkeiten bereitstellen, so dass ein besonders vorteilhaftes Fassadendämmsystem
erzielbar ist. Vorzugsweise werden dabei Mineralwolleplatten mit einer Rohdichte zwischen
100 und 180 kg/m
3 eingesetzt. Diese haben sich in praktischen Versuchen als besonders geeignet erwiesen.
[0027] Wenn die Mineralwolle der Dämmlage eine laminare Faserausrichtung aufweist, lassen
sich besonders gute Dämmeigenschaften am erfindungsgemäßen Fassadendämmsystem erzielen,
da hier ein großer Wärmedurchlasswiderstand gegeben ist.
[0028] Von weiterem Vorteil ist es, wenn die Dämmlage einschichtig ausgebildet ist. Diese
ist dann mit geringem Aufwand herstellbar.
[0029] Alternativ ist es auch möglich, dass die Dämmlage aus zwei Schichten Mineralwolle
gebildet ist. Dann lassen sich größere Dämmdicken realisieren. Hierbei ist es bevorzugt,
wenn diese beiden Schichten aus Mineralwolle durch Mineralwolleplatten gebildet sind,
die mit zueinander versetzten Stoßfugen verlegt sind. Damit lässt sich die Dämmwirkung
weiter verbessern.
[0030] Zudem ist es möglich, dass die Mineralwolleplatten eine Dicke zwischen 40 mm und
200 mm aufweisen. Bei diesen Dimensionen sind geeignete Dämmeigenschaften erzielbar.
Besonders bevorzugt sind dabei Mineralwolleplatten mit einer Dicke zwischen 60 mm
und 120 mm.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 15 ein
Verfahren zur Herstellung eines Fassadendämmsystems bereitgestellt. Dieses weist die
Schritte auf: Bereitstellen einer Unterkonstruktion in Holzständerbauweise, Bereitstellen
einer Mehrzahl von Mineralwolleplatten, Bereitstellen von Metallklammern, Bereitstellen
eines Trägergewebes, Verlegen der Mineralwolleplatten an der Unterkonstruktion zur
Bildung einer Dämmlage, Anordnen des Trägergewebes, insbesondere in Teilbereichen,
auf der der Unterkonstruktion abgewandten Seite der Dämmlage, Anbringen der Metallklammern
derart, dass diese sowohl das Trägergewebe als auch die Dämmlage durchgreifen und
in der Unterkonstruktion verankert sind, und Aufbringen einer Putzschicht mit eingebettetem
Armierungsgewebe auf der Dämmlage, so dass das Trägergewebe in die Putzschicht eingebunden
ist.
[0032] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich gegenüber dem Stand der Technik vor
allem dadurch aus, dass es mit deutlich höherer Verarbeitungsgeschwindigkeit durchgeführt
werden kann. Damit ist es wesentlich preisgünstiger ausführbar. Im Übrigen werden
die gleichen Vorteile erzielt, wie oben im Hinblick auf das erfindungsgemäße Fassadendämmsystem
erläutert wurden.
[0033] Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der
abhängigen Ansprüche 16 und 17.
[0034] So können die Metallklammern mit einem Klammergerät angebracht werden. Damit lässt
sich dieser Arbeitsschritt automatisieren und so besonders schnell durchführen. Dies
ist insbesondere dann der Fall, wenn wie in einer bevorzugten Ausführungsform ein
Druckluftklammergerät zum Einsatz kommt. Hiermit lassen sich die Metallklammern besonders
effizient anbringen.
[0035] Darüber hinaus ist es von Vorteil, wenn die Metallklammern mit einer Einschlagtiefe
von mehr als 25 mm in der Unterkonstruktion verankert werden. Damit lässt sich eine
zuverlässige und dauerhafte Fixierung der Dämmlage an der Unterkonstruktion erzielen.
Wenn die Einschlagtiefe der Metallklammern mehr als 30 mm beträgt, werden diese Effekte
noch besser erzielt.
