(19)
(11) EP 2 639 426 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.09.2013  Patentblatt  2013/38

(21) Anmeldenummer: 13159222.2

(22) Anmeldetag:  14.03.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
F02B 41/04(2006.01)
F01B 7/20(2006.01)
F02B 75/30(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 14.03.2012 DE 102012004981

(71) Anmelder: Fachhochschule Lübeck
23538 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Roß, Andreas
    23758 Oldenburg (DE)

(74) Vertreter: Hansen, Jochen 
Hansen und Heeschen Patentanwälte Eisenbahnstrasse 5
21680 Stade
21680 Stade (DE)

   


(54) Inline-Doppelkolbenmotor


(57) Inline-Doppelkolbenmotor mit einem Zylinder (11, 12), einem innerhalb des Zylinders (11, 12) geführten Hülsenkolben (2), wobei der Hülsenkolben (2) eine innere Aussparung (25) zur Aufnahme eines kleinen inneren Kolbens (3), eine obere Aussparung (21), mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung (25) aufweist, wobei sich eine Absatzkante (22) ausbildet, einem innerhalb der inneren Aussparung (25) des Hülsenkolbens (2) angeordneten inneren Kolben (3) mit einer Oberseite (31), wobei der innere Kolben (3) über ein Pleuel (91) mit einer Kurbelwelle (9) verbunden ist.
Ferner betrifft die Erfindung einen Hülsenkolben (2).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Inline-Doppelkolbenmotor mit einem Zylinder, einem innerhalb des Zylinders geführten Hülsenkolben, wobei der Hülsenkolben eine innere Aussparung zur Aufnahme eines inneren Kolbens und eine obere Aussparung mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung aufweist, wobei sich eine Absatzkante ausbildet, einem innerhalb der inneren Aussparung des Hülsenkolbens angeordneten inneren Kolben mit einer Oberseite, wobei der innere Kolben über ein Pleuel mit einer Kurbelwelle verbunden ist.

[0002] Ferner betrifft die Erfindung einen Hülsenkolben für einen erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbenmotor.

[0003] Derartige Inline-Doppelkolbenmotoren, bei dem ein in einem äußeren Kolben, dem Hülsenkolben, geführter kleiner oder auch innerer Kolben zumindest zeitweise eine Einheit bilden und gemeinsam bewegt werden, jedoch eben zeitweise nur einzeln bewegt werden, sind seitens der Anmelderin bereits in der Druckschrift DE 10 2009 031 860 A1 beschrieben worden.

[0004] Inline-Doppelkolbenmotoren sind Viertakt-Verbrennungs-Kraftmotoren, bei denen sich in einem Arbeitszylinder zwei ineinandergleitende Kolben, einem äußeren und einem inneren Kolben bewegen. Gegenüber herkömmlichen Viertakt-Motoren, bei denen der Restdruck beim Arbeitstakt nicht ausgenutzt wird, sondern auch bei sehr aufwändig gestalteten Abgassystemen über dieses verloren geht, bieten Doppelkolbenmotore, die Ansaugen und Verdichten mit einem anderen Volumen als beim Arbeits- und Auspuffschritt realisieren, einige Vorteile.

[0005] Bei herkömmlichen Viertakt-Verbrennungsmotoren wird ein Kreisprozess im bekannten Viererrhythmus durchfahren. Bedingt durch die konstante Oberfläche des Kolbens und das erforderliche Öffnen des Auslassventiles vor dem unteren Totpunkt des Kolbenhubs im Arbeitstakt verlassen dabei noch unter Druck stehende Arbeitsgase für die Drehmomenterzeugung ungenutzt den Zylinderraum.

[0006] Bei einem Doppelkolbenmotor, der das Restvolumen im Arbeitstakt zur Drehmomenterhöhung ausnutzt, sind nun die beiden Kolben in ihrer Stellung zueinander in Abhängigkeit vom Kurbelwellenwinkel zu steuern.

