[0001] Die Erfindung betrifft einen Mauerrandstreifen zur seitlichen Abstützung eines Fensterrahmens
an einer Fensteröffnung einer vorzugsweise als Tragwand ausgebildeten Wand, wobei
der Mauerrandstreifen in dessen Längsrichtung verlaufende Seitenflächen aufweist,
eine erste Seitenfläche zu seiner Anlage und Befestigung an der Wand und eine zweite
Seitenfläche zur seitlichen Abstützung des Fensterrahmens, wobei die erste und die
zweite Seitenfläche Teil der Außenfläche eines virtuellen Parallelepipeds sind, welches
einen den Mauerrandstreifen einhüllenden Körper bildet.
[0002] Ein derartiger Mauerrandstreifen kann in einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) zur
Überkragung einer außen auf die Wand bzw. Tragwand aufgebrachten Wärmedämmung eingesetzt
werden, wobei er die Fensteröffnung in diesem Bereich nach Außen hin verlängert. Mit
dem Mauerrandstreifen kann zumindest ein Teil des Gewichtes des Fensters aufgefangen
werden. In einem Wärmedämmverbundsystem beispielsweise eines Passivhauses ist außen
vor der Wärmedämmung eine Vormauerung oder Vorwand angeordnet, die vorgehängt hinterlüftet
sein kann. Hierbei ist der Mauerrandstreifen zur seitlichen Abstützung des Fensterrahmens
zumindest an der Unterseite der Fensteröffnung angeordnet, kann aber zur weiteren
seitlichen Abstützung auch oder zusätzlich an der Oberseite und/oder an den in der
Regel senkrechten Seiten der Fensteröffnung als Fensterumrahmung einsetzt werden.
Die erste und zweite Seitenfläche des Mauerrandstreifens schließen in der Regel in
einen ersten Winkel von zumindest etwa 90° bzw. genau 90° ein, damit der Fensterrahmen,
in die Fensteröffnung einer senkrechten Wand einsetzt, kraftmechanisch günstig waagerecht
abgestützt werden kann. Sind zudem die Stirnseiten eines Mauerrandstreifens senkrecht
zu den beiden Seitenflächen angeordnet, so ist der Mauerrandstreifen quaderförmig
ausgebildet.
[0003] Ein Problem ist, dass durch den Mauerrandstreifen bezüglich der Wärmedämmung leicht
eine Schwachstelle auftreten kann, da zugleich eine bestimmte Festigkeit des Mauerrandstreifens
zum Unterfangen des Fensterrahmens unabdingbar ist. D.h., dass an dieser Stelle die
Wärmeisolierung vermindert ist, so dass hier leicht der Taupunkt unterschritten werden
kann. Häufig ist der Mauerrandstreifen aus Holz gearbeitet, welches aber mit der Zeit
"arbeiten" und verrotten kann. Ohne Last abtragenden Mauerrandstreifen müssten jedoch
eiserne Anker die Last auf die Tragwand übertragen werden, wobei die Anker dann nachteilig
als Wärmebrücken wirken.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist, einen gattungsgemäßen Mauerrandstreifen bzw. eine Fensterumrandung
insbesondere für ein Wärmeverbundsystem bereitzustellen, der bzw. die eine vorschriftsgemäße
Stützung des Fensterrahmens ermöglicht, ohne hierdurch eine Schwachstelle in der Wärmedämmung
zu bilden. Zudem soll der Mauerrandstreifen vor Ort leicht einsetzbar und unverrottbar
sein.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen werden in den Unteransprüchen beschrieben. Die gestellte
Aufgabe wird bereits dadurch gelöst, dass das der Mauerrandstreifen aus einem vorzugsweise
gefüllten, Last abtragenden Hartschaummaterial auf insbesondere Polyurethan-Basis
gefertigt ist und
- (i) dass eine in dessen Längsrichtung verlaufende dritte Seitenfläche vorgesehen ist,
die innerhalb des virtuellen Parallelepipeds angeordnet ist und die eine der ersten
Seitenfläche zugehörige erste Ebene und eine der zweiten Seitenfläche zugehörige Ebene
schneidet,
und/oder
- (ii) dass der Mauerrandstreifen eine vorzugsweise als Stufenbohrung ausgebildete Durchgangsbohrung
zur Aufnahme eines Befestigungselementes zur Befestigung des Mauerrandstreifens an
der Wand aufweist, wobei die Durchgangsbohrung senkrecht oder etwa senkrecht zu der
ersten Seitenfläche den Mauerrandstreifen durchsetzt.
[0006] Grundsätzlich ist ein Parallelepiped ein geometrischer Körper, der von sechs paarweise
kongruenten oder deckungsgleichen, in parallelen Ebenen liegenden Parallelogrammen
begrenzt wird. Die erste und zweite Seitenfläche S1, S2 des Mauerrandstreifens sind
hierbei Teil der Außenfläche des Parallelepipeds. Weiterhin sind die zu den ersten
und zweiten Seitenflächen parallelen Seitenflächen S1', S2' Teil des Parallelepipeds,
wobei die Flächen S1', S2' virtuell (also nur gedacht) sind, aber den Mauerrandstreifen
in seiner Ausdehnung begrenzen, also bei dem den Mauerrandstreifen einhüllenden Parallelepiped
außenseitig an zumindest einem Teilbereich des Mauerrandstreifens anliegen. Im Allgemeinen
sind die ersten und zweiten Seitenflächen S1, S2 im Rahmen der Erfindung senkrecht
zueinander angeordnet, das Parallelepiped also ein Quader. Erfindungsgemäß ist hierbei
die dritte Seitenfläche S3 innerhalb des Parallelepipeds angeordnet. Die dritte Seitenfläche
S3 ist hierbei vorzugsweise von der Außenkante des Parallelepipeds, in welcher sich
die Seitenflächen S1' und S2'schneiden, beabstandet. Es ist also vorgesehen, dass
der von der ersten, zweiten und dritten Seitenfläche aufgespannten Raum kleiner als
das von erster und zweiter Seitenfläche aufgespannte Parallelepiped (umfassend die
Seitenflächen S1, S2, S1', S2') ist. Die dritte Seitenfläche kann das Parallelepiped
in einem bestimmten Bereich trunkieren bzw. "abschneiden". Somit ist kostengünstig
die notwendige Menge an Werkstoff für den erfindungsgemäßen Mauerrandstreifen bis
um die Hälfte oder mehr geringer im Vergleich zu einem üblichen, in der Regel quaderförmigen
Mauerrandstreifen.
[0007] Die erste Seitenfläche kann der Oberfläche oder dem Profil des für den Mauerrandstreifen
vorgesehenen Bereiches der Wand angepasst ausgebildet sein. In einer bevorzugten Ausbildungsform
des Mauerrandstreifens sind die erste Seitenfläche und/oder zweite Seitenfläche eben
ausgebildet. Damit kann beispielsweise ein ebener Anschluss der ersten Seitenflächen
an die Wand gewährleistet werden. auch
[0008] Es können jedoch an der ersten Seitenfläche Oberflächenstrukturen vorgesehen sein,
die die Adhäsion eine vorgesehene Verklebung des Mauerrandstreifens mit der Wand fördern.
