(19)
(11) EP 2 644 283 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.10.2013  Patentblatt  2013/40

(21) Anmeldenummer: 13156791.9

(22) Anmeldetag:  26.02.2013
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B05C 1/08(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(30) Priorität: 27.03.2012 DE 102012204878

(71) Anmelder: Achenbach Buschhütten GmbH & Co. KG
57223 Kreuztal (DE)

(72) Erfinder:
  • Barten, Axel
    57078 Siegen (DE)
  • Kötter, Walter
    51688 Wipperfürth (DE)
  • Rothstein, Arnd
    51674 Wiehl (DE)
  • Dietrich, Ingo
    57339 Erndtebrück (DE)

(74) Vertreter: advotec. 
Patent- und Rechtsanwälte Am Rosenwald 25
57234 Wilnsdorf
57234 Wilnsdorf (DE)

   


(54) Auftragwerk


(57) Auftragwerk (10) zum Auftragen eines Fluids auf eine Materialbahn (37) mit zumindest zwei gegensinnig und in Bahnlaufrichtung angetriebenen Auftragwalzen (14), zwischen denen im Betrieb des Auftragwerks die Materialbahn geführt wird, und mit zumindest zwei Schöpfwalzen (15), die jeweils einer Auftragwalze zugeordnet sind und durch Rotation ihrer Umfangsfläche durch ein Fluidbad Fluid aus dem Fluidbad auf eine Umfangsfläche der zugeordneten und gegensinnig zur Schöpfwalze angetriebenen Auftragwalze übertragen, wobei zur Einstellung einer zwischen den Auftragwalzen und der Materialbahn wirkenden Kontaktkraft zumindest eine Auftragwalze mit einer auf eine Auftragwalzenachse (20) wirkenden Zustelleinrichtung versehen ist, die mit einer Messeinrichtung zur Messung der Kontaktkraft versehen ist, derart, dass eine Betätigung der Zustelleinrichtung in Abhängigkeit von der gemessenen Kontaktkraft erfolgt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Auftragwerk zum Auftragen eines Fluids auf eine Materialbahn, mit zumindest zwei gegensinnig und in Bahnlaufrichtung angetriebenen Auftragwalzen, zwischen denen im Betrieb des Auftragwerks die Materialbahn geführt wird, und mit zumindest zwei Schöpfwalzen, die jeweils einer Auftragwalze zugeordnet sind und durch Rotation ihrer Umfangsfläche durch ein Fluidbad Fluid aus dem Fluidbad auf die Umfangsfläche der zugeordneten und gegensinnig zur Schöpfwalze angetriebenen Auftragwalze übertragen.

[0002] Auftragwerke der eingangs genannten Art werden insbesondere zum Auftrag eines Gleitmittels auf metallische Folienbahnen verwendet, die nachfolgend ihrer Herstellung abgelängt oder zugeschnitten werden und als Zuschnitte in einem nachfolgenden Tiefziehverfahren in einer Tiefziehvorrichtung zu Formteilen umgeformt werden. In der Tiefziehvorrichtung werden die Zuschnitte von einem Tiefziehstempel in ein Tiefziehgesenk oder eine Tiefziehform eingepresst, wobei der in der Regel beidseitig auf den Zuschnitt aufgetragene Gleitmittelfilm eine Reduzierung der zwischen dem Tiefziehstempel und dem Zuschnitt sowie dem Zuschnitt und dem Tiefziehgesenk während der Umformung auftretenden Reibungskräfte sorgt. Um während des Tiefziehvorgangs eine möglichst einheitliche Beanspruchung der Oberfläche des Zuschnitts mit Reibungskräften und damit bei dem fertiggestellten Umformprodukt eine möglichst gute Oberflächenqualität zu erreichen sowie zur weitestgehenden Reduzierung der zur Durchführung des Umformvorgangs notwendigen Kräfte, die insbesondere maßgeblich sind für die Dimensionierung der Krafterzeuger und damit maßgeblich die Kosten für die Durchführung des Umformverfahrens beeinflussen, erweist es sich als wesentlich, eine möglichst gleichmäßige und flächendeckende Verteilung des Gleitmittels auf der Oberfläche des Zuschnitts zu erreichen.

[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Auftragwerk der eingangs genannten Art vorzuschlagen, das einen möglichst gleichmäßigen Gleitmittelauftrag auf die Oberfläche einer Materialbahn ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Auftragwerk mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Erfindungsgemäß weist das Auftragwerk zur Einstellung einer zwischen den Auftragwalzen und der Materialbahn wirkenden Kontaktkraft zumindest eine Auftragwalze auf, die mit einer auf die Auftragwalzenachse wirkenden Zustelleinrichtung versehen ist, die mit einer Messeinrichtung zur Messung der Kontaktkraft versehen ist, derart, dass eine Betätigung der Zustelleinrichtung in Abhängigkeit von der gemessenen Kontaktkraft erfolgt.

[0006] Das erfindungsgemäß ausgestaltete Auftragwerk ermöglicht über die Einstellung der Kontaktkraft einen gleichmäßigen Auftrag von Gleitmittel. Mithin kann durch die Vorgabe einer definierten Kontaktkraft bei konstanter durch die Schöpfwalzen bereitgestellter Fluidmenge ein entsprechend konstanter Gleitmittelauftrag erzeugt werden. Insbesondere bei einer elastischen Ausbildung der Oberfläche der Auftragwalzen ermöglicht die Veränderung der Kontaktkraft eine Beeinflussung der zwischen den Auftragwalzen und der Materialbahn ausgebildeten Kontaktfläche und somit eine entsprechende Beeinflussung des Gleitmittelauftrags.

[0007] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Zustelleinrichtung der Kontaktkraft ein auf die Auftragwalzenachse wirkendes Stellglied aufweist, das eine radiale Verstellung der Auftragwalzenachse gegenüber einem die Lagerung der Auftragwalzenachse aufnehmenden Gestellteil des Auftragwerks ermöglicht. Hierdurch ist eine definierte, unmittelbare Verstellung der Auftragwalzenachse möglich.

[0008] Wenn bei einer alternativen Ausführungsform die Zustelleinrichtung derart ausgeführt ist, dass ein erstes Gestellteil und ein zweites Gestellteil jeweils eine Auftragwalze mit der zugeordneten Schöpfwalze aufweisen und zur Einstellung der Kontaktkraft ein Stellglied der Zustelleinrichtung vorgesehen ist, das auf einen Gestellteil wirkt, derart, dass die Relativposition der Gestellteile verändert wird, ist es möglich, jeweils eine aus einer Auftragwalze und einer Schöpfwalze gebildete Walzenpaarung als Einheit gegenüber einer zweiten, aus Auftragwalze und Schöpfwalze gebildeten Walzenpaarung zu verstellen, so dass sichergestellt ist, dass die Kontaktkraft zwischen den Auftragwalzen verändert werden kann, ohne dass hierdurch die Relativpositionierung der Auftragwalze gegenüber der zugeordneten Schöpfwalze beeinflusst wird.

[0009] Eine besonders einfach realisierbare und kompakte Ausführung der Kraftmesseinrichtung wird möglich, wenn zur Ausbildung der Kraftmesseinrichtung zumindest ein Lager der Auftragwalzenachse mit einer Einrichtung zur Querkraftmessung versehen ist.

[0010] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn ein zwischen einer Schöpfwalze und einer Auftragwalze ausgebildeter Übergabespalt, der die Menge des von der Schöpfwalze auf die Auftragswalze übergebenen Fluids entscheidend mit beeinflusst, einstellbar ist.

[0011] Eine besonders genau reproduzierbare Einstellung des Übergabespalts wird möglich, wenn die Zustellungeinrichtung zur Einstellung des Übergabespaltes ein auf die Schöpfwalzenachse wirkendes Stellglied aufweist, das eine radiale Verstellung der Achse gegenüber einem die Lagerung der Achse aufnehmenden Gestellteil des Auftragwerks ermöglicht.

[0012] Um zu verhindern, dass sich beispielsweise ein stabiles Fluidpolster zwischen einem von der Schöpfwalze auf die Auftragwalze übertragenen Gleitmittelauftrag und der Oberfläche der Auftragwalze aufbaut, ist es vorteilhaft, wenn die Schöpfwalzen mit einer Oszillationseinrichtung versehen sind, derart, dass die Schöpfwalzen Oszillationsbewegungen in Richtung ihrer Achse ausführen.

[0013] Besonders vorteilhaft lässt sich die Ausbildung eines Fluidpolsters zwischen der Oberfläche der Schöpfwalzen mit dem aus dem Fluidbad aufgenommenen Gleitmittelauftrag und der Oberfläche der Auftragwalze dadurch verhindern, dass die Schöpfwalzen an ihrer Umfangsfläche innerhalb eines Fluidtanks, der zur Aufnahme des Fluidbades dient, mit einer Abstreifvorrichtung versehen sind, die eine parallel zur Schöpfwalzenachse verlaufende und oberhalb eines Eintauchumfangs sowie unterhalb der Achse der Schöpfwalze angeordnete Abstreifkante aufweist.

[0014] Hierdurch ist sichergestellt, dass sich die der Ausbildung von Fluidpolstern entgegenwirkende Abstreifkante in einer Relativposition zur Umfangsfläche der Schöpfwalze in unmittelbarer Nähe zum Übergang zwischen der Walzenoberfläche der Schöpfwalze und der Badoberfläche des Fluidbads befindet, so dass verhindert wird, dass sich eine große Stauwelle im Bereich dieses Übergangs ausbildet, welche das Entstehen eines Fluidpolsters fördern könnte.

[0015] Besonders vorteilhaft lässt sich die Wirkung einer ersten Abstreifvorrichtung verstärken, wenn die Schöpfwalzen oberhalb ihrer Achse mit einer zweiten Abstreifvorrichtung versehen sind, die eine parallel zur Schöpfwalzenachse verlaufende Abstreifkante aufweist.

[0016] Eine weitere Verstärkung der vorteilhaften Wirkung der Abstreifvorrichtungen lässt sich erzielen, wenn die Abstreifvorrichtungen mit einer Oszillationseinrichtung versehen sind, derart, dass die Abstreifvorrichtungen eine Oszillationsbewegung in Richtung ihrer Längsachse ausführen.

[0017] Eine gegenseitige positive Beeinflussung der Oszillationsbewegungen lässt sich erreichen, wenn die Abstreifvorrichtungen derart an die zugeordneten Oszillationseinrichtungen angeschlossen sind, dass die Abstreifvorrichtungen gegensinnige Oszillationsbewegungen ausführen.

[0018] Wenn im Einlaufbereich und im Auslaufbereich der Auftragwalzen jeweils eine Umlenkrolle angeordnet ist, deren Relativanordnung zu den Auftragwalzen in horizontaler Richtung veränderbar ist, kann die Menge des Gleitmittelauftrags von den Auftragwalzen auf die Oberfläche der Materialbahn insbesondere durch eine Beeinflussung des zwischen der Materialbahn und den Auftragwalzen ausgebildeten Umschlingungswinkels beeinflusst werden.

[0019] Für eine reproduzierbare Relativanordnung der Umlenkrollen gegenüber den Auftragwalzen können die Umlenkrollen mit einer Wegmesseinrichtung zur Erfassung ihrer horizontalen Position versehen sein.

[0020] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Auftragwerks anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1
ein Auftragwerk in Seitenansicht und einer ersten Konfiguration;
Fig. 2
das in Fig. 1 dargestellte Auftragwerk in einer zweiten Konfiguration;
Fig. 3
in schematischer Darstellung eine zwischen zwei Auftragwalzen des in Fig. 1 dargestellten Auftragwerks geführte Materialbahn.


[0021] Fig. 1 zeigt ein Auftragwerk 10 mit zwei Gestellteilen 11, 12, die auf einer Gestellbasis 13 angeordnet sind, wobei jedes Gestellteil 11, 12 jeweils zur Anordnung einer Auftragwalze 14 und einer der Auftragwalze zugeordneten Schöpfwalze 15 dient.

[0022] Die Gestellteile 11, 12 weisen jeweils eine Auftragwalzenlagerung 18 sowie eine Schöpfwalzenlagerung 19 auf, die die Ausrichtung und Anordnung einer Auftragwalzenachse 20 zur Schöpfwalzenachse 21 in dem Gestellteil 11 bzw. 12 definieren.

[0023] Wie ferner aus einem Vergleich der Fig. 1 mit der Fig. 2 zu ersehen ist, die die Gestellteile 11, 12 in veränderter Relativposition gegenüber der Gestellbasis 13 zeigen, ist das Gestellteil 11 gegenüber dem Gestellteil 12 sowie der Gestellbasis 13 mit einer ersten Zustelleinrichtung 22 in vertikaler Richtung verschiebbar. Darüber hinaus ist das zweite Gestellteil 12 gegenüber dem ersten Gestellteil 11 sowie der Gestellbasis 13 mittels einer zweiten Zustelleinrichtung 23 horizontal verschiebbar. Die Zustelleinrichtungen 22 und 23 weisen im Falle des dargestellten Ausführungsbeispiels jeweils eine Längsführung 24 bzw. 25 an der Gestellbasis 13 auf, die mittels einer nicht näher dargestellten Antriebseinrichtung jeweils eine Längsverschiebung des Gestellteils 11 bzw. 12 in vertikaler bzw. horizontaler Richtung gegenüber der Gestellbasis 13 ermöglichen.

[0024] Wie Fig. 2 ferner zeigt, ist an jedem Gestellteil 11, 12 ein Fluidtank 27 zur Aufnahme eines Fluidbades 28 ausgebildet, wobei über eine nicht näher dargestellte Füllstandsregelung das Niveau einer Badoberfläche 29 im Fluidtank 27 eingestellt wird. Die Schöpfwalzen 15 sind in jedem Gestellteil 11, 12 so angeordnet, dass sie mit einer Teilumfangsfläche in das Fluidbad 28 eintauchen und bei Rotation in Antriebsrichtung 30 an ihrer Umfangsfläche 31 anhaftendes Fluid dem Fluidbad 28 entnehmen. Zur Unterstützung dieser Mitnahme kann die Umfangsfläche 31 mit einer geeigneten Profilierung bzw. Oberflächenstruktur versehen sein, die beispielsweise eine Vielzahl von an der Umfangsfläche 31 ausgebildete Schöpfmulden aufweisen kann.

[0025] Wie in der Fig. 3 dargestellt ist, bildet sich im Bereich eines Übergabespaltes 35 zwischen den Schöpfwalzen 15 und der jeweils zugeordneten Auftragwalze 14, die in einer Antriebsrichtung 32 gegensinnig zur Schöpfwalze 15 angetrieben wird, ein Fluidkeil 45 aus, der infolge der Rotation der Schöpfwalze 15 kontinuierlich mit Fluid aus dem Fluidbad 28 ergänzt wird und dem entsprechend der Rotation der Auftragwalze 14 ständig Fluid entnommen wird, das auf eine Umfangsfläche 34 der Auftragwalze 14 übertragen und von dieser auf eine Bahnunterseite 43 bzw. eine Bahnoberseite 44 einer Materialbahn 37 übertragen wird.

[0026] Wie Fig. 1 zeigt, wird im Betrieb des Auftragwerks 10 die Materialbahn 37 durch einen Auftragwalzenspalt 36 zwischen den beiden einander gegenüberliegenden Auftragwalzen 14 hindurchgeführt, wobei in einem Einlaufbereich 38 und einem Auslaufbereich 39 des Auftragwerks jeweils eine horizontal verstellbare Umlenkrolle 40, 41 angeordnet ist, die eine Beeinflussung des Einlaufwinkels α bzw. eines Auslaufwinkels β ermöglichen, der zwischen einer Walzenspaltebene 42 und der Materialbahn 37 im Einlaufbereich 38 bzw. im Auslaufbereich 39 ausgebildet ist. Hiermit lässt sich auch, wie in Fig. 2 dargestellt ist, insbesondere im Zusammenwirken mit einer entsprechenden Relativposition der Gestellteile 11, 12 gegenüber der Gestellbasis 13, die Größe eines zwischen einer Bahnunterseite 43 bzw. einer Bahnoberseite 44 und der jeweils zugeordneten Auftragwalze 14 ausgebildeten Umschlingungswinkels bestimmen, der maßgeblich ist für die Größe der zwischen der Bahnunterseite 43 bzw. der Bahnoberseite 44 und der jeweiligen Auftragswalze 14 ausgebildeten Kontaktfläche.

[0027] Wie in Fig. 3 schematisch dargestellt, bildet sich zwischen der Bahnunterseite 43 bzw. der Bahnoberseite 44 der Materialbahn 37 und der jeweils gegen die Bahnunterseite 43 bzw. der Bahnoberseite 44 anliegenden Auftragwalze 14 eine Kontaktkraft F aus.

[0028] Die Größe der Kontaktkraft F kann vorzugsweise durch eine in die Auftragwalzenlagerung 18 integrierte, hier nicht näher dargestellte Kraftmesseinrichtung ermittelt und als Stellgröße für die Zustelleinrichtung 22 oder 23 verwendet werden, so dass etwa bei Überschreitung eines für die Kontaktkraft F definierten Sollwertes eine Vergrößerung des Achsabstands a zwischen den Auftragwalzen 14 erfolgt. Hierdurch kann eine beispielsweise in Versuchen ermittelte Kontaktkraft F, die für definierte Parameter, wie Walzbandgeschwindigkeit und Fluidviskosität, einen möglichst gleichmäßigen Fluidauftrag auf die Bahnunterseite 43 bzw. Bahnoberseite 44 der Materialbahn 37 ermöglicht, als Referenz für den Achsabstand a dienen, so dass also die Einstellung des Achsabstands a in Abhängigkeit von der Kontaktkraft erfolgen kann.

[0029] Wie ferner den Fig. 1 und 2 zu entnehmen ist, sind im Umfangsbereich der Schöpfwalzen 15 Abstreifvorrichtungen 47, 48 vorgesehen, wobei die untere Abstreifvorrichtung 47 mit ihrer Abstreifkante 49, die sich parallel zur Schöpfwalzenachse 21 erstreckt, oberhalb eines Eintauchumfangs 50 der Schöpfwalze 15 am Fluidtank 27 angeordnet ist. Die Abstreifvorrichtung 48 befindet sich mit ihrer ebenfalls parallel zur Schöpfwalzenachse 21 verlaufenden Abstreifkante 51 oberhalb der Schöpfwalzenachse 21.


Ansprüche

1. Auftragwerk (10) zum Auftragen eines Fluids auf eine Materialbahn (37) mit zumindest zwei gegensinnig und in Bahnlaufrichtung angetriebenen Auftragwalzen (14), zwischen denen im Betrieb des Auftragwerks die Materialbahn geführt wird, und mit zumindest zwei Schöpfwalzen (15), die jeweils einer Auftragwalze zugeordnet sind und durch Rotation ihrer Umfangsfläche (31) durch ein Fluidbad (28) Fluid aus dem Fluidbad auf eine Umfangsfläche (34) der zugeordneten und gegensinnig zur Schöpfwalze angetriebenen Auftragwalze übertragen,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Einstellung einer zwischen den Auftragwalzen und der Materialbahn wirkenden Kontaktkraft zumindest eine Auftragwalze mit einer auf eine Auftragwalzenachse (20) wirkenden Zustelleinrichtung (22, 23) versehen ist, die mit einer Messeinrichtung zur Messung der Kontaktkraft versehen ist, derart, dass eine Betätigung der Zustelleinrichtung in Abhängigkeit von der gemessenen Kontaktkraft erfolgt.
 
2. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustelleinrichtung (22, 23) zur Einstellung der Kontaktkraft ein auf die Auftragwalzenachse (20) wirkendes Stellglied aufweist, das eine radiale Verstellung der Auftragwalzenachse gegenüber einem die Lagerung der Auftragwalzenachse aufnehmenden Gestellteil (11, 12) des Auftragwerkes (10) ermöglicht.
 
3. Auftragwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein erstes Gestellteil (11) und ein zweites Gestellteil (12) jeweils eine Auftragwalze (14) mit der zugeordneten Schöpfwalze (15) aufweisen und zur Einstellung der Kontaktkraft die Zustelleinrichtung (22, 23) ein Stellglied aufweist, das auf ein Gestellteil wirkt, derart, dass die Relativposition der Gestellteile verändert wird.
 
4. Auftragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Ausbildung der Kraftmesseinrichtung zumindest ein Lager der Auftragwalzenachse (20) mit einer Einrichtung zur Querkraftmessung versehen ist.
 
5. Auftragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein zwischen einer Schöpfwalze (15) und einer Auftragwalze (14) ausgebildeter Übergabespalt (35) mittels einer Zustelleinrichtung einstellbar ist.
 
6. Auftragwerk nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zustelleinrichtung zur Einstellung des Übergabespaltes (35) ein auf eine Schöpfwalzenachse (21) der Schöpfwalze (15) wirkendes Stellglied aufweist, das eine radiale Verstellung der Schöpfwalzenachse gegenüber einem die Lagerung der Achse aufnehmenden Gestellteil (11, 12) des Auftragwerks (10) ermöglicht.
 
7. Auftragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,
dass die Schöpfwalzen (15) mit einer Oszillationseinrichtung versehen sind, derart, dass die Schöpfwalzen eine Oszillationsbewegung in Richtung ihrer Achse ausführen.
 
8. Auftragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schöpfwalzen (15) an ihrer Umfangsfläche innerhalb eines Fluidtanks (27) zur Aufnahme des Fluidbades (28) mit einer Abstreifvorrichtung (47)versehen sind, mit einer parallel zur Schöpfwalzenachse (21) verlaufenden und oberhalb eines Eintauchumfangs (50) sowie unterhalb der Schöpfwalzenachse angeordneten Abstreifkante (49).
 
9. Auftragwerk nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schöpfwalzen (15) oberhalb der Schöpfwalzenachse (21) mit einer zweiten Abstreifvorrichtung (48) versehen sind, die eine parallel zur Schöpfwalzenachse verlaufende Abstreifkante (51) aufweisen.
 
10. Auftragwerk nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstreifvorrichtungen (47, 48) mit einer Oszillationsvorrichtung versehen sind, derart, dass die Abstreifvorrichtungen einer Oszillationsbewegung in Richtung ihrer Längsachsen ausführen.
 
11. Auftragwerk nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abstreifvorrichtungen (47, 48) derart an die zugeordneten Oszillationseinrichtungen angeschlossen sind, dass die Abstreifvorrichtungen gegensinnige Oszillationsbewegungen ausführen.
 
12. Auftragwerk nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Einlaufbereich (38) und im Auslaufbereich (39) der Auftragwalzen (14) jeweils eine Umlenkrolle (40, 41) angeordnet ist, deren Relativanordnung zu den Auftragwalzen in horizontaler Richtung veränderbar ist.
 
13. Auftragwerk nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Umlenkrollen (40, 41) mit einer Wegmesseinrichtung zur Erfassung ihrer horizontalen Position versehen sind.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht