[0001] Die Erfindung betrifft eine selbstfahrende Fräsmaschine, insbesondere eine Straßenfräsmaschine,
einen Stabilisierer, einen Recycler oder einen Surface Miner zum Bearbeiten von Straßen-
oder Bodenoberflächen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, sowie die Verwendung von
Hubsäulen einer Fräsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10, und ein Verfahren
zum Erhöhen der Arbeitseffektivität einer Fräsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs
12.
[0002] Eine selbstfahrende Straßenfräsmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 ist beispielsweise aus der
EP 0 916 004 bekannt. Die dort beschriebene Straßenfräsmaschine weist ein Fahrwerk mit in Fahrrichtung
vorderen und hinteren Fahrwerksachsen auf, wobei jede Fahrwerksachse zwei Laufwerke
aufweist, die aus Radlaufwerken und/oder Kettenlaufwerken bestehen können. Es besteht
auch die Möglichkeit, dass eine Fahrwerksachse, vorzugsweise die vordere, bei kleineren
Maschinen nur ein einziges Laufwerk aufweist. Das Fahrwerk trägt den Maschinenrahmen
über Hubsäulen an zumindest zwei Laufwerken einer Fahrwerksachse. In der
EP 0 916 004 weist zumindest die hintere Fahrwerksachse Hubsäulen auf, wobei auch mindestens eines
der Laufwerke der hinteren Fahrwerksachse in eine eingefahrene Position zum kantennahen
Fräsen verschwenkbar ist. In der
EP 0 916 004 ist die Arbeitswalze in Fahrtrichtung zwischen den hinteren Laufwerken gelagert.
Alternativ kann sich die Arbeitswalze zwischen den vorderen und hinteren Laufwerken,
oder sogar in Fahrtrichtung hinter den hinteren Laufwerken befinden. Die Frästiefe
der Arbeitswalze kann mit Hilfe der Hubsäulen verändert werden. Es versteht sich,
dass die Arbeitswalze auch unabhängig von dem Maschinenrahmen höhenverstellbar sein
kann. Der Fahrstand der Fräsmaschine befindet sich oberhalb der hinteren Fahrwerksachse.
Der Fahrstand kann auch an einer anderen Stelle an dem Maschinenrahmen vorgesehen
sein, z.B. in Fahrtrichtung zwischen den Fahrwerksachsen oder hinter der hinteren
Fahrwerksachse. Nach einer weiteren Alternative kann die Fräsmaschine auch ohne Fahrstand
ausgebildet sein, wobei die Fräsmaschine von einem Fahrzeugführer fernbedient wird.
[0003] Bei derartigen selbstfahrenden Fräsmaschinen, ist es insbesondere bei der Reparatur
von Straßen- oder Bodenoberflächen häufig erforderlich, den Fräsbetrieb nur für eine
kurze Fahrstrecke auszuführen und die Maschine dann an einen anderen Einsatzort zu
versetzen, wobei eine größere Fahrstrecke ohne Fräsbetrieb absolviert werden muss.
Die Konstruktion der Fräsmaschinen lässt hierbei nur eine geringe Fahrgeschwindigkeit
von in der Regel ca. 5 km/h zu, da die im Fahrbetrieb entstehenden Schwingungen die
mechanischen Komponenten der Fräsmaschine beschädigen können, oder zumindest deren
Standzeit reduzieren können. Desweiteren sind diese Schwingungen auch für einen Fahrzeugführer
unangenehm. Aufgrund der langsamen Geschwindigkeit beim Verfahren der Fräsmaschine
zu einem neuen Einsatzort wird die Arbeitseffektivität der Fräsmaschine beschränkt.
[0004] Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, bei einer eingangs genannten
Fräsmaschine die Arbeitseffektivität zu erhöhen, sowie ein Verfahren zum Erhöhen der
Arbeitseffektivität einer Fräsmaschine anzugeben.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die Merkmale der Ansprüche 1, 10 und 12.
[0006] Die Erfindung sieht in vorteilhafter Weise vor, dass die Arbeitswalze in eine Position
für den Fahrbetrieb mit angehobener Arbeitswalze verstellbar ist und die Hubsäulen
in der eingestellten Position mit einer Federeinrichtung koppelbar sind.
