[0001] Die Erfindung betrifft eine Pumpe, insbesondere Spaltrohrpumpe, zur Förderung von
Flüssigkeiten in Wasser führenden Haushaltsgeräten und dergleichen mit einem Stator,
mit einem Rotor und mit einer drehfest mit einem in einem Pumpenraum angeordneten
Laufrad koppelbaren Antriebswelle, die über Lagermittel drehbar in einem Motorgehäuse
gelagert ist, wobei auf einer dem Pumpenraum zugewandten ersten Stirnseite des Motorgehäuses
Dichtmittel angeordnet sind zur Abdichtung des Motorgehäuses von dem Pumpenraum.
[0002] Aus der
DE 38 23 461 A1 ist eine Pumpe für Wasser führende Haushaltsgeräte bekannt, die über ein Motorgehäuse
mit einem integrierten Ständer und Rotor einerseits und über ein außerhalb des Motorgehäuses
angeordnetes Laufrad andererseits verfügt. Das Laufrad ist fest mit einer Antriebswelle
des Motors verbunden. Die Antriebswelle ist über Gleitlager in dem Motorgehäuse gelagert.
Zur Abdichtung des Motorgehäuses von einem das Laufrad enthaltenden Pumpenraum ist
an einer ersten Stirnseite des Motorgehäuses als Dichtmittel eine gesonderte Wellendichtung
vorgesehen, die als Manschette auf ein Lagerschild des Motorgehäuses aufgesetzt ist.
[0003] Aus der
DE 93 02 945 Ul ist eine Pumpe mit einem Elektromotor und einem an einer Antriebswelle desselben
fixierten Laufrad bekannt, wobei ein Rotor des Elektromotors innerhalb eines Spaltrohres
(Motorgehäuse) angeordnet ist. Die Antriebswelle im Bereich einer ersten Stirnseite
und einer zweiten Stirnseite des Spaltrohres über Lagerbuchsen gleitend gelagert.
Zur Abdichtung des Motorgehäuses von einem das Laufrad aufnehmenden Pumpenraums ist
als Dichtmittel an der ersten Stirnseite des Motorgehäuses eine Dichtungsmanschette
aufgesetzt. Um das Spaltrohr gegenüber der Antriebswelle abzustützen, müssen die Lagerbuchsen
in einem gesonderten Lagerträger gehalten sein. Nachteilig an der bekannten Pumpe
ist, dass der Montageaufwand im Bereich der dem Pumpenraum zugewandten ersten Stirnseite
des Motorgehäuses relativ groß ist.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Pumpe mit einer in einem Motorgehäuse
gelagerten Antriebswelle und einem drehfest mit der Antriebswelle verbundenen Laufrad
derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise der Montageaufwand für die Lagerung
der Antriebswelle und der Abdichtung des Motorgehäuses von dem Pumpenraum verringert
wird.
[0005] Zur Lösung der Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1 dadurch gekennzeichnet, dass die an der ersten Stirnseite des Motorgehäuses angeordneten
Lager- und Dichtmittel durch einen Dichtungslagerkörper gebildet sind, der einen axialen
Buchsenabschnitt zur gleitenden Lagerung auf der Antriebswelle, einen radialen Verschlussabschnitt
zur Abdeckung des Motorgehäuses und mindestens ein an dem axialen Buchsenabschnitt
und/oder dem radialen Verschlussabschnitt angeformtes nachgiebiges Dichtelement aufweist.
[0006] Nach der Erfindung ist ein einteiliger Dichtungslagerkörper vorgesehen, der sowohl
zur Lagerung der Antriebswelle als auch zur Abdichtung des Motorgehäuses von einem
Pumpenraum dient. Der einteilige Dichtungslagerkörper vereinigt somit insbesondere
Dichtungs- und Lagerungsfunktionen im Vergleich zu bisher eingesetzten mehreren Bauteilen.
Vorteilhaft kann hierdurch der Montageaufwand bzw. die Montagezeit verringert werden.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Dichtungslagerkörper
einen radialen Verschlussabschnitt auf, an dessen radialem Außenrand ein Motorgehäuse-Dichtelement
angeformt ist. Hierdurch kann eine sichere Abdichtung des Motorgehäuses zu dem Pumpenraum
gewährleistet sein. Das Motorgehäuse-Dichtelement schließt sich in radialer Richtung
an den Verschlussabschnitt an, so dass es vorzugsweise ringförmig mit einer relativ
geringen radialen Dicke ausgebildet ist. Vorteilhaft kann hierdurch eine Abdichtung
mit einem relativ geringen Materialeinsatz bereitgestellt werden.
[0008] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Dichtungslagerkörper
einen axialen Buchsenabschnitt auf, an dessen axialen Ende ein Wellen-Dichtelement
angeformt ist. Das Wellen-Dichtelement bildet quasi eine axiale Verlängerung des Buchsenabschnitts
und ermöglicht eine platzsparende Abdichtung des Motorgehäuses im Bereich der Antriebswelle.
[0009] Nach der Erfindung dient der Verschlussabschnitt und/oder der Buchsenabschnitt als
Träger für Dichtmittel, die relativ platzsparend achsnah und achsfern angeordnet sind.
Das achsnahe Dichtmittel (Wellen-Dichtelement) und das achsferne Dichtelement (Motorgehäuse-Dichtelement)
sind nicht direkt miteinander verbunden. Sie sind lediglich einstückig über eine Scheibe
des Verschlussabschnitts miteinander verbunden.
[0010] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Motorgehäuse-Dichtelement und/oder
das Wellen-Dichtelement durch Anspritzen mit dem Buchsenabschnitt bzw. dem Verschlussabschnitt
des Dichtungslagerkörpers verbunden. Hierdurch kann auf herstellungstechnisch einfache
Weise eine gezielte Positionierung von Dichtmittel an einem Lagerkörper angebracht
werden.
[0011] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Unteransprüchen.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher
erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- einen Axialschnitt durch eine Spaltrohrpumpe mit einem Elektromotor und
- Figur 2
- einen vergrößerten Axialschnitt eines Dichtungslagerkörpers, der sich im Bereich einer
dem Pumpenraum zugewandten ersten Stirnseite des Motorgehäuses befindet.
[0014] Eine Pumpe gemäß einem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist als eine Spaltrohrpumpe 1 ausgebildet, die vorzugsweise in Wasser führenden Haushaltsgeräten,
wie beispielsweise Spülmaschine oder dergleichen eingesetzt werden kann.
[0015] Die Spaltrohrpumpe 1 weist als Motorgehäuse ein Spaltrohr 2 auf, innerhalb dessen
ein Rotor 3 eines Synchronmotors sowie eine drehfest mit dem Rotor 3 verbundene Antriebswelle
4 gelagert sind. Ein nicht dargestellter Stator des Synchronmotors kann außerhalb
des Spaltrohres 2 angeordnet sein.
[0016] Die Antriebswelle 4 ist drehfest mit einem in einem Pumpenraum 5 angeordneten Laufrad
6 der Pumpe verbunden. Alternativ kann die Antriebswelle 4 auch über einen Freilauf
oder über eine Drehlose mit dem Laufrad 6 der Pumpe gekoppelt sein.
[0017] Im Bereich einer dem Pumpenraum 5 zugewandten ersten Stirnseite 7 des Spaltrohres
2 ist ein Dichtungslagerkörper 8 vorgesehen, der eine Lager- und Dichtfunktion aufweist.
Wie besser aus Figur 2 ersichtlich ist, weist der einstückige Dichtungslagerkörper
8 einen axialen Buchsenabschnitt 9 auf zur gleitenden Lagerung der Antriebswelle 4.
Der Buchsenabschnitt 9 ist aus dem gleichen Kunststoffmaterial gebildet wie ein einstückig
mit dem Spaltrohr 2 verbundener weiterer Buchsenabschnitt 10, mittels dessen die Antriebswelle
4 im Bereich einer zweiten Stirnseite 11 des Spaltrohres 2 an demselben gleitend gelagert
ist.
[0018] Ferner weist der Dichtungslagerkörper 8 einen radialen Verschlussabschnitt 12 auf,
mittels dessen eine Öffnung des Spaltrohres 2 abgedeckt werden kann. Der Verschlussabschnitt
12 ist einstückig mit dem Buchsenabschnitt 9 verbunden und schließt sich in radialer
Richtung nach außen an den Buchsenabschnitt 9 an. Der Verschlussabschnitt 12 und der
Buchsenabschnitt 9 bestehen aus demselben Kunststoffmaterial. Vorzugsweise ist das
Spaltrohr 2 aus dem gleichen Kunststoffmaterial hergestellt wie der Buchsenabschnitt
9 bzw. der Verschlussabschnitt 12.
[0019] Der Buchsenabschnitt 9 sowie der weitere Buchsenabschnitt 10 bilden ein Lagermittel,
mittels dessen die Antriebswelle 4 drehbar in dem Motorgehäuse (Spaltrohr 2) gelagert
ist. Der sich in radialer Richtung erstreckende Verschlussabschnitt 12 des Dichtungslagerkörpers
8 weist eine Scheibe 13 auf, von der auf einer dem Motorgehäuse 2 zugewandten Seite
ein erster Verschlussring 14 abragt. Der erste Verschlussring 14 dient zur Fixierung
des Dichtungslagerkörpers 8 an dem Motorgehäuse bzw. Spaltrohr 2. Der erste Verschlussring
14 verläuft koaxial zu der Antriebswelle 4 bzw. zu einer Achse A des Spaltrohres 2.
Der erste Verschlussring 14 liegt mit seiner Außenfläche flächig an einer Absatzfläche
15 des Spaltrohres 2 an.
[0020] Auf einer dem Laufrad 6 zugewandten Seite der Scheibe 13 ragt ein zweiter Verschlussring
16 ab, an dem sich ein Ansatzring 17 des Laufrades 6 anschließt zur Bildung einer
Labyrinth-Dichtung. Hierdurch wird das unerwünschte Eintreten von Fäden und dergleichen
hin zur Antriebswelle 4 verhindert. Der zweite Verschlussring 16 ist koaxial zu dem
Spaltrohr 2 bzw. dem Laufrad 6 angeordnet.
[0021] Der Dichtungslagerkörper 8 weist ferner ein nachgiebiges achsfernes Dichtelement
18 sowie ein nachgiebiges achsnahes Dichtelement 19 auf.
[0022] Das achsferne Dichtelement 18 ist als ein Motorgehäuse-Dichtelement ausgebildet,
das an einem radialen Außenrand 20 des Verschlussabschnitts 12 angeformt ist. Das
ringförmige Motorgehäuse-Dichtelement 18 ist winkelförmig ausgebildet. Es weist einen
ersten Schenkel 21 auf, der sich an einer Umfangsfläche 22 des radialen Außenrandes
20 des Verschlussabschnitts 12 anschließt. Hierdurch wird im Wesentlichen eine Abdichtung
in radialer Richtung sichergestellt.
[0023] Ferner weist das Motorgehäuse-Dichtelement 18 einen zweiten Schenkel 23 auf, der
sich an einer Radialfläche 24 des radialen Außenrandes 20 des Verschlussabschnitts
12 anschließt, vorzugsweise auf einer dem Laufrad 6 zugewandten Seite der Scheibe
13. Hierdurch wird eine Abdichtung in axialer Richtung bewirkt.
[0024] Das achsnahe Dichtelement 19 ist als ein Wellen-Dichtelement ausgebildet, das an
einem axialen Ende des Buchsenabschnitts 10, vorzugsweise auf einer dem Laufrad 6
zugewandten Seite des Buchsenabschnitts 9 an demselben angeformt ist. Es dient zur
Abdichtung des Spaltrohres 2 gegenüber dem Pumpenraum 5 im Bereich der Antriebswelle
4.
[0025] Das Motorgehäuse-Dichtelement 18 und das Wellen-Dichtelement 19 sind durch Anspritzen
mit dem Verschlussabschnitt 12 bzw. Buchsenabschnitt 9 des Dichtungslagerkörpers 8
verbunden. Diese Dichtmittel bestehen aus demselben elastischen Werkstoff, insbesondere
aus einem Elastomer.
[0026] Das Motorgehäuse-Dichtelement 18 und das Wellen-Dichtelement 19 sind ortsfern voneinander
angeordnet und erstrecken sich im Wesentlichen innerhalb einer Radialebene E, entlang
derer sich die Scheibe 13 des Verschlussabschnitts 12 erstreckt.