[0007] Hierbei stellt sich das Problem, dass auch die dynamischen Zusatzkräfte beherrscht werden müssen, die aufgrund von Bremsung zumindest eines Kolbens, insbesondere des äußeren Kolbens auf eine Geschwindigkeit von Null im unteren und oberen Totpunkt entstehen. Dabei müssen nicht definierte Stellungen der Bauteile zueinander vermieden werden.

[0008] Der gesamte Kolben besteht dabei aus den zwei ineinander liegenden Kolben, nämlich innerer und äußerer Kolben, auch als Hülsenkolben bezeichnet, wobei im Ansaugtakt der innere, kleinere Kolben das Kraftstoffluftgemisch ansaugt, während der äußere, große Kolben im oberen Totpunkt verharren soll. Die Verdichtung erfolgt ebenfalls durch den kleinen Kolben. Beim Arbeitstakt soll der äußere Kolben durch eine Verriegelung gehalten werden, so dass das Kolbenpaar mit der gesamten auf diese Weise vergrößerten Kolbenfläche zur Umwandlung der Druckenergie in Bewegungsenergie genutzt werden kann. Beim Arbeitsgang des Ausstoßens soll erfindungsgemäß der äußere Kolben von dem inneren Kolben in seine ursprüngliche Ausgangslage geschoben werden.

[0009] Problematisch am bisher bekannten Stand der Technik ist die konkrete Umsetzbarkeit des erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbensystems, wobei dies derzeit nicht effizient genug bzw. zu aufwendig ausgeführt ist.

[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine konkrete Ausgestaltung des Inline-Doppelkolbenmotors anzugeben, die den inneren und den äußeren Kolben erfindungsgemäß ansteuert, so dass im bekannten Viererrhythmus Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen die beiden ersten Takte von dem inneren Kolben und die beiden nachfolgenden Takte von beiden Kolben durchgeführt werden, wobei der äußere Kolben während der ersten beiden Takte am oberen Totpunkt gehalten wird, bei den zweiten beiden Takten der mit dem Pleuel versehene innere Kolben den äußeren Hülsenkolben zwangsweise mitnimmt, also beim Explosionsprozess, dem Arbeitstakt, sich der äußere Kolben auf den inneren Kolben abstützt und ihn mit hinunter drückt. Das Pleuel ist am inneren Kolben mit der Kurbelwelle in erfindungsgemäßer Weise befestigt.

[0011] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Anordnung gemäß der Merkmalskombination des unabhängigen Anspruchs.

[0012] Der Zylinder ist zweigeteilt ausgebildet, der Hülsenkolben weist eine axiale Führungsbahn zur axialen Zwangsführung in dessen seitlicher Wandung und der Zylinder eine ortsfeste Führungsrolle auf, wobei die Führungsrolle in der axialen Führungsbahn angeordnet ist, so dass der Hülsenkolben unverdrehbar in horizontaler Richtung bewegbar ist, der Hülsenkolben weist eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn auf und eine Kurvenrolle, wobei die Kurvenrolle in der Kulissenbahn des Hülsenkolbens geführt angeordnet ist, und die Kurvenrolle auf einem drehbar zwischen den Zylinderabschnitten, nämlich dem ersten und dem zweiten Zylinderabschnitt, angeordneten Zahnkranz angeordnet ist, wobei der Zahnkranz mit der darauf angeordneten Kurvenrolle mit der Kurbelwelle in Verbindung steht, so dass entsprechend der Drehung der Kurbelwelle eine Verdrehung des Zahnkranzes mit der darauf angeordneten Kurvenrolle in der Zylinderwandung erfolgt, wodurch der Hülsenkolben in dessen horizontaler Position durch Abfahren der Kulissenbahn zumindest abschnittsweise verfahren bzw. verfahrbar / freigegeben wird.

