[0001] Die Erfindung betrifft einen Saugbagger zur pneumatischen Aufnahme von Sauggut aus
einer Umgebung des Saugbaggers, wie dieser gattungsgemäß aus der
EP 1 571 341 A1 bekannt ist.
[0002] In der
EP 1 571 341 A1 ist ein Sauggebläse zur Verwendung in einem Saugbagger mit mindestens zwei seriell
angeordneten Ventilatoren offenbart, mittels dem ein schnell fließender Luftstrom
erzeugbar ist. Der Luftstrom wird durch einen Zuluftkanal auf einer Ansaugseite der
Ventilatoren angesaugt und durch einen Abluftkanal auf einer Ausblasseite der Ventilatoren
ausgeblasen. Es können weitere Blöcke bestehend aus jeweils zwei seriell angeordneten
Ventilatoren vorhanden sein, die auch einzeln ansteuerbar sein können. Die Ventilatoren
werden mittels einer Zapfwelle über den Motor des Saugbaggers mechanisch angetrieben.
[0003] Nachteilig an der Lösung nach der
EP 1 571 341 A1 ist, dass bei einer lediglich vorübergehend erforderlichen höheren Saugleistung des
Saugbaggers ein ganzer zusätzlicher Block mit zwei Ventilatoren vorhanden sein muss.
Eine solche Lösung erfordert entsprechend mehr Raum zur Unterbringung des zusätzlichen
und nur gelegentlich verwendeten Blocks und benötigt außerdem einen beträchtlichen
Betrag zusätzlicher Energie, um die zwei oder mehr zusätzlichen Ventilatoren anzutreiben.
Außerdem ist für einen mechanischen Antrieb eines zusätzlichen Blocks auch eine zusätzliche
Verbindung mit der Zapfwelle erforderlich, wodurch ein zusätzlicher Fertigungs- und
Wartungsaufwand entsteht. Eine Nachrüstung eines bereits vorhandenen Saugbaggers mit
einem oder mehreren Blocks ist daher schon aufgrund des ebenfalls nachzurüstenden
mechanischen Antriebs sehr aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine fertigungs- und kosteneffizientere
Möglichkeit zur variablen Beeinflussung der Saugleistung eines Saugbaggers vorzuschlagen.
[0005] Die Aufgabe wird durch einen Saugbagger zur pneumatischen Aufnahme von Sauggut aus
einer Umgebung des Saugbaggers mittels eines schnell fließenden Luftstromes, mit mindestens
zwei seriell angeordneten Ventilatoren zur Erzeugung des Luftstroms und mit einem
Zuluftkanal auf einer Ansaugseite der Ventilatoren und einem Abluftkanal auf einer
Ausblasseite der Ventilatoren, gelöst. Ein erfindungsgemäßer Saugbagger ist dadurch
gekennzeichnet, dass eine erste mechanisch angetriebene Ventilatoreinheit mit mindestens
einem Ventilator und eine zweite hydraulisch angetriebene Ventilatoreinheit mit mindestens
einem Ventilator vorhanden sind.
[0006] Vorteilhaft umfasst die erste Ventilatoreinheit zwei Ventilatoren, um eine effiziente
Ausnutzung der mechanischen Antriebskraft des Fahrzeugs zu nutzen.
[0007] Durch einen hydraulischen Antrieb des Ventilators der zweiten Ventilatoreinheit entfällt
das Erfordernis einer Verbindung zu einer Zapfwelle. Dadurch erlaubt diese Ausführung
eine verbesserte Nachrüstbarkeit bereits vorhandener Saugbagger mit einer zweiten
Ventilatoreinheit.
[0008] Die zwei Ventilatoren der ersten Ventilatoreinheit sind vorzugsweise seriell angeordnet.
Unter einer seriellen Anordnung wird verstanden, dass die Ventilatoren oder die Ventilatoreinheiten
strömungstechnisch aufeinander folgen, der Luftstrom also von einer dieser Komponenten
des Saugbaggers zur nächsten fließt. Vorzugsweise sind auch die erste Ventilatoreinheit
und die zweite Ventilatoreinheit seriell angeordnet, wobei diese durch einen Verbindungskanal
strömungstechnisch miteinander verbunden sind.
[0009] Die Ventilatoren sind vorzugsweise Radialgebläse, können in weiteren Ausführungen
des erfindungsgemäßen Saugbaggers aber auch Axialgebläse oder andere Bauformen von
Gebläsen sein.
[0010] Es ist eine günstige Ausführung des erfindungsgemäßen Saugbaggers, wenn jeder der
Ventilatoren der ersten und der zweiten Ventilatoreinheit unabhängig voneinander ansteuerbar
sind, so dass jede der Ventilatoreinheiten unabhängig voneinander einen Förderzustand
oder einen Ruhezustand als Betriebszustände aufweist. Dadurch kann ein hohes Maß an
Flexibilität hinsichtlich eines zu einem bestimmten Zeitpunkt erzeugten Luftstroms
und damit der Saugleistung des Saugbaggers erreicht werden. Es können auch die Ventilatoren
einer Ventilatoreinheit gemeinsam ansteuerbar sein.
[0011] In dem Förderzustand ist mindestens einer der Ventilatoren einer jeweiligen Ventilatoreinheit
angetrieben, während in dem Ruhezustand keiner der Ventilatoren der jeweiligen Ventilatoreinheit
angetrieben ist. Mindestens einer der Ventilatoren der ersten und zweiten Ventilatoreinheiten
kann im Ruhezustand passiv im Luftstrom angeordnet sein. Der im Ruhezustand befindliche
Ventilator kann durch den Luftstrom im Leerlauf drehbar sein.
[0012] Es ist in einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Saugbaggers eine mögliche
Ausgestaltung, dass mindestens ein Überbrückungskanal mit mindestens einer Luftstromweiche
zur strömungstechnischen Überbrückung eines Ventilators oder mehrerer Ventilatoren
vorhanden ist. Der Überbrückungskanal ist vorzugsweise in Richtung des Luftstroms
vor der ersten bzw. zweiten Ventilatoreinheit als abgezweigter, separater Kanal ausgeführt,
der nach der ersten bzw. zweiten Ventilatoreinheit in den Verbindungskanal bzw. in
den Abluftkanal mündet. Die Luftweiche ist an mindestens einem der Mündungsbereiche
des Überbrückungskanals so angeordnet, dass, je nach Anstellung der Luftweiche, eine
strömungstechnische Verbindung zwischen dem Überbrückungskanal und dem jeweils anderen
Kanal im Mündungsbereich des Überbrückungskanals, also dem Zuluft-, dem Verbindungs-
oder dem Abluftkanal, vorliegt. Die Luftweiche ist vorzugsweise ansteuerbar, wobei
eine Ansteuerung beispielsweise manuell, elektromechanisch, mechanisch, pneumatisch,
hydraulisch, oder durch eine Kombination daraus, realisiert ist.
[0013] Bei einer entsprechenden Schaltstellung der Luftweiche ist der gesamte Luftstrom
in den Überbrückungskanal geleitet, wodurch die betreffende Ventilatoreinheit zwar
immer noch zu der anderen Ventilatoreinheit seriell angeordnet, jedoch funktionell
überbrückt ist.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Saugbagger weist vorzugsweise auch die für Saugbagger üblichen
und bekannten Komponenten, wie z. B. einen Saugschlauch mit einer Saugmündung und
einem Mundstück oder Saugkrone, einen Abscheider zur Abscheidung des Sauggutes aus
dem Luftstrom, einen Sammelbehälter zur Aufnahme des abgeschiedenen Sauggutes und
eine Filteranlage zur Reinigung des Luftstromes auf. Der Saugbagger ist vorzugsweise
mobil, beispielsweise auf einem Fahrzeug montiert.
[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und Abbildungen näher
erläutert. Es zeigen die Abbildungen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführung eines erfindungsgemäßen Saugbaggers in einer seitlichen Gesamtansicht
mit einer ersten und einer zweiten Ventilatoreinheit und
- Fig. 2
- einen Ausschnitt der ersten Ausführung des erfindungsgemäßen Saugbaggers mit einer
ersten und einer zweiten Ventilatoreinheit.
[0016] In einem in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Saugbagger 1 ist eine einen ersten
Ventilator 2.1 und einen zweiten Ventilator 2.2 umfassende erste Ventilatoreinheit
2 sowie eine zweite Ventilatoreinheit 3 vorhanden.
[0017] Der erste Ventilator 2.1 und der zweite Ventilator 2.2 (vereinfachend eingehaust
gezeigt) sind strömungstechnisch seriell zueinander angeordnet. Die zweite Ventilatoreinheit
3 ist seriell zur ersten Ventilatoreinheit 2 angeordnet.
[0018] In Fig. 2 ist zu sehen, dass die erste Ventilatoreinheit 2 mit der zweiten Ventilatoreinheit
3 über einen Verbindungskanal 7 strömungstechnisch verbunden ist. An einer Ansaugseite
der zweiten Ventilatoreinheit 3 befindet sich ein Zuluftkanal 4 und an der Abblasseite
der ersten Ventilatoreinheit 2 ein Abluftkanal 5. Die erste Ventilatoreinheit 2 weist
einen mechanischen Antrieb 8 auf, der mit einer Zapfwelle (nicht gezeigt) des Saugbaggers
1 (siehe Fig. 1) verbunden ist. An der zweiten Ventilatoreinheit 3 ist ein hydraulischer
Antrieb 9 zum Antrieb der zweiten Ventilatoreinheit 3 vorhanden. Dieser ist an eine
Hydraulikpumpe (nicht gezeigt) angeschlossen. Mittels einer Steuerung 10 (stark vereinfacht
gezeigt), ist über die Hydraulikpumpe der hydraulische Antrieb 9, und damit ein dritter
Ventilator 3.1 (ebenfalls vereinfachend eingehaust gezeigt) der zweiten Ventilatoreinheit
3, ansteuerbar.
[0019] Die ersten und zweiten Ventilatoren 2.1, 2.2 sind über den mechanischen Antrieb 8
angetrieben. Der dritte Ventilator 3.1 ist durch den hydraulischen Antrieb 9 angetrieben.
Die erste und die zweite Ventilatoreinheit 2, 3 befinden sich daher im Förderzustand.
Ein durch die erste und die zweite Ventilatoreinheit 2, 3 erzeugter Luftstrom 6 (durch
Pfeile symbolisiert) gelangt über den Zuluftkanal 4 in die zweite Ventilatoreinheit
3 und über den Verbindungskanal 7 zu dem ersten Ventilator 2.1 und weiter zu dem zweiten
Ventilator 2.2 der ersten Ventilatoreinheit 2. Von dort wird der Luftstrom 6 durch
einen Abluftkanal 5 an eine Umgebung des Saugbaggers 1 ausgeblasen.
[0020] In einer weiteren Ausführung des erfindungsgemäßen Saugbaggers 1 kann die Reihenfolge
von erster und zweiter Ventilatoreinheit 2, 3 auch vertauscht sein. Es kann zudem
jede beliebig sinnvolle Anzahl von Ventilatoren in der jeweils ersten oder zweiten
Ventilatoreinheit 2, 3 angeordnet sein.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 |
Saugbagger |
2 |
erste Ventilatoreinheit |
2.1 |
erster Ventilator (der ersten Ventilatoreinheit 2) |
2.2 |
zweiter Ventilator (der ersten Ventilatoreinheit 2) |
3 |
zweite Ventilatoreinheit |
3.1 |
dritter Ventilator (der zweiten Ventilatoreinheit 3) |
4 |
Zuluftkanal |
5 |
Abluftkanal |
6 |
Luftstrom |
7 |
Verbindungskanal |
8 |
mechanischer Antrieb |
9 |
hydraulischer Antrieb |
10 |
Steuerung |
1. Saugbagger zur pneumatischen Aufnahme von Sauggut aus einer Umgebung des Saugbaggers
mittels eines schnell fließenden Luftstromes, mit mindestens zwei seriell angeordneten
Ventilatoren zur Erzeugung des Luftstroms und mit einem Zuluftkanal auf einer Ansaugseite
der Ventilatoren und einem Abluftkanal auf einer Ausblasseite der Ventilatoren,
dadurch gekennzeichnet, dass
- eine erste mechanisch angetriebene Ventilatoreinheit (2) mit mindestens einem Ventilator
(2.1) und
- eine zweite hydraulisch angetriebene Ventilatoreinheit (3) mit mindestens einem
Ventilator (3.1)
vorhanden sind.
2. Saugbagger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Ventilatoreinheit (2) und die zweite Ventilatoreinheit (3) seriell angeordnet
sind.
3. Saugbagger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilatoren (2.1, 2.2, 3.1) der ersten und der zweiten Ventilatoreinheit (2,
3) unabhängig voneinander ansteuerbar sind, so dass jede der Ventilatoreinheiten (2,
3) unabhängig voneinander einen Förderzustand oder einen Ruhezustand als Betriebszustände
aufweisen.
4. Saugbagger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Überbrückungskanal mit einer Luftstromweiche zur strömungstechnischen
Überbrückung mindestens einer der Ventilatoren (2.1, 2.2, 3.1) vorhanden ist.
5. Saugbagger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einer der Ventilatoren (2.1, 2.2, 3.1) in seinem Ruhezustand passiv in
einem Luftstrom (6) angeordnet ist.