[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Spannen einer über ein Spannelement
spannbaren Waffe, insbesondere einer Maschinenwaffe, mit einem Betätigungselement
zum Betätigen des Spannelements. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Waffe,
insbesondere eine Maschinenwaffe, mit einem Spannelement zum Spannen der Waffe und
einer Spannvorrichtung mit einem Betätigungselement zum Betätigen des Spannelements.
Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren zum Spannen einer über
ein Spannelement spannbaren Waffe, insbesondere einer Maschinenwaffe, mit einer ein
Betätigungselement zum Betätigen des Spannelements aufweisenden Spannvorrichtung.
[0002] Viele Arten von Waffen und insbesondere vollautomatische Maschinenwaffen, wie etwa
klein- oder mittelkalibrige Maschinengewehre, werden vor der Abgabe eines Schusses
zunächst über ein Spannelement mechanisch gespannt. Hierbei handelt es sich häufig
um Spannetemente, welche ausgehend von einer Ausgangsstellung entgegen der Kraft einer
Feder in eine Spannstellung überführt werden.
[0003] Gemeinsam mit dem Spannelement bewegt sich der rücklaufende Teil der Waffe entgegen
der Kraft der Feder bis die eigentliche Spannstellung erreicht ist. In dieser Stellung
ist die Waffe gespannt und das Spannelement kann - ohne den rücklaufenden Teil der
Waffe mitzunehmen - in seine Ausgangsstellung bewegt werden.Zur Abgabe des ersten
Schusses wird der rücklaufende Teil der Waffe freigegeben, über die Feder in Richtung
der auszulösenden Patrone beschleunigt und durch den sich bei der Schussabgabe ergebenden
Rückstoß entgegen der Kraft der Feder erneut in Richtung der Spannstellung bewegt.
Sobald diese erreicht ist, wird der rücklaufende Teil über die Feder zur Abgabe des
nächsten Schusses in Richtung der nächsten Patrone beschleunigt usw. Es ergibt sich
eine Art Pendelbewegung des rücklaufenden Teils der Waffe, wobei der rücklaufende
Teil der Waffe mit jedem Schuss in Richtung der Spannstellung und über die Kraft der
Feder in Richtung der nächsten Patrone bewegt wird.
[0004] Unabhängig davon, ob das Spannelement nach dem Spannen der Waffe in dessen Ausgangsstellung
zurückgeführt wurde, oder ob es in seiner Spannstellung verblieben ist, bleibt es
mit dem rücklaufenden Teil der Waffe gekoppelt, weshalb es den Pendelbewegungen während
der Schussabgabe folgt.
[0005] Dies hat sich insbesondere in solchen Situationen als nachteilig erwiesen, in welchen
die Waffe nicht von Hand, sondern über eine Spannvorrichtung gespannt wird, beispielsweise
im Falle fernbedienbarer Waffenstationen, welche aus einem geschützten Fahrzeuginnenraum
heraus fernbedienbar betätigt werden.
[0006] Denn üblicherweise wird zum Spannen des Spannelements ein Betätigungselement verwendet,
welches über einen Antrieb bewegbar ausgebildet und fest an dem Spannelement angeordnet
ist. Über dieses Betätigungselement lässt sich das Spannelement in zwei Richtungen
zwischen der Ausgangsstellung und der Spannstellung hin- und her bewegen. Dies hat
sich insoweit jedoch als nachteilig erwiesen, als hierdurch die Masse des rücklaufenden
Teils der Waffe erheblich vergrößert wird, was zu einem erhöhten Verschleiß der Waffe
führen kann.
