[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines fluidisch betreibbaren
Arbeitssystems, das einen Aktor mit einem Aktorgehäuse und einem im Aktorgehäuse beweglich
aufgenommenen Aktorglied aufweist, wobei das Aktorgehäuse und das Aktorglied eine
erste und mindestens eine zweite Arbeitskammer bestimmen, die jeweils separat druckbeaufschlagbar
sind und die zur Bereitstellung von einander entgegengesetzt wirkenden Aktorkräfte
auf das Aktorglied ausgebildet sind, und das eine Ventileinrichtung, die zur separaten
Ansteuerung der beiden Arbeitskammern ausgebildet ist, sowie eine Steuereinrichtung
zur Ansteuerung der Ventileinrichtung aufweist. Ferner betrifft die Erfindung ein
fluidisches Arbeitssystem.
[0002] Aus der
DE 10 2008 007 651 B3 ist ein Stellungsregler für einen doppeltwirkenden pneumatischen Stellantrieb mit
einer ersten und einer zweiten pneumatisch beaufschlagbaren Arbeitskammer sowie einem
beweglichen Arbeitsteil, das für eine Stellbewegung bei einer Differenz von Druck
in der ersten und zweiten Arbeitskammer verlagerbar ist, bekannt. Der Stellungsregler
führt der ersten bzw. zweiten Arbeitskammer ein erstes bzw. zweites pneumatisches
Steuersignal zu und weist zumindest eine Einrichtung zum Einstellen des ersten pneumatischen
Steuersignals für die erste Arbeitskammer auf, wobei die Einrichtung derart ausgeführt
ist, dass die Einstellung des ersten Steuersignals regelungsgemäß das zweite pneumatische
Steuersignal unbeeinflusst lässt. Hiermit kann abweichend von einer im Bereich der
Pneumatik üblichen gekoppelten Fluidbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern eine
getrennte Fluidbeaufschlagung der beiden Arbeitskammern erzielt werden.
[0003] Aus der
DE 10 2009 017 879 A1 ist fluidtechnisches System mit einer Ventileinrichtung zur Fluidversorgung fluidischer
Verbraucher, die mehrere Ventilmodule aufweist, bekannt. Dabei umfassen die Ventilmodule
jeweils einen Kanalkörper und vier 2/2-Wegeventile, die in einer Vollbrückenanordnung
miteinander verschaltet sind und die jeweils zwischen einer Sperrstellung und einer
Freigabestellung umschaltbar sind. Ferner ist eine Steuereinrichtung zur individuellen
Ansteuerung der 2/2-Wegeventile der Ventilmodule vorgesehen. Dabei sind der erste
Arbeitskanal und der zweite Arbeitskanal von einem Verbindungskanal kommunizierend
miteinander verbunden und dem Ventilmodul ist ein von der Steuereinrichtung individuell
zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung umschaltbares Ventilmittel
zur Beeinflussung eines freien Querschnitts des Verbindungskanals zugeordnet, um die
kommunizierende Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Arbeitskanal zeitweilig
freizugeben. Hiermit kann zusätzlich zu einer getrennten Fluidbeaufschlagung von Arbeitskammern
eines pneumatischen Zylinders während einer Bewegung des pneumatischen Zylinders ein
teilweiser Druckausgleich zwischen den beiden Arbeitskammern des pneumatischen Zylinders
erreicht werden. Hierdurch soll eine effizientere Ausnutzung des bereitgestellten
druckbeaufschlagten Fluids und damit eine Verbesserung der Energiebilanz des fluidtechnischen
Systems angestrebt werden.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Ansteuerung eines fluidisch
betreibbaren Arbeitssystems und ein fluidisches Arbeitssystem bereitzustellen, bei
denen eine signifikante Verbesserung der Energieeffizienz gegenüber dem Stand der
Technik erreicht werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung für ein Verfahren der
eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist vorgesehen,
dass die Steuereinrichtung die folgenden Schritte vorgibt: Ansteuern der Ventileinrichtung
für eine Bereitstellung eines ersten vorgebbaren Volumens eines druckbeaufschlagten
Fluids an die erste Arbeitskammer, um das Aktorglied ausgehend von einer Startposition
auf eine vorgebbare Zielgeschwindigkeit zu beschleunigen, Ansteuern der Ventileinrichtung,
um die erste Arbeitskammer zu verschließen, Ansteuern der Ventileinrichtung, um ein
Abströmen eines zweiten vorgebbaren Volumens eines in der zweiten Arbeitskammer enthaltenen
Fluids aus der zweiten Arbeitskammer zu ermöglichen, so dass eine Abbremsung des Aktorglieds
auf eine vorgebbare Zielposition längs des Aktorgehäuses gewährleistet ist.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird eine erhebliche Verbesserung der Energieausnutzung
dadurch bewirkt, dass die erste Arbeitskammer, die für die Bereitstellung der Antriebskraft
für das Aktorglied und eine mit dem Aktorglied gekoppelte Last eingesetzt wird, mit
einem vorgebbaren Volumen eines druckbeaufschlagten Fluids beaufschlagt wird, wobei
das vorgebbare Volumen insbesondere derart bemessen ist, dass die über das druckbeaufschlagte
Fluid in die erste Arbeitskammer bereitgestellte Energiemenge möglichst exakt zur
Beschleunigung des Aktorglieds auf die geforderte Zielgeschwindigkeit ausreicht. Die
Zielgeschwindigkeit für das Aktorglied und die damit gekoppelte Last ist ihrerseits
so bemessen, dass aufgrund der Massenträgheit von Aktorglied und Last und der somit
im Aktorglied und der gekoppelten Last gespeicherten Bewegungsenergie die der Bewegung
dieser Komponenten entgegen gerichteten Bewegungswiderstände, insbesondere Reibungswiderstände,
insbesondere innerhalb eines vorgebbaren Bewegungszeitraums, bis zum Erreichen der
Zielposition überwunden werden. Vorzugsweise ist die Zielgeschwindigkeit so bemessen,
dass das Aktorglied die Zielposition zuverlässig erreicht und dass bei Erreichen der
Zielposition nur noch eine geringe, insbesondere eine verschwindende, Bewegungsenergie
im Aktorglied und der gekoppelten Last gespeichert ist und dass ein vorgebbares, geringes
Druckniveau, insbesondere deutlich unterhalb des an der Ventileinrichtung bereitgestellten
Versorgungsdrucks liegendes Druckniveau, erreicht wird.
[0007] Die Zielsetzung des erfindungsgemäßen Verfahrens, die in der Verbesserung der Energieeffizienz
beim Betreiben eines fluidisch betreibbaren Arbeitssystems liegt, wird also im Wesentlichen
dadurch erreicht, dass die über das druckbeaufschlagte Fluid in das Arbeitssystem
eingespeiste Energiemenge so gewählt wird, dass ein aktives Abbremsen des Aktorglieds
bei Erreichen der Zielposition, wie es aus dem Stand der Technik unter dem Begriff
der Endlagendämpfung bekannt ist, zumindest weitestgehend unnötig wird. Somit kann
vermieden werden, dass bei der Abbremsung des Aktorglieds ein erheblicher Teil der
über das druckbeaufschlagte Fluid bereitgestellten Energie in nicht weiter nutzbare
Wärme umgewandelt werden muss, um eine exakte Zielerreichung zu gewährleisten.
