[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Ionenquelle mit einer Mehrzahl von
einem Transport wenigstens eines Emissionsstoffs dienenden, insbesondere nadelförmigen
Elementen, welche in einer gemeinsamen Halterung angeordnet sind und an welche eine
Spannung anlegbar ist, wobei in Abstand von Austrittsenden der Elemente wenigstens
eine Gegenelektrode zur Ausbildung eines elektrischen Felds zwischen den gemeinsam
mit der Halterung eine Elektrode bildenden Elementen und der Gegenelektrode für eine
Beschleunigung der durch die Elemente emittierten Ionen des Emissionsstoffs vorgesehen
ist.
[0002] Eine derartige Ionenquelle wird beispielsweise als Antrieb einer Raumsonde oder eines
Satelliten eingesetzt bzw. dient allgemein als Emitter, bei welchem bei Anlegen einer
Spannung zwischen den einem Transport bzw. einem Ausbringen eines Emissionsstoffs
dienenden insbesondere nadelförmigen Elementen und einer Gegenelektrode der Emissionsstoff,
d.h. Ionen, emittiert werden, wie dies schematisch in Fig. 1 für eine Ionenquelle
gemäß dem Stand der Technik dargestellt ist. Bei dieser bekannten Ausführungsform
ist ein nadelförmiges Element 100 vorgesehen, welches mit einem Vorratsbehälter 101
zur Aufnahme des auszubringenden Emissionsstoffs bzw. Materials verbunden ist, wobei
bei der Ausführungsform gemäß Fig. 1 für ein Verflüssigen des zu emittierenden Stoffs
bzw. Materials schematisch eine Heizvorrichtung 102 angedeutet ist. Durch ein Anlegen
einer vergleichsweise hohen Spannung zwischen dem eine Elektrode bildenden Element
100, wobei zusätzlich eine Halterung 103 hiefür angedeutet ist, und einer Gegenelektrode
104, welche eine Durchtrittsöffnung 105 aufweist, wird ein Ausbringen von Material
ermöglicht, wie dies durch 106 angedeutet ist. Eine Spannungsquelle, welche beispielsweise
eine Spannung von höchstens 10 kV zur Verfügung stellt, ist mit 107 bezeichnet. Durch
ein Ausbringen des Materials unter dem angelegten hohen elektrischen Feld wird eine
Kraft erzeugt, welche beispielsweise zum Antrieb einer mit einer derartigen Ionenquelle
ausgestatteten Einrichtung, beispielsweise einem Satelliten oder einer Raumsonde herangezogen
werden kann.
[0003] Bei Vorsehen einer Mehrzahl von insbesondere nadelförmigen Elementen zum Ausbringen
des zu emittierenden Stoffs bzw. Materials ist es beispielsweise bekannt, eine Gegenelektrode
vorzusehen, welche gitterartig ausgebildet ist oder eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen,
insbesondere entsprechend der Anzahl und Positionierung der nadelförmigen Elemente
aufweist, um einen eine entsprechend größere räumliche Ausbreitung und/oder größere
Stromstärke aufweisenden Ionenstrahl zu erzeugen. Es ist unmittelbar einsichtig, dass
beispielsweise bei Verwendung einer gitterförmigen oder eine Mehrzahl von Durchtrittsöffnungen
aufweisenden Gegenelektrode insbesondere das Material der Gegenelektrode nicht sinnvoll
vor dem auszubringenden Material geschützt werden kann.
[0004] Weiters ist bei bekannten Ausbildungen sowohl mit lediglich einem im Wesentlichen
nadelförmigen Element als auch mit einer Vielzahl derselben oftmals nachteilig, dass
durch die Anordnung sowohl des ausbringenden Elements als auch der Gegenelektrode
ein nicht gleichmäßiges elektrisches Feld existiert, so dass eine gezielte Ausbringung
des zu emittierenden Materials insbesondere unter Schonung der Gegenelektrode nicht
bzw. nicht ohne Weiteres zur Verfügung gestellt werden kann.
