[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gargerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Gargeräten, also insbesondere bei Backöfen, Grills oder Mikrowellengeräten wird
häufig in der Gargerätetür ein Fenster vorgesehen, um es dem Anwender zu erlauben,
in das Geräteinnere zu schauen und dabei den Zustand und Fortgang des Garens zu beobachten
und zu beurteilen.
[0003] Dabei hat der Anwender häufig das Problem, dass er das Gargut nicht gut betrachten
kann, da der Blickwinkel seitlich und somit relativ flach auf das Gargut ist. Ferner
werden die Gargeräte häufig im Tiefeinbau unterhalb der Arbeitsfläche einer Küchenzeile
eingebaut, so dass das Fenster in etwa auf Knie- oder Oberschenkelhöhe einer davor
stehenden Person liegt, so dass diese Person nur dann eine halbwegs gute Sicht hat,
wenn sie sich erheblich vor das Fenster niederbeugt. Somit ergibt sich auch in der
Verbindung mit der Beleuchtung das Problem, dass der Anwender das Gargut nicht gut
betrachten kann.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Gargerät bereitzustellen, bei dem die
bekannten Nachteile beseitigt sind. Ferner soll die Lösung einfach und kostengünstig
herstellbar sein und im Garbetrieb des Geräts gut verwendbar sein.
[0005] Diese Aufgabe wird mit dem Gargerät der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Erfindungsgemäß weist ein Gargerät eine Gargerätemuffel, eine Gargerätetür und eine
Verglasung der Gargerätetür auf, wobei an der Verglasung ein optisches Element zur
Verbesserung der Sicht in die Gargerätemuffel vorgesehen ist. Das optische Element
arbeitet dabei bevorzugt mit Brechung des Lichts. Die Verbesserung der Sicht bedeutet
insbesondere, dass es dem Benutzer ermöglicht Bereiche der Muffel zu sehen, die er
von seinem gegebenen Blickpunkt aus sonst nicht oder nur schlechter sehen würde. Auch
kann dies die Vergrößerung von sonst schlecht sichtbaren Bereichen umfassen. Hierdurch
kann der Benutzer direkt und verbessert den Zustand und vor allem den Bräunungsgrad
des Garguts erkennen.
[0007] Weiterführend ist das Gargerät geeignet zum Einbau unterhalb der Arbeitsplatte einer
Küchenzeile. Dabei weist die Verglasung ein optisches Element auf, das eingerichtet
ist, einen schräg von oben auf die Verglasung der Gargerätetür und somit in das Muffelinnere
gerichteten Blick eines Betrachters so umzulenken, dass sich insbesondere der Blick
auf in dem Gargerät enthaltenes Gargut verbessert. Diese Ausführungsform ermöglicht
es bei einem Tiefeinbau des Gargeräts, dass der Anwender einen guten Einblick in das
Muffelinnere hat, ohne sich dabei übermäßig tief bücken zu müssen.
[0008] Insbesondere ist das optische Element eingerichtet, einen schräg von oben auf die
Verglasung und somit in das Muffelinnere gerichteten Blick eines Betrachters so umzulenken,
dass in dem Fall, dass zwei Gargutträger in benachbarten Führungen der Muffel befindlich
sind, der Blick des Betrachters auf einen weiter hinten liegenden Abschnitt des unteren
Gargutträgers trifft, als dies bei dem Blick ohne das optische Element gegeben wäre.
Gerade bei dem Einsatz von mehreren Gargutträgern ist der vertikale Spalt zwischen
ihnen häufig sehr gering, dass der Anwender sich bei dem Tiefeinbau des Gargeräts
praktisch auf das Niveau der Gargutträger herabbeugen muss, um einen Blick auf den
hinteren, also den geräteinnen, liegenden Bereich des unteren Gargutträgers zu erhalten.
