[0001] Die Erfindung betrifft einen Injektor für eine Kraftstoffversorgungsanlage einer
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Des Weiteren betrifft die
Erfindung eine Kraftstoffversorgungsanlage einer Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 8.
[0002] Die
DE 101 57 135 B4 offenbart eine Brennkraftmaschine, nämlich eine mit Schweröl betriebene Schiffsdieselbrennkraftmaschine,
mit mehreren Zylindern, wobei jedem Zylinder ein Injektor einer Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage
zugeordnet ist. Über die Injektoren ist in jeden der Zylinder der Brennkraftmaschine
Kraftstoff einspritzbar. Die Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage gemäß
DE 101 57 135 B4 umfasst eine mehrere Hochdruckpumpen aufweisende Pumpeinrichtung, um Kraftstoff von
einem Niederdruckbereich der Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage in einen Hochdruckbereich
derselben zu fördern, wobei im Hochdruckbereich zwischen der Pumpeinrichtung und den
Injektoren ein permanent unter Hochdruck stehendes Druckspeichersystem vorgesehen
ist. Das permanent unter Hochdruck stehende Druckspeichersystem, welches auch als
Common-Rail bezeichnet wird, weist nach der
DE 101 57 135 B4 mehrere Speichereinheiten auf und ist über ebenfalls permanent unter Hochdruck stehende
Hochdruckkraftstoffleitungen mit der Pumpeinrichtung verbunden. Das Druckspeichersystem
ist weiterhin über abhängig vom Einspritztakt zeitweise unter Hochdruck stehende Hochdruckkraftstoffleitungen
mit den Injektoren verbunden. Den abhängig vom Einspritztakt zeitweise unter Hochdruck
stehenden Hochdruckkraftstoffleitungen, welche die Injektoren mit dem Druckspeichersystem
verbinden, sind Schaltelemente zugeordnet, die abhängig vom Einspritztakt den Injektoren
Kraftstoff zuleiten.
[0003] Da bei Großdieselbrennkraftmaschine bzw. Schiffsdieselbrennkraftmaschinen der räumliche
Abstand zwischen den Injektoren der Kraftstoffversorgungsanlage und dem Druckspeichersystem
derselben relativ groß sein kann und demnach die abhängig vom Einspritztakt zeitweise
unter Hochdruck stehenden Hochdruckkraftstoffleitungen, welche die Injektoren mit
dem Druckspeichersystem verbinden, relativ lang ausgeführt sein können, sind zur Reduzierung
eines Druckverlusts bereits Injektoren bekannt, die neben einem Düsenkörper, welcher
der eigentlichen Einspritzung des Kraftstoffs in einen Zylinder der Brennkraftmaschine
dient, einen Speicherkörper umfassen, welcher ein injektorindividuelles Kraftstoffspeichervolumen
bereitstellt. Bei aus der Praxis bekannten Injektoren mit einem solchen Speicherkörper
ist der Speicherkörper des jeweiligen Injektors ebenso wie der Düsenkörper desselben
mit einem Haltekörper des jeweiligen Injektors lösbar über Verschrauben verbunden.
Durch das Verschrauben mehrerer Bauteile erhöht sich einerseits der Montageaufwand,
andererseits müssen die Schraubverbindungen hohen Drücken standhalten, um die Dichtheit
der Kraftstoffversorgungsanlage zu gewährleisten, wodurch sich der Abdichtaufwand
erhöht.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen neuartigen
Injektor für eine Kraftstoffversorgungsanlage zu schaffen, der mit geringerem Aufwand
herstellbar und montierbar ist. Des Weiteren soll eine neuartige Kraftstoffversorgungsanlage
mit solchen Injektoren bereitgestellt werden.
[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Injektor für eine Kraftstoffversorgungsanlage nach
Anspruch 1 gelöst. Erfindungsgemäß sind der Haltekörper und der Speicherkörper stoffschlüssig
miteinander verbunden. Mit der hier vorliegenden Erfindung wird vorgeschlagen, bei
einem Injektor, der einen Speicherkörper zur Bereitstellung eines injektorindividuellen
Kraftstoffspeichervolumens umfasst, den Speicherkörper und den Haltekörper des Injektors
stoffschlüssig und demnach unlösbar miteinander zu verbinden. Durch die stoffschlüssige
Verbindung des Speicherkörpers und des Haltekörpers reduziert sich die Anzahl der
Einzelteile des Injektors, die bei der Montage desselben miteinander verbunden werden
müssen.
[0006] Durch die stoffschlüssige Verbindung von Haltekörper und Speicherkörper wird weiterhin
eine potentielle Undichtigkeitsstelle des Injektors eliminiert, sodass auf aufwendige
Maßnahmen zur Abdichtung der nach dem Stand der Technik vorhandenen Hochdruckdichtfläche
zwischen dem Haltekörper und dem Speicherkörper des Injektors verzichtet werden kann.
[0007] Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung sind der Haltekörper und der
Speicherkörper durch Reibschweißen, vorzugsweise durch Rotationsreibschweißen, stoffschlüssig
miteinander verbunden. Das Bereitstellen der stoffschlüssigen Verbindung zwischen
Haltekörper und Speicherkörper durch Reibschweißen, vorzugsweise durch Rotationsreibschweißen,
erlaubt eine besonders vorteilhafte, stoffschlüssige Verbindung von Haltekörper und
Speicherkörper des jeweiligen Injektors.
[0008] Vorzugsweise sind der Haltekörper und der Düsenkörper insbesondere durch Verschrauben
lösbar miteinander verbunden.
[0009] Die erfindungsgemäße Kraftstoffversorgungsanlage ist in Anspruch 8 definiert.
[0010] Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf
beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- Fig. 1:
- eine stark schematisierte Darstellung eines als Side-Feed Injektor ausgebildeten Injektors
einer Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage;
- Fig. 2:
- eine stark schematisierte Darstellung eines als Top-Feed Injektor ausgebildeten Injektors
einer Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage,
- Fig. 3:
- einen Haltekörper und einen Speicherkörper des Injektors der Fig. 1 und 2 in einem
unverbunden Zustand derselben; und
- Fig. 4:
- den Haltekörper und den Speicherkörper der Fig. 3 in einem verbunden Zustand derselben.
[0011] Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage
einer Großdieselbrennkraftmaschine, insbesondere einer mit Schweröl betriebenen Schiffsdieselbrennkraftmaschine.
Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlagen verfügen über einen Niederdruckbereich sowie
einen Hochdruckbereich.
[0012] Der Hochdruckbereich einer Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage umfasst eine zumindest
eine Hochdruckpumpe aufweisende Pumpeinrichtung und ein zumindest eine Speichereinheit
aufweisendes Druckspeichersystem, wobei die Pumpeinrichtung Kraftstoff aus dem Niederdruckbereich
in den Hochdruckbereich fördert und mit dem Druckspeichersystem über mindestens eine
Hochdruckkraftstoffleitung verbunden ist. Das Druckspeichersystem sowie die oder jede
das Druckspeichersystem mit der Pumpeinrichtung verbindende Hochdruckkraftstoffleitung
stehen permanent unter einem hohen Arbeitsdruck.
[0013] Ausgehend vom Druckspeichersystem ist der Kraftstoff über Injektoren in Zylinder
einspritzbar, wobei jeder Injektor mit dem Druckspeichersystem über mindestens eine
Hochdruckkraftstoffleitung verbunden ist, die abhängig vom Einspritztakt der Brennkraftmaschine
zeitweise unter Hochdruck steht.
[0014] Jeder abhängig vom Einspritztakt der Brennkraftmaschine zeitweise unter Hochdruck
stehenden Hochdruckkraftstoffleitung ist ein Schaltelement zugeordnet, wobei das Schaltelement
abhängig vom Einspritztakt der Brennkraftmaschine entweder den Kraftstofffluss durch
die zeitweise unter Hochdruck stehenden Hochdruckkraftstoffleitung freigibt oder sperrt.
[0015] Die hier vorliegende Erfindung betrifft nun Details der Injektoren einer solchen
Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage, nämlich solche Injektoren, die zur Bereitstellung
eines injektorindividuellen Kraftstoffspeichervolumens neben der oder jeder Speichereinheit
des Druckspeichersystems einen Speicherkörper umfassen. Mit einem solchen Speicherkörper
kann ein Druckabfall im Hochdruckbereich der Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage,
der sich in Folge langer Kraftstoffleitungen zwischen dem Druckspeichersystem und
den Injektoren ausbilden kann, reduziert werden.
[0016] Fig. 1 und 2 zeigen jeweils stark schematisierte Ansichten von Injektoren 1 und 1',
wobei jeder der gezeigten Injektoren 1 bzw. 1' jeweils einen Düsenkörper 2, einen
Haltekörper 3 und einen Speicherkörper 4 umfasst.
[0017] Der Düsenkörper 2 des jeweiligen Injektors 1, 1' verfügt vorzugsweise über eine nicht
gezeigte Düsennadel und dient der eigentlichen Kraftstoffeinspritzung in einen Zylinder
einer Brennkraftmaschine. Der Düsenkörper 2 greift an einer Seite des Haltekörpers
3 des jeweiligen Injektors 1, 1' an und ist mit demselben lösbar, insbesondere durch
Verschrauben, verbunden.
[0018] Der Speicherkörper 4 des jeweiligen Injektors 1, 1' greift an einer gegenüberliegenden
Seite am Haltekörper 3 an und dient der Bereitstellung eines injektorindividuellen
Kraftstoffspeichervolumens in unmittelbarer Nähe zum Düsenkörper 2 und damit in unmittelbarer
Nähe zur Kraftstoffeinspritzstelle in den jeweiligen Zylinder der Brennkraftmaschine.
[0019] In Fig. 1 ist der Injektor 1 als sogenannter Side-Feed Injektor ausgeführt, bei welchem
eine Hochdruckkraftstoffleitung 5, die der Zuführung von Kraftstoff ausgehend vom
Druckspeichersystem in Richtung auf den Injektor 1 dient, am Haltekörper 3 angreift.
In diesem Fall ist demnach der Kraftstoff über den Haltekörper 3 dem Speicherkörper
4 sowie dem Düsenkörper 2 zuführbar.
[0020] In Fig. 2 ist der Injektor 1' als sogenannter Top-Feed Injektor ausgeführt, bei welchem
die Hochdruckkraftstoffleitung 5, die der Zuführung von Kraftstoff ausgehend vom Druckspeichersystem
in Richtung auf den Injektor 1' dient, am Speicherkörper 4 angreift.
[0021] Der Haltekörper 3 und der Speicherkörper 4 des jeweiligen Injektors 1 bzw. 1' sind
stoffschlüssig miteinander verbunden. Die stoffschlüssige Verbindung des Haltekörpers
3 und des Speicherkörpers 4 des jeweiligen Injektors 1 bzw. 1' erfolgt vorzugsweise
durch Reibschweißen, insbesondere durch Rotationsreibschweißen.
[0022] Durch die reibschlüssige Verbindung des Haltekörpers 3 mit dem Speicherkörper 4 des
jeweiligen Injektors 1 bzw. 1' reduziert sich die Anzahl der bei der Montage der Kraftstoffversorgungsanlage
miteinander zu verbindenden Bauteile. Weiterhin wird eine mögliche Undichtigkeitsstelle
im Hochdruckbereich der Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage eliminiert. Demnach
kann auf aufwendige Abdichtmaßnahmen dieser möglichen Undichtigkeitsstelle zwischen
dem Haltekörper 3 und dem Speicherkörper 4 des jeweiligen Injektors 1 bzw. 1' verzichtet
werden.
[0023] Fig. 3 zeigt einen Haltekörper 3 zusammen mit einem Speicherkörper 4 des jeweiligen
Injektors 1 bzw. 1' vor dem stoffschlüssigen Verbinden derselben. In Fig. 4 sind dieselben
über eine durchgängige, stoffschlüssige Verbindung unter Ausbildung einer Schweißnaht
6 miteinander verbunden.
Bezugszeichenliste
[0024]
- 1
- Injektor
- 1'
- Injektor
- 2
- Düsenkörper
- 3
- Haltkörper
- 4
- Speicherkörper
- 5
- Hochdruckkraftstoffleitung
- 6
- Schweißnaht
1. Injektor für eine Kraftstoffversorgungsanlage einer Brennkraftmaschine, nämlich für
eine Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage einer Großdieselbrennkraftmaschine oder
Schiffsdieselbrennkraftmaschine, mit einem Düsenkörper (2), einem Haltekörper (3)
und einem Speicherkörper (4), wobei der Düsenkörper (2) an einer ersten Seite des
Haltekörpers (3) angreift und der Kraftstoffeinspritzung in einen Zylinder der Brennkraftmaschine
dient, und wobei der Speicherkörper (4) an einer zweiten Seite des Haltekörpers (3)
angreift und der Bereitstellung eines injektorindividuellen Kraftstoffspeichervolumens
dient, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) und der Speicherkörper (4) stoffschlüssig miteinander verbunden
sind.
2. Injektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) und der Speicherkörper (4) durch Reibschweißen stoffschlüssig
miteinander verbunden sind.
3. Injektor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) und der Speicherkörper (4) durch Rotationsreibschweißen stoffschlüssig
miteinander verbunden sind.
4. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) und der Düsenkörper (2) lösbar miteinander verbunden sind.
5. Injektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltekörper (3) und der Düsenkörper (2) durch Verschrauben miteinander verbunden
sind.
6. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hochdruckkraftstoffleitung (5) der Kraftstoffversorgungsanlage, die der Führung
von Kraftstoff ausgehend von einem Druckspeichersystem in Richtung auf den Injektor
dient, unter Ausbildung eines Top-Feed Injektors am Speicherkörper (4) angreift.
7. Injektor nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Hochdruckkraftstoffleitung (5) der Kraftstoffversorgungsanlage, die der Führung
von Kraftstoff ausgehend von einem Druckspeichersystem in Richtung auf den Injektor
dient, unter Ausbildung eines Side-Feed Injektors am Haltekörper (3) angreift.
8. Kraftstoffversorgungsanlage, nämlich Common-Rail Kraftstoffversorgungsanlage einer
Großdieselbrennkraftmaschine oder Schiffsdieselbrennkraftmaschine, mit einem Niederduckbereich,
mit einer mindestens eine Hockdruckpumpe umfassenden Pumpeinrichtung, um Kraftstoff
aus dem Niederdruckbereich der Kraftstoffversorgungsanlage in einen Hochdruckbereich
derselben zu fördern, wobei im Hochdruckbereich zwischen der Pumpeinrichtung und Zylindern
zugeordneten Injektoren ein mindestens eine Speichereinheit aufweisendes, permanent
unter Hochdruck stehendes Druckspeichersystem vorgesehen ist, wobei das Druckspeichersystem
über mindestens eine ebenfalls permanent unter Hochdruck stehende Hochdruckkraftstoffleitung
mit der Pumpeinrichtung verbunden ist, wobei das Druckspeichersystem über abhängig
vom Einspritztakt zeitweise unter Hochdruck stehende Hochdruckkraftstoffleitungen
mit den Injektoren verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Injektoren (1, 1') nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet
sind.