[0001] Die Erfindung betrifft einen Mast für eine Freileitungseinrichtung, insbesondere
für eine Hochspannungsfreileitung. Die Erfindung betrifft fernerhin ein Verfahren
zur Erstellung bzw. zur Montage eines Mastes für eine Freileitungseinrichtung, insbesondere
für eine Hochspannungsfreileitung. - Freileitungseinrichtungen bzw. Hochspannungsfreileitungen
weisen in der Regel eine Mehrzahl von Masten und zwischen den Masten verlaufenden
und an den Masten fixierten Leiterseilen bzw. Phasenseilen auf.
[0002] Aus der Praxis sind Masten der vorstehend beschriebenen Art in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt. So ist es üblich für eine Hochspannungsfreileitung Stahlgittermasten mit
einer Gitterkonstruktion einzusetzen. Viele dieser Masten sind aber in nachteilhafter
Weise relativ breit ausgeführt und weisen somit einen voluminösen Aufbau auf. Derart
breite und voluminöse Masten verunstalten das Landschaftsbild. Weiterhin sind in diesem
Zusammenhang auch Betonmasten bekannt. Diese haben den Nachteil, dass der Transport
der schwergewichtigen Masten zum Aufstellort schwierig und aufwendig ist.
[0003] Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, einen Mast der eingangs genannten
Art mit geringer Breite bzw. mit schlanker Bauweise anzugeben, der einfach zum Aufstellort
transportiert werden kann und dort einfach und wenig aufwendig montierbar bzw. aufstellbar
ist. Der Erfindung liegt fernerhin das technische Problem zugrunde ein Verfahren zur
Erstellung bzw. zur Montage eines solchen Mastes anzugeben.
[0004] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung einen Mast für eine Freileitungseinrichtung,
insbesondere für eine Hochspannungsfreileitung, wobei der Mast rohrförmig ausgebildet
ist, wobei der Mast ein Außenrohr und zumindest ein innerhalb des Außenrohres mit
Abstand a zum Außenrohr angeordnetes Innenrohr aufweist,
wobei das Außenrohr aus einer Mehrzahl von aufeinandergesetzten und aneinander fixierten
Außenrohrabschnitten zusammengesetzt ist und/oder wobei das Innenrohr eine Mehrzahl
von aufeinandergesetzten und aneinander fixierten Innenrohrabschnitten aufweist
und wobei der Zwischenraum zwischen Außenrohr und Innenrohr mit Beton, vorzugsweise
mit hochfestem Beton ausgegossen ist.
[0005] Rohrförmig meint im Rahmen der Erfindung insbesondere, dass der erfindungsgemäße
Mast innen hohl ausgebildet ist bzw. über einen inneren Hohlraum verfügt. - Der Erfindung
liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit dem erfindungsgemäßen Grundprinzip "Rohr in
Rohr" beachtliche Vorteile erreicht werden. Mit der erfindungsgemäßen Merkmalskombination
ist es möglich die Masten im Vergleich zu den aus dem Stand der Technik bekannten
Masten wesentlich schlanker auszuführen und zwar bei gleicher Tragfähigkeit. Der Durchmesser
der Masten kann also deutlich geringer ausgeführt werden als bei den bislang bekannten
Masten. Weiterhin können die erfindungsgemäßen Masten auf einfache und wenig aufwendige
Weise aus den einzelnen Mastkomponenten vor Ort bzw. am Aufstellort zusammengesetzt
bzw. montiert werden.
[0006] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Außenrohrabschnitte und/oder die Innenrohrabschnitte
aus Stahl bzw. im Wesentlichen aus Stahl bestehen. Dann besteht das gesamte Außenrohr
und/oder das gesamte Innenrohr aus Stahl bzw. im Wesentlichen aus Stahl. Die Zugstabilität
eines erfindungsgemäßen Mastes wird insbesondere durch den Stahl des Außenrohres bzw.
des Innenrohres sichergestellt. Dagegen stellt vor allem der zwischen Außenrohr und
Innenrohr angeordnete Beton die Druckstabilität des Mastens sicher.
[0007] Es liegt im Übrigen im Rahmen der Erfindung, dass die Höhe des Mastes 20 bis 50 m,
vorzugsweise 25 bis 35 m und bevorzugt 27 bis 33 m beträgt. Empfohlenermaßen beträgt
die Länge bzw. die Höhe der Außenrohrabschnitte und/oder die Länge bzw. Höhe der Innenrohrabschnitte
5 bis 13 m, vorzugsweise 6 bis 12 m, bevorzugt 7 bis 11 m und sehr bevorzugt 8 bis
10 m. Höhe des Mastes meint hier insbesondere die Höhe des Außenrohres bzw. die Höhe
des Innenrohres. Die Höhe des Mastes beträgt besonders bevorzugt 30 m bzw. etwa 30
m.
