Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Brennstoffeinspritzventil, insbesondere einen Injektor
für Brennstoffeinspritzanlagen von Brennkraftmaschinen. Speziell betrifft die Erfindung
das Gebiet der Injektoren für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden, selbstzündenden
Brennkraftmaschinen.
[0002] Aus der
DE 101 23 218 A1 ist ein Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten bekannt. Das bekannte Ventil weist einen
Piezoaktor zur Betätigung eines Ventilglieds auf, wobei das Ventilglied bei einer
Betätigung aus einem Ventilkörper hinaus bewegt wird. Zwischen dem Piezoaktor und
dem Ventilglied ist eine Hubsteuerung ausgebildet, wobei das Ventil einen mechanischen
Anschlag zur Begrenzung des Hubes des Ventilglieds aufweist. Das Ventilglied weist
eine Schulter auf, an welcher die Anschlageinrichtung anliegt. Das Ventilglied wird
von dem Piezoaktor direkt, das heißt unmittelbar mechanisch, betätigt, so dass eine
Hubsteuerung des Ventilglieds vorliegt.
[0003] Das aus der
DE 101 23 218 A1 bekannte Ventil zum Steuern von Flüssigkeiten hat den Nachteil, dass nur in der Anschlagstellung,
in der über den mechanischen Anschlag der Hub des Ventilglieds auf einen bestimmten
Hub begrenzt und somit eingestellt ist, ein definierter Öffnungsquerschnitt und somit
bei Berücksichtigung der weiteren Parameter, insbesondere der Öffnungsdauer, eine
definierte Brennstoffmenge einspritzbar ist. Die Öffnungs- und Schließbewegungen sind
demgegenüber weniger bestimmt, so dass sich gerade bei kurzen Betätigungsdauern vergleichsweise
große Variationen in der dosierten Flüssigkeitsmenge ergeben können. Die Dosierung
von vergleichsweise kleinen Brennstoffmengen ist daher mit großen Abweichungen beziehungsweise
Schwankungen behaftet.
Offenbarung der Erfindung
[0004] Das erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil mit den Merkmalen des Anspruchs 1
hat den Vorteil, dass eine verbesserte Dosierung von Brennstoff ermöglicht ist. Insbesondere
können sowohl vergleichsweise große als auch vergleichsweise kleine Brennstoffmengen
mit hoher Genauigkeit beziehungsweise geringer Schwankung dosiert werden.
[0005] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
des im Anspruch 1 angegebenen Brennstoffeinspritzventils möglich.
[0006] Der Aktor des Brennstoffeinspritzventils dient zum zumindest mittelbaren Betätigen
der Düsennadel. Hierunter ist eine direkte oder eine mittelbare Betätigung der Düsennadel
zu verstehen. Der Aktor kann insbesondere als piezoelektrischer Aktor ausgestaltet
sein. Speziell in diesem Fall ist es vorteilhaft, dass der Aktor die Düsennadel mittels
eines Kopplerelements betätigt, das eine Hubübersetzung von dem Aktor zur Düsennadel
ermöglicht. Speziell kann dadurch ein vergleichsweise geringer Hub des Aktors, der
aber mit großer Kraft erfolgt, in einen größeren Hub der Düsennadel übersetzt werden.
Solch ein Kopplerelement kann auch zur Temperaturausdehnungskompensation dienen.
