[0001] Die Erfindung betrifft einen Inline-Doppelkolbenmotor mit einem Zylinder, einem innerhalb
des Zylinders geführten Hülsenkolben, wobei der Hülsenkolben eine innere Aussparung
zur Aufnahme eines inneren Kolbens und eine obere Aussparung mit einem geringeren
Durchmesser als die innere Aussparung aufweist, wobei sich eine Absatzkante ausbildet,
einem innerhalb der inneren Aussparung des Hülsenkolbens angeordneten inneren Kolben
mit einer Oberseite, wobei der innere Kolben über ein Pleuel mit einer Kurbelwelle
verbunden ist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung einen Hülsenkolben für einen erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbenmotor.
[0003] Derartige Inline-Doppelkolbenmotoren, bei dem ein in einem äußeren Kolben, dem Hülsenkolben,
geführter kleiner oder auch innerer Kolben zumindest zeitweise eine Einheit bilden
und gemeinsam bewegt werden, jedoch eben zeitweise nur einzeln bewegt werden, sind
seitens der Anmelderin bereits in der Druckschrift
DE 10 2009 031 860 A1 beschrieben worden.
[0004] Inline-Doppelkolbenmotoren sind Viertakt-Verbrennungs-Kraftmotoren, bei denen sich
in einem Arbeitszylinder zwei ineinandergleitende Kolben, einem äußeren und einem
inneren Kolben bewegen. Gegenüber herkömmlichen Viertakt-Motoren, bei denen der Restdruck
beim Arbeitstakt nicht ausgenutzt wird, sondern auch bei sehr aufwändig gestalteten
Abgassystemen über dieses verloren geht, bieten Doppelkolbenmotore, die Ansaugen und
Verdichten mit einem anderen Volumen als beim Arbeits- und Auspuffschritt realisieren,
einige Vorteile.
[0005] Bei herkömmlichen Viertakt-Verbrennungsmotoren wird ein Kreisprozess im bekannten
Viererrhythmus durchfahren. Bedingt durch die konstante Oberfläche des Kolbens und
das erforderliche Öffnen des Auslassventiles vor dem unteren Totpunkt des Kolbenhubs
im Arbeitstakt verlassen dabei noch unter Druck stehende Arbeitsgase für die Drehmomenterzeugung
ungenutzt den Zylinderraum.
[0006] Bei einem Doppelkolbenmotor, der das Restvolumen im Arbeitstakt zur Drehmomenterhöhung
ausnutzt, sind nun die beiden Kolben in ihrer Stellung zueinander in Abhängigkeit
vom Kurbelwellenwinkel zu steuern.
[0007] Hierbei stellt sich das Problem, dass auch die dynamischen Zusatzkräfte beherrscht
werden müssen, die aufgrund von Bremsung zumindest eines Kolbens, insbesondere des
äußeren Kolbens auf eine Geschwindigkeit von Null im unteren und oberen Totpunkt entstehen.
Dabei müssen nicht definierte Stellungen der Bauteile zueinander vermieden werden.
[0008] Der gesamte Kolben besteht dabei aus den zwei ineinander liegenden Kolben, nämlich
innerer und äußerer Kolben, auch als Hülsenkolben bezeichnet, wobei im Ansaugtakt
der innere, kleinere Kolben das Kraftstoffluftgemisch ansaugt, während der äußere,
große Kolben im oberen Totpunkt verharren soll. Die Verdichtung erfolgt ebenfalls
durch den kleinen Kolben. Beim Arbeitstakt soll der äußere Kolben durch eine Verriegelung
gehalten werden, so dass das Kolbenpaar mit der gesamten auf diese Weise vergrößerten
Kolbenfläche zur Umwandlung der Druckenergie in Bewegungsenergie genutzt werden kann.
Beim Arbeitsgang des Ausstoßens soll erfindungsgemäß der äußere Kolben von dem inneren
Kolben in seine ursprüngliche Ausgangslage geschoben werden.