[0036] Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 18
ein Gebäude bereitgestellt, welches wenigstens teilweise in Holzbauweise ausgebildet
ist, mit wenigstens einer Wand mit einem erfindungsgemäßen Fassadendämmsystem. Dieses
Gebäude zieht somit unmittelbar Vorteil daraus, dass es besonders schnell herstellbar
ist und zudem die Kosten gering gehalten werden können. Gleichzeitig zeichnet es sich
durch gute Wärme- und Schalldämmeigenschaften sowie eine vorteilhafte Langlebigkeit
aus. Auch diesem Gebäude kommen dabei die oben anhand des erfindungsgemäßen Fassadendämmsystems
erläuterten weiteren Vorteile zugute, wobei zudem auch die entsprechenden Weiterbildungen
mit den damit verbundenen Effekten möglich sind.
[0037] Gemäß noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird nach Anspruch 19
ein Bauelement in Holzbauweise, insbesondere für ein Fertighaus, mit wenigstens einer
Wand mit einem erfindungsgemäßen Fassadendämmsystem bereitgestellt. Dieses Bauelement
kann somit werkseitig vorgefertigt werden, so dass das entsprechende Wandelement bereits
die Dämmlage mit Putzlage aufweist. Damit ist eine besonders zügige Verarbeitung auf
der Baustelle möglich, was zu einem schnellen Aufbau des Fertighauses führt. Zudem
kommen auch diesem Bauelement die oben anhand des erfindungsgemäßen Fassadendämmsystems
erläuterten weiteren Vorteile zugute. Ferner sind auch die entsprechenden Weiterbildungen
mit den damit verbundenen vorteilhaften Effekten möglich.
[0038] Die Erfindung wird nachfolgend in Ausführungsbeispielen anhand der Figuren der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische perspektivische Ansicht einer Wand mit einem erfindungsgemäßen Fassadendämmsystem;
und
- Fig. 2
- eine Darstellung einer Metallklammer.
[0039] Gemäß der Darstellung in Fig. 1 weist eine Wand 1 eine Unterkonstruktion 2 auf, welche
in an sich herkömmlicher Weise in Holzständerbauweise ausgebildet ist. In Fig. 1 sind
hiervon beispielhaft vier vertikale Holzständer 21 sichtbar. Zwischen den Holzständern
21 kann eine Dämmung eingelegt sein, welche hier jedoch nicht gezeigt ist.
[0040] Auf der einer Außenseite des Gebäudes zu weisenden Seite der Unterkonstruktion 2
ist eine Dämmlage 3 aufgebracht. Diese ist aus Mineralwolleplatten 31 aufgebaut, welche
im Verband angeordnet sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Mineralwolleplatten
31 einlagig verlegt und weisen eine laminare Faserstruktur auf. Sie haben eine Rohdichte
von 160 kg/m
3 und eine Dicke von 60 mm. Die Plattenabmessungen betragen 1250 mm × 625 mm. Der Bindemittelanteil
bzw. Glühverlust der Mineralwolle liegt bei ca. 4 Gewichtsprozent.
[0041] Auf dieser Dämmlage 3, welche als Fassadendämmung dient, ist eine Putzschicht 4 aufgetragen.
Diese Putzschicht 4 ist hier nur schematisch angedeutet und tatsächlich zweilagig
mit Armierungs- und Oberputz ausgebildet, wobei ein Armierungsgewebe in herkömmlicher
Weise im Armierungsputz eingebettet ist. Die Putzschicht 4 bildet den außenseitigen
Abschluss der Wand 1. Sie ist den Witterungseinflüssen ausgesetzt, wobei hierauf insbesondere
nicht unerhebliche Windsogkräfte sowie Kräfte aus Temperatur- und Feuchteschwankungen
einwirken.