[0007] Vorteilhaft ist es, dass an dem Ende des Düsenkörpers ein erster Spritzlochkreis,
der das erste Spritzloch umfasst, und ein zweiter Spritzlochkreis, der das zweite
Spritzloch umfasst, vorgesehen sind, dass die Spritzlöcher des ersten Spritzlochkreises
bezüglich der Längsachse der Düsennadel auf einer ersten Höhe angeordnet sind und
dass die Spritzlöcher des zweiten Spritzlochkreises bezüglich der Längsachse der Düsennadel
auf einer zweiten Höhe angeordnet sind. Bei dem ersten Hub der Düsennadel, der kleiner
als der zweite Hub der Düsennadel ist, werden die Spritzlöcher des ersten Spritzlochkreises
freigegeben. Hierdurch kann Brennstoff über die Spritzlöcher des ersten Spritzlochkreises,
beispielsweise in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt werden. Erfolgt
eine Betätigung der Düsennadel mit mindestens dem zweiten Hub, dann werden die Spritzlöcher
des zweiten Spritzlochkreises freigegeben. Hierdurch kann Brennstoff sowohl über die
Spritzlöcher des ersten Spritzlochkreises als auch über die Spritzlöcher des zweiten
Spritzlochkreises beispielsweise in den Brennraum einer Brennkraftmaschine eingespritzt
werden. Hierdurch kann die eingespritzte Brennstoffmenge mit hoher Genauigkeit vorgegeben
werden. Speziell kann eine reduzierte Brennstoffmenge mit hoher Genauigkeit eingespritzt
werden, wenn beispielsweise durch einen geeigneten Hub der Düsennadel nur die Spritzlöcher
des ersten Spritzlochkreises freigegeben werden.
[0008] Vorteilhaft ist es auch, dass die Düsennadel einen topfförmigen Ventilschließkörper
aufweist, der in einem geschlossenen Zustand das Ende des Düsenkörpers umfänglich
umschließt und dass im geschlossenen Zustand eine Innenseite des topfförmigen Ventilschließkörpers
mit einer Außenseite des Düsenkörpers zusammenwirkt und das erste Spritzloch beziehungsweise
die Spritzlöcher des ersten Spritzlochkreises sowie das zweite Spritzloch beziehungsweise
die Spritzlöcher des zweiten Spritzlochkreises verschließt. Hierbei ist es ferner
vorteilhaft, dass die Innenseite des topfförmigen Ventilschließkörpers als zylindermantelförmige
Innenseite ausgestaltet ist und dass die Außenseite des Endes des Düsenkörpers als
zylindermantelförmige Außenseite ausgestaltet ist. Hierdurch ist in vorteilhafter
Weise ein präzises Öffnen und Schließen der Spritzlöcher möglich. Vorteilhaft ist
es hierbei außerdem, dass die Düsennadel mit ihrem topfförmigen Ventilschließkörper
entlang der Längsachse an der Außenseite des Endes des Düsenkörpers geführt ist. Hierdurch
ist durch das Zusammenwirken des topfförmigen Ventilschließkörpers mit der Außenseite
des Endes des Düsenkörpers zugleich eine vorteilhafte Führung der gesamten Düsennadel
in Bezug auf den Düsenkörper gewährleistet.
[0009] Vorteilhaft ist es, dass das Ende des Düsenkörpers zumindest im Wesentlichen hohlzylinderförmig
ausgestaltet ist und dass ein Innendurchmesser des hohlzylinderförmigen Endes des
Düsenkörpers größer ist als ein Nadeldurchmesser eines durch das hohlzylinderförmige
Ende des Düsenkörpers geführten Nadelabschnitts der Düsennadel. Hierdurch kann eine
vorteilhafte Führung des Brennstoffs zu den Spritzlöchern realisiert werden. Speziell
kann hierbei ein großer Durchflussquerschnitt verwirklicht werden, so dass beim Freigeben
der Spritzlöcher rasch ein optimales Strahlbild realisiert ist.
[0010] In vorteilhafter Weise erstrecken sich das erste Spritzloch beziehungsweise die Spritzlöcher
des ersten Spritzlochkreises und/oder das zweite Spritzloch beziehungsweise die Spritzlöcher
des zweiten Spritzlochkreises zumindest näherungsweise senkrecht zu der Längsachse
der Düsennadel durch das Ende des Düsenkörpers. Hierdurch kann insbesondere bei luftverdichtenden,
selbstzündenden Brennkraftmaschinen eine optimale Verteilung des Brennstoffs im Brennraum
erzielt werden.