Hierzu können beispielsweise Oberflächenbaulichkeiten vorgesehen sein, die eine zusätzliche
mechanische Verklammerung des Klebstoffes mit der ersten Seitenfläche ermöglichen.
An der zweiten Seitenfläche können ebenfalls Oberflächenstrukturen und/oder eine Oberflächenprofilierung
mit beispielsweise Längsrippen vorgesehen sein, um einen optimierten Anschluss an
den Fensterrahmen zu ermöglichen. Hierzu kann die Oberflächenprofilierung dem tatsächlichen
Profil des Fensterrahmens an der Stelle angepasst sein, an der der Mauerrandstreifen
an den Fensterrahmen anschließt. Die dritte Seitenfläche ist vorzugsweise eben, kann
aber beispielsweise auch stufenförmig oder gewölbt (konkav oder konvex gewölbt) oder
anders strukturiert ausgebildet sein. Auch hier können beispielsweise feinmaschige
Oberflächenstrukturen vorgesehen sein. Diese können ausgelegt sein, einen wärmetechnisch
günstigen lückenlosen Anschluss des Mauerrandstreifens an die Wärmedämmung zu ermöglicht.
Unter "eben" wird verstanden, dass die betreffende Seitenfläche ungekrümmt oder plan
ist, wobei die ebene Seitenfläche aber dennoch Oberflächenstrukturen und/oder eine
Oberflächenprofilierung aufweisen kann.
[0009] Vorzugsweise schließen die erste Seitenfläche und die zweiten Seitenflächen einen
Winkel von zumindest etwa oder genau 90° ein. Es können die erste Seitenfläche und
die zweiten Seitenflächen kongruent zueinander sein.
[0010] Vorzugsweise überkragt der Mauerrandstreifen die Wärmedämmung in ihrer Tiefe weitestgehend,
beispielsweise um ≥ 50-75 % der Tiefe der Wärmedämmung (Erstreckung von innen nach
außen) oder ≥ 85-95 % deren Tiefe, vorzugsweise praktisch vollständig. Der Mauerrandstreifen
kann nach außen hin über die Wärmedämmung, beispielsweise zum Anschluss an eine außen
vor der Wärmedämmung vorgesehene Vorwand bzw. Vormauerung, vorkragen. Durch den Mauerrandstreifen
kann die Wärmedämmung geschützt werden. Über den Mauerrandstreifen kann die Wärmedämmung
mit der Wand mechanisch verbunden werden.
[0011] Vorzugsweise ist, allgemein im Rahmen der Erfindung, der Mauerrandstreifen unterseitig
dem Fenster angeordnet, derart, dass er das Fenster in dessen Solllage Last abtragend
unterstützt.
[0012] Der Mauerrandstreifen kann bei unterseitlicher (unterstützender) Anordnung des Mauerrandstreifens
bezüglich der Fensteröffnung zumindest einen überwiegenden Gewichtsanteil des Fensters,
insbesondere mehr als 60-75% oder mehr als 80% bis 90% des Gewichtes oder idealerweise
das gesamte Gewicht des Fensters aufnehmen, ohne forminstabil zu werden. Damit kann
bei unterseitiger Anordnung des Mauerrandstreifens das Gewicht des Fensters allein
oder nahezu allein durch den Mauerrandstreifen aufgenommen werden. Es können zusätzliche
randseitige Fixierungen des Fensterrahmens vorgesehen sein, die mehr (oder allein)
zur Lagestabilisierung des Fensterrahmens als zur Aufnahme von Gewicht des Fensters
dienen, allein oder nahezu allein von dem Mauerrandstreifen gehalten werden. Der Mauerrandstreifen
kann eine Stabilität aufweisen, so dass er auch das 2-3 fache oder 5-10 fache des
Fenstergewichtes formstabil aufnehmen kann, oder darüber hinaus.
[0013] Der Mauerrandstreifen kann vorzugsweise aus einem gefüllten, Last abtragenden Hartschaummaterial
auf Polyurethan-Basis gefertigt sein. Damit kann er eine wesentlich größere Last als
beispielsweise Styropor oder Styrodur als Wärmedämmstoff aufnehmen, ohne dass er an
der Stelle der Auflastung durch das Fenster eingedrückt wird. Er kann eine vorzugsweise
innen liegende Armierungen, beispielsweise auch in Form von den Mauerrandstreifen
durchsetzenden Armierungsstreben oder Hohlprofilen, V- oder U-Profilen oder anderen
geeigneten Profilen aufweisen. Damit kann auch bei schweren Fenstern der Mauerrandstreifen
in seinem Volumen aus einem vorzugsweise Wärme dämmenden Kunststoff bestehen.
[0014] Der Mauerrandstreifen kann zugleich als Wärmedämmelement in Bezug auf die Wand dienen.
Hierbei kann er eine Wärmeleitfähigkeit von ≤ 0,15 W/mK aufweisen. Seine Wärmeleitfähigkeit
kann ≤ 0,1 bis 0,12 W/mK, bevorzugt ≤ 0,06 bis 0,08 W/mK betragen. Sie kann ohne weiteres
auch im Bereich von 0,035 bis 0,04 W/mK liegen, wie für Wärmedämmmaterialien typisch.
[0015] Erfindungsgemäß weist der Mauerrandstreifen mindestens eine vorzugsweise als Stufenbohrung
ausgebildete Durchgangsbohrung zur Aufnahme eines Befestigungselementes zur Befestigung
des Mauerrandstreifens an der Wand auf. Die Durchgangsbohrung kann den Mauerrandstreifen
senkrecht oder etwa senkrecht zu seiner ersten Seitenfläche durchsetzen. Mechanisch
günstig kann die Durchgangsbohrung die erste Seitenfläche in dem mittleren Drittel
ihrer Erstreckung senkrecht zur Längsrichtung des Mauerrandstreifens durchsetzen.
Damit kann der Mauerrandstreifen Last abtragend an der Wand festgelegt werden. Alternativ
oder zusätzlich kann der Mauerrandstreifen an seiner ersten Seitenfläche mit der Wand
bzw. Stützwand Last abtragend verklebt sein. Hierbei kann der zur Verklebung eingesetzte
Klebwerkstoff zugleich als Dampfbremse und als Luftdichtung gegen einen Durchtritt
von Feuchtigkeit bzw. Luft von außen in die Wand hinein dienen. Vorzugsweise ist die
Durchgangsbohrung zur Außenseite des Wandaufbaus hin mit einem Wärmedämmmaterial abgedeckt,
welches innerhalb des virtuellen einhüllenden Parallelepipeds des Mauerrandstreifens
angeordnet ist.