[0008] Es empfiehlt sich, dass der Innendurchmesser D
a des Außenrohres 80 cm bis 3,00 m, vorzugsweise 90 cm bis 2,80 m und bevorzugt 1 m
bis 2,50 m beträgt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Außenrohrabschnitte
des Außenrohres entsprechende Innendurchmesserwerte aufweisen. Zweckmäßigerweise ist
die Außenwand des Außenrohres glatt bzw. im Wesentlichen glatt ausgeführt. Gemäß empfohlener
Ausführungsform der Erfindung ist das Außenrohr über seine Länge zylinderförmig bzw.
im Wesentlichen zylinderförmig ausgebildet. Dann sind auch die Außenrohrabschnitte
entsprechend zylinderförmig ausgeführt. Das Außenrohr kann aber auch eine konische
Form aufweisen und insbesondere Abschnittsweise konisch ausgebildet sein. Es empfiehlt
sich, dass das Außenrohr einen kreisförmigen Querschnitt bzw. einen im Wesentlichen
kreisförmigen Querschnitt aufweist. Der Querschnitt des Außenrohres kann aber auch
oval bzw. ellipsenförmig ausgestaltet sein. Grundsätzlich liegen auch eckige bzw.
mehreckige Querschnitte im Rahmen der Erfindung. Querschnitt meint hier insbesondere
den horizontalen bzw. im Wesentlichen horizontalen Querschnitt im aufgestellten Zustand
des Mastes.
[0009] Empfohlenermaßen beträgt der Außendurchmesser D
i des Innenrohres 50 cm bis 2,70 m, vorzugsweise 60 cm bis 2,50 m und bevorzugt 70
cm bis 2,20 m. Dann weisen auch die Innenrohrabschnitte entsprechende Außendurchmesserwerte
auf. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass die Geometrie und/oder der Querschnitt
des Innenrohres bzw. der Innenrohrabschnitte an das Außenrohr bzw. an die Außenrohrabschnitte
angepasst ist/sind. Wenn also beispielsweise das Außenrohr bzw. die Außenrohrabschnitte
zylinderförmig mit kreisförmigem Querschnitt ausgebildet sind, ist auch das Innenrohr
bzw. sind auch die Innenrohrabschnitte zylinderförmig mit kreisförmigem Querschnitt
ausgeführt. Es liegt weiterhin im Rahmen der Erfindung, dass das Außenrohr bzw. die
Wand des Außenrohres parallel zum Innenrohr bzw. zur Wand des Innenrohres angeordnet
ist bzw. im Wesentlichen parallel angeordnet ist.
[0010] Eine empfohlene Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der
Abstand a zwischen Außenrohr und Innenrohr 6 bis 25 cm, vorzugsweise 7 bis 20 cm und
bevorzugt 8 bis 12 cm beträgt. Besonders bevorzugt hat dieser Abstand a einen Wert
von 10 cm bzw. von etwa 10 cm. Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass der Abstand
a zwischen Außenrohr und Innenrohr über den Umfang des Mastes gleich bzw. im Wesentlichen
gleich ist. Zweckmäßigerweise ist das Innenrohr konzentrisch in dem Außenrohr angeordnet.
Es empfiehlt sich, dass der Abstand a zwischen Außenrohr und Innenrohr über die Länge
bzw. Höhe des Mastes konstant bzw. im Wesentlichen konstant ist. Dabei bezieht sich
diese Maßgabe insbesondere auf die Bereiche des Mastes in denen im Zwischenraum zwischen
Außenrohr und Innenrohr keine Verbindungselemente, Fixierungselemente, Flansche oder
dergleichen angeordnet sind. - Empfohlenermaßen entspricht die Dicke der Betonschicht
zwischen Außenrohr und Innenrohr dem Abstand a zwischen Außenrohr und Innenrohr bzw.
im Wesentlichen dem Abstand a zwischen Außenrohr und Innenrohr. Dann gelten die vorstehend
für den Abstand a angegebenen Parameterbereiche auch für die Dicke der Betonschicht.