[0011] Außerdem ist es vorteilhaft, dass die Düsennadel als nach außen öffnende Düsennadel
ausgestaltet ist. Ferner ist es vorteilhaft, dass eine Betätigungsrichtung des Aktors
gleichgerichtet zu einer Öffnungsrichtung der Düsennadel ist. Hierdurch kann eine
Einrichtung zur Hubumkehr eingespart werden beziehungsweise ein gegebenenfalls vorgesehenes
Kopplerelement kann einfacher ausgestaltet werden.
[0012] Falls ein Kopplerelement vorgesehen ist, dann ist es ebenfalls vorteilhaft, dass
ein Aktorraum vorgesehen ist, in dem der Aktor angeordnet ist, dass ein Brennstoffzulauf
vorgesehen ist, der in den Aktorraum führt und dass ein mit dem Aktorraum verbundener
Kopplerraum vorgesehen ist, in dem das Kopplerelement angeordnet ist. Hierdurch kann
der Aktor in einem Aktorraum angeordnet werden, in dem sich im Betrieb unter hohem
Druck stehender Brennstoff befindet. Je nach Anwendungsfall kann hierdurch ein Kraftausgleich
erzielt werden. Möglich ist es allerdings auch, dass ein Aktorraum vorgesehen ist,
in dem der Aktor angeordnet ist, dass ein Kopplerraum vorgesehen ist, in dem das Kopplerelement
angeordnet ist, dass eine Dichtung vorgesehen ist, die den Aktorraum gegenüber dem
Kopplerraum abdichtet und dass ein Leckagerücklauf vorgesehen ist, der in den Aktorraum
mündet. Bei dieser Ausgestaltung ist die Anordnung des Aktors in einem druckentlasteten
Aktorraum möglich. Hierdurch verringern sich die Anforderungen an den Aktor beziehungsweise
ein Aktormodul mit dem Aktor, da keine Hochdruckbeständigkeit erforderlich ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nachfolgenden Beschreibung
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen, in denen sich entsprechende Elemente
mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen sind, näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung und
Fig. 2 ein Brennstoffeinspritzventil in einer auszugsweisen, schematischen Schnittdarstellung
entsprechend einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Ausführungsformen der Erfindung
[0014] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 der
Erfindung in einer schematischen, auszugsweisen Schnittdarstellung. Das Brennstoffeinspritzventil
1 kann insbesondere als Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen von luftverdichtenden,
selbstzündenden Brennkraftmaschinen dienen. Ein bevorzugter Einsatz des Brennstoffeinspritzventils
1 besteht für eine Brennstoffeinspritzanlage mit einem Common-Rail, das Brennstoff
unter hohem Druck speichert und zu mehreren Brennstoffeinspritzventilen 1 führt. Das
erfindungsgemäße Brennstoffeinspritzventil 1 eignet sich jedoch auch für andere Anwendungsfälle.
[0015] Das Brennstoffeinspritzventil 1 weist ein Gehäuse 2 auf, das mehrteilig ausgestaltet
sein kann. Das Gehäuse 2 umfasst einen Düsenkörper 3, der beispielsweise über eine
Düsenspannmutter mit weiteren Teilen des Gehäuses 2 verbunden sein kann. In dem Düsenkörper
3 ist zumindest abschnittsweise eine Düsennadel 4 angeordnet. Außerdem ist innerhalb
des Gehäuses 2 ein Aktorraum 5 ausgestaltet, in dem ein Aktor 6 angeordnet ist. Der
Aktor 6 kann insbesondere als piezoelektrischer Aktor 6 ausgestaltet sein. Der Aktor
6 stützt sich einerseits an einer Stützplatte 7 ab, die auf geeignete Weise mit dem
Gehäuse 2 verbunden ist. Die Stützplatte 7 bildet somit eine bezüglich des Gehäuses
2 ortsfeste Abstützung 7 für den Aktor 6. Andererseits ist an den Aktor 6 ein Kopplerelement
8 angefügt. Durch Betätigen des Aktors 6 dehnt sich dieser in einer Betätigungsrichtung
9 aus, so dass ein Hub des Aktors 6 in der Betätigungsrichtung 9 auf das Kopplerelement
8 übertragen wird.