[0009] Alternativ weist das Gargerät eine Verglasung der Gargerätetür mit einem optischen
Element auf, wobei in dem Fall, dass zwei Gargutträger in benachbarten Führungen der
Muffel befindlich sind, ein Blick eines Betrachters dessen Augen in vertikaler Richtung
in der Höhe des Abstands der Gargutträger liegen, durch das optische Element derart
nach unten abgelenkt wird, dass der Betrachter den Eindruck erhält, als ob er von
einer höher liegenden Position auf den unteren der Gargutträger blicken würde. Bei
dieser Variante, die sich für den Hocheinbau des Gargeräts besonders eignet, wird
der Blickwinkel des Benutzers für einen besseren Blick auf die Oberseite des Garguts
abgelenkt.
[0010] Bevorzugt ist das optische Element eingerichtet, dass in dem Fall, dass zwei Gargutträger
in benachbarten Führungen der Muffel befindlich sind und die Augen eines Betrachters
in vertikaler Richtung im Bereich des Abstands der Gargutträger liegen, einen von
dem Auge ausgehend gegen der Horizontalen ansteigenden Blickwinkel derart abzulenken,
dass er gegenüber der Horizontalen abfällt. Zusätzlich kann ein von dem Auge ausgehend
gegen der Horizontalen abfallender Blickwinkel derart abgelenkt werden, dass er gegenüber
den Horizontalen stärker abfällt. Hierbei ist anzumerken, dass der Betrachter nicht
zwingend den Eindruck erhalten muss, als ob er von einer höher liegenden Position
auf den unteren der Gargutträger blicken würde.
[0011] Bevorzugt ist in dem optischen Element zumindest ein Bereich der Vergrößerung der
Sicht vorgesehen. Insbesondere ist die Lage der Vergrößerung der Lage von zumindest
einem Gargut zugeordnet, das zweckgemäß auf einem Gargutträger in der Gargerätemuffel
aufgenommen ist. Hierdurch können gerade Personen mit schlechten Augen einen besseren
Blick auf das Gargut erhalten.
[0012] Insbesondere ist in dem optischen Element zumindest ein Abschnitt definiert, dessen
vertikale Höhe und Lage dem Abstand und der Lage von benachbarten Gargutträgeraufnahmen
der Gargerätemuffel zugeordnet ist, wobei am oberen Ende des Abschnitts eine erste
Strahlablenkung und an dessen unterem Ende eine zweite Strahlablenkung vorgesehen
ist und in dem dazwischen liegenden Zwischenbereich eine graduell zu- und/oder abnehmende
oder gleich bleibende Strahlablenkung vorgesehen ist. Bei einer gleich bleibenden
Strahlablenkung innerhalb eines der Abschnitte und einer identischen Strahlablenkung
in dem benachbarten Abschnitten oder bei allen Abschnitten wird ein durchgehender
Bereich identischer Abschnitte geschaffen. Als Gargutträgeraufnahme wird insbesondere
die Führung eines Backblechs an der Muffelwand bezeichnet. Da die Positionen der Gargutträger
durch die an der Muffel vorgesehenen Führungen bestimmt sind, kann für eine bestmögliche
Sicht auf das Gargut das optische Element auf dessen Position angepasst sein. Graduell
bedeutet insbesondere allmählich fortschreitend und ohne stufenförmige oder sprungartige
Veränderungen
[0013] Bevorzugt ist für zumindest zwei und insbesondere für jede der Gargutträgeraufnahmen
ein entsprechender Abschnitt definiert, so dass der Benutzer das Gargut, das auf zumindest
zwei Gargutträgern aufgenommen ist, gut betrachten kann.
[0014] Insbesondere wird der Strahlengang am oberen Ende eines jeden des zumindest einen
Abschnitts weniger stark abgelenkt als am unteren Ende desselben Abschnitts. Dieser
Strahlengang eignet sich insbesondere für den Tiefeinbau, um es dem Anwender zu ermöglichen
besser in den hinten gelegenen Bereich der Muffel zu blicken.
[0015] Weiterführend erstreckt sich das optische Element im Wesentlichen über die gesamte
Breite der den Blick in die Gargerätemuffel erlaubenden Verglasung der Gargerätetür
und die graduell zu- und/oder abnehmende Strahlablenkung ist in jeder Lage in Bezug
auf die Breite der Verglasung vorgesehen. Dabei muss die Ablenkung aber nicht über
die Breite konstant sein. Durch die beschriebene Breite des optischen Elements wird
vermieden, dass das optische Element innerhalb der Verglasung endet und ein entsprechender
Absatz oder eine Kante sichtbar ist.
