[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erzeugung
eines Plasmas.
Stand der Technik
[0002] Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Plasmaprozesse unter Nutzung von Mikrowellen-Kapillar-Entladungen
sowie eine dazu geeignete Anlage.
[0003] Für Vakuumanwendungen existieren viele Ausgestaltungen von Plasmaquellen, deren Entwicklung
durch die Forderung nach Erzeugung von immer kleineren Strukturen bei geringster Schädigung
der Substrate durch das Plasma, nach der homogenen Bearbeitung immer größerer Flächen
und nach kurzen Bearbeitungszeiten vorangetrieben wurde. Im Kern geht es darum, eine
für die Bearbeitung optimale Plasmazusammensetzung zu erreichen und diese zeitlich
und örtlich zu steuern. Angesichts der ständig wachsenden Anforderungen besteht auch
künftig dringender Bedarf, die Plasmaquellen weiterzuentwickeln.
[0004] Nachteil des Standes der Technik ist, dass die Stehwelle abnimmt, wenn das Plasma
zündet, und somit auch die Auskopplung über das Kopplungsmittel abnimmt, bis die Auskopplungsenergie
nicht mehr ausreicht, um eine stabile Welle mit Plasma aufrecht zu erhalten.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist deshalb, die Ansteuerung der Mikro-Plasmaquellen für diese
Anwendungen zu verbessern.
Offenbarung der Erfindung
[0006] Erfindungsgemäß wird eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmas zur Verfügung gestellt,
die eine als Hohlraum ausgebildete Plasmaquelle sowie einen Resonator aufweist, welcher
einen Wellenleiter und die Plasmaquelle umfasst, wobei der Wellenleiter mit der Plasmaquelle
wirkverbunden ist; eine Vorrichtung, die ein erstes Kopplungsmittel zur Energie-Einspeisung
und ein zweites Kopplungsmittel zur Energie-Auskopplung aufweist, wobei jedes Kopplungsmittel
energie- und signalführend mit dem Wellenleiter wirkverbunden ist; eine Vorrichtung,
die ein aktives Element zur Energieversorgung des Resonators aufweist, welches mit
dem ersten und mit dem zweiten Kopplungsmittel wirkverbunden ist; wobei die Plasmaquelle
zumindest teilweise in einem Bereich des Wellenleiters integriert ist, der sich zwischen
dem ersten Kopplungsmittel und dem zweiten Kopplungsmittel erstreckt.
[0007] Auf der einen Seite des Resonators, noch zum Resonator gehörend, befindet sich ein
erster Leitungsabschluss. Dort ist der Wellenleiter gegen Masse geschlossen, also
kurz geschlossen, so dass die Welle an dieser Stelle total reflektiert wird und daher
ihre Ausbreitungsrichtung ändert. Dann läuft die Welle gegen das Plasma und wird dort
teilweise reflektiert. Ein Teil der Energie geht ins Plasma über, der andere Teil
der Energie läuft mit der Welle wieder zurück in Richtung Kurzschluss, wo dann wiederum
eine Reflexion auftritt. Wiederum ein weiterer Teil der Welle geht über das Plasma
hinweg in Richtung eines zweiten Leitungsabschlusses, wo wiederum eine Reflexion stattfindet.
Die Welle läuft demnach mehrfach hin und her und wird teilweise vom Plasma aufgenommen,
was der ins Plasma abgegebenen Wirkleistung entspricht. Durch das Hin-und-Her-Laufen
entsteht eine Resonanz/Stehwelle mit Spannungsüberhöhung im Bereich der Plasmaelektroden.
[0008] In der erfindungsgemäßen Ausführung läuft die Welle ebenfalls ins Plasma und wird
dabei teilweise reflektiert, absorbiert und aber zusätzlich auch transmittiert. Das
heißt, ein Teil der Welle, der transmittierte Teil, steht für die Rückkopplung des
Oszillators zur Verfügung. Neu ist, dass somit das Plasma aktiv an der Rückkopplung
im Oszillator beteiligt ist und dadurch erheblich mehr Einfluss auf den Oszillator
hat, als es dem Stand der Technik gemäß ist.
[0009] Der Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, dass die Performance von Mikrowellen-Plasmaquellen
in Bezug auf das plasmaabhängige Nachführen der Frequenz und der für den Oszillator
notwendigen Rückkopplung verbessert wird.
[0010] Die Rückkopplung erfolgt nicht nur über direkte Kopplung zur Stehwelle des Resonators,
sondern erfindungsgemäß über das Plasma. Da sich die Leitfähigkeit des Plasmas mit
dessen Zündung erhöht, steigt damit auch das Maß der Rückkopplung. Das stellt den
Kern der Erfindung dar und ist der Vorteil dieses Oszillator-Typs. Weiterhin ergeben
sich Vorteile beim Anpassen der Plasmalast. Auch die Leistung, der Wirkungsgrad, die
Stabilität der Oszillation und die Zuverlässigkeit werden ebenfalls deutlich verbessert.
[0011] Verbundensein im vorgenannten Sinne meint vorzugsweise ein wirkverbunden sein, z.
B. durch Leitung einer/mehrerer Messgröße(n) oder Zustände(n). Beispielsweise kann
ein elektrisches und/oder magnetisches Feld detektiert werden, vorzugsweise nahe des
Plasmas oder im oder am Resonator oder bei/durch eine(r) Kopplungsstelle. Ebenso könnte
in, am Rand oder nahe bei den vorgenannten Funktionselementen ein elektrischer Strom
und/oder eine elektrische Leistung detektiert werden und sich die Elemente zum Detektieren
dort befinden und/oder durch Leitung der physikalischen Größen entfernt vom Ort der
Detektion befinden. Ebenso kann im Bereich der Plasmaquelle ein dynamischer und/oder
statischer Druck detektiert werden. Auch ist es möglich, mittels Glasfaserleitung
eine optische Kontrolle über das Plasma auszuüben und vorzugsweise Frequenz, Phasen
sowie Leistungsverhalten zu überwachen. Auch ist es möglich, dass die Beschaltung
der Elemente nach dem Prinzip einer Kreuzschiene, Umschaltbox, Matrix-Schalter, Umschalter,
Selektor, Crossover Switch oder Matrix Switch ausgestaltet wird, also ein Steuergerät
verwendet wird zum Durchschalten verschiedener Signalquellen, vorzugsweise Resonatoren,
an einen oder mehrere Verbraucher, vorzugsweise Plasmaquellen. Auch ist es möglich,
dass diese Umschaltung im Zeitmultiplex und/oder im Ortsmultiplex stattfindet. Auch
ist es möglich, dass das Superpositionsprinzip verwendet wird, um in Kombination mit
dem bevorzugten Kreuzschienen-Prinzip vorzugsweise zeitweilig einzelne Resonatoren
zu überlagern, um durch örtlich und zeitlich gezielte Überlagerung vorzugsweise Durchbruchspannungen
oder Arbeitspunkte seitens vorzugsweise dedizierter Plasmaquellen herzustellen bzw.
aufrecht zu erhalten. Mit anderen Worten: es ist möglich, das gezielte Ansteuern von
Plasmaquellen u. a. durch Kombination des Superpositionsprinzips, Zeitmultiplex und
Kreuzschienen-Prinzip zu erreichen. Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle im
Resonator integriert ist. Auch kann der Resonator Teil der Plasmaquelle sein. Auch
kann das Einspeisemittel, ohne Umweg über den Resonator, direkt wirkverbunden sein
mit der Plasmaquelle. Die Plasmaquelle kann dabei den Resonator umfassen oder selbst
ein Teil des Resonators sein.
[0012] Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle vollständig in einem Bereich des Wellenleiters
integriert ist, der sich zwischen dem ersten Kopplungsmittel und dem zweiten Kopplungsmittel
erstreckt. Das Erstrecken des Wellenleiters kann eine beliebige Wegführung durch den
Raum nehmen, z. B. mäanderförmig. Beispielsweise ist linksseitig der Plasmaquelle
die Zuführung und rechtsseitig die Auskopplung, wobei die Plasmaquelle vorzugsweise
mittels Wellenleiter beidseitig kontaktiert ist und die Ein- bzw. Auskopplung am Wellenleiter
stattfindet.
[0013] Auch ist es möglich, dass der Wellenleiter zwischen dem ersten Kopplungsmittel und
dem zweiten Kopplungsmittel kontinuierlich verläuft, und die Plasmaquelle im Verlauf
des Wellenleiters angeordnet ist. Kontinuierlich meint in diesem Fall nicht, dass
es sich an jeder Stelle des Wellenleiters um die gleiche Bauart und/oder das gleiche
Dielektrikum handelt. Vielmehr sind unterschiedlich konstruierte Wegabschnitte denkbar,
wobei kontinuierlich in diesem Zusammenhang meint, dass sich ein und dieselbe Welle
entlang eines kontinuierlichen Weges ausbreitet.
[0014] Auch ist es möglich, dass der Resonator ein Mikrowellen-Resonator ist, dass dieser
also elektromagnetische Wellen im für Mikrowellen typischen Frequenzbereich erzeugt.
Auch ist es möglich, dass im Resonator Mikrowellen im Bereich von 1 bis 300 GHz, vorzugsweise
1 bis 100 GHz, bevorzugter 1 bis 50 GHz und noch bevorzugter 1 bis 10 GHz erzeugt
werden.
[0015] Auch ist es möglich, dass der Resonator einen Hohlraumresonator oder einen Abkömmling
des Hohlraumresonators umfasst. Auch ist es möglich, dass der Resonator ein Klystron
oder einen Abkömmling des Klystrons umfasst. Auch ist es möglich, dass der Resonator
eine Elektronenstrahlröhre oder einen Abkömmling der Elektronenstrahlröhre umfasst.
Auch ist es möglich, dass der Resonator eine Gunndiode oder ein Gunn-Element oder
einen Abkömmling des Gunn-Elements umfasst. Auch ist es möglich, dass der Resonator
eine Avalanche-Diode oder einen Abkömmling der Avalanche-Diode, wie z. B. eine Impatt-,
Trapatt-, Suppressor-, Zener-oder Avalanche-Photo-Diode umfasst. Auch ist es möglich,
dass der Resonator eine Dovett-Diode oder einen Abkömmling der Dovett-Diode, z. B.
eine Baritt-Diode, umfasst. Auch ist es möglich, dass das Einspeisemittel und der
Resonator in einem Bauelement vereint sind und/oder so eng zusammenwirken, dass diese
vorzugsweise nicht als separate Bauelemente betrachtet werden können und/oder betrachtet
werden brauchen.
[0016] Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle als Hohlraum mit Öffnung zur Gas-Zuführung
und Gas-Ausleitung ausgebildet ist. Dies hätte den Vorteil, mit dem Plasma zusätzlich
mechanische Arbeit verrichten zu können, wie z. B. Oberflächen von Werkstücken selektiv
abzutragen oder zu gestalten.
[0017] Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle eine Gaszufuhr aufweist, die mit einem
ersten Ende des hohlzylinderförmigen Rohrs verbunden ist.
[0018] Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle eine Gaszufuhr aufweist, die nicht mit
einem ersten Ende des hohlzylinderförmigen Rohrs verbunden ist sondern zwischen beiden
Enden des Rohres das Gas zuführt, vorzugsweise durch ringartig angeordnete Einlasslöcher,
Einlassdüsen oder Gasrichtungsformer, welche durch entsprechende Ausbildung der Innenoberfläche
definiert werden.
[0019] Auch ist es möglich, dass diese Gaszufuhr nicht nur einmalig, sondern regelmäßig
mit Gas beschickt wird, das regelmäßige Nachschicken von Gas demnach zum vorzugsweise
regulären Betriebszustand gehört und ausdrücklich nicht zur einmaligen technologischen
Errichtung.
[0020] Auch ist es möglich, dass die Plasmaquelle ein hohlzylinderförmiges Rohr aufweist,
dessen Längsachse sich innerhalb des Mikrowellen-Resonators senkrecht zur Ausbreitungsrichtung
der Mikrowellen erstreckt.
[0021] Auch ist es möglich, dass ein rechtwinkliger Schnitt durch das hohlzylinderförmige
Rohr, nicht notwendigerweise exakt, sondern typischerweise, die Schnittfläche eines
Polygons, Quadrats, Dreiecks, einer Ellipse oder eines Rechtecks darstellt, wobei
die Schnittfläche den Innenbereich des hohlzylinderförmigen Rohres wiedergibt bzw.
diesem typischerweise ähnelt.
[0022] Auch ist es möglich, dass eine Abweichung vom rechten Winkel stattfindet bei der
ansonsten vorzugsweise senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen stehenden
Längsachse des hohlzylinderförmigen Rohres.
[0023] Auch ist es möglich, dass das aktive Element einen Transistor umfasst. In einer bevorzugten
Ausführungsform arbeitet der Transistor in Mitkopplung, um somit Frequenz und Phase
für die zeitrichtige Einspeisung zu nutzen. Auch ist es denkbar, die Nichtlinearität
des Transistors zu nutzen, um ein unzulässiges Aufschwingen zu vermeiden, so dass
die Nichtlinearität als Gegenkopplung trotz Beschaltung in Mitkopplung wirkt und somit
eine gewisse Regelfunktion ausübt. Auch ist es denkbar die Einflüsse einer Mitkopplung
und Gegenkopplung auf separate Bauteile oder separate Bauteilgruppen zu verteilen
und diese in kombinierter Weise gemeinsam auf den Resonator wirken zu lassen, z. B.
auch über weitere Kopplungsstellen.
[0024] Auch ist es möglich, dass der Wellenleiter einen das elektrische Potential der Welle
führenden Leiter umfasst, welcher mittels Kopplungsmittel durchkontaktiert und wirkverbunden
ist zur Energie-Einspeisung und zur Energie-Auskopplung.
[0025] Auch ist es möglich, dass das erste Kopplungsmittel außerhalb einer dedizierten Stelle
in einem Bereich des Wellenleiters angeordnet ist, wobei die dedizierte Stelle von
einem ersten Leitungsabschluss beabstandet ist und für diesen Abstand folgende Bildungsvorschrift
gilt: Abstand = ganzzahliges Vielfaches einer halben Wellenlänge + ein Viertel der
Wellenlänge. Mit Wellenlänge ist jene Wellenlänge der stehenden Welle im Resonator
gemeint, die für die entsprechende Dimensionierung des Resonators typisch ist, wobei
z. B. die Länge des Verlaufsweges über alle Abschnitte des Wellenleiters und die Größe
der Plasmaquelle Einfluss auf die entstehende Wellenlänge nehmen.
[0026] Das erste Kopplungsmittel zur Energie-Einspeisung ist folglich an jener Stelle eines
Verlaufsweges des Wellenleiters angeordnet, deren Entfernung von einem Leitungsabschluss
verschieden ist von der Summe aus einem Viertel der Wellenlänge und einem ganzzahligen
Vielfachen der Hälfte der Wellenlänge; wobei als Verlaufsweg die Summe aller Wegabschnitte
zu verstehen ist, beginnend am ersten Leitungsabschluss mit Reflexion, hinweg über
Wellenleiterabschnitte, über die Plasmaquelle, über einen weiteren Wellenleiterabschnitt,
bis hin zum zweiten Leitungsabschluss, für Reflexion, wo der Verlaufsweg endet.
[0027] Die Erfindung beschreibt ein Verfahren zur Erzeugung eines Plasmas durch geregelte
und/oder gesteuerte Einspeisung von Energie in einen eine Plasmaquelle umfassenden
Resonator mit folgenden Verfahrensschritten:
- a) Auskopplung von Energie in Form eines zeitlich und/oder spektral modulierten Signals
mit direkter und/oder indirekter Information über den momentanen Schwingungszustand
an einem zweiten Kopplungsmittel des Resonators ;
- b) Zuführung des Signals zu einem aktiven Element;
- c) Verstärkung des Signals durch das aktive Element in Abhängigkeit vom Schwingungszustand
im Resonator;
- d) Zuführung des verstärkten und zeitlich und/oder spektral modulierten Signals als
Speise-Energie in den Resonator an einem ersten Kopplungsmittel;
wobei die Plasmaquelle zwischen dem ersten und dem zweiten Kopplungsmittel angeordnet
ist.
[0028] Der Vorteil dieses Verfahrens besteht darin, dass die Performance von Mikrowellen-Plasmaquellen
in Bezug auf das plasmaabhängige Nachführen der Frequenz und der für den Oszillator
notwendigen Rückkopplung verbessert wird. Weiterhin ergeben sich dadurch Vorteile
beim Anpassen der Plasmalast. Auch die Leistung, der Wirkungsgrad, die Stabilität
der Oszillation und die Zuverlässigkeit werden ebenfalls deutlich verbessert.
[0029] Auch ist es möglich, dass als physikalischer Parameter der Plasmaquelle die elektrische
Leistung bestimmt wird.
[0030] Weiterhin ist es möglich, dass als physikalischer Parameters der Plasmaquelle ein
elektrischer Strom, die Temperatur, der statische und/oder dynamische Druck, ein Magnetfeld,
eine elektrische Spannung, ein elektrisches Feld, eine Lichtstärke, eine Teilchengeschwindigkeit
oder eine Kraft bestimmt wird. Ebenso ist es möglich, dass die vorgenannten Größen
in Abhängigkeit von der Zeit ihre Werte verändern, also dynamische Größen sind. Ebenso
ist es möglich, dass von jenen vorgenannten Größen, welche keine skalaren Größen sind,
auch die Richtungsvektoren und/oder deren zeitliche Änderung erfasst werden. Auch
ist es möglich, dass von den vorgenannten Größen abgeleitete Größen detektiert werden,
z. B. aus Strom und Spannung ein Widerstand abgeleitet wird oder aus einem Wechselstromwiderstand
einer Kapazität die Frequenz abgeleitet wird.
[0031] Auch ist es möglich, einen zeitabhängigen, also dynamischen, komplexen Widerstand
eines Zweipols zu bestimmen. Ein Zweipol in diesem Sinne kann z. B. die Plasmaquelle,
der Resonator oder das Einspeisungsmittel oder eine Serienschaltung aus diesen Elementen
sein. Dies führt vorteilhafterweise zu einer Vorherbestimmbarkeit bzw. Wiedererkennbarkeit
anhand von gelernten bzw. bekannten Punkten und Mustern im Frequenz- und/oder Zeitbereich
des komplexen Widerstandes.
[0032] Auch ist es möglich, in einer LUT, Lookup-Table, den für die Regelung nötigen Zusammenhang
zwischen Regelgröße und Stellgröße abrufbar abzulegen. Dies hat den Vorteil eines
schnellen Zugriffs ohne Rechenzeitverlust.
[0033] Auch ist es möglich, durch in FPGA fest verankerte Rechenwege, durch einen Mikrocontroller
oder einen Mikroprozessor oder einer Kombination aus einigen oder allen vorgenannten
Elementen (inklusive LUT-Interpolation), die Regelaufgaben zu lösen.
[0034] Auch ist es möglich, dass die Verfahrensschritte a) bis d) innerhalb eines vorgebbaren
Zeitintervalls wiederholt werden. Auch ist es möglich, dass die Verfahrensschritte
a) bis d) kontinuierlich verlaufen. Auch ist es möglich, dass die Verfahrensschritte
a) bis d) nicht kontinuierlich, sondern zu diskreten Zeitpunkten, beispielsweise infolge
digitaler Verarbeitung, verlaufen.
[0035] Auch ist es möglich, dass das sich wiederholende Zeitintervall kleiner als 1 s und
bevorzugt sogar kleiner als 0,1 s ist.
Zeichnungen
[0036] Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen und nachfolgender Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- eine konventionelle Oszillatorvorrichtung zur Erzeugung eines Plasmas für Mikrowellen-Plasmaquellen
nach dem Stand der Technik,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Oszillatorvorrichtung zur Erzeugung eines Plasmas für Mikrowellen-Plasmaquellen.
[0037] Figur 1 zeigt eine konventionelle Vorrichtung 100 zur Erzeugung eines Plasmas 141
nach dem Stand der Technik. Die gestrichelte Linie 101 deutet die Grenze des Resonator-Konzepts
gemäß Stand der Technik an. Dabei sind 121 und 122 Leitungsabschlüsse, welche zur
Reflexion der elektromagnetischen Welle führen und somit die Grundlage der Schwingung
im Resonator 101 darstellen, symbolisiert als elektrische Erde. Zwischen dem ersten
Leitungsabschluss 121, entlang der Wellenleiterabschnitte 110, 111, 112, durch das
Plasma 141, bis hin zum zweiten Leitungsabschluss 122, baut sich die stehende Welle
auf, deren Wellenbauch, Energiemaximum, am Ort der Plasmaquelle 141 gebildet wird,
da dort die größte Feldstärke zur Zündung und Aufrechterhaltung des Plasmas benötigt
wird. Die Kopplungsstelle 132 ist eine Kontaktierung des Wellenleiters 110, 111 derart,
dass Energie ausgekoppelt 152 wird, um an das aktive Element 161 geleitet zu werden.
Das aktive Element, vorzugsweise umfassend einen Transistor in vorzugsweise Mitkopplung
beschaltet, erhält somit Information über Frequenz und Phase im Resonator 101, verstärkt
die Energie und führt die Energie 151 mittels Kopplungsstelle 131, befindlich beim
Wellenleiter 111, 112, dem Resonator 101 zu, um die Schwingung voran zu treiben. Typisch
für dieses Resonator-Konzept gemäß Stand der Technik ist es, dass die Kopplungsstellen
für Energie-Einspeisung 131 und Energie-Auskopplung 132 nur zwischen dem ersten Leitungsabschluss
121 und der Plasmaquelle 141 angeordnet sind und eben nicht auch zwischen Plasmaquelle
141 und zweitem Leitungsabschluss 122.
[0038] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung 200 zur Erzeugung eines Plasmas 241.
Die gestrichelte Linie 201 deutet die Grenze des erfindungsgemäßen Resonator-Konzepts
an. Dabei sind 221 und 222 Leitungsabschlüsse, welche zur Reflexion der elektromagnetischen
Welle führen und somit die Grundlage der Schwingung im Resonator 201 darstellen, symbolisiert
als elektrische Erde. Zwischen dem ersten Leitungsabschluss 221, entlang der Wellenleiterabschnitte
211, 212, durch das Plasma 241, entlang des Wellenleiters 213, bis hin zum zweiten
Leitungsabschluss 222, baut sich die stehende Welle auf, deren Wellenbauch, Energiemaximum,
am Ort der Plasmaquelle 241 gebildet wird, da dort die größte Feldstärke zur Zündung
und Aufrechterhaltung des Plasmas benötigt wird.
[0039] Ein Abschnitt 211, 212, 241, 213 der Wellenleitung ist dadurch erkennbar, dass er
von einer Kopplungsstelle 231, 232, der Plasmaquelle 241 oder dem Leitungsabschluss
221, 222, begrenzt wird, also die Homogenität des Mediums der Wellenleitung entlang
des Ausbreitungsweges der Welle wechselt bzw. unterbrochen wird.
[0040] Die Auskopplung 252 von Energie aus dem Resonator 201 erfolgt an Kopplungsstelle
232 und die Zuführung 251 von Energie in den Resonator 201 erfolgt an Kopplungsstelle
231, wobei die Plasmaquelle 241 erfindungsgemäß zwischen der Ein-231 und der Auskopplungsstelle
232 angeordnet ist.
[0041] Das aktive Element 261 umfasst vorzugsweise einen Transistor in Beschaltung, vorzugsweise
zur Mitkopplung, um das zugeführte Signal 252 zu verstärken. Auch ist es möglich,
ein weiteres aktives Element zu verwenden, welches nicht in Mitkopplung sondern in
Gegenkopplung arbeitet, um die Stabilität des Schwingungsvorgangs im Resonator und
damit im Plasma zu verbessern. Auch ist es möglich, das weitere aktive Element 261
mit einer weiteren Kopplungsstelle zur Auskopplung 232 aus dem Resonator 201 wirkzuverbinden,
oder/und auch das weitere aktive Element wiederum mit einer weiteren Kopplungsstelle
zur Einspeisung 231 zu verbinden. Somit können die Möglichkeiten einer Steuerung oder
gar Regelung des Schwingungszustands im Resonator und Plasma verbessert werden. Die
Wellenleitung außerhalb des Hohlraumes der Plasmaquelle erfolgt vorzugsweise über
durch monolythic microwave integrated circuit (MMIC) Technologie gefertigte integrierte
Bauelemente mit Streifenleitung (Microstrip). Auch andere Leitungsformen sind grundsätzlich
denkbar, z. B. Koaxialleitung, Bandleitung oder Hohlleitung. Auch ist es denkbar,
die Plasmaquelle in geringerem Volumenanteil als Hohlraum auszubilden, nämlich räumliche
Abschnitte der Wellenleitung durch ein nichtgasförmiges Dielektrikum auszubilden,
welches zum Gasbereich hin die Energie in das Plasma auskoppelt und somit das Plasma
initiiert und treibt.
[0042] Die Kopplungsstelle zur Einspeisung in den Resonator befindet sich bezüglich des
Leitungsweges der Plasmawelle im Resonator vorzugsweise außerhalb des Lambda-Viertel-Bereichs,
da bei Lambda-Viertel plus einem ganzzahligen Vielfachen der halben Wellenlänge ein
Schwingungsbauch herrscht. Somit müsste das Einspeisungssignal eine dem Schwingungsbauch
entsprechende Amplitude besitzen. Dies ist nicht mehr nötig und somit ein Vorteil,
wenn außerhalb des Lambda-Viertel-Bereiches eingekoppelt wird.
[0043] Die Kopplungsstelle ist vorzugsweise als elektrische Leitung ausgeführt, durchkontaktiert
zum Wellenleiter. Auch sind andere Kopplungsformen und eine Kombination derer möglich,
die sich auf andere physikalische Größen stützen, wie z. B. Kopplung durch magnetisches
Feld, Kopplung durch elektrisches Feld, Kopplung durch elektrische Spannung oder durch
elektrischen Strom.
[0044] Die Kopplungsstelle zur Auskopplung von Energie könnte sogar noch weitere physikalische
Zustände detektieren, wie z. B. Lichtleistung, Druck, Temperatur, magnetische Feldstärke,
Streufelder und weitere physikalische Größen, welche direkt oder indirekt aus Zuständen
im Resonator abgeleitet sind. Daher ist es denkbar, dass eine Kopplungsstelle zur
Auskopplung nicht unmittelbar die Wellenleitung der Plasmawelle berührt, sondern sich
entfernt von der Wellenleitung der Plasmawelle befindet. Als Plasmawelle sei jene
stehende Welle im Resonator bezeichnet, welche die Plasmaquelle treibt. Auch ist es
denkbar, dass eine Kopplungsstelle zur Auskopplung sich in oder an der Plasmaquelle
befindet und die Rückkopplungs-Information 252 direkt oder indirekt aus dem Plasmazustand
gewonnen wird. Ebenso ist es möglich, dass das vorgenannte Prinzip der nicht direkten
Berührung der Wellenleitung in analoger Weise für die Kopplungsstelle zur Einkopplung
gilt.
Bezugszeichenliste
[0045]
- 100
- Konventionelle Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmas
- 101
- Resonator nach Stand der Technik
- 110
- Wellenleiter
- 111
- Wellenleiter
- 112
- Wellenleiter
- 121
- Leitungsabschluss für Reflexion
- 122
- Leitungsabschluss für Reflexion
- 131
- Kopplungsmittel für Einkopplung
- 132
- Kopplungsmittel für Auskopplung
- 141
- Plasmaquelle
- 151
- Energie-Einspeisung
- 152
- Energie-Auskopplung
- 161
- Aktives Element
- 200
- Erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung eines Plasmas
- 201
- Resonator mit erfindungsgemäßer Auskopplung
- 211
- Wellenleiter
- 212
- Wellenleiter
- 213
- Wellenleiter
- 221
- Leitungsabschluss für Reflexion
- 222
- Leitungsabschluss für Reflexion
- 231
- Kopplungsmittel für Einkopplung
- 232
- Kopplungsmittel für Auskopplung
- 241
- Plasmaquelle
- 251
- Energie-Einspeisung
- 252
- Energie-Auskopplung
- 261
- Aktives Element
1. Vorrichtung (200) zur Erzeugung eines Plasmas, aufweisend:
- eine als Hohlraum ausgebildete Plasmaquelle (241);
- einen Resonator (201), welcher einen Wellenleiter (211, 212, 213) und die Plasmaquelle
(241) umfasst, wobei der Wellenleiter (211, 212, 213) mit der Plasmaquelle (241) wirkverbunden
ist;
- ein erstes Kopplungsmittel (231) zur Energie-Einspeisung (251) und ein zweites Kopplungsmittel
(232) zur Energie-Auskopplung (252), wobei jedes Kopplungsmittel (231, 232) energieführend
und/oder signalführend mit dem Wellenleiter (211, 212, 213) wirkverbunden ist;
- ein aktives Element (261) zur Energieversorgung des Resonators (201), welches mit
dem ersten Kopplungsmittel (231) und mit dem zweiten Kopplungsmittel (232) wirkverbunden
ist;
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plasmaquelle (241) zumindest teilweise in einem Bereich des Wellenleiters (211,
212, 213) integriert ist, der sich zwischen dem ersten Kopplungsmittel (231) und dem
zweiten Kopplungsmittel (232) erstreckt.
2. Vorrichtung (200) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plasmaquelle (241) vollständig in einem Bereich des Wellenleiters (211, 212, 213)
integriert ist, der sich zwischen dem ersten Kopplungsmittel (231) und dem zweiten
Kopplungsmittel (232) erstreckt.
3. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wellenleiter (211, 212, 213) zwischen dem ersten Kopplungsmittel (231) und dem
zweiten Kopplungsmittel (232) kontinuierlich verläuft, und die Plasmaquelle (241)
in diesem kontinuierlich verlaufenden Bereich des Wellenleiters (211, 212, 213) angeordnet
ist.
4. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Resonator (201) ein Mikrowellen-Resonator ist.
5. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plasmaquelle (241) als Hohlraum mit Öffnung zur Gas-Zuführung und Gas-Ausleitung
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung (200) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Plasmaquelle (241) einen Hohlleiter aufweist, dessen Längsachse sich innerhalb
des Mikrowellen-Resonators (201) senkrecht zur Ausbreitungsrichtung der Mikrowellen
erstreckt.
7. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das aktive Element (261) einen Transistor umfasst.
8. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wellenleiter (211, 212, 213) einen elektrischen Leiter umfasst, wobei der elektrische
Leiter das erste Kopplungsmittel (231) direkt kontaktiert und/oder das zweite Kopplungsmittel
(232) direkt kontaktiert.
9. Vorrichtung (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Wellenleiter (211, 212, 213) einen ersten Leitungsabschluss (221) zur Reflexion
einer Welle und einen zweiten Leitungsabschluss (222) zur Reflexion einer Welle aufweist,
wobei das erste Kopplungsmittel (231) zwischen den Leitungsabschlüssen (221, 222)
angeordnet ist, und der Abstand A des ersten Kopplungsmittels (231) vom ersten Leitungsabschluss
(221) der Bedingung

genügt, wobei n eine ganze Zahl und λ die Resonanzwellenlänge des Resonators (201)
ist.
10. Verfahren zur Erzeugung eines Plasmas durch Einspeisung von Energie in einen eine
Plasmaquelle (241) umfassenden Resonator (201), wobei die Plasmaquelle (241) zwischen
einem ersten (231) und einem zweiten (232) Kopplungsmittel angeordnet ist, mit folgenden
Verfahrensschritten:
a) Auskopplung (252) von Energie in Form eines modulierten Signals mit Information
über den Schwingungszustand am zweiten Kopplungsmittel (232) des Resonators (201);
b) Zuführung des Signals (252) zu einem aktiven Element (261);
c) Verstärkung des Signals (252) durch das aktive Element (261) in Abhängigkeit vom
Schwingungszustand im Resonator (201);
d) Zuführung (251) des verstärkten Signals in den Resonator als Speise-Energie (201)
am ersten Kopplungsmittel (231).