[0005] Die vorliegende Erfindung zielt daher darauf ab, eine Ionenquelle der eingangs genannten
Art dahingehend weiterzubilden, dass die oben genannten Nachteile vermieden werden
und insbesondere eine Ionenquelle zur Verfügung gestellt wird, bei welcher die Mehrzahl
von insbesondere nadelförmigen Elementen jeweils im Wesentlichen dieselbe elektrische
Feldstärke wahrnimmt, um derart einen gleichmäßigen und gerichteten Strahl des auszubringenden
Stoffs bzw. Materials bereitstellen zu können.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgaben ist die erfindungsgemäße Ionenquelle im Wesentlichen
dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung eine die Mehrzahl von nadelförmigen Elementen umgebende, insbesondere
ringförmige Erhebung aufweist, an welche die an die Elemente angelegte Spannung angelegt
ist, und dass die Gegenelektrode die Halterung sowie die nadelförmigen Elemente in
Abstand umgibt und entsprechend der Positionierung derselben mit einer Durchtrittsöffnung
ausgebildet ist, welche zumindest der Abmessung der Erhebung der Halterung entspricht.
Dadurch, dass erfindungsgemäß die Halterung eine insbesondere ringförmige Erhebung
aufweist, welche die Mehrzahl von nadelförmigen Elementen umgibt, wobei neben den
nadelförmigen Elementen und der Halterung auch an die insbesondere ringförmige Erhebung
die Spannung unter Ausbildung der Elektrode angelegt ist, wird ermöglicht, dass die
ein Feld bzw. Array bildenden Elektroden jeweils einem elektrischen Feld ausgesetzt
sind, welches über die Erstreckung der flächigen Anordnung der insbesondere nadelförmigen
Elemente eine gleiche bzw. gleichmäßige Stärke aufweist. Unter Vorsehen eines derartigen
gleichmäßigen elektrischen Felds für die Vielzahl von insbesondere nadelförmigen Elementen
sowie durch Anordnung bzw. Ausbildung der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode mit
einer zumindest die Abmessung der Erhebung entsprechenden Abmessung der Durchtrittsöffnung
wird sichergestellt, dass ein gerichteter und einheitlicher Strahl des zu emittierenden
Stoffs bzw. Materials von der Mehrzahl der nadelförmigen Elemente ausgetragen wird
und somit ein gerichteter Antrieb zur Verfügung gestellt werden kann. Durch die gleichmäßige
Verteilung der elektrischen Feldstärke ist der Ionenemissionsstrom für jedes nadelförmige
Element innerhalb der flächigen Anordnung der Vielzahl von Elementen gleich bzw. vereinheitlicht,
wobei dies im Zusammenhang mit der Positionierung und Dimensionierung der Durchtrittsöffnung
der Gegenelektrode einen langfristigen effizienten Betrieb der erfindungsgemäßen Ionenquelle
ermöglicht. Durch die gleichmäßige Verteilung der elektrischen Feldstärke wird dementsprechend
eine Fokussierung der entstehenden Ionenstrahlen entlang der durch die Anordnung der
Mehrzahl von nadelförmigen Elementen als auch der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode
definierten Achse bzw. bevorzugten Ausbringrichtung des zu emittierenden Materials
zur Verfügung gestellt, so dass derart ein gerichteter Antrieb ermöglicht wird. Es
wird somit eine Streuung der geladenen Teilchen nach deren Ausbringen aus den insbesondere
nadelförmigen Elementen verringert, so dass von der bevorzugten Ausbringrichtung bzw.
Schub- oder Antriebsrichtung abweichende Komponenten abgeschwächt werden, so dass
auch weitere Elemente der erfindungsgemäßen Ionenquelle und insbesondere die Gegenelektrode
entsprechend geschützt werden können.
[0007] Für eine besonders einfache und zuverlässige Bereitstellung und insbesondere zur
Vermeidung von Verlusten bei Ausbildung des elektrischen Felds wird gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform vorgeschlagen, dass die Erhebung im Wesentlichen einstückig mit der
Halterung für die Elemente ausgebildet ist.
