[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Siegelstation gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie auf ein Verfahren zum Betrieb einer Siegelstation mit den Merkmalen des Anspruchs
10.
[0002] Aus der Praxis und beispielsweise aus der
DE 690 03 503 T2 sind Vorrichtungen zum Siegeln einer Deckelfolie auf Verpackungsschalen bzw. Trays,
sogenannte Siegelstationen, bekannt. Weiter ist bekannt, dass eine solche Siegelstation
meist ein Siegelwerkzeug mit einem Werkzeugoberteil und einem Werkzeugunterteil sowie
eine Stabkette zum Transport der Verpackungsschalen in das Siegelwerkzeug hinein bzw.
aus dem Siegelwerkzeug heraus aufweist. Die Stabkette kann beispielsweise eine Anordnung
entlang einer Förderstrecke sein, die beidseitig der Förderstrecke kettengeführt ist,
wobei sich von der einen Kette zu der anderen Kette eine oder mehrere Mitnehmerstangen
quer über die Förderstrecke erstrecken. Häufig ist das Siegelwerkzeug so konfiguriert,
dass es mehrere Verpackungsschalen, die in einer einzigen Reihe angeordnet sind, gleichzeitig
siegeln kann. Hierzu muss die Stabkette und/oder das Siegelwerkzeug so gesteuert werden,
dass sich keine der Mitnehmerstangen der Stabkette zwischen dem Werkzeugoberteil und
dem Werkzeugunterteil des Siegelwerkzeugs befindet, damit das Siegelwerkzeug zum Siegelvorgang
geschlossen werden kann.
[0003] Es sind auch weitere Anwendungen bekannt, bei denen das Siegelwerkzeug gleichzeitig
die doppelte Anzahl, nämlich zwei Reihen mit jeweils mehreren Verpackungsschalen,
aufnehmen und siegeln kann. Nachteilig an den bekannten, zweireihigen Siegelwerkzeugen
ist, dass die in gleichmäßigen Abständen angeordneten Mitnehmerstangen aufgrund der
zweireihigen Anordnung der Verpackungsschalen in dem Siegelwerkzeug nicht so gesteuert
werden können, dass sich überhaupt keine Mitnehmerstange zwischen dem Werkzeugoberteil
und dem Werkzeugunterteil des Siegelwerkzeugs befindet. Dies wirkt sich besonders
nachteilig auf die Konstruktion des Siegelwerkzeugs aus, da beispielsweise ein mittig
angeordneter Ausschnitt in wenigstens einem Werkzeugteil vorgesehen sein muss, um
die zwischen den Werkzeugteilen verbleibende Mitnehmerstange beim Schließen des Werkzeugs
in dem Ausschnitt aufzunehmen, oder das Siegelwerkzeug zwei getrennte Unterteile aufweisen
muss. Darüber hinaus wirkt sich dies auch beim Betrieb der Siegelstation negativ auf
den Verbrauch der Deckelfolie aus, da durch den zusätzlich notwendigen, vor allem
durch den Ausschnitt im Werkzeugteil bedingten Zwischenraum zwischen den beiden Reihen
von Verpackungsschalen eine erhöhte Menge Folienverschnitt entsteht. Diese Deckelfolien,
meist als Folienbahn bereitgestellt, sind in ihrer Anschaffung und als fortwährend
benötigtes Betriebsmittel relativ teuer, sodass bei der Folie auf geringsten Verbrauch
geachtet werden sollte.
[0004] Aus der
EP 0 424 226 B1 ist eine weitere Siegelstation bekannt, die eine Reihe von Verpackungsschalen aufnehmen
kann. Die darin offenbarte Siegelstation verfügt über eine Hubeinrichtung zum Bewegen
des Werkzeugunterteils des Siegelwerkzeugs in einer vertikalen Richtung.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte Siegelstation zum
Siegeln einer Deckelfolie auf Verpackungsschalen zur Verfügung zu stellen, bei der
mit konstruktiv möglichst einfachen Mitteln eine Steigerung in der Leistung der Siegelstation
und gleichzeitig eine Reduzierung des Folienverschnitts auf ein Mindestmaß erreicht
wird.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Siegelstation mit den Merkmalen des Anspruchs
1 sowie durch ein Verfahren zum Betrieb einer Siegelstation mit den Merkmalen des
Anspruchs 10. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0007] Die erfindungsgemäße Siegelstation zeichnet sich dadurch aus, dass das Werkzeugunterteil
des Siegelwerkzeugs dazu eingerichtet ist, die Verpackungsschalen in wenigstens einer
ersten und einer zweiten Reihe aufzunehmen. Weiter weist das Werkzeugunterteil wenigstens
einen absenkbaren Stützteller zum Absenken wenigstens einer der ersten oder zweiten
Reihe von Verpackungsschalen auf. D. h., dass von dem Siegelwerkzeug mindestens zwei
Reihen von Verpackungsschalen gleichzeitig aufgenommen werden können, wodurch sich
die Leistung der Siegelstation gegenüber einer einreihigen quasi verdoppelt. Der absenkbare
Stützteller vermeidet dabei, dass die Stabkette während des Transports der zweiten
Reihe von Verpackungsschalen mit der zuerst in das Siegelwerkzeug transportierten
Reihe von Verpackungsschalen kollidiert.
[0008] Um einen besonders zweckmäßigen Aufbau des Siegelwerkzeugs zu erreichen, kann es
vorteilhaft sein, wenn das Werkzeugunterteil wenigstens einen stationären bzw. unbeweglichen
Stützteller aufweist. Somit müssen nicht sämtliche Stützteller des Siegelwerkzeugs
bzw. absenkbar ausgeführt sein. Besonders vorteilhaft ist, wenn der wenigstens eine
absenkbare Stützteller in einer Transportrichtung nach dem wenigstens einen stationären
Stützteller in dem Werkzeugunterteil des Siegelwerkzeugs angeordnet ist. D.h., dass
die erfindungsgemäße Anordnung bewirkt, dass die in das Siegelwerkzeug transportierten
Verpackungsschalen zuerst den stationären und danach den absenkbaren Stützteller erreichen.
Dadurch kann zunächst die erste Reihe von Verpackungsschalen auf dem wenigstens einen
absenkbaren Stützteller platziert werden, bevor dann die zweite Reihe von Verpackungsschalen
dahinter auf dem stationären Stützteller angeordnet wird.
[0009] Um einen besonders effizienten Betriebsablauf der Siegelstation zu erreichen, kann
der wenigstens eine absenkbare Stützteller von einer ersten Ebene, in der die Verpackungsschalen
in das Siegelwerkzeug transportiert werden, in eine tiefer gelegene zweite Ebene abgesenkt
sein und die Stabkette in der ersten Ebene durch das Siegelwerkzeug bewegt werden.
D. h., dass der absenkbare Stützteller die Reihe von Verpackungsschalen so weit absenkt,
dass die Stabkette und insbesondere die daran befestigten Mitnehmerstangen der Stabkette
die Siegelstation oberhalb der abgesenkten Verpackungsschalen durchqueren können.
Dies ermöglicht in besonders vorteilhafter Weise, dass die zweite Reihe von Verpackungsschalen
in das Siegelwerkzeug befördert werden kann, ohne dass die Mitnehmerstangen, die in
Transportrichtung vor der zweiten Reihe angeordnet sind, mit den Verpackungsschalen
der in der Siegelstation angeordneten ersten Reihe in Kontakt geraten.
[0010] Vorteilhafterweise trägt der wenigstens absenkbare Stützteller den Boden der Verpackungsschalen.
Dies ermöglicht eine besonders einfache Konstruktion des Stütztellers, eine einfache
Bestückung derselben mit den Verpackungsschalen und erlaubt zudem eine einfache Reinigung
des Stütztellers.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Stabkette zwischen dem Werkzeugoberteil und
dem Werkzeugunterteil hindurch bewegbar ist, während die wenigstens eine Reihe von
Verpackungsschalen bzw. der absenkbare Stützteller mitsamt den Verpackungsschalen
abgesenkt sind. Dies erlaubt eine besonders effiziente Arbeitsweise der Siegelstation.
[0012] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist eine Vielzahl
der absenkbaren Stützteller für eine der ersten und/oder der zweiten Reihe von Verpackungsschalen
vorgesehen. Die Vielzahl von absenkbaren Stütztellern kann dann an einem gemeinsamen
Balken befestigt bzw. mit einem solchen Balken verbunden sein, der gleichzeitig mehrere,
eine Reihe bildende Stützteller tragen kann. Somit muss nicht jeder einzelne der absenkbaren
Stützteller dieser Reihe für sich alleine abgesenkt werden, sondern es können mehrere
oder sämtliche Stützteller dieser Reihe gemeinsam abgesenkt werden. Dies wirkt sich
vorteilhaft auf die Konstruktion der Siegelstation bzw. des Siegelwerkzeugs aus, da
nur ein einziger, die Stützteller tragender Balken angehoben bzw. abgesenkt werden
muss.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein elektrisch oder pneumatisch betätigbares Stellglied
zum Absenken des wenigstens einen absenkbaren Stütztellers vorgesehen ist. Der Antrieb
dieses Stellglieds kann an die übrige Siegelstation angepasst sein, um den Betrieb
der Siegelstation möglichst einfach und ökonomisch zu gestalten.
[0014] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsvariante kann das Siegelwerkzeug dazu
eingerichtet sein, gleichzeitig drei, vier oder mehr Reihen von Verpackungsschalen
aufzunehmen und/oder abzusenken und/oder zu versiegeln. Damit lässt sich mit der Erfindung
eine noch höhere Effizienz der Siegelstation erreichen.
[0015] Die erfindungsgemäße Siegelstation lässt sich besonders vorteilhaft in einer Verpackungsanlage
nutzen, die auch noch weitere Verpackungsmaschinen umfassen kann.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer Siegelstation sind die folgenden
Verfahrensschritte vorgesehen:
- Transportieren einer ersten Reihe von Verpackungsschalen in einer ersten Ebene mittels
einer Stabkette in ein Siegelwerkzeug,
- Aufnehmen der ersten Reihe von Verpackungsschalen durch wenigstens einen absenkbaren
Stützteller,
- Absenken der ersten Reihe von Verpackungsschalen von der ersten Ebene in eine tiefer
gelegene zweite Ebene durch Absenken des wenigstens einen absenkbaren Stütztellers,
- Transportieren einer zweiten Reihe von Verpackungsschalen in das Siegelwerkzeug, wobei
die zweite Reihe von einem weiteren Stützteller aufgenommen wird,
- Anheben der ersten Reihe von Verpackungsschalen von der zweiten Ebene in die erste
Ebene,
- Versiegeln der ersten und der zweiten Reihe von Verpackungsschalen mit einer Deckelfolie.
[0017] Der Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, dass durch das Absenken der bereits
im Siegelwerkzeug befindlichen ersten Reihe von Verpackungsschalen die zweite Reihe
von Verpackungsschalen mittels der Stabkette mit einem minimalen Abstand zwischen
der ersten und der zweiten Reihe von Verpackungsschalen in das Siegelwerkzeug eingebracht
werden kann. Denn das Absenken der ersten Reihe von Verpackungsschalen erlaubt es,
dass die Stabkette bzw. die daran angebrachte Mitnehmerstangee über die abgesenkte
erste Reihe von Verpackungsschalen hinweg bewegt wird und deshalb kein zusätzlicher
Ausschnitt im Siegelwerkzeug zwischen den beiden Reihen von Verpackungsschalen notwendig
ist. Somit erlaubt es das erfindungsgemäße Verfahren, den Verschnitt der Deckelfolie
auf ein Mindestmaß zu reduzieren und dabei gleichzeitig die Leistung der Siegelstation
gegenüber einen einreihigen Siegelstation zu erhöhen.
[0018] In einer vorteilhaften Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
die Stabkette temporär entgegen einer Transportrichtung der Verpackungsschalen bewegt,
um das Absenken des absenkbaren Stütztellers zu ermöglichen. Dies kann vorteilhaft
sein, wenn die Verpackungsschale an ihrer Oberseite nach außen vorstehendene Ränder
zum Siegeln der Deckelfolie aufweisen. Somit kann die Stabkette bzw. können die Mitnehmer
einer Stabkette soweit von der Verpackungsschale wegbewegt werden, dass ein Absenken
des absenkbaren Stütztellers ermöglicht wird. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die
Stabkette temporär entgegen einer Transportrichtung der Verpackungsschalen bewegt
wird, um ein Schließen des Siegelwerkzeugs zu ermöglichen.
[0019] Um den Betriebsablauf der Siegelstation weiter zu optimieren, kann es vorteilhaft
sein, wenn die Stabkette in oder oberhalb der zweiten Ebene durch das Siegelwerkzeug
hindurch bewegt wird, während sich der absenkbare Stützteller in der zweiten (tiefer
gelegenen) Ebene befindet. Insbesondere kann die Stabkette in der ersten Ebene, d.h.
der Transportebene durch das Siegelwerkzeug hindurch bewegt werden und damit ein aufwendiges
Umlenken der Stabkette in unterschiedliche Ebenen vermieden werden.
[0020] Die Maschinenleistung der Siegelstation wird gegenüber einer einreihigen Siegelstation
besonders signifikant gesteigert, wenn der Verfahrensschritt des Versiegelns der Verpackungsschale
mit einer Deckelfolie des Weiteren ein Evakuieren und/oder ein Begasen umfasst. Denn
bei den Taktzeiten des Evakuierens und des Begasens wirkt sich die zwei - oder mehrreihige
Anordnung innerhalb des Siegelwerkzeugs noch vorteilhafter aus als beim bloßen Siegeln
der Verpackungen.
[0021] Im Folgenden werden vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Im Einzelnen zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siegelstation,
- Figur 2
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation mit einem absenkbaren
Stützteller in einer abgesenkten Position,
- Figur 3
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation während des Transportierens
einer ersten Reihe von Verpackungsschalen in die Siegelstation,
- Figur 4
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation während des Aufnehmens
der ersten Reihe von Verpackungsschalen,
- Figur 5
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation nach dem Aufnehmen
der ersten Reihe von Verpackungsschalen,
- Figur 6
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation nach dem Absenken
der ersten Reihe von Verpackungsschalen bzw. während des Transports der zweiten Reihe
von Verpackungsschalen in die Siegelstation,
- Figur 7
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation mit zwei befüllten Reihen von
Verpackungsschalen vor oder nach dem Siegeln,
- Figur 8
- eine schematische Seitenansicht der erfindungsgemäßen Siegelstation nach dem Siegeln
beim Abtransport der versiegelten Verpackungsschalen und
- Figur 9
- eine alternative Ausführungsform der Siegelstation mit mehr als zwei Reihen von Verpackungsschalen.
[0022] Gleiche Komponenten sind in den Figuren durchgängig mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0023] Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Siegelstation
1. Die Siegelstation 1 ist häufig Teil einer Verpackungsanlage 100, die hier nur stark
schematisiert bzw. gestrichelt dargestellt ist. Die Siegelstation 1 dient dazu, eine
Deckelfolie 2 auf vorgeformte Verpackungsschalen 3 zu siegeln, um den Inhalt der Verpackungsschalen
3 zu schützen. Wenn Lebensmittel verpackt werden, so werden die Verpackungsschalen
3 vor dem Verschließen evakuiert und/oder begast, um eine lange Haltbarkeit des Lebensmittels
zu gewähren. Beispielsweise kann es sich bei den Verpackungsschalen 3 um Joghurtbecher
oder sonstige siegelbare Kunststoffbehälter handeln. Die Deckelfolie 2 wird üblicherweise
als thermoplastische Folienbahn bereitgestellt, die von einer ersten Rolle 4 abgerollt
und als Restfoliengitter von einer zweiten Rolle 5 aufgerollt wird. Die Rollen 4,
5 schließen die Siegelstation 1 zwischen sich ein. Die Siegelstation 1 verfügt weiter
über ein Siegelwerkzeug 6, das ein Werkzeugoberteil 7 und ein Werkzeugunterteil 8
umfasst. Dabei wird die Deckelfolie 2 zwischen dem Werkzeugoberteil 7 und dem Werkzeugunterteil
8 hindurchbefördert.
[0024] Zum Transport der Verpackungsschalen 3 umfasst die Siegelstation weiter eine Transportvorrichtung
9, die eine erste Transportfläche 10 und eine zweite Transportfläche 11 aufweist.
Die erste Transportfläche 10 ist in einer Transportrichtung R vor dem Siegelwerkzeug
und die zweite Transportfläche 11 in der Transportrichtung R nach dem Siegelwerkzeug
6 angeordnet. Die Transportvorrichtung 9 umfasst eine Stabkette 12, die zueinander
beabstandete Mitnehmerstangen 13 zum Mitnehmen der Verpackungsschalen 3 aufweist.
[0025] Gut zu erkennen ist, dass das Siegelwerkzeug 6 dazu eingerichtet ist, die Verpackungsschalen
3 in einer ersten Reihe 14 und in einer zweiten Reihe 15 gleichzeitig aufzunehmen.
Dabei kann die erste und die zweite Reihe 14, 15 jeweils aus einer, zwei, drei oder
mehreren Verpackungsschalen 3, die sich nebeneinander angeordnet in die Zeichenebene
erstrecken, bestehen. D. h., dass die erste und die zweite Reihe 14, 15 nicht entlang
der Transportrichtung R definiert sind, sondern sich in die Zeichenebene hinein erstrecken.
[0026] Weiterhin ist gut zu erkennen, dass das Siegelwerkzeug 6 in seinem Werkzeugunterteil
8 über einen absenkbaren Stützteller 16 verfügt, der den Boden der Verpackungsschalen
3 der ersten Reihe 14 aufnimmt bzw. trägt. Zum Absenken und Anheben des Stütztellers
16 verfügt das Siegelwerkzeug 6 über ein pneumatisch oder elektrisch betätigbares
Stellglied 17, das den Stützteller 16 in vertikaler Richtung auf- und abbewegt. In
der Transportrichtung R vor (also in Figur 1 rechts davon) dem absenkbaren Stützteller
16 ist ein weiterer, stationärer bzw. unbeweglicher Stützteller 18 zur Aufnahme der
zweiten Reihe 15 der Verpackungsschalen 3 angeordnet. Idealerweise sind die beiden
Stützteller 16, 18 mit minimalem Abstand zueinander in dem Werkzeugunterteil 8 angeordnet,
um den Verschnitt der Deckelfolie 2 möglichst gering zu halten.
[0027] Figur 2 zeigt die erfindungsgemäße Siegelstation 1 in einer schematischen Seitenansicht
und insbesondere den absenkbaren Stützteller 16 in einer abgesenkten Position. Besonders
gut zu erkennen ist, dass der Stützteller 16 mittels des Stellglieds 17 von einer
ersten Ebene, die von der Transportvorrichtung 9 definiert wird, in eine zweite, bezüglich
der ersten Ebene tiefer gelegenen, zweiten Ebene 19 abgesenkt wurde. Die zweite Ebene
19 bzw. der Absenkhub des Stellglieds 17 ist dabei so gewählt, dass die Mitnehmerstangen
13 der Stabkette 12 zwischen dem Werkzeugoberteil 7 und dem Werkzeugteil 8, vor allem
aber über die abgesenkten Verpackungsschalen 3 der ersten Reihe 14 hinweg bewegt werden
können.
[0028] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Siegelstation 1 kann wie nachfolgend beschrieben
ablaufen.
[0029] In Figur 3, die die erfindungsgemäße Siegelstation 1 in einer schematischen Seitenansicht
zeigt, ist gut zu erkennen, wie die erste Reihe 14 der Verpackungsschalen 3 von einer
der Mitnehmerstangen 13 in das Siegelwerkzeug 6 hineintransportiert wird. Ebenfalls
ist zu sehen, dass eine in Transportrichtung R dahinter angeordnete, weitere Mitnehmerstange
13 der Stabkette 7 eine weitere, nämlich die zweite Reihe 15 der Verpackungsschalen
3 in Richtung des Siegelwerkzeugs 6 transportiert.
[0030] Figur 4 zeigt die Siegelstation 1 aus Figur 3 in einer Position, in der der absenkbare
Stützteller 16 die erste Reihe 14 aufgenommen hat. Die zweite Reihe 15 der Verpackungsschalen
3 befindet sich in Transportrichtung R dahinter.
[0031] In der in Figur 5 gezeigten Position der Siegelstation 1 wurde die Stabkette 12 im
Vergleich zu der in Figur 4 dargestellten Position so weit entgegen der Transportrichtung
R zurückbewegt, dass die Mitnehmerstange 13, die die erste Reihe 14 der Verpackungsschalen
3 zu dem absenkbaren Stützteller 16 befördert hat, sich von den Verpackungsschalen
3 der ersten Reihe 14 gelöst hat und so weit von ihnen und den an der Oberseite der
Verpackungsschalen 3 angeordneten und überstehenden Rändern beabstandet ist, dass
die erste Reihe 14 der Verpackungsschalen abgesenkt werden kann, wie dies in Figur
6 dargestellt ist. In Figur 6 ist außerdem gut zu erkennen, dass die Mitnehmerstange
13, die zuvor die erste Reihe 14 der Verpackungsschalen zu dem Stützteller 16 transportiert
hat, nun die erste Reihe 14 überquert hat. Die nachfolgende Mitnehmerstange 13 befördert
inzwischen die zweite Reihe 15 der Verpackungsschalen 3 zu dem zweiten Stützteller
18. Anschließend, nicht in den Figuren dargestellt, werden die eventuell zwischen
dem Werkzeugoberteil 7 und dem Werkzeugunterteil 8 angeordneten Mitnehmerstangen 13
durch eine der Transportrichtung R entgegen gesetzte Bewegung jeweils außerhalb des
Siegelwerkzeugs 6 angeordnet.
[0032] In Figur 7 ist die erfindungsgemäße Siegelstation 1 in einer Position dargestellt,
in der der Stützteller 16 mittels des Stellglieds 17 wieder in die Transportebene
angehoben wurde, sodass nun beide Reihen 14, 15 der Verpackungsschalen 3 mit geringem
Abstand zueinander im Siegelwerkzeug 6 angeordnet sind. Nun werden das Siegelwerkzeug
6 geschlossen und sämtliche im Siegelwerkzeug 6 angeordneten Verpackungsschalen mit
der Deckelfolie 2 in einem Arbeitstakt versiegelt, wobei die Verpackungsschalen 3
gegebenenfalls auch in einem vorgeschalteten Arbeitstakt evakuiert und begast werden.
Zusätzlich kann optional eine Schalenaufnahme 21 vorgesehen sein, um die Ränder der
im Siegelwerkzeug 6 befindlichen Verpackungsschalen 3 aufzunehmen und in einer Aufwärtsbewegung
in Richtung der Deckelfolie 2 und/oder des Werkzeugoberteils 7 anzuheben. Zum Siegeln
kann dann zwischen der Schalenaufnahme 21 und dem Werkzeugoberteil 7 ein Druck auf
die Ränder der Verpackungsschalen 3 ausgeübt werden. Wenn solch eine anhebbare Schalenaufnahme
21 vorhanden ist, kann die Aufwärtsbewegung des wenigstens einen Stütztellers 16 unabhängig
von der Aufwärtsbewegung der Verpackungsschalen 3 erfolgen und beispielsweise erst
während des Siegelns ausgeführt werden.
[0033] Figur 8 zeigt die Siegelstation 1 in einer Position, in der die erste Reihe und die
zweite Reihe 14, 15 der Verpackungsschalen 3 durch eine der Mitnehmerstangen 13 zusammengeschoben
wurden, um die Verpackungsschalen 3 gemeinsam aus dem Siegelwerkzeug 6 heraus zu transportieren.
[0034] Ausgehend von dem zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiel kann die erfindungsgemäße
Siegelstation 1 auf vielfache Weise abgeändert werden. Beispielsweise wäre es möglich,
die Siegelstation 1 so auszuführen, dass das Siegelwerkzeug 6 eine weitere Reihe 20,
wie in Figur 9 dargestellt, umfasst. Um das oben beschriebene Verfahren zum Betrieb
der Siegelstation 1 analog auf diese Ausführungsform anwenden zu können, ist die weitere
Reihe 20 der Verpackungsschalen 3 auch mit einem oder mehreren zusätzlichen, absenkbaren
Stützteller 17 ausgestattet. Je mehr zusätzliche Reihen von Verpackungsschalen 6 dabei
gleichzeitig in dem Siegelwerkzeug 6 aufgenommen werden sollen, desto größer müssen
jeweils die Abstände zwischen den einzelnen Mitnehmerstangen 13 sein.
1. Siegelstation (1) zum Siegeln einer Deckelfolie (2) auf Verpackungsschalen (3), wobei
die Siegelstation (1) ein Siegelwerkzeug (6) und eine Stabkette (12) umfasst und das
Siegelwerkzeug (1) ein Werkzeugoberteil (7) und ein Werkzeugunterteil (8) aufweist,
und wobei die Stabkette (12) dazu eingerichtet ist, die Verpackungsschalen (3) in
das Siegelwerkzeug (6) hinein und aus dem Siegelwerkzeug (6) heraus zu transportieren,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Werkzeugunterteil (8) dazu eingerichtet ist, die Verpackungsschalen (3) in wenigstens
einer ersten und einer zweiten Reihe (14, 15) aufzunehmen, und dass das Werkzeugunterteil
(8) wenigstens einen absenkbaren Stützteller (16) zum Absenken wenigstens einer der
ersten oder zweiten Reihe (14, 15) von Verpackungsschalen (3) aufweist.
2. Siegelstation nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeugunterteil (8) des Weiteren wenigstens einen stationären Stützteller (18)
aufweist.
3. Siegelstation nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine absenkbare Stützteller (16) von einer ersten Ebene, in der die
Verpackungsschalen (3) in das Siegelwerkzeug (6) transportiert werden, in eine tiefer
gelegene zweite Ebene (19) abgesenkt wird und die Stabkette (12) in der ersten Ebene
durch das Siegelwerkzeug (6) bewegbar ist.
4. Siegelstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine absenkbare Stützteller (16) den Boden der Verpackungsschalen
(3) trägt.
5. Siegelstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabkette (12) zwischen dem Werkzeugoberteil (7) und dem Werkzeugunterteil (8)
hindurch bewegbar ist, während die wenigstens eine Reihe von Verpackungsschalen (3)
abgesenkt ist.
6. Siegelstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vielzahl von absenkbaren Stütztellern (16) zum Absenken wenigstens einer der
ersten oder der zweiten Reihe (14, 15) von Verpackungsschalen (3) vorgesehen ist und
die Vielzahl von absenkbaren Stütztellern (16) mit einem gemeinsamen, die Stützteller
(16) tragenden Balken verbunden ist.
7. Siegelstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein elektrisch oder pneumatisch betätigbares Stellglied (17) zum Absenken
des wenigstens einen absenkbaren Stütztellers (16) vorgesehen ist.
8. Siegelstation nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Siegelwerkzeug (6) dazu eingerichtet ist, gleichzeitig drei, vier oder mehr Reihen
von Verpackungsschalen (3) aufzunehmen und/oder abzusenken und/oder zu versiegeln.
9. Verpackungsanlage (100) mit einer Siegelstation (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche.
10. Verfahren zum Betrieb einer Siegelstation (1), umfassend die Schritte:
- Transportieren einer ersten Reihe (14) von Verpackungsschalen (3) in einer ersten
Ebene mittels einer Stabkette (12) in ein Siegelwerkzeug (6),
- Aufnehmen der ersten Reihe (14) von Verpackungsschalen (3) durch wenigstens einen
absenkbaren Stützteller (16),
- Absenken der ersten Reihe (14) von Verpackungsschalen (3) von der ersten Ebene in
eine tiefer gelegene zweite Ebene (19) durch Absenken des wenigstens einen absenkbaren
Stütztellers (16),
- Transportieren einer zweiten Reihe (15) von Verpackungsschalen (3) in das Siegelwerkzeug
(6), wobei die zweite Reihe (15) von einem weiteren Stützteller (18) aufgenommen wird,
- Anheben der ersten Reihe (14) von Verpackungsschalen (3) von der zweiten Ebene (19)
in die erste Ebene,
- Versiegeln der ersten (14) und der zweiten Reihe (15) von Verpackungsschalen (3)
mit einer Deckelfolie (2).
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabkette (12) temporär entgegen einer Transportrichtung (R) der Verpackungsschalen
(3) bewegt wird, um das Absenken des absenkbaren Stütztellers (16) zu ermöglichen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabkette (12) temporär entgegen einer Transportrichtung (R) der Verpackungsschalen
(3) bewegt wird, um ein Schließen des Siegelwerkzeugs (6) zu ermöglichen.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Stabkette (12) in oder oberhalb der ersten Ebene durch das Siegelwerkzeug (6)
hindurch bewegt wird, während sich der absenkbare Stützteller (16) in der zweiten
Ebene (19) befindet.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Versiegeln der Verpackungsschalen (3) mit einer Deckfolie (2) des Weiteren ein
Evakuieren und/oder Begasen umfasst.