[0008] Die Ansteuerung der Ventileinrichtung, um ein Abströmen eines zweiten vorgebbaren
Volumens eines in der zweiten Arbeitskammer enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer
zu ermöglichen, erfolgt vorzugweise zu einem Zeitpunkt, zu dem das Aktorglied bereits
seine Zielgeschwindigkeit erreicht hat bzw. die Bewegungsgeschwindigkeit des Aktorglieds
bereits wieder unterhalb der Zielgeschwindigkeit liegt. Dabei wird davon ausgegangen,
das die zweite Arbeitskammer vor der entsprechenden Ansteuerung der Ventileinrichtung
zumindest zeitweilig verschlossen ist und somit zumindest innerhalb einer vorgebbaren
Zeitspanne vor dem Zeitpunkt der Ansteuerung der Ventileinrichtung kein Fluid aus
der zweiten Arbeitskammer ausströmen kann. Dadurch wird das in der zweiten Arbeitskammer
eingeschlossene Fluid mit zunehmender Annäherung des Aktorglieds an die Zielposition,
aufgrund einer Verkleinerung des Volumens der zweiten Arbeitskammer komprimiert und
dient somit als elastischer Fluidpuffer für die Bewegung des Aktorglieds. Vorzugsweise
ist der Zeitpunkt für die Ansteuerung der Ventileinrichtung zur Freigabe der in der
zweiten Arbeitskammer derart gewählt, dass einerseits das zumindest zeitweilig eingeschlossene
Fluid ohne weiteren Schaltvorgang der Ventileinrichtung abströmen kann und andererseits
die gewünschte Abbremsung des Aktorglieds bis zum Erreichen der Zielposition gewährleistet
ist. Dieser Zeitpunkt für die Ansteuerung der Ventileinrichtung kann auch davon abhängig
gemacht werden, ob die zweite Arbeitskammer bereits während der Beschleunigung des
Aktorglieds verschlossen war oder ob die zweite Arbeitskammer erst zu einem späteren
Zeitpunkt verschlossen wurde.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Ventileinrichtung
während und/oder nach der Abbremsung des Aktorglieds derart angesteuert wird, dass
die zweite Arbeitskammer in der Zielposition drucklos ist. Hierdurch wird sichergestellt,
dass der Fluiddruck, der beim Erreichen der Zielposition in der ersten Arbeitskammer
gespeichert ist, vollständig für die Ausübung einer statischen Haltekraft durch das
Aktorglied auf die gekoppelte Last zur Verfügung steht. Wahlweise kann vorgesehen
werden, dass die zweite Arbeitskammer bei Erreichen der Zielposition in kommunizierender
Verbindung mit der Umgebung und dem dort herrschenden Fluiddruck verbleibt oder dass
die Ventileinrichtung derart angesteuert wird, dass die zweite Arbeitskammer fluidisch
von der Umgebung getrennt wird. Im letzteren Fall wird die zweite Arbeitskammer zur
Verstärkung der Haltekraft, die von der ersten Arbeitskammer auf das Aktorglied ausgeübt
wird, genutzt, da ein Verschiebungswiderstand für das Aktorglied bei Einleitung von
äußeren Kräften auf die gekoppelte Last aufgrund des in der zweiten Arbeitskammer
eingeschlossenen Fluidvolumens erhöht wird.
[0011] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das erste
vorgebbare Volumen des druckbeaufschlagten Fluids, das an die erste Arbeitskammer
bereitgestellt wird, derart bemessen ist, dass in der Arbeitskammer bei Erreichen
der Zielposition ein, insbesondere unterhalb eines Versorgungsdrucks für die Ventileinrichtung
angesiedelter, vorgebbarer Zieldruck vorliegt. Der Zieldruck ist vorzugsweise derart
gewählt, dass äußere Kräfte, die nach Erreichen der Zielposition auf das Aktorglied
und die damit gekoppelte Last einwirken, zumindest dann nicht zu einer Bewegung des
Aktorglieds und der Last führen, wenn diese Kräfte innerhalb eines vorgebbaren Intervalls
liegen. Sollten die äußeren Kräfte außerhalb des vorgegebenen Intervalls liegen, kann
je nach Einsatzfall für das Arbeitssystem entweder eine Bewegung des Aktorglieds und
der Last toleriert werden oder es kann eine Zufuhr von druckbeaufschlagtem Fluid in
die erste Arbeitskammer vorgesehen werden, um eine ausreichend große Gegenkraft zur
den von außen eingeleiteten Kräften aufzubringen. Je niedriger die notwendige Haltekraft
für die Last und damit der Zieldruck in der ersten Arbeitskammer liegt, desto effizienter
kann das Arbeitssystem die zur Verfügung gestellte Energie nutzen. Je nach Anwendungsfall
für das Arbeitssystem kann es zulässig sein, dass in der Zielposition keine Haltekraft
vom Aktorglied bereitgestellt werden muss, beispielsweise wenn die damit gekoppelte
Last in anderer Weise, insbesondere mechanisch, in der Zielposition verriegelt wird.
In diesem Fall kann der Zieldruck für die erste Arbeitskammer verschwindend gewählt
werden.
[0012] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Ventileinrichtung
derart angesteuert wird, dass der ersten Arbeitskammer beim Erreichen der Zielposition
ein drittes vorgebbares Volumen eines druckbeaufschlagten Fluids zugeführt wird, um
den Zieldruck in der ersten Arbeitskammer am Ende des Abbremsvorgangs oder nach Beendigung
des Abbremsvorgangs um einen vorgebbaren Betrag zu erhöhen. Bei diesem Betriebsfall
für die Arbeitseinrichtung wird die effiziente Nutzung der dem Arbeitssystem zur Verfügung
gestellten Energie dadurch sichergestellt, dass die Anforderung nach einem Zieldruck,
der höher als derjenige Zieldruck ist, der sich allein durch das zur Erreichung der
Zielgeschwindigkeit notwendige erste Volumen des druckbeaufschlagten Fluids einstellt,
dadurch erfüllt wird, dass das dritte Volumen erst zu einem Zeitpunkt an den ersten
Arbeitsraum bereitgestellt wird, zu dem kein oder zumindest kein relevanter Beschleunigungsweg
für das Aktorglied mehr zur Verfügung steht. Somit wird durch die Zufuhr des dritten
Volumens des druckbeaufschlagten Fluids in die erste Arbeitskammer auch keine Abbremsung
des Aktorglieds erforderlich, die sich ansonsten negativ auf die Energieeffizienz
auswirken würde. Vielmehr wird die in die erste Arbeitskammer durch das dritte Volumen
des druckbeaufschlagten Fluid eingebrachte Energiemenge zumindest nahezu vollständig
in die gewünschte Haltekraft, die sich durch die Erhöhung des Zieldrucks einstellt,
umgesetzt.
