[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Prozessierung von Substraten oder Substratpaaren,
insbesondere Wafern als Waferpaaren, gemäß Patentanspruch 1.
[0002] Prozessanlagen beziehungsweise -vorrichtungen der Halbleitertechnologie sind meist
modular aufgebaut. Sie bestehen üblicherweise aus unterschiedlichen Kammern, in denen
verschiedene Prozessschritte durchgeführt werden. So kommen beispielsweise zur Vorbehandlung
von Wafern Prozessschritte wie Nassreinigung, Plasmabehandlung, Ätzen oder Heizen
in Frage, während für die Hauptbehandlung eines Wafers Bonden, Belacken, Imprinten,
Embossing und Belichtung in Frage kommen. Bei bekannten Prozessanlagen werden die
Wafer oder Waferstapel mit Kassetten zwischen den Prozessanlagen oder Modulen von
Prozessanlagen transportiert.
[0003] Während des Transports kann es zur Kontamination, Beschädigung, Verunreinigung oder
Oxidation und damit zur Beeinflussung weiterer Prozessschritte kommen.
[0004] Auch eine Kontamination der Hauptbehandlungskammer zwischen den Behandlungen aufeinanderfolgender
Wafer, also beim Be- und Entladen der Wafer, ist problematisch.
[0005] Weiterhin ist es in zeitlicher Hinsicht kritisch, dass bei der Hauptbehandlung große
Druckdifferenzen von Atmosphärendruck bis hin zu sehr niedrigeren Drücken von 10
-6 bar oder weniger überwunden werden müssen.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Prozessierung von Substraten
sowohl vom Ablauf her zu optimieren, als auch eine Kontamination, Beschädigung, Verunreinigung
oder Oxidation möglichst zu vermeiden.
[0007] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen
auch sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen
und/oder den Figuren angegebenen Merkmalen. Bei angegebenen Wertebereichen sollen
auch innerhalb der genannten Grenzen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und in
beliebiger Kombination beanspruchbar sein.
[0008] Der Erfindung liegt der Gedanke zu Grunde, ein Hauptbehandlungsmodul mit mindestens
einem Vorbehandlungsmodul und mindestens einem Nachbehandlungsmodul derart zu koppeln,
dass mindestens eines der Vorbehandlungsmodule und mindestens eines der Nachbehandlungsmodule
und/oder das Hauptbehandlungsmodul jeweils als vakuumdichte Schleusen für ein benachbartes
Vorbehandlungs-, Hauptbehandlungs- oder Nachbehandlungsmodul wirken. Gleichzeitig
ist es erfindungsgemäß in einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass mindestens
eines der Vorbehandlungsmodule und/oder das Hauptbehandlungsmodul und/oder mindestens
eines der Nachbehandlungsmodule eigenständig beziehungsweise unabhängig von einem
benachbarten Modul mit Druck, Vakuum insbesondere, beaufschlagbar und/oder temperierbar,
insbesondere beheizbar, ist.
[0009] Auf diese Weise wird trotz eines flexiblen Aufbaus der Prozessanlage gemäß der erfindungsgemäßen
Vorrichtung eine zeitlich optimierte, sogar parallele, Prozessierung von mehreren
Substraten innerhalb der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, bei der auf Grund
der schleusenartigen Kupplung der einzelnen Prozessmodule eine Kontamination, Beschädigung,
Verunreinigung oder Oxidation durch Entkopplung der Substrate von Außeneinflüssen,
insbesondere beim Be- und Entladen der einzelnen Module, gelöst wird.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Hauptbehandlungsmodul ausschließlich über
Schleusen be- und entladbar ist. Dies wird erfindungsgemäß gelöst, indem sowohl ein
mit dem Hauptbehandlungsmodul schleusenartig gekoppeltes Vorbehandlungsmodul als auch
ein mit dem Hauptbehandlungsmodul schleusenartig gekoppeltes Nachbehandlungsmodul
vorgesehen ist. Durch diese Maßnahme findet die meist besonders kritische und unter
oft extremen Bedingungen stattfindende Hauptbehandlung der Substrate beziehungsweise
Wafer zu keinem Zeitpunkt der Prozessierung und auch nicht während des Be- und Entladens
des Hauptbehandlungsmoduls mit Kontakt zur Umgebung statt. Das Hauptbehandlungsmodul
ist demnach vollständig von der Umgebung entkoppelt, so dass eine Kontamination, Beschädigung,
Verunreinigung oder Oxidation während der Hauptbehandlung der Substrate praktisch
ausgeschlossen ist. Weiterhin besteht der Vorteil, dass die Hauptbehandlung vor- und
nachbereitende Schritte in das Vorbehandlungs- und das Nachbehandlungsmodul ausgelagert
werden können, insbesondere eine zumindest teilweise Druck- und/oder Temperaturbeaufschlagung.