[0007] Aus der
DE 102 40 507 A1 ist eine Waffe mit einer Spannvorrichtung bekannt, welche ein nach Art eines Mitnehmers
ausgebildetes Betätigungselement aufweist. Über den Mitnehmer wird das Spannelement
in dessen Spannstellung überführt. Der Mitnehmer liegt lose an dem Spannelement an,
weshalb der Mitnehmer zwar in der Lage ist, das Spannelement in dessen Spannstellung
mitzunehmen, jedoch vermag es der Mitnehmer nicht, das Spannelement aus dessen Spannstellung
in umgekehrter Richtung zu bewegen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spannvorrichtung, eine Waffe wie auch ein Verfahren anzugeben,
bei welchen sich das Spannelement in zwei Richtungen bewegen lässt, ohne hierbei einen
erhöhten Verschleiß der Waffe in Kauf nehmen zu müssen.
[0009] Bei einer Spannvorrichtung der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe dadurch
gelöst , dass ein Kopplungsmechanismus vorgesehen ist, über welchen das Betätigungselement
und das Spannelement miteinander koppelbar sind.
[0010] Durch die Kopplung des Betätigungselements mit dem Spannelement können diese vorübergehend
miteinander verbunden werden, so dass sich das Spannelement in zwei Richtungen bewegen
lässt. Bei der Schussabgabe können das Betätigungselement und Spannelement voneinander
entkoppelt werden, so dass das Betätigungselement den pendelnden Bewegungen des rücklaufenden
Teils der Waffe nicht folgen muss und es insoweit zu keinem erhöhten Verschleiß an
der Waffe kommt. Das Betätigungselement kann während der Schussabgabe in ein Bereich
abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden Teils der Waffe bewegt werden.
[0011] In vorteilhafter Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Spannelement und das
Betätigungselement über den Kopplungsmechanismus in Spannrichtung der Waffe druckgekoppelt
verbindbar sind. Über die druckgekoppelte Verbindung kann der Druck beim Spannen der
Waffe, d. h. beim Spannen des rücklaufenden Teils der Waffe gegenüber einer Feder,
auf das Spannelement aufgebracht werden.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das Spannelement und das
Betätigungselement über den Kopplungsmechanismus entgegen der Spannrichtung der Waffe
miteinander zuggekoppelt verbindbar sind. Auf diese Weise ist es nicht nur möglich,
den erforderlichen Spanndruck auf das Spannelement aufzubringen. Auch kann das Spannelement
entgegen der Spannrichtung der Waffe in dessen Ausgangsstellung gezogen werden.Dies
ist insbesondere bei langen Spannwegen und geringem zur Verfügung stehenden Platz
im Bereich hinter der Waffe von Vorteil, da sich die Waffe hierdurch auf geringerem
Raum richten lässt.
[0013] In diesem Zusammenhang ist es ferner von Vorteil, wenn der Kopplungsmechanismus derart
ausgebildet ist, dass die Zugkopplung bei Überschreiten einer Zugkraftschwelle selbsttätig
lösbar ausgebildet ist. Es ist nicht erforderlich, zum Lösen des Kopplungsmechanismus
bzw. zum Trennen des Betätigungselements von dem Spannelement einen gesonderten Antrieb
oder ähnliches vorzusehen.
[0014] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist der Kopplungsmechanismus an dem Betätigungselement
oder an dem Spannelement angeordnet. Bei Anordnung an dem Betätigungselement ergibt
sich der Vorteil, dass das waffenseitige Spannelement nicht verändert werden muss.
Die Waffe kann daher ggf. mit wenigen Handgriffen aus einer Halterung entnommen und
auch manuell bedient werden.
[0015] In konstruktiv vorteilhafter Ausgestaltung ist der Kopplungsmechanismus als federbelasteter
Schnappmechanismus ausgebildet.
[0016] In diesem Zusammenhang ist es ferner von Vorteil, wenn der Kopplungsmechanismus ein
Formfederpaar aufweist. Die Gestalt der Formfedern kann an die Gestalt des Spannelements
derart angepasst sein, dass das Formfederpaar das Spannelement formschlüssig wie auch
kraftschlüssig einschließt, wodurch sich eine zuverlässige Kopplung ergibt.
