[0001] Die Erfindung betrifft ein Schalungselement für eine Schlitzwand zur Anordnung zwischen
einem ersten erstellten Schlitzwandsegment und einem angrenzenden, zu erstellenden
zweiten Schlitzwandsegment, mit einem bohlenförmigen Grundkörper, welcher eine Schalungsseite
mit einer ersten Schalungsfläche und einer zweiten Schalungsfläche aufweist, zwischen
denen eine gegenüber den beiden Schalungsflächen rückspringende Aufnahmesicke angeordnet
ist, in welcher ein Dichtungsband angeordnet ist, welches sich entlang dem Grundkörper
erstreckt, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Weiter betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden
aus mehreren vertikalen, nebeneinander angeordneten Schlitzwandsegmenten, wobei zunächst
ein erster Schlitz im Boden erstellt wird, welcher mit einer aushärtbaren Masse zum
Bilden eines ersten Schlitzwandsegmentes verfüllt wird, wobei nach dem Erstellen des
ersten Schlitzes und vor einem Aushärten der Masse zum ersten Schlitzwandsegment an
zumindest einer Stirnseite des ersten Schlitzes ein Schalungselement angeordnet wird,
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
[0003] Schlitzwände werden seit vielen Jahrzehnten insbesondere zur Absicherung von Baugruben
erstellt. Hierzu werden nacheinander einzelne Schlitze in den Boden eingebracht, welche
jeweils mit einer aushärtbaren Masse zum Bilden der Schlitzwand verfüllt werden. Da
Schlitzwände häufig auch als Dichtwände gegen seitlichen Wassereinbruch in Baugruben
verwendet werden, ist es erforderlich, dass die einzelnen nebeneinander angeordneten
Schlitzwandsegmente dicht anstoßen. Hierzu ist es bekannt, nach dem Erstellen eines
ersten Schlitzes und Einfüllen der aushärtbaren Masse in einem Seitenbereich ein sogenanntes
Schalungselement anzuordnen. Das bohlenartige Schalungselement erstreckt sich über
die gesamte Tiefe des Schlitzes und sorgt für eine definierte Seitenfläche des aushärtenden
Schlitzwandsegmentes. Gleichzeitig dient das Schalungselement häufig auch als Anlage-oder
Führungsfläche beim Bilden des angrenzenden zweiten Schlitzes für das angrenzende
Schlitzwandsegment.
[0004] Aus der
DE 90 01 679.3 U1 geht ein Schalungselement hervor, welches ein sich entlang des bohlenartigen Grundkörpers
erstreckendes Dichtungsband aufweist. Dieses ragt zur Seite des ersten Schlitzwandsegmentes,
dessen Seitenfläche das Schalungselement begrenzt. Das Dichtungsband kann so fest
in das aushärtende erste Schlitzwandsegment eingebettet werden. Nach Erstellen und
Auffüllen des angrenzenden zweiten Schlitzes wird vor einer Aushärtung zum zweiten
Schlitzwandsegment das Schalungselement abgelöst und aus dem Schlitz entfernt. Das
Schalungselement wird daher auch als Abschalelement bezeichnet. In den Freiraum kann
noch nicht ausgehärtete Masse des zweiten Schlitzwandsegmentes eindringen, und so
eine innige und dichte Verbindung zu dem ersten Schlitzwandsegment bilden. Aus der
EP 1 983 111 A1 geht ein Schalungselement aus Betonfertigteilen hervor.
[0005] Ein gattungsgemäßes Schalungselement geht aus der
DE 20 2011 051 438 U1 hervor. Dieses bekannte Schalungselement kann zusammen mit dem Bewehrungskorb, welcher
zur Festigkeitserhöhung des Schlitzwandsegmentes dient, in den Schlitz eingesetzt
werden. Es verbleibt somit ebenfalls in der Schlitzwand, wobei sich das Fugenband
zur Schalungsseite nach außen erstreckt. Bei dieser Anordnung besteht die Gefahr,
dass beim Einsetzen des Schalungselementes in den Schlitz oder beim Ausheben des angrenzenden
Schlitzes das elastische, empfindliche Dichtungsband beschädigt oder sogar zerstört
wird. Dies kann die Dichtheit der Schlitzwand und somit die Funktion als Dichtwand
beeinträchtigen.
[0006] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Schalungselement und ein Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand
anzugeben, mit welchen in effizienter und zuverlässiger Weise eine Schlitzwand mit
hoher Dichtheit erstellt werden kann. Hinsichtlich des Schalungselementes wird die
Aufgabe dadurch gelöst, dass die Aufnahmesicke von einem Deckelement abgedeckt ist,
wobei ein Aufnahmeraum umschlossen ist, in welchem das Dichtungsband angeordnet ist.
[0007] Ein erster Aspekt der Erfindung besteht also darin, das empfindliche elastische Dichtungsband,
welches auch als Fugenband bezeichnet wird, in einem geschützten Aufnahmeraum anzuordnen,
welches durch ein Deckelement abgedeckt ist. Hierdurch ist das Dichtungsband, welches
aus einem elastischen Material oder einem dünnen Blech sein kann, beim Transport und
beim Einsetzen in den Schlitz geschützt. Das Deckelement kann dann vorzugsweise nach
einem Erstellen des angrenzenden Schlitzes entfernt werden, so dass aushärtbare Masse,
insbesondere Betonmasse, in den Aufnahmeraum strömen und das Dichtungsband umfließen
kann. Das Deckelement kann gegenüber den beiden Schalungsflächen, welche vorzugsweise
in einer Ebene liegen, vor- oder rückspringen. Bevorzugt liegen das Deckelement und
die Schalungsfläche in einer Ebene.
[0008] Grundsätzlich kann das Deckelement eine Schiene oder Profil aus Kunststoff oder Metall
sein, welche in einem separaten Arbeitsgang entfernt wird. Es ist nach der Erfindung
bevorzugt, dass das Deckelement eine Folie, ein Textil oder ein Gitter ist. Diese
dünnen Deckelemente können nach dem Einsetzen in den Schlitz gezielt aufgerissen und
damit der Aufnahmeraum geöffnet werden. Dies kann durch das Schlitzwandgerät erfolgen,
welches den angrenzenden Schlitz erstellt. Das Schlitzwandgerät kann insbesondere
ein Schlitzwandgreifer sein. Grundsätzlich ist aber auch der Einsatz einer Schlitzwandfräse
möglich. Ein Gitter kann auch bestehen bleiben, da die aushärtbare Masse durch das
Gitter einströmen kann.
[0009] Ein besonders guter Schutz wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass der Aufnahmeraum
mit fließfähigem oder schüttfähigem Füllmaterial gefüllt ist. Vorzugsweise ist vorgesehen,
dass das Füllmaterial ein Gel, Granulat, Sand oder Kies oder eine Mischung hiervon
ist. Das Füllmaterial sorgt für eine sichere Umhüllung des Dichtungsbandes. Zudem
wird durch das Füllmaterial ein Gegendruck in dem Aufnahmeraum bewirkt, so dass das
Schalungselement auch bei einem sehr dünn ausgebildeten Deckelement problemlos in
größeren Tiefen, etwa bei Schlitztiefen von 10 m und mehr, eingesetzt werden kann.
Beim Entfernen oder Aufreißen des Deckelementes kann das fließfähige oder schüttfähige
Füllmaterial in den angrenzenden zweiten Schlitz strömen, so dass in gewünschter Weise
das Dichtungsband von der aushärtbaren Masse umströmt werden kann. Das ausströmende
Füllmaterial kann beim Erstellen des Schlitzes mit dem Bodenmaterial entfernt werden
oder es kann eine Komponente der aushärtbaren Masse sein. Das Füllmaterial kann dann
so auf die aushärtbare Masse abgestimmt sein, dass dieses die Festigkeit der aushärtbaren
Masse unterstützt oder zumindest nicht nachhaltig herabsetzt.
[0010] Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass an einem
Seitenrand der ersten Schalungsfläche und der zweiten Schalungsfläche jeweils ein
sich von der Schalungsseite nach hinten weisender Seitenwandabschnitt angeordnet ist.
Das Schalungselement mit den beiden Schalungsflächen weist eine Breite auf, welche
der Breite des erstellten Schlitzes entspricht. Um ein Eindringen der aushärtbaren
Betonmasse von der Rückseite auf die nach außen weisende Schalungsfläche zu verhindern,
sind an den beiden äußeren Seitenrändern der ersten Schalungsfläche und der zweiten
Schalungsfläche nach hinten weisende Seitenwandabschnitte angeordnet. Diese verhindern
oder erschweren entscheidend ein Umströmen der groben Betonmasse und damit eine Verunreinigung
der Schalungsfläche. Somit kann die Schalungsfläche als eine Führungsfläche zum Führen
des Schlitzwandgerätes dienen, wenn der angrenzende zweite Schlitz erstellt wird.
[0011] Grundsätzlich kann das Schalungselement als Abschalelement ausgebildet sein, welches
vor dem Abbinden des zweiten Schlitzwandsegmentes wieder aus dem Schlitz entfernt
wird.
[0012] Nach einer Ausführungsvariante der Erfindung ist es bevorzugt, dass der Grundkörper
eine von der Schalungsseite abgewandte Befestigungsseite aufweist, an welcher der
Grundkörper über Verbindungselemente an einem Bewehrungselement befestigt ist. Das
Bewehrungselement ist Teil des Schalungselementes und bildet damit eine Einheit. Die
Verbindungselemente können insbesondere Metallstreben, Drähte oder ein Überbrückungsgitter
sein, mit welchem der Grundkörper aus einem Blech an dem Bewehrungselement aus Metall
befestigt, insbesondere angeschweißt ist. Die Verbindungselemente können dabei gleichzeitig
zur Versteifung des Blechgrundkörpers dienen, dessen Blechstärke zwischen 1 mm bis
5 mm liegt. Das Schalungselement kann so in einem Arbeitsgang mit einem Stahlträger,
einem Bewehrungskorb oder einem anders ausgebildeten Bewehrungselement in den Schlitz
eingebaut werden. Es verbleibt im Schlitz als ein sogenanntes verlorenes Schalungselement.
[0013] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das Schalungselement
mit einer Länge ausgebildet ist, welche größer als eine Länge des Bewehrungselementes
ist und der Tiefe der Schlitzwand entspricht. Insbesondere kann das Schalungselement
gegenüber dem Bewehrungselement, welcher zur Armierung des Schlitzwandsegmentes dient,
nach unten vorstehen. Das Schalungselement kann somit zum Aufsetzen auf den Grund
des Schlitzes dienen, ohne dass das Bewehrungselement selbst mit dem Boden des Schlitzes
in Kontakt kommt. Das Bewehrungselement kann so lagegenau innerhalb des aushärtenden
Schlitzwandsegmentes angeordnet werden.
[0014] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, dass das Schalungselement
aus mehreren Teilstücken aufgebaut ist, welche mit einem definierten Abstand zueinander
entlang dem Bewehrungselement befestigt sind. Das Schalungselement kann grundsätzlich
an nur einer oder beiden Stirnseiten des Bewehrungselementes angeordnet sein. Das
Schalungselement kann als eine durchgehend ausgebildete Bohle oder in Teilstücke unterteilt
sein. Die Teilstücke können auf Stoß anliegen oder sich überlappen. Beim Transport
des Schalungselementes mit dem Bewehrungselement und den daran befestigten Teilstücken
und insbesondere bei einem Aufrichten des Schalungselementes aus einer horizontalen
Transportlage in eine vertikale Einbaulage mittels eines Kranes wird so verhindert,
dass es beim Aufstellen zu bleibenden Verbiegungen an dem Schalungselement kommt.
Vielmehr dienen die Teilungsfugen als Gelenkstellen. Die einzelnen Teilstücke des
Schalungselementes, welche eine Länge von jeweils einem Meter bis zu mehreren Metern
aufweisen können, werden sich bei dieser Anordnung bei einem Aufrichten kaum verbiegen.
[0015] Die Erfindung betrifft weiterhin eine Schlitzwand im Boden aus zumindest zwei vertikalen
Schlitzwandsegmenten, wobei zwischen den Schlitzwandsegmenten ein erfindungsgemäßes
Schalungselement angeordnet ist. Die Schlitzwand ist insbesondere aus einer Vielzahl
solcher vertikaler Schlitzwandsegmente aufgebaut, welche nebeneinander angrenzen.
Im jeweiligen Fugenbereich ist das erfindungsgemäße Schalungselement angeordnet, wobei
dieses insbesondere nicht gezogen wird, sondern in der Schlitzwand verbleibt und somit
fest einbetoniert wird.
[0016] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Schalungselement
nach der Erfindung eingesetzt wird, wobei ein Aufnahmeraum um ein Dichtungsband an
einer Schalungsseite umschlossen ist. Hierdurch kann das Dichtungsband, wie oben beschrieben,
bis zum Einbau geschützt werden und so für eine hohe Dichtheit der Schlitzwand sorgen.
[0017] Eine bevorzugte Verfahrensvariante besteht darin, dass nach dem Einsetzen des Schalungselementes
mit nach außen weisender Schalungsseite ein angrenzender zweiter Schlitz zum Bilden
eines angrenzenden zweiten Schlitzwandsegmentes erstellt wird, wobei ein Deckelement
an dem Schalungselement zum Öffnen des Aufnahmeraumes und Freilegen des Dichtungsbandes
aufgerissen oder beseitigt wird. Bei einem dünnen Deckelement, wie einer Folie, einem
Geotextil oder einem Gitter, kann ein Aufreißen durch den normalen Betrieb eines Schlitzwandgerätes
bewirkt werden, wenn dieses den angrenzenden Schlitz aushebt. Grundsätzlich ist es
aber auch möglich, dass an dem Schlitzwandgerät ein spezieller Dorn oder Vorsprung
vorgesehen ist, welcher an das Deckelement heranreicht und dieses gezielt auf- oder
abreißt.
[0018] Dabei ist es nach einer weiteren Verfahrensvariante vorteilhaft, dass die aushärtbare
Masse aus dem angrenzenden zweiten Schlitz in den geöffneten Aufnahmeraum um das Dichtungsband
fließt, wobei das Dichtungsband eine Fuge zwischen den beiden angrenzenden Schlitzwandsegmenten
abdichtet.
[0019] Erfindungsgemäß kann der Schutz des Dichtungsbandes noch dadurch verbessert werden,
dass beim Öffnen des Aufnahmeraumes Füllmaterial aus dem Aufnahmeraum in den angrenzenden
Schlitz strömt. Das Füllmaterial, insbesondere Sand, Granulat, Kies oder Gel, umhüllt
das Dichtungsband und stabilisiert zudem den Aufnahmeraum. Nach dem Aufreißen des
Deckelementes kann das Füllmaterial mit dem Boden entfernt werden oder sich mit der
einströmenden aushärtbaren Masse vermischen. Bei der Verwendung eines Gitters weist
das Füllmaterial eine Korngröße auf, welche größer als die Gitteröffnungen ist.
[0020] Grundsätzlich kann das Schalungselement separat in den Schlitz eingesetzt werden.
Besonders wirtschaftlich ist es, dass das Schalungselement in den ersten Schlitz zusammen
mit einem Bewehrungselement eingesetzt wird, an welchem das Schalungselement befestigt
ist. Es ist somit nur ein Arbeitsgang für das Einsetzen des Bewehrungskorbes und des
Schalungselementes notwendig. Es entfällt auch ein aufwändiges Abschalen und Herausnehmen
des Schalungselementes aus dem Schlitz.
[0021] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter
erläutert, welche schematisch in der Zeichnung dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Teilquerschnittsansicht durch ein erfindungsgemäßes Schalungselement
im Boden; und
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht eines Bewehrungskorbes mit Schalungselement.
[0022] Gemäß Fig. 1 ist ein Schalungselement 10 mit einem Grundkörper 12 aus einem Stahlblech
gezeigt. Im Querschnitt weist das Schalungselement 10 eine etwa W-förmige Gestalt
auf. An einer Schalungsseite 14 sind eine ebene erste Schalungsfläche 21 und eine
ebene zweite Schalungsfläche 22 angeordnet, zwischen denen eine im Wesentlichen U-förmige
Aufnahmesicke 20 ausgebildet ist, welche gegenüber der Schalungsseite 14 nach hinten
rückspringt. Am Fuß der Aufnahmesicke 20 in deren Mittenbereich es ein elastisches
Dichtungsband 18, auch Fugenband genannt, gehaltert. Das Dichtungsband 18 erstreckt
sich durch den Grundkörper 12 hindurch, so dass es einerseits mit einem inneren Dichtungsabschnitt
17 in einen Aufnahmeraum 24 der Aufnahmesicke 20 und andererseits mit einem äußeren
Dichtungsabschnitt 19 zu einer von der Schalungsseite 14 abgewandten Befestigungsseite
16 ragt. Das Dichtungsband 18 kann auch mehrteilig sein, insbesondere kann der innere
Dichtungsabschnitt 17 vom äußeren Dichtungsabschnitt getrennt sein.
[0023] Der Aufnahmeraum 24 ist an der zur Schalungsseite 14 gerichteten Öffnung mit einem
gitterartigen Deckelement 30 abgeschlossen. Das als Gitter ausgebildete Deckelement
30 ist bündig zu der ersten Schalungsfläche 21 und der zweiten Schalungsfläche 22
angeordnet und liegt mit diesen in einer Ebene. In dem so abgeschlossenen Aufnahmeraum
24 ist Filterkies als Füllmaterial 36 eingebracht. Das Füllmaterial 36 umschließt
und schützt das Dichtungsband 18 in dem Aufnahmeraum 24. Der Aufnahmeraum 24 ist an
den Stirnseiten durch zusätzliche, hier nicht dargestellte Seitendeckelemente abgeschlossen.
[0024] Der zur Befestigungsseite 16 aus dem Grundkörper 12 vorstehende äußere Dichtungsabschnitt
19 des Dichtungsbandes 18 ist durch eine im Querschnitt U-förmige Bügelanordnung 32
umfasst. Hierdurch wird das elastische Dichtungsband 18 zur Befestigungsseite 16 hin
geschützt. Weiterhin verbindet diese offene Bügelanordnung 32 die beiden Hälften des
im Wesentlichen symmetrisch aufgebauten Grundkörpers 12.
[0025] An den jeweiligen freien Seitenrändern der beiden Schalungsflächen 21, 22 ist jeweils
ein Seitenwandabschnitt 28 angeordnet, welcher zum Anliegen an eine Wandung eines
ersten Schlitzes 3 ausgebildet sind.
[0026] Gemäß der Erfindung wird in einem Boden 5 zunächst ein erster Schlitz 3 erstellt.
Bei den üblichen Verfahren zur Schlitzwandherstellung nach dem Einphasen- oder Zweiphasenprinzip
wird der Schlitz 3 mit einer nur angedeuteten aushärtbaren Masse 7 aufgefüllt. Diese
aushärtbare Masse 7, welche insbesondere ein Betonmaterial ist, härtet zu einem ersten
Schlitzwandsegment 1 aus. Vor dem Aushärten zum ersten Schlitzwandsegment 1, wird
in den ersten Schlitz 3, insbesondere wenn dieser noch mit nicht aushärtender Stützflüssigkeit
gemäß dem Zweiphasen-Verfahren gefüllt ist, das erfindungsgemäße Schalungselement
10 eingesetzt.
[0027] Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Schalungselement 10 an einem Bewehrungskorb
als Bewehrungselement 40 aus einem Stahlgitter über metallische Verbindungselemente
44 angeschweißt. Auf diese Weise kann das Schalungselement 10 zusammen mit dem Bewehrungselement
40 als eine Einheit in die Stützflüssigkeit oder in die noch weiche aushärtbare Masse
7 eingehoben werden. Dabei liegt die Schalungsseite 14 am Boden 5 an einer ersten
Stirnseite des Schlitzes 3 an, an welcher ein angrenzendes zweites Schlitzwandsegment
2 erstellt wird.
[0028] Das Schalungselement 10 weist eine Breite auf, welche der Breite des Schlitzes 3
entspricht, wobei sich die Seitenwandabschnitte 28 von der Schalungsseite 14 weg entlang
den Längswänden des Schlitzes 3 erstrecken. Hierdurch verhindern die Seitenwandabschnitte
28 ein Eindringen der aushärtbaren Masse 7 an die Schalungsseite 14 des Schalungselementes
10. Die noch fließfähige, aushärtbare Masse 7 im ersten Schlitz 3 kann den Bewehrungskorb
, die Verbindungselemente 44, die offene Bügelanordnung 32 und damit auch den Dichtungsabschnitt
19 des Dichtungsbandes 18 an der Befestigungsseite 16 umfließen. Aufgrund des angeordneten
Deckelementes 30 und des Füllmateriales 36 wird verhindert, dass die aushärtbare Masse
7 aus dem ersten Schlitz 3 in den Aufnahmeraum 24 strömt.
[0029] Anschließend kann zum Erstellen eines angrenzenden zweiten Schlitzwandsegmentes 2
ein zweiter Schlitz 4 im Boden 5 insbesondere mittels eines Schlitzwandgreifers erstellt
werden. Der Schlitzwandgreifer kann dabei insbesondere entlang der Schalungsseite
14 des Schalungselementes 10 entlang geführt sein. Das Ausheben des zweiten Schlitzes
4 erfolgt bei einem Zweiphasenverfahren unter Füllung des ausgehobenen Schlitzes 4
mit einer Stützflüssigkeit. Die fließfähige aushärtbare Masse 7 ersetzt später die
Stützsuspension.
[0030] Während oder nach dem Abteufen des zweiten Schlitzes 4 kann durch das Schlitzwandgerät
das gitterartige Deckelement 30 aufgerissen werden. Hierdurch kann das Füllmaterial
36 aus dem Aufnahmeraum 24 in den zweiten Schlitz 4 strömen. Aushärtbare Masse 7 aus
dem zweiten Schlitz 4 kann in den zahnförmigen Aufnahmeraum 24 gelangen. Hierdurch
wird eine formschlüssige Verzahnung des ersten Schlitzwandsegmentes 1 mit dem zweiten
Schlitzwandsegment 2 erreicht, wobei die aushärtbare Masse 7 den inneren Dichtungsabschnitt
17 des Dichtungsbandes 18 umfließt. Auf diese Weise wird durch das Dichtungsband 18
die Betonierfuge zwischen dem ersten Schlitzwandsegment 1 und dem zweiten Schlitzwandsegment
2 abgedichtet.
[0031] In entsprechender Weise kann eine Schlitzwand nunmehr durch Erstellung weiterer Schlitzwandsegmente
unter Verwendung des erfindungsgemäßen Schalungselementes 10 ausgebildet werden.
[0032] Nach der Seitenansicht von Fig. 2 erstreckt sich das Schalungselement 10 über die
Länge des Bewehrungselementes 40 hinaus. Das Schalungselement 10 kann zu beiden Stirnseiten
des Bewehrungselementes 40 angeordnet sein. Bei einer einseitigen Anordnung gemäß
Fig. 2 kann auf der gegenüberliegenden Seite des Bewehrungselementes 40 ein zusätzliches
Fußelement angeordnet sein, so dass das Bewehrungselement 40 am Grund eines Schlitzes
horizontal auf das Schalungselement 10 und das Fußelement aufgesetzt werden kann.
[0033] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist das Schalungselement 10 durch vier Teilstücke
11 gebildet, welche aneinander anliegend angeordnet sind. Die Teilstücke 11 sind jeweils
über Verbindungselemente 44 mit dem Bewehrungselement 40 verbunden.
[0034] Bei einem Aufrichten des Bewehrungselementes 40 mit dem Schalungselement 10 aus einer
horizontalen Transportposition in eine vertikale Einbauposition, wobei die Aufrichtrichtung
entsprechend Pfeil P oder aus der Zeichnungsebene heraus verläuft, besteht die Gefahr
eines Verbiegens eines durchgehenden Schalungselementes 10. Durch die Unterteilung
des Schalungselementes 10 in Teilstücke 11 werden so an den Teilungsfugen definierte
Gelenkstellen geschaffen, so dass die Teilstücke 11 nicht oder allenfalls kaum verbogen
werden. Die Teilstücke 11 können in einem geraden Stoß, einem gestuften Stoß oder
um einige Zentimeter überlappend aneinander grenzen. An den Teilungsfugen kann jeweils
ein Dichtmittel angeordnet sein. Das nicht dargestellte Dichtungsband 18 kann sich
vorzugsweise ohne Unterbrechung über alle Teilstücke 11 des Schalungselementes 10
erstrecken.
1. Schalungselement für eine Schlitzwand zur Anordnung zwischen einem ersten erstellten
Schlitzwandsegment (1) und einem angrenzenden, zu erstellenden zweiten Schlitzwandsegment
(2), mit einem bohlenförmigen Grundkörper (12), welcher eine Schalungsseite (14) mit
einer ersten Schalungsfläche (21) und einer zweiten Schalungsfläche (22) aufweist,
zwischen denen eine gegenüber den beiden Schalungsflächen rückspringende Aufnahmesicke
(20) angeordnet ist, in welcher ein Dichtungsband (18) angeordnet ist, welches sich
entlang dem Grundkörper (12) erstreckt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Aufnahmesicke (20) von einem Deckelement (30) abgedeckt ist, wobei ein Aufnahmeraum
(24) umschlossen ist, in welchem das Dichtungsband (18) angeordnet ist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Deckelement (30) eine Folie, ein Textil oder ein Gitter ist.
3. Schalungselement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmeraum (24) mit fließfähigem oder schüttfähigem Füllmaterial (36) gefüllt
ist.
4. Schalungselement nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial (36) ein Gel, Granulat, Sand oder Kies oder eine Mischung hiervon
ist.
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Seitenrand der ersten Schalungsfläche (21) und der zweiten Schalungsfläche
(22) jeweils ein sich von der Schalungsseite (14) nach hinten weisender Seitenwandabschnitt
(28) angeordnet ist.
6. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (12) eine von der Schalungsseite (14) abgewandte Befestigungsseite
(16) aufweist, an welcher der Grundkörper (12) über Verbindungselemente (44) an einem
Bewehrungselement befestigt ist.
7. Schalungselement nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) mit einer Länge ausgebildet ist, welche größer als eine
Länge des Bewehrungselement (40) ist und der Tiefe der Schlitzwand entspricht.
8. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) aus mehreren Teilstücken (11) aufgebaut ist, welche mit
einem definierten Abstand zueinander entlang dem Bewehrungselement (40) befestigt
sind.
9. Schlitzwand im Boden aus zumindest zwei vertikalen Schlitzwandsegmenten (1, 2),
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Schlitzwandsegmenten (1, 2) ein Schalungselement (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 8 angeordnet ist.
10. Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden aus mehreren vertikalen, nebeneinander
angeordneten Schlitzwandsegmenten (1, 2), wobei zunächst ein erster Schlitz (3) im
Boden (5) erstellt wird, welcher mit einer aushärtbaren Masse (7) zum Bilden eines
ersten Schlitzwandsegmentes (1) verfüllt wird, wobei nach dem Erstellen des ersten
Schlitzes (3) und vor einem Aushärten der Masse (7) zum ersten Schlitzwandsegment
(1) an zumindest einer Stirnseite des ersten Schlitzes (3) ein Schalungselement (10)
angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schalungselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 9 eingesetzt wird, wobei
ein Aufnahmeraum (24) um ein Dichtungsband (18) an einer Schalungsseite (14) umschlossen
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass nach dem Einsetzen des Schalungselementes (10) mit nach außen weisender Schalungsseite
(14) ein angrenzender zweiter Schlitz (4) zum Bilden eines angrenzenden zweiten Schlitzwandsegmentes
(2) erstellt wird, wobei ein Deckelement (30) an dem Schalungselement (10) zum Öffnen
des Aufnahmeraumes (24) und Freilegen des Dichtungsbandes (18) aufgerissen oder beseitigt
wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aushärtbare Masse (7) aus dem angrenzenden zweiten Schlitz (4) in den geöffneten
Aufnahmeraum (24) um das Dichtungsband (18) fließt, wobei das Dichtungsband (24) eine
Fuge zwischen den beiden angrenzenden Schlitzwandsegmenten (1, 2) abdichtet.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Öffnen des Aufnahmeraumes (24) Füllmaterial (36) aus dem Aufnahmeraum (24) in
den angrenzenden Schlitz (4) strömt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) in den ersten Schlitz (3) zusammen mit einem Bewehrungselement(40)
eingesetzt wird, an welchem das Schalungselement (10) befestigt ist.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) in der Schlitzwand verbleibt.
Geänderte Patentansprüche gemäss Regel 137(2) EPÜ.
1. Schalungselement für eine Schlitzwand zur Anordnung zwischen einem ersten erstellten
Schlitzwandsegment (1) und einem angrenzenden, zu erstellenden zweiten Schlitzwandsegment
(2), mit
- einem bohlenförmigen Grundkörper (12), welcher eine Schalungsseite (14) mit einer
ersten Schalungsfläche (21) und einer zweiten Schalungsfläche (22) aufweist, zwischen
denen eine gegenüber den beiden Schalungsflächen rückspringende Aufnahmesicke (20)
angeordnet ist, in welcher ein Dichtungsband (18) angeordnet ist, welches sich entlang
dem Grundkörper (12) erstreckt, und
- einem Deckelement (30), durch welches die Aufnahmesicke (20) an dem Grundkörper
(12) abgedeckt ist, wobei ein Aufnahmeraum (24) umschlossen ist, in welchem das Dichtungsband
(18) geschützt angeordnet ist und welcher zum Freilegen des Dichtungsbandes (18) geöffnet
werden kann, dadurch gekennzeichnet,
- dass das Deckelement (30) als eine Folie, ein Textil oder ein Gitter ausgebildet ist,
welches zum Öffnen des Aufnahmeraumes (24) an dem Grundkörper (12) und zum Freilegen
des Dichtungsbandes (18) aufreißbar ist.
2. Schalungselement nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Aufnahmeraum (24) mit fließfähigem oder schüttfähigem Füllmaterial (36) gefüllt
ist.
3. Schalungselement nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Füllmaterial (36) ein Gel, Granulat, Sand oder Kies oder eine Mischung hiervon
ist.
4. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einem Seitenrand der ersten Schalungsfläche (21) und der zweiten Schalungsfläche
(22) jeweils ein sich von der Schalungsseite (14) nach hinten weisender Seitenwandabschnitt
(28) angeordnet ist.
5. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Grundkörper (12) eine von der Schalungsseite (14) abgewandte Befestigungsseite
(16) aufweist, an welcher der Grundkörper (12) über Verbindungselemente (44) an einem
Bewehrungselement befestigt ist.
6. Schalungselement nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) mit einer Länge ausgebildet ist, welche größer als eine
Länge des Bewehrungselements (40) ist und der Tiefe der Schlitzwand entspricht.
7. Schalungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) aus mehreren Teilstücken (11) aufgebaut ist, welche mit
einem definierten Abstand zueinander entlang dem Bewehrungselement (40) befestigt
sind.
8. Schlitzwand im Boden aus zumindest zwei vertikalen Schlitzwandsegmenten (1, 2),
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Schlitzwandsegmenten (1, 2) ein Schalungselement (10) nach einem der
Ansprüche 1 bis 7 angeordnet ist.
9. Verfahren zum Herstellen einer Schlitzwand im Boden aus mehreren vertikalen, nebeneinander
angeordneten Schlitzwandsegmenten (1, 2), wobei zunächst ein erster Schlitz (3) im
Boden (5) erstellt wird, welcher mit einer aushärtbaren Masse (7) zum Bilden eines
ersten Schlitzwandsegmentes (1) verfüllt wird, wobei nach dem Erstellen des ersten
Schlitzes (3) und vor einem Aushärten der Masse (7) zum ersten Schlitzwandsegment
(1) an zumindest einer Stirnseite des ersten Schlitzes (3) ein Schalungselement (10)
angeordnet wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Schalungselement (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 eingesetzt wird, wobei
ein Aufnahmeraum (24) um ein Dichtungsband (18) an einer Schalungsseite (14) mit einem
Deckelement (30) umschlossen ist, und dass die Folie, das Textil oder das Gitter als
Deckelement (30) zum Öffnen des Aufnahmeraumes (24) und zum Freilegen des Dichtungsbandes
(18) aufgerissen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die aushärtbare Masse (7) aus dem angrenzenden zweiten Schlitz (4) in den geöffneten
Aufnahmeraum (24) um das Dichtungsband (18) fließt, wobei das Dichtungsband (24) eine
Fuge zwischen den beiden angrenzenden Schlitzwandsegmenten (1, 2) abdichtet.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Öffnen des Aufnahmeraumes (24) Füllmaterial (36) aus dem Aufnahmeraum (24) in
den angrenzenden Schlitz (4) strömt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) in den ersten Schlitz (3) zusammen mit einem Bewehrungselement(40)
eingesetzt wird, an welchem das Schalungselement (10) befestigt ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schalungselement (10) in der Schlitzwand verbleibt.