Im Hauptbehandlungsmodul ist in Folge dessen nur eine geringere Druck- und/oder Temperaturdifferenz
zu überwinden als vom Umgebungs-/Atmosphärendruck p
ATM.
[0011] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die
Hauptbehandlungskammer beim Be- und Entladen der Substrate als Schleuse schaltbar
ist. Somit kann beim Beladen der Hauptbehandlungskammer gleichzeitig eine Nachbehandlung
des vorher in der Hauptbehandlungskammer bearbeiteten Substrats erfolgen. Beim Entladen
der Hauptbehandlungskammer kann dagegen gleichzeitig eine Vorbehandlung des nächsten,
in der Hauptbehandlungskammer zu bearbeitenden Substrats in der Vorbehandlungskammer
erfolgen.
[0012] In einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Vorbehandlungskammer
und/oder die Hauptbehandlungskammer und/oder die Nachbehandlungskammer, insbesondere
separat, mittels einer Heizeinrichtung heizbar sind. Besonders vorteilhaft ist es
dabei, wenn die Vorbehandlungskammer und/oder die Hauptbehandlungskammer und/oder
die Nachbehandlungskammer vollständig wärmegedämmt sind. Auf diese Weise ist eine
genaue Temperatursteuerung bei geringst möglichem Wärmeverlust möglich.
[0013] Soweit dem Vorbehandlungsmodul weitere, korrespondierend ausgebildete Vorbehandlungsmodule
als Schleusen vorschaltbar sind und/oder dem Nachbehandlungsmodul weitere, korrespondierend
ausgebildete Nachbehandlungsmodule als Schleusen nachschaltbar sind, kann der Verfahrensablauf
weiter unterteilt werden, so dass sich eine Optimierung der Durchlaufzeiten im Prozessablauf
ergibt. Dabei ist es erfindungsgemäß denkbar, dass mit einem Vorbehandlungsmodul gleichzeitig
mehrere Vorbehandlungsmodule über Schleusentore direkt gekoppelt sind. Auf diese Weise
können zeitintensive Vorbehandlungsschritte parallel und entsprechend zeitversetzt
in den vorgeschalteten Vorbehandlungsmodulen ablaufen. Dies gilt analog für korrespondierende
Nachbehandlungsmodule.
[0014] Indem die Schleusen als Druck- und/oder Temperaturschleusen ausgebildet sind, ist
es erfindungsgemäß möglich, den Druck und/oder die Temperatur durch entsprechende
Schaltung der Vorbehandlungsmodule und/oder der Nachbehandlungsmodule zu steuern.
[0015] Zum Be- und Entladen ist erfindungsgemäß eine Be- und Entladeeinrichtung, insbesondere
mindestens ein Roboterarm, vorgesehen. Dieser wird zum Be-und Entladen der Substrate
in die/aus der Hauptbehandlungskammer und/oder der Vorbehandlungskammer und/oder der
Nachbehandlungskammer eingesetzt, wobei zur parallelen Handhabung mehrere, im Prozessablauf
befindliche Substrate/Wafer erfindungsgemäß mehrere Roboterarme vorgesehen sein können.
So kann beispielsweise in jeder Vorbehandlungskammer und/oder jeder Nachbehandlungskammer
genau ein Roboterarm vorgesehen sein, der in die jeweils benachbarte Vorbehandlungs-oder
Hauptbehandlungskammer zu Be- und Entladen der jeweils benachbarten Kammern eingreifen
kann, wenn das jeweilige Schleusentor geöffnet ist.
[0016] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dass die Hauptbehandlungskammer gleichzeitig von der Vorbehandlungskammer be- und
in die Nachbehandlungskammer entladbar ist und/oder die Vorbehandlungskammer und die
Nachbehandlungskammer gleichzeitig über das erste Schleusentor be- und über das zweite
Schleusentor entladbar sind.
[0017] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnungen; diese
zeigen in:
- Fig. 1a
- eine schematische Aufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Vorbehandlungsmodul,
einem Hauptbehandlungsmodul und einem Nachbehandlungsmodul,
- Fig. 1b
- eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Schnittlinie
A-A aus Figur 1a,
- Fig. 2a
- eine schematische Aufsicht auf eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
mit einem Vorbehandlungsmodul, einem Hauptbehandlungsmodul und einem Nachbehandlungsmodul,
- Fig. 2b
- eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Schnittlinie
A-A aus Figur 2a,
- Fig. 2c
- eine schematische Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß Schnittlinie
B-B aus Figur 2a,
- Fig. 3
- ein Druck-/Temperaturdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Prozessierung
von Substraten und
- Fig. 4
- eine Schnittansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Vorbehandlungsmodul,
einem Hauptbehandlungsmodul und einem Nachbehandlungsmodul.
[0018] In den Figuren sind gleiche Bezugszeichen für korrespondierende Bauteile vorgesehen.
[0019] In der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1
sind ein Vorbehandlungsmodul 9, ein Hauptbehandlungsmodul 10 und ein Nachbehandlungsmodul
11 linear in Reihe angeordnet.
[0020] Das Vorbehandlungsmodul 9 besteht aus einer mit Vakuum beaufschlagbaren Vorbehandlungskammer
2, die einen Vorbehandlungsraum 12 umschließt. An die Vorbehandlungskammer 2 ist eine
nicht dargestellte Druckbeaufschlagungseinrichtung angeschlossen, die von einer nicht
dargestellten zentralen Steuereinrichtung steuerbar ist, um den Druck in dem Vorbehandlungsraum
12 bei geschlossener Vorbehandlungskammer 2 steuern zu können. Über eine nicht dargestellte
Temperaturbeaufschlagungseinrichtung ist der Vorbehandlungsraum 12 heizbar und/oder
kühlbar, wobei die Temperaturbeaufschlagungseinrichtung von der zentralen Steuereinrichtung
steuerbar ist.
[0021] Zum Beladen des Vorbehandlungsmoduls 9 mit einem (oder mehreren) Wafer 15 ist gemäß
Figur 4 ein erster Roboterarm 16 vorgesehen. Dieser ist-gesteuert von der zentralen
Steuereinrichtung - durch ein erstes Schleusentor 5 hindurchführbar, wenn das erste
Schleusentor 5 geöffnet ist. Das Öffnen und Schließen des ersten Schleusentors 5 wird
ebenfalls durch die zentrale Steuereinrichtung gesteuert.
[0022] Das erste Schleusentor 5 ist in der Ausführungsform gemäß Figur 1a und 1b an einer
ersten Stirnseite 18 der Vorrichtung 1 angeordnet. Das erste Schleusentor 5 ist druckdicht
verschließbar und weist eine Wärmedämmung auf, damit der Vorbehandlungsraum 12 im
geschlossenen Zustand des ersten Schleusentors 5 unter Druck gesetzt werden kann.
[0023] Weiterhin weist die Vorbehandlungskammer 2 gegenüberliegend zum ersten Schleusentor
5 gemeinsam mit einer Hauptbehandlungskammer 3 des Hauptbehandlungsmoduls 10 ein erstes
Hauptschleusentor 6 auf. Das erste Hauptschleusentor 6 ist funktional analog dem ersten
Schleusentor 5 ausgebildet. Das Hauptbehandlungsmodul 10 ist am ersten Hauptschleusentor
6 mit dem Vorbehandlungsmodul 9 druckdicht koppelbar, wodurch ein modulartiger Aufbau
und ein Austausch einzelner Module 9, 10, 11 der Vorrichtung 1 realisierbar sind.
[0024] Durch Steuerung des ersten Schleusentors 5 und des ersten Hauptschleusentors 6 mittels
der zentralen Steuereinrichtung ist das Vorbehandlungsmodul 9 als Schleuse einsetzbar,
nämlich indem bei geöffnetem ersten Schleusentor 6 das erste Schleusentor 5 geschlossen
ist und umgekehrt.
[0025] Das Hauptbehandlungsmodul 10 besteht aus der Hauptbehandlungskammer 3, die einen
Hauptbehandlungsraum 13 umschließt beziehungsweise bildet.
[0026] Gegenüberliegend zum ersten Hauptschleusentor 6 der Hauptbehandlungskammer 3 ist
ein zumindest teilweise zur Hauptbehandlungskammer 3 zählendes zweites Hauptschleusentor
7 vorgesehen, das zum Entladen des Wafers 15 von der Hauptbehandlungskammer 3 in eine
Nachbehandlungskammer 4 dient. Das zweite Hauptschleusentor 7 ist zumindest teilweise
von der Nachbehandlungskammer 4 gebildet. Der Hauptbehandlungsraum 13 ist durch das
zweite Hauptschleusentor 7 von einem Nachbehandlungsraum 14 der Nachbehandlungskammer
4 druckdicht abdichtbar. Funktional entspricht das zweite Hauptschleusentor 7 dem
ersten Hauptschleusentor 6, wobei das erste Hauptschleusentor 6 und das zweite Hauptschleusentor
7, gesteuert von der zentralen Steuereinrichtung, eine Schleuse bilden.
[0027] Das Nachbehandlungsmodul 11 zur Nachbehandlung des Wafers 15 nach der Hauptbehandlung
in dem Hauptbehandlungsmodul 10 besteht aus der Nachbehandlungskammer 4, die den Nachbehandlungsraum
14 bildet. Weiterhin weist die Nachbehandlungskammer 4 ein zweites Schleusentor 8
auf, das dem zweiten Hauptschleusentor 7 gegenüberliegend angeordnet ist.
[0028] Über das zweite Schleusentor 8 und mittels eines zweiten Roboterarms 17 kann der
Wafer 15 nach der Nachbehandlung aus dem Nachbehandlungsraum 14 entladen werden, sobald
das zweite Schleusentor 8 geöffnet ist.
[0029] Das Nachbehandlungsmodul 11 kann ebenfalls als Schleuse wirken, indem das zweite
Hauptschleusentor 7 geschlossen ist, wenn das zweite Schleusentor 8 geöffnet ist und
umgekehrt.
[0030] Das zweite Schleusentor 8 ist an einer zweiten Stirnseite 19 der Vorrichtung 1 angeordnet,
so dass eine lineare Bewegung des Wafers 15 während des gesamten Prozessablaufs durch
das Vorbehandlungsmodul 9, das Hauptbehandlungsmodul 10 und das Nachbehandlungsmodul
11 hindurch erfolgt.
[0031] Die Ausführungsform gemäß Figur 2a unterscheidet sich durch winkelige Anordnung der
Module 9, 10, 11, so dass sich eine geänderte Vorrichtung 1' ergibt. Geändert ist
lediglich die Ausgestaltung der Hauptbehandlungskammer 3', da das zweite Hauptschleusentor
7 nicht gegenüberliegend zum ersten Hauptschleusentor 6 angeordnet ist, sondern an
einer Seitenwand der Hauptbehandlungskammer 3'.
[0032] In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung könnte in der Ausführungsform gemäß
Figuren 1a und 1b ein zusätzliches Seitenmodul (nicht dargestellt) analog dem Nachbehandlungsmodul
11 in Figur 2a seitlich am Hauptbehandlungsmodul 10 angeordnet sein, um beschädigte
Wafer, die während des Prozessflusses erkannt werden, aus dem Prozessablauf zu entfernen.
[0033] Ein erfindungsgemäßer Verfahrensablauf, dessen Druck- und Temperaturverlauf in Figur
3 dargestellt ist, läuft wie folgt ab:
[0034] Das erste Hauptschleusentor 6 und das zweite Hauptschleusentor 7 werden geschlossen.
Danach wird der Druck im Hauptbehandlungsraum 13 durch eine nicht dargestellte Druckbeaufschlagungseinrichtung,
beispielsweise eine Vakuumpumpe, abgesenkt, insbesondere auf einem Druck p
min kleiner 10
-6 bar, vorzugsweise auf einen Druck kleiner 10
-9 bar. Dies erfolgt idealerweise nur ein einziges Mal während der Prozessierung von
einer Vielzahl, insbesondere mehr als 100, vorzugsweise mehr als 1000, noch bevorzugter
mehr als 10000 Wafern oder Waferpaaren.
[0035] Über das geöffnete erste Schleusentor 5 wird ein Wafer 15 oder Waferpaar mittels
des ersten Roboterarms 16 in die Vorbehandlungskammer geladen und dort behandelt.
Bei der Vorbehandlung kann es sich um einen trockenen und/oder nassen Prozessschritt
handeln, beispielsweise Nassreinigung, Plasmabehandlung, Ätzen, Heißen oder ähnliches.
Besonders vorteilhaft umfasst die Vorbehandlung eine, insbesondere optische und/oder
mechanische Ausrichtungseinrichtung.
[0036] Vor oder nach beziehungsweise während des Vorbehandlungsschritts kann der Vorbehandlungsraum
12 über eine separat ansteuerbare Druckbeaufschlagungseinrichtung evakuiert werden.
[0037] Vor dem Öffnen des ersten Hauptschleusentors 6 wird jedenfalls das erste Schleusentor
5 geschlossen und der Vorbehandlungsraum 12 evakuiert, insbesondere auf einem Druck
p
v beim oder kurz vor dem Beladen der Hauptbehandlungskammer 3 von weniger als 10
-6 bar, vorzugsweise weniger als 10
-7 bar, so dass das Vorbehandlungsmodul 9 als Schleuse für das Hauptbehandlungsmodul
10 wirkt.
[0038] Durch ein internes Transportsystem, beispielsweise einen Roboterarm, wird der Wafer
15 durch das erste Hauptschleusentor 6 hindurch in die Hauptbehandlungskammer 3, 3'
geladen.
[0039] Anschließend wird das erste Hauptschleusentor 6 geschlossen. Während des Beladens
der Hauptbehandlungskammer 3, 3' ist das zweite Hauptschleusentor 7 ständig geschlossen.
Der Druck wird vorzugsweise weiter abgesenkt auf p
min kleiner 10
-6 bar, noch bevorzugter 10
-9 bar.
[0040] Nach dem Schließen des ersten Hauptschleusentors 6 kann bereits ein weiterer Wafer
15 in die Vorbehandlungskammer 2 geladen werden. Gleichzeitig findet die Hauptbehandlung
des ersten Wafers 15 im Hauptbehandlungsmodul 10 statt. Hierbei kann es sich beispielsweise
um Bonden, Belacken, Imprinten, Embossing oder eine Belichtung handeln. Nach der Hauptbehandlung
des Wafers 15 im Hauptbehandlungsmodul 10 wird der Wafer 15 durch Öffnen des zweiten
Hauptschleusentors 7 in das Nachbehandlungsmodul 11 geladen, wobei das zweite Schleusentor
8 geschlossen ist. Vor dem Öffnen des zweiten Hauptschleusentors 7 wird der Nachbehandlungsraum
14 durch eine Druckbeaufschlagungseinrichtung des Nachbehandlungsmoduls 11 mit Vakuum,
insbesondere einem Druck p
N von weniger als 10
-6, vorzugsweise weniger als 10
-7, beaufschlagt, und zwar zumindest bis der Wafer 15 vom Hauptbehandlungsmodul 10 in
das Nachbehandlungsmodul 11 geladen ist und das zweite Hauptschleusentor 7 wieder
geschlossen ist.
[0041] Anschließend findet eine Nachbehandlung des Wafers 15 im Nachbehandlungsmodul 11
statt, beispielsweise eine Abkühlung und gleichzeitige Erhöhung des Drucks durch die
Druckbeaufschlagungseinrichtung des Nachbehandlungsmoduls 11.
[0042] Nach Abschluss der Nachbehandlung des Wafers 15 im Nachbehandlungsmodul 11 wird der
Wafer 15 über das zweite Schleusentor 8 und den zweiten Roboterarm 17 entnommen.
[0043] Vor jedem Öffnen des Hauptschleusentors 6 sind die Vorbehandlungskammer 2 und vor
jedem Öffnen des Hauptschleusentors 7 die Nachbehandlungskammer 4 mit einem Druck
p
V beziehungsweise p
N kleiner als der Atmosphären- oder Umgebungsdruck p
ATM außerhalb der Kammern 2, 3, 4 beaufschlagt und/oder dekontaminiert, insbesondere
mit Inertgas gespült.
[0044] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorbeschriebenen Erfindung
ist der Wafer 15 ein Waferpaar beziehungsweise wird ein Waferpaar mittels einer Halterung
beziehungsweise Handhabungseinrichtung zur Handhabung des Waferpaars in die Vorrichtung
1 in der oben beschriebenen Art und Weise geladen, wobei die im linken Abschnitt in
Figur 3 dargestellte Vorbehandlung die Schritte Aufheizen, Evakuieren, Gasspülung
mit reduzierenden Gasen, eine nasschemische Behandlung, eine Plasmabehandlung und/oder
einen Argon-Beschuss umfasst.
[0045] Die Hauptbehandlung erfolgt bei einem im Vergleich zur Vorbehandlung höheren Vakuum,
also niedrigerem Druck p
min, wie es in Figur 3 im mittleren Abschnitt dargestellt ist. Durch die Druckbeaufschlagungseinrichtung
des Hauptbehandlungsmoduls 10 wird dabei eine kontrollierte Gasatmosphäre, also ein
genau eingestellter Gasdruck sowie ein genau kontrolliertes Mischungsverhältnis von
Gasen eingestellt. Dann wird das Waferpaar in Kontakt gebracht und gebondet. Davor
wird die für die Verbindung nötige Temperatur, insbesondere T
max größer als 250°C, vorzugsweise T
max größer als 400 °C, eingestellt. Beim Bonden wird eine möglichst gleichmäßige Kraft
auf das Waferpaar aufgebracht und/oder eine elektrische Spannung angelegt.
[0046] Die Nachbehandlung, die in Figur 3 im rechten Abschnitt dargestellt ist, erfolgt
in einer nicht oxidierenden Umgebung, bei der eine Abkühlung erfolgt und eine Anhebung
des Drucks auf Atmosphärendruck. Eine langsame Kühlung verhindert oder vermeidet thermische
Spannungen im vorher gebondeten Waferpaar.
[0047] Die Vorbehandlung des Waferpaars kann gemäß einer Ausführungsform derart erfolgen,
dass ein erstes Vorbehandlungsmodul für eine Vorbehandlung des ersten Wafers oder
Waferpaares und ein zweites Vorbehandlungsmodul für eine Vorbehandlung des zweiten
Wafers oder Waferpaars vorgesehen ist. Der erste und der zweite Wafer sind über separate
Schleusentore in die Hauptbehandlungskammer ladbar.
[0048] Die Kammern 2, 3, 4 sind vorzugsweise aus rostfreiem Stahl oder Aluminium gefertigt.
[0049] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform ist das erste Schleusentor 5 nicht an
der Stirnseite 18 der Vorbehandlungskammer 2', sondern an der Seitenwand angeordnet.
Das zweite Schleusentor 8 ist nicht an der Stirnseite 19, sondern an der Seitenwand
der Nachbehandlungskammer 4' angeordnet.
[0050] Der Prozessfluss ist durch Pfeile in Figur 4 dargestellt.
[0051] Die Hauptschleusentore 6, 7 müssen entsprechend hohe Druckdichtigkeit bis p
min aufweisen und sind vorzugsweise als Transferventil ausgebildet, das in einem gemeinsamen
Kanal zwischen den jeweils benachbarten Kammern 2, 3, 4 dichtend eingesetzt beziehungsweise
einsetzbar ist. Der Öffnungsdurchmesser der Schleusentore 5, 6, 7, 8 beträgt mehr
als 200mm, insbesondere mehr als 300mm, vorzugsweise mehr als 450mm.
Bezugszeichenliste
[0052]
- 1, 1'
- Vorrichtung
- 2, 2'
- Vorbehandlungskammer
- 3, 3'
- Hauptbehandlungskammer
- 4, 4'
- Nachbehandlungskammer
- 5
- erstes Schleusentor
- 6
- erstes Hauptschleusentor
- 7
- zweites Hauptschleusentor
- 8
- zweites Schleusentor
- 9
- Vorbehandlungsmodul
- 10
- Hauptbehandlungsmodul
- 11
- Nachbehandlungsmodul
- 12
- Vorbehandlungsraum
- 13
- Hauptbehandlungsraum
- 14
- Nachbehandlungsraum
- 15
- Wafer
- 16
- erster Roboterarm
- 17
- zweiter Roboterarm
- 18
- erste Stirnseite
- 19
- zweite Stirnseite
1. Vorrichtung zur Prozessierung von Substraten oder Substratpaaren, insbesondere Wafern
(15) oder Waferpaaren, mit mindestens einem Vorbehandlungsmodul (9) und mindestens
einem Nachbehandlungsmodul (11), die mit einem Hauptbehandlungsmodul (10) derart gekoppelt
sind, dass das Hauptbehandlungsmodul (10) als vakuumdichte Schleuse für das benachbarte
Vorbehandlungsmodul (9) und/oder das Nachbehandlungsmodul (11) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei der eine
Hauptbehandlungskammer (3) des Hauptbehandlungsmoduls (10) beim Be- und Entladen der
Substrate als Schleuse schaltbar ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Vorbehandlungskammer
(2) und/oder die Hauptbehandlungskammer (3) und/oder die Nachbehandlungskammer (4),
insbesondere separat, mittels einer Temperaturbeaufschlagungseinrichtung heizbar und/oder
kühlbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der dem Vorbehandlungsmodul
(9) weitere, korrespondierend ausgebildete, Vorbehandlungsmodule als Schleusen vorschaltbar
sind und/oder dem Nachbehandlungsmodul (11) weitere, korrespondierend ausgebildete,
Nachbehandlungsmodule als Schleusen nachschaltbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Schleusen als Druck-
und/oder Temperaturschleusen ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der eine Be- und Entladeeinrichtung,
insbesondere mindestens ein Roboterarm (16, 17), zum Be- und Entladen der Substrate
in die/aus der Vorbehandlungskammer (2) und/oder der Nachbehandlungskammer (4) vorgesehen
ist.