[0007] Die Erfindung ermöglicht es in vorteilhafter Weise, die Hubsäulen für den Fahrbetrieb
mit angehobener Arbeitswalze mit einer Federeinrichtung zu koppeln, so dass zwischen
den Maschinenrahmen und den Hubsäulen eine Federeinrichtung wirken kann. Mit anderen
Worten, die bisher nur zur Höhenverstellung des Maschinenrahmens verwendeten Hubsäulen
werden konstruktiv derart modifiziert, dass anstelle der Höhenverstellung eine Federung
ermöglicht wird.
[0008] Die konstruktive Veränderung an den Hubsäulen ist kostengünstig und platzsparend
ausführbar, wobei die Federeinrichtung auch in die Hubsäule integrierbar ist. Die
Erfindung schafft eine neue Funktionalität der Hubsäulen ohne erhöhten Platzbedarf
und ohne hohen konstruktiven oder apparativen Aufwand. Die Hubsäulen ermöglichen eine
Federung derart, dass die Fräsmaschine im reinen Fahrbetrieb ohne Eingriff der Arbeitswalze
mit erheblich höherer Fahrgeschwindigkeit bewegt werden kann, ohne dass die Maschine
und der Fahrzeugführer erhöhten Belastungen ausgesetzt wird. Die Fräsmaschine kann
mit weit mehr als der zuvor maximal möglichen Fahrgeschwindigkeit bewegt werden, so
dass beim Versetzen der Fräsmaschine an einen anderen Einsatzort eine erhebliche Zeitersparnis
entsteht, die die Arbeitseffektivität der Fräsmaschine deutlich erhöht.
[0009] Die Federeinrichtung kann eine mechanische oder eine hydraulische Federeinrichtung
sein. Im Falle einer mechanischen Federeinrichtung ist diese zwischen dem Laufwerk
und dem Maschinenrahmen in Reihe mit der Hubsäule eingerichtet, wobei die Federeinrichtung
im Fräsbetrieb der Arbeitswalze mechanisch blockiert ist. Im Falle einer hydraulischen
Federeinrichtung wird diese im Fräsbetrieb der Arbeitswalze hydraulisch gesperrt.
[0010] Vorzugsweise weist die Hubsäule eine hydraulische Kolben-Zylindereinheit auf, die
einen in einem Zylinder beweglichen Kolben enthält, der den Zylinder der Kolbenzylindereinheit
in eine obere Zylinderkammer und eine untere Zylinderkammer unterteilt. Dabei ist
der Zylinder starr mit dem Maschinenrahmen verbunden und der Kolben starr mit dem
Laufwerk.
[0011] Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Zylinderkammern
über mindestens ein ansteuerbares Ventil mit der hydraulischen Federeinrichtung koppelbar
sind. Eine derartige hydraulische Schaltung ermöglicht es, die Hubsäulen zum Abfedern
des Maschinenrahmens zu verwenden.
[0012] Die Federeinrichtung weist vorzugsweise einen Membranspeicher auf. Ein derartiger
Membranspeicher ist für den Federbetrieb mit den Zylinderkammern der Kolben-Zylindereinheit
der Hubsäule verbunden.
[0013] Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das mindestens eine ansteuerbare Ventil während
des Arbeitsbetriebes geschlossen ist und während des Fahrbetriebes ohne Einsatz der
Arbeitswalze nach Erreichen einer vorgebbaren Hubhöhe der Hubsäule geöffnet ist. Dabei
kann die Kopplung mit der Federeinrichtung bei Erreichen einer voreingestellten Hubhöhe
der Hubsäulen auch automatisch erfolgen.
[0014] Bei einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die in Fahrtrichtung hinteren
Hubsäulen mit der mindestens einen Federeinrichtung koppelbar sind.
[0015] Die Hubsäulen können jeweils mit einer oder mehreren Federeinrichtungen koppelbar
sein. Alternativ können alle Hubsäulen mit mindestens einer gemeinsamen Federeinrichtung
koppelbar sein.
[0016] Die bei selbstfahrenden Fräsmaschinen bekannten Hubsäulen können zum Abfedern von
Stößen, die beim Versetzen der Fräsmaschine im Fahrbetrieb entstehen, verwendet werden,
wenn die Arbeitswalze außer Eingriff ist, indem die Hubsäule mit einer Federeinrichtung
gekoppelt wird. Die zur Höhenverstellung verwendete Kolbenzylindereinheit kann zur
Federung verwendet werden, indem die Zylinderkammern alternativ über mindestens ein
ansteuerbares Ventil mit einer hydraulischen Federeinrichtung gekoppelt werden.