[0009] Problematisch am bisher bekannten Stand der Technik ist die konkrete Umsetzbarkeit
des erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbensystems, wobei dies derzeit nicht effizient
genug bzw. zu aufwendig ausgeführt ist.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist es, eine konkrete Ausgestaltung des Inline-Doppelkolbenmotors
anzugeben, die den inneren und den äußeren Kolben erfindungsgemäß ansteuert, so dass
im bekannten Viererrhythmus Ansaugen, Verdichten, Arbeiten und Ausstoßen die beiden
ersten Takte von dem inneren Kolben und die beiden nachfolgenden Takte von beiden
Kolben durchgeführt werden, wobei der äußere Kolben während der ersten beiden Takte
am oberen Totpunkt gehalten wird, bei den zweiten beiden Takten der mit dem Pleuel
versehene innere Kolben den äußeren Hülsenkolben zwangsweise mitnimmt, also beim Explosionsprozess,
dem Arbeitstakt, sich der äußere Kolben auf den inneren Kolben abstützt und ihn mit
hinunter drückt. Das Pleuel ist am inneren Kolben mit der Kurbelwelle in erfindungsgemäßer
Weise befestigt.
[0011] Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Anordnung gemäß der Merkmalskombination des unabhängigen
Anspruchs.
[0012] Der Zylinder ist zweigeteilt ausgebildet, der Hülsenkolben weist eine axiale Führungsbahn
zur axialen Zwangsführung in dessen seitlicher Wandung und der Zylinder eine ortsfeste
Führungsrolle auf, wobei die Führungsrolle in der axialen Führungsbahn angeordnet
ist, so dass der Hülsenkolben unverdrehbar in horizontaler Richtung bewegbar ist,
der Hülsenkolben weist eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender
Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn auf und eine Kurvenrolle,
wobei die Kurvenrolle in der Kulissenbahn des Hülsenkolbens geführt angeordnet ist,
und die Kurvenrolle auf einem drehbar zwischen den Zylinderabschnitten, nämlich dem
ersten und dem zweiten Zylinderabschnitt, angeordneten Zahnkranz angeordnet ist, wobei
der Zahnkranz mit der darauf angeordneten Kurvenrolle mit der Kurbelwelle in Verbindung
steht, so dass entsprechend der Drehung der Kurbelwelle eine Verdrehung des Zahnkranzes
mit der darauf angeordneten Kurvenrolle in der Zylinderwandung erfolgt, wodurch der
Hülsenkolben in dessen horizontaler Position durch Abfahren der Kulissenbahn zumindest
abschnittsweise verfahren bzw. verfahrbar / freigegeben wird.
[0013] Die Verbindung zwischen der Kurbelwelle und dem Zahnkranz ist ein Ritzel am Zahnkranz,
die miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei das Ritzel über ein Übertragungsmittel
mit der Kurbelwelle drehverbunden angeordnet ist und eine Drehbewegung der Kurbelwelle
in eine Drehbewegung des Zahnkranzes überführt.
[0014] Das Übertragungsmittel ist ein Zahnriemen oder eine Steuerkette.
[0015] Der Zahnkranz ist in der Zylinderwandung zum Brennraum hin näher angeordnet, als
die Führungsrolle für die Axialführung.
[0016] Die Verzahnung von Ritzel mit dem Zahnkranz zur Verdrehung des Zahnkranzes ist auf
halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt.
[0017] Die Kulissenbahn ist über die Hälfte der Zahnkranzumdrehung gerade senkrecht zur
Kolbenachse ohne Neigung als Verriegelungsstrecke ausgebildet, während die andere
Hälfte für eine bestimmte Auf- und Ab-Bewegung, insbesondere die Takte Arbeiten und
Ausstoßen, des Hülsenkolbens um die in der Hülsenkolben-Umfangsfläche vorgesehene
achsparallel verlaufende Führungsbahn mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist.