[0016] Die dritte Seitenfläche kann bezüglich eines Querschnitts des Mauerrandstreifens
jeweils unabhängig voneinander in einem Winkel ≤ 75° zur ersten Seitenfläche und/oder
zur zweiten Seitenfläche angeordnet sein. Dieser Winkel kann ≤ 60°, insbesondere ≤
50-55° betragen.
[0017] Der Winkel, in dem die dritte Seitenfläche zu der ersten und/oder zweiten Seitenfläche
jeweils unabhängig voneinander anliegt, kann besonders bevorzugt im Bereich von 40-50°
liegen. Vorzugsweise schließen die erste Seitenfläche und die zweite Seitenfläche
einen Winkel von zumindest etwa oder genau 90° ein. Damit kann der Mauerrandstreifen
einen wesentlichen dreieckigen Querschnitt aufweisen. Der Mauerrandstreifen kann auch
einen dreieckigen Querschnitt aufweisen, in dem die erste und zweite Seitenfläche
einen Winkel ungleich 90° einschließen. Damit kann der Mauerrandstreifen eine entsprechend
prismatische Form mit insbesondere dreieckigem Querschnitt aufweisen.
[0018] Die dritte Seitenfläche kann mittelbar über eine zu ihr abgewinkelte vierte Seitenfläche
zur ersten Seitenfläche und/oder über eine zur zweiten Seitenfläche abgewinkelte fünfte
Seitenfläche an die zweite Seitenfläche anschließen. Es können die vierte Seitenfläche
und/oder fünfte Seitenfläche jeweils parallel zur Längsrichtung des Mauerrandstreifens
angeordnet sein.
[0019] Die vierte Seitenfläche und/oder fünfte Seitenfläche können parallel zur zweiten
Seitenfläche bzw. zur ersten Seitenfläche angeordnet sein. Damit können die vierte
Seite und/oder fünfte Seite Teil des von der ersten und zweiten Seite aufgespannten
Parallelepipeds sein. Die vierte Seite und/oder fünfte Seite können auch lediglich
als Abfasungen der dritten Seite zu der ersten Seite hin bzw. zweiten Seite hin ausgebildet
sein. Hierbei kann eine scharfe Kante zwischen der dritten Seite mit der ersten Seite
bzw. mit der zweiten Seite vermieden werden, die bei mechanischer Belastung eventuell
ausbrechen kann. Von der Herstellung einfach kann auch vorgesehen sein, dass die dritte
Seite mit der ersten Seite und/oder mit der zweiten Seite jeweils eine gemeinsame
Kante ausbildet. Damit kann der Mauerrandstreifen eine entsprechend prismatische Form
mit insbesondere dreieckigem Querschnitt bzw., im Falle der zusätzlichen vierten und/oder
fünften Seite, mit einem viereckigen bzw. fünfeckigen Querschnitt aufweisen. Somit
kann der Mauerrandstreifen aus einer Leiste mit entsprechendem Querschnitt abgelängt
werden.
[0020] Vorzugsweise füllt der Hartschaumbereich des Mauerrandstreifens ≥ 20 % oder ≥ 25-30
% oder vorzugsweise ≥ 40-60% des Volumens des einhüllenden Parallelepipeds aus, gegebenenfalls
auch ≥ 65-75% desselben. Hierdurch kann eine hohe Stabilität des Randstreifens erzielt
werden. Vorzugsweise füllt der Hartschaumbereich des Mauerrandstreifens ≤ 70-80% oder
≤ 60-65 % des Volumens des einhüllenden Parallelepipeds aus, gegebenenfalls auch ≤
40-50 % oder ≤ 30-35 % desselben. Hierdurch kann der Mauerrandstreifen bei noch ausreichender
Festigkeit ein geringes Gewicht aufweisen. Besonders bevorzugt füllt der Hartschaumbereich
des Mauerrandstreifens 40-60% oder 35-65 % des Volumens des einhüllenden Parallelepipeds
aus, gegebenenfalls auch 30-50 % oder 25-75% desselben, unter Umständen auch 20-80%
desselben. Hierdurch weist der Mauerrandstreifen bei hoher Festigkeit in Bezug auf
das aufzunehmende Fenstergewicht ein geringes Gewicht auf. Das verbleibende Volumen
des Parallelepipeds ist jeweils vorzugsweise mit einem selbsttragenden Wärmedämmstoff
(gegebenenfalls ohne Last abtragenden Eigenschaften) aufgefüllt. Der Hartschaumbereich
kann zusätzlich mit Armierungselementen versehen sein. Die Armierungselemente können
sich kraftgünstig im Wesentlichen in Längsrichtung des Mauerrandstreifens erstrecken.
Die Armierungselemente eine geringe Wärmeleitfähigkeit, insbesondere eine in dem Bereich
von 0,05 - 0,2 W/mK oder 0,06 - 0,15 W/mK aufweisen. Sie können als Fasern ausgebildet
sein.
[0021] Das Hartschaummaterial eine Druckspannung nach DIN EN 826 im Bereich von 2-15 MPa
aufweisen. Die Druckspannung kann insbesondere im Bereich von 3-11 MPa oder im speziellen
im Bereich von 4-8 MPa liegen.
[0022] Das Hartschaummaterial kann eine Rohdichte im Bereich von 250-1.200 kg/m3 aufweisen.
Vorzugsweise weist seine Rohdichte einen Wert im Bereich von 300-1.000 kg/m3 oder
350-800 kg/m3 auf. Damit kann das Hartschaummaterial eine Druckfestigkeit und Biegefestigkeit
aufweisen, die eine zusätzliche Armierung überflüssig macht.
[0023] Die Wärmeleitfähigkeit des Hartschaummaterials kann in dem Bereich von 0,05 - 0,2
W/mK oder 0,06 - 0,15 W/mK liegen.
[0024] In einer alternativen Ausbildung des Mauerrandstreifen kann dieser zusätzlich zu
seiner gattungsgemäßen Ausbildung an der in seiner Längsrichtung verlaufenden dritten
Seitenfläche, die in dem virtuellen Parallelepiped angeordnet ist und die eine der
ersten Seitenfläche zugehörige erste Ebene und eine der zweiten Seitenfläche zugehörige
Ebene schneidet, ein selbsttragender Wärmedämmstoff, wie Polystyrol oder Graphit verstärktes
geschäumtes Polystyrol, festgelegt, insbesondere verklebt sein. Dieser Wärmedämmstoff
kann von der Form her den Mauerrandstreifen zu einer rechtwinkligen oder zumindest
im Wesentlichen rechtwinkligen Querschnittsform ergänzen. Damit kann der Mauerstreifen
einen ersten Bereich mit dem Hartschaumstoff aufweisen, in dem die erste Seitenfläche
und die zweite Seitenfläche angeordnet sind und der zur Lastübertragung von dem Fensterrahmen
auf die Wand, insbesondere Stützwand, dient. In einem zweiten Bereich des Mauerstreifens
kann der Wärmedämmstoff zur zusätzlichen Wärmedämmung vorgesehen sein, die, da die
Lastübertragung im ersten Bereich erfolgen kann, nicht weiter Last abtragend sein
muss. (In der Regel sind übliche Wärmedämmstoffe nicht Last abtragend ausgelegt.)