[0013] Die Verbindung zwischen der Kurbelwelle und dem Zahnkranz ist ein Ritzel am Zahnkranz, die miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei das Ritzel über ein Übertragungsmittel mit der Kurbelwelle drehverbunden angeordnet ist und eine Drehbewegung der Kurbelwelle in eine Drehbewegung des Zahnkranzes überführt.

[0014] Das Übertragungsmittel ist ein Zahnriemen oder eine Steuerkette.

[0015] Der Zahnkranz ist in der Zylinderwandung zum Brennraum hin näher angeordnet, als die Führungsrolle für die Axialführung.

[0016] Die Verzahnung von Ritzel mit dem Zahnkranz zur Verdrehung des Zahnkranzes ist auf halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt.

[0017] Die Kulissenbahn ist über die Hälfte der Zahnkranzumdrehung gerade senkrecht zur Kolbenachse ohne Neigung als Verriegelungsstrecke ausgebildet, während die andere Hälfte für eine bestimmte Auf- und Ab-Bewegung, insbesondere die Takte Arbeiten und Ausstoßen, des Hülsenkolbens um die in der Hülsenkolben-Umfangsfläche vorgesehene achsparallel verlaufende Führungsbahn mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist.

[0018] Die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn des Hülsenkolbens folgt der Formel


wobei S der zurückgelegte Hubweg ist und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung (=Maximalhub/2) und ϕ den Kurbelwinkel darstellen.

[0019] Die Kraftübertragung des Hülsenkolbens auf den inneren Kolben bei Bewegung des Hülsenkolbens erfolgt im oberen Bereich durch die aus dem Durchmesserunterschied zwischen innerer Aussparung und oberer Aussparung gebildete Absatzkante.

[0020] Der erfindungsgemäße Hülsenkolben für einen erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbenmotor weist eine innere Aussparung zur Aufnahme eines inneren Kolbens und eine obere durch die Kolbenoberseite durchgängige Aussparung in der Kolbenoberseite mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung auf, wobei sich eine Absatzkante ausbildet, sowie eine axiale Führungsbahn zur axialen Zwangsführung, und eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn.

[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt:
Fig. 1
eine perspektivische Darstellung des seitlich geschnitten dargestellten Zylinders als mit Hülsenkolben, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden Zahnkranz mit seiner Kurvenrolle und eine Axialführung mit ihrer Kurvenrolle;
Fig. 2
eine seitliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel;
Fig. 3
eine weitere seitliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel;
Fig. 4
eine räumliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel;
Fig. 5
eine Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel in einer Draufsicht und
Fig. 6
eine Schnittdarstellung des seitlich aufgeschnitten dargestellten Zylinders als mit Hülsenkolben, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden Zahnkranz mit seiner Kurvenrolle und eine Axialführung mit ihrer Kurvenrolle.


[0022] Gleiche Elemente der Erfindung sind mit gleichen Bezugszeichen versehen worden.

[0023] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Zylinder 11, 12 mit Zwangssteuerung für zwei Kolben, den äußeren Hülsenkolben 2 und den inneren Kolben 3, weist eine Zwangsführung wie in der Figur 1 dargestellt auf. Der Hülsenkolben 2 weist links am Umfang eine in axialer Richtung des Kolbens verlaufende axiale Führungsbahn 23 zur axialen Zwangsführung in vertikaler Richtung auf, so dass der Hülsenkolben 2 nicht rotiert. Nur der innere Kolben 3 ist über ein Pleuel 91 (nicht dargestellt) mit der Kurbelwelle 9 (nicht dargestellt) verbunden. Es wird auf Fig. 6 verwiesen.