[0018] Die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn des Hülsenkolbens folgt der Formel

wobei S der zurückgelegte Hubweg ist und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung
(=Maximalhub/2) und ϕ den Kurbelwinkel darstellen.
[0019] Die Kraftübertragung des Hülsenkolbens auf den inneren Kolben bei Bewegung des Hülsenkolbens
erfolgt im oberen Bereich durch die aus dem Durchmesserunterschied zwischen innerer
Aussparung und oberer Aussparung gebildete Absatzkante.
[0020] Der erfindungsgemäße Hülsenkolben für einen erfindungsgemäßen Inline-Doppelkolbenmotor
weist eine innere Aussparung zur Aufnahme eines inneren Kolbens und eine obere durch
die Kolbenoberseite durchgängige Aussparung in der Kolbenoberseite mit einem geringeren
Durchmesser als die innere Aussparung auf, wobei sich eine Absatzkante ausbildet,
sowie eine axiale Führungsbahn zur axialen Zwangsführung, und eine auf dessen seitlicher
Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene
Kulissenbahn.
[0021] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung des seitlich geschnitten dargestellten Zylinders
als mit Hülsenkolben, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden Zahnkranz
mit seiner Kurvenrolle und eine Axialführung mit ihrer Kurvenrolle;
- Fig. 2
- eine seitliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel;
- Fig. 3
- eine weitere seitliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem
Ritzel;
- Fig. 4
- eine räumliche Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel;
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung des Zylinders mit dem Zahnkranz und dem Ritzel in einer Draufsicht
und
- Fig. 6
- eine Schnittdarstellung des seitlich aufgeschnitten dargestellten Zylinders als mit
Hülsenkolben, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden Zahnkranz mit
seiner Kurvenrolle und eine Axialführung mit ihrer Kurvenrolle.
[0022] Gleiche Elemente der Erfindung sind mit gleichen Bezugszeichen versehen worden.
[0023] Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Zylinder 11, 12 mit Zwangssteuerung für zwei Kolben,
den äußeren Hülsenkolben 2 und den inneren Kolben 3, weist eine Zwangsführung wie
in der Figur 1 dargestellt auf. Der Hülsenkolben 2 weist links am Umfang eine in axialer
Richtung des Kolbens verlaufende axiale Führungsbahn 23 zur axialen Zwangsführung
in vertikaler Richtung auf, so dass der Hülsenkolben 2 nicht rotiert. Nur der innere
Kolben 3 ist über ein Pleuel 91 (nicht dargestellt) mit der Kurbelwelle 9 (nicht dargestellt)
verbunden. Es wird auf Fig. 6 verwiesen.
[0024] Weiter weist der Hülsenkolben 2 eine am Umfang mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum
umlaufende Kulissenbahn 24 auf, und ein mit der Kurbelwelle 9 in Verbindung stehender
Zahnkranz 4, der in der Zylinderwandung 11, 12 zwischen den Zylindern 11 und 12 drehbar
angebracht ist. Dieser Zahnkranz 4 ist verdrehlich um den Hülsenkolben 2 angeordnet,
wobei er eine in der Kulissenbahn 24 in Eingriff stehende Kurvenrolle 7 lagert bzw.
trägt. Über die Hälfte eines Umlaufs des Zahnkranzes 4 um den Hülsenkolben 2 ist die
Kulissenbahn 24 eben in einer Parallelebene zur Kolbenfläche ausgebildet, um also
den Hülsenkolben 2 im Wesentlichen an seinem oberen Totpunkt zu halten bzw. eine Bewegung
des Hülsenkolbens 2 zu verhindern.
[0025] Nach Entzündung des Arbeitsgases im Brennraum soll allerdings eine gleichzeitige
Axialbewegung der beiden Kolben 2, 3 ermöglicht werden und daher ist die Kulissenbahn
24 im übrigen Verlauf so geschwungen, dass sich beide Kolben 2, 3 im Wesentlichen
synchron bewegen können.