Der Mauerrandstreifen kann mit seinen beiden Bereichen einzeln in Form von Streifen
oder aneinander festgelegt mit vorzugsweise rechtwinkligem Querschnitt vorgefertigt
sein. Kostengünstig ist also hier in dem um den Wärmedämmstoff erweiterte Mauerrandstreifen
lediglich in dem ersten Bereich zur Lastabtragung der teurere Werkstoff Hartschaum
vorgesehen, während in dem zweiten Bereich der preiswerte Wärmedämmstoff verwendet
wird.
[0025] Im Übrigen kann diese alternative Ausbildung des Mauerrandstreifens in Weiterbildungen
auch die Merkmale der in der Anmeldung beschriebenen Ausführungsformen des Mauerrandstreifens
einzeln oder in beliebiger Kombination aufweisen. Dies gilt auch für die Materialbeschaffenheit
des Wärmedämmstoffes für die vor die Wand vorgesetzte Wärmedämmung und die der alternativen
Ausführungsform des Mauerrandstreifens. Der Wärmedämmstoff kann selbstragend sein.
Er kann beispielsweise Styrodur, Styropor, Styrofoam oder Neopur mit eingelagertem
Kohlenstoff sein. Die Druckfestigkeit des Wärmedämmstoffes kann ≤40-50 % oder ≤ 25-30
% oder ≤ 10-20 % der Druckfestigkeit des Hartschaumstoffes betragen. Die Biegesteifigkeit
des Wärmedämmstoffes kann ≥ 0,1-0,2 % oder ≥ 0,3-0,5 % oder ≥ 1-2 % der Biegesteifigkeit
des Hartschaumstoffes betragen.
[0026] Erfindungsgemäß kann eine Fensterumrandung für eine Fensteröffnung eines Wandaufbaus
mit einem Mauerrandstreifen gemäß einer der zuvor oder nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen
vorgesehen sein. Hierzu kann der Mauerrandstreifen lediglich bodenseitig der Fensteröffnung
vorgesehen sein. An den übrigen Seiten der Fensteröffnung kann als Teil eines Wärmedämmverbundsystems
eine Wärmedämmung mit selbsttragendem Wärmedämmstoff, wie geschäumtes Polystyrol oder
Graphit verstärktes geschäumtes Polystyrol, vorgesehen sein.
[0027] In einer alternativen Ausführungsform der Fensterumrandung für die Fensteröffnung
eines Wandaufbaus mit einem Mauerrandstreifen gemäß einer der zuvor oder nachfolgend
beschriebenen Ausführungsformen kann der Mauerrandstreifen die Fensteröffnung rahmenartig
allseitig oder bodenseitig und zumindest an einer in Einbaulage senkrechten Seiten
der Fensteröffnung einfassen. Hierzu kann die Fensterumrandung einteilig mit einem
umlaufenden Mauerrandstreifen oder mehrteilig aus mehreren vorzugsweise endseitig
aneinander anliegenden Mauerrandstreifen ausgebildet sein. Im letzteren Fall kann
für jede Seite ein Mauerrandstreifen vorgesehen sein. Die einzelnen Mauerrandstreifen
können endseitig auf Gehrung zugeschnitten oder vorzugsweise stumpf aneinander anliegen.
Vorzugsweise sind sie endseitig aneinander festgelegt, insbesondere verklebt.
[0028] Ein Wandaufbau kann eine Fensteröffnung in einer vorzugsweise als Tragwand ausgebildeten
Wand und einen zumindest an einer Seite der Fensteröffnung angeordneten Mauerrandstreifen
gemäß einer der zuvor oder nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen zur seitlichen
Abstützung eines Fensterrahmens an der Fensteröffnung und/oder für eine Fensterumrandung
gemäß einer der zuvor oder nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen aufweisen.
Die Fensteröffnung kann von der erfindungsgemäßen Fensterumrandung gemäß einer der
zuvor oder nachfolgend beschriebenen Ausführungsformen umgeben sein. Insbesondere
kann der Mauerrandstreifen zu seiner Längserstreckung parallele Seitenfläche, eine
erste Seitenfläche, an der er seitlich außen vorgesetzt an der Tragwand festgelegt
ist, und eine zweite Seitenfläche zur seitlichen Abstützung des Fensterrahmens aufweisen.
In dem Wandaufbau kann als Teil eines Wärmeverbundsystems eine im Lagenaufbau der
Tragwand außenseitig vorgesetzte, verglichen mit der Tragwand unbelastete Dämmwand
vorzugsweise mit selbsttragendem Dämmwerkstoff vorgesehen sein. Zu der Dämmwand beabstandet
und vorzugsweise hinterlüftet oder anschließend kann eine Vorwand oder Vormauerung
zur Abdichtung und zum Schutz der Dämmung nach außen hin vorgesehen sein. Dämmwand
und/oder Vorwand können jeweils an bestimmten Punkten über Stege, Vorsprünge, Stifte
oder andere den Abstand zur Tragwand überbrückende, vorzugsweise keine Kältebrücken
bildenden Elemente der Tragwand festgelegt sein.
[0029] Der Mauerrandstreifen kann die Dämmwand zumindest überwiegend überkragen, ferner
in Richtung von der Fensteröffnung weg weisend dichtend an der Dämmwand anschließend
angeordnet sein. Vorzugsweise ist der Mauerrandstreifen an der ersten Seitenfläche
mit der Tragwand verklebt. Hierbei kann der Kleber zugleich als Diffusionsbremse oder
zumindest Diffusionsminderer für Feuchtigkeit zwischen Mauerrandstreifen und Tragwand
ausgelegt sein.
[0030] In einer bevorzugten Ausbildung des Wandaufbaues kann der Mauerrandstreifen mittels
eines mechanischen Befestigungselements Last abtragend an der Tragwand festgelegt
sein. Wie oben beschrieben, kann der Mauerrandstreifen eine in dessen Längsrichtung
verlaufende dritte Seitenfläche aufweisen. Diese ist vorzugsweise so angeordnet, dass
sie unmittelbar oder über eine ihr zugehörige dritte Ebene eine der ersten Seitenfläche
zugehörige erste Ebene und eine der zweiten Seitenfläche zugehörige Ebene schneidet.