[0013] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung
die Ansteuerung der Ventileinrichtung zur Bereitstellung des ersten vorgebbaren Volumens
an die erste Arbeitskammer und zur Ermöglichung des Abströmens eines zweiten vorgebbaren
Volumens aus der zweiten Arbeitskammer zeitgesteuert vornimmt. Hierdurch kann das
Verfahren mit einer einfach aufgebauten Steuerungseinrichtung vorgenommen werden.
Vorzugsweise sind dem Aktor ein oder zwei Endlagensensoren zugeordnet, die bei Erreichen
der wenigstens einen oder der wenigstens zwei Zielpositionen längs des Bewegungswegs
des Aktorglieds ein entsprechendes Signal an die Steuerungseirichtung ausgeben, damit
diese Kenntnis davon hat, ob die zeitgesteuerte Ansteuerung der Ventileinrichtung
den gewünschten Erfolg in Form des Erreichens der jeweiligen Zielposition durch das
Aktorglied erbracht hat.
[0014] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass dem Aktor
eine Druckmesseinrichtung und/oder wenigstens eine Endlagensensor und/oder eine Wegmesseinrichtung
zugeordnet ist und dass eine Ansteuerung, insbesondere eine Regelung, der Ventileinrichtung
in Abhängigkeit von Messwerten, die von der Druckmesseinrichtung und/oder dem wenigstens
einen Endlagensensor und/oder der Wegmesseinrichtung an die Steuereinrichtung bereitgestellt
werden, erfolgt. Hierdurch kann eine robuste Auslegung des Arbeitssystems erreicht
werden, das somit auch bei wechselnden Lasten und/oder anderen sich ändernden Randbedingungen
wie z.B. temperaturabhängigen Änderungen von Reibwerten zwischen Last und zugeordneter
Lagerung stets die Erreichung der Zielposition für das Aktorglied gewährleistet.
[0015] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die Zielposition
für das Aktorglied derart gewählt ist, dass ein Arbeitsvolumen der zweiten Arbeitskammer
minimal ist und dass das erste Volumen für das druckbeaufschlagte Fluid und das zweite
vorgebbare Volumen für das abströmende Fluid derart vorgegeben sind, dass das Aktorglied
die Zielposition mit, insbesondere zumindest nahezu, verschwindender Bewegungsgeschwindigkeit
erreicht. Bei einem minimalen Arbeitsvolumen der zweiten Arbeitskammer in der Zielposition
wird zum einen der maximale Verstellweg des Aktors in vorteilhafter Weise ausgenutzt,
zum anderen ist der Beitrag zur Verstärkung der Haltekraft in der Zielposition durch
das in der zweiten Arbeitskammer eingeschlossene Fluidvolumen am größten, wenn das
Arbeitsvolumen der zweiten Arbeitskammer minimal ist. Das Erreichen der Zielposition
durch das Aktorglied mit, zumindest nahezu, verschwindender Bewegungsgeschwindigkeit
ist vorteilhaft, da hierdurch eine vorteilhafte Ausnutzung der Energie des in die
erste Arbeitskammer eingeleiteten druckbeaufschlagten Fluids gewährleistet wird, da
keine energetisch ungünstige Abbremsung des Aktorglieds und/oder der damit gekoppelten
Last erforderlich ist. Ferner werden dadurch unerwünschte Impulseinleitungen vom Aktorglied
in das Aktorgehäuse und/oder von der Last auf einen möglicherweise vorgesehenen Endanschlag
vermieden, die zu einem Verschleiß der jeweiligen Komponenten führen könnten.
[0016] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass während
der Bewegung zwischen der Startposition und der Zielposition eine Überprüfung der
Geschwindigkeit des Aktorglieds durch die Steuereinrichtung vorgenommen wird, um bei
Abweichungen von der vorgebbaren Zielgeschwindigkeit eine zusätzliche Zufuhr von druckbeaufschlagtem
Fluid in die erste Arbeitskammer oder eine zeitweilige Begrenzung des Abströmens des
zweiten vorgebbaren Volumens des in der zweiten Arbeitskammer enthaltenen Fluids aus
der zweiten Arbeitskammer zu ermöglichen. Hierdurch wird eine vorteilhafte dynamische
Anpassung des Arbeitssystems an sich ändernde Randbedingungen wie die Änderung der
Bewegungswiderstände für Aktorglied und/oder Last oder die Änderung der Masse der
Last gewährleistet.
[0017] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, dass das Abströmen
des zweiten vorgebbaren Volumens des in der zweiten Arbeitskammer enthaltenen Fluids
aus der zweiten Arbeitskammer ungedrosselt erfolgt. Die Drosselwirkung beim Abströmen
des Fluids aus der zweiten Arbeitskammer beschränkt sich in vorteilhafter Weise auf
die nicht gänzlich zu eliminierende Fluidreibung in der Ventileinrichtung und in den
Fluidleitern, bei denen es sich insbesondere um Fluidschläuche handeln kann. Bei einem
derartigen, zumindest nahezu ungedrosselten Abströmen des Fluids treten somit keine
nennenswerten Fluidreibungsverluste auf, die ansonsten die Energieeffizienz für das
Arbeitssystem verschlechtern würden. Dies ist insbesondere für das Abströmen des Fluid
aus der zweiten Arbeitskammer bei Annäherung des Aktorglieds an die Zielposition vorteilhaft,
kann jedoch auch von Bedeutung sein, wenn während der Beschleunigungsphase für das
Aktorglied ein Abströmen von Fluid aus der zweiten Arbeitskammer vorgesehen sein sollte.
[0018] Die Aufgabe der Erfindung wird gemäß einem zweiten Aspekt für ein Verfahren nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der Ansprüche 2 bis 9 gelöst. Hierbei
ist vorgesehen, dass die Steuereinrichtung die Ventileinrichtung für eine Bereitstellung
eines ersten vorgebbaren Volumens eines druckbeaufschlagten Fluids an die erste Arbeitskammer
und für ein Abströmen eines zweiten vorgebbaren Volumens eines in der zweiten Arbeitskammer
enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer derart ansteuert, dass ein gemittelter
Druck aus Druckwerten der beiden Arbeitskammern zu Beginn und zum Ende einer Bewegung
des Aktorglieds auf einem Druckniveau liegt, das weniger als 30 Prozent, vorzugsweise
weniger als 20 Prozent, insbesondere weniger als 10 Prozent, eines an der Ventileinrichtung
anliegenden Versorgungsdrucks beträgt. Für eine signifikante Einsparung von druckbeaufschlagtem
Fluid und eine damit verbundene Effizienzsteigerung beim Betreiben eines entsprechenden
Arbeitssystems ist es von Bedeutung, dass der gemittelte Druck aus Druckwerten der
beiden Arbeitskammern, der auch als Mitteldruck bezeichnet wird, vor der Bereitstellung
des ersten Volumens des druckbeaufschlagten Fluids an die erste Arbeitskammer und
nach dem Erreichen der Zielposition durch das Aktorglied auf einem möglichst geringen
Druckniveau liegt. Dieses Druckniveau liegt vorteilhafterweise erheblich unter dem
halben Versorgungsdruck, der an die Ventileinrichtung bereitgestellt wird.
[0019] In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass der gemittelte Druck
durch Zufuhr eines ersten Volumens druckbeaufschlagten Fluid in die erste Arbeitskammer
auf einen ersten Maximalwert ansteigt und zum Zeitpunkt der Freigabe des in der zweiten
Arbeitskammer durch die Bewegung des Aktorglieds komprimierten Fluids einen zweiten
Maximalwert einnimmt und zwischen dem ersten und dem zweiten Maximalwert zeitweilig
ein Druckniveau erreicht, das weniger als 30 Prozent, vorzugsweise weniger als 20
Prozent, insbesondere weniger als 10 Prozent, eines an der Ventileinrichtung anliegenden
Versorgungsdrucks beträgt. Dieser Verlauf des Mitteldrucks, der eine besonders energieeffiziente
Betriebsweise für das Arbeitssystem ermöglicht, ist dann gewährleistet, wenn nur zu
Beginn der Bewegung des Aktorglieds druckbeaufschlagtes Fluid in die erste Arbeitskammer
bereitgestellt wird und der gesamte übrige Bewegungsablauf des Aktorglieds und der
damit gekoppelten Last ohne weitere Zufuhr von druckbeaufschlagtem Fluid in die erste
oder zweite Arbeitskammer erfolgt. Sofern bei Erreichen der Zielposition eine vorgebbare
Haltekraft vom Aktorglied auf die Last ausgeübt werden soll und zu diesem Zweck kurz
vor dem Erreichen oder nach dem Erreichen der Zielposition eine weitere Zufuhr druckbeaufschlagten
Fluid in die erste Arbeitskammer erfolgen sollte, ist das hierzu vorgesehene dritte
Volumen des druckbeaufschlagten Fluids so gewählt, dass nur eine moderate Erhöhung
des Mittendrucks eintritt, die die vorstehenden Intervallgrenzen nicht überschreitet.
[0020] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung
für ein Arbeitssystem der eingangs genannten Art mit den Merkmalen des Anspruchs 12
gelöst. Hierbei ist vorgesehen, dass das Arbeitssystem zur Bereitstellung einer Stellbewegung
eines Aktors einen Aktor mit einem Aktorgehäuse und einem im Aktorgehäuse beweglich
aufgenommenes Aktorglied umfasst, wobei das Aktorgehäuse und das Aktorglied eine erste
und mindestens eine zweite Arbeitskammer bestimmen, die jeweils separat druckbeaufschlagbar
sind und die zur Bereitstellung von einander entgegengesetzt wirkenden Aktorkräften
auf das Aktorglied ausgebildet sind. Ferner umfasst das Arbeitssystem eine Ventileinrichtung,
die zur separaten Ansteuerung der beiden Arbeitskammern ausgebildet ist, sowie eine
Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Ventileinrichtung. Dabei ist vorgesehen, dass
die Steuereinrichtung für die Durchführung eines der Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 11 ausgebildet ist.
[0021] Zweckmäßig ist es, wenn die Ventileinrichtung wenigstens eine Anordnung aus vier
2/2-Wegeventilen umfasst, die jeweils einen ersten und einen zweiten Fluidanschluss
und ein bewegliches Ventilglied für die Einstellung eines freien Fluidkanalquerschnitts
zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss aufweisen, wobei die vier 2/2-Wegeventile
in einer Vollbrückenanordnung miteinander verschaltet sind, bei der die ersten Fluidanschlüsse
des ersten und des zweiten 2/2-Wegeventils mit einer Fluidquelle verbindbar sind,
der zweite Fluidanschluss des ersten 2/2-Wegeventils und der erste Fluidanschluss
des vierten 2/2-Wegeventils mit der ersten Arbeitskammer verbunden sind, der zweite
Fluidanschluss des zweiten 2/2-Wegeventils und der erste Fluidanschluss des dritten
2/2-Wegeventils mit der zweiten Arbeitskammer verbunden sind und die zweiten Fluidanschlüsse
des dritten und des vierten 2/2-Wegeventils mit einem Entlüftungskanal verbunden sind.
Mit einer derartigen Anordnung von 2/2-Wegeventilen kann eine Vielzahl von unterschiedlichen
Ventiltypen zur Ansteuerung der Arbeitskammern nachgebildet werden, insbesondere können
jeweils den Arbeitskammern zugeordnete 3/3-Wegeventile nachgebildet werden, die für
eine separate Ansteuerung der ersten und der zweiten Arbeitskammer eingesetzt werden
können.
[0022] Vorteilhaft ist es, wenn zwischen der ersten Arbeitskammer und der zweiten Arbeitskammer
ein Verbindungskanal ausgebildet ist, in dem ein von der Steuereinrichtung individuell
zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung umschaltbares, insbesondere
als 2/2-Wegeventil ausgebildetes, Ventilmittel zur Beeinflussung eines freien Querschnitts
des Verbindungskanals angeordnet ist, um eine kommunizierende Verbindung zwischen
der ersten und der zweiten Arbeitskammer zeitweilig freizugeben. Der Verbindungskanal
kann insbesondere dann zeitweilig freigegeben werden, wenn sich nach der Zufuhr des
ersten Volumens des druckbeaufschlagten Fluids in die erste Arbeitskammer herausstellen
sollte, dass die Zielgeschwindigkeit für das Aktorglied und die damit gekoppelte Last
überschritten wurde und somit eine stärkere Abbremsung des Aktorglieds erforderlich
ist, die ansonsten durch direkte Einleitung von druckbeaufschlagtem Fluid in die zweite
Arbeitskammer sichergestellt werden müsste.
[0023] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt. Dabei
zeigt:
- Figur 1
- ein schematisches Blockschaltbild eines gesteuerten Arbeitssystems mit einem Aktor,
einer Last, einer Ventileinrichtung und einer Steuereinrichtung,
- Figur 2
- ein schematisches Blockschaltbild eines geregelten Arbeitssystems mit einem Aktor,
einer Last, einer Ventileinrichtung und einer Steuereinrichtung,
- Figur 3
- eine Zusammenstellung von Diagrammen, die wesentliche Kennwerte wie Weg, Geschwindigkeit,
Kammerdrücke, Kräfte und Fluidverbrauch in einem ersten Anwendungsfall, bei dem eine
verschwindende Haltekraft in der Zielposition vorgesehen ist, darstellen,
- Figur 4
- eine Zusammenstellung von Diagrammen, die wesentliche Kennwerte wie Weg, Geschwindigkeit,
Kammerdrücke, Kräfte und Fluidverbrauch in einem zweiten Anwendungsfall, bei dem eine
vorgebbare Haltekraft in der Zielposition vorgesehen ist, darstellen,
- Figur 5
- ein Diagramm mit Kraftverläufen von unterschiedlich betriebenen Arbeitssystemen und
- Figur 6
- ein schematisches Blockschaltbild für eine aus 2/2-Wegeventilen aufgebaute Ventileinrichtung.