[0008] Um insbesondere über einen entsprechend größeren Bereich bzw. eine größere Fläche,
welche von der Mehrzahl der insbesondere nadelförmigen Elemente überdeckt wird, ein
gleichmäßiges elektrisches bzw. elektromagnetisches Feld mit im Wesentlichen parallel
zu der durch die Austrittsöffnungen der nadelförmigen Elemente gebildeten Ebene verlaufenden
Feldlinien zur Verfügung zu stellen, wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform
vorgeschlagen, dass die Erhebung an ihrer zu einem Inneren der Halterung gewandten
Seite mit einem abgesetzten und insbesondere zu einer Abstützfläche der nadelförmigen
Elemente im Wesentlichen parallelen Bereich ausgebildet ist. In diesem Zusammenhang
wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass der abgesetzte
Bereich eine Höhe aufweist, welche im Wesentlichen gleich der Höhe bzw. Länge der
auf der Halterung angeordneten nadelförmigen Elemente ist.
[0009] Zur Bereitstellung eines kontinuierlichen Feldlinienverlaufs insbesondere unter Berücksichtigung
der üblicherweise hohen angelegten Spannungen wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass
die Erhebung eine Dicke aufweist, welche etwa 5 und 30 %, insbesondere etwa 10 bis
25 % der Außenabmessungen der Erhebung beträgt, wie dies einer weiters bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Ionenquelle entspricht.
[0010] Zur weiteren Unterstützung eines gleichmäßig verlaufenden Feldlinienverlaufs wird
darüber hinaus bevorzugt vorgeschlagen, dass die Erhebung an ihrem von der Ebene der
Halterung vorragenden Ende abgerundet ausgebildet ist. Unter Berücksichtigung der
üblicherweise geringe Abmessungen aufweisenden nadelförmigen Elemente und der anzulegenden
hohen Spannungen wird darüber hinaus bevorzugt vorgeschlagen, dass die abgerundete
Oberfläche der Erhebung einen Radius von etwa 10 bis 30 % der Außenabmessungen der
Erhebung aufweist.
[0011] Um eine Vermeidung bzw. Verringerung von Beschädigungen an der Gegenelektrode, wie
dies durch den gerichteten Strahl des auszubringenden Materials unterstützt wird,
weiter zu begünstigen, wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen,
dass der Durchmesser der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode bei im Wesentlichen
kreisförmiger Anordnung der nadelförmigen Elemente und einer ringförmigen Ausbildung
der Erhebung die Außenabmessungen der Erhebung um wenigstens 25 %, insbesondere etwa
50 % übersteigt.
[0012] Im Zusammenhang mit einem derartigen Schutz der Gegenelektrode wird darüber hinaus
vorgeschlagen, dass der Abstand der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode von den
nadelförmigen Elementen wenigstens 50 %, insbesondere wenigstens 75 % der Außenabmessungen
der Erhebung beträgt, wie dies einer weiters bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Ionenquelle entspricht.
[0013] Die erfindungsgemäße Ausbildung der Ionenquelle durch Vorsehen einer die Mehrzahl
von nadelförmigen Elementen umgebenden insbesondere ringförmigen Erhebung zur Bereitstellung
eines gleichmäßigen elektrischen Felds mit den dadurch erzielbaren Vorteilen bei einem
Ausbringen des zu emittierenden Stoffs bzw. Materials, wie dies oben ausführlich erörtert
wurde, führt jedoch dazu, dass Elektronen außerhalb der Ionenquelle eine durch die
Gegenelektrode, welche mit einer entsprechend großen Durchtrittsöffnung versehen ist,
gegebenenfalls nicht vollständig abgeschirmte vergleichsweise hohe Spannung der insbesondere
nadelförmigen Elemente sehen bzw. erkennen, so dass diese Elektronen gegebenenfalls
mit hoher Energie auf die nadelförmigen Elemente auftreffen, wodurch ein Aufheizen
derselben bewirkt wird. Um ein derartiges Auftreffen von außerhalb der Ionenquelle
und insbesondere außerhalb der Gegenelektrode befindlichen Elektronen auf die insbesondere
nadelförmigen Elemente zu vermeiden, wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform
vorgeschlagen, dass auf der von der Halterung und den nadelförmigen Elementen abgewandten
Oberfläche der Gegenelektrode im Wesentlichen symmetrisch um die Durchtrittsöffnung
eine Mehrzahl von magnetischen Ablenkeinrichtungen, insbesondere Permanentmagneten
vorgesehen ist. Derart werden außerhalb der Gegenelektrode befindliche Elektronen
eingefangen und insbesondere an einem Durchtritt durch die Durchtrittsöffnung der
Gegenelektrode in Richtung zu den nadelförmigen Elementen gehindert.