[0016] In diesem Ausführungsbeispiel betätigt der Aktor 6 die Düsennadel 4 mittels des Kopplerelements
8. Das Kopplerelement 8 kann hierbei insbesondere eine Temperaturausdehnungskompensation
ermöglichen. Je nach Anwendungsfall kann das Kopplerelement 8 auch eine Hubübersetzung
von dem Aktor 6 zur Düsennadel 4 ermöglichen. Je nach Ausgestaltung des Brennstoffeinspritzventils
1 kann das Kopplerelement 8 auch entfallen. Speziell ist auch eine direkte Betätigung
der Düsennadel 4 durch den Aktor 6 möglich.
[0017] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Düsennadel 4 als nach außen öffnende Düsennadel
4 ausgestaltet. Eine Öffnungsrichtung 10 der Düsennadel 4 ist hierbei gleichgerichtet
zu der Betätigungsrichtung 9 des Aktors 6.
[0018] Somit kann bei dem Brennstoffeinspritzventil 1 eine Ansteuerung der Düsennadel 4
ohne Bewegungsumkehr erfolgen. Zum Betätigen der Düsennadel 4 in der Öffnungsrichtung
10 kann hierdurch der Aktor 6 geladen werden. Eine inverse Ansteuerung des Aktors
6 ist somit nicht erforderlich.
[0019] An einem Ende 15 der Düsennadel 4 sind ein erstes Spritzloch 16 und ein zweites Spritzloch
17 ausgestaltet. Das erste Spritzloch 16 und das zweite Spritzloch 17 sind entlang
einer Längsachse 18 der Düsennadel 4 voneinander beabstandet. Das erste Spritzloch
16 ist auf einer ersten Höhe 19 angeordnet. Das zweite Spritzloch 17 ist auf einer
zweiten Höhe 20 angeordnet. Die erste Höhe 19 und die zweite Höhe 20 sind hierbei
in Bezug auf die Längsachse 18 bestimmt. Ferner sind weitere Spritzlöcher 21, 22 vorgesehen,
von denen neben den Spritzlöchern 16, 17 nur die Spritzlöcher 21, 22 dargestellt sind.
Das erste Spritzloch 16, das Spritzloch 21 und weitere Spritzlöcher sind auf der ersten
Höhe 19 angeordnet und Teil eines ersten Spritzlochkreises 16, 21. Das zweite Spritzloch
17, das Spritzloch 22 und weitere Spritzlöcher sind auf der zweiten Höhe 20 angeordnet
und Teil eines zweiten Spritzlochkreises 17, 22.
[0020] Ab einem ersten Hub 23 der Düsennadel 4 gibt die Düsennadel 4 die Spritzlöcher 16,
21 des ersten Spritzlochkreises 16, 21 frei. Ab einem zweiten Hub 24 der Düsennadel
4 gibt die Düsennadel 4 die Spritzlöcher 17, 22 des zweiten Spritzlochkreises 17,
22 frei.
[0021] In diesem Ausführungsbeispiel weist die Düsennadel 4 einen topfförmigen Ventilschließkörper
30 auf. Im geschlossenen Zustand umschließt der topfförmige Ventilschließkörper 30
das Ende 15 des Düsenkörpers 3 umfänglich. Eine Innenseite 31 des topfförmigen Ventilschließkörpers
30 wirkt hierbei mit einer Außenseite 32 des Düsenkörpers 3 zusammen. Hierdurch verschließt
der topfförmige Ventilschließkörper 30 im geschlossenen Zustand die Spritzlöcher 16,
21 des ersten Spritzlochkreises 16, 21 und die Spritzlöcher 17, 22 des zweiten Spritzlochkreises
17, 22.
[0022] Das Ende 15 des Düsenkörpers 3 ist hohlzylinderförmig ausgestaltet. Hierbei ist ein
Innendurchmesser 33 des hohlzylinderförmigen Endes 15 des Düsenkörpers 3 größer als
ein Nadeldurchmesser 34 eines durch das hohlzylinderförmige Ende 15 des Düsenkörpers
3 geführten Nadelabschnitts 35 der Düsennadel 4. Hierdurch ist zwischen dem Düsenkörper
3 und der Düsennadel 4 ein ringförmiger Brennstoffspalt 36 ausgebildet, über den Brennstoff
zu den Spritzlöchern 16, 17, 21, 22 der beiden Spritzlochkreise geführt wird.