[0042] Damit die Kräfte zuverlässig abgetragen werden können, wird die Putzschicht 4 bei
der Herstellung nass auf die Dämmlage 3 aufgetragen, so dass im Zuge der Trocknung
bzw. Aushärtung des Putzes ein stabiler Verbund zwischen diesen Elementen gebildet
wird. Damit die Dämmlage 3 wiederum diese Windsogkräfte auf die Unterkonstruktion
2 übertragen kann, ist diese mit Metallklammern 5 hieran fixiert. Bei diesen Metallklammern
5 handelt es sich um sogenannte Breitrückenklammern nach DIN 1052/2004-08, wie sie
allgemein im Handel erhältlich sind. Diese weisen eine Breite von ca. 27 mm und einer
Drahtdurchmesser von ca. 1,8 mm auf. Zum Einsatz kommen hier rostfreie Metallklammern
gemäß DIN 1.4301. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel werden die Metallklammern 5
im Abstand von ca. 10 cm gesetzt. Es kommen dabei ca. 16 Stück Metallklammern 5 pro
m
2 Dämmfläche zum Einsatz bei einem üblichen Achsabstand der vertikalen Holzständer
21 von 62,5 cm. In Figur 1 sind die Metallklammern 5 zur Vereinfachung der Darstellung
nur zum Teil mit einem Bezugszeichen versehen.
[0043] In den Bereichen der Dämmlage 3, in welchen die Metallklammern 5 angeordnet werden
ist ferner ein Trägergewebe 6 angeordnet. Wie aus der schematischen Darstellung in
Fig. 1 ersichtlich ist, ist das Trägergewebe 6 mehrteilig ausgebildet. So sind hier
mehrere Streifen Trägergewebe 6 angeordnet, welche jeweils den Bereichen zugeordnet
sind, an deren Rückseite an der Dämmlage 3 Holzständer 21 vorliegen. Das Trägergewebe
6 liegt hier somit bandförmig vor und weist im vorliegenden Beispiel eine Breite von
ca. 20 cm auf. Dieses Trägergewebe 6 weist dabei eine gleichmäßige Maschenweite von
ca. 8 mm auf und hat ein Flächengewicht von ca. 200 g/m
2. Ferner hat das Trägergewebe 6 eine Reißfestigkeit in Kette und Schuss von mehr als
750 N/5 cm. Bei diesem Trägergewebe 6 handelt es sich um ein Glasfaser-Gittergewebe
mit einer alkalibeständigen Beschichtung. Dieses Gittergewebe ist zudem schiebefest
ausgebildet. Ferner ist das Trägergewebe 6 im vorliegenden Beispiel derart gewählt,
dass es eine hohe Alterungsbeständigkeit aufweist. Dies zeigt sich in einem Schnelltest
gemäß der DIN EN ISO 13934-1, wonach die verbleibende Rest-Reißfestigkeit in Kette
und Schuss größer als 50 % des Ausgangswertes der Reißfestigkeit beträgt.
[0044] Die Unterkonstruktion 2, die Dämmlage 3, die Putzschicht 4, die Metallklammern 5
und das Trägergewebe 6 bilden das beanspruchte Fassadendämmsystem.
[0045] In Fig. 1 ist zudem eine Innenverkleidung 7 gezeigt, welche die Wand 1 raumseitig
abschließt. Im gezeigten Ausführungsbeispielen sind dies Plattenwerkstoffe, insbesondere
OSB-Platten, die zugleich die Wand aussteifen. Es können jedoch auch andere raumseitige
Konstruktionen und Materialien zum Einsatz kommen.
[0046] Wie aus der Darstellung in Figur 1 ersichtlich ist, sind die Metallklammern 5 durch
das Trägergewebe 6 hindurch in die Dämmlage 3 derart geschossen, das diese das Trägergewebe
6 und die Dämmlage 3 in der Unterkonstruktion 2 verankern. Die Abmessungen der Metallklammern
5 sind im Verhältnis zur Maschenweite des Trägergewebes 6 derart ausgewählt, dass
deren Rücken mindestens eine Masche überbrücken, d.h. das Trägergewebe durchgreifen.
Hierdurch wird eine Lastverteilung der durch die einzelnen Metallklammern 5 eingetragenen
Haltekraft erzielt. Zudem wird durch das Trägergewebe 6 eine Lastverteilung von einwirkenden
Kräften erreicht, wodurch verhindert wird, dass die einzelnen Mineralwolleplatten
31 der Dämmlage 3 unter den Kräften von den Metallklammern 5 abgezogen werden. Da
das Trägergewebe 6 im vorliegenden Ausführungsbeispiel bandförmig ausgebildet ist,
ergibt sich zudem auch eine Lastverteilung entlang der Längsrichtung des Bandmaterials.
Auch hierdurch wird eine verbesserte Kräfteverteilung erzielt.