[0016] Insbesondere weist die Verglasung eine Mehrfachverglasung auf und das optische Element
ist entlang einer Seite der Scheiben der Mehrfachverglasung angeordnet, die zu einer
anderen Scheibe der Mehrfachverglasung gerichtet ist. Da so das optische Element in
der Mitte der Sandwich-Konstruktion der Scheiben liegt, ist es vor Beschädigungen
oder Verschmutzungen gut geschützt. Wenn das optische Element in Form einer Kunststofffolie
auf die Scheibe geklebt ist, so eignet sich aufgrund der Temperaturbelastungen insbesondere
die Innenseite der Außenscheibe für das optische Element.
[0017] Weiterführend weist das optische Element eine Fresnel-Linse und/oder eine Gradientenindexlinse
und/oder eine Lochblendenoptik auf. Dabei kann das optische Element als eine in einer
der Scheiben vorgesehene Prägung ausgebildet sein oder das optische Element kann als
eine Folie mit einer Fresnel-Linse ausgeführt, die auf eine Scheibe der Verglasung
geklebt ist.
[0018] Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten
Ausführungsformen beispielhaft beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine frontale Ansicht eines Gargeräts mit Blick in das Muffelinnere,
- Fig. 2
- einen seitlichen Schnitt durch die Gargerätetür,
- Fig. 3
- den Strahlengang eines Blicks von vorne oben in das Innere der Gargerätemuffel und
- Fig. 4
- den Strahlengang eines Blicks von vorne mittig in das Innere der Gargerätemuffel.
[0019] Fig. 1 zeigt im geschlossenen Zustand ein Gargerät 1 mit einer Gargerätetür 10, die
schwenkend nach unten aufgeklappt werden kann. Der Blick in das Muffelinnere 20 zeigt
neben dem Ventilator an der linken und der rechten Seite jeweils eine Führung 30 in
der Gargutträger 31, 32 und 33 aufgenommen werden können. Als Gargutträger werden
insbesondere Backbleche oder Roste oder Grillgitter bezeichnet, auf denen Gargut platziert
werden kann.
[0020] Fig. 2 zeigt einen seitlichen Schnitt durch die Gargerätetür 10. Rechts ist die Außenscheibe
12 gezeigt, die an dem Rahmen 13 befestigt, insbesondere verklebt ist. Am Rahmen 13
ist das Scharnier 11 befestigt, mit dem die Tür in eine entsprechende Aufnahme der
Muffel eingehängt und dort befestigt werden kann. Die Innenscheibe 14 ist der Muffel
benachbart. An der Innenseite 12a der Außenscheibe 12, also der zur Muffel zeigenden
Seite, ist ein optisches Element 15 aufgeklebt. Dieses optische Element 15 ist eine
durchsichtige Kunststofffolie mit einer Prägung in Form einer Fresnel-Linse. Alternativ
kann die Folie auch auf der Außenseite 14b der Innenscheibe 14 vorgesehen sein. In
weiteren alternativen Ausführungsformen können zwischen der Außenscheibe 12 und der
Innenscheibe 14 weitere (nicht dargestellte) Zwischenscheiben vorgesehen sein. Auch
auf diesen Zwischenscheiben kann das optische Element 15 angebracht sein. Wie sich
aus Fig. 1 ergibt, hat die Außenscheibe ein Sichtfenster, bzw. einen Sichtbereich,
in welchem sie durchsichtig ist und der den Blick in den Muffelinnenraum freigibt.
Die Gargerätetür hat um das Sichtfenster zu allen Seiten umlaufend einen undurchsichtigen
Randbereich. Das optische Element erstreckt sich komplett über das Sichtfenster.