[0024] Weiter weist der Hülsenkolben 2 eine am Umfang mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende Kulissenbahn 24 auf, und ein mit der Kurbelwelle 9 in Verbindung stehender Zahnkranz 4, der in der Zylinderwandung 11, 12 zwischen den Zylindern 11 und 12 drehbar angebracht ist. Dieser Zahnkranz 4 ist verdrehlich um den Hülsenkolben 2 angeordnet, wobei er eine in der Kulissenbahn 24 in Eingriff stehende Kurvenrolle 7 lagert bzw. trägt. Über die Hälfte eines Umlaufs des Zahnkranzes 4 um den Hülsenkolben 2 ist die Kulissenbahn 24 eben in einer Parallelebene zur Kolbenfläche ausgebildet, um also den Hülsenkolben 2 im Wesentlichen an seinem oberen Totpunkt zu halten bzw. eine Bewegung des Hülsenkolbens 2 zu verhindern.

[0025] Nach Entzündung des Arbeitsgases im Brennraum soll allerdings eine gleichzeitige Axialbewegung der beiden Kolben 2, 3 ermöglicht werden und daher ist die Kulissenbahn 24 im übrigen Verlauf so geschwungen, dass sich beide Kolben 2, 3 im Wesentlichen synchron bewegen können.

[0026] Wie in der Figur 1 dargestellt ist also die Kulissenbahn 24 über die Hälfte einer vom Zahnkranz 4 abgefahrenen Umdrehung gerade senkrecht zur Achse ohne Neigung als Verriegelungsstrecke ausgebildet, während die andere Hälfte für die Auf- und Ab-Bewegung des Hülsenkolbens 2 um die in der Wandung des Hülsenkolbens 2 vorgesehene axiale Führungsbahn 23 mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist. Diese axiale Auslenkung aus der Verriegelungsebene entspricht dem Hub des Hülsenkolbens 2.

[0027] Die axiale Führung des Hülsenkolbens 2, damit dieser nicht mitrotiert, kann durch eine entlang des Außenwandung des Hülsenkolbens 2 ausgebildete Führungsbahn 23 realisiert werden, die mit einer im Zylinder 11, 12 befestigten Kurvenrolle 6 in Eingriff steht. Eine Wirkumkehr ist generell möglich, allerdings wird eine Schwächung der Zylinderlauffläche durch eine längere Bahn nicht bevorzugt, so dass es sich anbietet, die Kurvenrolle 6 an der Zylinderwandung des Zylinders 11,12 zu haltern und die Führungsbahn 23 im Hülsenkolben 2 vorzusehen. Diese Kurvenrolle 6 greift dann in die auf der Hülsenkolben-Manteltläche ausgebildete Nut, die Führungsbahn 23, ein.

[0028] Die axiale Führung kann aber auch anders realisiert werden, beispielsweise über derart ausgebildete Stifte oder dgl.

[0029] Andererseits wird der rotierende Zahnkranz 4 in der Wandung des Zylinders 11, 12 angeordnet und zwar zum Brennraum hin näher, als die Kurvenrolle 6. Der Zahnkranz 4 wird von einem Ritzel 5 angetrieben und trägt an seiner Innenseite eine weitere Führungsrolle, die Kurvenrolle 7, die durch die Kulissenbahn 24 hindurch bewegt wird, wodurch sie die Hubbewegung des Hülsenkolbens 2 im ebenen Abschnitt stoppt und in den geneigten Abschnitten dichter an der Kolbenstirnfläche bewegt.

[0030] Für den Antrieb des Ritzels 5 sorgt eine mit der Kurbelwelle 9 mechanisch gekoppelte Einrichtung, so dass Kurbelwelle 9 und Zahnkranz 4 miteinander zur Verdrehung gekoppelt sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die Verzahnung von Ritzel 5 mit dem Zahnkranz 4 zur Verdrehung des Zahnkranzes 4 auf halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt ist.

[0031] Der Zahnkranz 4 läuft also mit halber Kurbelwellendrehzahl um, um so eine Hälfte des Hülsenkolbenumfangs mit seiner Kurvenrolle 7 in der Kulissenbahn 24 zu einer Verriegelungstrecke zu machen. Die andere Hälfte der Kulissenbahn 24 erlaubt die Auf- und Ab-Bewegung des Hülsenkolbens 2, wobei die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn 24 des Hülsenkolbens 2 der Formel



[0032] folgt, wobei S der zurückgelegte Hubweg ist, und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung (= Maximalhub / 2) und ϕ den Kurbelwinkel darstellen, so dass im Arbeits- und Auslasstakt die Kurvenrolle 7 unbelastet in der Kurvenbahn, der Kulissenbahn 24 läuft, die in einer entsprechenden Breite vorgesehen ist.

[0033] Beim Auslasstakt stützt sich der Hülsenkolben 2 auf den inneren Kolben 3 ab, während beim Arbeitsschritt der Hülsenkolben 2 bei der Expansion der Brenngase auch auf den inneren Kolben wirkt, also auf beide Kolben 2, 3 gemeinsam.

[0034] Die Fig. 2 zeigt eine seitliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz 4, der zwischen den Zylinderabschnitten drehbar ausgebildet ist, und dem Ritzel 5, welches den Zahnkranz 4 antreibt.

[0035] Der etwas größere Punkt auf dem Zahnkranz 4 in der linken Hälfte symbolisiert die aufgenommene Welle der Kurvenrolle 7.

[0036] In Fig. 3 ist eine weitere seitliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz 4 und dem Ritzel 5 dargestellt.

[0037] Fig.4 zeigt eine räumliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz 4 und dem Ritzel 5.

[0038] In Fig. 5 ist eine Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz 4 und dem Ritzel 5 in einer Draufsicht gezeigt, wobei hier die Kurvenrolle 7 dargestellt ist.

[0039] Fig. 6 zeigt eine Schnittdarstellung des seitlich aufgeschnitten dargestellten Zylinders 11, 12 mit Hülsenkolben 2, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden Zahnkranz 4 mit seiner Kurvenrolle 7 und eine axiale Führungsbahn 23 mit ihrer Führungsrolle 6.

[0040] Hier sind ferner die Zusammenschaltung der Kurbelwelle 9 mit dem Pleuel 91 sowie des Zahnriemens 8 mit dem Ritzel zu erkennen.

[0041] Die obere Absatzkante 22 des Hülsenkolbens 2 als Gegenlager zum inneren Kolben 3 kann auch alternativ verjüngend ausgestaltet werden, entscheidend für die Funktion ist die Mitnahmemöglichkeit des Hülsenkolbens zum inneren Kolben.

Bezugszeichenliste



[0042] 
10
Motorgehäuse
11
erster Zylinderabschnitt / Zylinder
12
zweiter Zylinderabschnitt / Zylinder
2
Hülsenkolben
21
obere Aussparung
22
Absatzkante
23
axiale Führungsbahn
24
Kulissenbahn
25
innere Aussparung
3
kleiner/innerer Kolben
31
Oberseite des kleinen Kolbens
4
Zahnkranz
5
Ritzel
6
Führungsrolle
7
Kurvenrolle
8
Zahnriemen
9
Kurbelwelle
91
Pleuel (in Ansicht gedreht)



Ansprüche

1. Inline-Doppelkolbenmotor mit einem Zylinder (11, 12), einem innerhalb des Zylinders (11, 12) geführten Hülsenkolben (2), wobei der Hülsenkolben (2) eine innere Aussparung (25) zur Aufnahme eines inneren Kolbens (3) und eine obere Aussparung (21) in der Kolbenoberseite mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung (25) aufweist, wobei sich eine Absatzkante (22) ausbildet, und einem innerhalb der inneren Aussparung (25) angeordneten und vertikal beweglichen inneren Kolben (3) mit einer Oberseite (31), wobei der innere Kolben (3) über ein Pleuel (91) mit einer Kurbelwelle (9) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, dass

- der Zylinder zweigeteilt (11, 12) ausgebildet ist,

- der Hülsenkolben (2) eine axiale Führungsbahn (23) zur axialen Zwangsführung in dessen seitlicher Wandung aufweist und der Zylinder (12) eine ortsfeste Führungsrolle (6) aufweist, wobei die Führungsrolle (6) in der axialen Führungsbahn (23) angeordnet ist, so dass der Hülsenkolben (2) unverdrehbar in horizontaler Richtung bewegbar ist,

- der Hülsenkolben (2) eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn (24) aufweist und

eine Kurvenrolle (7) vorgesehen ist, wobei die Kurvenrolle (7) in der Kulissenbahn (24) des Hülsenkolbens (2) geführt angeordnet ist, und

- die Kurvenrolle (7) auf einem drehbar zwischen den übereinander angeordneten Zylinderabschnitten, nämlich dem ersten (11) und dem zweiten Zylinderabschnitt (12), angeordneten Zahnkranz (4) angeordnet ist, wobei der Zahnkranz (4) mit der darauf angeordneten Kurvenrolle (7) mit der Kurbelwelle (9) in Verbindung steht, so dass entsprechend der Drehung der Kurbelwelle (9) eine Verdrehung des Zahnkranzes (4) mit der darauf angeordneten Kurvenrolle (7) in der Zylinderwandung (11, 12) erfolgt, wodurch der Hülsenkolben (3) in dessen horizontaler Position durch Abfahren der Kulissenbahn (24) zumindest abschnittsweise verfahren bzw. verfahrbar / freigegeben wird.


 
2. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung zwischen der Kurbelwelle (9) und dem Zahnkranz (4) ein Ritzel (5) am Zahnkranz (4) ist, die miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei das Ritzel (5) über ein Übertragungsmittel mit der Kurbelwelle (9) drehverbunden angeordnet ist und eine Drehbewegung der Kurbelwelle (9) in eine Drehbewegung des Zahnkranzes (4) überführt.
 
3. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Übertragungsmittel ein Zahnriemen (8) oder eine Steuerkette ist.
 
4. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zahnkranz (4) in der Zylinderwandung (11) zum Brennraum hin näher angeordnet ist, als die Führungsrolle (6) für die Axialführung.
 
5. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verzahnung von Ritzel (5) mit dem Zahnkranz (4) zur Verdrehung des Zahnkranzes (4) auf halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt ist.
 
6. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kulissenbahn (24) über die Hälfte der Zahnkranzumdrehung (4) gerade senkrecht zur Kolbenachse ohne Neigung als Verriegelungsstrecke ausgebildet ist, während die andere Hälfte für eine bestimmte Auf- und Ab-Bewegung des Hülsenkolbens (2) um die in der Hülsenkolben-Umfangsfläche vorgesehene achsparallel verlaufende Führungsbahn (23) mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist.
 
7. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn (24) des Hülsenkolbens (2) der Formel


folgt, wobei S der zurückgelegte Hubweg ist und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung, entsprechend dem Maximalhub dividiert durch 2, und ϕ den Kurbelwinkel darstellen.
 
8. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftübertragung des Hülsenkolbens (2) auf den inneren Kolben (3) bei Bewegung des Hülsenkolbens (2) im oberen Bereich durch die aus dem Durchmesserunterschied zwischen innerer Aussparung (25) und oberer Aussparung (21) gebildete Absatzkante (22) erfolgt.
 
9. Hülsenkolben (2) für einen Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hülsenkolben (2) eine innere Aussparung (25) zur Aufnahme eines inneren Kolbens (3) und eine obere durch die Kolbenoberseite durchgängige Aussparung (21) in der Kolbenoberseite mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung (25) aufweist, wobei sich eine Absatzkante (22) ausbildet, eine axiale Führungsbahn (23) zur axialen Zwangsführung, und eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn aufweist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht









Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente