[0001] Vorrichtung zur Verbindung von Wandteilen, insbesondere von Glaselementen.
[0002] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verbindung von Wandteilen an ihren Stirnseiten.
[0003] An die Verbindung von Wandteilen zu glatten Fassaden ohne störende Profile werden
hohe Ansprüche gestellt. Sie muss witterungs- und alterungsbeständig sein, und den
entsprechenden Sicherheits- und Festigkeitsanforderungen genügen. Darüber hinaus soll
auch die Montage vor Ort einfach und rasch möglich sein.
[0004] Aus der
DE 10 2004 006 327 A1 ist eine Glaswand bekannt, bei der als Abstandhalter senkrecht verlaufende Glasschwerter
zwischen den Glasscheiben angeordnet und gegenüber diesen abgedichtet sind.
[0005] Die
DE 100 59 849 A1 beschreibt eine Anordnung zur Befestigung von Isolierglasscheiben in fensterlosen
Fassaden, die im wesentlichen aus einem Träger mit zwei Schenkeln besteht, von denen
der eine Schenkel mit der Innenseite der äußeren Scheibe der Isolierglasscheibe verbunden
wird, während der andere Schenkel rechtwinklig zur Scheibenebene absteht und zur Verbindung
mit einem Rahmen beziehungsweise anderen Tragelementen dient.
[0006] Aus der
WO 2004/063517 A2 ist eine Fassade mit einer Vielzahl von Glaselementen bekannt, die mit Hilfe von
Glashaltern mit einem Profil verbunden sind. Jedes der Glaselemente, welches aus zwei
Glasscheiben besteht, die durch einen Abstandhalter voneinander getrennt sind, weist
längs seiner Stirnfläche einen Kanal auf. Das Profil umfasst ferner eine Schraubnut,
in die eine Isolierleiste eingefügt ist. Die Isolierleiste weist in gewissen Abständen
Unterbrechungen auf, damit der Glashalter an der Schraubnut befestigt werden kann.
Der Glashalter ist drehbar angeordnet, damit er mit zum Profil parallel ausgerichteten
Haltearmen auf diesem angebracht werden kann, um dann über eine 90°-Drehung so positioniert
zu werden, dass die Haltearme in die Kanäle der Glaselemente eingreifen. Dadurch ist
auch eine nachträgliche Montage bei festgelegten Glaselementen möglich. An der Isolierleiste
ist, in der an der vom Profil abgewandten Seite, eine Nut vorgesehen. Entsprechend
ist an der dem Profil abgewandten Seite des Glashalters eine Nut angeordnet. Eine
sich über den Glashalter und die Isolierleiste erstreckende durchgängige Dichtung
wird in der Nut der Isolierleiste und der Nut des Glashalters zwischen den benachbarten
Flächenelementen festgelegt.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den bekannten Stand der Technik weiterzuentwickeln.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei einer Vorrichtung der
eingangs genannten Art die Stirnseiten der Wandteile mit Leisten versehen sind, und
dass in die Leisten Elemente von Spannschlössern in der Weise integriert sind, dass
nach der Montage die gegenseitige Verankerung und Verspannung der Wandteile mittels
der Spannschlösser ermöglicht ist.
[0009] Durch den erfindungsgemäßen Einsatz von Spannschlössern ist auf einfache Weise eine
schnelle und stabile Verankerung der Wandteile zueinander möglich. Die schnelle Montagemöglichkeit
vor Ort ist insbesondere bei kritischen Wetterbedingungen mit Regen, Schnee oder Wind
ein erheblicher Vorteil, da die Herstellung herkömmlicher Klebverbindungen bei diesen
Bedingungen oftmals nur zu unbefriedigenden Ergebnissen führt.
[0010] Besonders vorteilhaft einsetzbar sind dabei Spannschlösser die zwei in die Leisten
integrierte Muttern und eine Spannschraube umfassen.
[0011] Der Einsatz eines Spannschlosses mit Spannschraube ermöglicht eine besonders präzise
Positionierung der Wandelemente zueinander.
[0012] Dabei ist es auch denkbar, dass die Spannschlösser als linienförmige Spannelemente
ausgeführt sind und die Verbindung der Wandteile nicht punktuell sondern entlang einer
Linie erfolgt.
[0013] Vorteilhaft ist es, wenn als Wandteile Verbundglasscheiben vorgesehen sind und wenn
die Leisten einen dreieckförmigen Querschnitt aufweisen, sodass die miteinander verbundenen
Wandteile zueinander einen vorgegebenen Winkel aufweisen. Die Erfindung eignet sich
besonders vorteilhaft zur Herstellung von Eckverbindungen für Verbundglasscheiben.
[0014] Grundsätzlich ist aber auch die Verbindung von Wandteilen mit unterschiedlichen Funktionalitäten
vorteilhaft möglich. Dabei kann es sich beispielsweise um Wandteile handeln, die Fenster
oder Türen umfassen, um Solarpanele oder Wandteile für besondere optische Effekte
etc.
[0015] Die Erfindung kann in vorteilhafter Weise auch für die Verbindung mehrerer Wandteile
miteinander verwendet werden. Der Zahl dieser zu verbindenden Wandteile ist dabei
nicht begrenzt.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind die Leisten aus glasfaserverstärkten
Polyurethan gefertigt. Diese können mit den Stirnseiten der Wandteile verklebt sind.
Da der Klebvorgang vorbereitend in einer kontrollierten und geschützten Umgebung wie
beispielsweise in einer Fertigungshalle mit definierten Umgebungsbedingungen erfolgt,
sind die Eigenschaften der Klebverbindung besser als bei einem im Rahmen der Montage
vor Ort durchgeführten Klebevorgang unter möglicherweise problematischen klimatischen
Verhältnissen.
[0017] Günstig ist es weiterhin, wenn in den verbleibenden Spalt zwischen den Wandteilen
Dichtungselemente eingefügt sind.
[0018] Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen beispielhaft:
Figur 1 den Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verbindung zweier Verbundglasscheiben.
Figur 2 den Einsatz der Erfindung zur Herstellung einer Eckverbindung zweier Verbundglasscheiben.
[0019] Die Darstellung nach Fig. 1 umfasst zu verbindende Wandteile 1, im vorliegenden Beispiel
handelt es sich um Verbundglasscheiben. An den Stirnseiten der Verbundglasscheiben
sind Leisten 2 aus glasfaserverstärktem Polyurethan angeklebt. Die Anbringung der
Leisten 2 erfolgt im Rahmen einer Vorfertigung in einer kontrollierten Umgebung, sodass
die Eigenschaften der Klebverbindung optimiert werden. Die Leisten können über die
gesamte Stirnseite der Wandteile verlaufen oder unterbrochen sein und nur einzelne
Abschnitte bilden.
[0020] In die Leisten sind die Muttern 3 von Spannschlössern integriert. Die Anzahl der
Spannschlösser richtet sich nach der Höhe und den Eigenschaften der zu verbindenden
Wandteile 1, sowie den zu erwartenden Belastungen.
[0021] Beim Montagevorgang werden die zu verbindenden Wandteile ausgerichtet, und danach
die jeweils gegenüber liegenden Muttern 3 der Spannschlösser zweier Wandteile 1 mittels
Spannschraube 4 verbunden.
[0022] Die Spannschraube 4 ist als Doppelschraube mit einem Rechts-und einem Linksgewinde
ausgestaltet, welche die beiden in gegenüber liegende Leisten zweier Wandteile integrierten
Muttern mit entsprechenden Innengewinden durch Zugspannung zusammenhält.
[0023] Durch Drehung in die eine oder andere Richtung spannt die Spannschraube 4 oder sie
lockert die Verbindung. Sie weist in der Mitte ein Querloch oder einen Sechskant auf.
[0024] Die Drehung kann dann mit einem entsprechenden Werkzeug, also einem in das Querloch
eingeführten Stift oder bei der Ausführung mit Sechskant, mit einem entsprechenden
Schlüssel erfolgen.
[0025] Durch Einsatz der Spannschrauben 4 können die Wandteile 1 präzise zueinander positioniert
und die gewünschten Spaltbreiten eingestellt werden.
[0026] Der verbleibende Spalt wird danach beispielsweise mit Silikon abgedichtet.
[0027] Fig. 2 zeigt den Einsatz der Erfindung bei einer Eckverbindung zweier Verbundglasscheiben
1 als Wandteile. Dazu weisen die Verbundglasscheiben eine über die Stirnseite hinausragende
äußere Glasscheibe auf, durch welche die dreieckförmigen Leisten 2 überdeckt werden.
In diese Leisten sind die Muttern der Spannschlösser 3 integriert, welche mittels
Spannschrauben 4 in der gewünschten Position fixiert werden. Gerade beim Einsatz in
einer Eckverbindung weist der Einsatz von Spannschlössern mit Spannschraube 4 erhebliche
Vorteile auf, da eine Durchbiegung der Verbundglasscheiben unterschiedliche Spaltbreiten
verursachen kann, die mittels Spannschraube 4 auf einfache Weise korrigiert werden
können, ohne dass dazu aufwändige Abstützmaßnahmen notwendig sind.
[0028] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird der verbleibende Spalt mit Dichtungselementen
7, wie Silikon und in den Spalt eingelegten Dichtungssschnüren, beispielsweise aus
Polyethylen abgedichtet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Leisten 2 zur Aufnahme
der Polyethylenschnüre entsprechende Ausnehmungen aufweisen.
[0029] Die Innenseite des Spaltes wird überdies noch mit einer Aluminium-Profilleiste 8
verkleidet.
Bezugszeichenliste
[0030]
1 |
Wandteile (Verbundglasscheiben) |
2 |
Leiste |
3 |
Muttern des Spannschlosses |
4 |
Spannschraube des Spannschlosses |
5 |
Abdeckleiste |
7 |
Dichtungselemente |
8 |
Abdeckleiste |
1. Vorrichtung zur Verbindung von Wandteilen an ihren Stirnseiten, insbesondere von Verbundglasscheiben,
dadurch gekennzeichnet, dass die Stirnseiten der Wandteile
(1) mit Leisten (2) versehen sind, dass in die Leisten
(2) Elemente von spannschlössern (3) in der Weise integriert sind, dass nach der Montage
die gegenseitige Verankerung und Verspannung der Wandteile (1) mittels der Spannschlösser
(3, 4) ermöglicht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jedes Spannschloss zwei in Leisten (2) integrierte Muttern (3) und eine Spannschraube
(4) umfasst.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, dass als Wandteile (1) Verbundglasscheiben vorgesehen sind und dass die Leisten (2) einen
dreieckförmigen Querschnitt aufweisen, sodass die miteinander verbundenen Wandteile
(1) zueinander einen vorgegebenen Winkel aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (2) aus glasfaserverstärkten Kunststoff gefertigt sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (2) mit den Stirnseiten der Wandteile (1) verklebt sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in den verbleibenden Spalt zwischen den Wandteilen Dichtungselemente (7) eingefügt
sind.