[0021] Gargeräte werden in der Küche an unterschiedlichen Stellen eingebaut. Zum einen ist
der Tiefeinbau üblich. Hierbei schließt die Oberseite des Gargeräts mit der Unterkante
der Arbeitsfläche ab. Bei einer üblichen Höhe der Arbeitsfläche von 85 bis 95 cm kann
das Sichtfenster beispielsweise in der Höhe von ca. 40 bis 60 cm liegen. Um bei geschlossener
Gargerätetür einen guten Blick in das Innere des Gargeräts zu haben, muss ein Anwender
sich also deutlich herabbeugen und wird dabei dennoch einen Blick von schräg oben
auf das Muffelinnere haben, wie dies mit dem Auge 90 in Fig. 3 gezeigt ist.
[0022] Daneben ist der Hocheinbau üblich. Dabei kann die Unterseite des Gargeräts in der
Höhe Arbeitsfläche oder darüber liegen, so dass der Anwender ohne ein Herunterbeugen
das Gargerät bedienen und hereinschauen kann. Insbesondere ist es dem Anwender möglich,
mit den Augen in der Höhe der Muffel zu sein, wie dies in Fig. 4 gezeigt ist.
[0023] Fig. 3 und Fig. 4 zeigen das Gargerät 1 jeweils in einer schematischen Seitenansicht.
Die Gargerätetür 10 ist als Rechteck vor dem Muffelinneren 20 gezeigt und aus Gründen
der Übersichtlichkeit sind die Außen- und Innenscheibe nicht gezeigt, sondern lediglich
das optische Element 15 bzw. 15'. An den Seitenwänden der Muffel befinden sich Führungen
30 (siehe Fig. 1) zur Aufnahme von Gargutträgern. Aus Gründen der Übersichtlichkeit
zeigen Fig. 3 und 4 lediglich die Gargutträger 31, 32 und 33, also insbesondere die
Backbleche, die in den Führungen 30 aufgenommen sind, als eine einfache Linie und
ohne die Führungen 30.
[0024] Fig. 3 zeigt den typischen Blickwinkel eines Betrachters in das Innere des Gargeräts
bei einem Tiefeinbau. Dabei beträgt der Blickwinkel in etwa 30° zur Vertikalen. In
der Muffel sind drei Gargutträger 31, 32 und 33 aufgenommen und Fig. 3 zeigt ferner
Bezugspunkte P1 bis P4. P1 bezeichnet die vordere Kante des oberen Gargutträgers 31.
Der Punkt P2 ergibt sich aus der gradlinigen Verlängerung von dem Auge 90 des Betrachters
über den Punkt P1 auf den darunter liegenden Gargutträger 32. Der Punkt P2 ist also
der am weitesten hinten gelegene Punkt des Gargutträgers 32, den der Betrachter von
der angegebenen Position sehen könnte, wenn an der Gargerätetür kein optisches Element
15 angebracht und somit der Blick des Betrachters dort nicht umgelenkt würde.
[0025] Das optische Element 15 lenkt aber den Blick des Betrachters ab. Dabei kann an jeder
Position in z-Richtung eine unterschiedliche Strahlablenkung des Lichts vorgesehen
sein. Es sind zwei Strahlengänge mit einer gepunkteten Linie eingezeichnet und der
dazwischen aufgespannte Winkel entspricht dem Blickwinkel des Betrachters auf den
mittleren Gargutträger 32. Der obere dieser Strahlengänge trifft zunächst auf das
optische Element 15 und wird dort so abgelenkt, dass er an dem Punkt P1 vorbei auf
den mittleren Gargutträger bei dem Punkt P3 trifft. Der Punkt P3 liegt deutlich weiter
hinten als der Punkt P2. Somit erhält der Betrachter durch die Strahlumlenkung einen
besseren Blick in das Innere des Gargeräts. Der untere eingezeichnete Strahlengang
trifft an einer anderen Stelle auf das optische Element 15 und wird dort so abgelenkt,
das er auf den Punkt P4 als der vorderen Kante des mittleren Gargutträgers 32 fällt.