[0024] Ein in der Figur 1 schematisch dargestelltes Arbeitssystem 1 umfasst einen exemplarisch
als doppeltwirkenden Pneumatikzylinder ausgebildeten Aktor 2. Der Aktor 2 weist ein
Aktorgehäuse 3 auf, in dem eine Ausnehmung ausgebildet ist, in der ein als Kolben
ausgebildetes Aktorglied 4 linearbeweglich aufgenommen ist. Das Aktorglied 4 ist mit
einer Kolbenstange 5 verbunden, die ihrerseits mit einer Last 6 gekoppelt ist. Das
Aktorgehäuse 3 und das Aktorglied 4 bestimmen zwei fluidisch voneinander getrennte
Arbeitskammern 7, 8. Die Arbeitskammern 7, 8 können jeweils separat voneinander mit
Hilfe einer Ventileinrichtung 9, die exemplarisch zwei 3/3-Wegeventile 10, 11 umfasst,
mit druckbeaufschlagtem Fluid von einer Fluidquelle 12 versorgt werden. Ferner können
die Arbeitskammer 7, 8 mittels der 3/3-Wegeventile 10, 11 jeweils gesperrt werden,
so dass kein Fluidstrom aus der jeweiligen Arbeitskammer 7, 8 oder in die jeweilige
Arbeitskammer 7, 8 möglich ist. Desweiteren können die 3/3-Wegeventile 10, 11 jeweils
derart geschaltet werden, dass ein Abströmen von Fluid aus den Arbeitskammern 7, 8
zu einem Ausgang, beispielsweise einem Entlüftungsausgang 14, ermöglicht wird. Für
eine Beeinflussung der Stellung des jeweiligen 3/3-Wegeventils 10, 11 ist eine Steuereinrichtung
15 vorgesehen, die elektrische Leistung an Magnetantriebe 16, 17 der 3/3-Wegeventile
10, 11 bereitstellen kann, um diese zwischen den unterschiedlichen Schaltstellungen
zu bewegen. Ferner ist die Steuereinrichtung 15 elektrisch mit zwei jeweils endseitig
am Aktorgehäuse 3 angebrachten Endlagensensoren 18, 19 verbunden, die ein elektrisches
Signal an die Steuereinrichtung 15 bereitstellen, sobald das Aktorglied 4 in einer
von jeweiligen Endlagensensor 18, 19 überwachten Zielposition längs einer Bewegungsachse
20 angekommen ist.
[0025] Das Arbeitssystem 1, bei dem eine zeitgesteuerte Ansteuerung der Ventileinrichtung
9 durch die Steuereinrichtung 15 vorgesehen ist, kann insbesondere bei konstanten
Randbedingungen, also konstanter Last 6, konstanten Reibungsbedingungen für das Aktorglied
4 und die Last 6 und gleichbleibenden Anforderungen an die Haltekraft auf das Aktorglied
4 in der Zielposition betrieben werden. Nähere Angaben zur möglichen Betriebsweise
für das Arbeitssystem 1 ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung zu den Figuren
3 und 4.
[0026] Das in der Figur 2 dargestellte Arbeitssystem 51, bei dem Komponenten, die funktionsgleich
mit Komponenten des Arbeitssystems 1 sind, mit den gleichen Bezugszeichen versehen
sind, unterscheidet sich vom Arbeitssystem 1 dadurch, dass die Ventileinrichtung 59
zwei 3/3-Proportionalwegeventile 60, 61 umfasst und dass dem Aktorgehäuse 3 zusätzlich
zu den Endlagensensoren 18, 19 ein Wegmesssystem 71 zugeordnet ist, mit dem jede Stellung
des Aktorglieds 4 längs des Bewegungswegs 20 ermittelt werden kann. Ferner ist die
Steuereinrichtung 65 für eine Regelung der Fluidzufuhr und des Abströmens von Fluid
in die Arbeitskammern 7, 8 bzw. aus den Arbeitskammern 7, 8 ausgebildet.
[0027] Das Arbeitssystem 51, bei dem Regelung der Ventileinrichtung 59 durch die Steuereinrichtung
65 vorgesehen ist, kann insbesondere bei variierenden Randbedingungen, also variierender
Last 6 und/oder variierenden Reibungsbedingungen für das Aktorglied 4 und die Last
6 und/oder wechselnden Anforderungen an die Haltekraft auf das Aktorglied 4 in der
jeweiligen Zielposition betrieben werden.
[0028] In den Figuren 3 und 4 sind exemplarische Verläufe einiger wesentlicher Kennwerte
wie der Weg des Aktorglieds 4 und der Last 6, der Geschwindigkeit des Aktorglieds
4 und der Last 6, der Kammerdrücke in den Arbeitskammern 7 und 8, der resultierenden
Kräfte auf die Last 6 und dem Fluidverbrauch beim Betrieb des jeweiligen Arbeitssystems
1, 51 dargestellt.
[0029] Dabei ist bei dem in Figur 3 dargestellten ersten Anwendungsfall eine verschwindende
Haltekraft auf die Last 6 in der Zielposition vorgesehen, während bei dem in Figur
4 dargestellten zweiten Anwendungsfall eine vorgebbare Haltekraft auf die Last 6 in
der Zielposition vorgesehen ist. Sämtliche in den Figuren 3 und 4 angeführten Angaben
zu den dargestellten Kennwerten sind rein exemplarisch zu verstehen.