[0017] Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, dass das Betätigungselement über einen Antrieb
verfahrbar ausgebildet ist. Die Verfahrrichtung des Betätigungselements ist vorteilhaft
parallel zur Schussrichtung bzw. zur Spannrichtung der Waffe ausgerichtet. Als Antriebe
eignen sich insbesondere elektrische Antriebe. Insbesondere kann das Betätigungselement
auch an einem als Spindeltrieb ausgebildeten Linearantrieb angeordnet sein, welcher
das Betätigungselement nach Art einer Spindelmutter bewegt.
[0018] Eine weitere Ausgestaltung der Spannvorrichtung sieht vor, dass diese einen Wegausgleich
aufweist. Der Wegausgleich kann zum Ausgleich von Fertigungstoleranzen genutzt werden,
um mechanische Überbeanspruchungen der Waffe und insbesondere des Spannelements der
Waffe zu verhindern. Auch kann ein Nachlaufen des Antriebs und damit ein etwas zu
großer Betätigungsweg des Betätigungselements ausgeglichen werden.
[0019] Von konstruktivem Vorteil ist eine Ausgestaltung, nach welcher der Wegausgleich zwischen
dem Kopplungsmechanismus und dem Betätigungselement angeordnet ist. Nachdem der Kopplungsmechanismus
an dem Spannelement in Anlage gebracht wurde, werden weitere Bewegungen des Betätigungselements
über den Wegausgleich ausgeglichen. Der Kopplungsmechanismus bewegt sich nicht weiter
in Richtung des Spannelements, sondern das Betätigungselement bewegt sich über den
Wegausgleich in Richtung des Kopplungsmechanismus. Überbeanspruchungen der Waffe werden
vermieden.
[0020] Vorteilhaft ist es schließlich, wenn der Wegausgleich von einem entgegen der Kraft
einer Feder bewegbaren Ausgleichselement gebildet wird, an welchem der Kopplungsmechanismus
angeordnet ist.
[0021] Bei einer Waffe der eingangs genannten Art wird zur
Lösung der vorstehenden Aufgabe vorgeschlagen, dass das Betätigungselement und das Spannelement
über einen Kopplungsmechanismus miteinander koppelbar sind.
[0022] Durch die Kopplung des Betätigungselements mit dem Spannelement können diese vorübergehend
miteinander verbunden werden, so dass sich das Spannelement in zwei Richtungen bewegen
lässt. Bei der Schussabgabe können das Betätigungselement und Spannelement voneinander
entkoppelt werden, so dass das Betätigungselement den pendelnden Bewegungen des rücklaufenden
Teils der Waffe nicht folgen muss und es insoweit zu keinem erhöhten Verschleiß an
der Waffe kommt. Das Betätigungselement kann während der Schussabgabe in ein Bereich
abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden Teils der Waffe bewegt werden.
[0023] Vorteilhaft und erfindungsgemäß ist es, wenn die Spannvorrichtung gemäß einem oder
mehreren der zuvor beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination untereinander
ausgebildet ist.
[0024] In Ausgestaltung der Waffe wird ferner vorgeschlagen, dass das Spannelement am rücklaufenden
Teil der Waffe und das Betätigungselement am fest stehenden Teil der Waffe oder einer
Waffenaufnahme angeordnet ist. Damit ist es nicht erforderlich, dass das Betätigungselement
mit dem rücklaufenden Teil der Waffe pendelt. Es ergibt sich eine geringe Masse des
rücklaufenden Teils der Waffe.
[0025] Bei einem Verfahren der eingangs genannten Art wird zur
Lösung der vorstehenden Aufgabe vorgeschlagen, dass das Betätigungselement und das Spannelement
miteinander gekoppelt werden.
[0026] Durch die Kopplung des Betätigungselements mit dem Spannelement können diese vorübergehend
miteinander verbunden werden, so dass sich das Spannelement in zwei Richtungen bewegen
lässt. Bei der Schussabgabe können das Betätigungselement und Spannelement voneinander
entkoppelt werden, so dass das Betätigungselement den pendelnden Bewegungen des rücklaufenden
Teils der Waffe nicht folgen muss und es insoweit zu keinem erhöhten Verschleiß an
der Waffe kommt. Da Betätigungselement kann während der Schussabgabe in ein Bereich
abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden Teils der Waffe bewegt werden.
[0027] Vorteilhaft und erfindungsgemäß ist ein Verfahren, bei welchem die zuvor beschriebenen
Merkmale der Spannvorrichtung und/oder die zuvor beschriebenen Merkmale der Waffe
einzeln oder in Kombination untereinander verwirklicht sind.
[0028] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, dass die Kopplung
nach dem Spannen der Waffe gelöst und das Betätigungselement vor der Schussabgabe
in eine Stellung abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden Teils der Waffe bewegt
wird.
[0029] Weitere Einzelheiten und Vorteile einer Spannvorrichtung, einer Waffe wie auch eines
Verfahrens gemäß der Erfindung werden nachfolgend unter Zuhilfenahme der beigefügten
Zeichnungen eines Ausführungsbeispiels erläutert werden. Darin zeigen:
- Fig. 1
- in schematisierter Seitenansicht eine Waffe mit einer Spannvorrichtung, in welcher
sich das Betätigungselement der Spannvorrichtung in dessen Ausgangsstellung befindet,
- Fig. 2
- eine vergrößerte Detailansicht gemäß der in Fig. 1 mit II bezeichneten Einzelheit,
- Fig. 3
- eine der Darstellung in Fig. 1 entsprechende Ansicht, in welcher sich das Betätigungselement
der Spannvorrichtung in dessen Spannstellung befindet,
- Fig. 4
- eine vergrößerte Detailansicht gemäß der in Fig. 3 mit IV bezeichneten Einzelheit
und
- Fig. 5 bis 7
- verschiedene Ansichten des Betätigungselements sowie des Spannelements zur Veranschaulichung
der Vorgänge während eines Spannvorgangs.
[0030] Fig. 1 zeigt in seitlicher Ansicht eine als Maschinengewehr ausgebildete Waffe 1
mit einer Spannvorrichtung 2. Die Waffe 1 ist in unterbrochenen Linien dargestellt,
wohingegen die zum Spannen der Waffe 1 dienende Spannvorrichtung 2 in durchgezogenen
Linien dargestellt ist.
[0031] Die Spannvorrichtung 2 kann gemäß der Darstellung in Fig. 1 direkt an der Waffe 1
oder noch vorteilhafter in einer Waffenaufnahme, beispielsweise dem höhenrichtbaren
Teil einer fernbedienbaren Lafette angeordnet sein.
[0032] Zum Spannen der Waffe 1 dient ein als Spannbolzen ausgebildetes Spannelement 3, welches
beim Spannen aus der in Fig. 1 dargestellten vorderen Ausgangsstellung in die in Fig.
4 dargestellte Spannstellung überführt wird. Zum Spannen der Waffe 1, d. h. zum Überführen
des Spannelements 3 in die in Fig. 3 dargestellte Spannstellung, ist die Spannvorrichtung
2 mit einem Betätigungselement 4 in zwei Richtungen bewegbaren versehen.
[0033] Das Betätigungselement 4 ist in zwei Richtungen parallel zur Schussrichtung der Waffe
1 bzw. parallel zur Spannrichtung des Spannelements 3 über einen Antrieb 6 bewegbar
ausgebildet. Bei dem Antrieb 6 handelt es sich um einen elektromotorischen Antrieb,
welcher über einen Spindeltrieb 7 mit dem Betätigungselement 4 gekoppelt ist. Bei
Betätigung des Antriebs 6 wird das Betätigungselement 4 nach Art einer Spindelmutter
axial bewegt.
[0034] Wie nachfolgend im Einzelnen dargelegt werden wird, ist ein Kopplungsmechanismus
5 vorgesehen, über welchen das Betätigungselement 4 und das waffenseitige Spannelement
3 miteinander koppelbar sind.
[0035] Wie die vergrößerte Ansicht in Fig. 4 erkennen lässt, besteht der Kopplungsmechanismus
5 aus zwei Formfedern 5.1, 5.2, welche das Schließelement 3 formschlüssig umgreifen
können. An ihrem in Spannrichtung nach vorn weisenden Ende weisen die beiden Formfedern
5.1., 5.2 Einführschrägen auf, die sich trichterförmig aufeinander zu erstrecken und
auf diese Weise eine Querschnittsverengung bilden, hinter welcher die eigentliche
Koppelposition des Spannelements 3 liegt, vgl. auch Fig. 4.
[0036] Es ergibt sich ein insgesamt nach Art eines federbelasteten Schnappmechanismus ausgestalteter
Kupplungsmechanismus 5, welcher sich auf einfache Weise an dem Spannelement 3 ankoppeln
lässt.
[0037] Während in den Figuren eine Ausgestaltung dargestellt ist, bei welcher der Kopplungsmechanismus
5 an dem spannvorrichtungsseitigen Betätigungselement 4 angeordnet ist, ist es ebenso
denkbar, diesen waffenseitig an dem Spannelement 3 anzuordnen und ein korrespondierend
gestaltetes, beispielsweise bolzenförmiges Kopplungselement an dem Betätigungselement
4 vorzusehen.
[0038] Wie die Darstellungen in Fig. 2 und 4 dies erkennen lassen, ist zudem ein Wegausgleich
8 vorgesehen.
[0039] Der Wegausgleich 8 erlaubt eine Relativbewegung des Kopplungsmechanismus 5 gegenüber
dem den Kopplungsmechanismus 5 tragenden Betätigungselement 4. Über den Wegausgleich
8 lassen sich Fertigungstoleranzen ausgleichen und zu große Kräfte auf das Spannelement
3 der Waffe 1 vermeiden. Fig. 4 zeigt eine Stellung, in welcher sich das Spannelement
3 in dessen Spannstellung befindet und über den Wegausgleich 8 ein Ausgleichsweg A
ausgeglichen wurde.
[0040] Der konstruktive Aufbau des Wegausgleichs 8 lässt sich am besten anhand der Darstellung
in Fig. 5 erkennen. Wie diese zeigt, weist der Wegausgleich 8 einen an dem Betätigungselement
4 angeordneten Bolzen 8.1 auf. Der Bolzen 8.1 erstreckt sich von dem Betätigungselement
4 in Richtung eines Ausgleichselements 8.3, welches mit dem Kopplungsmechanismus 5
verbunden ist. Insoweit befindet sich der Wegausgleich 8 zwischen dem Kopplungsmechanismus
5 und dem Betätigungselement 4. Das Betätigungselement 4 und das Ausgleichselement
8.3 sind über eine Druckfeder 8.2 gegeneinander verspannt. Im Falle eines Wegausgleichs
wird die Feder 8.2 weiter gespannt, wobei sich gleichzeitig der Abstand zwischen dem
Ausgleichselement 8.3 und dem Betätigungselement 4 ändert. Die Bewegungen des Ausgleichselements
8.3 werden über den Bolzen 8.1 geführt.
[0041] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nachfolgend unter Zuhilfenahme
der Darstellungen in den Figuren 5 bis 7 erläutert werden.
[0042] In Fig. 5 ist die Ausgangsstellung dargestellt. In dieser befindet sich das Spannelement
3 an einem vorderen Endanschlag der Waffe 1, vgl. auch Fig. 1. Das Betätigungselement
4 und der an diesem angeordnete Kopplungsmechanismus 5 befinden sich in Schussrichtung
betrachtet noch vor dem Spannelement 3 liegen damit abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden
Teils der Waffe 1. Insoweit wird verhindert, dass das bei der Schussabgabe hin und
her schwingende Spannelement 3 mit dem Betätigungselement 4 bzw. dem Kopplungsmechanismus
5 in Kontakt gelangt.
[0043] Um das Betätigungselement 4 an dem Spannelement 3 anzukoppeln, wird zunächst der
Antrieb 6 betätigt. Über die Spindel 7 wird das Betätigungselement 4 gemäß des in
Fig. 5 eingezeichneten Richtungspfeils in Richtung des Spannelements 3 bewegt.
[0044] Die Bewegung des Betätigungselements 4 sowie des daran angeordneten Kopplungsmechanismus
5 erfolgt zunächst in Spannrichtung der Waffe 1.
[0045] Sobald das Betätigungselement 4 das Spannelement 3 erreicht hat, gelangt der Kopplungsmechanismus
5 mit dem Spannelement 3 in Anlage. Dabei tritt das bolzenförmige Spannelement 3 in
den vorderen Bereich der Formfedern 5.1, 5.2 des Kopplungsmechanismus 5 ein. Die vorderen
Enden der Formfedern 5.1, 5.2 sind als Einführschrägen ausgebildet, wodurch sich im
Einlaufbereich des Kopplungsmechanismus 5 eine insgesamt trichterförmige Öffnung ergibt.
Beim weiteren Verfahren des Betätigungselements 4 weichen die Formfedern 5.1, 5.2
entgegen deren Federkraft nach außen, wobei das Spannelement 3 durch eine im Mittelbereich
der Formfedern 5.1, 5.2 vorgesehene Schmalstelle in einen dahinter liegenden, einen
größeren Querschnitt aufweisenden Aufnahmeraum gelangt. Sobald sich das Spannelement
3 in diesem Bereich befindet, federn die Formfedern 5.1, 5.2 wieder nach innen ein
und das Betätigungselement ist an das Spannelement 3 angekoppelt. Diese Kopplung kann
sowohl form- wie auch kraftschlüssig sein.
[0046] Diese Stellung ist in Fig. 6 dargestellt. In dieser angekoppelten Stellung wird das
Spannelement 3 weiter in Richtung dessen in Fig. 3 dargestellter Spannstellung entlang
des Spannwegs S bewegt. Bei dieser Bewegung entlang der Spannrichtung der Waffe 1
sind das Betätigungselement 4 und das Spannelement 3 druckgekoppelt miteinander verbunden,
so dass sich der erforderliche Spannkraft auf das Spannelement 3 übertragen lässt.
[0047] Das Ende des Spannwegs S mit Erreichen der Spannstellung wird durch einen zweiten
waffenseitigen Endanschlag des Spannelements 3 gebildet, vgl. die Darstellung in Fig.
3. In dieser Stellung ist die Waffe 1 gespannt. Um eine Überbelastung des Spannelements
3 zu vermeiden und zum Ausgleich fertigungstechnischer Toleranzen fährt das Betätigungselement
4 stets um einen gewissen Weg weiter an das Spannelement 3 heran, als dies aufgrund
des Spannwegs S erforderlich wäre. Dieser zusätzliche Weg A wird, wie zuvor beschrieben,
über den Wegausgleich 8 ausgeglichen, vgl. insbesondere die Darstellungen in den Fig.
2 und 4.
[0048] Nachdem die Waffe gespannt wurde, fährt das Betätigungselement 4 entgegen der Spannrichtung
der Waffe 1 zurück bis die in die in Fig. 6 dargestellte Zwischenstellung ein zweites
Mal erreicht ist. Bei dieser Bewegung entgegen der Spannrichtung der Waffe 1 sind
das Betätigungselement 4 und das Spannelement 3 zuggekoppelt miteinander verbunden.
[0049] Anschließend wird das Betätigungselement 4 weiter in Richtung dessen Ausgangsstellung
bewegt, wobei sich das an dessen erstem Anschlag anliegende Spannelement 3 mit Erreichen
einer bestimmten Schwellkraft entgegen der Schließkraft der Formfedern 5.1, 5.2 aus
dem Kopplungsmechanismus 5 heraus bewegt und das Betätigungselement 4 von dem Spannelement
3 entkoppelt ist.
[0050] Das Betätigungselement 4 fährt dann weiter in die in Fig. 7 dargestellte Ausgangsstellung,
wonach es außerhalb des Bewegungsweges des Spannelements 3 bzw. des rücklaufenden
Teils der Waffe 1 bei der Schussabgabe liegt.
[0051] Die vorstehend beschriebene Spannvorrichtung 2, die Waffe 1 wie auch das Verfahren
zeichnen sich dadurch aus, dass sich das Spannelement 3 und das Betätigungselement
4 zum Spannen der Waffe 1 und zum Zurückführen des Spannelements 3 miteinander verbinden
und zu Schussabgabe voneinander trennen lassen.
Bezugszeichen:
[0052]
1 |
Waffe |
2 |
Spannvorrichtung |
3 |
Spannelement |
4 |
Betätigungselement |
5 |
Kopplungsmechanismus |
5.1 |
Formfeder |
5.2 |
Formfeder |
6 |
Antrieb |
7 |
Spindel |
8 |
Wegausgleich |
8.1 |
Bolzen |
8.2 |
Feder |
8.3 |
Ausgleichselement |
|
|
A |
Ausgleichsweg |
S |
Spannweg |
1. Spannvorrichtung zum Spannen einer über ein Spannelement (3) spannbaren Waffe (1),
insbesondere einer Maschinenwaffe, mit einem Betätigungselement (4) zum Betätigen
des Spannelements (3),
gekennzeichnet durch
einen Kopplungsmechanismus (5), über welchen das Betätigungselement (4) und das Spannelement
(3) miteinander koppelbar sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, das Spannelement (3) und das Betätigungselement (4) über den Kopplungsmechanismus
(5) in Spannrichtung der Waffe (1) druckgekoppelt verbindbar sind.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (3) und das Betätigungselement (4) über den Kopplungsmechanismus
(5) entgegen der Spannrichtung der Waffe (1) miteinander zuggekoppelt verbindbar sind.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsmechanismus (5) derart ausgebildet ist, dass die Zugkopplung bei Überschreiten
einer Zugkraftschwelle selbsttätig lösbar ausgebildet ist.
5. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsmechanismus (5) an dem Betätigungselement (4) oder an dem Spannelement
(3) angeordnet ist.
6. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopplungsmechanismus (5) als federbelasteter Schnappmechanismus ausgebildet ist.
7. Spannvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Wegausgleich (8).
8. Spannvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Wegausgleich (8) zwischen dem Kopplungsmechanismus (5) und dem Betätigungselement
(4) angeordnet ist.
9. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Wegausgleich (8) von einem entgegen der Kraft einer Feder (8.2) bewegbaren Ausgleichselement
(8.3) gebildet wird, an welchem der Kopplungsmechanismus (5) angeordnet ist.
10. Waffe, insbesondere Maschinenwaffe, mit einem Spannelement (3) zum Spannen der Waffe
(1) und einer Spannvorrichtung (2) mit einem Betätigungselement (4) zum Betätigen
des Spannelements (3),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (4) und das Spannelement (3) über einen Kopplungsmechanismus
(5) miteinander koppelbar sind.
11. Waffe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 ausgebildet ist.
12. Waffe nach Anspruch 10 oder Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Spannelement (3) am rücklaufenden Teil der Waffe (1) und das Betätigungselement
(4) am feststehenden Teil der Waffe (1) oder einer Waffenaufnahme angeordnet ist.
13. Verfahren zum Spannen einer über ein Spannelement (3) spannbaren Waffe (1), insbesondere
einer Maschinenwaffe, mit einer ein Betätigungselement (4) zum Betätigen des Spannelements
(3) aufweisenden Spannvorrichtung (2),
dadurch gekennzeichnet,
dass das Betätigungselement (4) und das Spannelement (3) miteinander gekoppelt werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder dass die Waffe
(1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12 ausgebildet ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung nach dem Spannen der Waffe (1) gelöst und das Betätigungselement (4)
vor der Schussabgabe in eine Stellung abseits des Rücklaufwegs des rücklaufenden Teils
der Waffe (1) bewegt wird.