[0014] In diesem Zusammenhang wird gemäß einer weiters bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen,
dass die Orientierung der magnetischen Ablenkeinrichtungen, insbesondere Permanentmagnete,
im Bereich der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode zur Ausbildung von Bereichen
mit wenigstens teilweise in sich geschlossenen Magnetfeldlinien gewählt ist. Derart
gelingt es, außerhalb der Gegenelektrode befindliche Elektronen in derart in sich
geschlossenen Magnetfeldlinien einzufangen und abzubremsen, so dass diese auf die
Gegenelektrode auf der von den insbesondere nadelförmigen Elementen abgewandten Oberfläche
auftreffen und von dieser absorbiert werden, ohne durch die Durchtrittsöffnung der
Gegenelektrode in Richtung zu den nadelförmigen Elementen eintreten zu können und
bei einem Auftreffen auf dieselben diese aufzuheizen.
[0015] Während bekannte Ausbildungen von Ionenquellen, wie dies beispielsweise in Fig. 1
dargestellt ist, beispielsweise mit Spannungen von höchstens 10 kV betrieben werden,
wird es durch die erfindungsgemäß vorgesehene Anordnung einer die Mehrzahl von nadelförmigen
Elementen umgebenden ringförmigen Erhebung sowie die entsprechende Positionierung
oder Anordnung der Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode unter Ausbildung eines gleichmäßigen
Feldlinienverlaufs möglich, entsprechend höhere Spannungen einzusetzen, um derart
höhere Ausstoßgeschwindigkeiten des zu emittierenden Stoffs bzw. Materials und derart
höhere Antriebskräfte zur Verfügung zu stellen. Erfindungsgemäß wird in diesem Zusammenhang
bevorzugt vorgeschlagen, dass die an die Halterung und die Elemente sowie die Erhebung
angelegte Spannung wenigstens 20 kV, insbesondere wenigstens 100 kV beträgt. Derart
wird es beispielsweise möglich, Ausstoßgeschwindigkeiten der Ionen zur Verfügung zu
stellen, welche um einen Faktor 10 über konventionellen Ionenquellen liegen, wie dies
beispielsweise in Fig. 1 angedeutet ist. Bei Vorsehen einer Spannung von einigen Megavolt
wird es möglich, einen spezifischen Impuls von über 100.000 s zur Verfügung zu stellen,
wobei derart vorhandener Treibstoff bzw. zu emittierendes Material sehr effizient
genutzt werden kann. In diesem Zusammenhang wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, eine
erfindungsgemäße Ionenquelle als Antrieb für eine Raumsonde, einen Satelliten oder
dgl. zu verwenden. Durch eine entsprechend effiziente Nutzung des Emissionsstoffs
bzw. Treibstoffs gelingt eine zuverlässige Versorgung einer derartigen Raumsonde bzw.
eines derartigen Satelliten über große Zeiträume unter Einsatz einer vergleichsweise
geringen Menge des für einen Antrieb vorzusehenden und durch die Ionenquelle zu emittierenden
Materials.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der beiliegenden Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Ionenquelle gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 2 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Ionenquelle, wobei das Detail der Anordnung der Mehrzahl von insbesondere nadelförmigen
Elementen in vergrößertem Maßstab in Fig. 2a dargestellt ist;
Fig. 3 in vergrößertem Maßstab eine schematische Darstellung der Anordnung der Mehrzahl
von insbesondere nadelförmigen Elementen sowie der Halterung und der die Elemente
umgebenen Erhebung als auch der Anordnung und Positionierung der Gegenelektrode entsprechend
der Ausbildung von
Fig. 2, wobei ergänzend Feldlinien des durch die erfindungsgemäße Ausbildung ausgebildeten
elektrischen Felds angedeutet sind; und
Fig. 4 eine schematische Draufsicht auf die Durchtrittsöffnung der Gegenelektrode,
wobei zusätzliche magnetische Ablenkeinrichtungen im Bereich der Durchtrittsöffnung
angedeutet sind.