[0047] Nachfolgend wird die Herstellungsweise des Fassadendämmsystems erläutert.
[0048] Zunächst wird die Unterkonstruktion 2 aus Holzständern 21 der herzustellenden Wand
1 bereitgestellt. Auf diese Holzständer 21 werden die Mineralwolleplatten 31 im Verband
aufgelegt. Dabei können sie provisorisch mit ein oder zwei Metallklammern fixiert
werden. Danach wird das Trägergewebe 6 an den hierfür vorgesehenen Stellen aufgelegt.
Schließlich werden Metallklammern 5 mittels einem Druckluftklammergerät durch das
Trägergewebe 6 und die Dämmlage 3 hindurch bis in die Unterkonstruktion 2 hinein geschossen.
Die Eintriebskraft des Druckluftklammergeräts wird dabei in Abhängigkeit von der Dicke
der Mineralwolleplatten 31 und der Art der Metallklammern 5 derart eingestellt, dass
die Metallklammern 5 ca. 30 mm in die Holzständer 21 eindringen. Dabei werden im Ausführungsbeispiel
gemäß den zugrunde gelegten statischen Erfordernissen bei einem Setzabstand von ca.
10 cm ca. 16 Metallklammern 5 pro Quadratmeter Dämmfläche eingesetzt.
[0049] Anschließend wird eine erste Lage der Putzschicht 4 nass hierauf aufgetragen. Dabei
wird darauf geachtet, dass das Trägergewebe 6 in die Putzschicht 4 eingebunden wird.
Anschließend wird ein Armierungsgewebe aufgelegt, welches hier nicht dargestellt ist.
Dieses Armierungsgewebe wird vollflächig in die Putzschicht 4 eingebracht. Es dient
dazu, auf der gesamten Nutzfläche mögliche Risse etc. Zu vermeiden. Danach wird eine
abschließende Oberputzlage aufgebracht und so die Putzschicht 4 vervollständigt.
[0050] Die in Figur 1 gezeigte Wand 1 ist dabei Bestandteil eines Gebäudes, welches hier
nicht näher gezeigt ist. Dieses Gebäude ist somit wenigstens teilweise in Holzbauweise
ausgebildet und weist darüber hinaus noch weitere Bauelemente auf, welche für ein
Gebäude üblich sind. Das Fassadendämmsystem lässt sich somit vorteilhaft hierfür verwenden.
[0051] Die Erfindung lässt neben der erläuterten Ausführungsform weitere Gestaltungsansätze
zu.
[0052] So kann die Maschenweite des Trägergewebes 6 von den erläuterten 8 mm abweichen.
Hier können auch Gewebe mit den an sich üblichen Maschenweiten zwischen 4 mm und 10
mm eingesetzt werden. Je nach Dimensionierung der Metallklammern 5 können jedoch auch
Gittergewebe mit einer anderen Maschenweite zum Einsatz kommen. Ferner ist es auch
möglich, Gittergewebe mit unterschiedlichen Maschenweiten in Kette und Schuss einzusetzen.
[0053] Ferner kann das Flächengewicht des Trägergewebes 6 je nach Anwendungsfall auch in
anderen Bereichen liegen. Es ist grundsätzlich möglich, Gittergewebe mit einem Flächengewicht
zwischen 60 und 300 g/m
2 einzusetzen. Die entsprechende Wahl hängt hier zum einen von den zu erwartenden Belastungen
und zum anderen von der Wirtschaftlichkeit der Anordnung ab.
[0054] Ferner ist es auch möglich, das Trägergewebe 6 nicht bandförmig als Rollenware sondern
in anderer Gestalt bereitzustellen. Insbesondere ist es dabei auch nicht erforderlich,
das Trägergewebe 6 nur teilflächig auf die Dämmlage 3 aufzubringen. Dementsprechend
kann es auch vollflächig vorliegen. Sofern das Trägergewebe 6 jedoch bandförmig vorliegt,
kann seine Breite je nach Anwendungsfall gewählt sein und beispielsweise auch 30 cm
betragen.
[0055] Das Trägergewebe 6 ist bevorzugt aus Glasfasern hergestellt. Dies ist jedoch nicht
zwingend erforderlich. Es können auch andere anorganische Faserstoffe und ferner auch
organische Stoffe wie Kunststoffgewebe oder dergleichen gleichermaßen zum Einsatz
kommen. Ferner ist es auch nicht erforderlich, dass das Trägergewebe 6 eine alkalibeständige
Beschichtung aufweist. Andererseits ist es auch möglich, dass andere Beschichtungen
für das Trägergewebe 6 vorgesehen sind. Zudem muss das eingesetzte Trägergewebe 6
auch nicht schiebefest ausgebildet sein.
[0056] Sofern es die Anforderungen am Bauwerk zulassen, kann die Alterungsbeständigkeit
des Trägergewebes 6 auch geringer als die angegebenen 50 % des Ausgangswertes der
Reißfestigkeit bei einem Langzeittest von 28 Tagen entsprechend der DIN EN ISO 13934-1
sein. Andererseits können bei besonders hohen Anforderungen auch höhere Prozentwerte
für die Rest-Reißfestigkeit in Kette und Schuss gefordert sein.
[0057] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Metallklammern 5 als Breitrückenklammern
ausgebildet. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich. Es können auch andere Arten
von Metallklammern eingesetzt werden. Hierzu ist eine große Bandbreite an verschiedenen
Metallklammern im Handel erhältlich. Ferner können auch die Dimensionen der eingesetzten
Metallklammern 5 anderes sein als die in der Ausführungsform angegebenen. Bevorzugt
ist die Breite der Metallklammern 5 jedoch ≥ 27 mm, damit möglichst viele Maschen
des Trägergewebes 6 überbrückt werden und sich eine gute Lastverteilung ergibt. Andererseits
sind auch Metallklammern mit schmälerem Rücken ebenfalls verwendbar. Zudem ist es
in bevorzugten Ausführungsformen zum Teil auch gewünscht, dass der Drahtdurchmesser
größer als 1,8 mm ist, da hierdurch größere Zugkräfte übertragen werden können.
[0058] Die Anzahl der pro Quadratmeter der Dämmfläche eingesetzten Metallklammern 5 kann
je nach Belastung des Fassadendämmsystems und Dämmdicke variieren. So können bei geringeren
Lasten auch beispielsweise zwölf Stück Metallklammern pro Quadratmeter Dämmfläche
ausreichen. Bei besonders stark belasteten Fassadendämmsystemen und insbesondere bei
größeren Gebäudehöhen kann es dagegen sachgerecht sein, mehr als die in der Ausführungsform
erläuterten 16 Stück Metallklammern 5 einzusetzen. So können hier beispielsweise mehr
als 20 Stück Metallklammern pro Quadratmeter Dämmfläche vorgesehen sein. Bevorzugt
werden jedoch nicht mehr als 24 Stück Metallklammern pro Quadratmeter Dämmfläche eingesetzt.
[0059] Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Mineralwolleplatten 31 so angeordnet, dass
deren Stöße an den Holzständern 21 zu liegen kommen. Dies ist jedoch nicht unbedingt
erforderlich. Stattdessen können auch sogenannte fliegende Plattenstöße zwischen den
Holzständern 21 gegeben sein. In diesem Falle ist es sachgerecht, diese Plattenstöße
zu stabilisieren. Dies kann beispielsweise durch eine Kantenausbildung an den Mineralwolleplatten
31 mit Nut und Feder und/oder auch durch eine Verklebung erfolgen.
[0060] Ferner müssen die Metallklammern 5 bei der Ausführungsform in Figur 1 auch nicht
so gesetzt werden, dass sie Plattenstöße unmittelbar überbrücken. Hier wäre es auch
möglich, jeweils am Rand einer Mineralwolleplatte 31 eine separate Metallklammer 5
anzuordnen, so dass an dieser Stelle dann zwei Metallklammern 5 benachbart zueinander
angeordnet sind.
[0061] Ergänzend oder alternativ zur erläuterten Ausführungsform gemäß Figur 1 können die
Metallklammern 5 auch an Querstreben der Unterkonstruktion 2 verankert werden.