[0027] Das Motorgehäuse-Dichtelement 18 und das Wellen-Dichtelement 19 sind jeweils ringförmig
ausgebildet.
[0028] Der Verschlussabschnitt 12 und der Buchsenabschnitt 9 bestehen aus einem starren
Kunststoffmaterial, der zur Lagerung der Antriebswelle 4 geeignet ist.
[0029] Es versteht sich, dass der erfindungsgemäße Dichtungslagerkörper 8 auch für andere
Bauarten von Pumpen eingesetzt werden kann.
[0030] Der Dichtungslagerkörper 8 weist im Wesentlichen eine Lager- und Dichtfunktion auf.
Zusätzlich kann er eine Verschluss- und/oder Anbindungsfunktion aufweisen, die im
vorliegenden Ausführungsbeispiel durch Ausformung von Verschlussringen 14 und 16 bereitgestellt
wird.
1. Pumpe, insbesondere Spaltrohrpumpe (1), zur Förderung von Flüssigkeiten in Wasser
führenden Haushaltsgeräten und dergleichen mit einem Stator, mit einem Rotor (3) und
mit einer drehfest mit einem in einem Pumpenraum (5) angeordneten Laufrad (6) koppelbaren
Antriebswelle (4), die über Lagermittel drehbar in einem Motorgehäuse (2) gelagert
ist, wobei auf einer dem Pumpenraum (5) zugewandten ersten Stirnseite (7) des Motorgehäuses
(2) Dichtmittel angeordnet sind zur Abdichtung des Motorgehäuses (2)von dem Pumpenraum
(5),
dadurch gekennzeichnet, dass die an der ersten Stirnseite (7) des Motorgehäuses (2) angeordneten Lager- und Dichtmittel
durch einen Dichtungslagerkörper (8) gebildet sind, der
- einen axialen Buchsenabschnitt (9) zur gleitenden Lagerung auf der Antriebswelle
(4),
- einen radialen Verschlussabschnitt (12) zur Abdeckung des Motorgehäuses (2) und
mindestens
- ein an dem axialen Buchsenabschnitt (9) und/oder dem radialen Verschlussabschnitt
(12) angeformtes nachgiebiges Dichtelement (18, 19) aufweist.
2. Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als nachgiebiges Dichtelement an einem radialen Au-βenrand (20) des Verschlussabschnitts
(12) ein Motorgehäuse-Dichtelement (18) angeformt ist.
3. Pumpe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse-Dichtelement (18) ringförmig ausgebildet ist.
4. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse-Dichtelement (18) winkelförmig mit zwei Schenkeln (21, 23) ausgebildet
ist, wobei sich ein erster Schenkel (21) an einer Umfangsfläche (22) des radialen
Außenrandes (20) der Verschlussabschnitts (12) und sich ein zweiter Schenkel (23)an
einer Radialfläche (24) des radialen Außenrandes (20) des Verschlussabschnitts (12)
anschließt.
5. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als nachgiebiges Dichtelement an einem axialen Ende des Buchsenabschnitts (9) ein
Wellen-Dichtelement (19) angeformt ist.
6. Pumpe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Wellen-Dichtelement (19) auf einer dem Laufrad (6) zugewandten Seite des Buchsenabschnitts
(9) an demselben angeformt ist.
7. Pumpe nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das sich an den Buchsenabschnitt (9) in axialer Richtung anschließende Wellen-Dichtelement
(19) ringförmig ausgebildet ist.
8. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse-Dichtelement (18) und das Wellen-Dichtelement (19) an dem Verschlussabschnitt
(12) bzw. dem Buchsenabschnitt (9) angespritzt sind.
9. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Motorgehäuse-Dichtelement (18) und das Wellen-Dichtelement (19) aus demselben
elastischen Werkstoff, insbesondere aus einem Elastomer, bestehen.
10. Pumpe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussabschnitt (12) des Dichtungslagerkörpers (8) eine Scheibe (13) aufweist,
von der sich auf einer dem Motorgehäuse (2) zugewandten Seite ein erster Verschlussring
(14) zur Fixierung an dem Motorgehäuse (2) und auf einer dem Laufrad (6) zugewandten
Seite ein zweiter Verschlussring (16) zur dichtenden Verbindung mit dem Laufrad (6)
erstrecken.