[0017] In Fig. 2 ist allgemein mit 1 eine Ionenquelle bezeichnet, wobei insbesondere aus
Fig. 2a in größerem Maßstab deutlich ersichtlich ist, dass eine Mehrzahl von insbesondere
nadelförmigen Elementen 2 in einem Array bzw. Bereich angeordnet ist, wobei die nadelförmigen
Elemente 2 von einer insbesondere ringförmigen Erhebung 3 umgeben werden.
[0018] Wie dies insbesondere aus Fig. 3 deutlich ersichtlich werden wird, wird an die nadelförmigen
Elemente 2 sowie die ringförmige Erhebung 3 eine Spannung unter Ausbildung einer Elektrode
angelegt, wobei in Fig. 2 eine Gegenelektrode 4 gezeigt ist, welche entsprechend der
Anordnung und Positionierung der nadelförmigen Elemente 2 eine Durchtrittsöffnung
5 aufweist, durch welche ähnlich wie bei der Darstellung gemäß Fig. 1 des bekannten
Standes der Technik das durch die nadelförmigen Elemente 2 auszubringende Material
zur Bereitstellung eines Antriebs eines beispielsweise mit der Ionenquelle 1 ausgerüsteten
Satelliten ausgestoßen wird.
[0019] Die Ionenquelle 1 umfasst ein allgemein mit 6 bezeichnetes Gehäuse, wobei weitere
Details desselben für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich sind und somit nicht
näher erörtert werden.
[0020] Aus der schematischen Darstellung in vergrößertem Maßstab der Fig. 3 ist ersichtlich,
dass die Vielzahl von insbesondere nadelförmigen Elementen 2 von einer Halterung 7
getragen ist, wobei die ringförmige Erhebung 3 im Wesentlichen einstückig mit der
Halterung 7 ausgebildet ist, deren Kontur, wie dies nachfolgend noch näher ausgeführt
werden wird, durch eine dicke Linie in Fig. 3 angedeutet ist. Die im Wesentlichen
ringförmige Erhebung 3 ist zur einfacheren Herstellung sowie zur entsprechend einfachen
und zuverlässigen Anlegung der erforderlichen hohen Spannung von beispielsweise 100
kV oder mehr einstückig mit der Halterung 7 ausgebildet. Eine Versorgung sowohl der
durch die Halterung 7, die nadelförmigen Elemente 2 sowie die Erhebung 3 gebildeten
Elektrode als auch der Gegenelektrode 4 ist in Fig. 3 nicht näher dargestellt ist,
da sie an sich bekannt ist.
[0021] Ebenso ist in Fig. 3 der Vorrat an durch die insbesondere nadelförmigen Elemente
2 auszubringendem Material lediglich schematisch durch einen Behälter 8 angedeutet,
wobei das in dem Behälter 8 enthaltene Material beispielsweise ebenso wie bei der
Ausführungsform gemäß Fig. 1 entsprechend erwärmt bzw. erhitzt wird.
[0022] Aus Fig. 3 ist darüber hinaus ersichtlich, dass die im Wesentlichen ringförmige Erhebung
3 mit einem abgerundeten Bereich 9 ausgebildet ist, wobei die Kontur der Erhebung
3 zur Verdeutlichung mit einer verstärkten Umfangslinie dargestellt ist.
[0023] Darüber hinaus ist gezeigt, dass die Erhebung 3 in Richtung zu den insbesondere nadelförmigen
Elementen 2 mit einem abgesetzten Bereich bzw. einer Schulter 10 ausgebildet ist,
deren bzw. dessen Höhe im Wesentlichen der von der Halterung 7 vorragenden Höhe der
Elemente 2 entspricht.
[0024] Durch die spezielle Formgebung der Erhebung 3 wird es möglich, dass von der Vielzahl
von nebeneinander und beispielsweise ebenfalls kreisförmig angeordneten Elementen
2 trotz deren räumlicher Erstreckung ein gleichmäßiges bzw. gleichförmiges und im
Wesentlichen zu der Halterung 7 parallele Äquipotentialflächen aufweisendes elektrisches
bzw. elektromagnetisches Feld wahrgenommen wird. Derart kann von den Elementen 2 auszubringendes
Material im Wesentlichen gebündelt bzw. fokussiert in einem im Wesentlichen parallelen
Strahl ausgebracht werden.