Dazwischen liegende Strahlengänge des Blickwinkels treffen das optische Element in
dem Bereich mit der Höhe h. Dieser Bereich ist in diesem Sinne in seiner Lage und
Höhe der Lage der Gargutträger 31 und 32 zugeordnet. Dabei kann dieser Bereich, wie
in Fig. 3 gezeigt, vertikal gegen die Gargutträger versetzt sein. Auch muss die Höhe
h nicht identisch zu dem Abstand der Gargutträger 31 und 32 sein. Vielmehr ergibt
sich aus der gewünschten und im optischen Element realisierten Strahlablenkung eine
exakt vorgegebene Lage und Größe des Bereichs h.
[0026] Der einfallende obere Strahl hat eine winkelmäßige Ausrichtung α
1 und wird in den Winkel β
1 umgelenkt. Der einfallende untere Strahl hat eine winkelmäßige Ausrichtung α
2 und wird in den Winkel β
2 umgelenkt. Die Strahlablenkung lässt sich als das Verhältnis der ein- zu ausfallenden
Strahlen definieren. Aus Fig. 3 ergibt sich α
1 / β
1 > α
2/ β
2. Weiter oben liegende Anteile des Blickwinkels werden also stärker abgelenkt als
weiter unten liegende. Der besseren Verständlichkeit halber wird der Strahlengang
vom Auge des Betrachters aus definiert, wobei natürlich das Licht dem entgegen gesetzten
Weg folgt.
[0027] Unterhalb des mit h bezeichneten Bereichs kann ein weiterer Bereich definiert sein,
der ebenfalls eine entsprechende Strahlablenkung aufweist, um die Sicht auf den Gargutträger
33 zu verbessern. Dessen Strahlablenkung muss nicht identisch zu der des bereits beschriebenen
Bereichs h sein. Jedoch ist innerhalb jedem der Bereiche eine kontinuierlich und sukzessiv
ändernde Strahlablenkung vorgesehen. Am Übergang von dem mit h bezeichneten Bereich
zu darüber oder darunter liegenden Bereichen der Strahlablenkung ist eine sprunghafte
Veränderung der Ablenkung vorgesehen.
[0028] Fig. 4 zeigt die Variante für den Hocheinbau des Gargeräts, bei der es für den Benutzer
einfach ist, mit seinem Blick in der Höhe der Gargutträger zu sein. Bei dem Hocheinbau
wird ein anderes optisches Element 15' verwendet, das eine deutlich unterschiedliche
Strahlablenkung aufweist. Auch hier ist ein Bereich h' definiert, der in seiner Höhe
und Lage den Gargutträgern 31 und 32 zugeordnet ist, aber in seiner Höhe und der vertikalen
Lage nicht identisch zu der des Gargutträgers sein muss.
[0029] Zunächst wird der Fall betrachtet, dass kein optisches Element 15' vorhanden wäre.
In diesem Fall könnte der Betrachter von gegebenen Blickpunkt aus den gesamten Gargutträger
32 betrachten. Jedoch ist der Blickwinkel fast horizontal, so dass er gerade in dem
Fall keinen guten Blick hat, dass Gargut auf dem Träger platziert ist, da er dann
praktisch nur den vorderen Bereich und nicht die Oberseite sehen würde.
[0030] Durch das optische Element h' wird der Strahlengang des Blickwinkels abgelenkt. Ein
Strahlengang, der mit dem Winkel α
1 zur Horizontalen das Auge trifft, wird so abgelenkt, dass er mit dem Winkel β
1 in das Muffelinnere gelenkt wird. Diese Strahlumlenkung, die einen Strahl mit einem
ansteigenden Winkel zur Horizontalen in einen abfallenden wandelt, kann nicht als
eine klassische Brechung betrachtet werden, sondern eher als eine Reflektion an einer
in etwa horizontalen Grenz- oder Reflektionsfläche. Ein Strahlengang, der im Winkel
a
2 das Auge des Betrachters trifft, wird im Winkel β
2 in das Muffelinnere geleitet. Der Betrachter erhält den Eindruck, als ob er im Winkel
von β
1 bis β
2 das Gargut betrachten würde. Dieser Winkelbereich ist eine Ansicht schräg von oben,
und so kann der Anwender das Gargut besser betrachten. Da es beim Garen gerade häufig
auf die Oberseite ankommt und deren Bräunungsgrad, kann der Anwender hierüber einen
deutlich besseren Eindruck über den Garzustand erhalten.
[0031] Vorstehend wurde in Bezug auf Fig. 3 und Fig. 4 die Strahlumlenkung betrachtet. Zusätzlich
oder alternativ kann über das optische Element eine Vergrößerung des Garguts erzielt
werden. Dies kann zunächst darüber geschehen, dass der Abschnitt h oder h' in der
Breite größer gewählt wird als der zugehörige Abstand der Gargutträger. Da die Höhe
des Sichtfensters in Bezug zu der Anzahl der Gargutträger steht, kann auf diese Weise
nicht für jeden Gargutträger ein gleichartiger Vergrößerungseffekt erzielt werden,
sondern dieses Mittel wird bspw. für einen mittleren Gargutträger eingesetzt. Auch
kann innerhalb eines gegebenen Bereichs h oder h' die Strahlumlenkung derartig unterschiedlich
sein, dass bspw. der mittlere Bereich vergrößert dargestellt wird.
[0032] Vorstehend wurde die Strahlablenkung in vertikaler Richtung, also z-Richtung (siehe
Fig. 3) betrachtet. Ebenfalls in y-Richtung kann eine Variation der Strahlablenkung
realisiert werden. Dadurch kann beispielsweise eine Vergrößerung von speziellen Bereichen
erzielt werden. Eine dabei entstehende Verzerrung des Bildes kann ggf. akzeptiert
werden, da es bei der Überprüfung des Garzustands nicht auf die konkrete Form des
Garguts, sondern i.d.R. vielmehr auf denen Bräunungsgrad ankommt.
[0033] Als optisches Element kann bspw. eine Fresnel-Linse verwendet werden. Auch können
refraktive optische Elemente (ROE) oder diffraktive optische Elemente (DOE) eingesetzt
werden. ROEs können als Mikrolinsen oder Mikrolinsenarrays betrachtet werden und hiermit
sind praktisch beliebige refraktive Strukturen erzielbar. Auch sind mehrlagige Frensnelsche
Elemente für eine komplexere Strahlablenkung möglich.
[0034] DOE sind häufig optische Elemente als Glasträger, bei denen mittels Photolitographie
Mikrostrukturen aufgebracht wurden. Mittels Diffraktion, also mittels Beugung der
Strahlen kann der Lichtstrahl in der gewünschten Art umgelenkt werden. Da die Beugung
von der Wellenlänge des Lichts abhängt, sollte bevorzugt monochromatisches Licht zur
Muffelbeleuchtung verwendet werden.
[0035] Ferner kann als optisches Element eine Gradientenoptik verwendet werden. Dabei wird
der Brechungsindex in Abhängigkeit der Lage innerhalb des optischen Elements variiert,
und so wird eine lageabhängige Veränderung der Strahlablenkung erzielt. Die Gradientenoptik
kann durch lonenaustausch erzielt werden, bei dem ein natriumhaltiges Glas in Kontakt
mit flüssigem Lithium kommt und durch Diffusion lageabhängig ein Teil der Na
+-lonen gegen Li
+-lonen ausgetauscht wird.
1. Gargerät (1) mit einer Gargerätemuffel (5), einer Gargerätetür (10) und einer Verglasung
(12, 14) der Gargerätetür dadurch gekennzeichnet, dass an der Verglasung ein optisches Element (15, 15') zur Verbesserung der Sicht in die
Gargerätemuffel (20) vorgesehen ist.
2. Gargerät (1) mit einer Gargerätemuffel (5), einer Gargerätetür (10) und einer Verglasung
(12, 14) der Gargerätetür zum Einbau unterhalb der Arbeitsplatte einer Küchenzeile,
wobei die Verglasung ein optisches Element (15, 15') aufweist, das eingerichtet ist,
einen schräg von oben auf die Verglasung der Gargerätetür und somit in das Muffelinnere
gerichteten Blick eines Betrachters so umzulenken, dass sich der Blick auf in dem
Gargerät enthaltenes Gargut verbessert.
3. Gargerät gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das optische Element (15) eingerichtet ist, einen schräg von oben auf die Verglasung
und somit in das Muffelinnere gerichteten Blick eines Betrachters so umzulenken, dass
in dem Fall, dass zwei Gargutträger (31, 32) in benachbarten Führungen der Muffel
(20) befindlich sind, der Blick des Betrachters auf einen weiter hinten liegenden
Abschnitt des unteren Gargutträgers (32) trifft, als dies bei dem Blick ohne das optische
Element (15) gegeben wäre.
4. Gargerät (1) mit einer Gargerätemuffel (5) und einer Gargerätetür (10) und einer Verglasung
(12, 14) der Gargerätetür dadurch gekennzeichnet, dass die Verglasung ein optische Element (15') aufweist, wobei in dem Fall, dass zwei
Gargutträger (31, 32) in benachbarten Führungen der Muffel (20) befindlich sind, ein
Blick eines Betrachters dessen Augen in vertikaler Richtung in der Höhe des Abstands
der Gargutträger liegen, durch das optische Element (15') derart nach unten abgelenkt
wird, dass der Betrachter den Eindruck erhält, als ob er von einer höher liegenden
Position auf den unteren (32) der Gargutträger blicken würde.
5. Gargerät gemäß Anspruch 1 oder 4, wobei das optische Element (15) eingerichtet ist,
dass in dem Fall, dass zwei Gargutträger (31, 32) in benachbarten Führungen der Muffel
(20) befindlich sind und die Augen eines Betrachters in vertikaler Richtung im Bereich
des Abstands der Gargutträger liegen, einen von dem Auge ausgehend gegen der Horizontalen
ansteigenden Blickwinkel derart abzulenken, dass er gegenüber der Horizontalen abfällt
und/oder einen von dem Auge ausgehend gegen der Horizontalen abfallenden Blickwinkel
derart abzulenken, dass er gegenüber den Horizontalen stärker abfällt.
6. Gargerät gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem optischen Element (15, 15') zumindest ein Bereich der Vergrößerung der Sicht
vorgesehen ist, wobei insbesondere dessen Lage der Lage zumindest eines Garguts zugeordnet
ist, das zweckgemäß auf einem Gargutträger in der Gargerätemuffel aufgenommen ist.
7. Gargerät gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in dem optischen Element (15, 15') zumindest ein Abschnitt definiert ist, dessen
vertikale Höhe (h, h') und Lage dem Abstand und der Lage von benachbarten Gargutträgeraufnahmen
der Gargerätemuffel zugeordnet ist, wobei am oberen Ende des Abschnitts eine erste
Strahlablenkung und an dessen unterem Ende eine zweite Strahlablenkung vorgesehen
ist und in dem dazwischen liegenden Zwischenbereich eine graduell zu- und/oder abnehmende
oder gleichbleibende Strahlablenkung vorgesehen ist.
8. Gargerät gemäß Anspruch 7, wobei für zumindest zwei und insbesondere für jede der
Gargutträgeraufnahmen ein entsprechender Abschnitt definiert ist.
9. Gargerät gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei der Strahlengang am oberen Ende eines jeden
des zumindest einen Abschnitts weniger stark abgelenkt wird als am unteren Ende desselben
Abschnitts.
10. Gargerät gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei das optische Element (15,
15') sich im Wesentlichen über die gesamte Breite der den Blick in die Gargerätemuffel
erlaubenden Verglasung der Gargerätetür erstreckt und insbesondere die graduell zu-
und/oder abnehmende Strahlablenkung eines der Ansprüche 7 bis 9 in jeder Lage in Bezug
auf die Breite der Verglasung vorgesehen ist.
11. Gargerät gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Verglasung eine Mehrfachverglasung (12, 14) aufweist und das optische Element
(15, 15') entlang zumindest einer Seite (12a, 14b) der Scheiben der Mehrfachverglasung
angeordnet ist, die zu einer anderen Scheibe (14, 12) der Mehrfachverglasung gerichtet
ist.