Die Wanddicke des Außenrohres beträgt vorzugsweise 6 mm bis 4 cm, bevorzugt 8 mm bis
3 cm. Die Wanddicke des Innenrohres beträgt empfohlenermaßen 6 bis 12 mm, bevorzugt
8 bis 10 mm.
[0011] Nach einer Ausführungsform der Erfindung sind die Außenrohrabschnitte und/oder die
Innenrohrabschnitte jeweils über Flanschverbindungen miteinander verbunden bzw. aneinander
fixiert. Die entsprechenden Flansche sind dann zweckmäßigerweise im Zwischenraum zwischen
Außenrohr und Innenrohr angeordnet.
[0012] Eine sehr bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
ein Außenrohrabschnitt ein innenrohrseitiges oberes Verbindungselement und ein innenrohrseitiges
unteres Verbindungselement aufweist, dass das obere Verbindungselement eines unteren
Außenrohrabschnittes mit dem unteren Verbindungselement des unmittelbar darüber bzw.
über dem unteren Außenrohrabschnitt angeordneten oberen Außenrohrabschnittes über
eine Formschlussverbindung mittels Formschlusselementen und Komplementärformschlusselementen
- insbesondere torsionshemmend - verbunden ist. Innenrohrseitig meint dabei die dem
Innenrohr zugewandte Innenseite des Außenrohres. Torsionshemmend meint dabei, dass
die Formschlussverbindung mit der Maßgabe ausgestaltet ist, dass Torsionen bzw. Verdrehungen
des Mastes insbesondere aufgrund von äußeren Einflüssen gehemmt bzw. vermieden werden.
Der Begriff Formschlussverbindung schließt dabei ein gewisses Spiel zwischen Formschlusselementen
und Komplementärformschlusselementen nicht aus.
[0013] Es empfiehlt sich weiterhin, dass ein Innenrohrabschnitt ein außenrohrseitiges oberes
Verbindungselement und ein außenrohrseitiges unteres Verbindungselement aufweist und
dass das obere Verbindungselement eines unteren Innenrohrabschnittes mit dem unteren
Verbindungselement des unmittelbar darüber bzw. über dem unteren Innenrohrabschnitt
angeordneten oberen Innenrohrabschnittes über eine Formschlussverbindung mittels Formschlusselementen
und Komplementärformschlusselementen verbunden ist. Außenrohrseitig meint hier die
dem Außenrohr zugewandte Außenseite des Innenrohres bzw. des Innenrohrabschnittes.
[0014] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
das obere Verbindungselement eines Außenrohrabschnittes und/oder das obere Verbindungselement
eines Innenrohrabschnittes aus dem oberen Stirnende des Außenrohrabschnittes bzw.
des Innenrohrabschnittes herausragt. Vorzugsweise ist das untere Verbindungselement
eines Außenrohrabschnittes und/oder das untere Verbindungselement eines Innenrohrabschnittes
gegenüber dem unteren Stirnende des Außenrohrabschnittes bzw. des Innenrohrabschnittes
versetzt bzw. nach oben zurückgesetzt. Zweckmäßigerweise erstreckt sich ein oberes
Verbindungselement sowohl nach oben in das Innere des darüber angeordneten Außenrohrabschnittes
bzw. Innenrohrabschnittes hinein und auch nach unten in das Innere des zugeordneten
Außenrohrabschnittes bzw. Innenrohrabschnittes hinein. Die Erstreckung des oberen
Verbindungselementes nach oben und nach unten beträgt dabei bevorzugt jeweils ≥ 1,5
x D. Der Wert D steht dabei für die sogenannte Schlüsselweite bzw. für den Außendurchmesser
des Außenrohres. Somit beträgt die Gesamtlänge eines oberen Verbindungselementes für
das Außenrohr bzw. für das Innenrohr vorzugsweise ≥ 3 x D. - Empfohlenermaßen ist
ein oberes Verbindungselement eines Außenrohrabschnittes an der Innenseite bzw. an
der innenrohrseitigen Wand des Außenrohrabschnittes angeschweißt und/oder ist ein
unteres Verbindungselement eines Außenrohrabschnittes an der Innenseite bzw. an der
innenrohrseitigen Wand des Außenrohrabschnittes angeschweißt. Es liegt dabei im Rahmen
der Erfindung, dass die Schweißnaht bzw. dass die Schweißnähte mit der Maßgabe dimensioniert
sind, dass sie torsionshemmend wirken. Es empfiehlt sich weiterhin, dass ein oberes
Verbindungselement eines Innenrohrabschnittes an der Außenseite bzw. an der außenrohrseitigen
Wand des Innenrohrabschnittes angeschweißt ist und/oder dass ein unteres Verbindungselement
eines Innenrohrabschnittes an der Außenseite bzw. an der außenrohrseitigen Wand des
Innenrohrabschnittes angeschweißt ist.
