Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Wäschebehandlungsvorrichtung, insbesondere einen Wäschetrockner
oder Wäschebehandlungsschrank, mit einem Wäscheaufnahmeraum zur Aufnahme von Wäsche
und einem Luftaufbereitungssystem zum Aufbereiten der Prozessluft sowie einem Ventilator
zum Fördern von Prozessluft aus dem Wäscheaufnahmeraum in das Luftaufbereitungssystem
und zurück. Weiter besitzt das Gerät ein im Luftaufbereitungssystem angeordnetes erstes
Filter und eine Steuerung zum Steuern der Wäschebehandlungsvorrichtung.
Hintergrund
[0002] Geräte dieser Art, wie sie z.B. in
EP2492389 und
EP2434047 beschreiben sind, bedürfen einer regelmässige Wartung der Filter. Zudem haben die
Filter in den Geräten den Nachteil, dass sie den Luftwiderstand im Luftaufbereitungssystem
erhöhen. Es wird deshalb nach Massnahmen gesucht, die Filter so auszugestalten, dass
sie einfach zu reinigen sind und möglichst geringen Luftwiderstand besitzen.
Darstellung der Erfindung
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Gerät der Eingangs genannten Art bereitzustellen,
bei welchem der Reinigungsaufwand und/oder Luftwiderstand des bzw. der Filter reduziert
ist.
[0004] Diese Aufgabe wird von der Wäschebehandlungsvorrichtung gemäss Anspruch 1 gelöst.
Demgemäss ist eine von der Steuerung steuerbare Umschaltmechanik vorgesehen, mit welcher
die Prozessluft wahlweise durch das erste Filter oder am ersten Filter vorbei geführt
werden kann.
[0005] Damit wird es möglich, programmgesteuert und bedarfsgerecht das Filter zu- oder wegzuschalten.
Solange das Filter weggeschaltet, d.h. inaktiv, ist, kann es nicht verschmutzen, und
zudem wird der Luftwiderstand verringert.
[0006] Damit geht die Erfindung also einen anderen Weg als der Stand der Technik, indem
nicht das Filter optimiert wird, sondern das Filter wird nur bei Bedarf eingesetzt.
[0007] In einer bevorzugten Ausführung kann die Umschaltmechanik dazu ausgestaltet sein,
mindestens einen Teil des ersten Filters zu bewegen, um es so in den Luftstrom einzuführen
oder aus dem Luftstrom zu entfernen.
[0008] In einer anderen bevorzugten Ausführung besitzt die Umschaltmechanik eine bewegliche
Klappe, mit welcher der Luftstrom wahlweise um das erste Filter herum umgeleitet oder
durch das erste Filter hindurchgeleitet werden kann.
[0009] Zusätzlich zum genannten ersten Filter kann ein zweites Filter vorgesehen sein, welches
fest im Luftstrom der Prozessluft angeordnet ist. Mit anderen Worten kann dieses zweite
Filter also von der Steuerung des Geräts nicht zu- und weggeschaltet werden, sondern
es verbleit immer im Luftstrom, so dass es dauernd seine Filterwirkung entfaltet.
Dieses zweite Filter dient insbesondere dazu, Flusen aufzufangen, die vom inaktiven
ersten Filter nicht erfasst werden.
[0010] Die Steuerung kann die Umschaltmechanik abhängig vom Signal eines Sensors, insbesondere
eines Feuchtesensors, Temperatursensors oder Flusensensors, steuern. Wie weiter unten
beschrieben wird, geben die Signale dieser Sensoren Hinweise darauf, ob das erste
Filter benötigt wird.
[0011] Die Steuerung kann weiter dazu ausgestaltet sein, aus dem Unterschied der Strömungsgeschwindigkeit
der Prozessluft und/oder der Leistungsaufnahme des Ventilators bei zugeschaltetem
(aktivem) und nicht zugeschaltetem (inaktivem) ersten Filter den Verschmutzungsgrad
des ersten Filters zu detektieren.
[0012] Die vorliegende Erfindung eignet sich insbesondere zu Verwendung in Wäschetrocknern
mit sich drehender Trommel, wo die Prozessluft relativ stark mit Flusen befrachtet
sein kann. Sie kann jedoch vorteilhaft auch in einem Wäschebehandlungsschrank eingesetzt
werden, wo die zu behandelnde Wäsche in der Regel ruhend untergebracht ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwendungen der Erfindung ergeben sich aus
den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren.
Dabei zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Wäschetrockners,
Fig. 2 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Wäschetrockner,
Fig. 3 eine Schnittansicht einer ersten Ausführung einer Filteranordnung mit aktivem
Filter,
Fig. 4 die Schnittansicht nach Fig. 3 mit inaktivem Filter,
Fig. 5 eine Schnittansicht einer zweiten Ausführung einer Filteranordnung mit aktivem
Filter,
Fig. 6 die Schnittansicht nach Fig. 5 mit inaktivem Filter,
Fig. 7 eine Schnittansicht einer dritten Ausführung einer Filteranordnung mit aktivem
Filter,
Fig. 8 die Schnittansicht nach Fig. 7 mit inaktivem Filter,
Fig. 9 eine Schnittansicht einer vierten Ausführung einer Filteranordnung mit aktivem
Filter,
Fig. 10 die Schnittansicht nach Fig. 9 mit inaktivem Filter,
Fig. 11 ein Blockdiagramm der Komponenten einer Wärmepumpenanordnung,
Fig. 12 eine weitere Ausführung des Filters,
Fig. 13 einen Schnitt durch das Filter von Fig. 12 in aktivem Zustand und
Fig. 14 einen Schnitt durch das Filter von Fig. 12 in inaktivem Zustand.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Übersicht:
[0014] Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Wäschetrockner besitzt in bekannter Weise eine drehbare
Wäschetrommel 1 als Wäscheaufnahmeraum zur Aufnahme der zu trocknenden Wäsche 2. Die
Wäschetrommel 1 kann nach dem Einfüllen der feuchten Wäsche 2 durch eine Tür 3 verschlossen
werden. Sodann wird vom Benutzer des Geräts das Trockenprogramm gestartet, z.B. durch
Drücken einer Taste an einem Bedienfeld 4 des Wäschetrockners. Eine Steuerung 5 des
Wäschetrockners übernimmt dann die Kontrolle über die Schritte des Trockenprogramms.
[0015] Das Gerät besitzt weiter ein Luftaufbereitungssystem zum Aufbereiten der Prozessluft.
Dieses umfasst in bekannter Weise Mittel zum Trocknen und Heizen der Prozessluft.
In der dargestellten Ausführung werden diese durch den Verdampfer 6 und den Kondensator
7 einer Wärmepumpe gebildet. Weiter kann eine Zusatzheizung 8 vorgesehen sein. Ein
Ventilator 9 dient dazu, die Prozessluft aus der Trommel 1 in das Luftaufbereitungssystem
und wieder zurück zu fördern.
[0016] Zum Trocknen der Wäsche 2 wird die Wäschetrommel 1 durch einen Antrieb (nicht gezeigt)
in einer oder in wechselnden Richtungen rotiert und die sich in der Wäschetrommel
1 befindende Wäsche 2 aufgelockert und durchmischt. Die Prozessluft wird aus der Trommel
1 in die Türe 3 des Geräts gefördert. Von dort gelangt sie über den unteren Bereich
des Türrahmens in einen Luftkanal 10, der sie zum Verdampfer 6 und Kondensator 7 führt.
Danach durchläuft die Prozessluft die Zusatzheizung 8 und den Ventilator 9, um wieder
in die Trommel 1 zurückzukehren.
[0017] Beim Durchgang der Prozessluft durch die Wäschetrommel 1 mit der sich darin befindenden
Wäsche 2 wird nicht nur Feuchtigkeit ausgetragen bzw. im Prozessluftstrom mitgeführt,
sondern auch sog. Flusen und u.U. auch andere Fremdkörper. Wenn im Folgenden von "Flusen"
gesprochen wird, so sind solche "Fremdkörper" explizit eingeschlossen.
[0018] Die Flusen sollten vor dem Durchgang der Prozessluft 12 durch die Wärmetauscher des
Verdampfers 6 und Kondensators 7 aus der Prozessluft 12 entfernt werden, um Beeinträchtigungen
des Wirkungsgrads bzw. sogar Beschädigungen zu vermeiden.
[0019] Hierzu sind verschiedene Filter im Prozessluftstrom vorgesehen. So kann in der Türe
ein Türfilter 20 vorgesehen sein, welches eine erste Filterstufe bildet. Unterhalb
des Türrahmens des Geräts kann ein im Folgenden als Rahmenfilter 21 bezeichnetes Filter
angeordnet sein. Zwischen dem Rahmenfilter 21 und dem Verdampfer 6 kann zudem ein
im Folgenden als "letztes Filter" 22 bezeichnetes Filter vorgesehen sein.
[0020] Erfindungsgemäss ist mindestens einem dieser Filter eine von der Steuerung 5 steuerbare
Umschaltmechanik zugeordnet, mit welcher die Prozessluft wahlweise durch das Filter
oder am Filter vorbei geführt werden kann. Das Filter, dem die Umschaltmechanik zugeordnet
ist, wird im Folgenden als "erstes Filter" bezeichnet, wobei diese Bezeichnung nicht
zwingend impliziert, dass es sich um das erste Filter um Luftstrom nach der Trommel
1 handelt.
[0021] Es können auch mehr als zwei Filter vorgesehen sein, z.B. drei oder vier Filter,
von mindestens eines umschaltbar ist. Es können auch mehrere Filter umschaltbar sein,
d.h. das Gerät besitzt "mindestens ein" erstes Filter, das umgeschaltet werden kann.
Es können auch mehrere stationäre, nicht umschaltbare Filter vorgesehen sein.
Filteranordnungen:
[0022] Im Folgenden werden anhand von Fig. 3 - 10 einige Filteranordnungen zur Realisierung
des ersten Filters und der Umschaltvorrichtung beschrieben. Diese Figuren zeigen jeweils
einen vertikalen Schnitt durch die Filteranordnung, wobei der Luftstrom mit einem
Pfeil dargestellt wird. Die jeweils erste Zeichnung zeigt das Filter in aktivem Zustand,
während die jeweils zweite Figur das Filter in inaktivem Zustand darstellt. Das Filter
wird jeweils mit der Bezugsziffer 24 gekennzeichnet. In den dargestellten Ausführungen
ist es in einem Filterraum angeordnet, der die Bezugsziffer 25 trägt. Die Prozessluft
tritt durch eine Eintrittsöffnung 26 in den Filterraum 25 ein und verlässt diesen
durch eine Austrittsöffnung 27. Die Umschaltmechanik trägt die Bezugsziffer 29.
[0023] Eine erste Ausgestaltung der Filteranordnung ist in Fig. 3 und 4 illustriert. Bei
dieser Ausführung wird das Filter 24 von der Umschaltmechanik 29 bewegt, um es in
den Luftstrom einzuführen bzw. aus dem Luftstrom zu entfernen.
[0024] Das Filter 24 der Ausführung nach Fig. 3 und 4 besitzt z.B. rechteckigen Querschnitt.
Es erstreckt sich in der aktiven Position ungefähr diagonal durch den Filterraum 25
und trennt die Eintrittsöffnung 26 von der Austrittsöffnung 27, während es in seiner
inaktiven Position an einer Wand 28 des Filterraums 25 anliegt, so dass es den Pfad
von Eintrittsöffnung 26 zu Austrittsöffnung 27 nicht mehr unterbricht. Auf diese Weise
kann das Filter zu- bzw. weggeschaltet werden.
[0025] In der Ausführung nach Fig. 3 und 4 besitzt das erste Filter 24 zwei Seitenkanten
30, 31, welche versteift sind. Die erste Seitenkante 30 ist fest angeordnet, während
die zweite Seitenkante mit Hilfe der Umschaltmechanik 29 quer zum Luftstrom bewegbar
ist. In der Ausführung nach Fig. 3 und 4 ist die Umschaltmechanik 29 als eine von
einem Motor 33 angetriebene Gewindestange 34 dargestellt, wobei dem Fachmann auch
alternative Ausführungen bekannt sind.
[0026] In der Ausführung nach Fig. 3 und 4 liegt die zweite, bewegte Seitenkante 31 näher
an der Eintrittsöffnung als die erste Seitenkante 30. Dies hat den Vorteil, dass in
der in Fig. 4 gezeigten inaktiven Stellung des Filters dessen Eintrittsfläche zur
Wand 28 hin orientiert ist, so dass an der Eintrittsfläche anhaftende Flusen vom Luftstrom
geschützt sind und nicht fortgetragen werden.
[0027] In der zweiten Ausführung nach Fig. 5 und 6 bildet das erste Filter 24 einen Beutel
mit einer Eingangsöffnung 35, durch welche die Prozessluft im aktiven Zustand des
Filters eintritt. Die Umschaltmechanik 29 ist so ausgestaltet, dass sie den Querschnitt
der Eingangsöffnung 35 variiert.
[0028] In der dargestellten Ausführung ist hierzu wieder eine erste Seitenkante 30 des Filters
stationär angeordnet, während die gegenüber liegende zweite Seitenkante 31 mit der
Umschaltmechanik 29 auf die erste Seitenkante 30 zu bzw. von dieser weg bewegt werden
kann.
[0029] Vorzugsweise bildet das Filter 24 einen bis auf die Eingangsöffnung 35 allseitig
geschlossenen Beutel. Denkbar ist jedoch auch, dass die parallel zur Zeichenebene
von Fig. 5 und 6 verlaufenden Seiten des Beutels nicht von Filtergewebe gebildet werden,
sondern offen sind, in welchem Fall der Filterinnenraum auf diesen Seiten von den
Wänden des Filterraums 25 begrenzt wird.
[0030] Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführung des ersten Filters 24, welche sich besonders
zur Anordnung in der Türe 3 des Geräts eignet. In dieser Ausführung ist das Filter
in einem steifen Rahmen 38 aufgespannt, der seinerseits zur Reinigung entnehmbar in
einer Filterhalterung 39 angeordnet ist. Die Filterhalterung 39 besitzt eingangsseitig
ein Gitter 40, durch welches die Prozessluft in der aktiven Stellung des Filters zum
Filter 24 gelangt. Die Filterhalterung 39 kann nun als ganzes von der Umschaltmechanik
29 zwischen der aktiven und der inaktiven Stellung hin- und herbewegt werden. In der
aktiven Stellung schliesst die Filterhalterung 39 dichtend an der Eintrittsöffnung
26 an, derart, dass die Luft durch das Gitter 40 und das erste Filter 24 geführt wird.
In der inaktiven Stellung ist die Filterhalterung 39 beabstandet von der Eintrittsöffnung
26 angeordnet, so dass ein direkter Luftpfad zwischen Eintrittsöffnung 26 und Austrittsöffnung
27 unter Umgehung des Filters 24 gebildet wird. Das Gitter 40 verhindert in dieser
Position, dass die an der Eingangsseite des ersten Filters 24 anhaftenden Flusen vom
Prozessluftstrom fortgetragen werden.
[0031] Fig. 9 und 10 zeigt eine weitere Ausgestaltung des ersten Filters 24, bei welcher
das Filter beim Umschalten zwischen dem aktiven und inaktiven Zustand nicht bewegt
wird. Vielmehr ist eine Klappe 40 vorgesehen, mit welcher die Prozessluft wahlweise
durch das Filter 24 oder am Filter 24 vorbei geführt werden kann. Die Klappe 40 kann
von der Umschaltvorrichtung 29 bewegt werden.
[0032] Noch eine andere Ausgestaltung des ersten Filters ist in Fig. 12 - 14 dargestellt.
In dieser Ausführung ist das erste Filter 24 in einem Rahmen 60 angeordnet, der um
eine Drehachse 61 drehbar ist. Drehachse 61 erstreckt sich quer, insbesondere senkrecht,
zur Ebene, in welcher das Filter 24 liegt. Die Umschaltmechanik 29 ist dazu ausgestaltet,
den Rahmen 60 um die Drehachse 61 zu drehen, und zwar zwischen der in Fig. 13 gezeigten
aktiven Position, in welcher das Filter 24 im Filterraum 25 angeordnet ist und die
durch den Filterraum 25 strömende Prozessluft filtert, und der in Fig. 14 gezeigten
inaktiven Position, in welcher das Filter 24 ausserhalb des Filterraums 25 angeordnet
ist.
[0033] In der in Fig. 12 - 14 dargestellten Ausführung des Filters ist der Rahmen 60 ringförmig
ausgebildet und das erste Filter 24 ist erstreckt sich nur über ein erstes Segment
der vom Rahmen 60 umschlossenen Ringfläche, während ein zweites Segment dieser Ringfläche
offen ist. Die Umschaltmechanik 29 ist beispielsweise als Drehmotor ausgestaltet,
der am Rahmen 60 angreift und diesen rotiert.
[0034] Die in Fig. 12 - 14 dargestellte Variante des ersten Filters eignet sich insbesondere
zur Montage in der Tür 3 oder unterhalb des Türrahmens der Wäschebehandlungsvorrichtung.
Steuerung des ersten Filters:
[0035] Wie erwähnt, wird die Umschaltvorrichtung 29 von der Steuerung 5 gesteuert, d.h.
die Steuerung 5 kann festlegen, ob das erste Filter 24 aktiv oder inaktiv ist. Im
Folgenden werden einige Kriterien beschrieben, aufgrund derer die Steuerung 5 die
Umschaltvorrichtung 29 steuern kann.
[0036] In einer vorteilhaften Ausführung besitzt das Gerät mindestens einen Sensor 45, der
in Fig. 2 beispielhaft im Luftkanal 10 nach Trommel 1 und vor Verdampfer 6 angeordnet
ist. Denkbar sind jedoch auch andere Anordnungen des Sensors 45.
[0037] In einer ersten Ausführung kann es sich beim Sensor 45 z.B. um einen Flusensensor
handeln. Unter einem Flusensensor ist dabei ein Sensor zu verstehen, der ein Signal
abhängig von der Dichte der Flusen in der Prozessluft erzeugt. Ein solcher Flusensensor
kann die Flusen z.B. optisch in einer Lichtschranke zählen, oder er kann die sich
an einer Messfläche ablagernden Flusen detektieren. In diesem Fall ist die Steuerung
5 dazu ausgestaltet ist, die Umschaltmechanik 29 abhängig vom Signal des Flusensensors
zu steuern. Zeigt der Flusensensor eine tiefe Flusenkonzentration an, so kann das
erste Filter 24 in seinen inaktiven Zustand gebracht werden, um den Luftwiderstand
im Gerät zu reduzieren. Steigt die Flusenkonzentration an, z.B. mit zunehmender Trocknung
der Wäsche 2, so wird das erste Filter 24 zugeschaltet.
[0038] In einer zweiten Ausführung kann es sich beim Sensor 45 um einen Feuchtesensor handeln,
mit welchem die Feuchte der Prozessluft oder der Wäsche gemessen wird. Es können auch
zwei Feuchtesensoren verwendet werden, von denen der eine die Feuchte der Prozessluft
und der andere jene er Wäsche misst. Die Steuerung 5 ist dazu ausgestaltet, die Umschaltmechanik
29 abhängig vom Signal des Feuchtesensors zu steuern. In diesem Fall wird das erste
Filter 24 basierend auf der Überlegung gesteuert, dass sehr feuchte Wäsche wenig Flusen
abgibt. Ist die Feuchte der Prozessluft und/oder der Wäsche hoch, wird das erste Filter
24 in seinen inaktiven Zustand gebracht. Ist sie tief, wird das erste Filter in seinen
aktiven Zustand gebracht.
[0039] In einer weiteren Ausführung kann es sich beim Sensor 45 um einen Temperatursensor
handeln, mit welchem eine Temperatur in der Wäschebehandlungsvorrichtung gemessen
wird. Die Steuerung 5 ist dazu ausgestaltet, die Umschaltmechanik 29 abhängig vom
Signal des Temperatursensors zu steuern. Beim Temperatursensor handelt es sich vorzugsweise
um einen Sensor, mit dem eine Temperatur im Wärmepumpenkreislauf gemessen werden kann,
d.h. im Kreislauf, von welchem der Verdampfer 6 gekühlt und der Kondensator 7 erwärmt
werden. Da sich eine Verschmutzung des Filters in einer Erhöhung der Gerätetemperatur,
insbesondere der Temperatur im Wärmepumpenkreislauf zeigt, kann das erste Filter z.B.
in seinen inaktiven Zustand gebracht werden, wenn die gemessene Temperatur im Gerät
über eine vorgegebene Schwelle ansteigt.
[0040] Eine besonders bevorzugte Ausführung mit Temperatursensor im Wärmepumpenkreislauf
wird in Fig. 11 illustriert. Diese Figur zeigt die wichtigsten Komponenten des Wärmepumpenkreislaufs.
Der Kreislauf besitzt einen Kompressor 50, von welchem das Wärmepumpenmedium zum Kondensator
6 gefördert wird. Sodann durchläuft das Medium optional einen Zusatzwärmetauscher
51, der mit einem Lüfter 52 bedarfsweise gekühlt werden kann, um dem System Wärme
zu entziehen. Dann passiert das Medium eine Drossel oder ein Expansionsventil 53 und
gelangt in den Verdampfer 7, um sodann zum Kompressor 50 zurückzukehren. Der Temperatursensor
45 ist in diesem Fall vorzugsweise zwischen dem Kondensator 6 und der Drossel bzw.
dem Expansionsventil 53 angeordnet. In einer besonders vorteilhaften Ausführung sind
ein erster Temperatursensor 45 und ein zweiter Temperatursensor 45' vorgesehen, wobei
der zweite Temperatursensor 45' zwischen dem Verdampfer 7 und dem Kompressor 50 angeordnet
ist. In diesem Falle wird die Temperaturdifferenz zwischen dem ersten und dem zweiten
Temperatursensor 45 bzw. 45' berechnet. Es zeigt sich, dass diese Temperaturdifferenz
ein gutes Mass für die Verschmutzung des Filters ist, weshalb die Steuerung 5 dazu
ausgestaltet sein kann, die Umschaltmechanik 29 abhängig von dieser Temperaturdifferenz
zu steuern. Je grösser die Temperaturdifferenz wird, desto höher ist die Verschmutzung.
Vorteilhaft wird also das erste Filter abhängig von dieser Temperaturdifferenz gesteuert.
Liegt die Temperaturdifferenz über einer Schwelle, so wird das Filter in den inaktiven
Zustand gebracht.
[0041] Weiter ist es möglich, auch mehrere Arten von Sensoren, z.B. einen Flusen- und einen
Feuchtesensor, zu kombinieren.
[0042] Weiter kann die Steuerung des ersten Filters 24 auch aufgrund der jeweiligen Prozessphase
erfolgen, d.h. die Steuerung 5 berücksichtigt zusätzlich oder alternativ zum Signal
eines Sensors auch die Phase, in welcher sich der jeweilige Trocknungsprozess befindet.
[0043] Insbesondere kann die Steuerung 5 dazu ausgestaltet sein, in einer ersten Phase eines
Trocknungsprozesses der Wäsche 2 die Prozessluft am ersten Filter 24 vorbeizuführen
und in einer zweiten Phase des Trocknungsprozesses die Prozessluft durch das erste
Filter hindurchzuführen. Innerhalb einem Trocknungsprozess kann also das erste Filter
mindestens einmal vom aktiven in den inaktiven Zustand oder vom inaktiven in den aktiven
Zustand umgeschaltet werden. Dabei liegt die erste Phase, in welcher das erste Filter
inaktiv ist, vorteilhaft zeitlich vor der zweiten Phase, da zu Beginn des Trocknungsprozesses
die Wäsche normalerweise noch sehr feucht ist und kaum zur Flusenbildung neigt. In
der späteren, zweiten Phase, wenn die Wäsche trockener ist und vermehrt Flusen bildet,
führt die Steuerung 5 sodann die Prozessluft durch das erste Filter 24.
[0044] Den Übergang zwischen der genannten ersten und zweiten Phase des Trocknungsprozesses,
d.h. der Zeitpunkt, zu welchem das Filter 24 aktiviert wird, kann die Steuerung 5
abhängig von einem Sensorsignal, insbesondere abhängig vom Signal des oben erwähnten
Flusen- oder Feuchtesensors, festlegen. Alternativ dazu kann der Übergang auch abhängig
von der Prozesszeit (d.h. der Zeit seit Anfang des Trocknungsprozesses) festgelegt
werden. Denkbar ist auch eine Entscheidung, welche von Prozesszeit und Sensorsignal
abhängt (z.B. wird die zweite Phase eingeleitet, sobald die Feuchtigkeit der Luft
oder Wäsche unter einen Grenzwert abfällt oder die Prozesszeit einen bestimmten Wert
erreicht, je nachdem, was früher eintritt).
[0045] Weiter kann der Benutzer auch die Möglichkeit erhalten, auf die Aktivierung bzw.
Deaktivierung des ersten Filters Einfluss zu nehmen. Insbesondere kann ihm eine Programmoption
zur Verfügung gestellt werden, welche die Deaktivierung des ersten Filters ermöglicht
oder verhindert. Oder er kann ein besonders schnelles Programm anwählen, welches das
erste Filter während der ganzen Prozessdauer oder zumindest während eines grossen
Teils der Prozessdauer deaktiviert. In diesem Fall kann das Gerät den Benutzer darauf
aufmerksam machen, dass das ein nachfolgendes, stationäres zweites Filter nach Prozessende
zu reinigen ist.
Verschmutzungserkennung:
[0046] Ein erstes Filter der beschriebenen Art kann in besonders einfacher Weise auf Verschmutzung
geprüft werden. Hierzu kann die Steuerung 5 so ausgestaltet werden, dass sie die Strömungsgeschwindigkeit
der Prozessluft und/oder die Leistungsaufnahme des Ventilators 9 misst, und zwar einmal
bei inaktivem Filter 24 und einmal bei aktivem Filter 24. Der Unterschied der Strömungsgeschwindigkeit
der Prozessluft sowie die Leistungsaufnahme des Ventilators sind ein Mass für die
Verschmutzung des Filters. Ist diese Verschmutzung hoch, so sinkt die Strömungsgeschwindigkeit
der Prozessluft beim Zuschalten des ersten Filters 24 stärker ab bzw. die Leistungsaufnahme
des Ventilators 8 steigt stärker an als bei weniger verschmutztem Filter. Durch eine
entsprechende Messung, z.B. gegen Ende des Trocknungsprozesses, kann die Steuerung
den Verschmutzungsgrad des ersten Filters 24 erkennen und den Benutzer gegebenenfalls
zu einer Reinigung auffordern.
Bemerkungen:
[0047] Wie bereits erwähnt, kann nebst dem zu- und wegschaltbaren ersten Filter mindestens
ein zweites, fest im Luftstrom angeordnetes Filter vorgesehen sein. So kann z.B. das
Türfilter 20 und/oder das Rahmenfilter 21 als erstes, d.h. bewegliches Filter ausgestaltet
werden, während mindestens eines der anderen Filter, insbesondere das Endfilter 22,
fest im Luftstrom angeordnet ist. Vorzugsweise ist dabei das zweite, feste Filter
dem ersten, wegschaltbaren Filter nachgeschaltet, d.h. der Prozessluftstrom durchläuft
zuerst das erste und sodann das zweite Filter, bevor zum Verdampfer 6 gelangt, so
dass allfällige Flusen, die sich vom ersten Filter in seiner inaktiven Stellung lösen,
noch vom zweiten Filter aufgefangen werden.
[0048] Indem ein erstes Filter vorgesehen wird, welches wahlweise inaktiv oder aktiv geschaltet
werden kann, ergeben sich also verschiedene Möglichkeiten zum Verbessern des Betriebs
des Geräts. So kann der Energieverbrauch reduziert werden, indem das Filter bei Nichtgebrauch
aus dem Prozessluftstrom entfernt wird. Weiter kann eine Verschmutzung des Filters
erkannt werden.
[0049] Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben
sind, ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist
und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt
werden kann.
1. Wäschebehandlungsvorrichtung, insbesondere Wäschetrockner oder Wäschebehandlungsschrank,
mit
einem Wäscheaufnahmeraum (1) zur Aufnahme von Wäsche,
einem Luftaufbereitungssystem (6, 7, 8) zum Aufbereiten von Prozessluft,
einem Ventilator (9) zum Fördern von Prozessluft aus dem Wäscheaufnahmeraum (1) in
das Luftaufbereitungssystem (6, 7, 8) und zurück,
mindestens einem im Luftaufbereitungssystem (6, 7, 8) angeordneten ersten Filter (24)
und
einer Steuerung (5) zum Steuern der Wäschebehandlungsvorrichtung,
gekennzeichnet durch eine von der Steuerung (5) steuerbare Umschaltmechanik (29), mit welcher die Prozessluft
wahlweise durch das erste Filter (24) oder am ersten Filter (24) vorbei führbar ist.
2. Wäschebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 1, wobei die Umschaltmechanik (29) dazu
ausgestaltet ist, mindestens einen Teil des ersten Filters (24) zu bewegen.
3. Wäschebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 2, wobei das erste Filter (24) einander
gegenüber liegende erste und zweite Seitenkanten (30, 31) aufweist, wobei die erste
Seitenkante (30) fest angeordnet ist und die zweite Seitenkante (31) mit Hilfe der
Umschaltmechanik (29) quer zum Luftstrom bewegbar ist.
4. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das erste
Filter (24) in einem Filterraum (25) angeordnet ist, durch welchen die Prozessluft
von einer Eintritts- (26) zu einer Austrittsöffnung (27) geführt ist, und wobei das
erste Filter (24) mit der Umschaltmechanik (29) zwischen einer aktiven Position, in
welchem es die Eintritts- und die Austrittsöffnung (26, 27) voneinander trennt, und
einer inaktiven Position, in welchem es bei einer Wand (28) des Filterraums (25) angeordnet
ist, bewegbar ist.
5. Wäschebehandlungsvorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, wobei die zweite Seitenkante
(31) näher an der Eintrittsöffnung (26) liegt als die erste Seitenkante (30).
6. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das erste Filter
(24) drehbar in einem Rahmen (60) angeordnet ist, und wobei die Umschaltmechanik (29)
dazu ausgestaltet ist, das erste Filter (24) um eine sich quer, insbesondere senkrecht,
zum ersten Filter (24) erstreckende Drehachse (61) zu drehen, und zwar zwischen einer
aktiven Position, in welcher das erste Filter (24) in einem Filterraum (25) angeordnet
ist zum Filtern von durch den Filterraum (25) strömender Prozessluft, und einer inaktiven
Position, in welcher das erste Filter (24) ausserhalb des Filterraums (25) angeordnet
ist,
und insbesondere wobei der Rahmen (60) ringförmig ausgebildet ist und das erste Filter
(24) sich nur über ein erstes Segment einer vom Rahmen (60) umschlossenen Ringfläche
erstreckt.
7. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das erste
Filter (24) einen Beutel mit einer Eingangsöffnung (35) bildet und ein Querschnitt
der Eingangsöffnung mit der Umschaltmechanik (29) variierbar ist.
8. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Wäschebehandlungsvorrichtung
eine Klappe (40) aufweist, mit welcher die Prozessluft wahlweise durch das erste Filter
(24) oder am ersten Filter (24) vorbei führbar ist, wobei die Klappe (40) von der
Umschaltvorrichtung (29) bewegbar ist.
9. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, mit einem zweiten,
fest im Luftstrom der Prozessluft angeordneten Filter (24), und insbesondere wobei
das zweite Filter (22) im Luftaufbereitungssystem (6, 7, 8) dem ersten Filter (24)
nachgeschaltet ist.
10. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Feuchtesensor
(45) zur Messung einer Feuchte der Prozessluft und/oder der Wäsche, wobei die Steuerung
(5) dazu ausgestaltet ist, die Umschaltmechanik (29) abhängig von einem Signal des
Feuchtesensors zu steuern.
11. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Flusensensor
(45) zum Messen von Flusen in der Prozessluft, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet
ist, die Umschaltmechanik (29) abhängig von einem Signal des Flusensensors zu steuern.
12. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Temperatursensor
(45) zum Messen einer Temperatur in der Wäschebehandlungsvorrichtung, insbesondere
zum Messen einer Temperatur in einem Wärmepumpenkreislauf der Wäschebehandlungsvorrichtung,
wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet ist, die Umschaltmechanik (29) abhängig
von einem Signal des Temperatursensors zu steuern.
13. Wäschebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 12 mit einem Wärmepumpenkreislauf umfassend
einen Kompressor (50), einen Kondensator (6), eine Drossel oder ein Expansionsventil
(53) und einen Verdampfer (7), wobei die Prozessluft zum Trocknen und Heizen durch
den Verdampfer (7) und den Kondensator (6) führbar ist, wobei die Wäschebehandlungsvorrichtung
einen ersten Temperatursensor (45) und einen zweiten Temperatursensor (45') aufweist,
wobei der erste Temperatursensor (45) zwischen dem Kondensator (6) und der Drossel
bzw. dem Expansionsventil (53) angeordnet ist und der zweite Temperatursensor (45')
zwischen dem Verdampfer (7) und dem Kompressor (50), und wobei die Steuerung (5) dazu
ausgestaltet ist, die Umschaltmechanik (29) abhängig von einer Differenz der Temperaturen
des ersten und des zweiten Temperatursensors (45, 45') zu steuern.
14. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung
(5) dazu ausgestaltet ist, in einer ersten Phase eines Trockenprozesses der Wäsche
die Prozessluft am ersten Filter (24) vorbeizuführen und in einer zweiten Phase des
Trockenprozesses die Prozessluft durch das erste Filter (24) hindurchzuführen, und
insbesondere wobei im Trocknungsprozess die erste Phase zeitlich vor der zweiten Phase
liegt.
15. Wäschebehandlungsvorrichtung nach Anspruch 14, wobei die Steuerung (5) dazu ausgestaltet
ist, einen Übergang zwischen der ersten und der zweiten Phase aufgrund eines Sensorsignals,
insbesondere abhängig vom Signal eines Feuchtesensors oder eines Flusensensors, festzulegen.
16. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 14 oder 15, wobei die Steuerung
(5) dazu ausgestaltet ist, einen Übergang zwischen der ersten und der zweiten Phase
abhängig von einer Prozesszeit festzulegen.
17. Wäschebehandlungsvorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Steuerung
(5) dazu ausgestaltet ist, aus dem Unterschied einer Strömungsgeschwindigkeit der
Prozessluft und/oder einer Leistungsaufnahme des Ventilators bei zugeschaltetem und
nicht zugeschaltetem ersten Filter (24) den Verschmutzungsgrad des ersten Filters
(24) zu detektieren