[0030] Aus dem Wegdiagramm der Figur 3 kann entnommen werden, dass das Aktorglied 4 und
die damit gekoppelte Last 6 ausgehend von einer Startposition bei 0 Metern bis zum
Erreichen der Zielposition einen Weg von ca. 0,5 Meter zurücklegt. Dieser Weg wird
innerhalb von ca. 0,4 Sekunden zurückgelegt, wobei aus dem Geschwindigkeitsschaubild
der Figur 3 entnommen werden kann, dass auf einen zunächst raschen Geschwindigkeitsanstieg
eine nahezu ebenso rasche Abbremsung des Aktorglieds 4 und der Last 6 folgt. Die dem
Geschwindigkeitsanstieg zugrundeliegende hohe Beschleunigung des Aktorglieds 4 und
der Last 6 resultiert aus einer Bereitstellung eines ersten Volumens druckbeaufschlagten
Fluids in die erste Arbeitskammer 7, die aus der Druckverlaufskurve pa im Druckdiagramm
zu entnehmen ist, die wie alle weiteren Druckverlaufskurven als Absolutdruckkurve
aufgetragen ist, und daraus, dass in der zweitem Arbeitskammer 8, deren Druck durch
die Druckverlaufskurve pb dargestellt wird, lediglich ein niedriges Druckniveau aus
dem vorausgegangenen Bewegungsablauf vorliegt, so dass die Bewegung des Aktorglieds
4 nur minimal gehemmt wird. Der Mitteldruck pm, der sich durch Mittelung der jeweiligen
Druckwerte aus den beiden Arbeitskammern 7, 8 ergibt, beträgt zu Beginn und zum Ende
der Bewegung des Aktorglieds 4 einen Bruchteil des Versorgungsdrucks, der an der Ventileinrichtung
9, 59 anliegt, exemplarisch weniger als 20 Prozent des Versorgungsdrucks gemäß der
Darstellung der Figur 4.
[0031] Exemplarisch ist vorgesehen, dass zwischen dem Zeitpunkt t=0 und einem Zeitpunkt
t=t1 die Zufuhr des vorgebbaren Volumens des druckbeaufschlagten Fluids in die erste
Arbeitskammer 7 erfolgt. Ferner ist exemplarisch vorgesehen, dass die Ventileinrichtung
9, 59 von der Steuereinrichtung 15, 65 derart angesteuert wird, dass aus der zweite
Arbeitskammer 8 vom Zeitpunkt t=t0 bis zum Zeitpunkt t=t2 Fluid abströmen kann. Durch
diese Maßnahme kann einerseits ein in der zweiten Arbeitskammer zum Zeitpunkt t=t0
vorhandender Restdruck abgebaut werden, zum anderen kann dadurch zumindest weitgehend
ein durch die Verkleinerung des Volumens der zweiten Arbeitskammer 8 stattfindender
Druckaufbau in der zweiten Arbeitskammer 8 vermieden werden, der die Kraftentfaltung
auf das Aktorglied 4 durch die Druckeinleitung in die erste Arbeitskammer 7 hemmen
würde.
[0032] Ab dem Zeitpunkt t=t2 bis zu einem Zeitpunkt t=t3 wird ein Abströmen von Fluid aus
der zweiten Arbeitskammer 8 von der jeweiligen Ventileinrichtung 9, 59 unterbunden,
um eine Abbremsung des Aktorglieds 4 und der Last 6 durch Kompression des in der zweiten
Arbeitskammer 8 eingeschlossenen Fluidvolumens zu bewirken. Nach dem Zeitpunkt t=t3
wird die zweite Arbeitskammer 8 wieder freigegeben, so dass das Fluid wieder abströmen
kann.
[0033] Aus dem zugehörigen Kraftdiagramm gemäß der Figur 3 kann die auf vom Aktorglied 4
an die Last 6 bereitgestellte Kraft entnommen werden. Diese steigt zunächst durch
die Bereitstellung des druckbeaufschlagten Fluid in die erste Arbeitskammer 7 auf
einen Maximalwert an, um dann anschließend nach Beendigung der Fluidzufuhr in die
erste Arbeitskammer 7 aufgrund der zunehmenden Vergrößerung des Volumens der ersten
Arbeitskammer 7 und des dadurch sinkenden Drucks in der erste Arbeitskammer 7 wieder
auf Null abzusinken. Nachdem bei ca. t=0,2 Sekunden in beiden Arbeitskammern 7, 8
der gleiche Druck vorliegt, wodurch die resultierende Kraft auf die Last 6 verschwindet,
wird anschließend durch den weiteren Druckabfall in der ersten Arbeitskammer 7 und
den Druckanstieg in der zweiten Arbeitskammer 8 eine Bremskraft auf das Aktorglied
4 und die Last 6 ausgeübt. Diese Bremskraft nimmt ab dem Zeitpunkt t=t2 zunächst stark
zu, da das ab diesem Zeitpunkt in der zweiten Arbeitskammer 8 eingeschlossene Fluid
schnell verdichtet wird. Anschließend nimmt die Bremskraft ab dem Zeitpunkt t=t3 aufgrund
der Ansteuerung der Ventileinrichtung 9; 59 und des damit bewirkten Abströmens des
Fluids aus der zweiten Arbeitskammer 8 wieder rasch ab.
[0034] Bei dem in der Figur 3 dargestellten Anwendungsfall sind die Zufuhr des ersten Volumens
des druckbeaufschlagten Fluids in die erste Arbeitskammer 7 und das Abströmen des
zweiten Volumens des Fluids aus der zweiten Arbeitskammer 8 derart aufeinander abgestimmt,
dass sich nach der vollständigen Abbremsung des Aktorglieds 4 und der gekoppelten
Last 6 eine verschwindende, also gegen Null gehende oder Null betragende Haltekraft
einstellt, wie auch dem Kraftdiagramm der Figur 3 entnommen werden kann. Ferner ist
lediglich eine einmalige Zufuhr von druckbeaufschlagtem Fluid in die erste Arbeitskammer
7 vorgesehen, wie insbesondere aus dem Luftverbrauchsdiagramm der Figur 3 entnommen
werden kann, das ab dem Zeitpunkt t=t1 keine weitere Fluidzufuhr mehr zeigt.
[0035] Der Anwendungsfall gemäß der Figur 4 unterscheidet sich vom Anwendungsfall gemäß
der Figur 3 dadurch, dass zu einem Zeitpunkt t=t4, zu dem das Aktorglied 4 zumindest
nahezu die Zielposition erreicht hat, nochmals eine Zufuhr von druckbeaufschlagtem
Fluid in die erste Arbeitskammer 7 vorgenommen wird, um einen von Null abweichenden
Zieldruck in der ersten Arbeitskammer 7 und damit eine Haltekraft auf das Aktorglied
4 zu gewährleisten. Diese zusätzliche Fluidzufuhr zum Zeitpunkt t=t4 ist insbesondere
dem Luftverbrauchsdiagramm der Figur 4 zu entnehmen. Die resultierende, im Gegensatz
zur Betriebsweise gemäß Figur 3 von Null abweichende Haltekraft Fh auf das Aktorglied
4 ist dem Kraftdiagramm der Figur 4 zu entnehmen.
[0036] Aus der Figur 5 gehen die bereits aus den Figuren 3 und 4 bekannten Kraftverläufe
für die beiden zu diesen Figuren geschilderten Anwendungsfälle hervor. Ferner zeigt
die Figur 5 auch einen Kraftverlauf für ein Arbeitssystem, das in herkömmlicher Weise
betrieben wird. Als erster Unterschied zwischen der Kraftverlaufskurve 30 gemäß der
Figur 3, der Kraftverlaufskurve 31 gemäß der Figur 4 und der Kraftverlaufskurve 32
gemäß einer herkömmlichen Betriebsweise für ein Arbeitssystem fällt auf, dass unter
der Zugrundelegung gleicher Randbedingungen, insbesondere des gleichen Versorgungsdrucks,
ausgehend vom Startzeitpunkt (0 Sekunden) die resultierende Kraft auf das Aktorglied
bei der Kraftverlaufskurve 32 aufgrund der vorausgegangenen Beaufschlagung der entsprechenden
Arbeitskammer mit dem vollen Versorgungsdruck auf einem erheblich tieferen Niveau
startet als die Kraftverlaufskurven 30, 31, bei denen entweder eine verschwindende
Haltekraft (Kraftverlaufskurve 30) oder eine geringe vorgebbare Haltekraft (Kraftverlaufskurve
31) überwunden werden muss. Da diejenige Arbeitskammer des Aktors, die gemäß der Kraftverlaufskurve
32 mit dem vollen Versorgungsdruck beaufschlagt war, für die weiteren Betrachtungen
als zweite Arbeitskammer angesehen werden soll, stellt sich bei der Kraftverlaufskurve
32 aufgrund des ab dem Startzeitpunkt erfolgenden Abströmens von druckbeaufschlagtem
Fluid aus der zweiten Arbeitskammer trotz der zu diesem Zeitpunkt erfolgenden Druckbeaufschlagung
der ersten Arbeitskammer nur ein niedrigeres Kraftniveau ein, als dies bei den beiden
anderen Kraftverlaufskurven 30, 31 der Fall ist, da das Volumen des aus der zweiten
Arbeitskammer abzuführenden und die Kraftentfaltung hemmenden Fluids erheblich größer
als bei den beiden Betriebsweisen ist, wie sie in den Figuren 3 und 4 dargestellt
sind. Ferner ist aus der Kraftverlaufskurve 32 zu entnehmen, dass bei Erreichen der
Zielposition ein Kraftaufbau auf die vom Aktor bei gegebenem Versorgungsdruck bereitstellbare
Maximalkraft stattfindet, während bei den Betriebsweisen gemäß den Kraftverlaufskurven
30, 31 entweder keine Haltekraft in der Zielposition vorgesehen ist bzw. nur eine
gewisse Haltekraft in der Zielposition vorliegt.
[0037] In der Figur 6 ist eine Ventileinrichtung 40 dargestellt, die grundsätzlich als Anordnung
vier 2/2-Wegeventilen 41, 42, 43 44 ausgebildet ist. Jedes der 2/2-Wegeventile 41,
42, 43 44 umfasst einen ersten und einen zweiten Fluidanschluss und ein nicht näher
dargestelltes, bewegliches Ventilglied für die Einstellung eines freien Fluidkanalquerschnitts
zwischen dem jeweiligen ersten und zweiten Fluidanschluss. Die vier 2/2-Wegeventile
41, 42, 43, 44 sind in einer Vollbrückenanordnung miteinander verschaltet, bei der
die ersten Fluidanschlüsse des ersten und des zweiten 2/2-Wegeventils 41, 42 mit einer
Fluidquelle 45 verbindbar sind, der zweite Fluidanschluss des ersten 2/2-Wegeventils
41 und der erste Fluidanschluss des vierten 2/2-Wegeventils 44 mit der ersten Arbeitskammer
7 verbunden sind, der zweite Fluidanschluss des zweiten 2/2-Wegeventils 42 und der
erste Fluidanschluss des dritten 2/2-Wegeventils 43 mit der zweiten Arbeitskammer
8 verbunden sind und die zweiten Fluidanschlüsse des dritten und des vierten 2/2-Wegeventils
43, 44 mit einem Entlüftungsausgang 46 verbunden sind. Mit einer derartigen Ventileinrichtung
40 können in einfacher Weise Fluidströme in die Arbeitskammern 7, 8 bzw. aus den Arbeitskammer
7, 8 beeinflusst werden.
[0038] Fakultativ kann bei der Ventileinrichtung 40 zwischen der ersten Arbeitskammer 7
und der zweiten Arbeitskammer 8 ein Verbindungskanal 47 ausgebildet ist, in dem ein
von der Steuereinrichtung 48 individuell zwischen einer Sperrstellung und einer Freigabestellung
umschaltbares, exemplarisch als 2/2-Wegeventil 49 ausgebildetes Ventilmittel zur Beeinflussung
eines freien Querschnitts des Verbindungskanals 47 angeordnet ist, um eine kommunizierende
Verbindung zwischen der ersten Arbeitskammer 7 und der zweiten Arbeitskammer 8 zeitweilig
freizugeben.
1. Verfahren zur Ansteuerung eines fluidisch betreibbaren Arbeitssystems (1; 51), das
einen Aktor (2) mit einem Aktorgehäuse (3) und einem im Aktorgehäuse (3) beweglich
aufgenommenen Aktorglied (4) aufweist, wobei das Aktorgehäuse (3) und das Aktorglied
(4) eine erste und mindestens eine zweite Arbeitskammer (7, 8) bestimmen, die jeweils
separat druckbeaufschlagbar sind und die zur Bereitstellung von einander engegengesetzt
wirkenden Aktorkräfte auf das Aktorglied (4) ausgebildet sind, und das eine Ventileinrichtung
(9; 59), die zur separaten Ansteuerung der beiden Arbeitskammern (7, 8) ausgebildet
ist, sowie eine Steuereinrichtung (15; 65) zur Ansteuerung der Ventileinrichtung (9;
59) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15; 65) die folgenden Schritte vorgibt: Ansteuern der Ventileinrichtung
(9; 59) für eine Bereitstellung eines ersten vorgebbaren Volumens eines druckbeaufschlagten
Fluids an die erste Arbeitskammer (7), um das Aktorglied (7) ausgehend von einer Startposition
auf eine vorgebbare Zielgeschwindigkeit zu beschleunigen, Ansteuern der Ventileinrichtung
(9; 59), um die erste Arbeitskammer (7) zu verschließen, Ansteuern der Ventileinrichtung
(9; 59), um ein Abströmen eines zweiten vorgebbaren Volumens eines in der zweiten
Arbeitskammer (8) enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer (8) zu ermöglichen,
so dass eine Abbremsung des Aktorglieds (4) auf eine vorgebbare Zielposition längs
des Aktorgehäuses (3) gewährleistet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (9; 59) während und/oder nach der Abbremsung des Aktorglieds
(4) derart angesteuert wird, dass die zweite Arbeitskammer (8) in der Zielposition
drucklos ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das erste vorgebbare Volumen des druckbeaufschlagten Fluids, das an die erste Arbeitskammer
(7) bereitgestellt wird, derart bemessen ist, dass in der ersten Arbeitskammer (7)
bei Erreichen der Zielposition ein, insbesondere unterhalb eines Versorgungsdrucks
für die Ventileinrichtung (9; 59) angesiedelter, vorgebbarer Zieldruck vorliegt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (9; 59) derart angesteuert wird, dass der ersten Arbeitskammer
(7) beim Erreichen der Zielposition ein drittes vorgebbares Volumen eines druckbeaufschlagten
Fluids zugeführt wird, um den Zieldruck in der ersten Arbeitskammer (7) am Ende des
Abbremsvorgangs oder nach Beendigung des Abbremsvorgangs um einen vorgebbaren Betrag
zu erhöhen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15; 65) die Ansteuerung der Ventileinrichtung (9; 59) zur
Bereitstellung des ersten vorgebbaren Volumens an die erste Arbeitskammer (7) und
zur Ermöglichung des Abströmens eines zweiten vorgebbaren Volumens aus der zweiten
Arbeitskammer (8) zeitgesteuert vornimmt .
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem Aktor eine Druckmesseinrichtung und/oder wenigstens einen Endlagensensor (18)
und/oder eine Wegmesseinrichtung (71) zugeordnet ist und dass eine Ansteuerung, insbesondere
eine Regelung, der Ventileinrichtung (9; 59) in Abhängigkeit von Messwerten, die von
der Druckmesseinrichtung und/oder dem wenigstens einen Endlagensensor (18) und/oder
der Wegmesseinrichtung (71) an die Steuereinrichtung (15; 65) bereitgestellt werden,
erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zielposition für das Aktorglied (4) derart gewählt ist, dass ein Arbeitsvolumen
der zweiten Arbeitskammer (8) minimal ist und dass das erste Volumen für das druckbeaufschlagte
Fluid und zweite vorgebbare Volumen für das abströmende Fluid derart vorgegeben sind,
dass das Aktorglied (4) die Zielposition mit, insbesondere zumindest nahezu, verschwindender
Bewegungsgeschwindigkeit erreicht.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass während der Bewegung zwischen der Startposition und der Zielposition eine Überprüfung
der Geschwindigkeit des Aktorglieds (4) durch die Steuereinrichtung (65) vorgenommen
wird, um bei Abweichungen von der vorgebbaren Zielgeschwindigkeit eine zusätzliche
Zufuhr von druckbeaufschlagtem Fluid in die erste Arbeitskammer (7) oder eine zeitweilige
Begrenzung des Abströmens des zweiten vorgebbaren Volumens des in der zweiten Arbeitskammer
(8) enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer (8) zu ermöglichen.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abströmen des zweiten vorgebbaren Volumens des in der zweiten Arbeitskammer (8)
enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer (8) ungedrosselt erfolgt.
10. Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 oder nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15; 65) die Ventileinrichtung (9; 59) für eine Bereitstellung
eines ersten vorgebbaren Volumens eines druckbeaufschlagten Fluids an die erste Arbeitskammer
(7) und für ein Abströmen eines zweiten vorgebbaren Volumens eines in der zweiten
Arbeitskammer (8) enthaltenen Fluids aus der zweiten Arbeitskammer (8) derart ansteuert,
dass ein gemittelter Druck aus Druckwerten der beiden Arbeitskammern (7, 8) zu Beginn
und zum Ende einer Bewegung des Aktorglieds (4) auf einem Druckniveau liegt, das weniger
als 30 Prozent, vorzugsweise weniger als 20 Prozent, insbesondere weniger als 10 Prozent,
eines an der Ventileinrichtung anliegenden Versorgungsdrucks beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der gemittelte Druck durch Zufuhr eines ersten Volumens druckbeaufschlagten Fluid
in die erste Arbeitskammer (7) auf einen ersten Maximalwert ansteigt und zum Zeitpunkt
der Freigabe des in der zweiten Arbeitskammer (8) durch die Bewegung des Aktorglieds
(4) komprimierten Fluids einen zweiten Maximalwert einnimmt und zwischen dem ersten
und dem zweiten Maximalwert zeitweilig ein Druckniveau erreicht, das weniger als 30
Prozent, vorzugsweise weniger als 20 Prozent, insbesondere weniger als 10 Prozent,
eines an der Ventileinrichtung anliegenden Versorgungsdrucks beträgt.
12. Arbeitssystem zur Bereitstellung einer Stellbewegung eines Aktors (2) mit einen Aktor
(2), der ein Aktorgehäuse (3) und ein im Aktorgehäuse (3) beweglich aufgenommenes
Aktorglied (4) umfasst, wobei das Aktorgehäuse (3) und das Aktorglied (4) eine erste
und mindestens eine zweite Arbeitskammer (7, 8) bestimmen, die jeweils separat druckbeaufschlagbar
sind und die zur Bereitstellung von einander entgegengesetzt wirkenden Aktorkräften
auf das Aktorglied (4) ausgebildet sind, mit einer Ventileinrichtung (9; 59), die
zur separaten Ansteuerung der beiden Arbeitskammern (7, 8) ausgebildet ist, sowie
mit einer Steuereinrichtung (15; 65) zur Ansteuerung der Ventileinrichtung (9; 59),
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (15; 65) für die Durchführung des Verfahrens nach einem der
vorhergehenden Ansprüche ausgebildet ist.
13. Arbeitssystem nach Anspruch 12 dadurch gekennzeichnet, dass die Ventileinrichtung (40) wenigstens eine Anordnung aus vier 2/2-Wegeventilen (41,
42, 43, 44) umfasst, die jeweils einen ersten und einen zweiten Fluidanschluss und
ein bewegliches Ventilglied für die Einstellung eines freien Fluidkanalquerschnitts
zwischen dem ersten und dem zweiten Fluidanschluss aufweisen, wobei die vier 2/2-Wegeventile
(41, 42, 43, 44) in einer Vollbrückenanordnung miteinander verschaltet sind, bei der
die ersten Fluidanschlüsse des ersten und des zweiten 2/2-Wegeventils (41, 42) mit
einer Fluidquelle (45) verbindbar sind, der zweite Fluidanschluss des ersten 2/2-Wegeventils
(41) und der erste Fluidanschluss des vierten 2/2-Wegeventils (44) mit der ersten
Arbeitskammer (7) verbunden sind, der zweite Fluidanschluss des zweiten 2/2-Wegeventils
(42) und der erste Fluidanschluss des dritten 2/2-Wegeventils (43) mit der zweiten
Arbeitskammer (8) verbunden sind und die zweiten Fluidanschlüsse des dritten und des
vierten 2/2-Wegeventils (43, 44) mit einem Entlüftungsausgang verbunden sind.
14. Arbeitssystem nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der ersten Arbeitskammer (7) und der zweiten Arbeitskammer (8) ein Verbindungskanal
(57) ausgebildet ist, in dem ein von der Steuereinrichtung (49) individuell zwischen
einer Sperrstellung und einer Freigabestellung umschaltbares, insbesondere als 2/2-Wegeventil
(49) ausgebildetes, Ventilmittel zur Beeinflussung eines freien Querschnitts des Verbindungskanals
(47) angeordnet ist, um eine kommunizierende Verbindung zwischen der ersten und der
zweiten Arbeitskammer (7, 8) zeitweilig freizugeben.