[0023] Wenn die Düsennadel 4 einen Hub ausführt, der zumindest so groß wie der erste Hub
23, aber kleiner als der zweite Hub 24 ist, dann werden die Spritzlöcher 16, 21 des
ersten Spritzlochkreises 16, 21 freigegeben, während die Spritzlöcher 17, 22 des zweiten
Spritzlochkreises 17, 22 noch geschlossen sind. Hierdurch wird Brennstoff über die
Spritzlöcher 16, 21 des ersten Spritzlochkreises 16, 21 beispielsweise in den Brennraum
einer Brennkraftmaschine eingespritzt. In diesem Ausführungsbeispiel erstrecken sich
die Spritzlöcher 16, 21 des ersten Spritzlochkreises 16, 21 senkrecht zu der Längsachse
18. Ist der Hub der Düsennadel 4 hingegen mindestens so groß wie der zweite Hub 24,
dann werden sowohl die Spritzlöcher 16, 21 des ersten Spritzlochkreises 16, 21 als
auch die Spritzlöcher 17, 22 des zweiten Spritzlochkreises 17, 22 freigegeben. Somit
wird dann pro Zeiteinheit eine größere Menge an Brennstoff einspritzt. Die Spritzlöcher
17, 22 des zweiten Spritzlochkreises 17, 22 erstrecken sich senkrecht zu der Längsachse
18 der Düsennadel 4 durch das Ende 15 des Düsenkörpers 3.
[0024] In diesem Ausführungsbeispiel ist die Innenseite 31 des topfförmigen Ventilschließkörpers
30 als zylindermantelförmige Innenseite 31 ausgestaltet. Ferner ist die Außenseite
32 des Endes 15 des Düsenkörpers 3 als zylindermantelförmige Außenseite 32 ausgestaltet.
Bei der Betätigung der Düsennadel 4 ist hierdurch eine Führung des topfförmigen Ventilschließkörpers
30 an dem Ende 15 des Düsenkörpers 3 gewährleistet. In diesem Ausführungsbeispiel
ist hierdurch die gesamte Düsennadel 4 entlang der Längsachse 18 an der Außenseite
32 des Endes 15 des Düsenkörpers 3 geführt.
[0025] Die Düsennadel 4 kann ein- oder mehrstückig ausgestaltet sein. Speziell kann der
topfförmige Ventilschließkörper 30 auf geeignete Weise mit dem Nadelabschnitt 35 verbunden
sein.
[0026] Somit kann eine Variodüse 37 an dem Ende 15 des Düsenkörpers 3 ausgestaltet werden.
Hierbei kann in Abhängigkeit von dem Hub der Düsennadel 4 der beim Einspritzen von
Brennstoff über die Gesamtzahl der Spritzlöcher 17, 18, 21, 22 freigegebene Öffnungsquerschnitt
gezielt variiert werden. Hierbei können auch mehr als zwei Spritzlochkreise beziehungsweise
mehr als zwei Spritzlöcher 16, 17 vorgesehen sein, die auf unterschiedlichen Höhen
19, 20 entlang der Längsachse 18 verteilt sind. Hierdurch ist eine vollflexible Ausgestaltung
der Einspritzmuster in den Brennraum möglich. Hierdurch ergeben sich Emissions- und
Verbrauchsvorteile bezüglich der Brennkraftmaschine. Hierbei wird durch die vorteilhafte
Ansteuerung der Düsennadel 4 von dem Aktor 6 eine hohe Robustheit, eine hohe Haltbarkeit
und ein kostengünstiger und kompakter Aufbau ermöglicht.
[0027] Der topfförmige Ventilschließkörper 30 kann in vorteilhafter Weise teilweise hülsenförmig
ausgestaltet sein.
[0028] Zum Betätigen der Düsennadel 4 kann der Aktor 6 somit geladen werden, so dass in
Abhängigkeit von der zugeführten Ladungsmenge beispielsweise ein erster Hub 23 oder
ein zweiter Hub 24 der Düsennadel 4 erreicht wird. Durch einen entsprechenden Ladungsentzug
verkürzt sich der Aktor 6 wieder entgegen der Betätigungsrichtung 9, wodurch die Düsennadel
4 entgegen der Öffnungsrichtung 10 schließt. Speziell das Schließen der Düsennadel
4 kann hierbei durch ein oder mehrere geeignete Federelemente unterstützt werden.
Neben den wirkenden hydraulischen Kräften kann über solch ein Federelement auch eine
Ausgangsstellung der Düsennadel 4 vorgegeben werden.
[0029] In diesem Ausführungsbeispiel ist ein Brennstoffzulauf 38 vorgesehen, der in den
Aktorraum 5 führt. Ferner ist ein mit dem Aktorraum 5 verbundener Kopplerraum 39 vorgesehen,
in dem das Kopplerelement 8 angeordnet ist. Der über den Brennstoffzulauf 38 zugeführte,
unter hohem Druck stehende Brennstoff fließt durch den Aktorraum 5, den Kopplerraum
39 und den Brennstoffspalt 36 zu den Spritzlöchern 16, 17, 21, 22. Hierbei ist vorzugsweise
ein Aktormodul mit dem Aktor 6 vorgesehen, das eine entsprechend hochdruckfeste Abdichtung
des Aktors 6 ermöglicht.
[0030] Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Brennstoffeinspritzventils 1 der
Erfindung in einer schematischen, auszugsweisen Schnittdarstellung. In diesem Ausführungsbeispiel
ist eine Dichtung 45 vorgesehen, die durch ein oder mehrere Dichtelemente 45 ausgestaltet
ist. Die Dichtung 45 dichtet den Aktorraum 5 gegenüber dem Kopplerraum 39 ab. Der
Brennstoffzulauf 38 ist hierbei in den Kopplerraum 39 geführt. Der Aktorraum 5 ist
hingegen druckentlastet. Hierfür ist ein Leckagerücklauf 46 vorgesehen, der in den
Aktorraum 5 mündet. Hierdurch kann gegebenenfalls in den Aktorraum 5 gelangender Brennstoff
über den Leckagerücklauf 46 zu einem Tank zurückgeführt werden. Somit ist bei diesem
Ausführungsbeispiel der Brennstoffzulauf 38 düsennah angeordnet. Der Brennstoff wird
hierbei durch den im Düsennadelraum verbleibenden Brennstoffspalt 36 geführt, der
vom Aktorraum 5 mittels der Dichtung 45 getrennt ist.
[0031] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt.
1. Brennstoffeinspritzventil (1), insbesondere Injektor für Brennstoffeinspritzanlagen
von Brennkraftmaschinen, mit einem Düsenkörper (3), einer zumindest abschnittsweise
in dem Düsenkörper (3) angeordneten Düsennadel (4) und einem Aktor (6), der zum zumindest
mittelbaren Betätigen der Düsennadel (4) dient,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Ende (15) des Düsenkörpers (3) zumindest ein erstes Spritzloch (16) und
zumindest ein zweites Spritzloch (17) ausgestaltet sind, die entlang einer Längsachse
(18) der Düsennadel (4) voneinander beabstandet sind, dass ab einem ersten Hub (23)
der Düsennadel (4) die Düsennadel (4) das erste Spritzloch (16) freigibt und dass
ab einem zweiten Hub (24) der Düsennadel (4), der größer als der erste Hub (23) der
Düsennadel (4) ist, die Düsennadel (4) auch das zweite Spritzloch (17) freigibt.
2. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass an dem Ende (15) des Düsenkörpers (3) ein erster Spritzlochkreis (16, 21), der das
erste Spritzloch (16) umfasst, und ein zweiter Spritzlochkreis (17, 22), der das zweite
Spritzloch (17) umfasst, vorgesehen sind, dass die Spritzlöcher (16, 21) des ersten
Spritzlochkreises (16, 21) bezüglich der Längsachse (18) der Düsennadel (4) auf einer
ersten Höhe (19) angeordnet sind und dass die Spritzlöcher (17, 22) des zweiten Spritzlochkreises
(17, 22) bezüglich der Längsachse (18) der Düsennadel (4) auf einer zweiten Höhe (20)
angeordnet sind.
3. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsennadel (4) einen topfförmigen Ventilschließkörper (30) aufweist, der in einem
geschlossenen Zustand das Ende (15) des Düsenkörpers (3) umfänglich umschließt, und
dass im geschlossenen Zustand eine Innenseite (31) des topfförmigen Ventilschließkörpers
(30) mit einer Außenseite (32) des Düsenkörpers (3) zusammenwirkt und das erste Spritzloch
(16) beziehungsweise die Spritzlöcher (16, 21) des ersten Spritzlochkreises (16, 21)
sowie das zweite Spritzloch (17) beziehungsweise die Spritzlöcher (17, 22) des zweiten
Spritzlochkreises (17, 22) verschließt.
4. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Innenseite (31) des topfförmigen Ventilschließkörpers (30) als zylindermantelförmige
Innenseite (31) ausgestaltet ist und dass die Außenseite (32) des Endes (15) des Düsenkörpers
(3) als zylindermantelförmige Außenseite (32) ausgestaltet ist.
5. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsennadel (4) mit ihrem topfförmigen Ventilschließkörper (30) entlang der Längsachse
(18) an der Außenseite (32) des Endes (15) des Düsenkörpers (3) geführt ist.
6. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Ende (15) des Düsenkörpers (3) zumindest im Wesentlichen hohlzylinderförmig ausgestaltet
ist und dass ein Innendurchmesser (33) des hohlzylinderförmigen Endes (15) des Düsenkörpers
(3) größer ist als ein Nadeldurchmesser (34) eines durch das hohlzylinderförmige Ende
(15) des Düsenkörpers (3) geführten Nadelabschnitts (35) der Düsennadel (4).
7. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich das erste Spritzloch (16) beziehungsweise die Spritzlöcher (16, 21) des ersten
Spritzlochkreises (16, 21) und/oder das zweite Spritzloch (17) beziehungsweise die
Spritzlöcher (17, 22) des zweiten Spritzlochkreises (17, 22) zumindest näherungsweise
senkrecht zu der Längsachse (18) der Düsennadel (4) durch das Ende (15) des Düsenkörpers
(3) erstrecken.
8. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Düsennadel (4) als nach außen öffnende Düsennadel (4) ausgestaltet ist und/oder
dass eine Betätigungsrichtung (9) des Aktors (6) gleichgerichtet zu einer Öffnungsrichtung
(10) der Düsennadel (4) ist.
9. Brennstoffeinspritzventil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aktor (6) mittels eines Kopplerelements (8) die Düsennadel (4) betätigt und dass
das Kopplerelement (8) eine Temperaturausdehnungskompensation und/oder eine Hubübersetzung
von dem Aktor (6) zu der Düsennadel (4) ermöglicht.
10. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Aktorraum (5) vorgesehen ist, in dem der Aktor (6) angeordnet ist, dass ein Brennstoffzulauf
(38) vorgesehen ist, der in den Aktorraum (5) führt, und dass ein mit dem Aktorraum
(5) verbundener Kopplerraum (39) vorgesehen ist, in dem das Kopplerelement (8) angeordnet
ist.
11. Brennstoffeinspritzventil nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Aktorraum (5) vorgesehen ist, in dem der Aktor (6) angeordnet ist, dass ein Kopplerraum
(39) vorgesehen ist, in dem das Kopplerelement (8) angeordnet ist, dass eine Dichtung
(45) vorgesehen ist, die den Aktorraum (5) gegenüber dem Kopplerraum (39) abdichtet,
und dass ein Leckagerücklauf (46) vorgesehen ist, der in den Aktorraum (5) mündet.