[0026] Wie in der Figur 1 dargestellt ist also die Kulissenbahn 24 über die Hälfte einer
vom Zahnkranz 4 abgefahrenen Umdrehung gerade senkrecht zur Achse ohne Neigung als
Verriegelungsstrecke ausgebildet, während die andere Hälfte für die Auf- und Ab-Bewegung
des Hülsenkolbens 2 um die in der Wandung des Hülsenkolbens 2 vorgesehene axiale Führungsbahn
23 mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist. Diese axiale Auslenkung aus der
Verriegelungsebene entspricht dem Hub des Hülsenkolbens 2.
[0027] Die axiale Führung des Hülsenkolbens 2, damit dieser nicht mitrotiert, kann durch
eine entlang des Außenwandung des Hülsenkolbens 2 ausgebildete Führungsbahn 23 realisiert
werden, die mit einer im Zylinder 11, 12 befestigten Kurvenrolle 6 in Eingriff steht.
Eine Wirkumkehr ist generell möglich, allerdings wird eine Schwächung der Zylinderlauffläche
durch eine längere Bahn nicht bevorzugt, so dass es sich anbietet, die Kurvenrolle
6 an der Zylinderwandung des Zylinders 11,12 zu haltern und die Führungsbahn 23 im
Hülsenkolben 2 vorzusehen. Diese Kurvenrolle 6 greift dann in die auf der Hülsenkolben-Manteltläche
ausgebildete Nut, die Führungsbahn 23, ein.
[0028] Die axiale Führung kann aber auch anders realisiert werden, beispielsweise über derart
ausgebildete Stifte oder dgl.
[0029] Andererseits wird der rotierende Zahnkranz 4 in der Wandung des Zylinders 11, 12
angeordnet und zwar zum Brennraum hin näher, als die Kurvenrolle 6. Der Zahnkranz
4 wird von einem Ritzel 5 angetrieben und trägt an seiner Innenseite eine weitere
Führungsrolle, die Kurvenrolle 7, die durch die Kulissenbahn 24 hindurch bewegt wird,
wodurch sie die Hubbewegung des Hülsenkolbens 2 im ebenen Abschnitt stoppt und in
den geneigten Abschnitten dichter an der Kolbenstirnfläche bewegt.
[0030] Für den Antrieb des Ritzels 5 sorgt eine mit der Kurbelwelle 9 mechanisch gekoppelte
Einrichtung, so dass Kurbelwelle 9 und Zahnkranz 4 miteinander zur Verdrehung gekoppelt
sind. Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass die Verzahnung von Ritzel 5 mit dem
Zahnkranz 4 zur Verdrehung des Zahnkranzes 4 auf halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt
ist.
[0031] Der Zahnkranz 4 läuft also mit halber Kurbelwellendrehzahl um, um so eine Hälfte
des Hülsenkolbenumfangs mit seiner Kurvenrolle 7 in der Kulissenbahn 24 zu einer Verriegelungstrecke
zu machen. Die andere Hälfte der Kulissenbahn 24 erlaubt die Auf- und Ab-Bewegung
des Hülsenkolbens 2, wobei die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn 24 des Hülsenkolbens
2 der Formel

[0032] folgt, wobei S der zurückgelegte Hubweg ist, und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung
(= Maximalhub / 2) und ϕ den Kurbelwinkel darstellen, so dass im Arbeits- und Auslasstakt
die Kurvenrolle 7 unbelastet in der Kurvenbahn, der Kulissenbahn 24 läuft, die in
einer entsprechenden Breite vorgesehen ist.
[0033] Beim Auslasstakt stützt sich der Hülsenkolben 2 auf den inneren Kolben 3 ab, während
beim Arbeitsschritt der Hülsenkolben 2 bei der Expansion der Brenngase auch auf den
inneren Kolben wirkt, also auf beide Kolben 2, 3 gemeinsam.
