[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft gemäß dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs
1 ein Briefkastensystem mit mindestens einem Gehäuse zur Aufnahme für über eine Brief-Einwurföffnung
einlegbare Post.
[0002] Briefkästen zur Aufnahme von eingehender Post im Eingangsbereich von Wohngebäuden
sind in den unterschiedlichsten Ausführungen hinlänglich bekannt. Häufig handelt es
sich um eigenständige Kästen, die z. B. auf einer Wandfläche eines Gebäudes im äußeren
Eingangsbereich zu montieren sind. Ferner werden Briefkästen auch häufig in größeren
Anlagen eingebaut und zum Teil auch mit Klingeltastern und/oder sonstigen Funktionskomponenten
kombiniert. Solche Anlagen können in einem an eine Haustür angrenzenden Wandbereich
installiert sein oder aber als freistehende Systeme vor einem Gebäude. Dabei sind
in der einschlägigen, EU-weit verbindlichen Norm EN 13724 bestimmte Anforderungen
für Briefkästen und Briefkastenanlagen festgelegt.
[0003] Bei bekannten Briefkästen oder Briefkastenanlagen mit mehreren Briefkästen ist häufig
unterhalb der Brief-Einwurföffnung ein Aufnahmefach zur vertikalen Aufnahme der Post
angeordnet, wobei das Aufnahmefach mit einer relativ geringen Tiefe ausgebildet ist
und zur Postentnahme über eine vordere Tür geöffnet werden kann. Es sind auch flachere,
eine geringe Höhe aufweisende Briefkästen, so genannte Raumsparbriefkästen, bekannt,
die mit einer flachen Bauform ein tieferes Aufnahmefach zur horizontalen Postaufnahme
aufweisen. Dabei ist in aller Regel zur Entnahme der vordere Briefeinwurf oder eine
hintere Klappe aufklappbar, und die Postentnahme erfolgt durch Eingreifen in das enge
und tiefe Fach, was umständlich und unübersichtlich ist.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Briefkastensystem mit
konstruktiv einfachen Mitteln so zu verbessern, dass auch in einer Ausgestaltung als
"Raumsparbriefkasten" mit geringer Höhe und flacher, aber tiefer Bauform eine einfache
und komfortable Postentnahme ermöglicht wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind
in den abhängigen Ansprüchen sowie auch in der anschließenden Beschreibung enthalten.
[0006] Demnach ist erfindungsgemäß das Gehäuse zweiteilig aus einer Oberschale und einer
Unterschale gebildet, wobei die Oberschale an einem Systemträger befestigt oder befestigbar
ist und die Unterschale ein in der Oberschale verschiebbar geführtes Schubfach bildet.
In bevorzugter konstruktiver Ausgestaltung besteht die Oberschale aus einer oberen
Deckwand und zwei sich nach unten erstreckenden, die Unterschale seitlich übergreifenden
Seitenwänden, wobei die Unterschale aus einer unteren Bodenwand und zwei sich nach
oben erstreckenden, zwischen die Seitenwände der Oberschale eingreifenden Seitenwänden
besteht. Hierbei sind die jeweils benachbarten Seitenwände von Ober- und Unterschale
über jeweils eine von zwei seitlichen Schiebeführungen verbunden, so dass das von
der Unterschale gebildete Schubfach relativ zu der ortsfesten Oberschale ausziehbar
und einschiebbar ist.
[0007] Erfindungsgemäß kann somit zur Briefentnahme das Schubfach aus dem Gehäuse bzw. der
Gehäuse-Oberschale herausgezogen werden. Dadurch kann zunächst das Fach ungehindert
vollständig eingesehen werden, und die Post ist zur Entnahme gut zugänglich. Zudem
ist die Post auch im geöffneten Zustand des Schubfachs vor einem Herausfallen geschützt.
[0008] Im Rahmen der Erfindung sind zwei Varianten möglich. So kann das Schubfach nach vorne,
zur Seite der Einwurföffnung herausziehbar sein oder aber nach hinten zu der der Einwurföffnung
gegenüberliegenden Rückseite des Briefkastens, sofern diese Seite zugänglich ist.
Dies ist z. B. bei freistehenden Ausführungen der Fall.
[0009] Das Schubfach ist in bevorzugter Ausgestaltung über ein Schloss in seiner eingeschobenen
Schließlage verriegelbar und zum Ausziehen entriegelbar. Dabei ist es weiterhin vorteilhaft,
wenn das Schubfach nach Entriegelung durch einen Federausschub zumindest teilweise
ausgeschoben wird. Die Entriegelung kann über das Schloss mechanisch mittels eines
Schlüssels, aber auch sensorisch beispielsweise über eine biometrische Erkennung,
wie z. B. Fingerprint, Codeschloss, Transponder oder dergleichen, erfolgen. Vorzugsweise
wird das Schubfach beim Schließen durch Einschieben selbsttätig in der Schließlage
durch Einrasten eines Riegels verriegelt.
[0010] Anhand der Zeichnungen und darin veranschaulichter, bevorzugter Ausführungsbeispiele
soll die Erfindung im Folgenden weitergehend erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Briefkastensystems, beispielhaft in
einer Ausführung mit zwei benachbart übereinander angeordneten erfindungsgemäßen Gehäusen
sowie mit weiteren Funktionskomponenten,
- Fig. 2
- eine Ansicht analog zu Fig. 1, jedoch mit einem beispielhaft zur Vorderseite geöffneten
Schubfach,
- Fig. 3
- eine Perspektivansicht auf die Rückseite eines erfindungsgemäßen Briefkastensystems
mit einem zur Rückseite geöffneten Schubfach,
- Fig. 4
- eine weitere Perspektivansicht eines Briefkastensystems zur Erläuterung von Ausführungsvarianten,
- Fig. 5
- eine Perspektivansicht des Briefkastensystems aus seitlicher Richtung zur Erläuterung
eines Systemträgers,
- Fig. 6
- einen vergrößerten Teil-Vertikalschnitt in einer Schnittebene VI-VI gemäß Fig. 1,
- Fig. 7
- eine stark vergrößerte und teilweise geschnittene Detailansicht eines mechanischen
Steckschlosses,
- Fig. 8
- eine perspektivische Explosionsdarstellung des Schlosses gemäß Fig. 7,
- Fig. 9
- eine weitere Perspektivansicht zur Erläuterung von Systemkomponenten,
- Fig. 10
- eine gesonderte Perspektivansicht des von der Gehäuse-Unterschale gebildeten Schubfachs
mit einem die Einwurföffnung aufweisenden wandartigen Einwurfträger,
- Fig. 11
- eine weitere Perspektivansicht des Schubfachs analog zu Fig. 10, jedoch in einer Ausführung
mit einer rückseitigen wandartigen Blende,
- Fig. 12
- einen Querschnitt durch das zweiteilige Gehäuse entsprechend der in Fig. 10 angedeuteten
Schnittebene XII-XII mit Blickrichtung auf die Innenseite der Einwurföffnung,
- Fig. 13 und 14
- die beiden Gehäuseteile in Explosionsdarstellung mit Blickrichtung gemäß Pfeil 13
in Fig. 10 und
- Fig. 15
- eine gesonderte Perspektivdarstellung eines Briefeinwurfmoduls in der Öffnungslage
einer schwenkbar gelagerten Einwurfklappe.
[0011] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
[0012] Zu der anschließenden Beschreibung wird ausdrücklich betont, dass die Erfindung nicht
auf die Ausführungsbeispiele und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen
Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal des/jedes
Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen
Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen
Ausführungsbeispiels sowie auch unabhängig von den Merkmalskombinationen und Rückbeziehungen
der Ansprüche eine erfinderische Bedeutung haben.
[0013] Ein erfindungsgemäßes Briefkastensystem 1 besteht aus mindestens einem Briefkasten-Gehäuse
2 und einem Systemträger 4 zur Halterung des Gehäuses 2 sowie vorzugsweise weiterer
Funktionskomponenten 6, bei denen es sich beispielsweise um Klingeltaster und/oder
Tür-Kommunikationsgeräte handeln kann.
[0014] In den in Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Briefkastensystem
1 modular aufgebaut, wobei beispielhaft zwei Briefkasten-Gehäuse 2 benachbart übereinander
an dem gemeinsamen Systemträger 4 befestigt sind. Es können auch mehrere Gehäuse 2
übereinander und/oder nebeneinander angeordnet werden, z. B. für größere Wohngebäude
mit einer entsprechend größeren Anzahl von Wohneinheiten. Das bzw. jedes Gehäuse 2
ist in einer flachen Bauform zur horizontal liegenden Aufnahme für über eine Einwurföffnung
8 einlegbare Postsendungen ausgebildet. Die Einwurföffnung 8 ist am besten in Fig.
15 zu erkennen, aber auch in den Fig. 6, 10, 12 und 14, wo allerdings die Einwurföffnung
8 durch eine Einwurfklappe 10 überdeckt und dadurch verschlossen ist.
[0015] Wie sich aus Fig. 15 ergibt, ist die Einwurföffnung 8 in einem wandartigen Einwurfträger
12 gebildet, wobei die Einwurfklappe 10 an diesem Einwurfträger 12 über eine Klappenlagerung
14 (siehe auch Fig. 6) zwischen einer die Einwurföffnung 8 überdeckenden Schließlage
und einer die Einwurföffnung 8 freigebenden Öffnungslage um eine Schwenkachse 16 schwenkbar
gelagert ist. Diese Schwenkbewegung ist in Fig. 15 durch einen Doppelpfeil 18 veranschaulicht.
Der Einwurfträger 12 bildet zusammen mit seinen Bestandteilen, insbesondere der Einwurföffnung
8 und der Einwurfklappe 10, eine eigenständige modulare Baueinheit, d. h. ein Briefeinwurfmodul.
Einzelheiten dazu sind in einer prioritätsgleichen Anmeldung mit dem internen Vertreter-Aktenzeichen
13514 enthalten; auf diese Anmeldung wird an dieser Stelle in vollem Umfange Bezug
genommen.
[0016] Erfindungsgemäß ist das bzw. jedes Briefkasten-Gehäuse 2 zweiteilig aus einer Oberschale
20 und einer Unterschale 22 ausgebildet. Dazu wird insbesondere auf Fig. 9 und 12
bis 14 verwiesen. Die Oberschale 20 ist an dem Systemträger 4 befestigt, wobei die
Unterschale 22 ein in der Oberschale 20 verschiebbar geführtes Schubfach 24 zur Postaufnahme
bildet.
[0017] Wie sich weiter insbesondere aus Fig. 9 ergibt, besteht die/jede Oberschale 20 aus
einer oberen, horizontal anzuordnenden Deckwand 20a und zwei sich senkrecht nach unten
erstreckenden Seitenwänden 20b. Die Unterschale 22 besteht aus einer unteren, horizontalen
Bodenwand 22a und zwei sich senkrecht nach oben erstreckenden Seitenwänden 22b. Die
Oberschale 20 übergreift mit ihren Seitenwänden 20b die Unterschale 22 seitlich, wobei
die Seitenwände 22b der Unterschale 22 zwischen die Seitenwände 20b der Oberschale
20 eingreifen. Die auf beiden Seiten jeweils benachbarten Seitenwände 20b und 22b
von Oberschale 20 und Unterschale 22 sind über jeweils eine von zwei seitlichen Schiebeführungen
26 derart relativbeweglich verbunden, dass das von der Unterschale 22 gebildete Schubfach
24 relativ zu der ortsfesten Oberschale 20 horizontal ausziehbar und einschiebbar
ist. Die Schiebeführungen 26 können von beliebigen Gleit- oder Wälzlagerschienen gebildet
sein, die jeweils aus zwei Hälften bestehen, die im Spaltbereich jeweils zwischen
den gegenüberliegenden Seitenwänden von Ober- und Unterschale 20, 22 befestigt sind.
Diese Schienen wirken gleitend oder über Wälzelemente, insbesondere Kugeln, zusammen.
[0018] Zur Entnahme von Postsendungen sind zwei verschiedene Ausführungsformen möglich.
Einerseits kann gemäß Fig. 2 der Einwurfträger 12 mit der Einwurföffnung 8 und der
Einwurfklappe 10 an dem von der Gehäuse-Unterschale 22 gebildeten Schubfach 24 auf
einer Stirnseite den Bereich zwischen den Seitenwänden 22b und der Bodenwand 22a überdeckend
befestigt sein. Hierbei ist das Gehäuse 2 auf der anderen, gegenüberliegenden Stirnseite
über eine in der Zeichnung nicht erkennbare Wandung geschlossen, wobei das Schubfach
24 zur Seite des Einwurfträgers 12 hin gemeinsam mit diesem herausbewegbar ist.
[0019] In der in Fig. 3 dargestellten Alternative ist der Einwurfträger 12 mit seinen Bestandteilen
auf einer Stirnseite der Gehäuse-Oberschale 20 insbesondere an dem Systemträger 4
befestigt, und das von der Gehäuse-Unterschale 22 gebildete Schubfach 24 ist auf seiner
anderen, gegenüberliegenden Stirnseite über eine wandartige, den Bereich zwischen
den Seitenwänden 22b und der Bodenwand 22a überdeckende Blende 28 geschlossen. In
diesem Fall ist das Schubfach 24 zur Seite der Blende 28 hin gemeinsam mit dieser
herausbewegbar.
[0020] In Fig. 4 ist beispielhaft eine Ausführung mit beiden Varianten veranschaulicht.
Das Schubfach 24 für die nach vorne ausziehbare Variante ist in Fig. 10 dargestellt,
während die Fig. 11 die zweite Variante mit der Blende 28 zum Auszug nach hinten zeigt.
[0021] In zweckmäßiger Ausgestaltung ist das Schubfach 24 über ein Schloss 30 in seiner
eingeschobenen Schließlage verriegelbar und zum Ausziehen entriegelbar. Vorzugsweise
ist das Schloss 30 mit einer selbsttätigen Rastarretierung in der Schließlage des
Schubfachs 24 und mit einer über Betätigungsmittel erreichbaren Entriegelung ausgebildet.
Dadurch reicht zum Verriegeln ein einfaches Einschieben des Schubfachs 24 bis in seine
eingeschobene und selbsttätig verriegelte Stellung. Zum Entriegeln kann das Schloss
30 über geeignete Betätigungsmittel entriegelt werden, wobei es vorteilhaft ist, wenn
das Schubfach 24 nach Entriegeln des Schlosses 30 selbsttätig über einen Federausschub
ausschiebbar - und umgekehrt gegen den Federausschub wieder in seine verriegelte Schließlage
einschiebbar - ist.
[0022] Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es sich bei dem Schloss 30 um
ein mechanisches Steckschloss, siehe dazu auch die gesonderten Darstellungen in Fig.
7 und 8. Hierbei ist als Betätigungsmittel ein Schlüssel 32, und zwar vorteilhafterweise
ein Steckschlüssel zur ausschließlichen Steckbetätigung ohne Drehung vorgesehen. Eine
Steckachse des Schlüssels 32 verläuft hierbei in Bewegungsrichtung des ausziehbaren
Schubfachs 24, und ein federbelasteter Riegel 34 ist vertikal beweglich. Das Schloss
30 wirkt über den Riegel 34 mit einer Haltekontur des Systemträgers 4 zusammen, siehe
dazu insbesondere Fig. 6. Zum Einführen in das Schloss 30 ist der Schlüssel 32 durch
eine schlitzförmige Schlüsselöffnung 36 führbar. Diese Schlüsselöffnung 36 ist in
der ersten Variante gemäß Fig. 2 mit Auszugsrichtung nach vorne in dem Einwurfträger
12 gebildet und bei der zweiten Variante mit Auszug nach hinten in der Blende 28,
siehe Fig. 11. Es sei noch bemerkt, dass die Darstellungen in Fig. 7 und 8 vereinfachte
Prinzipansichten sind, weil eine Schlüssel-Codierung fehlt.
[0023] Durch die Schlüsselöffnung 36 ergibt sich die vorteilhafte Möglichkeit, diesen Bereich
von der Innenseite her über ein dort angeordnetes Leuchtmittel (nicht dargestellt)
beleuchtbar auszubilden. Dies bedeutet, dass Licht des Leuchtmittels durch die Schlüsselöffnung
36 hindurch von der vorderen Sichtseite her sichtbar ist. Dadurch kann das Leuchtmittel
beispielsweise zur Belegungserkennung über geeignete Steuermittel angesteuert werden,
um zu signalisieren, ob das Schubfach 24 leer oder belegt ist. Dies kann über geeignete
Sensoren erfasst und beispielsweise mit unterschiedlich farbigem Licht signalisiert
werden. Weiterhin können auch beliebige andere Funktionen signalisiert werden, beispielsweise
der Betriebszustand einer Gebäude-Alarmanlage.
[0024] In einer nicht dargestellten Alternative kann an Stelle eines mechanischen Schlosses
30 auch ein beliebiges elektrisches, elektromechanisches oder elektromagnetisches
Schloss verwendet werden. Ein solches Schloss kann vorteilhafterweise auch eine sensorische
Betätigungseinrichtung zum Entriegeln aufweisen, beispielsweise mit Transponder oder
einer biometrischen Erfassung, wie einer Fingerabdruck- und/oder Iriserkennung; Stichwort
"keyless in" (Schlüssel-freier Einlass).
[0025] Wie sich noch besonders aus Fig. 5 ergibt, besteht der Systemträger 4 zweckmäßig
aus einem rahmenartigen Vorderteil 4a und einem entsprechend rahmenartigen Hinterteil
4b. Die bzw. jede Gehäuse-Oberschale 20 ist mit ihren beiden gegenüberliegenden Stirnseitenbereichen
an dem Vorderteil 4a und dem Hinterteil 4b des Systemträgers 4 befestigt.
[0026] Im Falle der modularen Ausgestaltung mit mindestens zwei gleichartigen, an dem gemeinsamen
Systemträger 4 befestigten Briefkasten-Gehäusen 2 und gegebenenfalls mit den weiteren
Funktionskomponenten 6 ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass die/jede Einwurfklappe
10 und die gegebenenfalls benachbarten Funktionskomponenten 6 mit ihren jeweiligen
vorderen Sichtflächen mit nur schmalen gegenseitigen Spaltabständen von etwa 1 mm
in einer gemeinsamen System-Frontebene 40 liegen, siehe dazu Fig. 6. Die Angabe "etwa
1 mm" bedeutet, dass die Spaltbreite - abgesehen von eventuellen Toleranzabweichungen
- 1 mm beträgt, aber auch bei Auftreten von Toleranzabweichungen jedenfalls im Bereich
zwischen 0,5 mm und 1,5 mm und bevorzugt zwischen 0,8 mm und 1,2 mm liegt.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen.
Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale
in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst
von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner
ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination
beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten
Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet,
dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw.
durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt
werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch
für eine Erfindung zu verstehen.
1. Briefkastensystem (1) mit mindestens einem Briefkasten-Gehäuse (2) zur Aufnahme für
über eine Brief-Einwurföffnung (8) einlegbare Post,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) zweiteilig aus einer Oberschale (20) und einer Unterschale (22) besteht,
wobei die Oberschale (20) an einem Systemträger (4) befestigt oder befestigbar ist
und die Unterschale (22) ein in der Oberschale (20) verschiebbar geführtes Schubfach
(24) bildet.
2. Briefkastensystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Oberschale (20) aus einer oberen Deckwand (20a) und zwei sich nach unten erstreckenden,
die Unterschale (22) seitlich übergreifenden Seitenwänden (20b) besteht, wobei die
Unterschale (22) aus einer unteren Bodenwand (22a) und zwei sich nach oben erstreckenden,
zwischen die Seitenwände (20b) der Oberschale (20) eingreifenden Seitenwänden (22b)
besteht, und wobei die jeweils benachbarten Seitenwände (20b, 22b) von Ober- und Unterschale
(20, 22) über Schiebeführungen (26) verbunden sind.
3. Briefkastensystem nach Anspruch 1 oder 2,
gekennzeichnet durch einen die Einwurföffnung (8) aufweisenden, wandartigen Einwurfträger (12) mit einer
Einwurfklappe (10), die an dem Einwurfträger (12) über eine Klappenlagerung (14) zwischen
einer die Einwurföffnung (8) überdeckenden Schließlage und einer die Einwurföffnung
(8) freigebenden Öffnungslage um eine Schwenkachse (16) schwenkbar gelagert ist.
4. Briefkastensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Einwurfträger (12) an dem von der Gehäuse-Unterschale (22) gebildeten Schubfach
(24) auf einer Stirnseite der Seitenwände (22b) und der Bodenwand (22a) befestigt
ist, wobei das Gehäuse (2) auf der anderen, gegenüberliegenden Stirnseite über eine
Wandung geschlossen ist, wobei das Schubfach (24) zur Seite des Einwurfträgers (12)
gemeinsam mit diesem ausziehbar ist.
5. Briefkastensystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Einwurfträger (12) auf einer Stirnseite der Gehäuse-Oberschale (20) befestigt
ist, wobei das von der Gehäuse-Unterschale (22) gebildete Schubfach (24) auf seiner
anderen, gegenüberliegenden Stirnseite über eine Blende (28) geschlossen und zu dieser
Seite gemeinsam mit der Blende (28) ausziehbar ist.
6. Briefkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubfach (24) über ein Schloss (30) in seiner eingeschobenen Schließlage verriegelbar
und zum Ausziehen entriegelbar ist.
7. Briefkastensystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schloss (30) mit einer selbsttätigen Rastarretierung in der Schließlage des Schubfachs
(24) und mit einer über Betätigungsmittel erreichbaren Entriegelung ausgebildet ist.
8. Briefkastensystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer mechanischen Ausführung des Schlosses (30) als Betätigungsmittel ein Schlüssel
(32), insbesondere ein Steckschlüssel zur ausschließlichen Steck-Betätigung, vorgesehen
ist.
9. Briefkastensystem nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schlüssel (32) durch eine Schlüsselöffnung (36) in das Schloss (30) einführbar
ist, wobei vorzugsweise die Schlüsselöffnung (36) von der Innenseite her durchleuchtbar
ist.
10. Briefkastensystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in einer elektrischen, elektromechanischen oder elektromagnetischen Ausführung des
Schlosses (30) eine sensorische Betätigungseinrichtung, beispielsweise mit Transponder
oder einer biometrischen Erfassung, beispielsweise mit Fingerabdruck- und/oder Iriserkennung,
vorgesehen ist.
11. Briefkastensystem nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schubfach (24) nach Entriegeln des Schlosses (30) selbsttätig insbesondere über
einen Federausschub ausschiebbar ist.
12. Briefkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Systemträger (4) aus einem Vorderteil (4a) und einem Hinterteil (4b) besteht,
wobei die Gehäuse-Oberschale (20) mit ihren beiden gegenüberliegenden Stirnseitenbereichen
zwischen dem Vorderteil (4a) und dem Hinterteil (4b) des Systemträgers (4) befestigt
ist.
13. Briefkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei gleichartige Briefkasten-Gehäuse (2) benachbart über- und/oder nebeneinander
an dem gleichen Systemträger (4) befestigt oder befestigbar sind.
14. Briefkastensystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass das/jedes Gehäuse (2) derart gemeinsam mit weiteren Funktionskomponenten (6) an dem
Systemträger (4) befestigt oder befestigbar ist, dass die/jede Einwurfklappe (10)
und die benachbarten Funktionskomponenten (6) mit ihren jeweiligen vorderen Stirnflächen
in einer gemeinsamen System-Frontebene (40) liegen.