[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Packungen für Zigaretten,
insbesondere des Typs Hinge-Lid, mit einem insbesondere taktweise drehend angetriebenen
Faltrevolver, der über den Umfang verteilte Taschen aufweist zur Aufnahme eines Zuschnitts
für eine Packung sowie eines Packungsinhalts, wobei der Zuschnitt während des Transports
auf dem Faltrevolver gefaltet wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Weiterhin
betrifft die Erfindung eine entsprechendes Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
6.
[0002] Die Erfindung befasst sich mit der Herstellung von Packungen für Zigaretten, insbesondere
des Typs Hinge-Lid. Charakteristisch für die Herstellung solcher Packungen ist das
Falten von Faltlappen eines entsprechenden Zuschnitts aus Verpackungsmaterial entlang
von Faltlinien und das nachfolgende Verbinden von Faltlappen mittels Leim. Das Falten
der Faltlappen kann auf einem sogenannten Faltrevolver erfolgen, der Taschen für jeweils
einen Zuschnitt und den Packungsinhalt aufweist. Der Faltrevolver wird drehend angetrieben
sodass die Taschen verschiedene Stationen zur Bildung der Packung durchlaufen, wobei
der Zuschnitt um den Packungsinhalt gefaltet wird. Vorzugsweise wird die Packung überwiegend
komplett gefaltet aus dem Faltrevolver ausgeschleust und dann geschlossen. In der
Regel erfolgt als letzter Schritt das Beleimen und Verkleben von Faltlappen im Bereich
von Schmalseitenwänden im Anschluss an den Faltrevolver. Insbesondere befasst sich
die Erfindung mit der Herstellung von Packungen mit Sonderformaten, beispielsweise
von Packungen mit kleineren Abmessungen oder mit Packungen die einen besonderen Packungsinhalt
aufweisen, beispielsweise Packungsinhalte mit geringeren Abmessungen als die eigentliche
Packung. Die Herstellung solcher Sonderpackungen ist auf den bekannten Vorrichtungen
und mit den bekannten Verfahren nicht immer zufriedenstellend zu bewerkstelligen.
[0003] Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde Vorrichtungen und Verfahren
der eingangs genannten Art weiterzuentwickeln, insbesondere im Hinblick auf die Herstellung
von Sonderpackungen.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung die Merkmale des
Anspruchs 1 auf. Es ist demnach vorgesehen, dass den Taschen Faltorgane zugeordnet
sind zum Falten von Faltlappen des jeweiligen Zuschnitts und zum Halten der gefalteten
Faltlappen in der Faltstellung während einer Drehung des Faltrevolvers.
[0005] Insbesondere bei zweibahniger Konstruktion des Faltrevolvers sorgt diese Lösung dafür,
dass die entsprechenden Faltlappen, insbesondere die Deckel-Ecklappen des Zuschnitts,
sicher in der Faltstellung gehalten werden, bis diese durch entsprechende Faltung
anderer Faltlappen in Position gehalten werden.
[0006] Auch in diesem Fall ist vorzugsweise vorgesehen, dass die Faltorgane zweier benachbarter
Taschen mittels eines gemeinsamen Antriebs, insbesondere einer vorzugsweise aktiv
drehbaren Kurve, unabhängig vom Faltrevolver betätigbar sind. Die Faltorgane können
im Bereich von Seitenwänden der Packungen den Taschen zugeordnet und in die Taschen
hineinbewegbar sein zum Umfalten von Ecklappen der Zuschnitte zur Bildung eines Deckels
der Packung.
[0007] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Faltorgane
mit einem freien Ende in die Taschen hineinbewegbar sind, wobei die Faltorgane wenigstens
im Bereich des freien Endes eine bogenförmige Gestalt aufweisen und wobei die Faltorgane
eine zum freien Ende hin eine abnehmende Abmessung, insbesondere Breite, aufweisen,
derart, dass die Faltorgane zwischen den umgefalteten Deckel-Ecklappen und einem nachfolgend
allmählich auf die Deckel-Ecklappen zu faltenden Faltlappen des Zuschnitts, insbesondere
einer Deckel-Stirnwand; herausbewegbar, insbesondere herausschwenkbar, sind.
[0008] Ein entsprechendes Verfahren weist die Merkmale des Anspruchs 6 auf.
[0009] Gemäß einer weiteren bevorzugen Besonderheit des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
die Faltorgane beim Schließen eines Deckellappens des Zuschnitts allmählich aus der
Tasche bewegt, sodass die Faltlappen durch den Deckellappen in ihrer Position gesichert
werden.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung sowie vorteilhafte Ausgestaltungen derselben sind
den Unteransprüchen und der Beschreibung im Übrigen sowie der Zeichnung zu entnehmen.
[0011] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung
beschrieben. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- einen teilweise gefalteten Zuschnitt für eine Packung für Zigaretten in räumlicher
Darstellung,
- Fig. 2
- einen Faltrevolver zum Herstellen von Packungen für Zigaretten in Draufsicht,
- Fig. 3
- eine Einzelheit III des Faltrevolvers in vergrößerter Darstellung,
- Fig. 4
- einen Vertikalschnitt durch den Faltrevolver entlang Schnittlinie IV - IV in Fig.
3,
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch den Faltrevolver entlang Schnittlinie V - V in Fig. 3,
- Fig. 6
- eine schematische Darstellung der Funktionsweise von Faltorganen im Bereich der Taschen
des Faltrevolvers als Draufsicht,
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung der Funktionsweise von weiteren Faltorganen im Bereich
der Taschen des Faltrevolvers als Draufsicht, und
- Fig. 8
- einen Vertikalschnitt durch den Faltrevolver entlang Schnittlinie VIII - VIII in Fig.
7.
[0012] Die Erfindung befasst sich mit einem Faltrevolver 10, der bei der Herstellung von
Packungen für Zigaretten zum Einsatz kommt.
[0013] Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich dabei um Packungen des Typs Hinge-Lid,
also einer Packung mit einem Schachtelteil sowie einem schwenkbar am Schachtelteil
gelagerten Deckel. Die Packung wird aus einem Zuschnitt 11 aus Verpackungsmaterial
wie Papier oder dünnem Karton gebildet, nämlich durch Falten entlang von Faltlinien,
die im Zuschnitt 11 gebildet. Entsprechend weist der Zuschnitt 11 Faltlappen auf,
die durch Faltlinien voneinander getrennt sind und entsprechende Bereiche der Packung
bilden. Da der Aufbau eines Zuschnitts 11 für Hinge-Lid-Packungen weitgehend standardisiert
ist wird auf eine Beschreibung der einzelnen Bereiche verzichtet und nur auf etwaige
Besonderheiten eingegangen.
[0014] Selbstverständlich kann die nachfolgend beschriebene Erfindung auch bei anderen Packungstypen
zum Einsatz kommen.
[0015] Fig. 1 zeigt einen teilweise gefalteten Zuschnitt 11. Eine Besonderheit stellen dabei
Stützlappen 12 dar, die oberhalb der Bodenwand 13 im Bereich von Schachtel-Seitenwänden
14, 15 gebildet sind. Die Schachtel-Seitenwände 14, 15 werden wie üblich aus Längsfaltlappen
16, 17 gebildet, die in überlappender Stellung miteinander verbunden werden zur Bildung
der jeweiligen Schachtel-Seitenwand 14, 15. Innenliegende Längsfaltlappen 16, die
an die Schachtel-Rückwand 18 anschließen, weisen die Stützlappen 12 auf, wohingegen
außenliegende Längsfaltlappen 17 im Anschluss an die Schachtel-Vorderwand 19 geschlossen
ausgebildet sind und die Stützlappen 12 im inneren Längsfaltlappen 16 überdecken.
[0016] Die Stützlappen 12 sind im vorliegenden Fäll durch mehrere Stanzschnitte in den Längsfaltlappen
16 gebildet, sodass die Stützlappen 12 in das Schachtelteil der Packung hinein gefaltet
bzw. geschwenkt werden können. In dieser gefalteten Stellung gemäß Fig. 1 bilden die
Stützlappen 12 ein Stützorgan als Auflage bzw. Anschlag für einen Packungsinhalt 20
der Packung. Der Packungsinhalt 20 weist demnach eine geringere Höhe auf als die Packung.
Auf diese Weise können von der Norm abweichende Packungsinhalte 20 in einer Standard-Hinge-Lid-Packung
verpackt werden. Die Abweichung von der Norm muss sich nicht nur auf die Länge bzw.
Höhe des Packungsinhalts 20 beschränken, sondern kann auch hinsichtlich der Breite
oder Tiefe bestehen.
[0017] Die Stützlappen 12 werden im vorliegenden Fall so gefaltet, dass sie quer zum entsprechenden
Längsfaltlappen 16, 17 gerichtet sind. Es kann auch so vorgegangen werden, dass die
Stützlappen 12 ein wenig weiter umgefaltet werden. Wenigstens müssen die Stützlappen
12 winklig zu der Ebene der entsprechenden Längsfaltlappen 16, 17 gefaltet werden,
sodass obere Ränder 37 der Stützlappen 12 als Auflagefläche für den Packungsinhalt
herangezogen werden können.
[0018] Grundsätzlich sind im Stand der Technik auch andere Arten von Stützorganen bzw. andere
Anordnungen solcher Mittel bekannt, die auf entsprechende Weise für eine Abstützung
des Packungsinhalts 20 herangezogen werden können. Die Erfindung bezieht sich auch
auf solche Lösungen.
[0019] Bei der Herstellung von Packungen mit einem Zuschnitt 11 gemäß Fig. 1 kommt ein spezieller
Faltrevolver 10 zum Einsatz, der in Fig. 2 gezeigt ist. Die Zuschnitte 11 werden aus
einem nicht gezeigten Zuschnittapparat entnommen und von oberhalb des Faltrevolvers
10 in Taschen 21 desselben eingeführt. Dabei werden Faltlappen des Zuschnitts 11 aufgerichtet,
sodass sich der Zuschnitt 11 in der in Fig. 1. gezeigten Konfiguration befindet, also
mit aufgerichteten Längsfaltlappen 16 sowie quergerichteter Bodenwand 13 und Schachtel-Vorderwand
19. Dies erfolgt in einer in Fig. 2 mit I bezeichneten Einführstation. Nachfolgend
wird der Faltrevolver 10 um eine Station weiterbewegt, sodass weitere Zuschnitte 11
in der Einführstation I in die nächsten Taschen 21 zugeführt werden können. Bei dem
in der Zeichnung gezeigten Faltrevolver 10 erfolgt die Drehung desselben taktweise.
Es ist aber auch denkbar, dass ein kontinuierlich drehender Faltrevolver 10 zum Einsatz
kommt.
[0020] Während des nachfolgenden Transports der Zuschnitts 11 in den Taschen 21 entlang
des Umfangs des Faltrevolvers 10 werden weitere Faltschritte durchgeführt, die im
Wesentlichen aus dem Stand der Technik bekannt sind und auf die aus Gründen der Vereinfachung
nicht im Detail eingegangen wird sofern, sofern sie nicht Besonderheiten darstellen.
[0021] In der Position II des Faltrevolvers 10 werden die Stützorgane bzw. Stützlappen 12
der Zuschnitte 11 gefaltet. Dies erfolgt mittels spezieller Faltorgane 22. Die Positionierung
der Faltorgane 22 an den Taschen 21 ergibt sich aus Fig. 3. Demnach sind die Faltorgane
22 beidseits der Taschen 21 an denselben schwenkbar gelagert. Jedes Faltorgan 22 ist
bogenförmig ausgebildet und auf einer vertikalen Achse 23 schwenkbar montiert. Die
Faltorgane 22 verfügen über zwei miteinander verbundene Schenkel. Ein freies Ende
24 der Faltorgane 22 kann in die Tasche 21 hinein bewegt werden zum Aufrichten bzw.
Falten der Stützorgane bzw. Stützlappen 12 in die Stellung gemäß Fig. 1. Zur Betätigung
der Faltorgane 22 ist jeweils eine Verbindungsstange 25 vorgesehen, die über einen
Antrieb bewegt wird und mit einem anderen freien Ende der Faltorgane 22 gekoppelt
ist.
[0022] Weiterhin ist das freie Ende 24 der Faltorgane 22 so bemessen, dass der Packungsinhalt
20 nicht nur im Bereich einer einzelnen Zigarette abgestützt wird, sondern über mehrere
benachbarte Reihen hinweg. Fig. 4 zeigt, dass zu diesem Zweck das freie Ende 24 aufgeweitet
bzw. verbreitert ist, sodass der Packungsinhalt 20 im Bereich mehrerer Zigaretten
abgestützt wird. Ferner ist zu erkennen, dass die Faltorgane durch eine Ausnehmung
36 in einer Wandung der Tasche 21 in diese hinein bewegt werden.
[0023] Die Betätigung der Faltorgane 22 erfolgt in der Station II während eines kurzen Stillstands
des Faltrevolvers 10. Aus diesem Grund ist der Antrieb für die Faltorgane 22 unabhängig
vom Antrieb des Faltrevolvers gestaltet. Dies wird nachfolgend noch beschrieben. Es
I versteht sich natürlich, dass der Antrieb für die Faltorgane 22 mit dem Antrieb
für den Faltrevolver 10 gekoppelt werden kann. Dann können die Faltorgane 22 natürlich
nur während der Drehung des Faltrevolvers 10 bewegt werden. Natürlich kann der Faltrevolver
10 auch kontinuierlich drehend ausgebildet sein.
[0024] Ferner erfolgt die Betätigung der Faltorgane 22 bevor der Packungsinhalt 20 in die
Taschen 21 eingeführt wird. Dies erfolgt in der Station III. Dort wird zunächst der
Packungsinhalt 20 in Form eines Zigarettenblocks mit einem Kragen 26 zusammengeführt
bzw. der Kragen 26 wird auf den Packungsinhalt 20 aufgelegt. Zusammen werden dann
Packungsinhalt 20 und Kragen 26 in den offenen Zuschnitt 11 in der Tasche 21 eingeführt.
Dabei dienen die Stützlappen 12 und die Faltorgane 22 als Anschlag für den Packungsinhalt
20, sodass die Stützorgane bzw. Stützlappen 12 nicht durch den Packungsinhalt 20 beeinträchtigt
werden. Der Packungsinhalt 20 wird durch die Stützlappen 12 und durch die Faltorgane
22 abgestützt, die im wesentlichen fluchtend mit einer Oberseite bzw. des oberen Randes
37 der Stützlappen 12 angeordnet bzw. ausgerichtet sind. Erst nach dem Zuführen des
Packungsinhalts 20 werden die Faltorgane 22 wieder aus den Taschen 21 heraus bewegt.
[0025] In den weiteren Stationen IV bis VII wird die Faltung des Zuschnitts 11 komplettiert
insbesondere wird der Deckel der Packung sowie die Packungsvorderseite gefaltet. In
Station VII wird dann der bis auf die äußeren Längsfaltlappen 17 fertiggefaltete Zuschnitt
11 aus dem Faltrevolver 10 abtransportiert und einer nicht gezeigten Beleimungsstation
zugeführt, in der Leim von unten auf die Längsfaltlappen 17 aufgetragen wird. Danach
werden die Längsfaltlappen 17 in die Ebene der Seitenwände gefaltet und mit den inneren
Längsfaltlappen 16 verbunden.
[0026] Die Details des Antriebs der Faltorgane 22 ergeben sich aus Fig. 5 und 6. Die Faltorgane
22 sind wie bereits beschrieben um die vertikale Achse 23 schwenkbar gelagert. Zur
Betätigung der Faltorgane 22 sind die Verbindungsstangen 25 gelenkig an einem freien
Ende der Faltorgane 22 angebracht, um die Faltorgane 22 um die Achsen 23 verschwenken
zu können. Ein anderes Ende der Verbindungsstangen 25 ist an einem Verbindungsträger
27 gelagert, der zur Betätigung der Faltorgane 22 bewegbar ist, wie in Fig. 6 dargestellt.
Der Verbindungsträger 27 ist ein im Wesentlichen plattenartiges Element das unterhalb
des Faltrevolvers 10 angeordnet ist und über Schwenkhebel 28 an diesen gelagert ist.
Im vorliegenden Fall sind drei Schwenkhebel 28 vorgesehen. Zur Verbindung der Verbindungsstangen
25 mit dem Verbindungsträger sind zapfenartige Vorsprünge 29 an der Unterseite des
Verbindungsträgers angeordnet.
[0027] Zur Erzeugung einer etwa linearen hin- und hergehenden Bewegung des Verbindungsträgers
27 zur Betätigung der Faltorgane 22 ist eine ortsfeste Kurve 30 vorgesehen, in der
der Verbindungsträger 27 über Kurvenrollen 31 geführt wird. Durch Verschwenken der
Kurve 30, wie in Fig. 6 angedeutet, kann der Verbindungsträger 27 verschoben werden,
was zur Betätigung der Faltorgane 22 führt. Alternativ kann die Kurve 30 auch ortsfest
angeordnet sein und die Bewegung des Verbindungsträgers 27 durch eine entsprechenden
Verlauf der Kurve 30 gesteuert werden.
[0028] Die Bewegung des Verbindungsträgers 27 ist von der Drehung des Faltrevolvers 10 entkoppelt,
sodass der Verbindungsträger 27 und damit auch die Faltorgane 22 auch bei Stillstand
des Faltrevolvers 10 betätigt werden können. Wie eingangs erwähnt kann der Antrieb
der Faltorgane 22 auch an den Antrieb des Faltrevolvers 10 gekoppelt sein.
[0029] Eine weitere Besonderheit besteht darin, dass der Faltrevolver 10 für eine zweibahnige
Arbeitsweise ausgelegt ist. Entsprechend sind die Taschen 21 paarweise angeordnet
und innerhalb eines Taschenpaares parallel zueinander ausgerichtet. Die vier Faltorgane
22 jedes Taschenpaares werden über jeweils eine Verbindungsstange 25 mit einem gemeinsamen
Verbindungsträger 27 verbunden, der also für die simultane Bewegung der vier Faltorgane
22 sorgt.
[0030] Es versteht sich, dass die beschriebene Erfindung natürlich auch bei einem einbahnig
ausgelegten Faltrevolver 10 zum Einsatz kommen kann.
[0031] Eine weitere erfindungsgemäße Lösung ist in Fig. 7 und 8 dargestellt. Diese Lösung
betrifft die Faltung von Deckel-Ecklappen 32 des Zuschnitts 11. Normalerweise werden
die Deckel-Ecklappen 32 - auch "dust flaps" genannt - durch ortsfest am Umfang des
Faltrevolvers 10 angeordnete Faltorgane nach dem Einschieben des Packungsinhalts 20
gefaltet und während der weiteren Drehung des Faltrevolvers 10 durch eine Weiche am
Umfang des Faltrevolvers 10 in dieser Position gehalten bis der Deckel der Packung
10 soweit gefaltet ist, dass die Deckel-Ecklappen 32 in ihrer Position gehalten werden.
Die nachfolgend beschriebene Lösung hat jedoch den Vorteil, dass die Deckel-Ecklappen
32 auch dann gefaltet werden können wenn die Packung bzw. der Zuschnitt 11 aufgrund
eines Sonderformats nur sehr kurze Deckel-Ecklappen 32 aufweist und/oder der Faltrevolver
10 wie im vorliegenden Fall zweibahnig ausgebildet ist. In diesen Fällen kann dies
nämlich dazu führen, dass die Deckel-Ecklappen 32 nicht mehr durch die Weiche erfasst
und in Position gehalten werden können. Dies führt dann zu einer unkontrollierten
Öffnung der Deckel-Ecklappen 32 nach dem Falten. Zur Verdeutlichung dieses Problems
ist in Fig. 7 als strichpunktierte Linie der Arbeitsbereich einer herkömmlichen Weiche
dargestellt. Daraus ergibt sich, dass nicht alle Deckel-Ecklappen 32 durch eine solche
Weiche erfasst werden könnten.
[0032] Statt der vorstehend beschriebenen Weiche kommen wiederum Faltorgane 33 zum Einsatz,
die seitlich im Bereich der Taschen 21 gelagert sind. Konstruktion und Antrieb der
Faltorgane 33 sind ähnlich wie bei der vorstehend beschriebenen Lösung. Die Faltorgane
33 sind hakenartig ausgebildet und auf einer Achse 34 schwenkbar gelagert. Die Betätigung
der Faltorgane 33 erfolgt wiederum über Verbindungsstangen 25, die mit einem Verbindungsträger
27 gekoppelt sind, der wie im ersten Ausführungsbespiel der Erfindung über Kurvenrollen
31 in einer Kurve 30 geführt ist. Durch Verschwenken der Kurve 30 kann der Verbindungsträger
27 hin- und herbewegt werden zur Betätigung der Faltorgane 33. Die eingangs beschriebenen
alternativen zur Ausbildung des Antriebs gelten auch hier.
[0033] Die Faltorgane 33 werden betätigt, nachdem der Packungsinhalt 20 in Position III
des Faltrevolvers 10 in die Taschen 21 eingeschoben wurde. Die Faltorgane 33 erfassen
die Deckel-Ecklappen 23 und legen diese gegen eine Stirnwand des Packungsinhalts 20.
Im weiteren Verlauf der Stationen wird die Faltung des Deckels komplettiert. Dabei
wird eine Deckel-Stirnwand 34 mittels einer Weiche 35 aufgerichtet und gegen die gefalteten
Deckel-Ecklappen 32 gelegt. Währen dieses Aufrichtvorgangs werden die Faltorgane 33
allmählich von den Deckel-Ecklappen 32 zurückgezogen. Die Bewegung des Faltrevolvers
10 und der Faltorgane 33 ist entsprechend überlagert. Um das Herausziehen der Faltorgane
33 zwischen Decke-Ecklappen 23 und Deckel-Stirnwand 34 zu ermöglichen, sind die Faltorgane
33 abgeflacht ausgebildet, sodass diese zu einem freien Ende, mit dem das Faltorgan
33 in Kontakt mit dem Deckel-Ecklappen 32 tritt, schmaler werden. Auf diese Weise
kann das Faltorgan 33 allmählich zwischen Deckel-Stirnwand 34 und Deckel-Ecklappen
32 heraus bewegt werden, ohne dass die Faltung des Deckels beeinträchtigt bzw. behindert
wird.
[0034] Die in Fig. 8 gezeigte Konstruktion des Antriebs für die Faltorgane 33 ist im Wesentlichen
analog zu der Konstruktion gemäß Fig. 3 bis 5. Ein Verbindungsträger 27 ist über Schwenkhebel
28 am Faltrevolver 10 schwenkbar gelagert. Der Verbindungsträger ist einerseits über
Kurvenrollen 31 in einer Kurve 30 geführt. Andererseits ist der Verbindungsträger
27 über die Verbindungsstangen 25 mit den Faltorganen 33 verbunden. Eine Besonderheit
ist im vorliegenden Fall darin zu sehen, dass die beiden zwischen den benachbarten
Taschen 21 angeordneten Faltorgane 33 durch eine gemeinsame Verbindungsstange 25 betätigbar
sind, die mit beiden Faltorganen 33 gekoppelt ist.
Bezugszeichenliste:
[0035]
| 10 |
Faltrevolver |
36 |
Ausnehmung |
| 11 |
Zuschnitt |
37 |
Rand |
| 12 |
Stützlappen |
|
|
| 13 |
Bodenwand |
|
|
| 14 |
Schachtel-Seitenwand |
|
|
| 15 |
Schachtel-Seitenwand |
|
|
| 16 |
Längsfaltlappen |
|
|
| 17 |
Längsfaltlappen |
|
|
| 18 |
Schachtel-Rückwand |
|
|
| 19 |
Schachtel-Vorderwand |
|
|
| 20 |
Packungsinhalt |
|
|
| 21 |
Tasche |
|
|
| 22 |
Faltorgan |
|
|
| 23 |
Achse |
|
|
| 24 |
Ende |
|
|
| 25 |
Verbindungsstange |
|
|
| 26 |
Kragen |
|
|
| 27 |
Verbindungsträger |
|
|
| 28 |
Schwenkhebel |
|
|
| 29 |
Vorsprung |
|
|
| 30 |
Kurve |
|
|
| 31 |
Kurvenrolle |
|
|
| 32 |
Deckel-Ecklappen |
|
|
| 33 |
Faltorgan |
|
|
| 34 |
Deckel-Stirnwand |
|
|
| 35 |
Weiche |
|
|
1. Vorrichtung zum Herstellen von Packungen für Zigaretten, insbesondere des Typs Hinge-Lid,
mit einem insbesondere taktweise drehend angetriebenen Faltrevolver (10), der über
den Umfang verteilte Taschen (21) aufweist zur Aufnahme eines Zuschnitts (10) für
eine Packung sowie eines Packungsinhalts (20), wobei der Zuschnitt (11) während des
Transports auf dem Faltrevolver (10) gefaltet wird, dadurch gekennzeichnet, dass den Taschen (21) Faltorgane (33) zugeordnet sind zum Falten von Faltlappen (32) des
jeweiligen Zuschnitts (11) und zum Halten der gefalteten Faltlappen (32) in der Faltstellung
während einer Drehung des Faltrevolvers (10).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltorgane (33) mitdrehend am Faltrevolver (10) angeordnet sind, wobei jeder
Tasche (21) mehrere, insbesondere zwei, Faltorgane (33) zugeordnet sind zum Falten
jeweils wenigstens eines Deckel-Ecklappens (32) eines Zuschnitts (11) nach dem Zuführen
eines Packungsinhalts (20) in die jeweilige Tasche (21).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltorgane (33) mehrerer, vorzugsweise zweier benachbarter, Taschen (21) mittels
eines gemeinsamen Antriebs, insbesondere einer vorzugsweise aktiv drehbaren Kurve
(30), unabhängig vom Faltrevolver (10) betätigbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltorgane (33) im Bereich von Seitenwänden der Packungen den Taschen (21) zugeordnet
und in die Taschen (21) hineinbewegbar sind zum Umfalten der Deckel-Ecklappen (32)
der Zuschnitte (11) zur Bildung eines Deckels der Packung, wobei insbesondere der
Faltrevolver (10) für eine zweibahnige arbeitsweise eingerichtet ist und jeweils zwei
benachbarte Taschen (21) parallel zueinander angeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltorgane (33) mit einem freien Ende in die Taschen (21) hineinbewegbar sind,
wobei die Faltorgane (33) wenigstens im Bereich des freien Endes eine bogenförmige
Gestalt aufweisen und wobei die Faltorgane (33) eine zum freien Ende hin eine abnehmende
Abmessung, insbesondere Breite, aufweisen, derart, dass die Faltorgane (33) zwischen
den umgefalteten Deckel-Ecklappen (32) und einem nachfolgend allmählich auf die Deckel-Ecklappen
(32) zu faltenden Faltlappen des Zuschnitts (11), insbesondere einer Deckel-Stirnwand
(34), herausbewegbar, insbesondere herausschwenkbar, sind.
6. Verfahren zum Herstellen von Packungen für Zigaretten, insbesondere des Typs Hinge-Lid,
wobei Zuschnitte (11) für die Packungen in Taschen (21) eines insbesondere taktweise
drehend angetriebenen Faltrevolvers (10) eingeführt und um einen Packungsinhalt (20)
gefaltet werden, dadurch gekennzeichnet, dass Faltlappen, insbesondere Deckel-Ecklappen (32), der Zuschnitte (11) durch mitdrehend
am Faltrevolver (10) angeordnete Faltorgane (33) gefaltet werden und dass die Faltorgane
(33) nach dem Falten der Faltlappen (32) diese in der gefalteten Stellung halten während
der Faltrevolver (10) weiter gedreht wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Faltorgane (33) beim Schließen eines Faltiappens, insbesondere einer Deckel-Stirnwand
(34), des Zuschnitts (11) allmählich aus der Tasche (21) bewegt werden, sodass die
Deckel-Ecklappen (32) durch die Deckel-Stirnwand (34) in ihrer Position gesichert
werden, wobei der Faltlappen, insbesondere die Deckel-Stirnwand (34), allmählich durch
eine ortsfest am Umfang des Faltrevolvers (10) angeordnete Weiche gegen die umgefalteten
Deckel-Ecklappen (32) gefaltet wird, während der Faltrevolver drehend angetrieben
wird.