[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine transportable Schallabsorberwand gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Beim Einsatz von Mikrophonen für Tonaufnahmen außerhalb von Tonstudios ist es häufig
erforderlich, die auf die Mikrofonkapsel einfallenden Störgeräusche oder Umgebungs-
bzw. Außengeräusche möglichst gut zu absorbieren. Beispiele solcher Außeneinsätze
von Mikrophonen sind Tonaufnahmen auf Ausstellungen, in Hotel- oder Sporthallen oder
bei Freiluftveranstaltungen. Für diesen Zweck eignen sich Schallabsorberwände aus
Weichschaumstoffplatten, welche mit Durchgangslöchern zum Aufstecken auf Ständerstangen
versehen sind. Das Problem besteht bei bekannten Schallabsorberwänden jedoch darin,
dass die Schaumstoffplatten und die Ständerstangen getrennt voneinander transportiert
werden müssen und die Ständerstangen für den Transport relativ sperrig sind. Zudem
bieten Ständerstangen nur eine unzureichende Standfestigkeit und können bei Unachtsamkeit
leicht umgestoßen werden.
[0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht demgegenüber darin, eine transportable Schallabsorberwand
zu schaffen, welche aus Einzelpaneelen besteht, die sich mühelos zu einer standsicheren
Schallabsorberfläche aufbauen und leicht transportieren lassen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruch
1 gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Schallabsorberwand nach der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Die Erfindung sieht Absorberpaneele vor, welche jeweils eine stabilen, umlaufenden
Rahmen aufweisen, an welchem eine schallabsorbierende Platte bündig befestigt ist.
An ihren horizontalen Rahmenteilen lassen sich die Absorberpaneele aufeinander befestigen,
vorzugsweise durch Steck-oder Schraubverbindungen, und zu einer selbsttragenden Absorberwand
aufbauen. Die Höhe der Absorberwand hängt von der Anzahl der aufeinander gestapelten
Absorberpaneele ab. Stützstangen oder ein Stützgerüst für die Absorberpaneele sind
überflüssig. Für den Transport der Absorberpaneele ist ein Transportkoffer vorgesehen,
an dessen Boden mehrere Absorberpaneele parallel zueinander stehend gelagert sind.
Wichtig ist, dass das unterste Absorberpaneel stabil an dem Kofferboden verankert
bleibt, so dass eine hohe Standsicherheit der aufgebauten Absorberwand gewährleistet
ist. Der Transportkoffer ist vorzugsweise so konstruiert, dass sich sein Deckel und
seine Seitenwände leicht entfernen lassen und dadurch der Kofferboden und die darin
stehenden Absorberpaneele freigelegt werden.
[0007] Die Erfindung wird mit ihren weiteren Einzelheiten und Vorteilen an Hand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- einen perspektivische Ansicht eines Transportkoffers für einzelne Absorberpaneele,
aus denen eine selbststragende Absorberwand nach der Erfindung zusammengesetzt werden
kann,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht von vier einzelnen Absorberpaneelen, welche parallel
zueinander stehend an dem Boden des Transportkoffers nach Fig. 1 gelagert sind und
jeweils einem stabilen, umlaufenden Rahmen aufweisen, an welchem eine schallabsorbierende
Platte bündig befestigt ist;
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht der Absorberpaneele nach Fig. 2, von deren ein Absorberpaneel
mit seinem unteren horizontalen Rahmenabschnitt auf dem oberen horizontalen Rahmenabschnitt
eines am Boden des Transportkoffers befestigten Absorberpaneels befestigt ist;
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht der zu einer Absorberwand aufgebauten vier Absorberpaneele
nach Fig. 2, und
- Fig. 5
- einen Vertikalschnitt durch die gegenseitige Verbindung der horizontalen Rahmenabschnitte
der Absorberpaneele sowie der Verbindung der horizontalen Rahmenabschnitte am Bodenleisten
des Transportkoffers nach Fig. 1.
[0008] In Fig. 1 ist ein Transportkoffer 10 mit endseitigen Transportrollen 11 und stirnseitigen
Handgriffen 12 dargestellt, dessen Deckel 13 und Seitenteile 14, 15 abnehmbar sind.
Vorzugsweise lassen sich der Deckel 13 und die Seitenteile 14, 15 als zusammenhängende
Haube vom Boden 16 (Fig. 2) des Transportkoffers 10 abheben. In dem Transportkoffer
10 befinden sich, wie Fig. 2 zeigt, vier einzelne Absorberpaneele 20, 21, 22 und 23
mit vorzugsweise gleichen Abmessungen, welche parallel zueinander stehend an dem stabilen
Boden 16 (Figuren 2 bis 4) des Transportkoffers 10 lösbar befestigt und gelagert sind.
Hierzu weist der Boden 16 des Transportkoffers 10 im dargestellten Beispielsfall zwei
parallele Leisten 17 auf, welche sich in der Nähe der Seitenkanten des Bodens 16 erstrecken.
Jedes der Absorberpaneele 20, 21, 22 und 23 besteht aus einem stabilen, umlaufenden
Tragrahmen 30, an welchem eine schallabsorbierende Platte 40 bündig befestigt, beispielsweise
angeklebt ist. Jede Weichschaumstoffplatte 40 weist die gleiche Höhe wie der zugehörige
Tragrahmen 30 auf und umgreift mit ihren seitlichen Flanken 41 die vertikalen Abschnitte
30a jedes Tragrahmens 30, derart, dass die vertikalen Abschnitte 30a jedes Tragrahmens
30 von der zugehörigen schallabsorbierenden Platte 40 nach vorne und zur Seite hin
abgedeckt sind. An ihrer Vorderseite ist die Oberfläche jeder schallabsorbierende
Platte 40 profiliert, beispielsweise mit einem vertikal verlaufenden Sägezahnprofil
42, um die Schallabsorptionseigenschaften der Platte 40 zu verbessern. Als Material
für die Platte 40 kommt vorzugsweise ein Weichschaumstoff in Betracht, beispielsweise
aus offenporigem Polyurethanschaum. Der Weichschaumstoff ist vorzugsweise flammhemmend
und weist beispielsweise eine Rohdichte im Bereich zwischen 6 und 35 kg/qm aufweist.
Als schallabsorbierender Kunststoff für die Platte 40 kann ferner ein Melaminharzschaum
vorgesehen werden, welcher am Markt unter der als Marke geschützten Bezeichnung "Basotect"
der Firma BASF erhältlich ist. Melaminharz ist ein sehr leichtes und deshalb gut schalldämmendes
Netzkunststoffprodukt, welches Luftschall gut absorbiert. Anstelle von Polyurethan-
oder Melaminharzschaum können indessen auch andere leichte, porige Schaumkunststoffe
oder faserige Materialien verwendet werden, welche Luftschall absorbieren. Eine weitere
Möglichkeit für die Schallabsorption besteht in der Beschichtung der Platte 40 mit
einem schalldurchlässigen Material, beispielsweise einer Farbschicht oder einem Stoffbezug.
[0009] Die Absorberpaneele 20, 21, 22 und 23 lassen sich übereinander stapeln, wie in den
Figuren 3 und 4 gezeigt ist. Zur gegenseitigen Befestigung der übereinander gestapelten
Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 dienen beispielsweise Bolzen 50 (Figur 5), die in fluchtende
Bohrungen 31 in den unteren und oberen horizontalen Abschnitten 30b der Tragrahmen
30 eingeführt werden und eine formschlüssige Verbindung von übereinander liegenden
horizontalen Abschnitten 30b bilden. Als Bolzen 50 können neben Steckstiften auch
Schraubbolzen vorgesehen werden, wenn die Bohrungen 171 und 31 als Durchgangsbohrungen
ausgebildet werden. Ferner kommen für die gegenseitige Befestigung der übereinander
gestapelten Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 Klammern oder Rastvorrichtungen oder dergleichen
in Betracht.
[0010] Zur Befestigung der Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 am Boden 16 des Transportkoffers
10 sind die Leisten 17 beispielsweise längs ihrer Mittelachse mit einer Reihe von
Bohrungen 171 (Fig. 5) zur Aufnahme von Befestigungsbolzen 50 versehen. Bei dem unteren
horizontalen Abschnitt 30b des Tragrahmens 22 des Absorberpaneels 22 fluchten beispielsweise
dessen Bohrungen 31 mit Bohrungen 171 der Leisten 17, so dass die in die Bohrungen
31, 171 formschlüssig eingesetzten Befestigungsbolzen 50 den unteren horizontalen
Abschnitt 30b des Tragrahmens 22 und damit das Absorberpaneel 22 am Boden 16 des Transportkoffers
10 fixieren und haltern.
[0011] Bei der Darstellung in Fig. 3 ist das vierte Absorberpaneel 23 auf dem dritten Absorberpaneel
22 befestigt, während das zweite und das erste Absorberpaneel 21 und 20 noch den Standplatz
auf dem Boden 16 des Transportkoffers 10 behalten hat. Bei der Darstellung nach Fig.
4 sind alle vier Absorberpaneele 20, 21, 22 und 23 übereinander gestapelt und gegenseitig
an ihren horizontalen Rahmenabschnitten 30b mittels der Bolzen 50 befestigt. Bei diesem
Endausbau des Stapels aus Absorberpaneelen ist das zweite Absorberpaneel 21 auf dem
gestapelten ersten Absorberpaneel 20 mittels Metallbolzen 50 befestigt.
[0012] Wesentlich ist, dass die aus den gestapelten Absorberpaneelen 20, 21, 22 und 23 gebildete
Absorberwand 60 selbsttragend ist und ohne Stützstangen oder ein Stützgerüst auskommt.
[0013] Der Stapel aus den Absorberpaneelen 20, 22, 23 und 20 bildet mit der Vorderseite
der bündig aneinander stoßenden Platten 40 eine glatte Absorberfläche, wobei die Profile
42 der Platten 40 miteinander in vertikaler Richtung fluchten. Die Wahl eines mittleren
Absorberpaneels, hier 22, als unterstes Element der gestapelten Absorberwand 60 bewirkt,
dass zwischen dem Fuß dieses mittleren Absorberpaneels und den beiden Längskanten
des Bodens 16 des Transportkoffers 10 ausreichend große Standflächen für den Stapel
aus Absorberpaneelen vorhanden sind, welche das Kippen der Absorberwand 60 selbst
in der letzten Ausbaustufe verhindern.
[0014] Durch die Unterbringung aller Absorberpaneele 20, 22, 23 und 20 in dem Transportkoffer
10 lassen sich die Bestandteile der erfindungsgemäßen Absorberwand 60 problemlos in
dem Laderaum eines Personenkraftfahrzeuges transportieren. Ebenso mühelos lassen sich
dann die Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 vom Boden 16 des Transportkoffers 10 abheben
und ohne fremde Hilfe und in kürzester Zeit übereinander zu der Absorberwand 60 aufbauen.
Durch die Ausbildung der Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 aus leichten Platten 40 und
einem umlaufenden Tragrahmen 30 aus beispielsweise Holz oder Aluminium-Profilen ist
das Gesamtgewicht der Absorberpaneele 20, 21, 22 und 23 sehr gering, was den Transport
und den Aufbau der Absorberwand 60 außerordentlich erleichtert. Die geschlossene Absorberfläche
der übereinander gestapelten Absorberpaneele 20, 21, 22, 23 ermöglicht eine wesentliche
Verringerung der Nachhallzeit in Räumen, in denen ein fest installiertes Schallabsorbersystem
nicht vorhanden oder nicht einsetzbar ist
1. Transportable Schallabsorberwand, bestehend aus einzelnen Absorberpaneelen, dadurch gekennzeichnet, dass jedes der Absorberpaneele (20, 21, 22, 23) einen stabilen, umlaufenden Tragrahmen
(30) aufweist, an welchem eine schallabsorbierende Platte (40) bündig befestigt ist,
und dass die horizontalen Rahmenabschnitte (30b) der Tragrahmen (30) von aufeinander
gestapelten Absorberpaneelen (20, 21, 22, 23) mechanisch zu einem selbsttragenden
Stapel verbindbar sind.
2. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stapel aus Absorberpaneelen (20, 22, 23 und 20) mit der Vorderseite der bündig
aneinander stoßenden schallabsorbierenden Platten (40) eine glatte Absorberfläche
bildet.
3. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jeder horizontale Rahmenabschnitt (30b) der Tragrahmen (30) Bohrungen (31) zur Aufnahme
von Bolzen (50) aufweist, dass die Bohrungen (31) von übereinander gestapelten Absorberpaneelen
in senkrechter Richtung miteinander fluchten, und dass ein Stapel aus Absorberpaneelen
(20, 22, 23 und 20) durch die in die Bohrungen (31) eingesetzten Bolzen (50) fixiert
und selbsttragend gehaltert sind.
4. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jede schallabsorbierende Platte (40) an ihren seitlichen Flanken (41) die vertikalen
Abschnitte (30a) jedes Tragrahmens (30) derart umgreift, dass die vertikalen Abschnitte
(30a) jedes Tragrahmens (30) von der zugehörigen schallabsorbierenden Platte (40)
nach vorne und zur Seite hin abgedeckt sind.
5. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche jeder schallabsorbierenden Platte (40) an ihrer Vorderseite profiliert
ist.
6. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Profile (42) der Platten (40) von übereinander gestapelten Absorberpaneelen (20,
21, 22, 23) in vertikaler Richtung fluchten.
7. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die schallabsorbierende Platte (40) ein Weichschaumstoff vorgesehen ist.
8. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Weichschaumstoff ein offenporiger Polyurethanschaum vorgesehen ist.
9. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanschaum flammhemmend ausgebildet ist.
10. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Polyurethanschaum eine Rohdichte im Bereich zwischen 6 und 35 kg/qm aufweist.
11. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass für die schallabsorbierende Platte (40) ein sehr leichter und deshalb gut schalldämmender
Kunststoff vorgesehen ist.
12. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass als Kunststoff ein Melaminharzschaum vorgesehen ist.
13. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorberpaneel (1) mit einem schalldämmenden Vlies oder Gewebe oder mit Farbe
beschichtet ist.
14. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Absorberpaneel (1) eine schalldurchlässige Beschichtung aufweist.
15. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass als schalldurchlässige Beschichtung eine Farbschicht vorgesehen ist.
16. Transportable Schallabsorberwand nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Transportkoffer (10) mehrere Absorberpaneele (20, 21, 22, 23) gleicher Abmessung
parallel zueinander stehend an dem Boden (16) des Transportkoffers (10) lösbar befestigt
sind.
17. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (16) des Transportkoffers (10) parallele Leisten (17) zum Befestigen der
Absorberpaneele (20, 21, 22, 23) aufweist.
18. Transportable Schallabsorberwand nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Leisten (17) mit Bohrungen (171) zum Einsetzen von Bolzen (50) versehen sind,
welche mit den Bohrungen (31) des horizontalen Rahmenabschnitts (30b) der Absorberpaneele
(20, 21, 22, 23) in formschlüssigem Eingriff stehen.