[0015] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass das
obere Verbindungselement und/oder das untere Verbindungselement eines Außenrohrabschnittes
und/oder das obere Verbindungselement und/oder das untere Verbindungselement eines
Innenrohrabschnittes über den Umfang oder über zumindest den größten Teil des Umfanges
des Außenrohrabschnittes bzw. des Innenrohrabschnittes umläuft. Zweckmäßigerweise
ist ein Verbindungselement bzw. sind die Verbindungselemente ringförmig und/oder teilringförmig
ausgebildet. Empfohlenermaßen ist ein Verbindungselement bzw. sind die Verbindungselemente
rohrförmig, insbesondere zylinderförmig bzw. im Wesentlichen zylinderförmig ausgeführt.
Vorzugsweise beträgt die Wanddicke eines Verbindungselementes 6 mm bis 4 cm, bevorzugt
8 mm bis 3 cm. Empfohlenermaßen liegen die Verbindungselemente an der innenrohrseitigen
Wand der Außenrohrabschnitte bzw. an der außenrohrseitigen Wand der Innenrohrabschnitte
auf bzw. flächig auf.
[0016] Es liegt im Rahmen der Erfindung, dass im aufgestellten bzw. montierten Zustand des
Mastes und zwar insbesondere nach Verwirklichung des Formschlusses zwischen den Verbindungselementen
von zwei Außenrohrabschnitten bzw. von zwei Innenrohrabschnitten die Stirnenden dieser
Außenrohrabschnitte bzw. die Stirnenden dieser Innenrohrabschnitte unmittelbar gegenüberliegen.
Ein Verschweißen dieser Stirnenden ist dabei nicht erforderlich.
[0017] Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Formschlussverbindung zwischen den Verbindungselementen von zwei Außenrohrabschnitten
und/oder zwischen den Verbindungselementen von zwei Innenrohrabschnitten durch Zähne
und Zahnlücken als Formschlusselemente und Komplementärformschlusselemente realisiert
ist. Es empfiehlt sich dabei, dass jedes Verbindungselement eine Mehrzahl von Zähnen
und/oder Zahnlücken aufweist. Zweckmäßigerweise sind die Zähne und/oder Zahnlücken
an dem oberen Stirnende eines oberen Verbindungselementes eines Außenrohrabschnittes
bzw. Innenrohrabschnittes und/oder am unteren Stirnende eines unteren Verbindungselementes
eines Außenrohrabschnittes bzw. Innenrohrabschnittes angeordnet.
[0018] Nach einer sehr bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zwischen den Formschlusselementen
und den Komplementärformschlusselementen Zwischenräume vorgesehen, die von dem Beton
zwischen Außenrohr und Innenrohr ausgefüllt bzw. im Wesentlichen ausgefüllt sind.
Die Formschlusselemente und die zugeordneten Komplementärformschlusselemente greifen
somit zweckmäßigerweise mit Spiel ineinander ein und die Zwischenräume werden mit
Beton verfüllt. Dadurch ergibt sich eine besonders effektive Verbindung der Verbindungselemente
und dadurch wird vor allem eine besonders wirksame Torsionshemmung verwirklicht. Aufgrund
des Spiels zwischen Formschlusselementen und Komplementärformschlusselementen ist
auch eine einfache und präzise Ausrichtung der Komponenten möglich.
[0019] Die vorstehend erläuterten Ausführungsformen mit den Verbindungselementen sowie vorzugsweise
mit Formschlusselementen bzw. Komplementärformschlusselementen zeichnen sich durch
den Vorteil aus, dass zur Verbindung vor Ort keine Schweißarbeiten und/oder keine
Schraubarbeiten erforderlich sind.