In der dritten Seitenfläche kann eine vorzugsweise als Stufenbohrung ausgebildete
Durchgangsbohrung aufweisen, die den Mauerrandstreifen vorzugsweise senkrecht zur
ersten Seitenfläche durchsetzt. In dem Wandaufbau ist durch die Durchgangsbohrung
eine Befestigungselement, insbesondere ein Schraubbolzen, eingeführt angeordnet, in
einer Befestigungsposition mit der Tragwand verschraubt ist.
[0031] Der Mauerrandstreifen kann zumindest in dem Bereich, der zur Anlage des Fensterrahmens
vorgesehen ist, Dichtungsmittel zur randseitigen Abdichtung des Fensterrahmens aufweisen.
Hierzu kann zwischen Mauerrandstreifen und Fensterrahmen eine dichtende Zwischenlage
vorgesehen sein. Die Zwischenlage kann einen PU-Schaumstreifen aufweisen, der vorzugsweise
in dem zur Anlage des Fensterrahmens vorgesehenen Bereich, insbesondere vollständig
in demselben, auf der zweiten Seitenwand des Mauerrandstreifens aufbracht ist und
der von einer diffusionsdichten Kunststofffolie randseitig überragend überdeckt ist.
Diese Folie kann an den überragenden Rändern an der zweiten Seitenfläche des Mauerrandstreifens
bzw. innenseitig an der Laibung der Fensteröffnung festlegt sein. Alternativ oder
zusätzlich, insbesondere außenseitig zu der Zwischenlage (und damit an der Schlagwetterseite
des Fensters), kann zur schlagregensicheren Abdichtung ein Fugendichtband (z.B. illbruck
TP600 illmod 600) vorgesehen sein. Dieses kann ein imprägniertes, vorkomprimiertes
Schaumstoff-Dichtungsband sein, das üblicherweise insbesondere zur schlagregensicheren,
dampfdiffusionsoffenen Abdichtung eingesetzt wird. Diese Formen der Abdichtung können
auch zwischen Mauerrandstreifen und Vorwand vorgesehen sein.
[0032] Vorzugweise ist der Mauerrandstreifen in dem Wandaufbau unterseitig an der Fensteröffnung
angeordnet. Er kann mit der Fensterbrüstung (Unterseite der Fensteröffnung) zumindest
im Wesentlichen bündig abschließen. Es kann vorzugsweise zusätzlich ein Mauerrandstreifen
an zumindest einer der übrigen Seiten der Fensteröffnung an geordnet sein. Bevorzugt
ist der Mauerstreifen allseitig der Fensteröffnung angeordnet. Somit kann der Fensterrahmen
über den Mauerrandstreifen sicher an der Stützwand festgelegt werden, sodass andere
übliche Befestigungsformen, wie beispielsweise über Kältebrücken schaffenden Laschen
oder Winkel, verzichtet werden kann.
[0033] Die vorliegende Erfindung wird im Folgenden anhand mehrerer in einer Zeichnung dargestellten
Ausführungsformen des Mauerrandstreifens bzw. der Fensterumrandung und diese in einem
Wandaufbau näher erläutert, ohne dass die Erfindung darauf begrenzt wird. In der Zeichnung
zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform eines Mauerrandstreifens
in einem virtuellen Parallelepiped,
- Figuren 2a und 2b
- jeweils eine Querschnittsansicht eines Wärmedämmverbundsystems mit einem Mauerrandstreifen,
- Figuren 3a bis 3f, 4a bis 4f sowie 5a und 5b
- jeweils eine Querschnittsansicht eine Ausführungsform des Mauerrandstreifens und
- Figuren 6a und 6b
- jeweils eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Fensterumrandung um ein Fenster
in Tragwand.
[0034] In Figur 1 eins wird eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform
eines Mauerrandstreifens 1 in einem virtuellen Raum R gezeigt. In den Figuren 3a-5b
werden rein schematisch jeweils in einer Querschnittsansicht eine Ausführungsform
des Mauerrandstreifens 1 wiedergegeben, während die Figuren 6a und 6b jeweils eine
Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Fensterumrandung 2 um eine Fensteröffnung
3 in einer Tragwand 4 mit mindestens einem Mauerrandstreifen 1 darstellen. Der Mauerrandstreifen
1 ist zur seitlichen Abstützung eines Fensterrahmens 5 ausgelegt, der an der Fensteröffnung
3 angeordnet ist.
[0035] Der Mauerrandstreifen 1 weist in seiner Längsrichtung l verlaufende Seitenflächen,
eine erste Seitenfläche 6.1 zur seiner Anlage und Befestigung an der Tragwand sowie
eine zweite Seitenfläche 6.2 zur seitlichen Abstützung des Fensterrahmens 5 auf. Die
erste Seitenfläche 6.1 und die zweite Seitenfläche 6.2 sind Teil einer Außenfläche
eines virtuellen Parallelepipeds 7, welches einen den Mauerrandstreifen einhüllenden
Körper bildet. Der Mauerrandstreifen ist, wie hier nicht weiter dargestellt, mit einem
gefüllten, Last abtragenden Hartschaummaterial auf Polyurethan-Basis gefertigt. Der
Mauerrandstreifen 1 ist als Formteil hergestellt und als solches aufgrund seiner Werkstoffeigenschaften
formstabil und kompressionsstabil unter Last des Fensters F.
[0036] Es ist eine in Längsrichtung l verlaufende dritte Seitenfläche 6.3 vorgesehen, die
innerhalb des virtuellen Parallelepipeds 7 angeordnet ist und die - oder deren Verlängerung
V (Figur 3a) - eine der ersten Seitenfläche 6.1 zugehörige Ebene E1 und eine der zweiten
Seitenfläche 6.2 zugehörige zweite Ebene E2 schneidet (Figur 3e). In Figur 1 wie auch
in Figur 3 ist jeweils das virtuelle Parallelepiped 7 in punktierten Linien dargestellt,
wobei gemeinsame Körperkanten des virtuellen Parallelepipeds 7 und des Mauerrandstreifens
1 mit durchgezogenen Linien dargestellt sind. Die erste Seitenfläche 6.1 und die zweite
Seitenfläche 6.2 sind senkrecht zueinander angeordnet. Ferner sind die Stirnseiten
8 der Mauerrandstreifen 1 senkrecht zu den beiden Seitenflächen 6.1, 6.2 angeordnet,
so dass die Gesamtform des Parallelepipeds 7 ein Quader ist. Unmittelbare Figur 1
entnehmbar ist, dass der von dem Parallelepiped 7 umfasste Raum größer als der von
dem Mauerrandstreifen 1 umfasste Raum ist. Der in Figur 1 gezeigte Mauerrandstreifen
1 ist allein der einfacheren Darstellung halber stark verkürzt gezeigt.
[0037] Ferner ist bei einigen Ausführungsformen des Mauerrandstreifens 1 eine als Stufenbohrung
ausgebildete Durchgangsbohrung 9 zur Aufnahme eines in den Figuren 2a und 2b dargestellten
Befestigungselementes 10 hier in Form eines Schraubbolzens zur Befestigung des Mauerrandstreifens
eins an der Tragwand 4 vorgesehen, wobei die Durchgangsbohrung 9 senkrecht zu der
ersten Seitenfläche 6.1 den Mauerrandstreifen 1 durchsetzt. Die Durchgangsbohrung
9 durch ersetzt die erste Seitenfläche 6.1 in dem mittleren Drittel ihrer Erstreckung
senkrecht zur Längsrichtung l des Mauerrandstreifens 1.
[0038] In den hier gezeigten Ausführungsform des Mauerrandstreifens 1 ist die dritte Seitenfläche
6.1, wie insbesondere den Figuren 3 bis 5 entnehmbar, in einem Winkel kleiner 60°
zur ersten Seitenfläche 6.1 und zur zweiten Seitenfläche 6.2 angeordnet. Hierbei fallen
in den Rahmen der Erfindung auch die Verwendung von Winkel, die kleiner 75°, in einem
Bereich von 40° bis 50° liegen und, insbesondere bei einem quadratischen Querschnitt
des Parallelepipeds 7 mit der dritten Seitenfläche 6.3 als Flächendiagonale, genau
45° sind, wie in Figur 4e gezeigt. Deutlich wird, dass in den hier gezeigten Ausführungsformen
des Mauerrandstreifens 1 derselbe einen exakt dreieckigen oder etwa dreieckigen Querschnitt
aufweist. Bei letzterer Form ist vorgesehen, dass die dritte Seitenfläche 6.3 mittelbar
über eine zu ihr angewinkelte vierte Seitenfläche 6.4 zu der ersten Seitenflächen
6.1 und/oder über eine zur zweiten Seitenfläche 6.2 angewinkelte fünfte Seitenfläche
6.5 an die zweite Seitenfläche 6.2 anschließt. Hierbei sind die vierte Seitenfläche
6.4 parallel zur zweiten Seitenfläche 6.2 und die fünfte Seitenfläche 6.5 parallel
zur ersten Seitenfläche 6.1 angeordnet und bilden somit Außenseite des Parallelepipeds
7. Damit wird die Ausbildung einer empfindlichen scharfen Kante durch die Seitenfläche
6.1, 6.3 bzw. 6.2,6.3 vermieden. Hierbei ist die dritte Seitenwand in den Figuren
3a bis 3e parallel zur Flächendiagonale im Querschnitt angeordnet, während sie gemäß
3f flacher angestellt ist und somit unterschiedliche Winkel mit der ersten Seitenfläche
bzw. der zweiten der ersten Seitenfläche bildet. Es versteht sich, dass die hier gezeigten
Ausführungsformen des Mauerrandstreifens 1 nur beispielhaft sind und dass die Seitenflächen
6.3-6.5 auch in weiteren zahlreichen Variationen zueinander angestellt sein können.
Es können, wie in den Figuren 3b bis 3d erweiternd mit den zusätzlichen Seitenflächen
6.6 und 6.7 als sechste bzw. siebte Seitenfläche beispielhaft gezeigt, auch weitere
Seitenflächen vorgesehen sein, die zusammen mit den übrigen Seitenflächen und den
Stirnseiten 8 den prismatischen Mauerrandstreifen 1 begrenzen.
[0039] Das hier eingesetzte Hartschaummaterial des Mauerrandstreifens 1 weist eine Druckspannung
nach DIN EN 826 im Bereich von 4-8 MPa auf. Es hat eine Rohdichte von etwa 500 kg/m3
und weist eine Wärmeleitfähigkeit im Bereich von 0,06-0,15 W/mK auf. Damit dient der
Mauerrandstreifen 1 zugleich als Wärmedämmelement.
[0040] In Figuren 2a und 2b wird in einer schematischen Darstellung eine Querschnittansicht
eines Wandaufbaus WA mit der Fensteröffnung 3 in der Tragwand 4 und einem hier unterseitig
der Fensteröffnung 3 angeordneten Mauerrandstreifen 1 zur Abstützung des hier nicht
gezeigten Fensterrahmens 5 an der Fensteröffnung 3 gezeigt. Der Mauerrandstreifen
1 ist bündig zur Fensteröffnung 3 außen an der Tragwand 4 festgelegt, d.h. hier verklebt
und über den in eine Befestigungsöffnung 10.1 der Tragwand 4 eingreifenden Schraubbolzen
mit der Tragwand 4 verschraubt. Zudem wird in den Figuren 2a und 2b der grundsätzliche
Aufbau eines Wärmedämmverbundsystems W in dem Wandaufbau WA gezeigt, in dem der Mauerrandstreifen
1 eingesetzt ist. Vor der Tragwand 4 angeordnet und an derselben festgelegt, ist eine
Dämmwand D aus Styropor vorgesehen, die hier oben unmittelbar an dem Mauerrandstreifen
1 festgelegt, d.h. hier festgelegt ist. Hierzu ist die obere Kontur der Dämmwand D
der Kontur des Mauerrandstreifens angepasst. Dies ist, da Styropor leicht beispielsweise
mittels eines Heißdrahts schneidbar ist, auch vor Ort bewältigbar.
[0041] Die in den Figuren 4a bis 4f gezeigten Ausführungsformen des Mauerrandstreifens 1
weisen zusätzlich Styropor als selbsttragenden Wärmedämmstoff auf, der von der Form
her den jeweiligen Mauerrandstreifen 1 zu einer rechtwinkligen Querschnittsform bzw.
zu einem Quader ergänzt. Hierbei ist in einem Last abtragenden ersten Bereich 11.1
der Hartschaumwerkstoff vorgesehen, wobei dieser erste Bereich in den hier gezeigten
Ausführungsformen jeweils einem Mauerrandstreifen gemäß einer der Figuren 3a bis 3f
entspricht. In einem zweiten Bereich 11.2 ist der nur gering belastbare oder stark
Wärme dämmende Wärmedämmstoff vorgesehen, wobei dieser zweite Bereich dem nicht von
dem Mauerrandstreifen ausgefüllten Bereich des Parallelepipeds gemäß den Figuren 3a
bis 3f entspricht. Somit besteht der Mauerrandstreifen 1 gemäß Figur 4 aus zwei einzelnen
Streifen, die sich zueinander komplementär zu einem Quader ergänzen. Damit kann der
zusammengesetzte Mauerrandstreifen 1, wie in Figur 2b gezeigt, stumpf auf die Dämmwand
D aufgesetzt werden, welches, da die Dämmwand D in der Regel aus einzelnen rechtwinkligen
Dämmplatten aufgebaut wird, den Aufbau der Wärmedämmverbundsystems W stark vereinfacht.