[0034] Die Fig. 2 zeigt eine seitliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz
4, der zwischen den Zylinderabschnitten drehbar ausgebildet ist, und dem Ritzel 5,
welches den Zahnkranz 4 antreibt.
[0035] Der etwas größere Punkt auf dem Zahnkranz 4 in der linken Hälfte symbolisiert die
aufgenommene Welle der Kurvenrolle 7.
[0036] In Fig. 3 ist eine weitere seitliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit
dem Zahnkranz 4 und dem Ritzel 5 dargestellt.
[0037] Fig.4 zeigt eine räumliche Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz
4 und dem Ritzel 5.
[0038] In Fig. 5 ist eine Schnittdarstellung des Zylinders 11, 12 mit dem Zahnkranz 4 und
dem Ritzel 5 in einer Draufsicht gezeigt, wobei hier die Kurvenrolle 7 dargestellt
ist.
[0039] Fig. 6 zeigt eine Schnittdarstellung des seitlich aufgeschnitten dargestellten Zylinders
11, 12 mit Hülsenkolben 2, einem in der Zylinderwandung eingelassenen rotierenden
Zahnkranz 4 mit seiner Kurvenrolle 7 und eine axiale Führungsbahn 23 mit ihrer Führungsrolle
6.
[0040] Hier sind ferner die Zusammenschaltung der Kurbelwelle 9 mit dem Pleuel 91 sowie
des Zahnriemens 8 mit dem Ritzel zu erkennen.
[0041] Die obere Absatzkante 22 des Hülsenkolbens 2 als Gegenlager zum inneren Kolben 3
kann auch alternativ verjüngend ausgestaltet werden, entscheidend für die Funktion
ist die Mitnahmemöglichkeit des Hülsenkolbens zum inneren Kolben.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 10
- Motorgehäuse
- 11
- erster Zylinderabschnitt / Zylinder
- 12
- zweiter Zylinderabschnitt / Zylinder
- 2
- Hülsenkolben
- 21
- obere Aussparung
- 22
- Absatzkante
- 23
- axiale Führungsbahn
- 24
- Kulissenbahn
- 25
- innere Aussparung
- 3
- kleiner/innerer Kolben
- 31
- Oberseite des kleinen Kolbens
- 4
- Zahnkranz
- 5
- Ritzel
- 6
- Führungsrolle
- 7
- Kurvenrolle
- 8
- Zahnriemen
- 9
- Kurbelwelle
- 91
- Pleuel (in Ansicht gedreht)
1. Inline-Doppelkolbenmotor mit einem Zylinder (11, 12), einem innerhalb des Zylinders
(11, 12) geführten Hülsenkolben (2), wobei der Hülsenkolben (2) eine innere Aussparung
(25) zur Aufnahme eines inneren Kolbens (3) und eine obere Aussparung (21) in der
Kolbenoberseite mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung (25) aufweist,
wobei sich eine Absatzkante (22) ausbildet, und einem innerhalb der inneren Aussparung
(25) angeordneten und vertikal beweglichen inneren Kolben (3) mit einer Oberseite
(31), wobei der innere Kolben (3) über ein Pleuel (91) mit einer Kurbelwelle (9) verbunden
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Zylinder zweigeteilt (11, 12) ausgebildet ist,
- der Hülsenkolben (2) eine axiale Führungsbahn (23) zur axialen Zwangsführung in
dessen seitlicher Wandung aufweist und der Zylinder (12) eine ortsfeste Führungsrolle
(6) aufweist, wobei die Führungsrolle (6) in der axialen Führungsbahn (23) angeordnet
ist, so dass der Hülsenkolben (2) unverdrehbar in horizontaler Richtung bewegbar ist,
- der Hülsenkolben (2) eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender
Distanz zum Verbrennungsraum umlaufende geschlossene Kulissenbahn (24) aufweist und
eine Kurvenrolle (7) vorgesehen ist, wobei die Kurvenrolle (7) in der Kulissenbahn
(24) des Hülsenkolbens (2) geführt angeordnet ist, und
- die Kurvenrolle (7) auf einem drehbar zwischen den übereinander angeordneten Zylinderabschnitten,
nämlich dem ersten (11) und dem zweiten Zylinderabschnitt (12), angeordneten Zahnkranz
(4) angeordnet ist, wobei der Zahnkranz (4) mit der darauf angeordneten Kurvenrolle
(7) mit der Kurbelwelle (9) in Verbindung steht, so dass entsprechend der Drehung
der Kurbelwelle (9) eine Verdrehung des Zahnkranzes (4) mit der darauf angeordneten
Kurvenrolle (7) in der Zylinderwandung (11, 12) erfolgt, wodurch der Hülsenkolben
(3) in dessen horizontaler Position durch Abfahren der Kulissenbahn (24) zumindest
abschnittsweise verfahren bzw. verfahrbar / freigegeben wird.
2. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verbindung zwischen der Kurbelwelle (9) und dem Zahnkranz (4) ein Ritzel (5) am
Zahnkranz (4) ist, die miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei das Ritzel (5)
über ein Übertragungsmittel mit der Kurbelwelle (9) drehverbunden angeordnet ist und
eine Drehbewegung der Kurbelwelle (9) in eine Drehbewegung des Zahnkranzes (4) überführt.
3. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Übertragungsmittel ein Zahnriemen (8) oder eine Steuerkette ist.
4. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Zahnkranz (4) in der Zylinderwandung (11) zum Brennraum hin näher angeordnet ist,
als die Führungsrolle (6) für die Axialführung.
5. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Verzahnung von Ritzel (5) mit dem Zahnkranz (4) zur Verdrehung des Zahnkranzes
(4) auf halber Kurbelwellendrehzahl ausgeführt ist.
6. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kulissenbahn (24) über die Hälfte der Zahnkranzumdrehung (4) gerade senkrecht
zur Kolbenachse ohne Neigung als Verriegelungsstrecke ausgebildet ist, während die
andere Hälfte für eine bestimmte Auf- und Ab-Bewegung des Hülsenkolbens (2) um die
in der Hülsenkolben-Umfangsfläche vorgesehene achsparallel verlaufende Führungsbahn
(23) mit axialen Richtungsanteilen geschwungen ist.
7. Inline-Doppelkolbenmotor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass
die axiale Höhenänderung der Kulissenbahn (24) des Hülsenkolbens (2) der Formel

folgt, wobei S der zurückgelegte Hubweg ist und L die Pleuellänge, R die Kurbelwellenkröpfung,
entsprechend dem Maximalhub dividiert durch 2, und ϕ den Kurbelwinkel darstellen.
8. Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Kraftübertragung des Hülsenkolbens (2) auf den inneren Kolben (3) bei Bewegung
des Hülsenkolbens (2) im oberen Bereich durch die aus dem Durchmesserunterschied zwischen
innerer Aussparung (25) und oberer Aussparung (21) gebildete Absatzkante (22) erfolgt.
9. Hülsenkolben (2) für einen Inline-Doppelkolbenmotor nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Hülsenkolben (2) eine innere Aussparung (25) zur Aufnahme eines inneren Kolbens
(3) und eine obere durch die Kolbenoberseite durchgängige Aussparung (21) in der Kolbenoberseite
mit einem geringeren Durchmesser als die innere Aussparung (25) aufweist, wobei sich
eine Absatzkante (22) ausbildet, eine axiale Führungsbahn (23) zur axialen Zwangsführung,
und eine auf dessen seitlicher Wandung angeordnete mit variierender Distanz zum Verbrennungsraum
umlaufende geschlossene Kulissenbahn aufweist.