[0017] Ein Verfahren zum Erhöhen der Arbeitseffektivität einer Fräsmaschine mit einer Arbeitswalze
ist gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- Anheben der Arbeitswalze in eine Position außer Eingriff mit der Straßen- oder Bodenoberfläche
ist,
- Koppeln der Hubsäulen mit mindestens einer Federeinrichtung für den Fahrbetrieb ohne
Eingriff der Arbeitswalze,
- Versetzen der Fräsmaschine an einen anderen Einsatzort mit einer erhöhten Fahrgeschwindigkeit
im Fahrbetrieb ohne Eingriff der Arbeitswalze, und
- Sperren der Kopplung der Hubsäulen mit der Federeinrichtung für den Arbeitsbetrieb
mit Eingriff der Arbeitswalze an dem neuen Einsatzort.
[0018] Im Folgenden werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert:
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematisch dargestellte Straßenfräsmaschine,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Straßenfräsmaschine,
- Fig. 3
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer Federeinrichtung, und
- Fig. 4
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer Federeinrichtung.
[0019] Die in Fig. 1 gezeigte selbstfahrende Fräsmaschine ist eine Straßenfräsmaschine 1
mit einem Maschinenrahmen 3, der von einem Fahrwerk 2 mit in Fahrtrichtung 18 vorderen
und hinteren Fahrwerksachsen 4,6 mit insgesamt mindestens drei Laufwerken 8 getragen
wird. Die Laufwerke 8 können Radlaufwerke 14 oder Kettenlaufwerke sein, wobei Radlaufwerke
14 und Kettenlaufwerke auch gemeinsam vorhanden sein können. Die vorderen Laufwerke
8 sind lenkbar. Die hinteren Laufwerke 8 können ebenfalls lenkbar sein.
[0020] Eine Arbeitswalze 12 wird vom Maschinenrahmen 3 getragen, wobei bei starrer Lagerung
der Arbeitswalze 12 am Maschinenrahmen 3 die Frästiefe mit Hilfe von Hubsäulen 10
eingestellt werden kann. Ist die Arbeitswalze 12 selbst höhenverstellbar am Maschinenrahmen
3 gelagert, dienen die Hubsäulen lediglich zur Einstellung des Abstandes des Maschinenrahmens
3 von der Straßen- oder Bodenoberfläche 5. In der angehobenen Position der Arbeitswalze
12 hat diese einen Abstand von der Straßen- oder Bodenoberfläche 5, der auch ein Einfedern
des Fahrwerkes 2 zulässt, ohne dass die Arbeitswalze 12 beschädigt wird.
[0021] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind Hubsäulen 10 nur an der hinteren Fahrwerksachse
6 vorgesehen. Fig. 1 zeigt die Position des Laufwerks 8 im Normalbetrieb. Das Laufwerk
8 kann für das kantenbündige Fräsen in eine innerhalb der Konturen des Maschinenrahmens
3 befindliche Position verschwenkt werden, wie dies aus Fig. 2 entnehmbar ist. In
diesem Fall kann mit der Stirnseite der Arbeitswalze 12 bis dicht an ein Hindernis
heran gefräst werden. Das schwenkbare Laufwerk 8 kann insbesondere in der eingeschwenkten
Position lenkbar sein.
[0022] Bei anderen Ausführungsbeispielen einer selbstfahrenden Fräsmaschine kann die Arbeitswalze
12 auch zwischen den Fahrwerksachsen 4,6 angeordnet sein, oder sogar in Fahrtrichtung
18 hinter der hinteren Fahrwerksachse 6.
[0023] Es versteht sich, dass auch alle Laufwerke 8 mit Hubsäulen 10 ausgestattet sein können.
[0024] Die Hubsäule 10 weist zwei teleskopisch ineinander verstellbare Rohre auf, wobei
das Außenrohr 44 an dem Maschinenrahmen 3 und das Innenrohr 46 an dem Laufwerk 8 befestigt
ist. Das Innenrohr 46 kann nahezu spielfrei teleskopisch in dem Außenrohr 44 gleiten
und kann gegen Verdrehung gesichert sein. Im Inneren der Hubsäule 10 ist eine Kolbenzylindereinheit
20 angeordnet, deren Zylinder 25 mit dem Außenrohr 44 verbunden ist und deren Kolben
26 an dem Laufwerk 8 befestigt ist. Bei Betätigung der Kolbenzylindereinheit 20 kann
durch Verschieben des mit dem Maschinenrahmen 3 verbundenen Außenrohrs 44 relativ
zu dem Innenrohr 46 und dem Laufwerk 8 eine Höhenverstellung des Maschinenrahmens
3 vorgenommen werden.
[0025] Fig. 4 zeigt den hydraulischen Schaltplan zum Ankoppeln der Kolbenzylindereinheit
20 an eine Federeinrichtung 14 bzw. eine Feder-/Dämpfungseinrichtung 14.
[0026] Zunächst sei der normale Betrieb der Hubsäule 10 beschrieben. Hierzu besitzt die
Fräsmaschine an ihrem Bedienpult ein Höhenverstellungsventil 32, mit dem die Hubsäule
10 höhenverstellt werden kann. Das Höhenverstellungsventil 32 ist ein 4/3-Wegeventil,
so dass je nach Schaltstellung des Höhenverstellungsventils 32 die obere Zylinderkammer
22 mit Druck beaufschlagt und die untere Zylinderkammer 24 vom Druck entlastet werden
kann, oder umgekehrt. Im ersten Fall wird die Hubsäule 10 angehoben, im zweiten Fall
abgesenkt. In der Mittelstellung des Höhenverstellungsventils 32 sind die zu den Zylinderkammern
22 und 24 führenden Leitungen gesperrt, so dass die Hubsäule 10 in ihrer Position
arretiert ist. In dieser Mittelstellung erfolgt der Fräsbetrieb. Es ist wesentlich,
dass das Fahrwerk während des Fräsbetriebes absolut starr ist und keine Federung zulässt.
Alle Hubsäulen 10 sind daher absolut arretiert, so dass die Frästiefe millimetergenau
eingehalten werden kann, und zwar trotz des tonnenschweren Gewichtes der Fräsmaschine.
[0027] Soll nunmehr ein Fahrbetrieb mit angehobener Arbeitswalze 12 eingeleitet werden,
nachdem die Arbeitswalze 12 durch eine eigene Höhenverstelleinrichtung oder durch
die Hubsäulen 10 in eine angehobene Position gebracht worden ist, können die Zylinderkammern
22,24 mit einem Membranspeicher 34 verbunden werden, wenn die gleichzeitig geschalteten
Ventile 30,36 geöffnet sind. Aufgrund der Druckelastizität des Membranspeichers 34
kann nunmehr der Druck in den Zylinderkammern 22,24 schwanken, so dass eine Federung
ermöglicht wird. Der Membranspeicher 34 enthält einen ausreichenden Betriebsdruck,
um einerseits das Maschinengewicht zu tragen und andererseits ein gewisses Schwingen
des Kolbens 26 in der Kolbenzylindereinheit 20 zuzulassen. Die zu dem Membranspeicher
34 führende Leitung ist mit einem Rückschlagventil 35 in Rückflussrichtung gesperrt,
das von einer Drossel 38 überbrückt ist, so dass der Druckabbau im Membranspeicher
34 über die Drossel 38 verlangsamt ist. Aufgrunddessen hat die Federeinrichtung 14
auch Dämpfungseigenschaften, so dass eine Feder-/Dämpfungseinrichtung gebildet ist.
[0028] Das zweite Schaltventil 36 weist ebenfalls eine Drossel 48 auf, die in der Öffnungsstellung
des Schaltventils 36 einen ruckartigen Druckausgleich zwischen den Zylinderkammern
22 und 24 verhindert.
[0029] Das Schaltventil 36 ist zwischen den zu den Zylinderkammern 22 und 24 führenden Hydraulik-Druckleitungen
geschaltet und überbrückt damit die von dem Höhenverstellungsventil 32 zu der Kolbenzylindereinheit
20 führenden Hydraulik-Druckleitungen. Die zu dem Membranspeicher 34 führende Hydraulik-Druckleitung
zweigt von einer der zu den Zylinderkammern 22,24 führenden Hydraulik-Druckleitungen
ab. Die Schaltventile 30,36 geben in der Öffnungsstellung gleichzeitig den Druckfluss
frei und sperren den Durchfluss in beide Richtungen in der Schließstellung. Mit Hilfe
des gleichzeitig geschalteten Doppelventils 30,36 läßt sich die Funktion der Hubsäulen
10 von einer Höhenverstelleinrichtung zu einer Federung und umgekehrt verändern.
[0030] Wird der Fahrbetrieb beendet, und soll ein Arbeitsbetrieb mit Eingriff der Arbeitswalze
12 eingeleitet werden, wird das gleichzeitig geschaltete Doppelventil 30,36 in seine
Schließstellungstellung überführt, woraufhin die Hubsäulen 10 bei Bedarf wie gewohnt
mit dem Höhenverstellungsventil 32 betätigt werden können.
[0031] Das Doppelventil 30,36, das Rückschlagventil 35 und die Drossel 38 können eine Baueinheit
bilden. Diese kann, wie aus Fig. 1 ersichtlich, innerhalb des Außenrohrs 44 der Hubsäule
10 angeordnet sein.
[0032] Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das sich lediglich dahingehend von
dem Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unterscheidet, dass die Drossellungen nunmehr variabel
einstellbar sind, wie anhand der einstellbaren Drosseln 40,42 in Fig. 4 ersichtlich
ist. Die einstellbaren Drosseln 40,42 ermöglichen es, die Dämpfungseigenschaften an
die örtlichen Gegebenheiten der Straßen- oder Bodenoberflächen bzw. an den gewünschten
Fahrkomfort anzupassen.
[0033] Die Kopplung der Hubsäulen 10 mit einer Federeinrichtung 14 bzw. einer Feder-/Dämpfungseinrichtung
ermöglicht es, die Hubsäulen 10 selbst zu einer Federung umzufunktionieren, so dass
aufgrund der sich nunmehr ergebenden Feder- und Dämpfungseigenschaften höhere Fahrgeschwindigkeiten
von beispielsweise mehr als 12 km/h, vorzugsweise mehr als 15 km/h erreicht werden
können. Die Verlagerung der Fräsmaschine an einen anderen Einsatzort kann in erheblich
kürzerer Zeit bewerkstelligt werden, wodurch insgesamt die Arbeitseffektivität der
Fräsmaschine erheblich verbessert werden kann.
1. Selbstfahrende Fräsmaschine, insbesondere Straßenfräsmaschine (1), Stabilisierer,
Recycler oder Surface Miner zum Bearbeiten von Straßen- oder Bodenoberflächen (5),
- mit einem Fahrwerk (2) mit in Fahrtrichtung (18) vorderen und hinteren Fahrwerksachsen
(4,6) mit insgesamt mindestens drei Laufwerken (8),
- mit einem von dem Fahrwerk (2) getragenen Maschinenrahmen (3),
- mit Hubsäulen (10) zwischen den Laufwerken (8) und dem Maschinenrahmen (3) an zumindest
zwei in Fahrtrichtung (18) quer zueinander versetzten Laufwerken (8) einer Fahrwerksachse
(4,6), und
- mit einer Arbeitswalze (12),
dadurch gekennzeichnet,dass
die Arbeitswalze (12) in eine Position für den Fahrbetrieb mit angehobener Arbeitswalze
(12) verstellbar ist und die Hubsäulen (10) in der eingestellten Position der Arbeitswalze
(12) mit Abstand von der Straßen- oder Bodenoberfläche (5) mit einer Federeinrichtung
(14) koppelbar sind.
2. Selbstfahrende Fräsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung eine mechanische oder eine hydraulische Federeinrichtung (14)
ist.
3. Selbstfahrende Fräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubsäule (10) eine hydraulische Kolbenzylindereinheit (20) aufweist, die einen
in einem Zylinder (25) beweglichen Kolben (26) enthält, der den Zylinder (25) der
Kolbenzylindereinheit (20) in eine obere Zylinderkammer (22) und eine untere Zylinderkammer
(24) unterteilt.
4. Selbstfahrende Fräsmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkammern (22,24) der Kolbenzylindereinheit (20) über mindestens ein ansteuerbares
Ventil (30,36) mit der hydraulischen Federeinrichtung (14) koppelbar sind.
5. Selbstfahrende Fräsmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinrichtung (14) einen Membranspeicher (34) aufweist.
6. Selbstfahrende Fräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung mit der Federeinrichtung (14) bei Erreichen einer voreingestellten Hubhöhe
der Hubsäulen (10) automatisch erfolgt.
7. Selbstfahrende Fräsmaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine ansteuerbare Ventil (30,36) während des Arbeitsbetriebes geschlossen
ist und während des Fahrbetriebes ohne Einsatz der Arbeitswalze (12) nach Erreichen
einer vorgebbaren Hubhöhe der Hubsäule (10) geöffnet ist.
8. Selbstfahrende Fräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die in Fahrtrichtung (18) hinteren Hubsäulen (10) mit der mindestens einen Federeinrichtung
(14) koppelbar sind.
9. Selbstfahrende Fräsmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubsäulen (10) jeweils mit einer oder mehreren Federeinrichtungen (14) oder alle
Hubsäulen (10) mit mindestens einer gemeinsamen Federeinrichtung (14) koppelbar sind.
10. Verwendung von Hubsäulen einer Fräsmaschine, insbesondere einer Straßenfräse (1),
eines Stabilisierers, eines Recyclers, oder eines Surface Miners, zum Bearbeiten von
Straßen- oder Bodenoberflächen, bei der die Fräsmaschine
- ein Fahrwerk (2) mit in Fahrtrichtung (18) vorderen und hinteren Fahrwerksachsen
(4,6) mit insgesamt mindestens drei Laufwerken (8)
- eine Arbeitswalze (12), und
- einen von dem Fahrwerk (2) getragenen Maschinenrahmen (3), aufweist,
- wobei die Hubsäulen (10) zwischen den Laufwerken (8) und dem Maschinenrahmen (3)
an zumindest zwei in Fahrtrichtung (18) quer zueinander versetzten Laufwerken (8)
einer Fahrwerksachse (4,6) angeordnet sind,
zum Einstellen eines Abstandes des Maschinenrahmens (3) zur Straßen- oder Bodenoberfläche
(5) mit Hilfe einer in der Hubsäule (10) integrierten Kolbenzylindereinheit (20),
gekennzeichnet durch
die Verwendung der Hubsäule (10) zum Abfedern von Stößen, die beim Versetzen der Fräsmaschine
im Fahrbetrieb entstehen, wenn die Arbeitswalze (12) außer Eingriff ist,
durch Koppeln der Hubsäule (10) mit einer Federeinrichtung (14).
11. Verwendung von Hubsäulen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die zur Höheneinstellung verwendete Kolbenzylindereinheit (20) zur Federung verwendet
wird, indem die Zylinderkammern (22,24) alternativ über mindestens ein ansteuerbares
Ventil (30,36) mit einer hydraulischen Federeinrichtung (14) koppelbar sind.
12. Verfahren zum Erhöhen der Arbeitseffektivität einer Fräsmaschine mit einer Arbeitswalze
(12), insbesondere einer Straßenfräsmaschine (1), eines Stabilisierers, eines Recyclers
oder eines Surface Miners,
gekennzeichnet durch
- Anheben der Arbeitswalze (12) in eine Position außer Eingriff mit der Straßen- oder
Bodenoberfläche (5) ist,
- Koppeln der Hubsäulen (10) mit mindestens einer Federeinrichtung (14) für den Fahrbetrieb
ohne Eingriff der Arbeitswalze (12),
- Versetzen der Fräsmaschine an einen anderen Einsatzort mit einer erhöhten Fahrgeschwindigkeit
im Fahrbetrieb ohne Eingriff der Arbeitswalze (12), und
- Sperren der Kopplung der Hubsäulen (10) mit der Federeinrichtung (14) für den Arbeitsbetrieb
mit Eingriff der Arbeitswalze (12) an dem neuen Einsatzort.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubsäulen (10) im Fahrbetrieb mit angehobener Arbeitswalze (12) jeweils mit einer
oder mehreren mechanischen Federeinrichtungen (14) oder alle Hubsäulen (10) mit mindestens
einer hydraulischen Federeinrichtung (14) gekoppelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zylinderkammern (22,24) der Hubsäule (10) im Fahrbetrieb mit angehobener Arbeitswalze
(12) mit mindestens einem Membranspeicher (34) gekoppelt werden.
15. Verfahren nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Hubsäulen (10) bei Erreichen einer vorgegebenen Hubhöhe automatisch mit der mindestens
einen Federeinrichtung (14) gekoppelt wird und bei Unterschreiten der vorgegebenen
Hubhöhe die Kopplung gesperrt wird.