[0020] Zur Lösung des technischen Problems lehrt die Erfindung weiterhin ein Verfahren zur
Erstellung bzw. zur Montage eines Mastes für eine Freileitungseinrichtung, insbesondere
für eine Hochspannungsfreileitung, wobei der Mast ein Außenrohr und ein innerhalb
des Außenrohres mit Abstand a zum Außenrohr angeordnetes Innenrohr aufweist, wobei
zur Erstellung des Außenrohres eine Mehrzahl von Außenrohrabschnitten übereinandergesetzt
und miteinander verbunden wird, wobei zur Erstellung des Innenrohres eine Mehrzahl
von Innenrohrabschnitten übereinandergesetzt und miteinander verbunden wird und wobei
der Zwischenraum zwischen Außenrohr und Innenrohr mit Beton ausgegossen wird. - Nach
besonders bevorzugter Ausführungsform der Erfindung wird nach der Montage eines Außenrohrabschnittes
und eines zugeordneten Innenrohrabschnittes der jeweilige Hohlraum zwischen Außenrohrabschnitt
und Innenrohrabschnitt mit Beton ausgegossen bzw. verfüllt. Zweckmäßigerweise wird
dieser Beton mit Hilfe von Betonrüttlern verdichtet, so dass für die folgenden Montagearbeiten
das Innenrohr entsprechend stabilisiert wird.
[0021] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen
im Vergleich zu den bekannten Masten wesentlich schlankere Masten bzw. Masten mit
deutlich geringerem Durchmesser bei nichtsdestoweniger gleicher Tragfähigkeit realisiert
werden können. Die Außenrohrabschnitte und die Innenrohrabschnitte können im Vergleich
zu den bekannten Transportmaßnahmen im Zuge der Erstellung von Masten deutlich einfacher
und wenig aufwendiger zum Montageort bzw. Aufstellort des Mastes transportiert werden.
Der für die Ausfüllung des Zwischenraumes zwischen Außenrohr und Innenrohr erforderliche
Beton kann im noch nicht erhärteten Zustand auch über gewisse Strecken durch Leitungen
zum Montageort bzw. Aufstellort des Mastes gepumpt werden. Die Erstellung bzw. Montage
eines erfindungsgemäßen Mastes zeichnet sich durch Einfachheit und geringen Aufwand
aus. Die einzelnen Mastkomponenten können problemlos vor Ort bzw. am Aufstellort kombiniert
werden. Hervorzuheben ist weiterhin, dass aufgrund der erfindungsgemäßen Maßnahmen
im Vergleich zu vielen bekannten Montagemaßnahmen Schweißarbeiten am Montageort bzw.
Aufstellort deutlich reduziert bzw. vermieden werden können. Die Erfindung zeichnet
sich im Übrigen durch verhältnismäßig geringen Kostenaufwand aus.
[0022] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Mastes,
- Figur 2
- einen Schnitt A-A durch den Gegenstand nach Figur 1,
- Figur 3
- einen Teil eines Außenrohres des erfindungsgemäßen Mastes im Schnitt,
- Figur 4
- einen Teil eines Innenrohres des erfindungsgemäßen Mastes im Schnitt und
- Figur 5
- einen Teil des erfindungsgemäßen Mastes mit Außenrohr und Innenrohr im Schnitt.
[0023] Die Figuren betreffen einen Mast 1 für eine nicht näher dargestellte Freileitungseinrichtung,
insbesondere für eine Hochspannungsfreileitung. Erfindungsgemäß ist der Mast 1 rohrförmig
ausgebildet und weist ein Außenrohr 2 sowie ein innerhalb des Außenrohres 2 mit Abstand
a zum Außenrohr 2 angeordnetes Innenrohr 3 auf. Vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel
ist das Innenrohr 3 konzentrisch in dem Außenrohr 2 angeordnet und der Abstand a ist
über dem Umfang des Mastes 1 konstant bzw. gleichbleibend. Erfindungsgemäß ist das
Außenrohr 2 aus einer Mehrzahl von aufeinandergesetzten und aneinander fixierten Außenrohrabschnitten
4 zusammengesetzt. Fernerhin ist auch das Innenrohr 3 aus einer Mehrzahl von aufeinandergesetzten
und aneinander fixierten Innenrohrabschnitten 5 zusammengesetzt. Die Außenrohrabschnitte
4 und die Innenrohrabschnitte 5 bestehen vorzugsweise aus Stahl. Im Ausführungsbeispiel
nach den Figuren ist sowohl das Außenrohr 2 als auch das Innenrohr 3 zylinderförmig
ausgestaltet und beide weisen einen kreisförmigen Querschnitt auf. Entsprechendes
gilt für die Außenrohrabschnitte 4 und die Innenrohrabschnitte 5. Grundsätzlich könnte
der Mast aber auch einen mehreckigen Querschnitt aufweisen.
[0024] Erfindungsgemäß wird der Zwischenraum 6 zwischen Außenrohr 2 und Innenrohr 3 bzw.
zwischen den Außenrohrabschnitten 4 und den Innenrohrabschnitten 5 mit Beton, vorzugsweise
mit hochfestem Beton ausgegossen. Der Abstand a zwischen Außenrohr 2 und Innenrohr
3 mag im Ausführungsbeispiel 10 cm betragen. Dann liegt es im Rahmen der Erfindung,
dass auch die Dicke der Betonschicht 7 im Zwischenraum 6 10 cm bzw. in etwa 10 cm
beträgt. Der Beton bzw. die Betonschicht 7 füllt zweckmäßigerweise möglichst alle
Lücken im Zwischenraum 6 zwischen Außenrohr 2 und Innenrohr 3 aus. Dadurch lässt sich
eine besonders effektive Stabilisierung des Mastes erreichen.
[0025] Die Figuren 3 bis 5 zeigen eine bevorzugte Ausführungsform zur Verbindung zweier
Außenrohrabschnitte 4 und zur Verbindung zweier Innenrohrabschnitte 5. In Figur 3
ist die bevorzugte Verbindung zweier Außenrohrabschnitte 4 eines erfindungsgemäßen
Mastes 1 dargestellt. Hier ist ein unterer Außenrohrabschnitt 4 mit einem innenrohrseitigen
oberen Verbindungselement 8 gezeigt (das Innenrohr 3 ist in der Figur 3 nicht dargestellt).
Weiterhin ist ein oberer Außenrohrabschnitt 4 mit einem innenrohrseitigen unteren
Verbindungselement 9 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 sind beide Verbindungselemente
8, 9 der Außenrohrabschnitte 4 zylinderförmig ausgebildet und laufen über den Umfang
des Außenrohres 2 um. Das untere Verbindungselement 9 des oberen Außenrohrabschnittes
4 ist deutlich kürzer ausgeführt als das obere Verbindungselement 8 des unteren Außenrohrabschnittes
4. Das obere Verbindungselement 8 des unteren Außenrohrabschnittes 4 ragt mit einem
unteren Abschnitt 10 in den unteren Außenrohrabschnitt 4 hinein und mit einem oberen
Abschnitt 11 in den oberen Außenrohrabschnitt 4 hinein. Die Länge bzw. Höhe der Abschnitte
10, 11 mag im Ausführungsbeispiel jeweils das 1,5-fache der Schlüsselweite D, das
heißt das 1,5-fache des Außendurchmessers des Außenrohres 2 betragen. Die Verbindungselemente
8,9 der Außenrohrabschnitte 4 sind vorzugsweise und im Ausführungsbeispiel jeweils
mittels einer Schweißnaht 12 an der Innenwand des Außenrohres 2 bzw. an der Innenwand
der Außenrohrabschnitte 4 angeschweißt. Zweckmäßigerweise und im Ausführungsbeispiel
sind die Schweißnähte 12 mit der Maßgabe dimensioniert, dass sie torsionshemmend wirken.
Besonders bevorzugt und im Ausführungsbeispiel ist das obere Verbindungselement 8
des unteren Außenrohrabschnittes 4 mit dem unteren Verbindungselement 10 des oberen
Außenrohrabschnittes 4 über eine Formschlussverbindung mittels Formschlusselementen
und Komplementärformschlusselementen vorzugsweise torsionshemmend verbunden. Empfohlenermaßen
und im Ausführungsbeispiel ist die Formschlussverbindung zwischen den Verbindungselementen
8, 9 durch Zähne 13 und Zahnlücken 14 verwirklicht. Gemäß besonders bevorzugter Ausführungsform
und im Ausführungsbeispiel greifen die Formschlusselemente und Komplementärformschlusselemente
bzw. die Zähne 13 und die Zahnlücken 14 mit Spiel ineinander. Der Begriff Formschlussverbindung
schließt hier also ein gewisses bzw. ein geringes Spiel nicht aus. Die zwischen den
Zähnen 13 und den Zahnlücken 14 vorhandenen Zwischenräume 15 werden bevorzugt und
im Ausführungsbeispiel nach Figur 3 von dem Beton zwischen Außenrohr 2 und Innenrohr
3 ausgefüllt. Dadurch ergibt sich eine besonders effektive und stabile Verbindung
der Außenrohrabschnitte 4. Die Formschlusselemente bzw. Komplementärformschlusselemente
verhindern wirksam eine nachteilhafte Torsion des Außenrohres 2. Es ist noch darauf
hinzuweisen, dass die gegenüberliegenden Stirnenden des unteren Außenrohrabschnittes
4 und des oberen Außenrohrabschnittes 4 aufgrund der ohnehin überraschend effektiven
Verbindung nicht bzw. nicht zwingend verschweißt werden müssen. Aus diesem Grunde
kann in vorteilhafter Weise auf aufwendige Schweißarbeiten am Montageort des Mastes
1 verzichtet werden.
[0026] Figur 4 zeigt eine bevorzugte Verbindung zweier Innenrohrabschnitte 5 eines erfindungsgemäßen
Mastes 1. Ein unterer Innenrohrabschnitt 5 weist ein außenrohrseitiges oberes Verbindungselement
16 auf und ein darüber angeordneter oberer Innenrohrabschnitt 5 weist ein außenrohrseitiges
unteres Verbindungselement 17 auf. Somit ist die Anordnung der Innenrohrabschnitte
5 in Figur 4 gleichsam spiegelbildlich zu der Anordnung der Außenrohrabschnitte 4
in der Figur 3. Ansonsten erfolgt die Verbindung der beiden Innenrohrabschnitte 5
analog zur Verbindung der beiden Außenrohrabschnitte 4 in der Figur 3. Weitere Erläuterungen
erübrigen sich daher und es kann auf die Ausführungen zur Figur 3 verwiesen werden.
Es ist aber darauf hinzuweisen, dass bei den Verbindungselementen 16, 17 der Innenrohrabschnitte
5 eine Formschlussverbindung über Formschlusselemente und Komplementärformschlusselemente
nicht zwingend erforderlich ist. Auch müssen die Schweißnähte 12 zur Verbindung der
Verbindungselemente 16, 17 an den Innenrohrabschnitten 5 nicht zwingend auf Torsionshemmung
dimensioniert sein. Die Torsionsbelastungen nimmt in erster Linie das Außenrohr 2
auf.
[0027] Figur 5 zeigt eine Kombination der Figuren 3 und 4 und somit sowohl die Verbindung
zweier Außenrohrabschnitte 4 über Verbindungselemente 8, 9 als auch die Verbindung
zweier Innenrohrabschnitte 5 über Verbindungselemente 16, 17. Die Verbindungsstellen
der Innenrohrabschnitte 5 sind hier bezüglich der Höhe des Mastes 1 versetzt zu den
Verbindungsstellen der Außenrohrabschnitte 4 angeordnet. Ansonsten kann hierzu auf
die Erläuterungen zu den Figuren 3 und 4 verwiesen werden.
1. Mast für eine Freileitungseinrichtung, insbesondere für eine Hochspannungsfreileitung,
wobei der Mast (1) rohrförmig ausgebildet ist, wobei der Mast (1) ein Außenrohr (2)
und ein innerhalb der Außenrohres (2) mit Abstand a zum Außenrohr (2) angeordnetes
Innenrohr (3) aufweist,
wobei das Außenrohr (2) aus einer Mehrzahl von aufeinandergesetzten und aneinander
fixierten Außenrohrabschnitten (4) zusammengesetzt ist und/oder wobei das Innenrohr
(3) eine Mehrzahl von aufeinandergesetzten und aneinander fixierten Innenrohrabschnitten
(5) aufweist
und wobei der Zwischenraum (6) zwischen Außenrohr (2) und Innenrohr (3) mit Beton,
vorzugsweise mit hochfestem Beton ausgegossen ist.
2. Mast nach Anspruch 1, wobei die Außenrohrabschnitte (4) und/oder die Innenrohrabschnitte
(5) aus Stahl bzw. im Wesentlichen aus Stahl bestehen.
3. Mast nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Höhe des Mastes (1) 20 bis 50 m,
vorzugsweise 25 bis 35 m und bevorzugt 27 bis 33 m beträgt.
4. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Innendurchmesser Da des Außenrohres (2) 80 cm bis 3,00 m, vorzugsweise 90 cm bis 2,80 m und bevorzugt
1 m bis 2,50 m beträgt.
5. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Außendurchmesser Di des Innenrohres (3) 50 cm bis 2,70 m, vorzugsweise 60 cm bis 2,50 m und bevorzugt
70 cm bis 2,20 m beträgt.
6. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Abstand a zwischen Außenrohr (2)
und Innenrohr (3) 6 bis 25 cm, vorzugsweise 7 bis 20 cm und bevorzugt 8 bis 12 cm
beträgt.
7. Mast nach Anspruch 6, wobei der Abstand a zwischen Außenrohr (2) und Innenrohr (3)
über den Umfang des Mastes (1) gleich bzw. im Wesentlichen gleich ist.
8. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Dicke der Betonschicht (7) dem Abstand
a zwischen Außenrohr (2) und Innenrohr (3) entspricht bzw. im Wesentlichen entspricht.
9. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Außenrohrabschnitte (4) und/oder
die Innenrohrabschnitte (5) jeweils über Flanschverbindungen miteinander verbunden
bzw. aneinander fixiert sind.
10. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei ein Außenrohrabschnitt (4) zumindest
ein innenrohrseitiges oberes Verbindungselement (8) und zumindest ein innenrohrseitiges
unteres Verbindungselement (9) aufweist und wobei das obere Verbindungselement (8)
eines unteren Außenrohrabschnittes (4) mit dem unteren Verbindungselement (9) des
unmittelbar darüber angeordneten oberen Außenrohrabschnittes (4) über eine Formschlussverbindung
mittels Formschlusselementen und Komplementärformschlusselementen - insbesondere torsionshemmend
- verbunden ist.
11. Mast nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei ein Innenrohrabschnitt (5) zumindest
ein außenrohrseitiges oberes Verbindungselement (16) und zumindest ein außenrohrseitiges
unteres Verbindungselement (17) aufweist und wobei das obere Verbindungselement (16)
eines unteren Innenrohrabschnittes (5) mit dem unteren Verbindungselement (17) des
unmittelbar darüber angeordneten oberen Innenrohrabschnittes (5) vorzugsweise über
eine Formschlussverbindung mittels Formschlusselementen und Komplementärformschlusselementen
verbunden ist.
12. Mast nach einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei das obere Verbindungselement (8) eines
Außenrohrabschnittes (4) und/oder das obere Verbindungselement (16) eines Innenrohrabschnittes
(5) aus dem oberen Stirnende des Außenrohrabschnittes (4) bzw. des Innenrohrabschnittes
(5) herausragt und/oder wobei das untere Verbindungselement (9) eines Außenrohrabschnittes
(4) und/oder das untere Verbindungselement (17) eines Innenrohrabschnittes (5) gegenüber
dem unteren Stirnende des Außenrohrabschnittes (4) bzw. des Innenrohrabschnittes (5)
versetzt bzw. nach oben zurückgesetzt ist.
13. Mast nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei das obere Verbindungselement (8) und/oder
das untere Verbindungselement (9) eines Außenrohrabschnittes (4) und/oder das obere
Verbindungselement (16) und/oder das untere Verbindungselement (17) eines Innenrohrabschnittes
(5) über den Umfang oder über zumindest den größten Teil des Umfanges des Außenrohrabschnittes
(4) bzw. des Innenrohrabschnittes (5) umläuft.
14. Mast nach einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Formschlussverbindung zwischen
den Verbindungselementen (8, 9) der Außenrohrabschnitte (4) und/oder zwischen den
Verbindungselementen (16, 17) der Innenrohrabschnitte (5) durch Zähne (13) und Zahnlücken
(14) als Formschlusselemente bzw. Komplementärformschlusselemente realisiert ist.
15. Mast nach einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei zwischen den Formschlusselementen und
den Komplementärformschlusselementen Zwischenräume (15) vorgesehen sind, die von dem
Beton zwischen Außenrohr (2) und Innenrohr (3) ausgefüllt bzw. im Wesentlichen ausgefüllt
sind.
16. Verfahren zur Erstellung bzw. zur Montage eines Mastes (1) für eine Freileitungseinrichtung,
insbesondere für eine Hochspannungsfreileitung, wobei der Mast (1) ein Außenrohr (2)
und ein innerhalb des Außenrohres mit Abstand a zum Außenrohr (2) angeordnetes Innenrohr
(3) aufweist,
wobei zur Erstellung des Außenrohres (2) eine Mehrzahl von Außenrohrabschnitten (4)
übereinander gesetzt und miteinander verbunden wird, wobei zur Erstellung des Innenrohres
(3) eine Mehrzahl von Innenrohrabschnitten (5) übereinander gesetzt und miteinander
verbunden wird und wobei der Zwischenraum (6) zwischen Außenrohr (2) und Innenrohr
(3) mit Beton ausgegossen wird.
17. Verfahren nach Anspruch 16, wobei nach der Montage zumindest eines Außenrohrabschnittes
(4) und zumindest eines zugeordneten Innenrohrabschnittes (5) der jeweilige Hohlraum
zwischen Außenrohrabschnitt (4) und Innenrohrabschnitt (5) mit Beton ausgegossen bzw.
verfüllt wird.