[0062] Die Rohdichte der eingesetzten Mineralwolleplatten 31 kann je nach Anwendungsfall
gewählt werden. Hierbei ist ein geeigneter Ausgleich zwischen den gewünschten Dämmeigenschaften
und den erforderlichen Festigkeitseigenschaften zu erzielen. Generell eignen sich
für den erfindungsgemäßen Anwendungsfall typischerweise Mineralwolleplatten mit einer
Rohdichte zwischen 80 und 250 kg/m
3.
[0063] Dabei ist es auch nicht erforderlich, dass die Mineralwolle der Dämmlage 3 eine laminare
Faserausrichtung aufweist. Für manche Anwendungsfälle kann es auch sachgerecht sein,
hier so genannte Stauchplatten einzusetzen.
[0064] Der Glühverlust bzw. Bindemittelanteil der Mineralwolleplatten 31 liegt bevorzugt
in einem Bereich zwischen 3,5 und 4,5 Gewichtsprozent. Er kann sich je nach den gewünschten
Eigenschaften jedoch auch in einem Bereich zwischen 3,0 und 5,0 Gew.-% bewegen oder
einen anderen Wert annehmen.
[0065] Die Mineralwolleplatten 31 können überdies auf der Putzseite auch mit einem Haftgrund
beschichtet sein.
[0066] Zudem ist es auch nicht erforderlich, dass die Dämmlage 3 einschichtig ausgebildet
ist. Hier können auch zwei oder mehr Schichten aus Mineralwolleplatten zur Anwendung
kommen. Diese sind dabei bevorzugt mit versetzten Stoßfugen angeordnet.
[0067] Die Dicke der Mineralwolleplatten 31 wird je nach den gewünschten Dämmeigenschaften
gewählt und kann auch bis zu 200 mm oder im Einzelfall sogar mehr betragen.
[0068] Die Metallklammern 5 können ferner auch mit einem anderen Klammergerät als einem
druckluftbetriebenen angebracht werden. Hier sind beispielsweise auch gas- oder elektrisch
betriebene Klammergeräte oder andere Klammereinrichtungen bzw. Einschlaghilfen für
die Metallklammern 5 einsetzbar.
[0069] Die Einschlagtiefe der Metallklammern 5 in die Unterkonstruktion 2 muss dabei nicht
zwingend bei mehr als 30 mm liegen. In manchen Anwendungsfällen kann es auch hinreichend
sein, wenn die Einschlagtiefe bei 25 mm oder weniger liegt. Andererseits ist es jedoch
auch möglich, größere Einschlagtiefen vorzusehen, um entsprechende Lasten beispielsweise
bei größeren Gebäudehöhen abfangen zu können.
[0070] Die in Figur 1 gezeigte Wand 1 kann auch ein Bauelement, insbesondere für ein Fertighaus,
sein, welches werkseitig vorgefertigt und in dieser Form an die Baustelle angeliefert
wird. Dort wird dieses Bauelement dann mit anderen Bauelementen kombiniert, so dass
sich hieraus ein Gebäude, insbesondere ein Fertighaus, ergibt. Dies stellt somit eine
weitere geeignete Verwendung der Wand 1 mit dem Fassadendämmsystem dar.
1. Fassadendämmsystem mit einer Unterkonstruktion (2) in Holzständerbauweise, einer Dämmlage
(3) aus Mineralwolle und einer Putzschicht (4),
wobei die Dämmlage (3) aus einer Mehrzahl von Mineralwolleplatten (31) gebildet und
durch mechanische Befestigungsmittel an der Unterkonstruktion (2) befestigt ist, und
wobei in die Putzschicht (4) ein Armierungsgewebe eingebettet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Befestigungsmittel für die Mineralwolleplatten (31) Metallklammern (5) dienen,
dass auf der der Putzschicht (4) zugewandten Seite der Dämmlage (3) ein Trägergewebe (6)
vorliegt, wobei das Trägergewebe (6) ein Gittergewebe mit einer Maschenweite zwischen
3 mm und 22 mm ist, und wobei das Trägergewebe (6) eine Reißfestigkeit in Kette und
Schuss von mehr als 750 N/5 cm aufweist,
dass die Metallklammern (5) sowohl das Trägergewebe (6) als auch die Dämmlage (3) durchgreifen
und in der Unterkonstruktion (2) verankert sind, und
dass das Trägergewebe (6) in die Putzschicht (4) eingebunden ist.
2. Fassadendämmsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) eine Maschenweite zwischen 4 mm und 15 mm, vorzugsweise zwischen
4 mm und 10 mm, aufweist.
3. Fassadendämmsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) ein Flächengewicht zwischen 60 und 300 g/m2, vorzugsweise zwischen 150 und 250 g/m2, aufweist.
4. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) die der Putzschicht (4) zugewandte Seite der Dämmlage (3) nur
teilflächig abdeckt und im Wesentlichen nur in dem Bereich angeordnet ist, in dem
Metallklammern (5) vorliegen.
5. Fassadendämmsystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) ein Band mit einer Breite zwischen 10 und 30 cm, vorzugsweise
zwischen 15 und 25 cm, ist.
6. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) ein Glasfaser-Gittergewebe ist, welches vorzugsweise eine alkalibeständige
Beschichtung aufweist.
7. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägergewebe (6) eine Rest-Reißfestigkeit in Kette und Schuss von mehr als 50
%, insbesondere mehr als 70 %, des Ausgangswertes der Reißfestigkeit bei einem Schnelltest
entsprechend der DIN EN ISO 13934-1 aufweist.
8. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallklammern (5) als Breitrückenklammern ausgebildet sind, welche vorzugsweise
eine Breite ≥ 27 mm und/oder einen Drahtdurchmesser ≥ 1,8 mm aufweisen.
9. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass nicht mehr als 24 Stück Metallklammern (5) pro m2 Dämmfläche vorliegen, wobei vorzugsweise nicht mehr als 16 Stück und insbesondere
nicht mehr als 12 Stück Metallklammern (5) pro m2 Dämmfläche vorliegen.
10. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mineralwolleplatten (31) eine Rohdichte zwischen 80 und 250 kg/m3 und vorzugsweise zwischen 100 und 180 kg/m3 aufweisen.
11. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Mineralwolle der Dämmlage (3) eine laminare Faserausrichtung aufweist.
12. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmlage (3) einschichtig ausgebildet ist.
13. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämmlage aus zwei Schichten Mineralwolle mit vorzugsweise versetzten Stoßfugen
gebildet ist.
14. Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Mineralwolleplatten (31) eine Dicke zwischen 40 mm und 200 mm aufweisen, wobei
die Dicke vorzugsweise zwischen 60 mm und 120 mm liegt.
15. Verfahren zur Herstellung eines Fassadendämmsystems, mit den Schritten:
Bereitstellen einer Unterkonstruktion (2) in Holzständerbauweise,
Bereitstellen einer Mehrzahl von Mineralwolleplatten (31),
Bereitstellen von Metallklammern (5),
Bereitstellen eines Trägergewebes (6),
Verlegen der Mineralwolleplatten (31) an der Unterkonstruktion (2) zur Bildung einer
Dämmlage (3),
Anordnen des Trägergewebes (6), insbesondere in Teilbereichen, auf der der Unterkonstruktion
(2) abgewandten Seite der Dämmlage (3),
Anbringen der Metallklammern (5) derart, dass diese sowohl das Trägergewebe (6) als
auch die Dämmlage (3) durchgreifen und in der Unterkonstruktion (2) verankert sind,
und
Aufbringen einer Putzschicht (4) mit eingebettetem Armierungsgewebe auf der Dämmlage
(3), so dass das Trägergewebe (6) in die Putzschicht (4) eingebunden ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallklammern (5) mit einem Klammergerät, insbesondere mit einem Druckluftklammergerät,
angebracht werden.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallklammern (5) mit einer Einschlagtiefe von mehr als 25 mm, insbesondere
mehr als 30 mm, in der Unterkonstruktion (2) verankert werden.
18. Gebäude, welches wenigstens teilweise in Holzbauweise ausgebildet ist, mit wenigstens
einer Wand (1) mit einem Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14.
19. Bauelement in Holzbauweise, insbesondere für ein Fertighaus, mit wenigstens einer
Wand (1) mit einem Fassadendämmsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 14.