[0025] Die spezielle Formgebung bzw. Ausbildung der Feldlinien, wie sie in Fig. 3 angedeutet
sind, wird darüber hinaus durch die Positionierung und Anordnung der Durchtrittsöffnung
5 der Gegenelektrode 4 unterstützt, wobei aufgrund der Tatsache, dass die Abmessungen
der Durchtrittsöffnung 5 mindestens den Abmessungen der Erhebung 3 entsprechen, sichergestellt
wird, dass selbst Randbereiche der Durchtrittsöffnung 5 nicht durch den von den Elementen
2 abgegebenen Materialstrom getroffen bzw. beaufschlagt werden.
[0026] Die Außenkontur dieses von der Vielzahl von nadelförmigen Elementen 2 abgegebenen
Materialstrahls ist durch eine strichlierte Linie 11 in Fig. 3 angedeutet.
[0027] In Fig. 3 ist gezeigt, dass zur Erzielung der gleichmäßigen Feldstärke die Dicke
d des im Wesentlichen bogenförmigen Bereichs 9 etwa 20 bis 25 % der mit R bezeichneten
Außenabmessung der Erhebung 3 beträgt.
[0028] Weiters ist in Fig. 3 angedeutet, dass der Abstand der Durchtrittsöffnung 5 von den
nadelförmigen Elementen 2 etwa 75 % der Außenabmessung R der Erhebung 3 beträgt. Ergänzend
ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass der Durchmesser D der Durchtrittsöffnung 5 der Gegenelektrode
etwa 150 % der Außenabmessung R der Erhebung 3 entspricht.
[0029] Durch eine derartige Wahl der Verhältnisse zwischen den einzelnen Abmessungen wird
das in Fig. 3 dargestellte optimierte elektrische Feld mit Äquipotentialflächen zur
Verfügung gestellt, welche insbesondere im Bereich über den insbesondere nadelförmigen
Elementen 2 gleichmäßig verlaufen, wie dies durch die parallele Anordnung der Äquipotentialflächen
sowie deren Parallelität zur Oberfläche der Halterung 7 bzw. den Austrittsöffnungen
der Elemente 2 angedeutet ist.
[0030] Anstelle der in Fig. 3 getrennten Ausbildung des bogenförmigen Bereichs 9 sowie des
abgesetzten Bereichs bzw. der Schulter 10 kann eine verlaufende Struktur der einzelnen
Teilbereiche der Erhebung 3 vorgesehen sein.
[0031] Aus der Darstellung gemäß Fig. 4 ist ersichtlich, dass an der Außenseite der Gegenelektrode
4 und insbesondere symmetrisch um die Durchtrittsöffnung 5 derselben verteilt eine
Mehrzahl von magnetischen Ablenkeinrichtungen, insbesondere eine Mehrzahl von mit
12 bezeichneten Permanentmagneten vorgesehen ist. Die Ausrichtung bzw. Anordnung dieser
Permanentmagnete 12 wird beispielsweise derart gewählt, dass im Wesentlichen in sich
geschlossene Feldlinien 13 erzeugt werden, wobei derartige in sich geschlossene magnetische
Feldlinien 13 bewirken, dass außerhalb der Gegenelektrode 4 befindliche Elektronen
eingefangen und abgebremst werden, so dass insbesondere ein Durchtritt derselben in
Richtung zu den Elementen 2 verhindert wird, wodurch ein Aufheizen dieser Elemente
2 vermieden werden kann.
[0032] Die magnetischen Ablenkeinrichtungen bzw. Permanentmagnete 12 sind in den Darstellungen
gemäß Fig. 2 und 3 zur Vereinfachung dieser Darstellungen nicht gezeigt.
[0033] Anstelle der in Fig. 4 gezeigten speziellen Anordnung einer Vielzahl von Permanentmagneten
12 können andere Ausbildungen bzw. Anordnungen von magnetischen Ablenkeinrichtungen
vorgesehen sein, welche einen Durchtritt von außerhalb der Gegenelektrode 4 befindlichen
Elektronen in Richtung zu den Elementen 2 verhindern.
1. Ionenquelle mit einer Mehrzahl von einem Transport wenigstens eines Emissionsstoffs
dienenden, insbesondere nadelförmigen Elementen (2), welche in einer gemeinsamen Halterung
(7) angeordnet sind und an welche eine Spannung anlegbar ist, wobei in Abstand von
Austrittsenden der Elemente (2) wenigstens eine Gegenelektrode (4) zur Ausbildung
eines elektrischen Felds zwischen den gemeinsam mit der Halterung eine Elektrode bildenden
Elementen (2) und der Gegenelektrode (4) für eine Beschleunigung der durch die Elemente
emittierten Ionen des Emissionsstoffs vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung (7) eine die Mehrzahl von nadelförmigen Elementen (2) umgebende, insbesondere
ringförmige Erhebung (3) aufweist, an welche die an die Elemente (2) angelegte Spannung
angelegt ist, und dass die Gegenelektrode (4) die Halterung (7) sowie die nadelförmigen
Elemente (2) in Abstand umgibt und entsprechend der Positionierung derselben mit einer
Durchtrittsöffnung (5) ausgebildet ist, welche zumindest der Abmessung (R) der Erhebung
(3) der Halterung (7) entspricht.
2. Ionenquelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) im Wesentlichen einstückig mit der Halterung (7) für die Elemente
(2) ausgebildet ist.
3. Ionenquelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) an ihrer zu einem Inneren der Halterung (7) gewandten Seite mit
einem abgesetzten und insbesondere zu einer Abstützfläche der nadelförmigen Elemente
(2) im Wesentlichen parallelen Bereich (10) ausgebildet ist.
4. Ionenquelle nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der abgesetzte Bereich (10) eine Höhe aufweist, welche im Wesentlichen gleich der
Höhe bzw. Länge der auf der Halterung (7) angeordneten nadelförmigen Elemente (2)
ist.
5. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) eine Dicke aufweist, welche etwa 5 und 30 %, insbesondere etwa 10
bis 25 % der Außenabmessungen (R) der Erhebung (3) beträgt.
6. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebung (3) an ihrem von der Ebene der Halterung (7) vorragenden Ende (9) abgerundet
ausgebildet ist.
7. Ionenquelle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die abgerundete Oberfläche (9) der Erhebung (3) einen Radius von etwa 10 bis 30 %
der Außenabmessungen (R) der Erhebung (3) aufweist.
8. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der Durchtrittsöffnung (5) der Gegenelektrode (4) bei im Wesentlichen
kreisförmiger Anordnung der nadelförmigen Elemente (2) und einer ringförmigen Ausbildung
der Erhebung (3) die Außenabmessungen (R) der Erhebung (3) um wenigstens 25 %, insbesondere
etwa 50 % übersteigt.
9. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand der Durchtrittsöffnung (5) der Gegenelektrode (4) von den nadelförmigen
Elementen (2) wenigstens 50 %, insbesondere wenigstens 75 % der Außenabmessungen (R)
der Erhebung (3) beträgt.
10. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der von der Halterung (7) und den nadelförmigen Elementen (2) abgewandten Oberfläche
der Gegenelektrode (4) im Wesentlichen symmetrisch um die Durchtrittsöffnung eine
Mehrzahl von magnetischen Ablenkeinrichtungen, insbesondere Permanentmagneten (12)
vorgesehen ist.
11. Ionenquelle nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Orientierung der magnetischen Ablenkeinrichtungen, insbesondere Permanentmagnete
(12), im Bereich der Durchtrittsöffnung (5) der Gegenelektrode (4) zur Ausbildung
von Bereichen mit wenigstens teilweise in sich geschlossenen Magnetfeldlinien (13)
gewählt ist.
12. Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die an die Halterung (7) und die Elemente (2) sowie die Erhebung (3) angelegte Spannung
wenigstens 20 kV, insbesondere 100 kV beträgt.
13. Verwendung einer Ionenquelle nach einem der Ansprüche 1 bis 12 als Antrieb für eine
Raumsonde, einen Satelliten oder dgl.