[0042] In den Figuren 5a und 5b ist jeweils ein Querschnitt eines Mauerrandstreifens 1 ohne
Wärmedämmstoff und mit komplementären Wärmedämmstoff WD gezeigt. In beiden Fällen
ist zur besseren Fixierung des Wärmedämmstoffs WD an der dritten Seitenfläche 6.3
Längsrippen 12 vorgesehen, mittels derer der Wärmedämmstoff WD besser an der dritten
Seitenwand lagefixierbar ist. Hierbei sind die Längsrippen 12 in Figur 5a im Querschnitt
stumpf und die in Figur 5b im Querschnitt spitz zulaufend ausgebildet, wobei letzteres
ein leichteres Eindringen der Rippen 12 in den entgegengebrachten Wärmdämmstoff WD
und damit eine leichtere Herstellung bzw. leichtere Montage vor Ort ermöglicht.
[0043] Zwischen Mauerrandstreifen 1 und Fensterrahmen 5 ist hier ein Fugendichtband 13 zur
schlagregensicheren Abdichtung der Fuge 14 zwischen denselben vorgesehen. Vor der
Wärmedämmwand D ist in dem der Wärmedämmverbundsystems W eine hier hinterlüfte Vorwand
15 unter Ausbildung einer Fuge 16 vorgehängt, die zu dem Mauerrandstreifen hin ebenfalls
mit einem Fugendichtband 13 nach außen zur Fensteröffnung 3 hin abgedichtet ist.
[0044] In den Figuren 6a und 6b wird jeweils eine Fensterumrahmung 17 an einer Fensteröffnung
3 in einer Frontansicht gezeigt. Hierbei weist die Fensterumrahmung 17 in Figur 6a
lediglich bodenseitig den Mauerrandstreifen 1 auf und wird an den übrigen Seiten durch
die angrenzende Dämmwand D gebildet. Gemäß Figur 6b ist die Fensteröffnung 3 rahmenartig
von Mauerrandstreifen 1 eingefasst. Die Fensterumrahmung 17 weist allseitig Mauerrandstreifen
1 auf, die endseitig stumpf aneinander verklebt sind. Das auflastende Gewicht des
Fensters F wird hier überwiegend von dem unteren Mauerrandstreifen 1 auf die Tragwand
4 übertragen. Daher ist, was den Figuren nicht entnehmbar, lediglich der unterseitig
des Fensterrahmens 5 angeordnete Mauerrandstreifen 1 mittels des Befestigungselementes
10 zusätzlich zu seiner Verklebung mit der Tragwand 4 mechanisch an derselben festgelegt.
Die übrigen Mauerrandstreifen 1 sind hier lediglich mittels Klebung an der Tragwand
4 festgelegt, wobei die Mauerrandstreifen 1 rechts- und linksseitig des Fensterrahmens
Gewicht und ein mögliches Kippmoment des Fensters F auf die Tragwand 4 und der obere
Mauerrandstreifen 1 lediglich mögliche Kippmomente aufnehmen und in die Tragwand 4
einkoppeln.
Bezugszeichenliste
[0045]
1 |
Mauerrandstreifen |
2 |
Fensterumrandung |
3 |
Fensteröffnung |
4 |
Tragwand |
5 |
Fensterrahmen |
6.1 |
erste Seitenfläche |
6.2 |
zweite Seitenfläche |
6.3 |
dritte Seitenfläche |
6.4 |
vierte Seitenfläche |
6.5 |
fünfte Seitenfläche |
6.6 |
sechste Seitenfläche |
6.7 |
siebte Seitenfläche |
7 |
Parallelepiped |
8 |
Stirnseite |
9 |
Durchgangsbohrung |
10 |
Befestigungselement |
10.1 |
Befestigungsöffnung |
11.1 |
erster Bereich |
11.2 |
zweiter Bereich |
12 |
Längsrippe |
13 |
Fugendichtband |
14 |
Fuge |
15 |
Vorwand |
16 |
Fuge |
17 |
Fensterumrahmung |
1 |
Längsrichtung |
E1 |
erste Ebene |
E2 |
zweite Ebene |
D |
Dämmwand |
F |
Fenster |
V |
Verlängerung |
W |
Wärmedämmverbundsystem |
WA |
Wandaufbau |
WD |
Wärmedämmstoff |
1. Mauerrandstreifen zur seitlichen Abstützung eines Fensterrahmens (5) an einer Fensteröffnung
(3) einer vorzugsweise als Tragwand (4) ausgebildeten Wand, wobei der Mauerrandstreifen
(1) in dessen Längsrichtung verlaufende Seitenflächen aufweist, eine erste Seitenfläche
(6.1) zu seiner Anlage und Befestigung an der Wand und eine zweite Seitenfläche (6.2)
zur seitlichen, vorzugsweise unterseitigen, Abstützung des Fensterrahmens (5), wobei
die erste Seitenfläche (6.1) und die zweite Seitenfläche (6.2) Teil der Außenfläche
eines virtuellen Parallelepipeds (7) sind, welches einen den Mauerrandstreifen (1)
einhüllenden Körper bildet,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Mauerrandstreifen (1) aus einem vorzugsweise gefüllten, Last abtragenden Hartschaummaterial,
insbesondere auf Polyurethan-Basis, gefertigt ist und
(i) dass eine in dessen Längsrichtung (l) verlaufende dritte Seitenfläche (6.3) vorgesehen
ist, die innerhalb des virtuellen Parallelepipeds (7) angeordnet ist und die - oder
deren Verlängerung (V) - eine der ersten Seitenfläche (6.1) zugehörige erste Ebene
(E1) und eine der zweiten Seitenfläche (6.2) zugehörige zweite Ebene (E2) schneidet,
und/oder
(ii) dass der Mauerrandstreifen (1) eine vorzugsweise als Stufenbohrung ausgebildete Durchgangsbohrung
(9) zur Aufnahme eines Befestigungselementes (10) (zur Befestigung des Mauerrandstreifens
(1) an der Wand aufweist, wobei die Durchgangsbohrung (9) senkrecht oder etwa senkrecht
zu der ersten Seitenfläche (6.1) den Mauerrandstreifen (1) durchsetzt.
2. Mauerrandstreifen nach Anspruch 1, d a durch gekennzeichnet, dass die dritte Seitenfläche (6.3) bezüglich eines Querschnitts des Mauerrandstreifens
(1) jeweils unabhängig voneinander in einem Winkel ≤ 75° zur ersten Seitenfläche und/oder
zur zweiten Seitenfläche -angeordnet ist.
3. Mauerrandstreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,dass in die dritte Seitenfläche (6.3) die vorzugsweise als Stufenbohrung ausgebildete
Durchgangsbohrung (9) zur Aufnahme eines Befestigungselementes (10) zur Befestigung
des Mauerrandstreifens ((1) an der Wand eingebracht ist, wobei die Durchgangsbohrung
(9) senkrecht oder etwa senkrecht zu der ersten Seitenfläche (6.1) in dieselbe ausläuft.
4. Mauerrandstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,dass die dritte Seitenfläche (6.3) mittelbar über eine zu ihr abgewinkelte vierte Seitenfläche
(6.4) an die erste Seitenfläche (6.1) und/oder mittelbar über eine zur zweiten Seitenfläche
(6.2) abgewinkelte fünfte Seitenfläche (6.5) an die zweite Seitenfläche (6.2) anschließt,
wobei die vierte Seitenfläche (6.4) und/oder fünfte Seitenfläche (6.4) jeweils parallel
zur Längsrichtung (l) des Mauerrandstreifens (1) angeordnet sind.
5. Mauerrandstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartschaummaterial eine Druckspannung nach DIN EN 826 im Bereich von 2-15 MPa
aufweist.
6. Mauerrandstreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartschaummaterial eine Rohdichte im Bereich von 250-1.200 kg/m3 und/oder eine
Wärmeleitfähigkeit im Bereich von 0,03 - 0,25 W/mK aufweist.
7. Mauerrandstreifen zur seitlichen (einschließlich unterseitigen) Abstützung eines Fensterrahmens
(5) an einer Fensteröffnung (3) einer vorzugsweise als Tragwand (4) ausgebildeten
Wand, wobei der Mauerrandstreifen (1) in dessen Längsrichtung (l) verlaufende Seitenflächen
aufweist, eine erste Seitenfläche (6.1) zu seiner Anlage und Befestigung an der Wand
und eine zweite Seitenfläche (6.2) zur seitlichen Abstützung des Fensterrahmens (5),
insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass eine in dessen Längsrichtung (l) verlaufende dritte Seitenfläche (6.3) vorgesehen
ist, die eine der ersten Seitenfläche (6.1) zugehörige erste Ebene (E1) und eine der
zweiten Seitenfläche (6.2) zugehörige Ebene (E2) schneidet, und
dass an der dritten Seitenfläche (6.3) ein selbsttragender Wärmedämmstoff (WD), wie Polystyrol
oder Graphit verstärktes geschäumtes Polystyrol, festgelegt, insbesondere verklebt
ist, der von der Form her den Mauerrandstreifen (1) zu einer rechtwinkligen oder zumindest
im Wesentlichen rechtwinkligen Querschnittsform ergänzt.
8. Mauerrandstreifen nach Anspruch 7, dadurch g e - kennzeichnet, dass die erste Seitenfläche (6.1) und die zweite Seitenfläche (6.2) ein virtuelles
Parallelepiped (7) aufspannen und dass die dritte Seitenfläche (6.3) in dem virtuellen
Parallelepiped (7) angeordnet ist.
9. Fensterumrandung für eine Fensteröffnung (3) eines Wandaufbaus (WA) mit einem Mauerrandstreifen
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Mauerrandstreifen (1) bodenseitig
der Fensteröffnung (3) und an den übrigen Seiten der Fensteröffnung (3) als Teil eines
Wärmedämmverbundsystems (W) eine Wärmedämmung mit einem selbsttragenden Wärmedämmstoff
(WD), wie Polystyrol oder Graphit verstärktes geschäumtes Polystyrol, vorgesehen ist.
10. Fensterumrandung für eine Fensteröffnung (3) eines Wandaufbaus (WA) mit einem Mauerrandstreifen
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Mauerrandstreifen (1) die Fensteröffnung
(3) rahmenartig einfasst.
11. Wandaufbau mit einer Fensteröffnung (3) in einer vorzugsweise als Tragwand (4) ausgebildeten
Wand und einem zumindest an einer Seite der Fensteröffnung (3) angeordneten Mauerrandstreifen
(1) nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zur seitlichen Abstützung eines Fensterrahmens
(5) an der Fensteröffnung (3) und/oder für eine Fensterumrandung nach Anspruch 9 oder
10.
12. Wandaufbau nach Anspruch 11, wobei der Mauerrandstreifen (1) zu seiner Längserstreckung
parallele Seitenfläche, eine erste Seitenfläche (6.1), an der er seitlich außen vorgesetzt
an der Tragwand (4) festgelegt ist, und eine zweite Seitenfläche (6.2) zur seitlichen
Abstützung des Fensterrahmens (5) aufweist und der Wandaufbau (WA) eine Last abtragende
Tragwand (4) und eine dieser im Lagenaufbau der Wand außenseitig vorgesetzte, verglichen
mit der Tragwand (4) unbelastete Dämmwand (D) vorzugsweise mit selbsttragendem Dämmwerkstoff
(DW) aufweist, dadurch gekennzeichnet,dass der Mauerrandstreifen (1) die Dämmwand (D) zumindest überwiegend überkragt und in
Richtung von der Fensteröffnung (3) weg weisend dichtend an der Dämmwand (D) anschließend
angeordnet ist.
13. Wandaufbau nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerrandstreifen (1) an der ersten Seitenfläche (6.1) mit der Tragwand (4) verklebt
ist.
14. Wandaufbau nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet,dass der Mauerrandstreifen (1) mittels eines mechanischen Befestigungselements (10) Last
abtragend an der Tragwand (4) festgelegt ist.
15. Wandaufbau nach einem der Ansprüche 11 bis 14, wobei der Mauerrandstreifen (1) eine
in dessen Längsrichtung (l) verlaufende dritte Seitenfläche (6.3) vorgesehen ist,
die in einem von der ersten Seitenfläche (6.1) und der zweiten Seitenfläche (6.2)
aufgespannten virtuellen Parallelepiped (7) angeordnet ist und die eine der ersten
Seitenfläche (6.1) zugehörige erste Ebene (6.1) und eine der zweiten Seitenfläche
(6.2) zugehörige zweite Ebene (E.2) schneidet, wobei in die dritte Seitenfläche (6.3)
des Mauerrandstreifens (1) eine vorzugsweise als Stufenbohrung (9) ausgebildete Durchgangsbohrung
(9) zur Aufnahme eines Befestigungselements (10) zur Befestigung des Mauerrandstreifen
(1) an der Wand eingebracht ist, die zumindest etwa senkrecht zu der ersten Seitenfläche
(6.1) in dieselbe ausläuft, dadurch gekennzeichnet , dass das Befestigungselement (10) als Schraubbolzen ausgebildet ist, der in einer Befestigungsposition
in eine zugeordnete Befestigungsöffnung (10.1) der Tragwand (4) eingreift.
16. Wandaufbau nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerrandstreifen (1) oder an dem Mauerrandstreifen (1) zumindest in dem Bereich,
der zur Anlage des Fensterrahmens (5) vorgesehene ist, Dichtungsmittel zur randseitigen
Abdichtung des Fensterrahmens (5) aufweist bzw. vorgesehen sind.
17. Wandaufbau nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Mauerrandstreifen (1) unterseitig an der Fensteröffnung (3) angeordnet ist, mit
der Fensterbrüstung (Unterseite der Fensteröffnung (3)) zumindest im Wesentlichen
bündig abschließend.